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Erkrankungen der Atmungsorgane

Prof. Dr. M. Uhlemann

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

• Dyspnoe (Atemnot)

NG und Sgl.: Thorakale, epigastrische und juguläre Einziehungen

KK und SK: Einsetzen der Atemhilfsmuskulatur Tachypnoe, Nasenflügeln

Akut: Pneumonie, Asthma, obstruktive Bronchitis,

Fremdkörper, Atelektasen, Pneumothorax

Chronisch: Pulmonale, abdominelle, sonstige Ursachen

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

• Stridor

Pfeifendes Geräusch durch Einengung der oberen Atemwege, inspiratorisch und/oder exspiratorisch

Akut: Pseudokrupp oder Epiglottitis

Laryngitis, TracheitisFremdkörper, Tonsillitis

Chronisch: Seit Geburt bzw. frühem Säuglingsalter

Laryngo-Tracheomalazie

Stridor - Ursachen

Säuglinge Kleinkinder SchulkinderSäuglinge Kleinkinder Schulkinder

Pseudokrupp Pseudokrupp Laryngotracheitis

Fremdkörper Epiglottitis

Angeborene Fehl- Laryngotracheitis Abszeß

bildungen Epiglottitis Raumforderung

Fremdkörper Raumforderung Pseudokrupp

Retropharyngeal- Abszeß

abszeß Keuchhusten

Säuglinge Kleinkinder Schulkinder

Pseudokrupp Pseudokrupp Laryngotracheitis

Fremdkörper Epiglottitis

Angeborene Fehl- Laryngotracheitis Abszeß

bildungen Epiglottitis Raumforderung

Fremdkörper Raumforderung Pseudokrupp

Retropharyngeal- Abszeß

abszeß Keuchhusten

Säuglinge Kleinkinder Schulkinder

Pseudokrupp Pseudokrupp Laryngotracheitis

Fremdkörper Epiglottitis

Angeborene Fehl- Laryngotracheitis Abszeß

bildungen Epiglottitis Raumforderung

Fremdkörper Raumforderung Pseudokrupp

Retropharyngeal- Abszeß

abszeß Keuchhusten

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

• Husten

Akuter Husten: Infekte, Pneumonien, Bronchitis, Pertussis, Aspiration

Anfallsartiger Husten: Pertussis

Chronischer Husten: Rezidivierende Infekte,

Asthma bronchiale, Adenoide,

Mukoviszidose

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

• Giemen

Pfeifendes, quietschendes, sehr wechselhaftes Nebengeräusch durch schwingende Sekretfäden

oder Obstruktion

Meist endexspiratorisch

Vor dem Mund bzw. auch auf Distanz hörbar

- Asthma bronchiale- Infektiöse Erkrankungen mit Sekretbildung - Mukoviszidose- Fremdkörper

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

2. Diagnostische Methoden

• Anamnese

Familienanamnese: Atopiebelastung, Rauchen,chronische Lungenerkrankungen

Jetzige Anamnese: Fieber, Inappetenz, Erbrechen, Zyanose, Schnupfen, Husten, Stridor, Dyspnoe

• Körperliche Untersuchung Inspektion - Perkussion - Auskultation

Pathologische Atemgeräusche:

Bronchopulmonaler Ursprung

Trockene RGs: Knistern, Giemen, Brummen

Feuchte RGs: Fein-, mittel-, grobblasig

2. Diagnostische Methoden

• Radiologische UntersuchungenRöntgen Thorax: Pneumonie, Aspiration

Thorax-CT/MRT: Tumorverdacht

• Lungenfunktionstesteobstruktive Erkrankungen, Mukoviszidose

Spirometrie, Bodyplethysmographie (erst ab ca. 5.-6. Lj.)

2. Diagnostische Methoden

• Bronchoskopie

Fremdkörperverdacht

bronchopulmonale Fehlbildungen

• Laborchemische UntersuchungenBlutgasanalyse

Infektionsparameter

Sputumbakteriologie

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

Bei einem zweijährigen Mädchen liegt eine Atemwegsinfektion

mit Schnupfen, Husten und Heiserkeit vor.

