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Hochschule DarmstadtFB Mathematik und Naturwissenschaften
Wirtschaftsmathematikfür die Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
Adam Georg Balogh
Dr. rer. nat. habil.
Adam Georg Balogh
E-mail: adam-georg.balogh@h-da.de
Sommersemester 2017
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Ökonomische Funktionen
In der Ökonomie werden für Erklärung und Beschreibung ökonomische Sachverhalteallgemein mathematische Modelle verwendet.Allgemeine Bemerkungen:
-häufig ist bei vermuteten funktionalen Zusammenhänge zwischen unterschiedlichenökonomischen Variablen eine genau definierte Funktion nicht vorgegeben. Dannmuss man einen Funktionsaudruck mit statistischen Methoden schätzen oder aus
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muss man einen Funktionsaudruck mit statistischen Methoden schätzen oder ausvorgegebenen Mess- bzw. Beobachtungswerten mit Hilfe von Interpolation,Approximation oder Regression eine Funktionsgleichung konstruieren.
- zur qualitativen Erklärung ökonomischer Prozesse genügen häufig einfacheFunktionstypen, die nur in ihren wesentlichen Eigenschaften, wie z.B. Monotonie,Krümmungsverhalten (siehe: Kurvendiskussion), mit der Realität übereinstimmen.
- um mathematische Modelle anwenden zu können, ersetzt man häufig diskreteVariablen durch stetigen.
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- funktionale Zusammenhänge zwischen ökonomischer Größen dürfen nichtunbedingt als kausale Ursachen/Wirkungs-Zusammenhänge interpretiert werden.Man kann zwischen ökonomischer Variablen auch dann eine Korrelationkonstruieren, wenn zwischen denen inhaltlich gar keinen Zusammenhang besteht.
- häufig hängt der Wert einer ökonomischen Größe gleichzeitig von mehrerenunabhängigen Variablen ab. Z.B.: die Höhe des Sozialprodukts eines Volkswirtschafthängt von Variablen, wie Arbeit, Kapital, Boden und technischer Fortschritt ab. Umsolche Sachverhalte trotzdem durch Funktionen (wie y = f(x)) abbilden und in 2D
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graphisch darstellen zu können, betrachtet man die Variationen des Funktionwertesnur in Abhängigkeit von einer Variablen und vermutet dabei, dass alle Anderekonstant bleiben.
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Beispiele für ökonomische Funktionen:
- Preis-Absatz-Funktion
- Angebotsfunktion
- Umsatzfunktion
- Produktionsfunktion
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- Kostenfunktion
- Gewinnfunktion
- Konsunfunktion
- usw.
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Die Preis-Absatz-Funktion (Nachfragefunktion):
Zusammenhang zwischen:- p – Preis eines Gutes in GE/ME (Geldeinheit/Mengeneinheit) und- x – nachgefragter/abgesetzter Menge eines Gutes in MEx = x(p) oder p = p(x) – UmkehrfunktionenMögliche Verläufe der Funktion:
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Allgemein wird angenommen, dass die Funktion streng monoton fällt (Ausnahme: Güter mit „Snob-Effekt“)
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Die Umsatzfunktion (Erlösfunktion, Ausgabenfunktion):
Zusammenhang zwischen:- abgesetzter Gütermenge x in ME bzw. Güterpreis p in GE/ME und- Umsatz E in GE (Erlös aus der Sicht der Anbieter)
Erlös = Menge x Preis, d.h.
1.) wenn p = konstans, dann , lineare Erlösfunktiondie Steigung der Erlösgeraden ist der konstanten Marktpreis des Gutes
( ) ( ) ( ) ( )xpxxEoderppxpEpxE ⋅=⋅=⇒⋅=
pxE ⋅=
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2.) falls p = konstant, sondern z.B. linear, dann erhalten wir die qudratische Erlösfunktion:
Zum Beispiel:
bzw.
( ) ( ) ParabelxbxaxExbaxp 2−⋅−⋅=⇒⋅−=
( ) ( ) 21,25x10xxEx1,2510xp −=⇒⋅−= ( ) ( ) 20,8p8ppEp0,88px −=⇒⋅−=
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Die Kostenfunktion:
Zusammenhang zwischen:- x – Output (Produktionsmenge, Beschäftigung) in ME und- K – Gesamtkosten in GE
K = K(x) und K(x) = Kv(x) + Kf
Kv(x) – variable Kosten, hängen von Art und Höhe der Beschäftigung abKf – konstans, fixe Kosten, wie z.B. Miete, Abschreibungen, Zinsen, usw.
