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Einführung in erdöl erdgas transport kapitel 2 , entwicklung
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Grundlagen Erdgastransport und -verteilung
Prof. Dr.-Ing. Joachim Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme – Institut für Erdöl- und Erdgastechnik Sommersemester 2013
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 2 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Übersicht
1. Einführung und Grundlagen 2. Entwicklung der Gasversorgung 3. Aktueller Stand der Erdgasversorgung 4. Entstehung, Produktion und Aufbereitung 5. Erdgastransport 6. Erdgasspeicherung 7. Erdgasverteilung 8. Technische Sicherheit und Regelwerke 9. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Regelwerke
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 3 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Grundlagen Erdgastransport und -verteilung Gas als neuer Energieträger Aufbau einer ausgedehnten Versorgung in Deutschland und Europa Gebietsversorgung in Ostdeutschland und exemplarische historische
Entwicklung am Beispiel der Verbundnetz Gas AG Regulatorische Reformen und Umstrukturierung
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 4 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Wilhelm August Lampadius (1772-1842)
1000 Gasaustritt in Parnassus (Orakel von Delphi) und v. Chr. ewige Feuer an anderen Orten in Griechenland, Indien, Persien
500 Nutzung von Erdgasfeuern in China, u.a. zur v. Chr. Gewinnung von Salz aus Meerwasser
1626 Entdeckung natürlicher Gasvorkommen am Erisee (später Ausganspunkt der nordamerikanischen Gasindustrie)
1681 Der Münchener Prof. Becher entdeckt, dass aus festen Brennstoffen, die unter Luftabschluss erhitzt werden, brennbare Gase entstehen
ab 1799 Leuchtgaserzeugung durch W. A. Lampadius
1811 Erste Gaslaterne in Kontinentaleuropa als Straßenbeleuchtung in Freiberg (Wohnhaus Lampadius)
Historie (1)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 5 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1815/16 erste Steinkohlen-Gasbereitungsanlage auf dem europäischen Festland in den Halsbrücker Hüttenwerken zur Herstellung von Leuchtgas
1826 Inbetriebnahme des ersten Gaswerkes in Hannover
1826 Berlin
1828 Dresden
1838 Leipzig
1846 Freiberg …
Historie (2)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 6 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1855 Gründung der 1. Deutschen Gasgesellschaft (DCGG) in Dessau
Entwicklung des Bunsenbrenners
1859 Gründung des Vereins deutscher Gasfachmänner und Bevollmächtigter deutscher Gasanstalten (heute DVGW) in Dresden
1867 Gründung Thüringer Gasgesellschaft in Gotha
1870 Es existieren auf deutschem Territorium rund 340 Gaswerke
Historie (3)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 7 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1904 Bau der ersten regenerativen Kokereigasanlage auf der Zeche Stinnes
1909 Vorschlag zur Einführung eines einheitlichen Heizwertes von H = 5.200 Wärmeeinheiten bei 0°C und 760 mm Wassersäule als Normalie durch Prof. Bunte(1)
1918 Dramatische Kohlennot führt zu Rückschlag in der Gaswirtschaft
1926 Gründung der „Aktiengesellschaft für Kohleverwertung“ zur Umsetzung der Ferngasidee – der Erschließung von Absatzmärkten für Überschussgas aus den Zechenkokereien
(1) Argument: „Die Beleuchtung ist eine besondere Form des Heizens. Die Messung der Leuchtkraft eines Gases bietet keinen zuverlässigen Maßstab für die Beurteilung von Gasen.“
Historie (4)
Hans Hugo Christian Bunte (1848-1925)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 8 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Historie (5)
1928 Gründung der Ruhrgas AG
1935 1.182 Gaswerke in Deutschland, davon: - 953 Gas- bzw. Verteilerwerke in Gemeindebesitz; - 154 gemischtwirtschaftliche Gaswerke - 75 private Gaswerke