Nachts tritt plötzlich eine Atemnot mit bellendem Husten,

inspiratorischem Stridor und Einziehungen auf.

Das Kind hat Angst. Ursache ist der Sauerstoffmangel.

Diagnose: Pseudokrupp (Laryngitis subglottica)

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.2 Pseudokrupp (Laryngitis subglottica)

Entzündliche subglottische Atemwegsobstruktion,

Syn.: akute stenosierende Laryngitis

Meist durch Viren verursacht, meist nächtlicher Beginn

DD: „Echter Krupp“ bei Diphtherie

EpiglottitisFremdkörperaspirationParatonsillarabszeßAllergisches Ödem

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.2 Pseudokrupp

Klinik:

Stadium I: Bellender, trockener Husten, kein Stridor

Stadium II: Hörbarer inspiratorischer Stridor

Stadium III: Inspiratorischer Stridor, Einziehungen

Stadium IV: Stridor, Atemnot, Ängstlichkeit, evtl. Zyanose

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.2 Pseudokrupp

Therapie:

- Beruhigung des Kindes und der Eltern!

- Infekto-Krupp-Inhal® : 2 – 3 Sprühstöße oder

- Adrenalin-Inhalation (1ml + 9 ml NaCl 0,9%): 3- 5 min

- Selten Steroide 1-3 mg/kg KG

- Sedierung, evtl. Sauerstoff

Cave: Stadium III und IV immer stationäre Aufnahme!

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

Ein dreijähriger Junge erkrankt plötzlich mit hohem Fieber,

kloßiger Sprache, Hypersalivation, Dyspnoe mit inspiratori-

schem Stridor. Der Junge ist durch die schwere Luftnot

sehr ängstlich. Die Symptome nehmen schnell zu. Er sitzt in

typischer Haltung mit nach hinten geneigtem Kopf.

Diagnose: Epiglottitis

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.3 Epiglottitis Akute Entzündung des Kehldeckels und des Kehlkopfes

Gefahr des Erstickungstods bei Nichterkennen! Ursache meist Haemophilus influenzae Typ b

Klinik: - dramatischer Verlauf - kloßige Sprache, hohes Fieber, Hypersalivation - Dyspnoe mit inspiratorischem Stridor, ängstliches Kind - typisch: Sitzende Position mit nach hinten geneigtem Kopf

Cave: Reflektorischer Atemstillstand bei Racheninspektion

Erheblich geschwollene, rote Epiglottis

Epiglottitis

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.3 Epiglottitis

Therapie:- antibiotische Therapie mit Cefotaxim i.v. 7-10 Tage

- Kortikosteroide i.v.

- Intubation bei erheblicher Atemnot

- Tubus sichert das Freihalten der Atemwege

- meist keine Beatmung notwendig!

Prophylaxe:HiB-Impfung, seit Einführung sehr seltene Erkrankung!

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

Ein fünfjähriges Mädchen erkrankt plötzlich mit Fieber,

Husten, Schnupfen, Heiserkeit, z. T. obstruktiven Geräuschen und gelegentlich verlängertem Exspirium

Diagnose: Tracheobronchtis acuta

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.4 Tracheobronchtis acuta

Entzündung der Luftröhre und der großen Bronchien Meist im Rahmen eines Infektes

Ursache meist Viren, seltener Bakterien

DD: BronchitisPneumonie

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

3.4 TracheobronchitisKlinik:Husten, Schnupfen, Heiserkeit, FieberBronchitische, z. T. obstruktive Geräusche Gelegentlich verlängertes Exspirium

Therapie: - Antipyretika

- Inhalation mit NaCl 0,9% - Sekretolytika (Ambroxol)- Antitussiva (Sedotussin)- Antibiotika nur bei kompliziertem Verlauf!