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- durchschnittliche Gesamtkosten (Stückkosten)
- durchschnittliche variable Kosten
- durchschnittliche fixe Kosten
( )( )
( )( )
( )x
Kxk
x
xKxk
x
xKxk
ff
vv
=
=
=
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Beispiel:sei gegeben eine Gesamtkostenfunktion
Dann erhalten wir die Stückkosten als folgt:
( ) 7210x2xx3
1xK 23
++−=
( ) 721xK
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( )( )
( )( )
( )x
72
x
Kxk
102xx3
1
x
xKxk
x
72102xx
3
1
x
xKxk
ff
2vv
2
==
+−==
++−==
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Die Gewinnfunktion:
Zusammenhang zwischen´:- Produktionsmenge x in ME und- Betriebserfolg G in GE (Gewinn)
G(x) = E(x) – K(x) bzw. G(x) = xp(x) – K(x)Beispiel:1.) gegeben sei die Gesamtkostenfunktion und der Marktpreis p = const.
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( )
( )
( ) ( ) ( ) 987,5x12xxxKxExG
x52,5xE
MEGE52,50p
und9860x12xxxK
23
23
−−+−=−=
⇒⋅=
⇒=
++−=
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2.) x und p sind über die Preis-Absatz-Funktion verknüpft:
( ) ( ) ( )
( ) ( ) ( ) ( )( ) 9860x2xxxG
9860x12xx10x120xxKxExG
10x120xxpxxE10x120xp
23
232
2
−++−=
++−−−=−=
−=⋅=⇒−=
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Aufgabe 1:
sei gegeben eine Preis-Absatz-Funktion: p(x) = -0,1x+1600und eine Gesamtkostenfunktion: K(x) = 900.000+600x
a.) wie lautet die Gewinnfunktion? Welche Nullstellen hat sie?
b.) für welche Produktmenge und bei welchem Preis ist der Gewinn maximal?
c.) füllen Sie folgende Tabelle aus, stellen Sie G graphis dar und tragen Sie den
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c.) füllen Sie folgende Tabelle aus, stellen Sie G graphis dar und tragen Sie den Punkt des maximalen Gewinns, die Gewinnschwelle und die Gewinngrenze ein:
x 0 500 1.000 5.000 8.000
G(x)
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Lösung:a.) G(x) = U(x) – K(x)
( ) ( )
( )
( ) ( )
( )1.000x
4.0005.0001091055.000x
9.000.00010.000xx0,1xG
900.0001.000x0,1xxG
1.600x0,1xxpxxU
1
623
1,2
2
2
2
=
±=⋅−⋅±=
+−−=
−+−=
+−=⋅=
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b.) Extrema suchen:
9.000x
1.000x
2
1
=
=
( )
( ) [ ]
( ) [ )
( )
MEGE1.100pund
GE1.600.000xG5.000,x:beiMaximum
5.000;infallendmonoton0xG'5.000xfür
0;5.000insteigendmonoton0xG'5.000xfür
5.000x
01.0000,2xxG'
M
MM
=
==
+∞⇒⟨⇒⟩
⇒⟩⇒⟨
=
⇒=+−=
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c.) Graph:
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x 0 500 1.000 5.000 8.000
G(x) -900.000 -425.000 0 1.600.000 700.050
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Aufgabe 2:
Gegben sei die Kostenfunktion und die variablen Durchschnittkosten:
a.) in welchem Intervall sind die variablen Durchschnittkosten fallend, in welchem
wachsend? Hat die kv(x) Funktion Extrema und wenn ja, wo?
( )
( ) 30036x2xxk
400300x36x2xxK
2
v
23
+−=
++−=
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v
b.) hat die Funktion K einen Wendepunkt, und wenn ja, wo?
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Lösung:a.)
lim
( ) ( )
( ) [ ]
( ) [ )
( )
( ) ( )
( ) Maximumkeinxk
MonotonieMinimumglobales9;138beiMinimumlokales
9xbeiwechselVorzeichen09kund
9;inwachsendmonoton0xkgilt9xfür
0;9infallendmonoton0xkgilt9x0für
9x4364xxk
v
'v
'v
'v
'´v
⇒∞+=
=
⇒=⇒=
+∞⇒⟩⟩
⇒⟨⟨≤
−=−=
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b.)
( ) Maximumkeinxkv
x
⇒∞+=
+∞→
( )
( )
( )1336;6:Stelle
d.hinreichen6xfürwechselVorzeichen
6x0K:WendepunktfürBedingungnotwendige
7212xxK
30072x6xxK
''
''
2'
⇒=
=⇒=
−=
+−=
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