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KENNZAHLEN 2016 (IFRS/KONZERN)
Bilanzsumme 40.606 TEUR
Eigenkapital 29.451 TEUR
Eigenkapitalquote 78%
Anzahl Aktien 2016 durchschnittlich 11.773 Tsd.
Ergebnis Beteiligungsgeschäft -1.857 TEUR
Umsatz 10.909 TEUR
Ergebnis nach Steuern und Minderheitsanteilen -3.466 TEUR oder -0,29 Euro pro Aktie davon außerplanmäßige Abschreibungen von in Vorjahren abgegrenzten Eigenkapitalbeschaffungskosten in Höhe von -1.503 TEUR oder -0,12 Euro pro Aktie vor Ertragsteuern
AKTIE
WKN A1MMEV
ISIN DE000A1MMEV4
Kürzel GSJ
Börsenplatz /
Marktsegment
Frankfurter Wertpapierbörse /
Scale (Open Market)
Index / Sektor Scale All Share / Tech
Designated Sponsors Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
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INHALT
KENNZAHLEN 2016 (IFRS/KONZERN) 1!
VORWORT DES MANAGEMENTS 4!
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 13!
ÜBERBLICK ÜBER UNSERE MEHRHEITSBETEILIGUNG UND DIE FÜR UNS WESENTLICHEN MINDERHEITSBETEILIGUNGEN 16!
GASTBEITRAG IN DER FAZ 31!
FINANZTEIL 33!
IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016 34!
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 35!
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 92!
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 94!
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 96!
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 118!
KONTAKT UND IMPRESSUM 120!
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VORWORT DES MANAGEMENTS
Christoph Gerlinger | CEO
Liebe Aktionäre, Freunde und Mitarbeiter,
wir legen Ihnen heute unseren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2016 vor.
Die German Startups Group ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, deren Strategie
darauf ausgerichtet ist, sich direkt oder indirekt über Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen
insbesondere an Startups zu beteiligen, also Venture Capital zur Verfügung zu stellen. Der Fokus
der German Startups Group liegt auf Unternehmen, deren Produkte oder Geschäftsmodelle eine
disruptive, also sprunghafte, Innovation beinhalten, eine hohe Skalierbarkeit erwarten lassen
und bei denen die German Startups Group positive Erwartungen an die unternehmerischen
Fähigkeiten der Gründer hat, zum Beispiel wenn diese bereits Erfahrungen als Gründer oder
leitende Mitarbeiter von Startups oder Company Buildern bezüglich dem Aufbau und der Führung
von Startups sammeln konnten.
Laut dem testierten IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 erzielte die German
Startups Group im Berichtszeitraum einen Konzern-Nettoverlust von 3,3 Mio. EUR nach einem
Konzern-Nettogewinn von 3,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2015 (IFRS). Davon entfallen 0,1 Mio.
EUR auf die Minderheitsgesellschafter der vollkonsolidierten Mehrheitsbeteiligung Exozet Berlin
GmbH („Exozet“) und -3,4 Mio. EUR auf die Aktionäre der German Startups Group.
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Bei einer Durchschnittsanzahl von 11.773.301 Aktien im Geschäftsjahr 2016 entspricht das einem
Ergebnis je Aktie von -0,29 EUR nach Steuern (2015: 0,49 EUR). Darin enthalten sind
außerplanmäßige Abschreibung von in Vorjahren abgegrenzten Eigenkapitalbeschaffungskosten in
Höhe von -1.503 TEUR, die ursprünglich nach erfolgreicher Durchführung einer geplanten aber
nicht umgesetzten Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahme mit der Kapitalrücklage aus der
Kapitalerhöhung verrechnet werden sollten. Die außerplanmäßige Abschreibung dieses
Aktivpostens belastet das Ergebnis pro Aktie mit -0,12 EUR vor Ertragsteuern.
Die Entwicklung ist auf die u.a. signifikanten Abwertungen von vier Portfoliounternehmen
zurückzuführen, denen der Wertzuwachs von 12 der 25 in 2016 für die Gesellschaft wesentlichen
Minderheitsbeteiligungen entgegenstand, diese aber nicht zu kompensieren vermochte. Als
signifikant sehen wir dabei Abwertungen um mehr als 500 TEUR an. Eine Abwertung von Anteilen
erfolgte jedoch nicht immer nur infolge von gesunkenen fremdobjektivierten Anteilspreisen, wie
z.B. in einer Kapitalerhöhung, sondern im Ermessen des Managements auch aufgrund anderer
Informationen bis hin zu glaubwürdigen Marktgerüchten. Damit folgt die Gesellschaft ihrer
Bewertungsmethodik. Die Mehrheitsbeteiligung an der sich sehr gut entwickelnden Exozet-
Gruppe wird im Konzernabschluss nicht bewertet, sondern vollkonsolidiert. Mithin kann ein
Wertzuwachs nicht in Bilanz und GuV verbucht werden, sondern fu "hrt zur Entstehung von stillen
Reserven.
Insgesamt gab es im Finanzjahr 2016 vier neue Anteilserwerbe sowie Anteilsaufstockungen an 20
Portfoliounternehmen, die teilweise in kurzer zeitlicher Abfolge auf die jeweiligen
Anteilserwerbe gefolgt sind.
Zum 31. Dezember 2016 kommt die Gesellschaft somit auf 25 für sie wesentliche Beteiligungen,
zu denen sie zum Teil auch Wandeldarlehen zählt, da deren Wandlung in Anteile in der Regel
zeitnah vorgenommen wird. Diese 25 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen machen
zusammen 90% des Werts aller 45 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus. Allein auf die 10
Fokusbeteiligungen entfallen 60% des Werts aller 45 aktiven Minderheitsbeteiligungen. Die
Gesellschaft bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der
von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Preise.
Dies ist bei 20 der 25 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen der Fall, wobei ein
Einzelfall darunter ist, in denen sie sogar eine niedrigere Bewertung ansetzt. Bezogen auf den
Wert des Gesamtportfolios sind 84% des Fair Value fremdobjektiviert. 16% des Fair Value des
Gesamtportfolios verkörpern eine Höherbewertung gegenüber dem letzten fremdobjektvierten
Anteilspreis aufgrund einer Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises oder der
Anwendung alternativer Bewertungsmethoden. Die Fremdobjektivierungsereignisse dieser 20
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fremdobjektivierten (oder unter dem fremdobjektivierten Anteilspreis bewerteten), für die
German Startups Group wesentlichen Beteiligungen lagen am 31. Dezember 2016 im Durchschnitt
- gewichtet nach dem Anteil des Fair Value der einzelnen Beteiligung zum 31. Dezember 2016
am Fair Value der gesamten 20 fremdobjektivierten (oder unter dem fremdobjektivierten
Anteilspreis bewerteten), für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen in Höhe von 12.249
TEUR - 227 Tage zurück.
Das Eigenkapital vor Anteilen der Minderheitsgesellschafter an der Exozet-Gruppe umfasst in der
Regel auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Berlin Management GmbH am
Bilanzergebnis. Der Komplementa ̈rin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der
German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit handelsrechtlichen
Verlustvortra ̈gen, ein Gewinnvorab in Höhe von 25 Prozent (bzw. 20 Prozent, soweit das
Beteiligungskapital 100 Mio. EUR überschreitet, für den übersteigenden Teil) zu. Sofern die
Finanzanlagen zu ihrem Fair Value am 31. Dezember 2016 veräußert worden wa ̈ren, hätte der
Komplementärin eine Vorabausschüttung in Höhe von 147,5 TEUR zugestanden.
Die Mehrheitsbeteiligung Exozet konnte in 2016 den größten Einzelauftrag ihrer
Firmengeschichte erfolgreich abschließen: Exozet konzipierte und entwickelte den Relaunch und
die Verschmelzung der Webseite und der Mediathek der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt
ZDF. Mit neuem Design, neuer Nutzerführung und deutlich mehr und intelligenteren Funktionen
wurde die ZDFmediathek von Grund auf neugestaltet und den geänderten Sehgewohnheiten der
Zuschauer angepasst. So werden z.B. für eingeloggte Benutzer, beruhend auf ihrer
Nutzungshistorie, mit einem eigens dafür entwickelten Algorithmus personalisierte
Empfehlungen ausgespielt. Auch die verbesserte Suche bietet durch Indizierungs- und
Taggingservices unterschiedliche semantische Empfehlungsverfahren. Die ZDFmediathek ist
zudem nun komplett responsiv, d.h. die Darstellung wird je nach benutztem Gerät auf die
entsprechende Bildschirmgröße von Smartphone, Tablet, Desktop-Computer oder Smart TV
angepasst. Ermöglicht wird dies durch das von Exozet neu konzipierte Backend, das mit einer auf
Microservices basierenden Systemarchitektur ausgestattet wurde. Etwa ein Drittel der monatlich
45 Millionen Besuche der ZDFmediathek erfolgen mittlerweile über mobile Geräte. Exozet
begleitet den Sender auch in Zukunft dabei, sich im digitalen Markt neu aufzustellen.
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Unter anderem hält die German Startups Group Minderheitsbeteiligungen an den folgenden
Startups:
Die Portfoliounternehmen der Gesellschaft können im Bereich Strategieentwicklung, im Hinblick
auf Finanzierungsrunden, M&A-Transaktionen, Börsengänge oder
Restrukturierungsnotwendigkeiten von der Expertise, der Erfahrung und dem Netzwerk der
German Startups Group profitieren. Nach eigener Einschätzung stellt die German Startups Group
den Startups im Rahmen des Anteilserwerbs damit sogenanntes "Smart Money" zur Verfügung.
Eine besondere Wettbewerbsstärke der Gesellschaft liegt nach eigener Einschätzung darin, dass
wir nicht nur neue Anteile aus Kapitalerhöhungen zeichnen, sondern auch bereits bestehende
Anteile von Altgesellschaftern (sog. „Secondary Shares“) erwerben können, während klassische
Venture Capital-Fonds, nach Beobachtung der Gesellschaft, in der Regel ausschließlich in
„Primary Shares“, also neue Anteile aus Kapitalerhöhungen, investieren. Außerdem ist die
German Startups Group aufgrund der zeitlichen Langlebigkeit unserer "Evergreen-Struktur"
unserer Einschätzung nach einer der wenigen institutionellen Investoren in Deutschland, der
theoretisch auch über viele Jahre und in diversen Finanzierungsrunden und verschiedenen
Reifegraden in ein Portfoliounternehmen investieren kann.
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Mit unserer Mehrheitsbeteiligung Exozet bieten wir Startups in allen Entwicklungsstufen das
gesamte Leistungsspektrum der Exozet an. Dazu gehören unter anderem die Unterstützung von
Startups bei der Konzipierung und Implementation einer Marke, Corporate Identity, Webseite,
eines Online-Shops oder Marketing-Konzepts sowie der Programmierung von Apps, Durchfü "hrung
von begleitenden Offline-Kampagnen oder Monetarisierung von Geschäftsmodellen. Dieses
Angebot soll es Startups ermöglichen, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und die
vorgenannten Leistungen bei Exozet abzurufen.
Die Exozet-Gruppe ist eine mehrfach prämierte Agentur für Digitale Transformation und
beschäftigt rund 140 Mitarbeiter in Berlin, Potsdam-Babelsberg und Wien. Neben Medienhäusern
wie Axel Springer, dem ZDF und der BBC ist Exozet für etablierte Marken und Unternehmen wie
Media Broadcast - freenet, Gothaer, Burda, Audi, Deutsche Telekom sowie für Startups wie z.B.
Wooga, LaterPay, Adviqo, colorfy, the Zene und Portfoliounternehmen der German Startups
Group tätig. Das Angebot von Exozet umfasst vor allem Beratungs- und Umsetzungsleistung rund
um die Digitalisierung aller Geschäftsprozesse, insbesondere das Konzipieren, Realisieren und
Betreiben von anspruchsvollen Multimedialösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und
Augmented Reality, E-Commerce und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen. Ein
weiteres wichtiges Standbein und Alleinstellungsmerkmal ist die hohe Kompetenz bei der
Erstellung von videozentrierten Lösungen z.B. Portalen, Playern und Apps.
Im Jahr 2016 betrug der Umsatz der Exozet-Gruppe 10,9 Millionen EUR und in 2015 9,4 Millionen
EUR (beides IFRS ungeprüft).
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Competitive EdgeOverview
Secondary sharesFlexibility to invest in Secondary Shares provides access to attractive investment opportunities
Market position and networkA leading market position and extensive network provide for a higher quantity and quality of investment opportunities
Flexible investment horizon across all stages
Potential Exit
Seed Early Growth
‘Smart money’Hands-on proactive support of selected portfolio companies (Know how, experience, network)
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Die Aktien der German Startups Group werden seit 11. November 2015 an der Frankfurter
Wertpapierbörse gehandelt. Das gesamte Grundkapital von 11.984.400 Aktien der German
Startups Group ist in den Handel im Teilsegment Scale einbezogen.
German Startups Group-/Exozet-Büros in Berlin
Mit der Kursentwicklung der jüngeren Zeit sind wir natürlich nicht zufrieden. Wir bleiben
dennoch bei unserer Hypothese, dass deutsche Innovationskraft auch in turbulenten Zeiten
unabhängig von Niedrigzinsumfeld, Eurokrise, Konjunktur, Geldpolitik, Rohstoffpreisen und dem
Kapitalmarktumfeld Wert schafft. Jedoch ist es für Anleger bisher nicht leicht, daran
unmittelbar teilzuhaben. Wir schlagen mit unserer Aktie die Brücke zwischen der Startup-Szene
und dem Kapitalmarkt, sodass alle Anleger die Chance haben, an dem unermüdlichen kreativen
Wirken deutscher Gründer und Software-Ingenieure zu partizipieren.
Die deutsche Startup-Szene wird sich unserer Meinung nach auch in diesem Jahr sehr dynamisch
weiterentwickeln – insbesondere in Berlin, ihrem unangefochtenen Mittelpunkt. Die
Technologisierung und die Digitalisierung zahlreicher Branchen steht immer noch am Anfang und
das Marktpotenzial vieler junger Unternehmen ist enorm. Von diesen disruptiven Innovationen
profitiert die German Startups Group.
Zusammenfassend ist es uns mit Unterstützung unserer Aktionäre und dem Einsatz unseres
gesamten Teams in nur knapp fünf Jahren seit Geschäftsaufnahme im Frühjahr 2012 mit unserem
unternehmerischen Ansatz gelungen:
•! unsere Marke zu etablieren, breite Bekanntheit und nach unserer Überzeugung hohe
Reputation zu erzeugen,
•! seither zweitaktivster VC Investor in Deutschland nach dem überwiegend aus öffentlichen
Mitteln gespeisten High-Tech Gründerfonds zu sein,1
1 Quelle: CB Insights 2015, PitchBook 2016
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•! ein Portfolio von 25 für uns wesentlichen, teilweise sehr bekannten und erfolgreichen
deutschen Startups der Growth, Early und Seed Stage aufzubauen, inkl. reiferen
Wachstumsunternehmen wie Delivery Hero, MisterSpex, Scalable Capital, Soundcloud und
TVSmiles und jüngeren Hoffnungsträgern wie Blackbill, Book-a-Tiger, CRX Markets, Fiagon,
Juniqe, Onefootball u.v.m.,
•! zwei Exits zu realisieren (Fyber und Amorelie),
•! mehrere Beteiligungen mit Gewinn zu veräußern,
•! über weite Strecken sehr profitabel zu sein, unterbrochen vom Geschäftsjahr 2016 sowie
•! mit Erfolg an die Börse zu gehen.
Neben den Interessen unserer Aktionäre nehmen wir auch in dem sich uns bietenden
angemessenen Rahmen gesellschaftliche und soziale Verantwortung wahr. Unter anderem haben
wir in 2016 folgende Projekte gefördert:
•! Deutschlandstipendium an der WHU - Otto Beisheim Business School of Management –
ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufene Stipendium zur
Förderung von Studierenden, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und
Beruf erwarten lässt,
•! SensAbility – eine von den Studierenden der WHU – Otto Beisheim Business School of
Management organisierte Social Entrepreneurship und Social Business Konferenz, die jährlich
mehr als 200 Studenten, Gründer, Unternehmer und Akademiker zusammen bringt sowie
•! Tempelhof hilft - eine Freiwilligengemeinschaft zur Unterstützung unserer neuen Nachbarn
in der Flüchtlingsunterkunft im Flughafen Tempelhof.
Wir danken unserem gesamten Team für die geleistete Mitarbeit und ihren Beitrag zum
gemeinsamen Erfolg.
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Berlin, im März 2017
Das Management
German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA
Christoph Gerlinger
CEO | Geschäftsführer German Startups Group Berlin Management GmbH
13
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2016 hat der Aufsichtsrat der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA
die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben im kontinuierlichen Dialog mit den
Geschäftsführern der persönlich haftenden Gesellschafterin wahrgenommen, die er bei der
Leitung des Unternehmens sowohl beraten als auch gemäß § 111 AktG überwacht hat. Insgesamt
haben sich aus seiner Tätigkeit und insbesondere aus der Überwachung der Geschäftsführung
keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat wird deshalb in der Hauptversammlung die
Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der German Startups Group Berlin
Management GmbH für das Geschäftsjahr 2016 vorschlagen.
In fünf Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung
überzeugt und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Beschlüsse wurden vom Aufsichtsrat zudem
auch in insgesamt sieben Umlaufverfahren gefasst. Aufgrund der Tatsache, dass der Aufsichtsrat
nur aus drei Mitgliedern besteht, war es nicht erforderlich, Ausschüsse zu bilden. Auch außerhalb
der Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Geschäftsführer in engem
Kontakt und informierte sich über wesentliche Geschäftsvorfälle und die Geschäftslage.
Der Aufsichtsrat befasste sich in seinen Sitzungen unter anderem mit der strategischen
Ausrichtung des Unternehmens und den alternativen Finanzierungsoptionen sowie mit der
Strukturierung der Geschäftsführung. Über die eingegangenen Beteiligungen und deren
Entwicklung in Sondersituationen haben die Geschäftsführer jeweils berichtet.
Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss für
das Geschäftsjahr 2016 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Roever Broenner Susat Mazars
GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, ohne
Bestehen einer Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben
und uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt.