1935 Erstes Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) tritt in Kraft - Sicherstellung der Versorgung - Versorgungsaufbau im Monopol - Verhinderung "volkswirtschaftlich schädlichen" Wettbewerbs
1935 Inbetriebnahme einer Gastank- stelle für Kraftwagen in Berlin
1940 Der Bau von Ferngasleitungen wird eingestellt
1945 Kriegsbedingt sind 48 von 51 Kokereien lieferunfähig; bereits am Jahresende liefern 26 Kokereien wieder
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 9 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Historie (6)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 10 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Grundlagen Erdgastransport und -verteilung Gas als neuer Energieträger Aufbau einer ausgedehnten Versorgung in Deutschland und Europa Gebietsversorgung in Ostdeutschland und exemplarische historische
Entwicklung am Beispiel der Verbundnetz Gas AG Regulatorische Reformen und Umstrukturierung
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 11 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1954 Die deutschen Erdgasvorräte (Gebiet bei Bentheim) werden auf 20 bis 30 Mrd. m³ geschätzt
1959 Gründung der Erdgasverkaufsgesellschaft Münster mbH durch deutsche Erdgasproduzenten mit der Aufgabe, das von den Gesellschaftern gefundene Erdgas zu vermarkten
1960 Gründung der Gasversorgung Süddeutschland (Baden-Württemberg) und der Gas-Union (Hessen) durch die ansässigen Kommunen als kommunale Einkaufsgesellschaften mit dem Ziel, ein eigenes Ferngasnetz aufzubauen und eine Fernversorgung mit Raffineriegas zu betreiben.
1961 Entdeckung des Slochteren-Feldes in Groningen durch die Nederlandse Aardolie Maatschappij (NAM), der bis dahin größte Erdgasfund in Europa
Aufbau Flächenversorgung (1)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 12 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1962 Gründung der Bayerischen Ferngas GmbH (Bayerngas).
1963 größere Erdgasfunde in Norddeutschland lassen Liefermengen von bis zu 3 Mrd. m³ eigenen Erdgases zu (Gewerkschaft Brigitta
1964 erste Erdgaslieferungen der Gewerkschaft Brigitta an Ruhrgas
1965 Erdgasanteil am gesamten Primärenergie-verbrauch beträgt liegt bei ca. 1%
1968 Beginn der Erdgaslieferungen aus Groningen und auch aus dem angrenzen-den deutschen Raum nach Süddeutschland
Mehrere in Deutschland tätige Erdgasproduzenten beteiligen sich an der Ruhrgas in der "Vereinbarung zur gaswirtschaftlichen Zusammenarbeit"
Aufbau Flächenversorgung (2)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 13 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Aktionäre der Ruhrgas
25%
25%
15%0,24%
34,70% BergemannGmbH
Gelsenberg AG
Brigitte Erdgasund Erdöl GmbH
Schubert KG
Sonstige
Stimmrechte in der Ruhrgas
25%
15%0,24%
59,75% BergemannGmbH
Brigitte Erdgasund Erdöl GmbH
Schubert KG
Sonstige
Aufbau Flächenversorgung (3)
Verschachtelte Beteiligungsstruktur mit komplexen Verteilungen und Bündelungen der Stimmrechte
- Bergemann-Pool • Gelsenberg AG (auch direkt Aktionär) • (Deutsche BP Holding AG) • RAG Beteiligungs-GmbH • (Ruhrkohle AG) • Mannesmann AG • Friedr. Krupp AG • Hoesch-Krupp • RWE-DEA AG • VEBA AG • andere Gesellschaften
- Schubert-Pool • Schubert Beteiligungs-GmbH • (Mobil Oil AG / Preussag AG) • Elwerath Erdgas und Erdöl GmbH • (ESSO AG / Deutsche Shell AG) • Gelsenberg AG • (Deutsche BP Holding AG)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 14 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1970 Der Anteil des Erdgases am Gesamtgasverbrauch beträgt 70% (Ruhrgas).
Abschluss des ersten Liefervertrages mit der UdSSR über Lieferungen von rd. 3 Mrd. m³/a. Gleichzeitig werden Verträge über die Lieferung von 1,2 Mio. t Mannesmann Großrohre in die UdSSR abgeschlossen.
