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newsletter Ausgabe: 01/10 Verband der PflegedirektorInnen der Unikliniken Editorial Irene Maier Liebe Kolleginnen und Kollegen, das erste Quartal des neuen Jahres ist vorbei – und noch immer lässt die neue Regierung unter Philipp Rösler keine eindeutige Linie erkennen. Immerhin, der Pharmain- dustrie hat er durch seinen angekündigten „Tritt auf die Arzneikostenbremse“ sprichwörtlich den Kampf angesagt. Was er hingegen für die Pflege plant, ist nicht absehbar. Sie können sicher sein, dass wir das politische Geschehen aufmerksam verfolgen und nicht zögern, unsere Stimme für die Pflege zu erheben. In diesem Newsletter blicken wir unter anderem zurück auf den ersten „Pflegedialog am Fluss“. Im Januar trafen sich am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf zahl- reiche Kollegen, um sich über die Professionalisierung und Qualifikation in der Pflege auszutauschen. Aufmerksam machen möchten wir Sie auf den ersten Frühjahrskon- gress des Deutschen Krankenhausinstituts im April. Die Veranstaltung findet in Berlin unter dem Motto „Kranken- haus & Altenhilfe: Verzahnte Leistungen“ statt. Ein hochak- tuelles Thema! Außerdem gratulieren wir einigen Kollegen zu wichtigen Meilensteinen in ihrem Leben: Günter Brenzel, bisher Pflegedirektor in Tübingen, ist in den Ruhestand getreten. Im Gespräch mit der Redaktion hat unser Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied deutlich gemacht, dass er auch in Zukunft nicht rasten wird – und erste Pläne verraten. In neuer Position begrüßen wir Susann Krasemann, Jana Luntz und Joachim Prölß. Alle drei heißen wir als neue Mitglieder des VPU herzlich willkommen und wünschen ihnen viel Erfolg bei ihren neuen Aufgaben. Ich wünsche Ihnen eine frohe Osterzeit! Ihre Irene Maier Deutscher Pflegekongress im Rahmen des 13. Hauptstadtkongresses 2010 Medizin und Gesundheit Weitere Infos: www.hauptstadtkongress.de/index.php?id=350 5. bis 7. Mai 2010 im ICC Berlin 1. Häusliche Pflege HOMECARE KONGRESS Auch schwerstkranke Menschen können heute zuhause versorgt werden – der Bedarf nach spezialisierter häuslicher Kranken- und Intensivpflege wächst. Damit stellen sich brisante Fragen nach den Chancen, nach Risiken und Grenzen dieses sensiblen Einsatzfeldes professioneller ambulanter Pflege. Weitere Infos: www.haeusliche-pflege.vincentz.net/index. cfm?pid=825&pk=19377&pkmi=35 19./20. Mai 2010 im HCC Hannover CareFair Germany 2010: Pflege- & Rehamesse Fachmesse für Pflege und Rehabilitation Weitere Infos: www.faircongress.de/hamburg 22. bis 23. April 2010, Nürnberg Fortbildungstage für Pflegeberufe im Operationsdienst im Rahmen des 127. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Weitere Infos: www.chirurgie2010.de/fortbildung-pflege.php 20. -23. April 2010 im ICC Berlin Aktuelle Termine IN DIESER AUSGABE Editorial Irene Maier | „Pflegedialog am Fluss“ | DKI Frühjahrskon- gress | Neue Pflegedirektorinnen in Tübingen und Halle | Neuer Pflegedirektor am UKE | Netzwerk NRW | Interview Günther Brenzel Unser Surftipp für´s Internet „ZDF Mediathek – Bundesgesundheitsminister Rösler übt sich in Satire“ http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/998524/Roesler-uebt- sich-in-Satire?utm_medium=twitter&utm_source=feedburner&utm_ campaign=Feed:%20heute%20%28heute%29#/beitrag/video/998524/ Roesler-uebt-sich-in-Satire

20100401 RZ VPU Newletter 01-20102009 wurde NPM auf zwölf Stationen im Klinikum genutzt. Nach erfolgreicher Pilotphase auf verschiedenen Intensivsta-tionen planen die Aachener nun

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newsletter Ausgabe: 01/10

Verband derPflegedirektorInnender Unikliniken

Editorial Irene Maier

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das erste Quartal des neuen Jahres ist vorbei – und noch immer lässt die neue Regierung unter Philipp Rösler keine

eindeutige Linie erkennen. Immerhin, der Pharmain-dustrie hat er durch seinen angekündigten „Tritt auf die Arzneikostenbremse“ sprichwörtlich den Kampf angesagt. Was er hingegen für die Pfl ege plant, ist nicht absehbar. Sie können sicher sein, dass wir das politische Geschehen aufmerksam verfolgen und nicht zögern, unsere Stimme für die Pfl ege zu erheben.