Der Aufsichtsrat hat den Konzernjahresabschluss gemäß IFRS der German Startups Group Berlin
GmbH & Co. KGaA und den Einzelabschluss gemäß HGB in der Sitzung vom 27. März 2017
zusammen mit der Geschäftsführung unter Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend erörtert.
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Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat billigt den Einzelabschluss 2016 und den Konzernabschluss 2016 nach IFRS.
Die Feststellung des Jahresabschlusses gemäß HGB obliegt der Hauptversammlung der German
Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag der
persönlich haftenden Gesellschafterin an, den Jahresabschluss festzustellen.
Zum 30. Juni 2016 hat Herr Jan Henric Buettner sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Der
Aufsichtsrat dankt Herrn Buettner für seine wertvolle Mitarbeit und seinen Einsatz für die
German Startups Group. Mit Wirkung vom 1. August 2016 ist Herr Andreas von Blottnitz in den
Aufsichtsrat eingetreten.
Der Aufsichtsrat hat von dem Ausscheiden von Herrn Nikolas Samios aus der Geschäftsführung der
German Startups Group Berlin Management GmbH mit Wirkung zum 10. Dezember 2016 Kenntnis
genommen und dankt Herrn Samios für seine erfolgreiche Arbeit und seinen Einsatz für die
German Startups Group.
Der Aufsichtsrat dankt den Geschäftsführern und den Mitarbeitern für die im Geschäftsjahr 2016
geleistete Arbeit.
Berlin, im März 2017
Gerhard A. Koning
Vorsitzender des Aufsichtsrats
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ÜBERBLICK ÜBER UNSERE MEHRHEITSBETEILIGUNG UND DIE FÜR UNS WESENTLICHEN MINDERHEITSBETEILIGUNGEN Zum 31. Dezember 2016 sind von den 45 Minderheitsbeteiligungen an operativ tätigen Unternehmen 25 für
die Gesellschaft wesentlich und machen zusammen 90% des Werts aller 45 aktiven
Minderheitsbeteiligungen aus.
!
Exozet ist eine mehrfach prämierte Digitalagentur, die Beratungs- und Umsetzungsleistung rund
um die „Digitale Transformation“ aller Geschäftsprozesse anbietet. Hierzu gehören insbesondere
das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimedial#"sungen mit Fokus
auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality sowie E-Commerce und Online-Marketing auf
verschiedensten Plattformen, also die nahtlose Kombination aus Technologie und Design in
digitalen Medien. Exozet beschäftigt ca. 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin
(Schwerpunkt), Potsdam-Babelsberg und Wien. Neben klassischen Medienhäusern wie Axel
Springer und der BBC war oder ist Exozet für etablierte Marken und Unternehmen wie ZDF, Media
Broadcast - freenet, Gothaer, Burda, Audi, Deutsche Telekom sowie für Startups wie z.B. Wooga,
LaterPay, Adviqo, colorfy, the Zene und für Portfoliounternehmen der German Startups Group
tätig. Exozet wurde von CEO Frank Zahn gegründet. 2016 wechselte Peter Skulimma als Chief
Commercial Officer zu Exozet.
UNSERE ZEHN FOKUSBETEILIGUNGEN (Auswahl Stand 31.12.2016)
Armedangels ist ein Social-Fashion-E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Köln, das auf
Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche, gesundheitsunbedenkliche
Materialien setzt und seine Bekleidung online sowie über herkömmliche Vertriebswege in fünf
verschiedene Länder verkauft. Armedangels spricht so eine stark wachsende Kundengruppe an,
die großen Wert auf die vorstehenden Kriterien legt. 2007 mit wenigen T-Shirt-Motiven als reiner
Online-Shop gegründet, hat sich das Unternehmen nach eigener Einschätzung erfolgreich als
junge, nachhaltige Marke etabliert. Armedangels erzielt substantielle Umsätze, wächst stark und
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beschäftigt über 50 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist unter anderem Gewinner des Neumacher-
Gründerwettbewerbs der Wirtschaftswoche und wurde von den Lesern des Lifestyle Magazins
Intro zum besten Modelabel 2015 gewählt. 2016 konnte das Kölner Fair-Fashion-Label nach
eigenen Angaben 23 Millionen Euro umsetzen, ein Plus von 44%.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 2,5%
Ceritech entwickelt ein Verfahren, womit das Unternehmen zu geringen Produktionskosten
Seltene Erden aus Gipsproduktionsrückständen gewinnen kann und ist der Überzeugung, sie auch
zu den gesunkenen Marktpreisen mit Marge anbieten zu können. Ceritech bereitet dabei
Partnerschaften mit zwei großen ausländischen Düngemittelwerken vor, bei denen große Mengen
Phosphogips als Abfallprodukt der Phosphorsäureproduktion anfallen, aus dem Ceritech Seltene
Erden extrahieren kann. Seltene Erden stellen für viele Hochtechnologieprodukte nach aktuellem
Stand der Technik einen unverzichtbaren, weil kaum substituierbaren Werkstoff für Produkte wie
Smartphones, Tablets und Elektrofahrzeuge dar. Sie sind z.B. in Deutschland für die Umsetzung
der Energiewende – von Solarzellen über energiesparende Leuchtmittel bis hin zu
Hochleistungsmagneten für Elektromotoren, Windrädern oder Fusionsreaktoren – unerlässlich.
Die derzeit größten Anbieter von Seltenen Erden sind chinesische Unternehmen, die in den
letzten Jahren nahezu eine Monopolstellung innehatten.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 6,1%
Delivery Hero ist eine 2011 gegründete, internationale Online- und Mobile-Plattform für die
Bestellung von Essenslieferungen. Nutzer können über die Webseite oder per App Restaurants,
sortiert nach Küchenrichtung, in ihrer Umgebung finden, Speisekarten anschauen,
Nutzerbewertungen lesen und mit wenigen Klicks beim passenden Lieferdienst bestellen. Die
angeschlossenen Restaurants zahlen Delivery Hero eine Provision für die Vermittlung der
Bestellung. Nach der Übernahme des Konkurrenten foodpanda im Dezember 2016 und des
Restaurant-Logistikdiensts Foodora im September 2015 erwartet Delivery Hero nach eigenen
Angaben, nun insgesamt mit ca. 270.000 Partner-Restaurants in mehr als 40 Ländern gegen
Provision Essensbestellungen in zweistelliger Millionenanzahl pro Monat zu vermitteln. Das
Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben über 5.000 Mitarbeiter an verschiedenen
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Standorten weltweit mit ca. 1.000 Mitarbeitern am Hauptsitz in Berlin. Delivery Hero ist eines
der am schnellsten wachsenden jungen Tech-Unternehmen laut der The Next Web European
Tech5 2015.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 0,06%
Mister Spex ist für viele ein Synonym für Online-Optiker in Deutschland. Über das Internet bietet
das Unternehmen eine umfangreiche Auswahl qualitativ hochwertiger Korrektionsbrillen,
Sonnenbrillen, Sportbrillen und Kontaktlinsen zu günstigen Preisen. Neben der Sortimentsvielfalt,
der Preistransparenz und der Preisersparnis profitieren Kunden auch durch ein deutschlandweites
Partnernetzwerk mit lokalen Augenoptikern von kostenlosen Services wie Sehtest und
Brillenanpassung. Zudem verfügt Mister Spex über eine eigene Optikerwerkstatt in Berlin, in der
die Endfertigung und Qualitätskontrolle der Brillen erfolgt. Das Unternehmen weitet außerdem
seine Offline-Präsenz aus und hat bislang drei stationäre Läden eröffnet, mit weiteren in der
Planung. Im Juli 2013 übernahm Mister Spex die schwedischen Online-Eyewear-Shops Lensstore
sowie Loveyewear und im Februar 2015 den norwegischen Anbieter Lensit.no. Zudem ist Mister
Spex mit eigenen Online-Shops im europäischen Ausland aktiv. Mister Spex ist Gewinner des
eCommerce Award for Excellence 2015.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,4%
Scalable Capital ermöglicht mit moderner Risikomanagement-Technologie den Zugang zu einer
kosten!günstigen, profes!sionellen Vermögensverwaltung – eine Form der Geldanlage, die bislang
aufgrund der Kosten für einen persönlichen Anlage!berater nur wohlhabenderen Anlegern
vorbehalten war. Das im Dezember 2014 in München gegründete FinTech-Startup bietet seinen
Kunden ein global diversifiziertes und auf persönliche Risikoeignung zugeschnittenes ETF-
Portfolio, das rund um die Uhr überwacht und verwaltet wird. Dabei ist die individuelle
Risiko!toleranz der Anleger der Gradmesser für sämtliche Investment!entscheidungen. CEO Erik
Podzuweit war zuvor Co-CEO von Westing und Executive Director bei Goldman Sachs. Scalable
Capital hat sowohl von der BaFin als auch der FCA eine Lizenz als Vermögensverwalter erhalten.
Das Unternehmen ist Gewinner des Angel's Choice Award der Web Summit 2015 und des
FintechGermany Award 2016, wurde vom Finanzmagazin Euro am Sonntag im Test von Online-
Anlageportalen mit der Note "sehr gut" ausgezeichnet, auf dem Börsentag 2016 für die beste
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automatische Online-Vermögensverwaltung mit dem Innovations-Award prämiert, von
Brokervergleich.de als Testsieger der digitalen Vermögensverwalter in Deutschland gekürt. Mit
einem verwalteten Vermögen von mehr als 200 Millionen Euro ist Scalable Capital der führende
Robo-Advisor in Europa.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 2,7%
Service Partner One digitalisiert den bislang fast ausschließlich analog bedienten
Multimilliardenmarkt des Office Managements. Dienstleistungen wie u.a. Reinigung,
Handwerkeraufgaben, Umzüge und Lieferungen von z.B. Getränken, Obstkörben oder
Büromaterialien werden auf einer Plattform gebündelt und können zentral per iPad schnell und
unkompliziert von Office Managern und Mitarbeitern gebucht werden. Die langfristige
Kundenbindung als All-in-One-Serviceanbieter bietet zudem exzellente Möglichkeiten zum Cross-
Selling weiterer Produkte und Dienstleistungen. Service Partner One zählt bereits über 1.000
Bürobetriebe in drei Ländern zu seinen Kunden. Das Berliner Unternehmen beschäftigt über 100
Mitarbeiter und expandiert gerade stark mit dem Ziel, die führende Online-Plattform für Office
Management in Europa zu werden.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 3,4%
German Startups Group-/Exozet-Büros in Berlin
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In Partnerschaft mit namhaften Versicherern bietet die Berliner Simplesurance Verbrauchern die
Möglichkeit, direkt beim Online-Einkauf mit wenigen Klicks und zu günstigen Konditionen
einzelne Produktversicherungen, z.B. gegen Bruchschäden bei einem iPhone, oder
Garantieverlängerungen abzuschließen. Der Onlineshop verdient so Vermittlungsprovisionen und
bietet seinen Kunden einen zusätzlichen Service, während Simplesurance eine Marge an den
online verkauften Versicherungspolicen erzielt. Mit Endkunden-Portalen in nach eigenen Angaben
neun europäischen Ländern bietet Simplesurance auch die Möglichkeit der direkten
Produktversicherung.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 2,4%
SoundCloud, gegründet im Jahr 2007, ist eine soziale Sound- und Musikplattform mit Sitz in
London und operativer Betriebsstätte und Sitz der Geschäftsleitung in Berlin. SoundCloud bietet
Zugang zu einer der, nach Einschätzung des Unternehmens, weltweit größten Communities von
Musikschaffenden und Schöpfern von Klängen und Musik. Das Unternehmen ermöglicht es den
Nutzern, über Widgets, Apps und ihre eigene Plattform, selbstkreierte Musik und anderweitige
Klänge zu entdecken, sich miteinander zu vernetzen und ihre Entdeckungen mit anderen Nutzern
zu teilen. Außerdem können die Nutzer über SoundCloud Musik aufnehmen, hochladen und diese
über Webseiten, Blogs und soziale Netzwerke teilen. SoundCloud nutzen monatlich etwa 170 Mio.
User. Umsätze generiert das Unternehmen mit kostenpflichtigen Abonnements wie Pro- oder
Premier-Zugängen, die etwa Musikschaffenden die Möglichkeit bieten, ihre Musik bekannter zu
machen. Im Frühjahr 2016 hat die Plattform das Abo-Modell SoundCloud Go eingeführt, wodurch
Hörer Zugang zu einem erweiterten Musikkatalog, vor allem der drei Majorlabels, und eine
Offline-Funktion erhalten.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 0,15%
Tictail ermöglicht es allen Einzelhändlern, selbst sogenannten Tante-Emma-Läden, innerhalb
weniger Minuten und ohne jegliche Vorkenntnisse allein per Tictail-Smartphone- oder Desktop-
App einen kostenlosen Online-Shop zu eröffnen. Die Händler können dadurch nach eigenen
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Angaben schnell und unkompliziert parallel zum stationären Ladengeschäft online Bestellungen
annehmen und so zusätzlichen Umsatz generieren. Gleichzeitig aggregiert Tictail die
angebotenen Produkte aller Händler auf ihrer Plattform und bildet somit eine Art digitales
Einkaufszentrum, wodurch die einzelnen Händler sofort Online-Besucher verzeichnen. Zusätzlich
können Händler ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot über kostenpflichtige Extrafeatures wie
z.B. eine Facebook-Shop-Integration verbreiten. Ziel von Tictail ist es, durch die Mobilisierung
der kleinteiligen Einzelhändler-Szene die meistgenutzte und beliebteste E-Commerce-Plattform
weltweit zu werden. Der technologische Fokus liegt auf einem vom Ladenbesitzer intuitiv, ohne
Vorkenntnisse zu bedienenden, interaktiven, kundenfreundlichen und anpassbaren Design. Nach
Aussage des Unternehmens nutzen bereits über 125.000 Händler aus ca. 140 Ländern Tictail. Die
Tictail-App wurde schon bei Markteinführung 2014 sowohl von Apple als auch von Google als
„beste neue App“ prämiert. Neben der German Startups Group zählen unter anderem Balderton
Capital, Creandum und Acton Capital Partners zu den Gesellschaftern.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,2%
TVSmiles hat mit sogenannten Quiz Ads eine hocheffiziente Werbeform im Wachstumsmarkt
Mobile Advertising entwickelt. TVSmiles bietet werbetreibenden Unternehmen eine Alternative
zu klassischer Werbung, die Verbraucher oft unfreiwillig erdulden müssen, um an die Inhalte zu
gelangen, die sie eigentlich konsumieren wollen. Der Werbetreibende schaltet in der im
September 2013 veröffentlichten TVSmiles-Mobile-App Quiz Ads, durch die sich Nutzer freiwillig
auf spielerische Art über das werbetreibende Unternehmen informieren und entsprechende
Quizfragen beantworten können. Durch die Interaktion mit dem Unternehmen können Nutzer
Punkte sammeln und diese gegen Prämien einlösen. Einerseits sind die Nutzer durch diese
Werbeform nach eigener Ansicht viel empfänglicher für die werbetreibende Marke und deren
Botschaft, andererseits führt dies zu einer hohen Kundentreue, da TVSmiles fortwährend Anreize
für die Nutzer schafft, mit den werbetreibenden Unternehmen zu interagieren. Dies ermöglicht
es TVSmiles zudem, Informationen über Nutzerverhalten und Produktpräferenzen zu gewinnen.
Das AdTech-Startup hat kürzlich mit dem Start seiner Plattform Kwizzad sein Geschäftsmodell
erweitert. Das neue Produkt ermöglicht es Anbietern von Mobile Apps, das von TVSmiles über drei
Jahre optimierte, quizbasierte Werbeformat selbst zu integrieren und damit ihre Monetarisierung
zu verbessern. Die App Publisher erzielen damit nach Angaben des Unternehmens die höchsten
Werbeerlöse pro tausend Kontakte im Vergleich zu den anderen digitalen Werbeplattformen, da
die spielerische Beschäftigung mit den Werbeinhalten eine effektive Umsetzung der
Kampagnenziele ermöglicht. Nach Einschätzung der German Startups Group steigert Kwizzad das
Skalierungspotential von TVSmiles enorm. CEO Christian Heins war zuvor Mitglied der
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Geschäftsleitung des Fernsehsenders 9Live. TVSmiles erreichte den ersten Platz in der Kategorie
Mobile/App im Gründerszene Wachstums-Ranking 2016. Das Geschäftsmodell des in Berlin
ansässigen Unternehmens basiert auf, nach eigenen Angaben, mehr als drei Millionen
heruntergeladenen TVSmiles-Apps, durch die die Nutzer auf kontinuierliche Weise angesprochen
werden können. TVSmiles nutzt drei Vertriebskanäle: die klassische Werbung, die digitale
Werbung sowie die Direkt-/Affiliate-Werbung. Aktive Nutzer verwenden die App nach Daten von
TVSmiles durchschnittlich länger als 90 Minuten im Monat.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 8,5% - daneben Wandeldarlehen in sechsstelliger Höhe
UNSERE WEITEREN FÜR UNS WESENTLICHEN BETEILIGUNGEN!
ayondo bietet Social Trading und CFD-Trading aus einer Hand. So können Anleger den Strategien
der "Top Trader" folgen und deren Handelssignale direkt auf ihrem ayondo-Konto ausführen oder
selbst "Top Trader" werden und mit jedem Trade zusätzlich verdienen. ayondo wurde bei den
ADVFN International Financial Awards 2015 als beste Social-Trading-Plattform und vom
Finanzmagazin Euro am Sonntag im CFD-Broker-Test mit der Note "sehr gut" ausgezeichnet. Die
ayondo Holding ist in Zug/Schweiz domiziliert und verfügt über eine Niederlassung in Singapur.
