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566 .
80. E. H. Riesenfeld: h i d e r u n g auf die Bemerkung des Hm. 6. Tanatar zu melner Abhandlung iiber .Die Existens echter Percarbonate und ihre Unterscheidung von Carbonaten mit -stall-Waseer-
8tofYsuperoxyd.a [Mitteilnng aus dem Chem. Universit&ttslaboratorium (Phil. Abt.) Preibnrg i. H!]
(Eingegnngen am 5. Februar 1910.)
In der oben genannten Abhandlung') habe ich gemeinsam niit B. R e i n h o l d eine Methode zur Unterscheidung yon Percarbo- naten und Carbonaten mit Krystall- Wasserstoffsuperoxyd angegeben. Percarbonate scheiden aus konzentrierter neutraler Jodkaliumlosung momentan Jod aus, wahrend Carbonate mit I<rFstall-Wasserstoffsiiper- oxyd dies nicht tun*).
DaB die Ausscheidung yon Jod aus Jodkalium immer von der Hy- droxylionen-Konzentration der Liisung abhlngt, ist bekannt. T a n n t n r meint, daB wir dies bei unseren Versuchen nicht geniigend beachtet hatten 3). Wenn Kaliumpercarbonat (K&lOc) Jod ausscheidet, dns T a n a t a r s c h e nicht, so riihrt dies - nach T a n a t a r - nur von der verschiedenen Alkalitat der Losungen her. Kaliumpercarbonat bildet namlich bei seiner Zersetrung Bicarbonat, das T a n a t arsche Salz aber Carbonat. Bei gleicher Alkalitiit der Losungen wiirden nnch Tan a - t n r s Meinung beide Salze auf Jodkalium in gleicher Weise einwirken, Versuche hat er nber hieruber nicht angestellt.
Diese Ansichten T a n a t a r s sind irrtiimlich. Wir hahen schon in iinserer ersten Arb& den EinfluB der Hydrorylionen-Konzentration der Lasungen beriicksichtigt und aiisdrucklich darauf aufmerksam gemacht, da13 diese Unterscheidungsreaktion noch braucbbar ist, Bweun man zur Verringerung der Alkalitat der Losungen Chloramnionium (1-5 g fi ir je 100 ccm Losung und 0.2 g Carbonnt) hinzugibtcc. Diese Versuclie
'> Diese Berichte 42, 437i [1909]. g, l o einer Anmerkung der oben genannten Arbeit wird geaagt, daW Ka-
liumperchlorat das unlijslichste Alkaliperchlorat ist. TatsLchlich sintl abw Rubidium- und Caesiumpcrchlorat noch weniger l6slich als Kaliumpel-chlorat. Den HHm. Smith , Urbnna (Illinois), und E b l e r , Heidelberg, welche mich hieraui aufmerlcsnm gemacht haben, sage ich meinen besten Dank. Del- Irr- turn in meiner Abhandlung war dadurch entstanden, daB in T r e a d w e l l s Analytischer Chemic, 2. Aufl. Leipzig (1902), S. 37 und in den folgenden Auf- lagen bis zur iieuesten 6. Aiifl., Leipzig (19OS), P. 46 sich stets der gleiche Druckfehler bcfindet und die Loslichkeit yon KC101 hei 00 fiilschlicli zu 0.07 g i n 100 g Wasser anstatt 0.7 g in 100 g Wnssrr aagcgeben ist.
3, Diese Bcrichte 43, 127 [1910,.
allein beweisen schon , da13 ein Unterschied in der Jodausscheidung auch dnnn stattfindet , wenn Percarbonat- und Carbonat-Wasserstoff- superoxyd-Losungen etwa die gleiche Hydroxylionen-Konzentration haben.
Im Folgendeu wird nun sogar gezeigt, da13 auch, wenn die Lo- sung YOU Percarbonat s t l rker alkalisch ist ds die von Carbonat rnit Krystnll-Wasserstoffsuperosyd, immer noch das Percarbonat mehr Jod ansscheidet, als das Carbonat mit Krystall-Wasserstoffsuperoxyd.
Die Versuche wurden in folgender Weise angestellt : 10 g Jodkalinm wurden in 30 ccm Wasser gelBst. Hienu wurde die in
Spalte 1 der folgenden Tabelle angegebene Menge aasserfreies Natriumcar- bonat hinzuge€iigt. Dam wurde die in Spalte 3 tler Tabelle angegebene Menge Kaliumpermanganat hiiizugegeben. Es trat eine momentanc Jodaus- acheidung, aber keinc nierkliche Gasentwicklung ein. Nun wurde die LBsung mit verdiinnter Schwfelsilure angesiiuert und dss ausgeschiedene Jod mit Na- trinmthiosulfat zuriicktitriert.
