Erwartungen und Erfahrungen¼th_VPU_Be… · Prof. Dr. Katrin Balzer & Frederike Lüth 1....

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Prof. Dr. Katrin Balzer & Frederike Lüth

1. VPU-Kongress

Berlin, 16. November 2019

1

Interprofessionelles Lehren und Lernen im Pflegestudium

Erwartungen und Erfahrungen

Sektion Medizin

Humanmedizin Pflege B. Sc.

Physiotherapie B. Sc.

Hebammenwissenschaft B. Sc.

Ergotherapie/Logopädie B. Sc.

Gesundheits- und Versorgungswissenschaften M.Sc.

1964 2014 2016 2017 2018 2019

Sektion MINT

Psychologie (B.Sc., M.Sc.)

Medizinische Informatik (B.Sc., M.Sc.)

Und mehrere andere (B.Sc., M.Sc.)

Bachelorstudiengang Pflege an der UzL (aktuelles Modell)

3

ZweiAbschlüsse

• Beruf: Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Altenpflege

• Akademisch: Bachelor of Science

Kapazität • 40 Studienplätze pro Jahrgang, aktuell 160 Studierende

Umfang • 210 Credit Points (ECTS), Regelstudienzeit 8 Semester• Vollständige Integration der theoretischen und praktischen Ausbildung gemäß

Berufsgesetzen

Zugangsvoraus-setzungen

• Allgemeine Hochschulreife• Ausbildungsvertrag mit Praxispartner für eine im Herbst beginnende Ausbildung in

einem Pflegeberuf

Besondere Merkmale der Ausbildung bzw. des Studiums

• Ausbildungsbeginn = Studienbeginn (jeweils Wintersemester)• Wechsel zwischen Theorie und Praxis (insgesamt 12 Praktika, ca. 2.900 Stunden)• Alle Lehrveranstaltungen an der Universität zu Lübeck• Interprofessionelle Lehrveranstatungen

Kooperations-partner

Ausbildungsträger für die praktische Ausbildung (Praxispartner): aktuell 4 Krankenhäuser und 8 Einrichtungen der Altenpflege

Homepage https://www.uni-luebeck.de/studium/studiengaenge/pflege.html

Ziele des Studiengangs

Das „Lübecker Modell“

5© Alex Mommert

Psych

Infor-matik

Tech-nik

Natur-

wiss

• Interprofessionelles und -disziplinäres Lernen

• Direkter Bezug zu Forschung und Entwicklung in den Gesundheitswissenschaften, der Medizin und zunehmend der MINT-Fächer (v.a. Informatik)

• Enge Verzahnung mit der Patienten-versorgung zur Unterstützung des Theorie-Praxis-Transfers

• Hochschuldidaktisches Zertifikatsprogramm für Praxisanleiterinnen und -anleiter in den Einrichtungen der Praxispartner (gebührenfrei): https://www.uni-luebeck.de/universitaet/personalangelegenheiten/interne-weiterbildung/zertifikatsprogramme/hd-zertifikate.html

Semester1-2

Semester3-4

Semester5-6

Semester7-8

Interprofessionelles Lernen im Pflegestudiengang

GW1000Einführung

wissenschaftl. Arbeiten

ET/LP, HW, PT

PF11x0/16x0Basismaßnahmen

PflegeHW

GW1300/1800 Grundlagen

Entwicklung & Psychologie

HW

Sem

inar

e +

Ü

bu

ng

enV

orl

e-su

ng

en

ET/LP=Ergotherapie/Logopädie, HM=Humanmedizin, HW=Hebammenwissenschaften, PT=Physiotherapie

GW2000Forschungsmethoden

HW

Blockpraktikum Sozialmedizin

HM

GW3020Interprofessionelle

Komm. & VersorgungET/LP, PT

UmweltmedizinHM

GW2300/2500Hauptvorlesung

Innere Medizin/Chirurgie

HM

KOMPIDEMHM

Semester1-2

Semester3-4

Semester5-6

Semester7-8

Interprofessionelles Lernen im Pflegestudiengang

GW1000Einführung

wissenschaftl. Arbeiten

ET/LP, HW, PT

PF11x0/16x0Basismaßnahmen

PflegeHW

GW1300/1800 Grundlagen

Entwicklung & Psychologie

HW

Sem

inar

e +

Ü

bu

ng

enV

orl

e-su

ng

en

ET/LP=Ergotherapie/Logopädie, HM=Humanmedizin, HW=Hebammenwissenschaften, PT=Physiotherapie

GW2000Forschungsmethoden

HW

Blockpraktikum Sozialmedizin

HM

GW3020Interprofessionelle

Komm. & VersorgungET/LG, PT

UmweltmedizinHM

GW2300/2500Hauptvorlesung

Innere Medizin/Chirurgie

HM

GW3020

Interprofessionelle Kommunikation &

Versorgung

ET/LP, PTKOMPIDEM

HM

Modul GW3020 „Interprofessionelle Kommunikation und Versorgung“Zielgruppen:• Pflegestudierende im 5. Semester (n=32)• Physiotherapiestudierende im 5. Semester (n=31)• Ergotherapie-/Logopädiestudierende im 1. Semester (n=15)