Prognose: Gut

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

Ein 1,5 Jahre alter Junge erkrankt mit Fieber, Schnupfen,exspiratorischer Dyspnoe mit epigastrischen Einziehungen,trockenem Husten, Giemen, Brummen und grobblasigenRasselgeräuschen über allen Lungenfeldern

Diagnose: Obstruktive Bronchitis

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.1 Obstruktive Bronchitis

Klinik:- Fieber, Schnupfen- exspiratorische Dyspnoe mit epigastrischen Einziehungen

- trockener Husten- Giemen, Brummen, grobblasige Rasselgeräusche

Diagnostik:- Leukozytose und Linksverschiebung (komplizierte Bronchitis)- CrP leicht erhöht- Röntgen-Thorax: Indikation nur bei schwerem Verlauf

Verdichtungen im Hilus

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.1 Obstruktive Bronchitis

Therapie:Allgemein: - Antipyretika, Sekretolytika

- Inhalation mit NaCl 0,9%, Nasenpflege

Akute B.: - symptomatisch

Komplizierte B.: - Antibiotika (Makrolide, Cephalosporine)

Chronische B.: - Behandlung der Grundkrankheit

Prognose:Gut, restitutio ad integrum

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

In ihrer Praxis wird ein schwerkrankes Kleinkind vorgestellt mit Schnupfen und pertussiformem Husten, zunehmenderAtemnot mit Tachydyspnoe, exspiratorischem Stöhnen, Nasenflügeln und erheblichen Einziehungen.

Sie beobachten ein verlängertes Exspirium, Pfeifen, trockene

oder feuchte Rasselgeräusche und ein verschärftes Atem-geräusch.

Die Mutter gibt an, dass der Beginn schleichend war.

Diagnose: Bronchiolitis

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.2 Bronchiolitis

Akute generalisierte Entzündung v. a. der kleinen und kleinsten Bronchien und Bronchiolen

Ursache meist Viren (RS-Viren)

Einengung des Lumens durch starkes Schleimhautödem,

Epithelnekrosen und Zelldesquamation

DD: Pneumonien

Obstruktive BronchitisFremdkörperaspiration

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.2 Bronchiolitis

Klinik:- schleichender Beginn, Schnupfen

- schwerkranke SG und KK mit pertussiformem Husten

- zunehmende Atemnot mit Tachydyspnoe, exspiratorischem Stöhnen, Nasenflügeln, Einziehungen

- verlängertes Exspirium, Pfeifen, trockene oder feuchte RGs,

verschärftes Atemgeräusch

Cave: Ateminsuffizienz mit BeatmungsindikationBakterielle Superinfektion

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.2 Bronchiolitis

Diagnostik:- Leukozyten normal - erniedrigt, Lymphozytose, BGA

- CrP leicht erhöht

- RSV-Schnelltest häufig positiv

negativ positiv

- erhöhte Strahlentransparenz

- tiefstehende Zwerchfelle durch Überblähung

- kleine Atelektasen

Diagnostik:

Röntgen-Thorax

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.2 Bronchiolitis

Therapie:- stationäre Behandlung- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- Sauerstoffsupplementierung nach BGA - Inhalationen mit Bronchodilatatoren (Sultanol)- Sedativa- Antibiotika nur bei bakterieller Superinfektion!- Steroide in schweren Fällen

Prognose:- gut, Asthmatriggerung möglich

4. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

Ein vierjähriger Junge hat seit einigen Tagen Fieber,

trockenen Husten und Schnupfen. Unter fiebersenkendenMaßnahmen und symptomatischer Therapie trat keine Besserung ein.

Der Allgemeinzustand des Junge hat sich verschlechtert,

der Husten nimmt zu, das Fieber steigt an. Bei der

Inspektion fallen Nasenflügeln und Dyspnoe auf.