Sie hat mit dem CFD-Broker ayondo markets Ltd. (reguliert durch die FCA) eine
Tochtergesellschaft in London und mit der ayondo GmbH (BaFin reguliert) eine
Tochtergesellschaft in Frankfurt am Main. Das Technologie-Team hat seinen Sitz in Toronto.
ayondo plant eine sogenannte Reverse Takeover Transaction mit einem an der Börse in Singapur
(SGX) gelisteten Unternehmen.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 0,5%
Book a Tiger ist eine Online-Plattform für die Vermittlung von Reinigungskräften, die Nutzern
über ein einfach zu handhabendes Buchungssystem eine Alternative zu vielfach schwarz
beschäftigten Haushaltshilfen bietet. Die Inanspruchnahme des Service von Book a Tiger bietet
den Kunden verschiedene Vorteile wie die steuerliche Absetzbarkeit der Dienstleistung, eine
flexible Buchung per Smartphone, Versicherungsschutz sowie die Gewissheit einer verlässlichen
und professionellen Reinigung auch im Falle von Urlaub oder Krankheit, da die Putzkräfte durch
23
ein strenges standardisiertes Auswahlverfahren selektiert, ausgebildet und ggf. als Vertretung
eingesetzt werden. Die Gründer von Book a Tiger, Nikita Fahrenholz und Claude Ritter, sind
gleichzeitig die Mitgründer des überaus erfolgreichen deutschen Startups Delivery Hero
(Lieferheld, Pizza.de, Foodora), an dem die German Startups Group ebenfalls beteiligt ist, und
sind deshalb mit dem systematischen Aufbau neuartiger digitaler Geschäftsmodelle vertraut. Sie
haben ihr Angebot seit der Gründung im März 2014 nach eigenen Angaben schon auf
Geschäftskunden in mehr als 200 Städten ausgeweitet und sind neben Deutschland mittlerweile
in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden aktiv. Book a Tiger ist laut CB Insights eines der
"20 of Europe’s Hottest Series A and B Tech Startups". Nikita Fahrenholz belegte 2015 den zweiten
Platz auf der Financial-Times-Liste "Top 10 under 30" der europäischen Tech-Unternehmer.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 2,3%
Bezahlt.de/Blackbill bietet Factoring-Lösungen für Freiberufler, Freelancer, Selbständige sowie
kleine und mittlere Unternehmen. Bislang wird dieses Marktsegment von etablierten Anbietern
nicht hinreichend bedient, da individuelle Risikobewertungen hohe Kosten verursachen. Das
erfahrene Gründerteam – die vierköpfige Führungsmannschaft kann 13 Jahre FinTech-Erfahrung
vorweisen – nutzt bereits etablierte Scoring-Konzepte und erreicht durch Digitalisierung und
Automatisierung niedrigere Kosten und Prozesskomplexitäten. Das Ziel von Bezahlt.de/Blackbill
ist es, die Risikobewertung erstmals automatisiert in Sekundenschnelle vorzunehmen und das
Forderungsausfallrisiko zu minimieren, sodass z.B. durch einfaches Abfotografieren einer
Ausgangsrechnung mit Handy der Rechnungsbetrag beinahe sofort vereinnahmt werden kann.
Durch Kooperationen mit den führenden europäischen FinTech-Unternehmen wurde die
Funktionalität der Finanzlösung maximiert.
Das Gründerteam um CEO Sebastian Diemer hat gemeinsam bereits mit Kreditech, das auf Basis
eines datengesteuerten Scoring-Modells Kredite für Privatpersonen anbietet, eines der
erfolgreichsten deutschen FinTech-Startups aufgebaut.
Unser Anteil zum 31.12.2016: Wandeldarlehen in sechsstelliger Höhe
CRX Markets ist eine in München ansässige Supply-Chain-Finance-Handelsplattform, die es
Lieferanten ermöglicht, ohne Einschaltung eines Intermediärs, also z.B. einer Factoringbank,
Forderungen gegen ihre Abnehmer zu veräußern, nämlich sie gebündelt zu verbriefen, und
automatisiert einen Bieter-Wettbewerb zwischen institutionellen Anlegern als Käufer zu
24
veranstalten. Somit können Lieferanten den Verkaufserlös ihrer Forderungen maximieren und
einen früheren Geldeingang erwirken. Nach Einschätzung des Unternehmens profitieren die
Abnehmer von einer Stabilisierung der Lieferkette und der Optimierung des Umlaufvermögens.
Der von CRX Markets geschaffene Marktplatz bietet darüber hinaus nach Einschätzung der
Gesellschaft mit seiner transparenten Struktur und wettbewerbsorientierten Funktionsweise
attraktive Anlagemöglichkeiten für Unternehmen, Banken und Investoren. CRX Markets wurde
2016 mit dem FintechGermany Award ausgezeichnet. Gründer und Manager Moritz von der Linden
und Aufsichtsratsmitglied Carlo Kölzer sind Gründer der überaus erfolgreichen Online-
Devisenhandelsplattform 360T, die 2015 von der Deutschen Börse erworben wurde.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,8%
Customer Alliance unterstützt Hotels seit 2009 mithilfe verschiedener Produkte weltweit beim
Aggregieren und der Integration von gäste!bezogenen Daten sowie dem Ausschöpfen ihres
Umsatz!potenzials. Mit „Review Analytics“ bietet Customer Alliance ein 360°-Bewertungs-
Management-System für einen umfassenden und profes!sionellen Umgang mit Online-
Bewertungen. So ist es möglich, etwa Online-Bewertungen zu verwalten und wichtige Statistiken
für das Qualitäts!management zu erhalten. Daneben ermöglicht das Tool „Price Analytics“ eine
gezielte Preis!gestaltung, indem es die Preisstruktur von Mitbewerbern im Auge behält und
Hoteliers frühzeitig auf Markt!veränderungen einstellt. Customer Alliances neuestes Produkt
„Booked“ ist ein responsives Buchungs!system, das Hotels erlaubt, ein leicht zu verwaltendes
Buchungswidget auf ihren Webseiten zu implementieren, mit dem Kunden schnell und einfach
Direkt!buchungen vornehmen und Hotels ihre Provisionszahlungen verringern können. Seit der
Firmengründung im Jahr 2009 verwenden mittlerweile über 3.500 Hotels aus über 35 Ländern
Software-Lösungen von Customer Alliance. Das internationale Team besteht aus ca. 100
Mitarbeitern.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,9%
25
Dr. Z steht für Qualität in der Zahnmedizin zu günstigen Preisen und bietet somit ein
Alternativmodell zu traditionellen Zahnarztpraxen. So werden Regelleistungen der gesetzlichen
Krankenkassen ohne Zuzahlung des Patienten sowie alle Privatleistungen mit erheblichen
Preisvorteilen angeboten. Die hohe Qualität wird u.a. durch die ISO-Zertifizierung aller
Niederlassungen bestätigt. Das wachsende Praxisnetz umfasst aktuell mehr als 25 Zahnarzt-
praxen und zahnmedizinische Zentren. Dr. Z plant, das Geschäftsmodell in alle größeren und
mittleren deutschen Städte auszurollen, um ihre Leistungen flächendeckend anbieten zu können.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 4,0%
German Startups Group-/Exozet-Büros in Berlin
26
Fiagon ist ein MedTech-Startup, das mit seiner patentierten„FlexSensor“-Technologie innovative
chirurgische Navigationssysteme der neuesten Generation entwickelt und fertigt. Mit der
elektromagnetischen Navigationstechnologie setzte Fiagon in den letzten Jahren, gemeinsam mit
weltweit renommierten Ärzten, einen neuen Standard in der medizinischen HNO-Navigation. Die
nach eigenen Angaben einzigartige Technologie wird vom Stammsitz in Hennigsdorf bei Berlin
heraus bereits international, über das europäische Ausland hinaus auch in den USA sowie in China
für die Fachbereiche Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie in der Neurochirurgie und der
Wirbelsäulenchirurgie eingesetzt. Fiagon erzielte im Jahr 2015 nach eigenen vorläufigen Angaben
einen Umsatz von über 5 Millionen Euro und wächst stark und seit Jahren nachhaltig.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,3%
2010 haben die Gründer von Friendsurance erkannt, dass viele Menschen Versicherungen
besitzen, die sie nie oder nur selten in Anspruch nehmen. Versicherungsunternehmen honorieren
im Gegenzug umsichtiges und faires Verhalten aber nicht. Deswegen hat Friendsurance ein
neuartiges Versicherungsprinzip entwickelt, das Schadensfreiheit mit Beitragsrückzahlungen
belohnt: Beim Friendsurance-Prinzip schließen sich Versicherte zu kleinen Gruppen zusammen.
Von den gezahlten Versicherungsbeiträgen fließt ein Teil in einen gemeinsamen Topf. Wenn kein
Schaden auftritt, bekommt jedes Mitglied der Gruppe einen Teil aus dem Topf als
Beitragsrückzahlung erstattet. Typischerweise erhalten über 75% derjenigen, die das
Friendsurance-Prinzip nutzen, Beiträge zurück. Das Friendsurance-Prinzip kann derzeit für
Haftpflicht-, Hausrat-, Rechtsschutz- und Elektronikversicherungen renommierter Anbieter
genutzt werden. Bei Versicherungen, die direkt über www.friendsurance.de abgeschlossen
werden, ist dieses Prinzip bereits kostenlos in die Police integriert. Die Vision von Friendsurance
ist es, Versicherungen für alle günstiger zu machen. Daran arbeiten aktuell rund 90 Mitarbeiter
am Unternehmensstandort Berlin. Dabei kooperiert Friendsurance mit vielen
Versicherungsunternehmen.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 3,8%
27
Itembase ermöglicht es mit ihrer DataConnect-Technologie Online-Shops, webshoprelevante
Daten nahtlos mit nahezu jedem beliebigen Service, Tool oder Lösung zu synchronisieren. So
können E-Commerce-Betreiber ihre Daten automatisch mit ihrem Rechnungssystem, ihrem
Lieferdienst, ihren Werbetätigkeiten sowie ihren Analysetools fast ohne zusätzlichen
Implementierungsaufwand zu synchronisieren. Die Webshop-Service- und Lösungsanbieter sind im
Gegenzug nicht mehr dazu gezwungen, Implementierungsmöglichkeiten für die verschiedenen E-
Commerce-Plattformen zu entwickeln. Mit den über DataConnect aggregierten Daten können die
nach eigenen Angaben bereits mehr als 100.000 angeschlossenen Online-Shops zusätzlich ihre
Umsätze, Warenkörbe, Kundentreue etc. vergleichen und entsprechend optimieren.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 3,8%
Juniqe ist die Lifestylemarke für handverlesene, bezahlbare Kunst. Motive internationaler
Künstler werden von dem Online-Shop als Poster und Kunstdrucke für die Wand sowie auf Shirts,
Schreibwaren und Wohnaccessoires angeboten. Die Produktion erfolgt auf Bestellung, sodass das
Geschäftsmodell keine großen Vorratsbestände voraussetzt und höhere Margen erzeugt. Ferner
verursachen die angebotenen Produkte eine geringere Rücksenderate als bei herkömmlichen E-
Commerce-Anbietern. Das Unternehmen wurde 2013 von einem Team aus ehemaligen leitenden
Casacanda-Mitarbeitern in Berlin gegründet (Casacanda wurde in 2012 von Fab.com
übernommen). Juniqe liefert bereits nach eigenen Angaben in 13 europäische Länder, wuchs im
Umsatz mit durchschnittlich 190% p.a. und erzielte im Jahr 2015 bereits einen zweistelligen
Millionenumsatz. Juniqe belegte Platz 1 der CB-Insights-Liste "15 High Momentum German Early
Stage Startups" im August 2015. Die Gründer wurden im Januar 2016 vom Wirtschaftsmagazin
Forbes auf die Liste der „30 Under 30 Europe“ im Bereich Retail und E-Commerce gewählt.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,7%
Die Mobile-, Web- und Smartwatch-App Onefootball ist mit über 20 Millionen Nutzern in ca. 200
Ländern nach eigenen Angaben die weltweit größte Online-Fußballplattform. Onefootball bietet
als eines der bekanntesten deutschen Startups Fußballfans mit News, Live-Ergebnissen und
Statistiken vielfältige Wege, sich über ihre Lieblingsmannschaften, -wettbewerbe und –spieler zu
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informieren und sich mithilfe sozialer Funktionen sowie Wett- und Tippmöglichkeiten
tiefergehend mir ihrem Verein zu beschäftigen. Zu den Investoren von Onefootball gehören
Union Square Ventures, einer der erfolgreichsten amerikanischen Venture-Capital-Investoren,
Klaus Hommels VC-Fonds Lakestar, prominente Business Angels sowie der Sportartikelhersteller
Adidas, der zudem als strategischer Partner fungiert. Onefootball wurde in den Jahren 2014 und
2015 von Google als eine der Top 50 Android Apps weltweit ausgezeichnet und zählt laut dem
Wired Magazine den „100 Hottest European Startups 2015“. Onefootball wurde auf der WWDC
2016, Apples großer Entwicklerkonferenz, als eine von wenigen deutschen Apps präsentiert.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 0,35%
realbest ist die erste Online-Transaktionsplattform für Immobilien, die wesentliche Schritte des
Kauf- und Verkaufsprozesses digitalisiert. Das 2013 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in
Berlin veräußert deutschlandweit Immobilien von privaten und professionellen
Immobilienverkäufern über ein Online-Netzwerk von qualifizierten Immobilienmaklern sowie
Finanzdienstleistern. Dieses erreicht nach eigenen Angaben über 2,5 Mio. potentielle
Kaufinteressenten. Derzeit befinden sich auf realbest Wohnimmobilienangebote mit einem
Gesamtwert von mehr als 350 Millionen Euro.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 2,7% - daneben Wandeldarlehen in fünfstelliger Höhe
Veräußert in Q1/17.
ReBuy ist der einfache An- und Verkaufsshop im Internet und einer der deutschen Marktführer im
Bereich ReCommerce. Nutzer kaufen und verkaufen Elektronik- und Medienartikel wie Handys,
Tablets, Bücher, Software, Konsolen oder eBook-Reader zum Festpreis. Anschließend schickt der
Nutzer seine Ware in einem Paket an reBuy.de und bekommt den Verkaufspreis unverzüglich auf
sein Konto überwiesen. Kunden können aber nicht nur Artikel verkaufen, sondern im Gegenzug
auch qualitätsgeprüfte Ware erwerben. Der Versand dauert nur ein bis zwei Werktage, da alle
Produkte im großen Logistikzentrum am Unternehmenssitz in Berlin direkt lagernd sind. reBuy.de
beschäftigt rund 500 Mitarbeiter.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,1%
29
Das AdTech-Startup Remerge bietet App-Anbietern die Möglichkeit, durch eine integrierte
Retargeting-Plattform nach eigenen Angaben in über 350.000 anderen Apps Werbung zu
platzieren. Werbetreibende können so nach Angaben von Remerge bis zu 700.000 Nutzer pro
Sekunde weltweit erreichen. Die anzusprechende Nutzerzielgruppe lässt sich nach verschiedenen
Kriterien detailliert definieren. Dies verringert nach Aussage des Unternehmens die Streuverluste
und erhöht sowohl die Wirkung der Marketing-Ausgaben auf Seite der Werbetreibenden als auch
die Einnahmen der App-Publisher, weil durch Remerge höhere Klickraten erzielt werden können.
Apps werden als Werbeträger wegen ihrer enormen internationalen Verbreitung auf über 2,5 Mrd.
Smartphones weltweit für Werbetreibende immer wichtiger. Remerge konnte in den ersten drei
Quartalen 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach eigenen Angaben ein Umsatzwachstum
von über 500% erzielen. Auch das in 2Q15 neu gestartete US-Geschäft des AdTech-Unternehmens
entwickelt sich hervorragend. Mittlerweile macht Remerge in den Vereinigten Staaten pro Monat
mehr Umsatz als im gesamten Jahr 2015. Das Berliner Unternehmen ist Gewinner des Angel's
Choice Award der Web Summit 2015 und eine der "3 Companies to Watch" laut Online Marketing
Rockstars.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 2,0%
Savedo ist ein unabhängiger Marktplatz für Festgeldanlagen in Europa. Das Finanzportal bietet
deutschen Anlegern über die eigene Plattform die Möglichkeit, ihr Geld zu
überdurchschnittlichen Zinsen im Euroraum in Festgeld anzulegen. Die mehr als 50 Mitarbeiter
arbeiten daran, die besten europäischen Festgeldangebote zu identifizieren und ihren Kunden
zur Verfügung zu stellen, damit Anleger ihr Kapital dort gebührenfrei und ohne großen Aufwand
bestverzinslich in Festgeld anlegen können. Savedo bietet zudem Angebote, in Edelmetalle zu
investieren. Nach Angaben des Unternehmens wurden bislang mehr als 300 Millionen Euro
Festgeld über die Plattform angelegt. Savedo ist das erste Startup aus dem FinTech Company
Builder FinLeap. CEO Christian Tiessen gründete zuvor das Startup Casacanda, das 2012 an
Fab.com verkauft wurde.
Unser Anteil zum 31.12.2016: 1,0%
33
FINANZTEIL
IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016 34!
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 35!
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 92!
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 94!
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015 96!
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 118!