Die Studierenden …• … können die Rollen und Aufgaben der einzelnen Berufe erläutern• … sind sich der Bedeutung gelingender Zusammenarbeit bewusst• … können typische professionelle Kommunikationssituationen

patientenzentriert, konstruktiv und zielorientiert gestalten• … können gemeinsam Bedarf zur Optimierung der Zusammenarbeit

erkennen und geeignete Strategien recherchieren und skizzieren

Modulkomponenten*

Seminar

Grundlagen Kommunikation

Seminar

Grundlagen Kommunikation

Rollenspiel

Übergabe

Rollenspiel

Übergabe

Gruppenarbeit

Fallarbeit

Gruppenarbeit

Fallarbeit

Kommunikationstraining

mit Simulationspatientinne

n

Kommunikationstraining

mit Simulationspatientinne

n

Interprofessionelles Skills Training

Interprofessionelles Skills Training

Gruppenarbeit

Fallanalyse (Abschlussleistung)

Gruppenarbeit

Fallanalyse (Abschlussleistung)

*5 KP, 3 SWS, inkl. 3 Vorlesungen zu Grundlagen interprofessioneller Zusammenarbeit

Erwartungen der Studierenden

Interprofessionelle Module allgemein Modul GW3020

• Verbesserung

• …des Austausches

• …der Kommunikation

• …der Zusammenarbeit

• Veränderte Sichtweise zu anderen

Professionen

• Verschiedene Wissensstände

• „Kennenlernen“ der anderen

Professionen

• Bezug zur beruflichen Praxis

• Verbesserung der

Patientenversorgung

5

6

5

6

3

1

1

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Prä

Post

Begrüße ich voll und ganz Begrüße ich Begrüße ich eher Begrüße ich gar nicht

Inwieweit begrüßen Sie es,

dass das Modul GW3020

"Interprofessionelle

Kommunikation und

Versorgung" Teil Ihres

Studiengangs ist?*

Inwieweit begrüßen Sie es,

dass ein Teil der

Lehrveranstaltungen in

Ihrem Studium

interprofessionell

stattfindet?* 6

6

5

6

2

0

1

1

Prä

Post

*Ergebnisse erster Turnus WS 2019/20, 33 % aller Studierenden in diesem Modul in diesem Semester

Sichtweisen zur interprofessionellenZusammenarbeit und zum interprofessionellenLernen (UWE-IP)*

0

5

10

15

20

25

Kommunikation &Teamarbeit

InterprofessionellesLernen

InterprofessionelleInteraktion

InterprofessionelleBzeiehungen

Prä (n=7)

Post (n=7)

Pflege Therapieberufe

0

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20

25

Kommunikation &Teamarbeit

InterprofessionellesLernen

InterprofessionelleInteraktion

InterprofessionelleBzeiehungen

Prä (n=7)

Post (n=6)

*Ergebnisse erster Turnus WS 2019/20, 33 % aller Studierenden in diesem Modul in diesem Semester

Feedback der Studierenden

• Förderung des multiprofessionellen Austausches

• Veränderte Sichtweise

• Kleingruppen

• Kompakte Lehrveranstaltung

• Interprofessionelle Abschlussleistung

• Einbindung von Medizin-/Psychologiestudierenden

• Früherer Zeitpunkt im Studium

13

Ausblick

• Weitere Studiengänge einbinden, v. a. Humanmedizin• Offene Fragen

• Gruppenzusammensetzung (ungleiche Größe der Studiengänge)• Gruppengröße• Art der Abschlussleistung• Benotung• Zeitpunkt im Studium• Aufwand versus Ergebnis

• Perspektive der Lehrenden evaluieren• Interprofessionelle Ausbildung in der Praxis

14

Pflegestudium vs. berufliche Ausbildung –selbsteingeschätzte Kompetenzen für Kooperation und Teamarbeit (MW + 95 % KI, Instrument nach Darmann-Finck et al. 2014)

*3 Kohorten aus 3Pflegeschulen Schleswig-Holstein

0

1

2

3

4

5

6

7

8

T1 (Sem 3) T2 (Sem 5) T3 (Sem 6) T1 (Sem 3) T2 (Sem 5) T3 (Sem 6)

Pflegestudium UzL (n=42) Herkömmliche Pflegeausbildung* (n=54)

Forschungsstand

• 8 randomisiert-kontrollierte Studien (RCT), 5 kontrollierte Prä-Post-Studien, 2 Zeitreihenanalysen

• Fort- und Weiterbildung

• Gemischte Ergebnisse• Teilweise günstige Effekte auf Fehlerrate, Patientenzufriedenheit und

Prozesse in der Versorgung (z. B. Implementierung von Leitlinien, gemeinsame Entscheidungsfindung)

• Gemischte oder keine Effekte auf professionelles Verhalten oder Patientenversorgung

Reeves et al. 2013, https://doi.org/10.1002/14651858.CD002213.pub3

Schlussfolgerungen

• Pflegestudium ermöglicht höheren Kompetenzzuwachs im interprofessionellen Handeln

• Longitudinales Curriculum interprofessionelle Ausbildung integrieren

• Umsetzung in der Pflegepraxis und Effekte auf die Qualität der pflegerischen und multiprofessionellen Versorgung noch zu evaluieren

• Voraussetzung: Definition von Rollen und Aufgaben akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen

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Kontakt

Prof. Dr. Katrin Balzer

Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie

Universität zu Lübeck

Tel.: 0451 500-51262

E-Mail: katrin.balzer@uksh.de

Frederike Lüth

Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege

Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie

Universität zu Lübeck

Tel.: 0451 9299 5116

E-Mail: frederike.lueth@uksh.de

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