1971 Vertragsabschluss zum Bau der TENP (Trans Europa Naturgas Pipeline)
1973 Aufnahme der ersten Erdgaslieferungen aus der UdSSR.
1976 Gründung der MEGAL GmbH Mittel-Europäische-Gasleitungsgesellschaft“ durch Gaz de France und Ruhrgas zum Bau einer Transportleitung zwischen der Grenze zur Tschechoslowakei (Waidhaus) und Frankreich (Medelsheim)
Aufbau Flächenversorgung (4)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 15 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1977 Aufnahme der Erdgaslieferungen aus der norwegischen Nordsee (Ekofisk-Feldergruppe)
1980 Entdeckung des bedeutenden Erdgas-feldes Söhlingen
1984 Beginn der Erdgaslieferungen aus Däne-mark (Vertrag der Ruhrgas und der BEB Gewerkschaften Brigitta und Elwerath Betriebsführungsgesellschaft mbH mit der Dansk Olie & Naturgas A/S (D.O.N.G.)
1985 Fertigstellung und Inbetriebnahme einer separaten Gastransitleitung durch die DDR zur Versorgung von Westberlin
Ausweitung der Gasbezüge aus Norwegen (Statfjord-Feld)
Aufbau Flächenversorgung (5)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 16 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
1987 Verlängerung der gaswirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Ruhrgas und deren Erdgasliefernden Aktionären. Dadurch werden weiterhin wesentliche Erdgasmengen aus deutschen Feldern an die Ruhrgas geliefert.
1994 Beginn der Erdgaslieferungen auch aus Großbritannien über die Unterwasser-Pipeline Interconnector (Bacton, England - Zeebrügge, Belgien)
Aufbau Flächenversorgung (6)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 17 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Europäische Fernleitungsnetze 1970
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 18 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Europäisches Fernleitungsnetz 2004
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 19 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Grundlagen Erdgastransport und -verteilung Gas als neuer Energieträger Aufbau einer ausgedehnten Versorgung in Deutschland und Europa Gebietsversorgung in Ostdeutschland und exemplarische historische
Entwicklung am Beispiel der Verbundnetz Gas AG Regulatorische Reformen und Umstrukturierung
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 20 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Deutsche Gaswirtschaft zum Teil zerstört von ehemals 240 Gaswerken 1946 nur noch 140 in Betrieb Verzögerung der Wiederaufnahme der Gasproduktion Ferngasleitungsnetz in Deutschland noch nicht weit entwickelt die relativ wenig beschädigten Ferngasleitungen waren damals im Besitz
mehrerer kleinerer Ferngasgesellschaften sehr geringer nutzbarer Anlagenbestand vorhanden Vorlage erster Konzeptionen für den Ausbau eines überregionalen Gasverbundnetzes in Ostdeutschland Leitungsbau aus Mangel an
Rohren allerdings zunächst äußerst begrenzt
1945
1948
Versorgung in Ostdeutschland (1)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 21 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Beschluss zum Bau der Braunkohlenkokerei Lauchhammer Ziel: Schaffung einer metallurgischen Basis durch Produktion von
geeignetem Braunkohlenkoks Noch über 200 Gaswerke auf Steinkohlebasis in Betrieb Stadtgasproduktion: 2,5 Mrd. m³/a regionale Gasverteilung Beschluss zum Aufbaus des Braunkohleveredlungskombinates „Schwarze Pumpe“
1950
1954
Versorgung in Ostdeutschland (2)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 22 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ausbauplanung 1956 1945
Versorgung in Ostdeutschland (3)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 23 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Inbetriebnahme der Braunkohlenkokerei Lauchhammer Beginn der Stadtgaslieferungen aus Lauchhammer Inbetriebnahme des Braunkohleveredlungskombinates „Schwarze Pumpe“ zur überregionalen Stadtgaserzeugung Beginn der Einspeisung in den 1. Untergrundspeicher Ketzin zum Ausgleich der Gasabsatzschwankungen jährliches Gasaufkommen: ca. 4,5 Mrd. m³ Stadtgas und ca. 1 Mrd. m³ Eigenerdgas