Diagnose: Pneumonie

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege 4.3 Pneumonie

Akute oder chronische Entzündung des Lungenparenchyms

Einteilung nach Erregern:- Bakterielle Pneumonien:

Erreger typischer P.: Pneumokokken, H. influenzae, Staphylo-,

Streptokokken, Klebsiellen, Pseudomonaden

Erreger atypischer P.: Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen

Erreger spezifischer P.: Mycobacterium tuberculosis

- Viren: RS-, Adeno-, Influenza-, Parainfluenza-, Coxsackie-, Varizella-

- Pilze: Candida, Aspergillen

- Protozoen: Pneumocystis carinii, Toxoplasma gondii

- Chemisch-irritativ: Aspiration, Reizgase

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.3 Pneumonie

Einteilung nach Lokalisation: abhängig: Lebensalter

Reife des Immunsystems

- Bronchopneumonie- Segmentpneumonie

- Lobärpneumonie

- Pleuropneumonie

- Abszedierende Pneumonie

DD: Schwere Bronchitis, LungenödemAspiration, Mukoviszidose

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.3 Pneumonie

Klinik:- meist rapider Beginn mit Fieber, Husten, Schüttelfrost - Nasenflügeln, Tachydyspnoe- primär trockener, später feuchter Husten- Bauchschmerzen bei basaler Pneumonie möglich

Cave: Vor Appendektomie Röntgen-Thorax!

Perkussion: Klopfschalldämpfung bei Lobär- und Segmentpneumonie

Bronchophonie („66“ mit hoher Stimme) positiv

Stimmfremitus („99“ mit tiefer Stimme) positiv

Auskultation: Typische feinblasige, ohrnahe RGs, Bronchialatmen

Abschwächung, obstruktive Geräusche

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.3 Pneumonie

Diagnostik:

Klinik und Röntgen-Thorax entscheidend!

- typische P.: BB mit Leukozytose/Linksverschiebung, CrP und BKS erhöht

- atypische P.: BB meist Viruskonfiguration, Eosinophilie bei Chlamydien

CrP und BSG leicht erhöht

Röntgen-Thorax:- Befunde nach Pneumonieform variabel!- alveoläre Infiltration, unscharf begrenzte, konfluierende Herde- segmentale bzw. lobäre Verschattungen - perihiläre Verdichtungen- Pleuraergüsse, Abszesse

Rieger C, von der Hardt H, Sennhauser FH, Wahn U, Zach M. Pädiatrische Pneumologie

Rieger C, von der Hardt H, Sennhauser FH, Wahn U, Zach M. Pädiatrische Pneumologie

Rieger C, von der Hardt H, Sennhauser FH, Wahn U, Zach M. Pädiatrische Pneumologie

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.3 Pneumonie

Therapie:- allgemein: Körperliche Schonung, Sekretolytika, Antipyretika

- klinisch-kalkulierte antibiotische Therapie Ambulant erworbene P.:

SG < 6. Mo.: Cefotaxim (Claforan), schwerer Verlauf + Tobramycin

SG > 6. Mo. u. KK:

Sultamicillin (Unacid), Cefpodoximproxetil (Orelox)Therapieresistenz: Clarithromycin (Klacid)

Roxithromycin (Rulid)SK: Clarithromycin (Klacid)

Nosokomial erworbene P.:Ceftazidim + Tobramycin bzw. Meropenem + Teicoplanin

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.3 PneumonieAntibiotische Therapie:

atypische Pneumonie: - Clarithromycin (Klacid)

- Roxithromycin (Rulid)

Pleuropneumonie: - Cefuroxim/Cefotiam + Gentamycin

Prognose:abhängig: - Erreger

- Ausdehnung- Grundkranheit- Komplikationen

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.1 Obstruktive Bronchitis

4.2 Bronchiolitis

4.3 Pneumonie

4.4 Asthma bronchiale

4.5 Bronchiektasen

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale Chronisch-entzündliche Krankheit der Atemwege Involvierung zahlreicher Zellen des spezifischen und unspezifischen Abwehrsystems, einschließlich Mastzellen u.

eosinophile Granulozyten (FA: Atopiebelastung!)

Ätiologie:

Reversible Bronchialobstruktion auf dem Boden einerbronchialen Hyperreagibilität infolge:

- Hyperkrinie und Dyskrinie- Schleimhautschwellung- Spasmus der bronchialen glatten Muskulatur

Asthma - Bronchus

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Ätiologie:- nicht völlig geklärt

- genetische Disposition (familiäre Atopie) führt über Triggermechanismen zur bronchialen Hyperreagibilität.

