Für die titrimetrische Bestimmung der Milchsäure in mit Formalin konservierter Milch

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1. Analyse yon Lebensmitteln 63

die Digitoninmethode wesentlich bessere Ergebnisse liefere als die t~eaktion nach LIEBE~)~A~, Mlerdings mfiSten die nicht gef~llten Sterinester erst verseift werden.

B. R o s s ~ Zur qualitativen Charakterisierung der niedermolekularen Stiekstoffbestand-

teile der Milch haben t~. SC~OBE~, W. Cm~IsT und W. NIcL~vs 1 die Hoch- spannungsionophorese verwendet und folgende Arbeitsweise angegeben. 100 ml Milch werden mit 200 ml Wasser verdiilm$ und mit 50%iger Trichloressigs~ure- 16sung auf eine Endkonzentration yon 10% TCE gebrucht. Nuch dem Absetzen in der K~lte werden die gefi~llten Proteine ubfiltrlert und dreimM mit 10 ml 2%iger Trichloressigs~urel6sung gewuschen. Die Filtrate werden so lunge mit .~ther ge- schtittelt, bis der p~-Wert 5 erreicht ist; der J~ther wird abgeblasen. Die so erhMtene Aminos~m'e- und Peptidfruktion wird dutch Austausehchromatographie an Dowex 50 (400 Maschen 8O/o Vernetzung) gereinigt. Hierzu wird das ttarz uusgiebig mit 4 n Salzs~ure, dest. Wasser, 2 n Natronlauge, 1 n Natronluuge (ira Dampfbad), dest. Wasser und 1 n SMzs~ure behandelt und zuletzt so lunge gewuschen bis das Filtrat den p~-Wert 5 hat. Es wird an 40 cm langer Si~ule yon 25 mm Durehmesser ge- arbeitet. Eine etwa 40 mg Gesamtstiekstoff (KJEL])A~L) enthaltende Menge der LS- sung wird aufgegeben und mit 8--10 Tropfen je Minute chromatographiert. Mit etwa 600 ml Wasser mug gewaschen werden, dumit dus Filtrat schlieBlich frei yon Milchzucker ist. Dann wird mit 4 n Ammoniakl6sung eluiert bis die Ninhydrin- reaktion negativ bleibt. Das Eluat wird im Vakuum bei 40 ~ C eingedampft und unschliel~end lyophflisiert. Nun werden Aminosi~uren und Peptide nuch dem Prinzip yon H. MIC~L 2 durch Hochspannungsionophorese nach F. TunBA, 1~. PELZ~ und H. SC~USTEn 3 getrennt in Essigs~ure-Pyridin-Wassergemiseh yon p~ 6,05 w~hrend 70 rain bei 80 mA (133 V/cm for 30• 60 cm grol3e Streifen Schl. & Sch. 2043 b). Es wird 1 mg/cm als Strieh uufgetr~gen. Die Identifizierung erfolgt dutch Be- spriihen mit Ninhydrin, speziell flit Prolin und Oxyprolin mit Isatin, fiir Tyrosin mit Nitroso-fl-Nuphtol, ftir Tryptolphan mit Dimethyluminobenzaldehyd, fiir Arginin mit Sakaguchi-l~eagens, fiir Diazoniumsalze mit Sulfanils~urereagens. Es werden auch fl-Naphthochinonsuffonut, die Chlor-Benzidinreuktion und die Nitro- prussidreaktion Ms Spriib1"eaktionen verwertet. S~mtliche t~ezepte sind angege- ben. Milch und Sterflmflch liefern sehr ~hnliche, Yoghurt ein stark differenziertes Pherogrumm. Die Bedeutung der niedermolekularen Stickstoffverbindungen fiir das Wachstum yon Bakterien und flit die Synthese der Milchproteine wird disku- tiert. K. CRVSE

Fiir die titrimetrische Bestlmmung der iYIilchs~iure in mR Formalin konser- vierter Milch kann, wie I. S ~ z LASC~O Rwz und u P~A~ * feststellen, nieht Phenolphtha]ein Ms Indicator verwendet werden, du dutch die B1ockierung der Aminogruppen verschiedener Protein-Aminos~uren dutch FormMdehyd deren Carboxylgruppen derart stark dissoziieren, dag sie den Umsehlugspunkt des Phenol- phthMeins beeinfiussen. A1s geeignet f'dr die Mkalimetrische Bestimmung der Mflch- s~ure unter den genannten Verh~ltnissen erweisen sich dagegen Chlorpheno]rot (p~ 4,6--6,8) oder Bromkresolpurpur (p~ 5,2--6,8), wenn yon diesen Indicatoren hShere Konzentrationen, n~mlich 10Tropfen einer 0,1~oigen LSsung, der zu titrierenden Fliissigkei$ zugesetzt werden. Die dann erhaltenen Werte stimmen mi~ den durch potentiometrische Titration ermittelten Resultaten gut iiberein.

K. S6~Nn~

Milehwissenschaft 12, 55--58 (1957). Staatl. M_ilchwirtsch. Lehr- u. Forschungs- anstalt Wangen/Allgi~u.

Mh. Chem. 82, 489 (195l). a Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 296, 97 (1954); vgl. diese Z. 148, 77 (1955/56).

Ann. Falsificat. ~raudes 50, 101--107 (1957). Lab. Municipal, Paris (Frankreieh).

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