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Inhalt
• Geldbegriff und Geldfunktionen
• Das Problem mit den Geldsubstituten
• Geldarten
• Merkmale der Geldwirtschaft
• Geldmengen
Geldbegriff und Geldfunktionen Der Ursprung des Geldes• Aus herkömmlicher Sicht
„Erfindung“ des Geldes zur Erleichterung von Tauschgeschäften
Widerlegt
• Aus historischer SichtVerwendung als
Statussymbol (z. B. Steinscheiben)
Schmuck (z.B.Perlenketten),
oder als sakraler Gegenstand (z. B. Grabbeigabe)
Geldbegriff und Geldfunktionen Der Ursprung des Geldes
Auch heute noch werden z. B. auf den Banknoten einiger afrikanischer oder asiatischer Staaten die traditionellen Zahlungsmittel aufgedruckt
Geldbegriff und GeldfunktionenDefinition des Geldes
• Geldfunktionen
Tausch- und Zahlungsmittel
Wertaufbewahrungsmittel
Recheneinheit
• Gelddefinition aus ökonomischer SichtGeld ist das, was Geldfunktionen übernimmt
Geldbegriff und GeldfunktionenGeldfunktionen • Tausch- bzw. Zahlungsmittel
statt direktem Tausch wird der Tauschakt in zwei Teile zerlegt
außerdem Mittel zur Tilgung von Schulden
d. h. Anzahl der benötigten Transaktionen wird reduziert
direkter Tausch in naturaler Tauschwirtschaft
Geldbegriff und Geldfunktionen Geldfunktionen• Wertaufbewahrungsmittel
Geldreserven werden durch zeitliche Differenz zwischen Geldeinnahmen und -ausgaben nötig
Geld steht in Konkurrenz zu anderen Vermögensarten,weist jedoch den höheren Liquiditätsgrad auf
• Recheneinheit
Wert der einzelnen Ware wird standardisiert in Geldeinheiten ausgedrückt
bietet Grundlage für alle Formen der Wirtschaftsrechnung
= 1€ = 0,2€
Funktionsübernahme durch andere Güter (z. B. Zigaretten)
Merkmale der Geldwirtschaft
• Verwendung eines Aktivumsals Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und (meist) als Recheneinheit
• Prämissedie Verwendung von Geld beruht auf der Gewissheit, mit dem empfangenen Geld wieder Käufe tätigen zu können
• Gefahr des Funktionsverlustesbei starker Inflation verliert Geld weitestgehend all seine Funktionen
Merkmale der Geldwirtschaft
• Kostenreduzierung verglichen mit Naturalwirtschaft:bessere Vergleichsmöglichkeiten Reduktion der nötigen Transaktionen
knappe Ressourcen, die sonst stärker in den Tauschprozess eingebunden wären, werden freigesetzt und können anderweitig eingesetzt werden
• Arbeitsteilungermöglicht moderne, arbeitsteilige Gesellschaft
Pre-paid Cardskartengestützes E-Geld
(nur multifunktionale Karten, die geg. mehreren Empfängern
eingelöst werden können)
Das Problem mit den Geldsubstituten
• z. B. eGeldelektr. Speicherung eines Geldbetrags auf Datenträgern
Netzgeldsoftwaregestütztes E-Geld
• Geldsubstitute ≈ geldnahe Objekte (nicht genau definiert)
Geldarten
Zentralbankgeld (ZBG)
Gegenüber Einlagen von
Inländern
Gegenüber Einlagen von Ausländern
Erfüllung des Mindest-
reservesolls
Überschuß-reserven
Guthaben der Geschäftsbanken
bei der Zentralbank
Bargeldbestand der
Geschäftsbanken
Gesamtes ZBG der Nichtbanken
Gesamtes ZBG der Geschäftsbanken
ZBG der öffentlichen Nichtbanken
ZBG der privaten
Nichtbanken
Bargeld-umlauf
Bargeld-bestand
Guthaben bei der
Zentralbank
Guthaben bei der
Zentralbank
Bargeld-bestand
Monetäre Basis
Im Euroraum: Zweistufiges Bankensystem:
Zentralbank (EZB)
Monetäre Finanzinstitute (MFI), z.B. Geschäftsbanken
Nichtbanken, z.B. private Haushalte
Wie entsteht Geld?
Wie entsteht Geld?