1961
1964
Versorgung in Ostdeutschland (4)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 24 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Versorgung in Ostdeutschland (5)
bis 1956 Neubau von insgesamt 9 Ferngasleitungen 1961 Konzipierung des
Stadtgas-Verbundnetzes nach dem Verfahrensdruck der Sauerstoffdruckvergasung im Kombinat „Schwarze Pumpe“ Verbindung „Schwarze Pumpe“
mit der zentralen Sammelschiene in Lauchhammer Gesamtlänge ca. 2.500 km
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 25 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Beginn der Erdgasförderung Lütow auf Usedom
Erfolgreiche Erdgasexploration in der Altmark (Salzwedel)
Ausbau der Erdgasförderung in den nächsten Jahren
Verhandlungen mit der UdSSR über Lieferverträge russischen Erdgases für die DDR
Voraussetzung: Fertigstellung eines Transitsystems von der Sowjetunion bis nach Sayda (Erzgebirge)
Ziel: Aufbau eines schrittweisen einheitlichen Gasverbundsystems für Ostdeutschland auf der Basis russischer Erdgasqualität
1965
1968
Versorgung in Ostdeutschland (6)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 26 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Aufnahme der Zumischung von Eigenerdgas (EEG) aus der Altmark zur Stadtgasproduktion
Fertigstellung der Erdgastransitleitung UdSSR-CSSR-DDR
Aufnahme der ersten Erdgaslieferungen aus der UdSSR
weiterer Ausbau des Eigenerdgassystems
Inbetriebnahme der Erdgasspaltanlage im Gaskombinat „Schwarze Pumpe“
Inbetriebnahme des Untergrundgasspeichers Bernburg
1. Inbetriebnahme der Verdichterstation Sayda
1971
1973
1974
1978
Versorgung in Ostdeutschland (7)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 27 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Versorgung in Ostdeutschland (8)
Ausbau des Eigenerdgassystems (EEG-Versorgung bis Bernburg) Gasleitungsbestand VNG 1974
– PN 64 – 900 km – PN 25 – 5.950 km – PN 10 – 760 km Gasleitungsbestand regional 1974
– HD – 72.50 km – MD – 11.70 km – ND – 31.400 km Bestand an Hochdruckleitungen
der VNG für Stadtgas 1972 – ca. 3.900 km
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 28 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Stadtgasumschlag des Verbundsystems: ca. 8,2 Mrd. m³/a
der Anteil des Gaskombinates „Schwarze Pumpe“ an der Einspeisung lag bei ca. 85 %
Stadtgaslieferungen erfolgten etwa zu gleichen Teilen an Industrie bzw. an Haushalt / Kleinverbraucher
Eigenerdgasnutzung vorrangig zur Unterkesselfeuerung / Stromerzeugung
Struktur der überregionalen Versorgungs- systeme für Erdgas bestand Ende der 80er Jahre aus wenigen verzweigten Haupttrassen, die von den Übernahme- stationen in die Einsatzzentren (z.B. Gaskombinat „Schwarze Pumpe“) führten
1989
Versorgung in Ostdeutschland (9)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 29 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Versorgung in Ostdeutschland (10)
bis 1989 Ausbau der Verbindung zwischen Lauchhammer und dem Speicher Kirchheilingen Gasleitungsbestand VNG:
– PN 64 – 3.160 km – PN 25 – 4.560 km – PN 10 – 250 km Gasleitungsbestand regional:
– HD – 9.480 km – MD – 1.350 km – ND – 2.900 km Bestand an Hochdruckleitungen
der VNG für Stadtgas 1989: – ca. 5.200 km
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 30 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Umwandlung der VEB Verbundnetz Gas in die VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft
nach 1990 Notwendigkeit der Gasumstellung (Stadtgas nicht mehr wettbewerbsfähig, zu hohe Stadtgaspreise)
Sicherstellung langfristiger Erdgasbezüge (Russland, Norwegen, Deutschland)
Herstellung von Verbindungen zum westeuropäischen / westdeutschen Bezugssystem (Leitungsneubau)
Die neuen Bundesländer erreichen mit 70 % Erdgasheizungen bei neu gebauten Wohnungen Niveau der alten Bundesländer
Abschluss der Umstellung der öffentlichen Gasversorgung in Ostdeutschland von Stadt- auf Erdgas
1990
1993
1995