In diesem Newsletter blicken wir unter anderem zurück auf den ersten „Pfl egedialog am Fluss“. Im Januar trafen sich am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf zahl-reiche Kollegen, um sich über die Professionalisierung und Qualifi kation in der Pfl ege auszutauschen. Aufmerksam machen möchten wir Sie auf den ersten Frühjahrskon-gress des Deutschen Krankenhausinstituts im April. Die Veranstaltung fi ndet in Berlin unter dem Motto „Kranken-haus & Altenhilfe: Verzahnte Leistungen“ statt. Ein hochak-tuelles Thema!

Außerdem gratulieren wir einigen Kollegen zu wichtigen Meilensteinen in ihrem Leben: Günter Brenzel, bisher Pfl egedirektor in Tübingen, ist in den Ruhestand getreten. Im Gespräch mit der Redaktion hat unser Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied deutlich gemacht, dass er auch in Zukunft nicht rasten wird – und erste Pläne verraten. In neuer Position begrüßen wir Susann Krasemann, Jana Luntz und Joachim Prölß. Alle drei heißen wir als neue Mitglieder des VPU herzlich willkommen und wünschen ihnen viel Erfolg bei ihren neuen Aufgaben.

Ich wünsche Ihnen eine frohe Osterzeit!

Ihre Irene Maier

Deutscher Pfl egekongress im Rahmen des 13. Hauptstadtkongresses 2010Medizin und GesundheitWeitere Infos: www.hauptstadtkongress.de/index.php?id=3505. bis 7. Mai 2010 im ICC Berlin

1. Häusliche Pfl ege HOMECARE KONGRESSAuch schwerstkranke Menschen können heute zuhause versorgt werden – der Bedarf nach spezialisierter häuslicher Kranken- und Intensivpfl ege wächst. Damit stellen sich brisante Fragen nach den Chancen, nach Risiken und Grenzen dieses sensiblen Einsatzfeldes professioneller ambulanter Pfl ege.Weitere Infos: www.haeusliche-pfl ege.vincentz.net/index.cfm?pid=825&pk=19377&pkmi=3519./20. Mai 2010 im HCC Hannover

CareFair Germany 2010: Pfl ege- & RehamesseFachmesse für Pfl ege und RehabilitationWeitere Infos: www.faircongress.de/hamburg22. bis 23. April 2010, Nürnberg

Fortbildungstage für Pfl egeberufe im Operationsdienstim Rahmen des 127. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für ChirurgieWeitere Infos: www.chirurgie2010.de/fortbildung-pfl ege.php20. -23. April 2010 im ICC Berlin

Aktuelle Termine

IN DIESER AUSGABEEditorial Irene Maier | „Pfl egedialog am Fluss“ | DKI Frühjahrskon-gress | Neue Pfl egedirektorinnen in Tübingen und Halle | Neuer Pfl egedirektor am UKE | Netzwerk NRW | Interview Günther Brenzel

Unser Surftipp für´s Internet „ZDF Mediathek – Bundesgesundheitsminister Rösler übt sich in Satire“

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/998524/Roesler-uebt-sich-in-Satire?utm_medium=twitter&utm_source=feedburner&utm_campaign=Feed:%20heute%20%28heute%29#/beitrag/video/998524/Roesler-uebt-sich-in-Satire

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newsletter Ausgabe: 01/10 Seite 2

„Pflegedialog am Fluss 2010“Pflegespezialisten trafen sich am UK Hamburg-Eppendorf