34
GEPRÜFTER KONZERNABSCHLUSS (IFRS) DER GERMAN STARTUPS GROUP BERLIN GMBH & CO. KGAA ZUM 31. DEZEMBER 2016
IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2016 31.12.2016 31.12.2015 Note EUR EUR Aktivseite Langfristige Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwert 2.4, 7.1 3.014.589,27 3.014.589,27 Immaterielle Vermögenswerte 2.5, 7.2 1.793.882,64 1.479.458,19 Sachanlagen 2.6, 7.4 208.135,51 211.112,03 Finanzanlagen 2.8, 3, 5, 7.4 24.397.608,01 18.260.041,27 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.8, 3, 5, 7.5 885.753,19 395.941,98 Latente Ertragsteueransprüche 2.12, 5, 7.12 3.526.487,81 1.722.898,88 33.826.456,43 25.084.041,62 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 2.9, 7.6 195.306,86 161.168,37 Forderungen aus Fertigungsaufträgen 2.9, 7.7 0,00 442.505,00 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.10, 7.8 2.714.585,45 2.156.959,64 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 7.9 1.977.517,34 1.687.454,47 Laufende Ertragsteueransprüche 7.8 66.594,72 5.375,77 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 7.8 248.967,87 1.889.692,23 Flüssige Mittel 2.11, 7.10 1.576.876,04 4.527.224,53 6.779.848,28 10.870.380,01 40.606.304,71 35.954.421,63 Passivseite Den Aktionären und der Komplementärin zustehendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 11.984.400,00 11.114.750,00 Zur Durchführung der beschlossenen Kapital- erhöhung geleistete Einlage
0,00 711.735,80
Kapitalrücklage 13.392.250,86 11.731.258,95 Bilanzergebnis 2.428.411,76 5.894.628,65 27.805.062,62 29.452.373,40 Ausgleichsposten Anteile Minderheits-gesellschafter
1.646.019,15 1.005.199,43
Eigenkapital 7.11 29.451.081,77 30.457.572,83 Langfristige Schulden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.13, 7.15 250.000,00 393.750,00 Passive latente Steuerverbindlichkeit 2.12, 5, 7.12 703.441,79 1.083.364,35 Rückstellungen 2.14, 5, 7.13 465.909,89 320.199,13 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.13, 7.15 745.607,55 340.000,00 2.164.959,23 2.137.313,48 Kurzfristige Schulden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.15 342.997,07 669.806,57 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 7.16 60.160,00 165.330,00 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.14, 7.14 635.544,99 513.463,60 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.14, 7.14 7.240.650,67 1.927.128,15 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7.17 566.202,47 83.807,00 Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 7.18 144.708,51 0,00 8.990.263,71 3.359.535,32 40.606.304,71 35.954.421,63
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IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016
01.01.2016 bis
31.12.2016 01.01.2015 bis
31.12.2015
Note EUR EUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft
3, 7.19
Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet sind 4.384.444,00 5.764.955,59
Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind
-6.262.590,07 -952.764,10
Gewinn aus dem Verkauf von Finanzanlagen
21.029,72 4.950,46
Verlust aus dem Verkauf von Finanzanlagen
0,00 -24.999,00
Ergebnis Beteiligungsgeschäft
-1.857.116,35 4.792.142,95
Ergebnis übrige Bestandteile
Umsatzerlöse
2.15, 7.20 10.909.248,98 5.602.386,24
Veränderung des Bestandes an unfertigen Erzeugnissen
7.25 31.784,74 -851.245,05
Andere aktivierte Eigenleistungen
7.26 671.639,27 179.154,45
Sonstige betriebliche Erträge
7.21 199.938,90 483.109,53
Materialaufwand
7.27 -2.246.890,31 -945.386,94
Personalaufwand
7.23 -6.755.760,66 -3.116.572,76
Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte
7.22 -428.686,12 -262.686,38
Sonstige betriebliche Aufwendungen
7.24 -4.152.040,53 -2.067.649,80
davon laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Notierung der Aktie 152.900,68 EUR (Vj.: 8 TEUR)
Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen
7.28 -52.520,89 -93.109,35
Ergebnis übrige Bestandteile
-1.823.286,62 -1.072.000,06
Außerplanmäßige Abschreibung auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapital-beschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen
7.29 -1.503.034,78 0,00
Finanzergebnis
Zinserträge
66.517,75 26.802,02
Zinsaufwendungen
-254.620,10 -165.748,14
Finanzergebnis
-188.102,35 -138.946,12
Ergebnis vor Ertragsteuern
-5.371.540,10 3.581.196,77
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2.029.675,01 262.953,98
Ergebnis/Gesamtergebnis
-3.341.865,09 3.844.150,75
Gewinnvortrag
5.894.628,65 2.246.514,28
Anteile Minderheitsgesellschafter
-124.351,80 -196.036,38
Bilanzergebnis
2.428.411,76 5.894.628,65
Von dem Gesamtergebnis –! den Aktionären und der Komplementärin der German Startups Group Berlin
GmbH & Co. KGaA zustehend -3.466.216,89 3.648.114,37
–! auf die Minderheitsgesellschafter entfallend 124.351,80 196.036,38
Ergebnis je Aktie 7.30 -0,29 0,49
davon Ergebnis je Aktie auf außerplanmäßige Abschreibung auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten
-0,12 0,00
davon um außerplanmäßige Abschreibung auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten bereinigtes Ergebnis je Aktie
-0,17 0,49
36
Notes zum IFRS-Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016
Inhaltsübersicht
1 Grundlegende Informationen
2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
3 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
4 Konzerninhärente Risiken nach IFRS 7
5 Kritische Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen bei der Bilanzierung
6 Segmentberichterstattung
7 Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen des Abschlusses
8 Sonstige Pflichtangaben
37
1 Grundlegende Informationen
Die Muttergesellschaft German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch
„GSG“, „German Startups Group“, „Gesellschaft“ oder „Muttergesellschaft“) ist mit
Umwandlungsbeschluss vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der German
Startups Group Berlin AG (HRB 141612 B) entstanden und wird am Amtsgericht Charlottenburg
unter der Handelsregisternummer HRB 160736 B geführt. In dem Zeitraum vom 11. November
2015 bis zum 1. März 2017 wurden die Aktien der Gesellschaft im Entry Standard der Frankfurter
Wertpapierbörse gehandelt. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der GSG im Scale-Segment
der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Der Sitz der Gesellschaft ist zum Stichtag 31. Dezember 2016 Platz der Luftbrücke 4 - 6 in 12101
Berlin, Deutschland.
Gegenstand der Muttergesellschaft ist die Gründung von Unternehmen und der Erwerb, das
längerfristige Halten, Verwalten und Fördern von im Schwerpunkt Mehrheitsbeteiligungen an
Unternehmen sowie daneben der Erwerb, das Halten, Verwalten und Fördern von
Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen sowie darüber hinaus das Erbringen von Leistungen im
Zusammenhang mit dem Vorstehenden an Portfoliounternehmen, wie die Unterstützung in
Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemein Organisations- sowie Managementangelegenheiten
und Unterstützung bei der Finanzierungsakquisition. Gegenstand des Unternehmens ist ferner die
redaktionelle Bereitstellung von Informationen über Unternehmen und die Anlage von der
Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mittel, die noch nicht in Beteiligungen
gebunden sind, in börsennotierten Wertpapieren, insbesondere Aktien, Genussscheine, andere
Mezzanin-Instrumente, Anleihen, Fonds, Zertifikate und Derivate.
Mit Handelsregistereintragung vom 1.08.2016 wurde der Gegenstand der Muttergesellschaft
ergänzt um die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln in
geringem Umfang und ohne dabei erlaubnispflichtige Geschäfte zu betreiben in Wertpapieren
aller Art von oder bezogen auf branchenangehörige(n) oder - verwandte(n) Gesellschaften,
einschließlich solcher, mit denen man auf fallende Kurse setzt, mit dem Ziel, die eigene
Finanzierungsfähigkeit im Falle einer negativen Kursentwicklung von Vergleichsunternehmen
abzusichern.
Das Segment „Creative Technologies (Exozet-Gruppe)“ umfasst vor allem Beratungs- und
Umsetzungsleistung rund um die „Digitale Transformation“ aller Geschäftsprozesse,
insbesondere das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen
Multimedialösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, E-Commerce
und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen.
38
2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im Folgenden werden die diesem Abschluss zugrunde liegenden wesentlichen Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden wiedergegeben.
2.1 Grundlagen
Grundlagen des Konzernabschlusses
Der Konzernabschluss des GSG-Konzerns zum 31. Dezember 2016 ist nach den Vorschriften der
am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International
Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB),
London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations
Committee (IFRS IC) erstellt worden.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten
Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Der Konzernabschluss stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Cashflows den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dar. Dazu erfolgt eine den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechende Darstellung der Auswirkungen der Geschäftsvorfälle, sonstiger Ereignisse und
Bedingungen gemäß den im IFRS-Rahmenkonzept enthaltenen Definitionen und
Erfassungskriterien für Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen.
Die GSG hielt zum 31. Dezember 2014 bereits 13,62 Prozent der Anteile an der Exozet Berlin
GmbH und hat in 2015 weitere Anteile erworben. Mit Wirkung zum 30. Juni 2015 hielt die GSG
erstmals 50,48 Prozent der Anteile an der Exozet Berlin GmbH (im Folgenden auch „Exozet
Berlin“), was erstmals zur Aufstellung eines Konzernabschlusses (Erstkonsolidierungszeitpunkt)
geführt hat.
Mit Handelsregistereintragung vom 6. Dezember 2016 ist das Stammkapital der Exozet Berlin um
8.372 EUR auf insgesamt 104.710 EUR erhöht worden. Die GSG hat an dieser Kapitalerhöhung in
Höhe ihrer bisherigen Beteiligungsquote partizipiert und hält damit zum Bilanzstichtag 31.
Dezember 2016 unverändert 50,48 Prozent des Stammkapitals der Exozet Berlin.
Die Vorjahresvergleichszahlen betreffen den Konzernabschluss des GSG-Konzerns zum 31.
Dezember 2015, welcher ebenfalls in Übereinstimmung mit den IFRS Grundsätzen aufgestellt
wurde. Diese Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden grundsätzlich beibehalten.
Die folgenden Erläuterungen umfassen Angaben und Bemerkungen, die nach IFRS neben der
Bilanz, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der
Kapitalflussrechnung als Anhang in den Konzernabschluss aufzunehmen sind.
39
Der vorliegende Konzernabschluss der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA zum 31.
Dezember 2016 basiert auf der Annahme der Unternehmensfortführung. Die Anforderungen der
IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des GSG-Konzerns. Die
Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Bilanzgliederung
erfolgt nach Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden
Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie voraussichtlich innerhalb des normalen
Geschäftszyklus realisiert werden oder innerhalb eines Jahres fällig bzw. erfüllt oder veräußert
werden sollen.
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuererstattungsansprüche
sowie Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Die
bilanzierten latenten Ertragssteueransprüche und latenten Steuerverpflichtungen werden als
langfristig ausgewiesen.
Sämtliche Posten des Konzernabschlusses wurden grundsätzlich auf Basis der historischen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, soweit nachfolgend nicht andere
Bewertungsmethoden für einzelne Posten erläutert werden. Finanzanlagen und sonstige
langfristige finanzielle Vermögenswerte werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert
(Fair Value) bewertet, wenn sie Teil des Beteiligungsportfolios sind, das gemäß der
Risikomanagement- und Anlagestrategie auf Basis des Fair Values gesteuert und ihre
Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird. In den kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten als „held for trading“ ausgewiesene Finanzinstrumente werden
ebenfalls ergebniswirksam zum Fair Value bewertet, auf Basis des Börsenkurses (Stufe 1) am
Bewertungsstichtag.
Die der Aufstellung des Abschlusses nach IFRS zugrunde gelegten Schätzungen und Annahmen
wirken sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von
Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen sowie auf die
Höhe von Erträgen und Aufwendungen der Berichtsperiode aus. Obwohl diese Annahmen und
Schätzungen nach bestem Wissen der Unternehmensleitung auf Basis der laufenden Ereignisse
und Maßnahmen erfolgten, können die tatsächlichen Ergebnisse letztendlich von diesen
Einschätzungen abweichen. Wesentliche Ermessensentscheidungen waren dabei vor allem in der
Bewertung des Fair Values der Finanzanlagen notwendig. Sofern verfügbar und sachgerecht,
basieren diese Entscheidungen auf fremdobjektivierten Unternehmensbewertungen aus
Kapitalerhöhungen. Die Methodik der Bewertungen wird in Abschnitt 3.1 erläutert.
Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards und Interpretationen sowie Änderungen bei
bestehenden Standards, die für am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnende Geschäftsjahre
verpflichtend anzuwenden sind, wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewendet.
40
Zum 1. Januar 2016 waren folgende neue bzw. geänderte Rechnungslegungsstandards und
Interpretationen, die für den Konzern relevant sein könnten, erstmals verpflichtend
anzuwenden, die keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie hatten:
Standard/Titel Inhalt
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer
Betrifft die Erfassung von Beiträgen von Arbeitnehmern oder Dritten zu einem Pensionsplan
AIP 2010 -2012 Durch das EU Endorsement am 17. Dezember 2014 wurden Verbesserungen u.a. an den nachfolgenden Standards übernommen: IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24, IAS 38
Änderungen durch das Annual Improvements Project 2010-2012 Cycle IAS 1 Verbesserung der Finanzberichterstattung in Bezug auf die
Anhangangaben mit besonderem Fokus auf den Grundsatz der Wesentlichkeit.
Darstellung des Abschlusses
IAS 16/ IAS 38
Klarstellung, dass die umsatzbasierte Methode nach IAS 16 keine zulässige Abschreibungsmethode ist und nach IAS 38 nur unter bestimmten Voraussetzungen. Sachanlagen/Immaterielle
Vermögenswerte IAS 27 Die Equity-Methode als optionale Bilanzierung für Anteile an
Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen im Einzelabschluss ist wieder zugelassen.
Einzelabschlüsse
! !AIP 2012-2014 Änderungen durch das Annual Improvements Project 2012-2014 Cycle
Durch das EU Endorsement am 15. Dezember 2015 wurden Verbesserungen an den nachfolgenden Standards übernommen: IFRS 5, IFRS 7, IAS 19, IAS 34
IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen
Klarstellung, dass ein Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 darstellt, nach der Erwerbsmethode zu bilanzieren ist.
IFRS 10, IFRS 12, IAS 28 Klarstellung, dass die Ausnahme von der Erstellung eines
Konzernabschlusses für Tochterunternehmen einer Investmentgesellschaft gilt, die wiederum selbst Mutterunternehmen sind.
Konzernabschlüsse/Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen, gibt es folgende
veröffentlichte, jedoch vom Unternehmen nicht freiwillig vorzeitig angewandte IFRS, die für den
Konzern relevant sein könnten:
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Standard/Titel Inhalt Verbindliche Anwendung in der EU
IFRS 9 Neukonzeption der Bilanzierung von
Finanzinstrumenten sowie Abschaffung von IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung. IFRS 9 enthält neue Regelungen zu den drei Bewertungskategorien (darunter die neue Kategorie für ergebnisneutrale Fair-Value-Bewertung), zur Wertminderung von Finanzinstrumenten nach dem expected loss model und zum Hedge Accounting.
01.01.2018 Finanzinstrumente
IFRS 15 Neuer Standard zur Erlöserfassung, der die
bisherigen Standards IAS 18 Umsatzerlöse, IAS 11 Fertigungsaufträge und die entsprechenden Interpretationen ersetzt. Darin wird geregelt, wie Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden – insbesondere in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt bzw. über welchen Zeitraum – zu realisieren sind. Dies erfolgt über ein sogenanntes 5-Schritte-Modell. IFRS 15 enthält zudem auch Regelungen zur Aktivierung von Ausgaben im Zusammenhang mit der Akquisition bzw. zur Erfüllung des jeweiligen Kundenvertrags.
01.01.2018 Erlöse aus Verträgen mit Kunden
IAS 7 Kapitalflussrechnungen
Die Änderung des Standards betrifft die verpflichtende Angabe einer Überleitungsrechnung von Fremdkapitalkosten, deren Cashflows innerhalb der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen werden oder ausgewiesen werden können.
IAS 12 Ertragsteuern
Klarstellung, dass Abwertungen auf zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente (aufgrund gestiegener Marktzinsen) zum Ansatz von aktiven latenten Steuern für nicht realisierte Verluste führen, wenn der steuerliche Wert seinen Anschaffungskosten entspricht.
IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie
Die Änderung betrifft die Klassifizierung noch nicht fertig gestellter Immobilien und stellt klar, in welchen Fällen die Klassifizierung einer Immobilie als „als Finanzinvestition gehaltene Immobilie“ beginnt bzw. endet, wenn sich die Immobilie noch im Bau oder in der Entwicklung befindet. Eine Umgliederung erfolgt bei offensichtlicher Nutzenänderung.
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IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung
Klarstellung bei der Berücksichtigung von Ausübungsbedingungen bei der Bilanzierung von in bar erfüllter anteilsbasierter Vergütungen, der Klassifizierung anteilsbasierter Vergütungen, die zum Nettobetrag erfüllt werden, ohne Steuereinbehalt sowie der Bilanzierung eines Wechsels von in bar erfüllter anteilsbasierter Vergütungen zu in Eigenkapitaltiteln erfüllter anteilsbasierter Vergütungen.
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Klarstellung hinsichtlich der Identifizierung von Leistungsverpflichtungen, Prinzipal-Agenten-Beziehungen, Lizenzierung sowie Erleichterungsvorschriften für den Übergang auf IFRS 15.
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen
IFRIC 22 stellt die Bilanzierung von Geschäftsvorfällen, die den Erhalt von Zahlung von Gegenleistungen in fremder Währung beinhalten, klar.
AIP 2014-2016 Änderungen durch das Annual Improvements Project 2014-2016 Cycle
Verbesserungen an den nachfolgenden Standards: IAS 28, IFRS 1, IFRS 12.
IFRS 16 Leasingverhältnisse
Neukonzeption der Leasingbilanzierung. IFRS 16 ersetzt die bisherigen Regelungen zur Leasingbilanzierung in IAS 17 und den dazugehörigen Interpretationen. Kernelement von IFRS 16 ist es, beim Leasingnehmer mit geringen Ausnahmen alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz zu erfassen. Die bisherige Unterscheidung zwischen Finance Lease und Operating Lease entfällt. Die Vorschriften für den Leasinggeber sind ähnlichen denen des IAS 17.
GSG prüft derzeit die Auswirkungen oben erläuterter Änderungen der Standards auf die
Zwischenabschlüsse und den Konzernabschluss, mit wesentlichen Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Konzerns wird nicht gerechnet.
Die Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden im Wesentlichen in
Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch
Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der
dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen
auftreten.
43
2.2 Funktionale Währung und Fremdwährungsumrechnung
a) Funktionale Währung und Berichtswährung
Die German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA und sämtliche in den Konzernabschluss
einbezogenen Tochtergesellschaften stellen ihre Einzelabschlüsse in Euro (EUR) auf. Der Euro ist
die Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem die German Startups Group Berlin
GmbH & Co. KGaA und die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften ope-
rieren und ist daher deren „funktionale Währung“.
b) Umrechnung von Geschäftsvorfällen und auf Fremdwährung lautende Posten
Fremdwährungsgeschäfte werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen
in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Fremdwährungsposten werden in der
Folgezeit zum jeweiligen Referenzkurs der Europäischen Zentralbank am Stichtag umgerechnet.
