Fachweiterbildung - Onkologie Sicherer Umgang mit Zytostatika · Katja Semrau Seite 3...

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Fachweiterbildung - Onkologie

Sicherer Umgang mit Zytostatika

Klinikapotheke des

Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Katja Semrau

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Klinik-Apotheke (Haus 60)

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Themenschwerpunkte

1. Gefährdungspotential

2. Zytostatikaherstellung

3. Zytostatika auf Station

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1. Gefährdungspotential

• Gefahrstoffe nach §2 Gefahrstoffverordnung → Lokale und Akute Toxizität → Genotoxizität: CMR Stoffe C → kanzerogen M → mutagen R → reproduktionstoxisch

• Gefährdung durch Stäube, Verspritzungen, Verschüttungen und Aerosole

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1. Gefährdungspotential - Risikobeurteilung Aufnahme geringster Wirkstoffmengen durch Personal

• über die Atemwege (inhalativ)

• über die Haut (dermal)

• durch den Mund (oral)

Je gewissenhafter die Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten werden, desto geringer ist die Aufnahme.

Gefährdung ist als gering einzuschätzen, wenn Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden.

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Themenschwerpunkte

1. Gefährdungspotential

2. Zytostatikaherstellung

3. Zytostatika auf Station

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Herstellung von patientenindividuellen Zubereitungen in der Sicherheitswerkbank ► Produktschutz ► Personenschutz

2. Zytostatikaherstellung

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Luftströmung in Sicherheitswerkbank

Schutzkleidung für die Zytostatikaherstellung in der Apotheke des UKD

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Befüllen einer Elastomerpumpe

Entnahme eines Konzentrates aus der Durchstechflasche

Zuspritzen in eine Infusionsflasche

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Themenschwerpunkte

1. Gefährdungspotential

2. Zytostatikaherstellung

3. Zytostatika auf Station

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• Erfassung aller Prozesse und eingebundener Personen mit Gefährdungspotential (Gefährdungsbeurteilung § 6 GefStoffV, Betriebsanweisung § 14 GefStoffV)

• Muster Betriebsanweisung

„Vorbereitung und Verabreichung von Zytostatika“ www.bgw-online.de

3. Zytostatika auf Station – Beurteilung der Gefährdung

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Kontaktmöglichkeiten mit Zytostatika auf Station

• Annahme

• Lagerung

• Vorbereitung zur Applikation

• Entsorgung

• Ausscheidung

• Dekontamination

• Paravasation

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3.1 Annahme • Nur durch fachkundiges / unterwiesenen Personal

• Kontrolle auf Unversehrtheit

- Leckage

- Trübungen

- Ausfällungen

• Kontrolle der Haltbarkeit

• Kontrolle der Vollständigkeit

• Kontrolle auf Plausibilität

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Kontrolle der Unversehrtheit

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3.2 Lagerung • Nur durch fachkundiges / unterwiesenes Personal

• Cross – Kontaminationen möglich

• Vorschriftsmäßige Lagerung → Etikett beachten

• Beeinflussbare Faktoren: Mikrobiologie und chemische Stabilität der Lösung

Raumtemperatur Kühlschrank

(15 °C – 25 °C) (2 °C - 8 °C)

getrennt von anderen Arzneimitteln, separates Fach

möglichst Auslaufschutz

Lichtschutz

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3.3 Zytostatika auf Station – Vorbereitung und Applikation - geschützter Vorbereitungsraum

- Verwendung von Gerätschaften mit leicht abwaschbaren Oberflächen

- Verwendung von Arbeitsunterlagen, Schutzhandschuhen und Schutzkittel (PSA)

- Getrenntes Bereitstellen, getrenntes Transportieren

- Erreichbarkeit des Kontaminations-Sets: Spill Kit

- Anstechen: - kritischer Vorgang - Anschlusstelle mit Tupfer umfassen, Beutel im liegen

anstechen! - Erhöhung der Arbeitssicherheit: Verwendung eines Connect-Set

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3.3 Zytostatika auf Station – Vorbereitung und Applikation

Applikationsformen • Parenterale Verabreichung: Injektion und Infusion (Infusionsbeutel,

Infusionsflaschen, Pumpen)

• Oralia (Kapseln, Tabletten, Suspensionen)

• Topica (Salbe)

• Instillationen

• Intraoperative Spüllösungen

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3.3 Zytostatika auf Station – Vorbereitung und Applikation

Besonderheit orale Zytostatika:

- Kapseln nicht öffnen

- Tabletten nicht teilen

- Schutzhandschuhe

- Einnahmebecher

- Apotheke kontaktieren

Glivec®

Xeloda®

Sutent® Puri-Nethol®

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Grundlegende Regeln

Schutzhandschuhe • Ungepuderte, proteinarme Latexhandschuhe der

Mindestdicke 0,2 mm

• Gute Griffigkeit, hohe Festigkeit, langer Handschuhschaft

• Regelmäßiger Wechsel in der Herstellung (aller 30min)

• Wechsel sofort nach Kontamination oder Undichtigkeit

• Nach dem Arbeiten primäres Waschen der Hände mit Wasser

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Hilfsmittel zur sichereren Applikation

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Fehler bei der Zytostatikaanwendung

• Falsche Applikationsgeschwindigkeit

• Mangelnde Beachtung von Inkompatibilitäten mit Infusionszubehör

• Inkompatibilitäten von Parallelinfusionen

• Nachteilige Umgebungsbedingungen (Licht, Wärme) während der Infusion

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Applikationsvorschriften für Zytostatika Wirkstoff Stoffgruppe Besonderheiten Trastuzumab (Herceptin®)

Antikörper • Keine Glucose als Trägerlösung (Proteinaggregation) • Nicht schütteln - Schaumbildung

Dacarbazin (Detimedac®)

Alkylantien • Applikation lichtgeschützt • Schwarzes / weißes Infusionsbesteck benutzen

Fluorouracil (5-FU medac®)

Alkylantien • Auf Auskristallisation achten (Kälte, Kontakt mit Elastomerenpumpen)

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Taxane: Paclitaxel

• Vorkommen: Rinde der pazifischen Eibe (Taxus brevifolia)

• Paclitaxel „eingeschlossen“ in Cremophor®

• Cremophor löst Weichmacher DEHP aus PVC Verwendung DEHP freier Infusionsbestecke + Behältnisse

• Paclitaxel liegt als feinst verteilte “Partikel” vor In-Line-Filter verwenden!

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Zytostatika Applikationsformen

Injektion

• Schutzhandschuhe

• Ruhiger Arbeitsplatz

• Flüssigkeitsdichte Unterlage

• Anschlussstelle mit Tupfer umfassen

• Luer Lok Anschluss

• Cave! Bei intrathekalen Zubereitungen

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Wo finde ich anwendungsfreundliche Informationen zum sachgerechten Umgang mit Zytostatika? 1. Zytostatika im Gesundheitsdienst (Informationen zum sicheren Handhabung von Zytostatika) Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

2. Bewertung monoklonaler Antikörper zum Schutz Beschäftigter

3. TRGS 525 (Technische Regeln für Gefahrstoffe 525 - Umgang mit Gefahrstoffen in Einrichtungen zur humanmedizinischen Versorgung)

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Zusammenfassung ► Die Therapie mit Zytostatika und monoklonalen

Antikörpern wird weitere Indikationen finden und zunehmen

► Unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen ist das Gefährdungspotential durch diese Wirkstoffe als gering einzustufen

► Arbeiten Sie mit angemessener Vorsicht ohne Angst und tragen Sie Verantwortung für Ihre Kollegen und Mitarbeiter

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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