Zur Bestimmung des Percarbonatgehaltea des zu diesen Versuchen vei- wvandteii teclniwhen Kaliumpercarbonatea wurde der Sauerstoffgehalt durch Titration init Iialiumpernianganat ermittclt. Zu den verschicdenen Versuchen wurden verschiedene Salze \.crwandt, deren Krimmer in der 3. Spalte der Ta- belle angegeben ist.
In der 4. Sprlto ist bercchnet, wicviel Mole NaaCOa flir 1 Mol KaGOs w i i oornherein zngesetzt waren. In der letzten Spilte endlich ist angegeben, M icricl Prozent von dcm durcli Titration mit Permangrnat ermittelten Ge- ramtgehalt an aktivem Sauerstoff durch Titration mit Thioaulfat in der oben angegebenen Weive gefunden wurden.
Salz I: 0.2323 g KaGaO6 verbrauchten 3.56 ccm 0.0981-n. K J d o O ~ , ent- sprechend 1.21 O/O 0. - Salz 11: 0.2198 g K p G O e rerbrauchten 10.82 ccm 0.0980-n. I< MuOl, entsprcchend 3.87 O/o 0. - 0.2355 g K, Cp 0 6 verbrauchteii 11.50 ccm 0.0980-n. KMn 0 4 , cntsprechend 4.00 O/O 0. Mittel 3.93 O,'O 0.
0.20 I 0.2050 I I1 I 2 7.04 2.68 68.3
Gasentwicklung w i d e die Lijsung angesiiucrt und das ausgcschiedene Jod rnit Thiofiullat zuriicktitriert. Zur Bcstirniiiiing des Gehaltes an aktivem Saiierstoff witrde daa Salz mit Permanganat titriert.
Salz 1: 0.1576 g verbrauchten 26.31 ccm 0.0984-n. KUuO+, entsprecheiid 13.120/0 0. - Salz 11: 0.2240 g verbrauchteri 43.10ecrn 0.0980-n. l<Mii@,, entsprechend 15.09°/0 0. - 0.1865 g vcrbrauchten 35.60 ccm 0.09i30-n. K h l n 04, entsprechend 14.93 O l 0 0. - Mittel 15.03 O/O 0.
0 I 07-22 030 2.3 0.00 I 0.189.5
0.10 0.1241 I 11 1 , 1.07 0.67 , 4.5 0.15 , 0.1259 I I1 I l ' / r 1.16 0.72 4 s 0.20 0.1720 I I1 I s , 1.12 0.51 ~ 3.4
I 0.05 1 0.1602 I :I ' I,'? 0.74 036 2.4
Diese Versuche beweisen, dnB in Losungen, die 2 Mole Carbonnt arif j e 1 Mol Percarbonat enthalten, Percarbonate noch eine merkliche Jodausscheiduug liefern, wghrend in Liisungen, die 2 Mole Ricarbonnt auf je 1 Mol Carbonat enthalten, Carbonate mit I(rystall-WnaserstofF- superoxyd keine betriichtliche Jodausscheidung verursachen. Durcli diese Versuclie sind also die yon T n ii a t n r erhobenen Ein\\\lnde widerlegt.
Hrn. Dr. 1'. S e e m a n o , der obige Versuclie nusfiibrte, danLe ich fur seine freundlicbe Unterstiitzung.
90. Elinar Biilmann: Ober die isomeren Zimts&uren. 111. [Airs den1 Chcmischen 1,aboratoiiiirn ilcr Uiiivrrd%t zu I(olieiihagcn.]
(Eingeg. am 8. Fcbmir 1910; rnitgct. in t1c.r Sitzurig yon Hrn. 11'. Marckwsltl.) In friiheren hlittrilungen*) habe ich gezeigt, daB die drei bis
dahin nls isomer betrachteten Sauren: E r l e n m e y e r sen's. Isozimt- sHure und L i e b e r i n n n n s IsozimtsSure rind Allozimtsaure durch Schmelzen und Imyfen mit einer jeden der drei Sauren in einander \ erwandelt werden kiinnen. Ich hnbe diese Tatsache so gedeutet. daB die drei Sauren niclit isomer, sondern identisch sind und die drei Gattungen einer einzigen trimorphen SIure darstellen. hleine Recili- achtungen sind teils durcli Wiederholnngen hier im Laboratorium u n d
I) Die Nat~iunithiosnlfatl6sung wnr bei diescr Titration 0.0996-n. ?) Diese Berichte 42, 182 nnd 1-24:; [1909].
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