Versorgung in Ostdeutschland (11)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 31 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Grundlagen Erdgastransport und -verteilung Gas als neuer Energieträger Aufbau einer ausgedehnten Versorgung in Deutschland und Europa Gebietsversorgung in Ostdeutschland und exemplarische historische
Entwicklung am Beispiel der Verbundnetz Gas AG Regulatorische Reformen und Umstrukturierung
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 32 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regulatorische Reformen (1)
1935 Gesetz zur Förderung der Energiewirtschaft (EnWG) v. 13.12.1935
– Sicherstellung der Energieversorgung – Aufbau einer flächendeckenden Energieversorgung, die nur im
Monopol möglich war – Verhinderung von Wettbewerb (EVU hatten Gebietsschutz) – „Volkswirtschaftlich schädliche Auswirkungen des Wettbewerbs“ sollten
verhindert werden (Präambel 1935) – Allgemeine Anschluss- u. Versorgungspflicht – Demarkationsverabredungen untereinander und
Exklusivversorgungsrechte via Konzessionsverträge sollten eine volkswirtschaftlich unsinnige Doppel- und Parallelinvestition verhindern
– Folge: Gebietsmonopole und Preisaufsicht durch die Landesbehörden
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 33 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regulatorische Reformen (2)
1957 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) v. 27.07.1957
1958 Bundestarifordnung Gas (BTOGas) – Möglichst sichere und preisgünstige Versorgung – Tarife bedürfen der Genehmigung der Preisaufsichtsbehörde – Genehmigt werden Höchstpreise, die in Anbetracht der gesamten
Kosten- und Erlöslage bei rationaler Betriebsführung erforderlich sind
1998 Gesetz zur Neuregelungen des Energiewirtschaftsrechts (NeuregelungsG) v. 24.04.1998
– Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (EnWG) – Änderungen des GWB
1998 Gasbinnenmarktrichtlinie 98/30/EG v. 22.06.1998 2000 Verbändevereinbarung (VV) Gas v. 04.07.2000 2002 Verbändevereinbarung (VV) II Gas v. 02.05.2002
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 34 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regulatorische Reformen (3)
2003 EnWG-Novelle (zur Umsetzung der EU-Gasbinnenmarktrichtlinie des
Jahres 1998) v. 20.05.2003
2003 EU-Beschleunigungsrichtlinien Elektrizität und Erdgas
2005 EnWG-Novelle vom 12.07.2005 zur Umsetzung der Beschleunigungsrichtlinien von 2003
2007 EU-Verordnung zum Zugang zu Gas-Fernleitungen
2009 Drittes Richtlinienpaket der EU zur Strom- und Gasmarktliberalisierung (Umsetzung 2011)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 35 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Umstrukturierung (1)
Sicherstellung einer hohen Versorgungssicherheit durch Neubau von Ferngasleitungen und Übernahme-/Übergabestationen Juni 1995 Abschluss der
Umstellung der öffentlichen Gasversorgung in Ostdeutschland von Stadt- auf Erdgas Umstellungsbilanz:
– HD - 5000 km – MD - 1000 km – ND - 21000 km – 8000 km Abnehmeranschlüsse
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 36 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Umstrukturierung (2) – Einbindung in europäischen Verbund
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 37 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Umstrukturierung (3) – Einbindung in europäischen Verbund
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 38 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ferngasleitungen: 7.043 km
Untergrundspeicher: 6 (an insgesamt 5 Standorten)
Gesamtspeicherkapazität: 2,3 Mrd. m³
Verdichterstationen: 2 (+ 4 Verdichteranlagen UGS)
Gesamtverdichterleistung: 77,8 MW (8 Kolbenverdichter, 7 Turboverdichter)
Übergabe-/Übernahmepunkte: 8
Gasdruckregel-/Messanlagen: 36
Lasow
Leitungsnetz der Ontras – VNG Gastransport GmbH
Umstrukturierung (4) – Transmission System Operator
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 39 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Umstrukturierung (5) – Regionale Netzbetreiber
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