170 Pflegende aus den Bereichen Anästhesiologie, I ntens ivpf lege, Pa l l i a t i v p f l e g e und Schmerzpfle-ge trafen sich am 16. Januar zum ersten überregio-

nalen „Pflegedialog am Fluss“ am Universitätsklinikum Ham-burg-Eppendorf. Das Leitthema „Pflege im Wandel – Durch Qualifizierung zur Professionalisierung“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge. In praxisnahen Beiträgen legten die Referenten unter anderem dar, wie die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit durch die enge Zusammenar-beit aller am Behandlungs- und Pflegeprozess Beteiligten verbessert werden kann. Anhand eines Beispieles aus der gemeinsamen Praxis zeigten eine Palliativärztin und eine Palliativschwester exemplarisch auf, wie gute Zusammen-arbeit im ärztlich-pflegerischen Dialog funktionieren kann. Weitere Themen waren der professionelle Umgang mit Feh-lermeldungen (CIRS) und die Besonderheiten der intensiv-pflegerischen Betreuung von Patienten mit Adipositas per magna.Das positive Feedback der Teilnehmer macht deutlich, dass es ein breites Interesse an interdisziplinären Themen gibt. Um der großen Nachfrage Rechnung zu tragen, findet der zweite Hamburger „Pflegedialog am Fluss“ im kommenden Jahr in größerem Rahmen statt.

DKI Frühjahrs-Kongress21. bis 23. April – Erster DKI Frühjahrs-Kongress in Berlin

Der Kongress des Deutschen Krankenhausinstitutes (DKI) steht unter dem Thema „Krankenhaus & Altenhilfe: Ver-zahnte Leistung“. Namhafte Experten aus Politik, Wissen-schaft und Praxis stehen an den drei Kongresstagen zu fol-genden Themen Rede und Antwort:

� Aktuelle Rahmenbedingungen in der Gesundheits versorgung älterer Menschen – Herausforderungen und Chancen

� Krankenhäuser und Altenhilfe verzahnen ihre Leistungen – Mögliche Strukturen und innovative Modelle

� Gemeinsame Aufgaben lösen – Aktuelle Ansätze zum Umgang mit knappen Ressourcen Mehr Informationen finden Sie unter: www.dki.de/index.php?TM=0&BM=4&LM=1&semnr=75051

Jana Luntz ist neue Pflegedirektorin in TübingenJana Luntz wird zum 1. April neue Pflegedirek-torin am Universitätsklinikum Tübingen. Sie folgt auf Günther Brenzel, der in den Ruhestand tritt (siehe Interview auf Seite 4). Die studierte Pflegewissenschaftlerin und Gesundheitsö-konomin kommt vom Universitätsklinikum Halle/Saale, wo sie zuletzt als stellvertretende Pflegedienstdirektorin tätig war. Ihre Karriere in der Pflege begann Jana Luntz als Krankenschwester. Sie verfügt über langjährige Berufserfahrung in verschiedenen Kliniken in Hoyerswerda und Halle. Lehrerfahrung sammelte sie an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg und im Rahmen ihrer Tätigkeit als Dozentin für Fachweiterbildungen für den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe.

Susann Krasemann folgt auf Ingrid HornAm Universitätsklinikum Halle ist Susann Krase-mann seit dem 1. März neue Pflegedirektorin. Die studierte Pflegewirtin löst Ingrid Horn ab, die in den Ruhestand verabschiedet wurde (siehe Newsletter 4/2009). Frau Krasemann blickt auf eine dreißigjährige Karriere in der Pflege zurück. Nach ihrer Ausbildung an den Kliniken Hubertusburg in Wermsdorf folgten berufliche Stationen in Wermsdorf, Oschatz und am Universitätsklini-kum in Essen, wo Susann Krasemann zuletzt als Klinikpfle-gedienstleitung tätig war. Neben ihrer Tätigkeit im Klinik-bereich gibt sie ihr Wissen als Referentin für verschiedene Bildungseinrichtungen und als Lehrbeauftragte der Fach-hochschule Münster weiter.

Joachim Prölß ist neuer Direktor für Patienten- und Pflegemanage-ment am Uniklinikum Hamburg-EppendorfJoachim Prölß hat am 1. März die Direktion des Patienten- und Pflegemanagements am Univer-sitätsklinikum Hamburg-Eppendorf angetreten. Der Nachfolger der langjährigen Pflegedirekto-rin und VPU-Geschäftsführerin Ricarda Klein (si-ehe Newsletter 4/2009) war zuletzt leitender Pflegedirektor der Kliniken der Stadt Köln. Prölß blickt auf umfangreiche Berufserfahrungen zurück. Nach einer Tätigkeit als Kranken-pfleger im städtischen Krankenhaus Köln-Merheim über-nahm Prölß dort die Pflegedienstleitung und anschließend die Pflegedirektion. Zudem arbeitete er als pädagogischer Mitarbeiter im Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Kliniken der Stadt Köln. Nach einem Studium zum Pflege-manager schloss Joachim Prölß 2008 zusätzlich ein Studium zum Gesundheits- und Sozialmanager ab.