Asthmaauslöser:

- Infekte, unspezifische Reize, Allergene, Anstrengung - psychische Ursachen, Medikamente

Cave: Asthmakinder haben bis zu 70 – 80% Allergien!

Asthma – Allergene

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Klinik:Abhängig von Schweregrad:

I – leicht - < 5 Anfällen/JahrII - mittelschwer - 10-12 Anfälle/Jahr III - schwer - wöchentliche AnfälleIV - sehr schwer - dauernde Dyspnoe

DD: obstruktive Bronchitiden, Pneumonien Fremdkörperaspiration

angeborene Anomalien der Bronchien, Mukoviszidose

Lungenembolie, Pneumothorax

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Klinik:

- Hustenreiz, trockener Husten, Atemnot, Bauchschmerzen

- sichtbare Überblähung, verlängertes Exspirium, Giemen, - Benutzung der Atemhilfsmuskulatur, Unruhe, Angst, Zyanose

- Bewusstseinstrübung, RR-Anstieg

- Zeichen der chronischen Obstruktion: Faßthorax

Perkussion: Hypersonorer Klopfschall

Auskultation: Brummen und Giemen

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale Diagnostik:- detaillierte Anamnese und Klinik, BGA, BB,

- Röntgen-Thorax u. NNH, Ausschluss chron. Veränderungen

- RAST: Pollen, Milben und Haustiere, ggf. Nahrungsmittel

- Immunglobuline

- Spirometrie

- HNO-Konsil: Fokussuche

Röntgen-Thorax:

- tiefstehende abgeflachte Zwerchfelle

- vermehrte Strahlentranzparenz

- horizontaler Rippenverlauf

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Therapie des leichten Asthmaanfall:

- Ruhe bewahren! Sitzende Position!

- ausreichend Flüssigkeit! - Inhalation mit Betamimetikum

Sultanol® 1 Tr./Lj. +2 ml NaCl 0,9%

- Theophyllin p.o.

- Antihistaminikum bei allergischer Anamnese

z.B. Fenistil®, Cetirizin p.o. oder i.v.

- Antibiotikum nur bei bakterieller Superinfektion

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Therapie des schwerer Asthmaanfall/Status asthmat.: - Intensivstation

- ausreichende Infusionsmenge: 1,8-2 l/m2KOF/d !

- Inhalation (Betamimetikum) Sultanol®: 1 Tr./Lj. +2 ml NaCl 0,9%)

- Betamimetikum Salbutamol: 0,1- 0,2-1,0 mg/kgKG i.v.

- Prednisolon: 2-4(-8 mg)/kgKG p.o./i.v.

alle 6h 2 mg/kgKG

- Theophyllin: Bolus über 5 min.: 5-6 mg/kgKG i.v.

Dauerinfusion.: 10-15 mg/kgKG abh. vom Alter

- Sauerstoff nur bei Hypoxämie, ggf. Beatmung!

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Therapie:Allgemeine Behandlung :

Expositionsprophylaxe: Meidung bekannter AllergeneVermeidung von Passivrauchen

Physiotherapie: Atemtherapie, Inhalationen, Anfallsprävention

Klimatherapie: Rehabilitation in Reizklimata

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale

Medikamentöse Behandlung n. WHO-Klssifikation:

Stufe 1: Intermittierendes Asthma:

Akuttherapie: - Betamimetikum bei Bedarf (< 1x/Woche)

Vor Anstrengungen: - Betamimetikum oder Cromoglicinsäure (DNCG)

Stufe 2: Leicht persistierendes Asthma:

Akuttherapie: - Betamimetikum bei Bedarf (< 3-4x/Woche)

Dauertherapie: - DNCG od. Nedocromil oder inhalatives Kortikoidoder Retardtheophyllin

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale Medikamentöse Behandlung n. WHO-Klassifikation:

Stufe 3: Mittelgradig persistierendes Asthma:

Akuttherapie: - Betamimetikum bei Bedarf (< 3-4x/Woche)

Dauertherapie: - DNCG b. Allergienachweis u. inhalatives Kortikoid

- langwirkendes inhalatives Betamimetikum

- Retardtheophyllin (evtl. z. Nacht), Betamimetikum

Stufe 4: Schwer persistierendes Asthma:

Akuttherapie: - Betamimetikum bei Bedarf

Dauertherapie: - DNCG bei Allergienachweis und hochdosiertes

- inhalatives Kortikoid, Kortikoid als Langzeitth. p.o.