Bei der Erfüllung von Fremdwährungsgeschäften sowie aus der Umrechnung monetärer
Fremdwährungsposten zum Stichtagskurs entstehende Währungsumrechnungsdifferenzen werden
in der Gesamtergebnisrechnung als Fremdwährungsgewinne oder -verluste erfasst, sofern diese
nicht bereits über die Fair Value Bewertung der Finanzanlagen in den Gewinnen oder Verlusten
aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet sind, enthalten sind.
2.3 Konsolidierungskreis
Der Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen („GSG-Konzern“) umfasst unverändert neben der
Muttergesellschaft GSG drei zu konsolidierende Tochtergesellschaften, die nach IFRS 10 in den
Konzernabschluss einzubeziehen sind. Dies sind die Exozet Berlin GmbH und deren
hundertprozentige Tochtergesellschaften, die Exozet Potsdam GmbH sowie die Exozet Neue
Medien Produktion Wien GmbH (zusammen „Exozet-Gruppe“). Die Exozet-Gruppe bildet ein
eigenes Segment („Creative Technologies“) im Rahmen der Segmentberichterstattung. Bezüglich
weiterer Finanzinformationen der Exozet-Gruppe sowie dessen Minderheitsgesellschaftern
verweisen wir dementsprechend auch auf die Segmentberichterstattung unter Punkt 6.
Finanzinformationen zur Exozet-Gruppe
TEUR
Kurzfristige Vermögenswerte 3.298
Langfristige Vermögenswerte 2.181
Kurzfristige Schulden 2.004
Langfristige Schulden 996
Die GSG hält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 mit Ausnahme der voll konsolidierten
Exozet-Gruppe sieben Beteiligungen von mehr als 20 Prozent sowie vier Beteiligungen von mehr
als 50 Prozent, die, als reine Zwischengesellschaften, die Anteile an den eigentlichen
44
Portfoliounternehmen halten. Diese werden nicht vollkonsolidiert bzw. „at equity“ in den
Konzernabschluss einbezogen, da die Portfoliounternehmen für den Konzernabschluss nicht
wesentlich sind und die von diesen Zwischengesellschaften gehaltenen Beteiligungen jeweils zu
ihrem Fair Value in den Konzernabschluss einbezogen sind.
2.4 Geschäfts- oder Firmenwert
Der GSG-Konzern bilanziert zum 31. Dezember 2016 gemäß IFRS 3.55 einen Geschäfts- oder
Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 3.015 TEUR. Dieser resultiert in Höhe von 609 TEUR aus der
Teilkonsolidierung der Exozet-Gruppe sowie in Höhe von 2.406 TEUR aus der
Kapitalkonsolidierung der GSG mit der Exozet-Gruppe. Entsprechend den Vorschriften der IFRS
unterliegt der Goodwill keiner laufenden Abschreibung. Gemäß IAS 36 ist der Goodwill einem
jährlichen Impairment-Test zu unterziehen. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der
Exozet-Gruppe besteht das Risiko, dass der Goodwill in Zukunft ergebniswirksam abzuschreiben
ist. Im Berichtsjahr ergeben sich keine Wertminderungen, sodass keine Abschreibungen
vorzunehmen waren.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 auf
zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units, CGUs) aufgeteilt. Die Aufteilung
erfolgt auf diejenigen CGUs, von denen erwartet wird, dass sie aus dem Zusammenschluss, bei
dem der Goodwill entstand, Nutzen (in Form von Zahlungsströmen) ziehen. Dabei handelt es sich
um die niedrigste Unternehmensebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne
Managementzwecke überwacht wird. Der im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016
ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert ist ausschließlich der Exozet-Gruppe als CGU
zugeordnet.
Der Nutzungswert des zum 31. Dezember 2016 bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerts wurde
aus dem Barwert der für die nächsten 5,0 Jahre prognostizierten Cashflows der einzelnen der
Exozet-Gruppe angehörenden Unternehmen, als kleinste zu identifizierende CGUs, nach IFRS 36
ermittelt. Die Berechnung des Barwertes erfolgte nach folgenden, gegenüber dem Vorjahr
unveränderten, Schlüsselannahmen:
Zeitraum für CF- Prognosen in Jahren
Diskontsatz
Exozet-Gruppe 5,0 10,48 %
Es wurden für alle der Exozet-Gruppe angehörenden Unternehmen die gleichen
Schlüsselannahmen gewählt, da alle Unternehmen im gleichen Branchenumfeld agieren,
gleichartigen Risiken ausgesetzt sind und die einzelnen Unternehmen in wechselseitigen
Beziehungen zueinander stehen, so dass die Wachstumserwartung der Unternehmen konvergent
verläuft. Der Diskontsatz wurde auf Basis externer und interner Informationsquellen berechnet.
Die Cashflows des Prognosezeitraums basieren auf den vom Management der Exozet-Gruppe
45
genehmigten Finanzplänen, die auf Grundlage von Trendextrapolationen sowie aktuellen
Initiativen aufgestellt wurden.
2.5 Immaterielle Vermögenswerte
Erworbene, immaterielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten,
werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung
des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen verbunden sein wird. Sie werden
zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Die selbsterstellten
immateriellen Vermögenswerte sind entsprechend IAS 38 mit ihren jeweiligen
Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Aktivierung von
selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte erfolgt, wenn es überwiegend wahrscheinlich ist,
dass dem Unternehmen aus dem Vermögenswert ein wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und
die Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können. Die Planmäßige Abschreibung der
selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte beginnt mit deren Fertigstellung.
Die immateriellen Vermögenswerte werden über einen Zeitraum zwischen 36 und 78 Monaten
linear abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßigen Abschreibungen nach IAS 36 erforderlich
sind.
2.6 Sachanlagevermögen
Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend IAS 16 zu Anschaffungs-
oder Herstellungskosten bilanziert und, soweit abnutzbar, linear über ihre voraussichtliche
Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßige Abschreibung nach IAS 36
erforderlich ist. Unter entsprechender Anwendung des IAS 8.8 werden die Anschaffungskosten
beweglicher Anlagegüter bis zu einem Wert von 150 EUR im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
Für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von mehr als 150
EUR aber nicht mehr als 1.000 EUR wurde ein Sammelposten gebildet, der linear über fünf Jahre
abgeschrieben wird.
2.7 Wertminderungen nach IAS 36
An jedem Stichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines
Vermögenswertes im Sinne von IAS 36 vorliegen. Sofern derartige Anhaltspunkte vorliegen bzw.
wenn ein jährlicher Impairment-Test notwendig ist, wird der erzielbare Betrag (recoverable
amount) des Vermögenswertes ermittelt. Ein jährlicher Impairment-Test ist bei Geschäfts- oder
Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit einer unbestimmten Nutzungsdauer bzw.
immateriellen Vermögenswerten, die noch nicht genutzt werden können, erforderlich.
Eine Wertminderung liegt vor, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zu
betrachtenden Gruppe von Vermögenswerten (CGU) den erzielbaren Betrag übersteigt. Die
Wertminderung ist erfolgswirksam zu erfassen. Der Konzern definiert die Exozet-Gruppe als eine
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separate zahlungsmittelgenerierende Einheit.
Der erzielbare Betrag ermittelt sich als der höhere Wert aus Netto-Veräußerungspreis und
Nutzungswert (value in use). Der Nutzungswert ist der Barwert der künftigen Zahlungsströme,
die durch die fortlaufende Nutzung eines Vermögenswertes und durch dessen Abgang am Ende
der Nutzungsdauer erwartet werden. Sofern für einen Vermögenswert keine Zahlungsströme
direkt zugeordnet werden können, wird der Nutzungswert der erzielbare Betrag der CGU, zu der
der Vermögenswert gehört.
Wenn sich die Annahmen hinsichtlich des erzielbaren Betrages ändern, werden die
Abwertungsverluste aus Wertminderungen im Rahmen einer Wertaufholung, mit Ausnahme von
Geschäfts- oder Firmenwerten, entsprechend neutralisiert. Die Wertaufholung erfolgt bis zu dem
Buchwert, der sich ergeben hätte, wenn der Vermögenswert ohne Wertminderung planmäßig
abgeschrieben worden wäre.
2.8 Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte / Ergebnis
Beteiligungsgeschäft
Eines der Hauptgeschäftsfelder des GSG-Konzerns besteht darin, sich an Startups zu beteiligen,
also sogenanntes Venture-Capital bereitzustellen. Die Beteiligung geschieht dabei nahezu
ausschließlich über Eigenkapitalinstrumente gemäß IAS 32, andernfalls zumeist über
Wandeldarlehen, die später in solche Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden (sollen).
Demnach sind Eigenkapitalinstrumente Verträge, die einen Residualanspruch an den
Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründen.
Nach IAS 39 sind diese Instrumente stets zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wenn sie
beim erstmaligen Ansatz vom Unternehmen als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet eingestuft werden, weil die finanziellen Vermögenswerte gemäß einer dokumentierten
Risikomanagement- und Anlagestrategie gesteuert und ihre Wertentwicklung anhand des
beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird und die auf dieser Grundlage ermittelten Informationen
zu diesen Vermögenswerten intern an die Geschäftsführung weitergereicht werden. Dabei
werden Entwicklungen in den beizulegenden Zeitwerten stets in der Gewinn-und Verlustrechnung
im Ergebnis Beteiligungsgeschäft erfasst.
Die ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen
Wandeldarlehen und Darlehen, die an Portfoliounternehmen mit dem Zwecke der Wandlung in
Eigenkapital ausgegeben wurden. Diese Darlehen sind als langfristig einzuordnen, da aus den
entsprechenden Verträgen eine Gewährung des Fremdkapitals von mehr als 12 Monaten
eingeräumt wird bzw. für die vorgesehenen Wandlungen kein fester Termin vereinbart wurde.
Diese Finanzinstrumente werden ebenso wie die Eigenkapitalinstrumente zum Fair Value
bewertet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Tabelle nach IFRS 7 unter Punkt 3.2.
47
2.9 Vorräte und Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Die Bewertung der Vorräte erfolgt grundsätzlich zum niedrigeren Wert aus ermittelten
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im
normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs-
und Vertriebskosten.
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten alle Kosten, die anfallen, um die Vorräte
an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu bringen. Die Herstellungskosten
enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen
Material- und Fertigungsgemeinkosten, soweit sie im Zusammenhang mit dem
Herstellungsvorgang anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie auf den
Herstellungsbereich entfallen. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten keine
Fremdkapitalkosten. Abwertungen wurden in der Berichtsperiode nicht vorgenommen.
Die zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bilanzierten Vorräte enthalten ausschließlich
unfertige Leistungen aus Werk- und Dienstleistungsverträgen der Exozet-Gruppe.
Für Fertigungsaufträge die unter den Anwendungsbereich des IAS 11 fallen, erfolgt die
Bewertung nach der Percentage-of-Completion-Method, wonach die Erlöse und Kosten
entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst werden. Bei dieser Methode
kommt es auf die verlässliche Schätzung des Leistungsfortschritts an. Der Leistungsfortschritt
ermittelt sich aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu
den geschätzten, gesamten Auftragskosten. Darüber hinaus müssen die Auftragsrisiken
eingeschätzt werden. Bei Anwendung der Percentage-of-Completion-Method können solche
Schätzungsänderungen zu einer Erhöhung oder Verminderung der Umsatzerlöse des
entsprechenden Berichtszeitraumes führen.
Fertigungsaufträge waren zum Bilanzstichtag nicht zu bilanzieren.
2.10 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige
Vermögenswerte und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Die Forderungen und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet.
Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der
kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche
Wertpapiere zu Handelszwecken ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des
Börsenkurses ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Die übrigen
kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter
Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet.
Eine Wertminderung ist dann zu erfassen, wenn objektive Anzeichen dafür vorliegen, dass die
fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich oder werthaltig sind.
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2.11 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten
angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente Barmittel, Sichteinlagen bei Banken, sonstige kurzfristige, äußerst liquide
Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten.
Das Kapitalmanagement wird im Wesentlichen von dem Geschäftsführer der Komplementär-
gesellschaft persönlich geführt. Vorrangiges Ziel ist unverändert die Sicherung der Liquidität der
Gesellschaft sowie die Investition in im Wert steigende Unternehmensbeteiligungen, eine
nachhaltige Steigerung des Eigenkapitals, der Ertragskraft sowie der Liquiden Mittel.
2.12 Latente und laufende Ertragssteueransprüche und –verbindlichkeiten
Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede
zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert in Bezug auf Vermögenswerte und Schulden
und für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge gemäß IAS 12 berücksichtigt. Zur Bestimmung der
latenten Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Bilanzstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt der
Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen. Basis für die Ermittlung der latenten
Steuern war für den GSG-Konzern (exklusive Exozet Wien) ein Körperschaftsteuersatz von
15 Prozent, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent sowie ein
Gewerbesteuersatz von 14,35 Prozent für die in Berlin ansässigen Gesellschaften und von 15,75
Prozent für die Exozet Potsdam. Insgesamt wurden die latenten Steuern mit dem zum Vorjahr
unveränderten Steuersatz von 30,18 Prozent berechnet bzw. mit dem zum Vorjahr
unveränderten Steuersatz von 31,58 Prozent soweit es sich um latente Steuern handelt, die die
Exozet Potsdam betreffen. Für die Exozet Wien wurde der in Österreich für Unternehmen
einheitliche Steuersatz von 25 Prozent zur Bestimmung der latenten Steuern herangezogen.
Die laufenden Steuerschulden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung
von bzw. Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und
Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.
2.13 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten / sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen langfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden unter den langfristigen
Schulden ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter
Berücksichtigung der Effektivzinsmethode.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen ausschließlich die Exozet-Gruppe und
sind besichert durch persönliche Bürgschaften des Geschäftsführers der Exozet-Gruppe sowie
durch Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
49
2.14 Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Die Rückstellungen betreffen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten. Die Bewertung der
Rückstellung erfolgt nach IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben zum
Bilanzstichtag, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtungen erforderlich wären.
Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn die Gesellschaft nicht das
unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf
Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.
2.15 Ertragsrealisation
Umsatzerlöse werden entsprechend den Kriterien des IAS 18 dann als realisiert ausgewiesen,
nachdem die abgerechneten Dienstleistungen gegenüber den Auftraggebern vollständig erbracht
wurden. Die Umsatzerlöse resultieren in überwiegendem Maße aus Beratungs- und Umsetzungs-
leistungen der „Exozet-Gruppe“ rund um die Digitale Transformation aller Geschäftsprozesse,
insbesondere das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimedia-
lösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, E-Commerce und Online
Marketing auf verschiedensten Plattformen.
Lizenzerlöse werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der zugrunde
liegenden Verträge erfasst.
Die in der GSG realisierten Umsatzerlöse resultieren vorrangig aus Beratungsleistungen, die den
Portfoliounternehmen oder Koinvestoren in Rechnung gestellt wurden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von im
Vorjahr gebildeten Rückstellungen, geldwerte Vorteile für Sachbezüge von Arbeitnehmern sowie
Erstattungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz. Diese gelten in den Perioden ihrer
jeweiligen Verbuchung als realisiert.
Fertigungsaufträge die unter den Anwendungsbereich des IAS 11 fallen, werden nach der
Percentage-of-Completion-Method bewertet, wonach die Erlöse und Kosten entsprechend dem
Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst werden. Zur näheren Erläuterung verweisen wir auf
unsere Ausführungen unter 2.10.
Die Vergleichszahlen in der Gesamtergebnisrechnung des Vorjahres sind mit denen des
Berichtsjahres nicht vergleichbar. Die Aufwendungen und Erträge der Exozet–Gruppe im Vorjahr
sind erst ab dem Erstkonsolidierungszeitpunkt 30. Juni 2015 bis zum Bilanzstichtag des Vorjahres
31. Dezember 2015 in der Gesamtergebnisrechnung enthalten, wohingegen im Berichtsjahr die
Aufwendungen und Erträge der Exozet-Gruppe für einen Zeitraum von zwölf Monaten
berücksichtigt sind.
50
3 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
3.1 Grundsätze des Risikomanagements
Das interne Risikomanagement der GSG erstellt quartalsweise Reports zu allen
Portfoliounternehmen. Über ein Ampelsystem wird eine Einschätzung des aktuellen Status der
Portfoliounternehmen ermöglicht.
Wie für das Venture-Capital-Geschäft typisch, ist es möglich, dass die GSG nur eingeschränkte
Daten erhält, sofern sie keine vertraglichen Reporting Rights besitzt. Unabhängig davon können
Umfang und Qualität der verfügbaren Daten sowohl über die Laufzeit einer Beteiligung als auch
zwischen verschiedenen Portfoliounternehmen naturgemäß deutlich schwanken.
Die Einschätzungen des Risikomanagements können daher nur auf Basis der verfügbaren Daten
erfolgen und sind entsprechend nur als Hilfestellung für das Investmentmanagement zu
verstehen, erlauben aber keine genauen Wertungen, erst recht nicht, was Aussagen über
naturgemäß unsichere zukünftige Entwicklungen betrifft.
Der Status der einzelnen Portfoliounternehmen wird auf Basis von zwei wesentlichen Kriterien
ermittelt, dem Liquiditätsstatus sowie der wirtschaftlichen Performance.
Bei der Einschätzung hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung (Ausblick) werden
bevorstehende Ereignisse, die das Unternehmen oder die Branche nach Meinung der
Investmentmanager entscheidend beeinflussen könnten, berücksichtigt und bewertet und
basierend darauf ein positiver, neutraler oder negativer Ausblick festgestellt, der keinen
Anspruch auf Prognosesicherheit verkörpert.
51
Liquiditätslage
Der dem ersten Teil der Einordnung zugrundeliegende Liquiditätsstatus wird abhängig von der
"Run Time" der verfügbaren Geldmittel bei aktueller Performance und gleichbleibender
Entwicklung anhand des folgenden Schemas ermittelt.