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Ausgabe: 01/10 Seite 3newsletter

Elektronische Pflegedokumentation am Universitätsklinikum Aachen2009 wurde NPM auf zwölf Stationen im Klinikum genutzt. Nach erfolgreicher Pilotphase auf verschiedenen Intensivsta-tionen planen die Aachener nun die Einführung von NPM mit LEP im gesamten Klinikum.

„Durch den Erfahrungsaustausch mit benachbarten Universi-tätskliniken treiben wir die Pflege auf regionaler Ebene voran“, so Michael Rentmeister, Pflegedirektor am Universitätsklini-kum Münster. „Zudem bieten wir dem Führungsnachwuchs eine Plattform: Wer sich im Netzwerk engagiert, kann sich be-rufliche Sporen verdienen und wertvolle berufliche Kontakte knüpfen.“

Sie möchten mehr erfahren über die Arbeit des Netzwerkes der Pflegedirektoren/innen in NRW?

Wenden Sie sich bitte an: Michael RentmeisterPflegedirektorUniversitätsklinikum MünsterTelefon 0251 834 8024Fax 0251 834 9626E-Mail [email protected]

Die Pflege regional vorantreiben … Im Fokus: das Netzwerk der Pflegedirektorinnen

und Pflegedirektoren in Nordrhein-Westfalen

Die Themen, mit denen sich die Mitglieder des Netzwerkes auseinandersetzen, spiegeln die Herausforderungen des Pflegealltags. Auf der Agenda stehen beispielsweise die Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften, die Delegation ärzt-licher Tätigkeiten, die Anforderungen an die Elektronische Patientenakte, Case- und Qualitätsmanagement in der Pflege oder die KIS-Implementierung. Neben dem intensiven Dialog werden die Themen in konkreten Projekten bearbeitet. Nach-folgend stellen wir Ihnen drei Best Practice-Beispiele vor.

Case Management am Universitätsklinikum Köln Durch konsequentes Case Management wurden in Köln sämtliche Arbeitsprozesse optimiert. So konnten Wartezeiten reduziert und die Versorgungskontinuität der Patienten und Patientinnen sichergestellt werden. Dies freut die – deutlich zufriedeneren – Patienten, aber auch die Universitätsklinik, denn ihr Budget wird entlastet.

Digitale Pflegedokumentation am Universitätsklinikum Bonn und EssenDas Universitätsklinikum Bonn hat 2009 die elektronische Patientenakte erfolgreich auf einer psychosomatischen Sta-tion implementiert, das UK Essen auf vier Stationen in der Urologie und Neurologie. Die Informationen innerhalb aller am Therapieprozess Beteiligten fließen seither zuverlässiger und schneller, die Dokumentation nimmt weniger Zeit in An-spruch. Die Entlastung bei den Pflegenden hat die Akzeptanz für die elektronische Patientenakte erheblich gesteigert.

Medizinischer, technischer und pflegerischer Fortschritt, zeitgemäßes Personalmanagement, demografischer Wandel und sinkende Budgets – das sind die Eckpfeiler, die die Pflege bestimmen. Mit den Anforderungen an die Pflegekräfte steigen auch die Anforderungen an die Manager des komplexen Pflegeapparates. Unter dem Dach des VPU haben sich deshalb be-reits vor Jahren engagierte Pflegende in regionalen Netzwerken zusammengeschlossen, um zukunftsfähige Lösungen für die Pflege der Zukunft zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren. So auch das Netzwerk der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren in NRW. Mitglieder sind die Pflegedirektoren, Klinikpflegedienstleitungen und Mitarbeiter in den Stab-stellen der Universitätskliniken Aachen, Münster, Essen, Düsseldorf, Köln und Bonn.

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IMPRESSUM

Herausgeber Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und medizischen Hochschulen Deutsch-lands e.V. (VPU)Alt-Moabit 96 | 10559 BerlinTelefon 030 138957-61Fax 030 138957-56E-Mail [email protected] www.vpu-online.de

RedaktionMCG Healthcare Relations GmbHMörsenbroicher Weg 200 | 40470 DüsseldorfTelefon 0211 583357-513Fax 0211 583357-509

Bildnachweis Seite 1 unten: ZDF Mediathek, www.zdf.de Seite 3: McKay/fotolia | Sonstige: VPU

newsletter Ausgabe: 01/10 Seite 4

14 Jahre lang war Günther Brenzel Pflegedirektor der Tübinger Uniklinik und hat die Entwicklung der Pflege in Deutschland mit beeinflusst. Als Gründungsmitglied und langjähriges Vorstandsmitglied lenkte er auch die Geschicke des VPU. Am 24. März hat er sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Für uns hat er auf die vergangenen Jahre zurückgeblickt und in die Zukunft geschaut.