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.4 Asthma bronchiale Sonderformen der Therapie

- bei gesicherter Allergisierung spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)

Neuer Therapieansatz

- Leukotrien-Rezeptor-Antagonist:

Montelukast, Singulär® zur Behandlung der Stufen 1 und 2

Psychotherapie

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.1 Obstruktive Bronchitis

4.2 Bronchiolitis

4.3 Pneumonie

4.4 Asthma bronchiale

4.5 Bronchiektasen

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.5 Bronchiektasen Irreversible zylindrische, sackförmige oder variköse Dilatation der Bronchien

Ätiologie:- konnatale B.: Zilienfunktionsstörung (Kartagener-Syndrom)

Knorpelmangel, Abwehrdefekte

- erworbene B.: schwere Entzündungen (Mukoviszidose)

chronische Fremdkörperaspirationchronische Bronchitis und Pneumonie

Klinik:- chronischer feuchter Husten mit Auswurf

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

4.5 Bronchiektasen

Therapie:

- konservativ: Konsequente Antibiotikatherapie

Inhalation, Sekretolytika, Physiotherapie

- chirurgisch: Segment- oder Lobektomie

Prognose:

- konsequente konservative oder chirurgische Therapie!

Rieger C, von der Hardt H, Sennhauser FH, Wahn U, Zach M. Pädiatrische Pneumologie

Rieger C, von der Hardt H, Sennhauser FH, Wahn U, Zach M. Pädiatrische Pneumologie

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

5. Mukoviszidose (Zystische Fibrose)

Häufigste autosomal-rezessiv vererbliche Stoffwechsel-erkrankung mit Defekt des Chromosom 7

Generalisierte Exokrinopathie mit vermehrtem und abnorm viskösem Sekret von mukösen Drüsen (Lunge, Pankreas undandere Organen)

Komplikationen: Lunge - Bronchitiden, Pneumonien

- progrediente Destruktion durch Entzündungen

Pankreas - Maldigestion durch Enzymmangel

Schweißdrüsen - Elektrolytverlust durch erhöhten Elektrolyt-gehalt im Schweiß

Inzidenz: 1 : 2 000 – 2 500

Vererbung der CF

Autosomal-rezessiver Erbgang

Neugeborenes mit Mekoniumileus :

Kolonkontrastdarstellung mit wasserlös-lichem hyperosmolarem Kontrastmittel:Sehr enges Rektum, Sigma und Kolon (Mikrokolon)

Merke: Diese Untersuchung hat neben der diagnostischen folgende therapeutische Zielstellung:

- Lösen des zähklebrigen Mekoniums von den Darmwänden

- konservative Beseitigung der Darmobstruktion!

Mekoniumpfropf

Rektumprolaps bei Säugling mit Mukoviszidose

Fettglänzender, unverdauter Stuhl bei CF

Dystrophie

Hepatosplenomegalie

Trommelschlegelfinger und Urglasnägel

5. Mukoviszidose (Zystische Fibrose)

Bildgebende Diagnostik:- Röntgen-Thorax, Röntgen-NNH, Sonographie Abdomen

Spezielle Diagnostik:- Pilocarpiniontophorese (Schweißtest)

- genomische Diagnostik: Suche nach den 8 häufigsten Mutationen

- mikrobiologische Diagnostik: Sputumkulturen

Kontrollen:- alle 3 Monate in spezialisierter Ambulanz/CF-Zentrum

- Gewicht/Länge/BMI/Sputumuntersuchung

- Lungenfunktion

8jähriger Knabe mit Mukoviszidose

Röntgen-Thorax:- Faßform des Thorax

- Deutlich vermehrte, grobe Fleck- und Streifenzeichnung

(grobes "Schneegestöber")- Überblähung der unteren Lungenabschnitte- Sauerstoffsonde über dem rechten Thorax (s. Pfeile)