Punkte Abschätzung der Liquidität Abschätzung der "Run Time"
2 Sichere Liquidität Liquidität für mehr als sechs Monate gesichert
1 Geringe Liquidität Liquidität für <6, jedoch für >1 Monat gesichert
0 Unzureichende Liquidität Liquidität für weniger als einen Monat gesichert
52
Performancebewertung
Die Performancebewertung richtet sich nach folgendem Kriterienkatalog:
Punkte 4 2 0
Bede
utun
g
Positive Performance
Steigerung der performance-relevanten Kennzahlen
Stagnierende Performance
Keine Entwicklung der performance-relevanten Kennzahlen
Negative Performance
Abnahme der performance-relevanten Kennzahlen
a)! wirtschaftl. Faktoren: Steigerung "30% der Actuals auf Erlös- oder Kostenseite oder Traktion
a)! wirtschaftl. Faktoren: Keine Veränderung auf Actual Erlös- oder Kostenseite oder Traktion
a)! wirtschaftl. Faktoren: Verringerung #30% der Actuals auf Erlös- oder Kostenseite oder Traktion
b)! Plan-Delta: Wesentliche Abweichungen der Bezugskriterien zu den Plandaten (z.B. "50%)
b)! Plan-Delta: keine Veränderung der Bezugskriterien zu den Plandaten
b)! Plan-Delta: Wesentliche Abweichungen der Bezugskriterien zu den Plandaten (z.B. #50%)
Kri
teri
en
c)! Marktumfeld: erkennbar bessere Performance der wesentlichen KPIs im Branchendurchschnitt, im Vergleich zur Aktivität von Marktteilnehmern und zu Vorperioden
c)! Marktumfeld: Gleichbleibende Performance der wesentlichen KPIs im Branchendurchschnitt, im Vergleich zur Aktivität von Marktteilnehmern und zu Vorperioden
c)! Marktumfeld: erkennbar schlechtere Performance der wesentlichen KPIs im Branchendurchschnitt, im Vergleich zur Aktivität von Marktteilnehmern und zu Vorperioden
d)! Steigerung der Unternehmensbewertung durch Finanzierungsrunde
d)! Keine Veränderung der Unternehmensbewertung
d)! Verringerung der Unternehmensbewertung durch Finanzierungsrunde
e)! Ausblick gut/ maßgebliche bevorstehende Ereignisse
e)! Ausblick neutral / maßgebliche bevorstehende Ereignisse
e)! Ausblick negativ / maßgebliche bevorstehende Ereignisse
53
Statusbewertung
Die Statusbewertung berücksichtigt die entsprechenden Werte aus der Liquiditäts- und
Performancebewertung. Bei unzureichenden oder unscharfen Daten besteht eine hohe
Prognoseabhängigkeit. Das Vorliegen einer „unzureichenden Liquiditätslage“ ohne eine nach
Einschätzung der GSG wahrscheinliche Anschlussfinanzierung, führt zur Abwertung um eine
Stufe.
Punkte Status Einschätzung
6
5 Grün
Sichere Liquiditätslage (2)
Geringe Liquiditätslage (1)
+
+
Positive Performance (4)
Positive Performance (4)
4 Gelb-grün Sichere Liquiditätslage (2)
Unzureichende Liquiditätslage (0)
+
+
Stagnierende Performance (2)
Positive Performance (4)
3
2 Gelb
Geringe Liquiditätslage (1)
Sichere Liquiditätslage (2)
Unzureichende Liquiditätslage (0)
+
+
+
Stagnierende Performance (2)
Negative Performance (0)
Stagnierende Performance (2)
1
0 Orange
Geringe Liquiditätslage (1)
Unzureichende Liquiditätslage (0)
+
+
Negative Performance (0)
Negative Performance (0)
- Rot Inaktiv, insolvent oder vollständig abgewertet
Auswertung
Die Auswertung der Bewertung der einzelnen Beteiligungen mündet in der Feststellung, ob, und
falls ja, inwiefern Handlungsbedarf seitens der GSG besteht.
Status Einstufung der Risiken Abgeleiteter Handlungsbedarf
Grün Keine wesentlichen Risiken Kein aktueller Handlungsbedarf
Gelb-grün Keine wesentlichen Risiken Kein aktueller Handlungsbedarf
Gelb Identifizierte Risiken Genaue Beobachtung und möglicher Handlungsbedarf
Orange Identifizierte Risiken Handlungsbedarf
Rot Inaktiv, insolvent oder vollständig abgewertet
Die Auswertung dient dem Investmentmanagement insbesondere zur frühzeitigen Erkennung von
(negativen) Veränderungen, die eine vertiefte Beschäftigung mit dem betroffenen Unternehmen
notwendig machen könnten. Da Venture-Capital-Anbieter jedoch bewusst kalkulierte Risiken
eingehen, ist es oftmals auch eine bewusste Entscheidung, nicht mit unökonomisch hohem
54
Ressourcenaufwand letztendlich jeder Fehlentwicklung entgegenzuwirken. Das
Risikomanagement soll jedoch in diesem Sinne dazu beitragen, dass Fehlentwicklungen früh
genug erkannt werden, so dass Handlungsmöglichkeiten zumindest noch theoretisch verfügbar
wären.
Zudem werden in Reports wesentliche Informationen zu folgenden Bereichen zusammengetragen
und quartalsweise aktualisiert:
•! Unternehmenschronologie (Stammkapitalentwicklung inkl. bisherige Finanzierungsrunden)
•! Aktuelle Beteiligungssituation (Anteil des GSG-Konzerns am Stammkapital, wesentliche
Mitgesellschafter)
•! Finanzkennzahlen (typische Cashflow-, GuV- und Bilanzwerte)
•! Produktkennzahlen (typische KPIs je nach Geschäftsmodell)
55
3.2 Klassen der Finanzinstrumente nach IFRS 7
1 afv: at fair value (zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte); LaR: Loans and Receivables (Kredite und Forderungen); Hft: Held for trading (Handelszwecke); AmC: Amortised Cost (Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden)
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente können nach der Bedeutung der in
ihre Bewertungen einfließenden Faktoren und Informationen klassifiziert und in (Bewertungs-)
Stufen eingeordnet werden. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine Stufe erfolgt nach
In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien nach IAS 39 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse angegeben: Bilanzposten 31. Dezember 2016, in TEUR (31. Dezember 2015, in TEUR) Bu
chw
ert
Bew
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1)
Beiz
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Beiz
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Bila
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icht
ag
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 25.283
(18.656) afv
25.283
(18.656)
25.283
(18.656)
Finanzanlagen 24.398
(18.260) afv
24.398
(18.260)
24.398
(18.260)
Bewertungsstufe 3 24.398
(18.260)
24.398
(18.260)
24.398
(18.260)
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 886
(396) afv
886
(396)
886
(396)
Bewertungsstufe 3 886
(396)
886
(396)
886
(396)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.715
(2.157)
LaR 0
(0)
2.715
(2.157)
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.978 (1.687)
992 (0)
1.978 (1.687)
Bewertungsstufe 1
992
(0)
HfT
992
(0)
992
(0)
Übrige 986
(1.687)
LaR
0
(0)
986
(1.687)
Flüssige Mittel 1.577
(4.527) LaR 0
(0)
1.577
(4.527)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 593
(1.064) AmC
0
(0)
593
(1.064)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
636
(513)
AmC 0
(0)
636
(513)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
7.986
(2.267)
AmC 0
(0)
7.986
(2.267)
56
der Bedeutung seiner Inputfaktoren für seine Gesamtbewertung und zwar nach der niedrigsten
Stufe, deren Berücksichtigung für die Bewertung als Ganzes erheblich bzw. maßgeblich ist. Die
Bewertungsstufen untergliedern sich hierarchisch nach ihren Inputfaktoren:
Stufe 1 auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte
(unverändert übernommene) Preise
Stufe 2 Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten
Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit
entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen)
beobachten lassen
Stufe 3 nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung des
Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren)
Die German Startups Group bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend
auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten
Anteilspreise. Bestehen Qualitätsunterschiede bei den Anteilen, z.B. in Form von einer höheren
oder niedrigeren Position in der Hierarchie der Liquidationspräferenzen, adjustiert die German
Startups Group die fremdobjektvierten Anteilspreise entsprechend, um die Vor- oder Nachteile
gegenüber den zum Vergleich herangezogenen Anteilen zu berücksichtigen. Liegt der Zeitpunkt
der Fremdobjektivierung des Anteilspreises schon länger zurück und sind in der Zwischenzeit
wesentliche positive oder negative Entwicklungen eingetreten, bewertet die GSG die Anteile
entsprechend höher oder niedriger und bedient sich dabei geeigneter marktüblicher
Bewertungsmethoden (z.B. DCF oder Peer-Group-Analyse), wenn es sachgerecht erscheint und
keine bloße Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises möglich ist. Liegt kein
fremdobjektivierter Anteilspreis vor, bewertet die German Startups Group anhand geeigneter
marktüblicher Bewertungsmethoden oder zu Anschaffungskosten.
Im Vergleich zum 31.12.2015 wurde das Beteiligungsportfolio der GSG im Geschäftsjahr 2016
durch Beteiligungserwerbe weiter erweitert. Hierzu zählen auch Wandeldarlehen, da deren
Wandlung in Anteile zeitnah beabsichtigt ist.
Die GSG wertet zum Bilanzstichtag 25 ihrer 45 aktiven Minderheitsbeteiligungen als für sie
wesentlich („für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen“) anhand des Anteils am Fair Value
des Gesamtportfolios, deren Momentums sowie beabsichtigter Folgeinvestments.
Zum 31.12.2016 bewertet die Gesellschaft 20 der 25 für sie wesentlichen Portfoliounternehmen
auf Basis von fremdobjektivierten Anteilspreisen, d.h. solchen Preisen, die fremde dritte
Investoren zuletzt für gleiche oder äquivalente Anteile bezahlt haben, oder niedriger. Bezogen
auf den Wert des Gesamtportfolios sind 84% des Wertes fremdobjektiviert. 16% des Wertes des
Gesamtportfolios verkörpern eine Höherbewertung gegenüber dem letzten fremdobjektvierten
57
Anteilspreis aufgrund einer Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises oder der
Anwendung alternativer Bewertungsmethoden.
Die Fremdobjektivierungsereignisse der 20 fremdobjektivierten (oder unter dem
fremdobjektivierten Anteilspreis bewerteten), für die GSG wesentlichen Beteiligungen lagen am
31. Dezember 2016 im Durchschnitt 227 Tage zurück. Die Stichtagsbewertung führte zu keinen
abweichenden Ergebnissen. Der Fair Value dieser 20 Beteiligungen beträgt zum 31. Dezember
2016 12.249 TEUR. Der vorstehende Durchschnitt ist gewichtet nach dem Anteil des Fair Value
der einzelnen Beteiligungen am Fair Value aller 20 Beteiligungen.
Zudem bilanziert die Gesellschaft in den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten
ein Darlehen, welches im Zusammenhang mit Portfoliounternehmen gewährt wurde. Der Fair-
Value des Darlehens beträgt zum Bilanzstichtag 182 TEUR.
Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der
kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche
Wertpapiere ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1)
ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Umkategorisierungen von Stufe 1 auf Stufe 3 werden dann vorgenommen, wenn keine öffentliche
Preisfeststellung mehr verfügbar ist, z. B. wenn ein Portfoliounternehmen an die Börse geht und
der Handel in Aktien des Portfoliounternehmens später eingestellt wird, bevor die Gesellschaft
diese Aktien veräußert hat.
Das Risikomanagement überprüft die klassischen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der
Portfoliounternehmen, ergänzt um weitere typische KPIs und Informationen aus der ständigen
Kommunikation mit der Finanzleitung oder der Geschäftsführung der Portfoliounternehmen.
In der Regel hat der GSG-Konzern als Minderheitsgesellschafter zwar keinen unmittelbaren
Einfluss auf die Geschäftsführung, aber im Risikomanagement setzt sich der GSG-Konzern
laufend mit der Performance der Portfoliounternehmen auseinander, soweit von diesen aktuelle
Finanzinformationen vorgelegt werden, und kann so selber bessere Investmententscheidungen
treffen, bei Fehlentwicklungen den Dialog mit dem Management und Kogesellschaftern suchen
und frühzeitig in der Anwerbung von neuem Kapital helfen.
Da es sich oftmals um Frühphasenbeteiligungen handelt, sind Umsatz und EBIT keine relevanten
Wertbestimmungsmerkmale und wenn doch, dann oft nicht aussagekräftig.
Performanceindikatoren liegen gerade im Onlinebereich oft in KPIs, wie der Nutzung und dem
Nutzerverhalten, den Kundenakquisitionskosten sowie dem Wert eines Nutzers. Entsprechend
gibt dem GSG-Konzern die Auseinandersetzung im Rahmen der Analyse mit den Reportings der
Unternehmen die Möglichkeit, gezielt nach weiteren, oftmals fehlenden aber relevanten
58
Kennzahlen zu fragen, oder diese im Marktvergleich zu prüfen und ein Gefühl für das Potential
zu entwickeln.
Die als Wandeldarlehen ausgegebenen finanziellen Vermögenswerte wurden auf Basis der Stufe 3
bewertet, da für den Wert der Wandeldarlehen keine Faktoren der Stufen 1 und 2 vorliegen. Als
Basis für die Bewertung wurde zum Großteil der Ausgabebetrag erhöht um die fälligen Zinsen
herangezogen.
Bei den nach Bewertungsstufe 3 bewerteten finanziellen Vermögenswerten ist darauf
hinzuweisen, dass sich der Fair Value ändern kann, wenn die Inputfaktoren durch plausible
alternative Angaben ersetzt werden.
Eine Sensitivitätsanalyse ist bei den langfristigen finanziellen Vermögenswerten, die in Höhe von
25.283 TEUR (31.12.2015: 18.656 TEUR) auf Basis der Stufe 3 bewertet wurden, nicht möglich,
da keine beobachtbaren Parameter zur Verfügung stehen.
Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten langfristigen Bilanzpositionen basierend auf
Stufe 3 stellt sich wie folgt dar:
2016 TEUR
2015 TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 18.656 9.701
Umgliederung 0 130
Erträge aus Neubewertung 4.384 5.765
Aufwendungen aus Neubewertung -6.263 -953
Zugang 8.524 7.568
Abgang -18 -325
Konsolidierung Exozet 0 -3.230
Zeitwert zum 31. Dezember 25.283 18.656
Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter
den Posten Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet sind und Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet sind, ausgewiesen.
Die Entwicklung der beim erstmaligen Ansatz zum Fair Value bewerteten kurzfristigen zu
Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten basierend auf Stufe 1 stellt sich wie
folgt dar:
59
2016 TEUR
Zugang 998
Aufwendungen aus Neubewertung 6
Zeitwert zum 31. Dezember 992
Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter
den Posten sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.
60
4 Konzerninhärente Risiken nach IFRS 7
4.1 Zinsänderungsrisiko
Die Aktivitäten des Konzerns beinhalten nur unwesentliche finanzielle Risiken aus der Änderung
von Zinssätzen, da die in den langfristigen Schulden bilanzierten Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten sowie sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten überwiegend
Darlehensverbindlichkeiten beinhalten, deren Zinsbindung mit der Darlehenslaufzeit kongruiert.
4.2 Ausfallrisiko (Kreditrisiko)
Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für die Konzerngesellschaften,
wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Der GSG-
Konzern geht Geschäftsverbindungen ausschließlich mit kreditwürdigen Vertragsparteien ein, um
die Risiken eines Verlustes aus der Nichterfüllung von Verpflichtungen zu vermeiden. Ausnahmen
können lediglich hinsichtlich der an einige Unternehmen gewährten Darlehen/Wandeldarlehen
sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Exozet-Gruppe bestehen. Bei den
Unternehmen, denen Darlehen/Wandeldarlehen gewährt wurden, kann in Folge ihres
Entwicklungsstadiums die Liquidität teilweise gering sein, so dass möglicherweise eine
Rückzahlung der Darlehen/Wandeldarlehen gefährdet scheint. Dies liegt im Regelfall aber nicht
im Interesse der GSG, sondern die Wandlung in Anteile im Rahmen der nachfolgenden
Finanzierungsrunde. Sollte wider Erwarten für die zum Bilanzstichtag insgesamt ausgereichten
Wandeldarlehen eine Wandlung in Eigenkapital in den Folgeperioden nicht vorgenommen
werden, besteht ein Ausfallrisiko in Höhe von 704 TEUR (31.12.2015: 204 TEUR). Zum
Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 werden die Forderungen aus den Wandeldarlehen in Höhe
ihres Fair Value von 704 TEUR (31.12.2015: 204 TEUR) bilanziert. Für die im Zusammenhang mit
Portfoliounternehmen ausgegebenen Darlehen bestehen Ausfallrisiken in Höhe von 182 TEUR
(31.12.2015: 192 TEUR).
Zum Stichtag besteht im Hinblick auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht
im Wert gemindert sind und für die der Gesellschaft keine Sicherheiten gestellt wurden,
folgende Altersstruktur:
61
Altersstruktur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in TEUR
31.12.2016
31.12.2015
nicht älter als 30 Tage 1.909 1.635
nicht älter 60 Tage 114 98
nicht älter 90 Tage 33 104
nicht älter 180 Tage 331 286
nicht älter 360 Tage 250 10
älter als 360 Tage 78 24
Gesamt 2.715 2.157
Die zum Stichtag bilanzierten Forderungen bestehen gegenüber Unternehmen von guter Bonität.
Im Berichtsjahr waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 193 TEUR (2015:
0 TEUR) auf Grund von Unternehmensinsolvenzen vollständig auszubuchen. Für die
verbleibenden Forderungen der Konzerngesellschaft bestehen keine Anzeichen für
Wertminderungen, weshalb auch keine Pauschalwertberichtigungen gebildet wurden.
Wertberichtigungen werden grundsätzlich dann gebildet, wenn das Risiko besteht, dass eine
Forderung vollständig oder teilweise uneinbringlich geworden ist.
Bei den in der Tabelle aufgeführten Forderungen, die älter als 90 Tage sind, handelt es sich in
überwiegendem Maße um Sicherungseinbehalte von Kunden der Exozet-Gruppe, die nach Ablauf
von vertraglich vereinbarten Gewährleistungsfristen an diese Gesellschaften ausbezahlt werden.
Für die übrigen Forderungen besteht nur ein geringes Ausfallrisiko, da für diese
Zahlungsvereinbarungen mit den Kunden bestehen, die eingehalten werden.