Wie kommt man nach einer Ausbildung zum Bautechniker dazu, in die Krankenpflege zu wechseln?Dies hat sicher viel mit meiner christlichen Grundeinstellung zu tun. Es ging mir nicht darum, Karriere zu machen. Ich habe schnell gemerkt, dass ich einen Beruf brauche, der mit Menschen zu tun hat und in dem ich Menschen gezielt helfen kann. Deshalb entschloss ich mich Krankenpfleger zu werden. 1971 war das mutig, denn der Mann in der Kranken-pflege war noch nicht so selbstverständlich wie heute. Wäh-rend meiner Ausbildung konnte ich mir dann viel Wissen und Können aneignen – das war für die spätere Praxis wertvoll.

Die Stelle als Krankenpfleger hat ihnen nicht gereicht. Ihre Karriere ging damit ja erst richtig los?Das stimmt so nicht ganz – ich habe meine Karriere nicht ge-plant. Wenn neue Aufgaben anstanden, sind die Verantwort-lichen irgendwie immer auf mich gestoßen. Man hat wohl gemerkt, dass ich die Dinge gut mache. So ging es bis zum Pflegedirektor, ohne dass ich mich um die Stellen gerissen hätte.

Wie wichtig war es für Ihre Tätigkeit als Pflegedirektor, dass Sie die Pflege von Grund auf kennengelernt haben?Sehr wichtig! Ich weiß, dass die Pflege körperlich anstren-gend und seelisch fordernd ist. Der Pflegende ist oftmals ein Krisenbegleiter für die Patienten. Auf ihm lastet große Ver-antwortung – das darf man nicht unterschätzen. Die Pflege ist in den letzten Jahren schnelllebiger geworden. Pflegende müssen heute Aufgaben erfüllen, die früher im ärztlichen Bereich lagen. Durch meine praktischen Erfahrungen konnte ich mich viel besser auf die Bedürfnisse der Pflege einstellen. Ich habe mich gefragt, wie man die pflegerische Leistung sichtbar machen kann. Zur Darstellung der Pflege habe ich die „Leistungserfassung in der Pflege“ (LEP) mit eingeführt.

Sie waren neben Ihrer Karriere sehr viel ehrenamtlich aktiv. Wie haben sie das zeitlich gemeistert?Aus meinem christlichen Grundverständnis heraus habe ich mich schon als junger Mann ehrenamtlich engagiert. Außer-dem habe ich diesen Tätigkeiten eine Menge zu verdanken: So habe ich in der langjährigen Jugendarbeit für den CVJM soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Führungskompe-tenz und Kommunikationsgeschick gelernt und ausgebaut. Diese haben mir in meinem beruflichen Leben unheimlich weitergeholfen.

Sie sind Gründungsmitglied des VPU und waren lange im Vorstand des Verbandes. Wie beurteilen Sie die Bedeutung des VPU für die Pflege?Durch die Verdichtung der Arbeitsprozesse ist eine enge Ver-zahnung von Pflege und ärztlicher Versorgung notwendig. Dadurch sind auch die Anforderungen an das Pflegemanage-ment gewachsen. Der VPU ist eine Einrichtung, die dringend notwendig ist, um das Pflegemanagement zu positionieren und zu etablieren. Viele unterschiedliche Menschen mit un-terschiedlichen Ideen, die sich für ein Ziel zusammenschlie-ßen, können in der Pflege wirklich etwas bewegen.

Wie wir Sie kennengelernt haben, werden Sie auch als Ruhe-ständler sicher nicht ruhig im Schaukelstuhl sitzen …Sicher nicht! Zunächst einmal werde ich im April zwei Wo-chen den deutschen Jakobsweg von München nach Lindau wandern, um einfach mal abzuschalten und zu mir zu finden. Eine genaue Vorstellung für die Zeit danach habe ich noch nicht. Auf jeden Fall werde ich meinen ehrenamtlichen Tätig-keiten verstärkt nachgehen und meine Erfahrung als Berater weiter geben.

„Die Pflege braucht eine Stimme!“