1. Schaffung von Zentralbankgeld:
EZB MFI
2. „Geldschöpfung“ oder Schaffung von sog. Giralgeld oder Buchgeld:
MFI Nichtbanken
Zentralbankgeld
Aktiva
Kredite
Aktiva
Wie entsteht Geld
Implikation: Die Zentralbank kontrolliert nur die Zentralbankgeldmenge,also die „monetäre Basis“;die tatsächliche Geldmenge wird bestimmt durch dieKreditvergabe der Geschäftsbanken an die Nichtbanken
Die tatsächliche Geldmenge in einer Volkswirtschaft
• entspricht nicht dem von der Zentralbank gedruckten Bargeld
• kann nicht ohne Weiteres gemessen werden• bedarf einer genaueren Abgrenzung
Geldmengen
Nach welchen Kriterien können Geldmengen definiert werden?
grundsätzlich eine Frage der Zweckmäßigkeit
Ansatz der EZB:
Abgrenzung nach der Tauschmittel- bzw. Zahlungsmittelfunktion
Geldmengen
Welche Geldaggregate erfüllen am direktesten
die Tausch- und Zahlungsmittelfunktion (d.h.
haben den höchsten Liquiditätsgrad)?
Allgemeine Geldmengenkonzeption
M1=Bargeldumlauf +
Sichteinlagen bei Kreditinstituten
M2 =M2 + kurzfristige Termineinlagen
M3 = M2 + Spareinlagen
+ geldnahe Wertpapiere
Tauschmittelfunktion
Wertaufbewahrungs-funktion
Geldmengen
• Wann wird Bargeld zum „Bargeldumlauf“ gerechnet?
Nur wenn es sich in der Hand von inländischen Nichtbanken befindet!
• Bis zu welcher Fristigkeit spricht man noch von „Sichteinlagen“?
Definition der EZB: nur täglich fällige Einlagen
• Zählen Sichteinlagen von Banken bei anderen Banken zur Geldmenge?
Nein
Geldmengen
• Bis zu welcher Fristigkeit spricht man noch von „Termineinlagen“?
Definition der EZB: bei einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren bzw. einer Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten
• Formen Verbindlichkeiten von inländischen Banken gegenüber Ausländern einen Teil der Geldmenge?
Laut Definition der EZB: nein
Bisher: Geldmengen als Summe ihrer Komponenten
Neuere Geldmengenkonzeptionen: Unterschiedliche Liquiditätsgrade sollen berücksichtigt
werden;z.B. „bargeldäquivalente Geldmenge“,
Gewogene Summe der Geldkomponenten
BM = Σ gi Mi
gi kann als Liquiditätsgrad interpretiert werden; er wird gemessen anhand der Zinsdifferenz im Vergleich zu
einem bestimmten Wertpapier: gi = (R – Ri)/R
Geldmengen
Geldmengen
Was passiert, wenn z.B. bedingt durch einen konjunkturellen Boom die Zinsen für Termineinlagen stark ansteigen?
Opportunitätskosten für Haltung von Geld mit hohem Liquiditätsgrad steigen!
=> Umschichtungen!
Konsequenzen für die Entwicklung der Geldmengenaggregate: M2 steigt viel schneller als M1
Geldmengen
M3: Geldmenge, die von zinsbedingten Umschichtungen innerhalb der Bankeinlagen am wenigsten verzerrt wird
M3 entwickelt sich stetiger als M1 und M2 M3 eignet sich besser zur Messung der
monetären Entwicklung die Steuerung von M3 eignet sich am besten als
Zwischenziel für die Geldpolitik der Zentralbank
Geldmengen
Mögliche Einflüsse auf die Geldmengenentwicklung:
• Ökonomische Sondereinflüsse wie die Euro-Bargeldeinführung zum 1. Januar 2002
• Finanzinnovationen• Änderungen in der Liquiditätspräferenz der
Nichtbanken• Internationalisierung der Finanzmärkte,
Zunahme der Bedeutung des Euro => Bargeldhaltung von Euro im Ausland könnte steigen
Geldmengen
Die aktuellen Geldmengenaggregate müssen immer wieder daraufhin überprüft werden, ob sie
den ursprünglichen Absichten noch gerecht werden und die monetären Entwicklungen richtig
wiedergeben!
Quellen
Issing, Otmar (2003): Einführung in die Geldtheorie. München: Vahlen.
Woll, Artur (Hrsg.)(2000): Wirtschaftslexikon. 9. Auflage. München: Oldenbourg.
Homepage des Geldgeschichtliches Museum der Kreisparkasse Köln: www.geldgeschichte.de
Homepage des Informationsdienst für Schule und Lehrer (Bundesverband deutscher Banken) www.schulbank.de
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