Im Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus in Vorjahren veräußerten Anteilen an
Portfoliounternehmen um 327 TEUR (2015: 0 TEUR) im Wert gemindert.
4.3 Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko
Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement der GSG liegt bei dem Geschäftsführer
der Komplementärin (German Startups Group Berlin Management GmbH) und für die Exozet-
Gruppe bei deren Geschäftsführung. Die Geschäftsführer haben ein angemessenes Konzept zur
Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen
aufgebaut. Die Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken werden durch das Halten von angemessenen
Rücklagen, offenen Kontokorrentlinien und durch ständiges Überwachen der prognostizierten
und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gesteuert. Zum Bilanzstichtag bestehen offene
Kreditlinien bei der Exozet-Gruppe in Höhe von 325 TEUR (31.12.2015: 119 TEUR).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von insgesamt 593 TEUR (31.12.2015:
1.064 TEUR) stammen sämtlich aus der Exozet-Gruppe und sind in Höhe von 397 TEUR
62
(31.12.2015: 865 TEUR) besichert durch persönliche Bürgschaften des Geschäftsführers der
Exozet Berlin GmbH sowie einer Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
dieser Gesellschaft.
Die kurzfristigen Schulden sind im Vergleich zum 31. Dezember 2015 von 3.360 TEUR um 5.630
TEUR auf 8.990 TEUR zum 31. Dezember 2016 gestiegen. Der Anstieg resultiert überwiegend aus
der Aufnahme von Darlehen bei der GSG. Die kurzfristigen Darlehen der GSG in Höhe von 6,5
Mio. EUR sind zum 31.12.17 zur Rückzahlung fällig und lassen sich unter bestimmten
Bedingungen in Höhe des hälftigen Nominalbetrags, also 3,25 Mio. EUR, um ein Jahr verlängern.
Die Bedingungen dafür sind die Verwendung von Erlösen aus etwaigen Kapitalerhöhungen und
von 75% der Erlöse aus etwaigen Veräußerungen von Beteiligungen zur Darlehenstilgung. GSG
beabsichtigt in 2017 die Tilgung eines Teilbetrags von mindestens 3,25 Mio. EUR aus erwarteten
Veräußerungserlösen in 2017 und eines etwaigen Restbetrags aus einer in diesem Fall 2017 oder
2018 vorzunehmenden Kapitalerhöhung in 2017 oder 2018. Sollten die erwarteten
Veräußerungserlöse nicht realisiert und eine Kapitalerhöhung nicht durchgeführt werden können,
wäre eine fristgerechte Darlehenstilgung weder möglich noch zulässig, da es sich um nachrangige
Darlehen handelt. Aus diesem Grund würde eine ausbleibende fristgerechte Tilgung keinen
Liquiditätsengpass auslösen, sondern wäre die Darlehenstilgung aufzuschieben.
4.4 Marktrisiko
Es besteht grundsätzlich das Marktrisiko, dass die Unternehmen, an denen Beteiligungen
bestehen, mit ihrem jeweiligen Produkt und/oder Geschäftsmodell nicht erfolgreich sein
werden. Das maximale Marktrisiko kann auf den Betrag der in diesem Zusammenhang
entstehenden vollständigen Abschreibung der gesamten Buchwerte sowie weiterer eventuell im
Zusammenhang mit der Durchsetzung von Ansprüchen stehenden Aufwendungen beziffert
werden.
Für das Risikomanagement verweisen wir auf den Abschnitt Grundsätze des Risikomanagements.
Es erfolgt keine Sensitivitätsanalyse, da es bislang keine ausreichenden Daten über die in den
jeweiligen Geschäftsbereichen typischen Marktrisiken gibt. Über die strukturelle Diversifikation
der Portfoliounternehmen wird gewährleistet, dass die Ausfallrisiken stochastisch unabhängig
sind, und das Risiko damit minimiert wird. Sollten allerdings Risiken in einem bestimmten
Marktsegment bestehen, ist nicht zu vermeiden, dass hierdurch eventuell Investitionen in
Unternehmen, die im gleichen Marktsegment tätig sind, betroffen sein könnten.
In der Exozet-Gruppe wird der überwiegende Umsatzanteil mit Bestandskunden generiert. Die
Umsätze mit Bestandskunden tendieren dazu, über ein Kalenderjahr hinweg weniger volatil bzw.
besser prognostizierbar zu sein als die Umsätze mit Neukunden. Für weiteres Wachstum
erscheint es notwendig, dass die Exozet-Gruppe den Neukundenumsatz signifikant steigert.
63
4.5 Venture-Capital-Risiko
Aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital besteht das dem Geschäftsmodell inhärente Risiko
des Totalverlusts einer oder mehrerer Investitionen.
Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite auf Grund der Bereitstellung von
Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl,
Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Beteiligungscontrolling während der Beteiligung
einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine
Minimierung dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture-Capital
Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige
Start-Ups scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht
vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern,
könnte dies die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der GSG wesentlich nachteilig beeinflussen
und im Extremfall für die Aktionäre der GSG einen Totalverlust ihrer Anlage in GSG-Aktien
herbeiführen.
Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 25 ihrer 45 aktiven
Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich („für die Gesellschaft
wesentliche Beteiligungen“). Diese Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Values, das Momentum
der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments
vorzunehmen. 16 der 25 für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind der Growth Stage
zuzuordnen. Dies entspricht 58,3% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Neun
der für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind wiederum der Early Stage zuzuordnen und
bilden 31,3% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Zum Stichtag befindet sich
keine der für die GSG wesentlichen Beteiligungen in der Seed Stage. 10,4% des Fair Value aller
aktiven Minderheitsbeteiligungen entfallen auf die für die Gesellschaft nicht wesentlichen
Beteiligungen.
Zudem kann sich der GSG-Konzern bei einer negativen Entwicklung eines Portfoliounternehmens
faktisch gezwungen sehen, zur Begrenzung des Wertverlustes oder zur Verhinderung eines
vollständigen Verlustes hinsichtlich dieser Beteiligung eine nicht geplante Nachfinanzierung des
Portfoliounternehmens vorzunehmen. Dies erhöht das Risiko, dem die GSG bei dem betreffenden
Portfoliounternehmen ausgesetzt ist.
64
5 Kritische Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen bei der Bilanzierung
Die Gesellschaft trifft im Rahmen der Bilanzierung Einschätzungen und Annahmen über
erwartete zukünftige Entwicklungen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den
Verhältnissen und Einschätzungen am Bilanzstichtag und beeinflussen die Darstellung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie das Verständnis der zu Grunde liegenden Risiken der
Finanzberichtserstattung. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß in den
seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. In den nachfolgenden
Bereichen kommt es insbesondere zu kritischen Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung:
•! Für den Ansatz von laufenden und latenten Steuerposten müssen Schätzungen vorge-
nommen werden. Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer
Steuervorschriften. Daher können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen
und unseren Annahmen oder künftige Änderungen unserer Einschätzungen Veränderungen
des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben. Zum Stichtag betragen die
latenten Ertragssteueransprüche 3.526 TEUR (31.12.2015: 1.723 TEUR), die latenten
Ertragssteuerverbindlichkeiten betragen 703 TEUR (31.12.2015: 1.083 TEUR).
•! Bei der Schätzung des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Vermögenswerte bestehen
im Rahmen der Fair-Value-Bewertung Unsicherheiten in der Bewertung der einzelnen
Portfoliounternehmen. Zum Stichtag beträgt der Buchwert der zum beizulegenden
Zeitwert bilanzierten Finanzanlagen sowie der sonstigen langfristigen finanziellen
Vermögenswerte 25.283 TEUR (31.12.2015: 18.656 TEUR).
•! Bei der Berechnung der Rückstellungen wurden ungewisse Aufwendungen an Hand der
vergangenen Berichtsperioden geschätzt.
65
6 Segmentberichterstattung
Die Segmentinformationen des Konzerns erfolgen an Hand des sogenannten
Managementansatzes. Dementsprechend basieren die Segmentinformationen auf der internen
Managementberichterstattung der jeweiligen Segmente.
Die berichtspflichtigen Segmente bestehen aus den zwei Segmenten „Beteiligungen (GSG)“ und
„Creative Technologies (Exozet-Gruppe)“.
Die Aktivität des Segments „Beteiligungen (GSG)“ erstreckt sich auf die Gründung von
Unternehmen und den Erwerb, das langfristige Halten, Verwalten und Fördern von
Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und
allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei
der Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von
weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen im Zusammenhang mit diesen
Portfoliounternehmen.
Gegenstand des Segments ist ferner die redaktionelle Bereitstellung von Informationen über
Unternehmen und die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln
in Unternehmen, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, in börsennotierte Wertpapiere,
insbesondere Aktien, Genussscheine, andere Mezzanine-Instrumente, Anleihen, Fonds,
Zertifikate und Derivate.
Ziel des Segments ist in Bezug auf die Portfoliounternehmen die langfristige Förderung und
Wertsteigerung dieser Beteiligungen.
Das Segment „Creative Technologies (Exozet-Gruppe)“ umfasst vor allem Beratungs- und
Umsetzungsleistung rund um die „Digitale Transformation“ aller Geschäftsprozesse, insbesondere
das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimedialösungen mit Fokus
auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, E-Commerce und Online Marketing auf
verschiedensten Plattformen.
66
Berichtssegmente 2016 Beteiligungen
TEUR
Creative Technologies
TEUR
GSG-Konzern
TEUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft -1.857 0 -1.857
Ergebnis übrige Bestandteile -2.517 694 -1.823
Umsatzerlöse mit Dritten 51 10.858 10.909
Außerplanmäßige Abschreibungen -1.503 0 -1.503
Segmentergebnis (EBIT) -5.877 694 -5.183
Finanzergebnis -86 -102 -188
Segmentergebnis (EBT) -5.963 592 -5.371
Steuern vom Einkommen und Ertrag 2.162 -132 2.030
Ergebnis / Gesamtergebnis -3.801 460 -3.341
67
7 Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen des Abschlusses
7.1 Geschäfts- oder Firmenwert
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bilanziert der GSG-Konzern einen Geschäfts- oder
Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 3.015 TEUR (31.12.2015: 3.015 TEUR). Dieser resultiert in
Höhe von 609 TEUR aus der Teilkonsolidierung der Exozet-Gruppe sowie in Höhe von 2.406 TEUR
(31.12.2015: 2.406 TEUR) aus der Kapitalkonsolidierung der GSG mit der Exozet-Gruppe.
7.2 Immaterielle Vermögenswerte
Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.794
TEUR (31.12.2015: 1.479 TEUR).
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aus
Softwareentwicklungen in Höhe von 1.437 TEUR (957 TEUR) sowie einen Kundenstamm in Höhe
von 352 TEUR (485 TEUR). Die Softwareentwicklungen werden nach ihrer Fertigstellung linear
über einen Zeitraum von 38 bis 79 Monaten abgeschrieben. Der Kundenstamm wird linear über 66
Monate abgeschrieben. Die Restnutzungsdauer des Kundenstamms beträgt 48 Monate.
Die übrigen immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 5 TEUR (19 TEUR) beinhalten die um
lineare Abschreibungen reduzierten Anschaffungskosten von EDV-Software und einer erworbenen
Website.
Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte
verweisen wir auf den Anlagenspiegel in Anlage II.
7.3 Sachanlagen
Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 Sachanlagen in Höhe von 208
TEUR (31.12.2015: 211 TEUR). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Betriebs- und
Geschäftsausstattungen sowie um Büroeinrichtungen, deren betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
zwischen 3 und 13 Jahren beträgt. Die Abschreibung wird linear über die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte vorgenommen.
Das übrige Sachanlagevermögen beinhaltet selbständig nutzbare Vermögenswerte mit einem
Wert von mehr als 150 EUR aber nicht mehr als 1.000 EUR.
Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten Sachanlagen verweisen wir auf den
Anlagenspiegel in Anlage II.
68
7.4 Finanzanlagen
Die Finanzanlagen beinhalten die Beteiligungen der Gesellschaft. Auf Grund von Zukäufen und
Abgängen von Unternehmensbeteiligungen sowie durch die Bewertungen zum beizulegenden
Zeitwert (Fair Value) sind die Finanzanlagen von 18.260 TEUR zum 31.Dezember 2015 um 6.138
TEUR auf 24.398 TEUR zum 31. Dezember 2016 gestiegen. Für weitere Informationen verweisen
wir auf die vorangegangene Darstellung der Finanzinstrumente sowie die Darstellung der
Nettogewinne und –verluste aus den Finanzanlagen.
7.5 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 886 TEUR (31.12.2015:
396 TEUR) handelt es sich in Höhe von 704 TEUR um Wandeldarlehen an Portfoliounternehmen,
die in absehbarer Zeit in Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden sollen und in Höhe von 182
TEUR um langfristige Darlehen.
7.6 Vorräte
Die zum 31. Dezember 2016 bilanzierten Vorräte in Höhe von 195 TEUR (31.12.2015: 161 TEUR)
beinhalten ausschließlich durch die Exozet-Gruppe erbrachte unfertige Leistungen, die nach dem
31. Dezember 2016 fertig gestellt und dann an die Kunden veräußert werden.
7.7 Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Zum 31. Dezember 2016 werden in dem Konzernabschluss keine Forderungen aus
Fertigungsaufträgen (31.12.2015: 443 TEUR) bilanziert. Der im Vorjahr bilanzierte Auftrag, der
nach der Percentage of Completion Methode bilanziert wurde, ist zum Bilanzstichtag 31.
Dezember 2016 vollständig abgeschlossen und abgerechnet.
7.8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, laufende Ertragsteueransprüche und
sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 2.715 TEUR (31.12.2015: 2.157 TEUR). Hiervon resultieren 19 TEUR aus der
Muttergesellschaft GSG und 2.696 TEUR aus der Exozet-Gruppe und deren operativem Geschäft
im Creative-Technology-Bereich.
Bei den laufenden Ertragsteueransprüchen in Höhe von 67 TEUR (31.12.2015: 5 TEUR) handelt es
sich um einbehaltene Kapitalertragsteuer, die von der Finanzverwaltung erstattet werden wird.
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 249 TEUR (31.12.2015: 1.890 TEUR)
beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche und Kautionsforderungen. Der
starke Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte ist überwiegend auf die außerplanmäßige
Abschreibung von in Vorjahren abgegrenzten Eigenkapitalbeschaffungskosten in Höhe von 1.503
69
TEUR zurückzuführen, die ursprünglich nach Durchführung einer geplanten aber dann nicht
umgesetzten Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahme mit der Kapitalrücklage aus dieser
Kapitalerhöhung verrechnet werden sollten.
7.9 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 1.978 TEUR (31.12.2015:
1.687 TEUR) betreffen Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen in Höhe von
802 TEUR, im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktanlagen in
Höhe von 992 TEUR (31.12.2015: 0 TEUR), und 181 TEUR Ansprüche aus Kaufpreisgarantien sowie
übrige kurzfristige finanzielle Positionen in Höhe von 3 TEUR. Die Wertpapiere werden anhand
des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im
Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesene
Kaufpreisforderungen aus in Vorjahren veräußerten Anteilen an Portfoliounternehmen um 327
TEUR im Wert gemindert.
7.10 Liquide Mittel
Die liquiden Mittel in Höhe von 1.577 TEUR (31.12.2015: 4.527 TEUR) bestehen ausschließlich aus
Guthaben bei Kreditinstituten. Die Entwicklung der liquiden Mittel, die den Finanzmittelfonds
nach IAS 7 „Kapitalflussrechnung“ bilden, ist in der gesonderten Kapitalflussrechnung
dargestellt.
7.11 Eigenkapital
Das Grundkapital betrug zum 31. Dezember 2016 11.984.400 EUR.
Auf Grund des durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Januar 2015 genehmigten
Kapitals 2015/I ist das Grundkapital der Gesellschaft im Wege einer Barkapitalerhöhung mit
Handelsregistereintragung vom 24. März 2016 um 268.000 EUR durch Ausgabe von 268.000 neuen
auf den Namen lautenden Stückaktien auf 11.382.750 EUR erhöht worden, jeweils mit einem
anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 EUR. Der Ausgabebetrag je Aktie betrug 2,80 EUR.
Mit Eintragung im Handelsregister vom 31. März 2016 ist das Grundkapital unter Ausnutzung des
genehmigten Kapitals 2015/I um weitere 601.650 EUR im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung auf
11.984.400 EUR erhöht worden, durch Ausgabe von 601.650 neuen auf den Namen lautende
Stückaktien, jeweils mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 EUR. Ausgegeben
wurden 233.356 Aktien zu einem Ausgabebetrag von 3,10 EUR je Aktie sowie 368.294 Aktien zu
einem Ausgabebetrag von 3,00 EUR je Aktie.
Zum 31.12.2015 betrug das Grundkapital 11.114.750 EUR.
70
Mit Eintragung im Handelsregister vom 1. August 2016 ist das genehmigte Kapital 2015/I
aufgehoben und durch das genehmigte Kapital 2016/I ersetzt worden. Danach ist die persönlich
haftende Gesellschafterin mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Grundkapital bis
zum 22. März 2021 um bis zu 5.500 TEUR einmalig oder mehrmals gegen Bar- und/oder
Sacheinlage zu erhöhen. Mit zeitgleicher Handelsregistereintragung ist das Grundkapital der
Gesellschaft um bis zu 5.500 TEUR durch Ausgabe von 5.500.000 auf den Namen lautenden
Stückaktien bedingt erhöht worden (Bedingtes Kapital 2016/I).
Die Kapitalrücklage in Höhe von 13.392.250,86 EUR zum 31. Dezember 2016 beinhaltet
ausschließlich Aufgelder aus den vorgenommenen Erhöhungen des Grundkapitals, reduziert um in
direktem Zusammenhang mit bereits durchgeführten Kapitalerhöhungen stehenden
Aufwendungen.
Im Berichtszeitraum wurden von der Kapitalrücklage Aufwendungen in Höhe von 48.043,69 EUR,
nach Ertragsteuereffekten, abgezogen, die direkt im Zusammenhang mit bereits durchgeführten
Kapitalerhöhungen standen. Die aus dem Abzug entstehenden Etragsteuereffekte in Höhe von
20.767,08 EUR wurden aufwandswirksam in der Position Ertragsteuern in der
Gesamtergebnisrechnung erfasst.