Schweißtest

Normalwerte: bis 60 mmol/l

Kontrollbedürftig: 60 – 90 mmol/l

Pathologisch: > 90 mmol/l

Physiotherapie bei CF

Physiotherapie bei CF

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

6. Fremdkörperaspiration

Akutes Unfallereignis meist im Kleinkindesalter, bei dem flüssige,

breiige und feste Substanzen inhaliert werden.

Akute Aspiration: Massiver, plötzlicher Hustenreiz,kurzzeitiges Blauwerden, Pfeifatmung

Chronische Aspiration: Chronischer Husten,

wiederholte Pneumonien

Stadien der Aspiratin: 1. Massiver Reizhusten

2. Stummes Intervall

3. Atelektase, Pneumonie

4. Spätschäden, Bronchiektasen

6. Fremdkörperaspiration

Auskultation: - lokalisiertes Pfeifgeräusch durch Stenose

Prädilektionsstelle: - rechter Hauptbronchus

Röntgen-Thorax: Klassisch: - einseitige Überblähung mit Mediastinalverlagerung

- Atektase

Therapie: - Bronchoskopie mit starrem Bronchoskop

- Entfernung durch Spülen- Absaugen oder Extraktion

Prophylaxe: - altersgerechtes Spielzeug, keine Nüsse

oder Nußschokolade bis zum 5. Lj.

Rieger C, von der Hardt H, Sennhauser FH, Wahn U, Zach M. Pädiatrsische Pneumologie

Fremdkörper

Fremdkörper

Erkrankungen der Atemwege und der Lunge

1. Leitsymptome und Differentialdiagnosen

2. Diagnostische Methoden

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

4. Akute Erkrankungen der unteren Atemwege

5. Mukoviszidose

6. Fremdkörperaspiration

7. Angeborene Fehlbildungen

7. Angeborene Fehlbildungen

Selten, Kinder sind ggf. durch Stridor auffälligJe nach Lokalisation in- oder exspiratorischer Stridor!

Larynx - Laryngomalazie:

Inspiratorischer Stridor, Heiserkeit, Aphonie

Trachea - Tracheomalazie, Stenose, Knorpelringanomalie, Zysten, abberrierende Gefäße :

Inspiratorischer, z. T. auch exspiratorischer Stridor

Therapie: Abwartende Haltung bei Malazie und leichte Stenosen

Meist spontane Rückbildung bis zum 18. LM, sonst chirurgisch!

7. Angeborene Fehlbildungen

Oesophagotrachealfistel, meist mit Oesophagusatresie kombiniert:

Nahrungsaspiration bei erster Fütterung, Zyanose, Husten! (Achtung U1 Oesophagussondierung). Therapie: Chirurgisch Verschluß

Zwerchfell Lähmung – Phrenikusparese: Zwerchfellhochstand

Konservative Therapie bzw. Raffung Zwerchfelllücken: Verlagerung von Bauchorganen in den Thorax

Bedrohlich Ateminsuffizienz nach der GeburtOperation

Oesophagusatresie ohne Fistel

Zwerchfellhernie links mit Mediastinalverlagerung nach rechts

Alter: 5 Stunden

postnatal

Klinische UnterschiedeSYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

SYMPTOM PSEUDOKRUPP EPIGLOTTITIS

Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

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Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

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Krankheitsbeginn langsam foudroyant

Anamnese oft Infekt kein Hinweis

AZ wenig reduziert schwerkrank

Fieber selten hoch hoch bis septisch

Speichelfluß fehlt häufig

Schluckstörung keine häufig

Husten bellend fehlt meist

Stimme heiser kloßig-leise

Körperhaltung kann liegen aufrecht

Prognose gut hohe Mortalität

3. Akute Erkrankungen der oberen Atemwege

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