Unter Berücksichtigung der im Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016
durchgeführten Kapitalerhöhungen beträgt der Durchschnitt der im Berichtszeitraum gehaltenen
Aktien 11.773.301.
Es werden keine eigenen Aktien selbst oder von konsolidierten, nicht vollständig konsolidierten
Tochter- oder assoziierten Unternehmen gehalten.
Es werden keine Aktien für die Ausgabe von Optionen und Verkaufsverträgen vorgehalten.
Die ausgegebenen Aktien wurden vollständig eingezahlt.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die anliegende Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Das Eigenkapital vor Anteilen der Minderheitsgesellschafter an der Exozet Berlin GmbH, umfasst
auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Berlin Management GmbH am
Bilanzergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der
German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit Verlustvorträgen, ein
Gewinnvorab in Höhe von 25 Prozent zu. Zum 31.12.2016 beträgt der handelsrechtliche
Bilanzverlust der GSG 13.234 TEUR.
7.12 Latente Steuerverbindlichkeiten und latente Ertragssteueransprüche
Die in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe
von 2.030 TEUR (2015: 263 TEUR) betreffen in Höhe von 2.174 TEUR (2015: 263 TEUR) Erträge
71
aus latenten Steuern sowie in Höhe von 144 TEUR (2015: 0 TEUR) Aufwendungen aus
Körperschaft- und Gewerbesteuer sowie Solidaritätszuschlägen.
Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den GSG-Konzern (exklusive Exozet Wien)
ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer
von 5,5 Prozent sowie ein Gewerbesteuersatz von 14,35 Prozent bzw. für Exozet Potsdam ein
Gewerbesteuersatz von 15,75%. Insgesamt wurden die latenten Steuern, soweit sie nicht die
Exozet Potsdam oder die Exozet Wien betreffen, mit dem zum Vorjahr unveränderten Steuersatz
von 30,18 Prozent berechnet. Für die Ermittlung der latenten Steuern der Exozet Wien wurde
der in Österreich einheitlich anzuwendende Unternehmenssteuersatz von 25 Prozent
herangezogen.
Im GSG-Konzern bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von
insgesamt 11.630 TEUR (2015: 5.709 TEUR) sowie körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in
Höhe von 11.634 TEUR (2015: 5.709 TEUR), auf die in Höhe von 3.526 TEUR (31.12.2015: 1.723
TEUR) aktive latente Steuern bilanziert wurden.
Auf 5 Prozent des Bewertungsunterschieds der Finanzanlagen, die nach IFRS erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, bilanziert der GSG-Konzern passive latente Steuern in
Höhe von 166 TEUR (31.12.2015: 577 TEUR), aus der Bewertung der immateriellen
Vermögenswerte der Exozet-Gruppe resultieren im Berichtsjahr passive latente Steuern in Höhe
von 537 TEUR (31.12.2015: 506 TEUR). Insgesamt bilanziert der GSG-Konzern zum Bilanzstichtag
passive latente Steuern in Höhe von 703 TEUR (31.12.2015: 1.083 TEUR).
Bei der Bildung der passiven latenten Steuern auf Gewinne aus Finanzanlagen wurden lediglich 5
Prozent als Bemessungsgrundlage verwendet, da auf Grund der Langfristigkeit der Beteiligungen
§ 8b KStG Anwendung findet.
1.01. bis 31.12.2016
TEUR
1.01. bis 31.12.2015
TEUR
Ergebnis vor Steuern -5.372 3.581
Erwarteter Ertragsteuerertrag (30,18%) 1.621 1.080
Minderung aufgrund unterschiedlicher Steuersätze auf das Ergebnis des Beteiligungsgeschäfts
626 -1.374
Sonstige Effekte -217 31
Ertragsteuern 2.030 -263
72
7.13 Rückstellungen
Zum 31. Dezember 2016 wurden Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von
466 TEUR (31.12.2015: 320 TEUR) bilanziert. Im Berichtsjahr wurden der Rückstellung für
ungewisse Verbindlichkeiten 146 TEUR zugeführt.
7.14 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von 513 TEUR zum 31. Dezember 2015
um 123 TEUR auf 636 TEUR zum 31. Dezember 2016 gestiegen. Der Anstieg ist ausschließlich
stichtagsbedingt.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sind von 1.927 TEUR zum 31. Dezember
2015 um 5.314 TEUR auf 7.241 TEUR zum 31. Dezember 2016 gestiegen.
Der Posten betrifft im Wesentlichen in Höhe von 6.737 TEUR kurzfristige
Darlehensverbindlichkeiten, in Höhe von 385 TEUR Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Erwerb
von Beteiligungen sowie in Höhe von 93 TEUR Verbindlichkeiten gegenüber dem Personal für
variable Vergütungen. Die übrigen sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten
betragen 26 TEUR.
Die kurzfristigen Darlehen der GSG in Höhe von 6,5 Mio. EUR haben eine Laufzeit von einem Jahr
und lassen sich unter bestimmten Bedingungen in Höhe des hälftigen Nominalbetrags, also 3,25
Mio. EUR, um ein Jahr verlängern. Die Bedingungen dafür sind die Verwendung von Erlösen aus
etwaigen Kapitalerhöhungen und von 75% der Erlöse aus etwaigen Veräußerungen von
Beteiligungen zur Darlehenstilgung. GSG beabsichtigt in 2017 die Tilgung eines Teilbetrags von
mindestens 3,25 Mio. EUR aus erwarteten Veräußerungserlösen in 2017 und eines etwaigen
Restbetrags aus einer in diesem Fall 2017 oder 2018 vorzunehmenden Kapitalerhöhung in 2017
oder 2018. Sollten die erwarteten Veräußerungserlöse nicht realisiert und eine Kapitalerhöhung
nicht durchgeführt werden können, wäre eine fristgerechte Darlehenstilgung weder möglich
noch zulässig, da es sich um nachrangige Darlehen handelt. Aus diesem Grund würde eine
ausbleibende fristgerechte Tilgung keinen Liquiditätsengpass auslösen, sondern wäre die
Darlehenstilgung aufzuschieben.
7.15 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten / sonstige langfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bilanziert der GSG-Konzern aus der Exozet-Gruppe
resultierende langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 250 TEUR
(31.12.2015: 394 TEUR) sowie kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe
von 343 TEUR (31.12.2015: 670 TEUR). Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
handelt es sich um aufgenommene Investitionsdarlehen sowie genutzte Kontokorrentlinien.
73
Darüber hinaus bilanziert der GSG-Konzern sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in
Höhe von 746 (31.12.2015: 340 TEUR) aus Darlehensverbindlichkeiten. Sämtliche langfristigen
Verbindlichkeiten sind innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Rückzahlung fällig bzw. können
innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Rückzahlung fällig gestellt werden.
7.16 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Die zum Bilanzstichtag bilanzierten erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 60 TEUR (31.12.2015:
165 TEUR) beinhalten vertraglich vereinbarte Kundenanzahlungen auf noch nicht erbrachte
Leistungen der Exozet-Gruppe.
7.17 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 566 TEUR (31.12.2015: 84 TEUR)
beinhalten überwiegend Verbindlichkeiten gegenüber der Finanzverwaltung aus Umsatzsteuern
sowie Verbindlichkeiten aus Urlaubsansprüchen der Mitarbeiter.
7.18 Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten
Die Position beinhaltet Verbindlichkeiten gegenüber der Finanzverwaltung aus Körperschaft- und
Gewerbesteuern in Höhe von insgesamt 145 TEUR, die auf den laufenden Gewinn der Exozet
Berlin im Jahr 2016 angefallen sind.
7.19 Ergebnis Beteiligungsgeschäft
1.01. bis 31.12.2016
1.01. bis 31.12.2015
TEUR TEUR
-1.857 4.792
Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2016 wurden Gewinne in Höhe von 4.384 TEUR
(2015: 5.765 TEUR) aus der Fair-Value-Bewertung der Portfoliounternehmen erzielt. Die Gewinne
resultierten im Wesentlichen aus den gestiegenen Fair Values von 26 Portfoliounternehmen,
teilweise auch währungsbedingt. 21 TEUR Gewinn (2015: 5 TEUR) resultieren aus der
Veräußerung von Finanzanlagen.
Gleichzeitig fielen Verluste in Höhe von 6.263 TEUR (2015: 953 TEUR) aus der Fair-Value-
Bewertung an. Für weitere Informationen verweisen wir auf die bereits ausgeführten
Darstellungen zu den Finanzanlagen.
74
7.20 Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse vergleichen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt:
1.01. bis 31.12.2016
1.01. bis 31.12.2015
TEUR TEUR
10.909 5.602
Die signifikante Erhöhung ist überwiegend auf die erstmalige Konsolidierung der Unternehmen
der Exozet-Gruppe zum 30. Juni 2015 zurückzuführen. Auf Grund dieser erstmaligen
Konsolidierung erfolgte die Ergebniszurechnung der Exozet-Gruppe im Vorjahr nur für den
Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2015.
In den Umsatzerlösen sind Erlöse aus der Bilanzierung von Fertigungsaufträgen nach der
Percentage of Completion Methode in Höhe von 3.288 TEUR (2015: 443 TEUR) enthalten.
7.21 Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge vergleichen sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres 1. Januar bis 31. Dezember 2015 wie folgt:
1.01. bis 31.12.2016
1.01. bis 31.12.2015
TEUR TEUR
200 483
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalteten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen, geldwerte Vorteile für Sachbezüge von Arbeitnehmern sowie Erstattungen nach
dem Aufwendungsausgleichsgesetz.
7.22 Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriell Vermögenswerte
Die Abschreibungen entfallen in Höhe von 14 TEUR (2015: 13 TEUR) auf die Muttergesellschaft
GSG, in Höhe von 415 TEUR (2015: 249 TEUR) auf die Exozet-Gruppe einschließlich der
aufgedeckten stillen Reserven aus der Kaufpreisallokation.
Der signifikante Anstieg ist überwiegend auf die im Vorjahr erfolgte erstmalige Konsolidierung
der Unternehmen der Exozet-Gruppe zum 30. Juni 2015 zurückzuführen. Aus diesem Grund
erfolgte die Ergebniszurechnung der Exozet-Gruppe im Vorjahr nur für den Zeitraum vom 1. Juli
bis zum 31. Dezember 2015.
75
7.23 Personalaufwand
Die Personalaufwendungen des Berichtszeitraums sowie der Vorperiode stellen sich wie folgt
dar:
1.01. bis 31.12.2016
1.01. bis 31.12.2015
TEUR TEUR
6.756 3.117
In dem Konzernabschluss werden insgesamt Personalaufwendungen in Höhe von 6.756 TEUR
ausgewiesen. Diese entfallen in Höhe von 313 TEUR (2015: 270 TEUR) auf die GSG und in Höhe
von 6.443 TEUR (2015: 2.847 TEUR) auf die Exozet-Gruppe.
Der signifikante Anstieg der Personalkosten in der Exozet-Gruppe ist überwiegend auf die bereits
erläuterte Tatsache zurück zu führen, dass die Personalaufwendungen der Exozet-Gruppe im
Vorjahr nur für einen Zeitraum von sechs Monaten und im Berichtsjahr für einen Zeitraum von
zwölf Monaten in dem Konzernabschluss enthalten sind.
Die bei der GSG angefallenen Personalaufwendungen in Höhe von 313 TEUR (2015: 270 TEUR)
betreffen die Vergütungen der Angestellten der GSG. Von den Personalaufwendungen in der GSG
wird der überwiegende Teilbetrag von 199 TEUR (2015: 175 TEUR) mit der an die
Komplementärin zu zahlenden Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verrechnet, ein
Teilbetrag von 11 TEUR (2015: 10 TEUR) wurde an andere Gesellschaften weiter
berechnet, sodass die GSG wirtschaftlich nur die verbleibenden Personalaufwendungen in Höhe
von 103 TEUR (2015: 85 TEUR) getragen hat, die für Tätigkeiten im Zusammenhang mit der
Eigenkapitalbeschaffung angefallen sind und daher das Ergebnis nicht gemindert haben. Zur
detaillierten Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin
verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Ausführungen unter 7.24.
76
7.24 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtsjahres sowie des Vorjahreszeitraums gliedern sich wie folgt:
1.01. bis
31.12.2016 1.01. bis
31.12.2015
Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR TEUR
Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung (1.072)1 806
(701)1 377
Miete 556 344
Forderungsverluste 520 14
Listingkosten / Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen 401 82
Reisekosten 261 126
Rechts- und Beratungskosten 238 249
Werbekosten 237 72
Aufwendungen für Lizenzen, Konzessionen 198 70
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten 175 150
Zuführung zur Rückstellung zu ausstehenden Rechnungen 164 216
Bürobedarf/Internetkosten 126 77
Versicherungen und Beiträge 113 47
Kosten der Warenabgabe 90 0
Mietleasing bewegliche Wirtschaftsgüter 76 52
Satzungsmäßige Aufsichtsratsvergütung 40 25
Freiwillige Sozialleistungen 37 19
Fortbildungskosten 32 22
Spenden 15 25
Bewirtung 7 7
Hauptversammlung 6 0
Wertminderung Umlaufvermögen 0 20
Sonstiges 54 74
Gesamt 4.152 2.068
1 Die rechnerische Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der geschäftsführenden Komplementärin betrug im Berichtszeitraum 1.072 TEUR (2015: 701 TEUR). Hiervon wurden laufende Personalaufwendungen in Höhe von 199 TEUR (2015: 175 TEUR) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 67 TEUR (2015: 149 TEUR), die mit der Management Fee der GSGM verrechnet, also von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht und damit wirtschaftlich von der GSGM und nicht von der Muttergesellschaft German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA getragen wurden, in Abzug gebracht. Die an die Geschäftsführende Komplementärin gezahlte Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung betrug somit 806 TEUR (2015: 377 TEUR). Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verweisen wir auf unsere nachstehenden Erläuterungen.
Die in der Übersicht dargestellten sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtsjahres sind
mit denen des Vorjahres aus den bereits erläuterten Gründen nicht vergleichbar. Aufgrund der
im Vorjahr erstmalig vorgenommenen Konsolidierung der Exozet-Gruppe sind deren
77
Aufwendungen im Vorjahr nur für einen Zeitraum von sechs Monaten und im Berichtsjahr für
einen Zeitraum von zwölf Monaten in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.
Forderungsverluste
Im Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus in Vorjahren veräußerten Anteilen an
Portfoliounternehmen um 327 TEUR im Wert gemindert.
Zudem wurden im Berichtsjahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 193
TEUR (2015: 0 TEUR) auf Grund von Unternehmensinsolvenzen vollständig ausgebucht.
Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen
Die Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen resultieren in Höhe von 153 TEUR
(2015: 82 TEUR) aus der Notierung der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA an der
Frankfurter Wertpapierbörse. Die weiteren Kosten in Höhe von 247 TEUR (2015: 57 TEUR)
beinhalten Kapitalbeschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen.
Management-Fee
Seit dem 15. August 2014 hat die Komplementärin, die German Startups Group Berlin
Management GmbH (im Folgenden auch „GSGM“), die Geschäftsführung inne und trägt die
Komplementär-Haftung.
Die rechnerische Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der geschäftsführenden
Komplementärin betrug im Berichtszeitraum: 1.072 TEUR (2015: 701 TEUR). Hiervon wurden
laufende Personalaufwendungen in Höhe von 199 TEUR (2015: 175 TEUR) sowie sonstige
betriebliche Aufwendungen in Höhe von 67 TEUR (2015: 149 TEUR), die mit der Management Fee
der GSGM verrechnet, also wirtschaftlich von der GSGM und nicht von der Muttergesellschaft
German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA getragen wurden, in Abzug gebracht. Die an die
Geschäftsführende Komplementärin gezahlte Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung betrug
somit 806 TEUR (2015: 377 TEUR).
Der Anstieg der Geschäftsführungsvergütung ist im Wesentlichen auf die Ausweitung der
Geschäftstätigkeit und dem damit einhergehenden signifikanten Wachstum des
Beteiligungsportfolios der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA zurückzuführen.
Im Detail berechnet sich die Vergütung der geschäftsführenden und haftungstragenden
Komplementärin wie folgt:
Für die Übernahme der Haftung als persönlich haftende Gesellschafterin erhält die
Komplementärin einen Betrag in Höhe von 3 TEUR pro Jahr.
78
Für die laufende Geschäftsführung erhält die Komplementärin eine feste Vergütung in Höhe von
168 TEUR pro Jahr, die sich jährlich um 8 TEUR erhöht. Diese Vergütung entfällt, sobald die
Gesellschaft eine IFRS-Bilanzsumme in Höhe von 50 Mio. EUR erreicht hat.
Die Komplementärin erhält zudem eine monatliche variable Vergütung in Höhe von 0,2083
Prozent der jeweils zum Monatsultimo festgestellten IFRS Bilanzsumme bis zu einer IFRS
Bilanzsumme in Höhe von 100 Mio. EUR (mithin 2,5 Prozent p.a.) und in Höhe von 0,1667 Prozent
auf den eine IFRS Bilanzsumme von 100 Mio. EUR (mithin 2,0 Prozent p.a.) übersteigenden
Betrag.
Die anhand voranstehender Vergütungsbestandteile berechnete Bruttovergütung wird reduziert
in Höhe der von der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA getragenen Aufwendungen
des allgemeinen Geschäftsbetriebs einschließlich der Aufwendungen für Personal, Mieten und
Reisekosten. Faktisch trägt die Komplementärin damit die Kosten des allgemeinen
Geschäftsbetriebs der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, durch eine verminderte
Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung. Von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung
nicht in Abzug gebracht werden die Aufwendungen der German Startups Group Berlin GmbH &
Co. KGaA für deren eigene gesellschaftsrechtliche Entität, Anschaffungsnebenkosten der
Beteiligungen sowie Aufwendungen, die mit der Finanzierung der German Startups Group Berlin
GmbH & Co. KGaA in Zusammenhang stehen.
Darüber hinaus hat die Komplementärin Anspruch auf Ersatz sämtlicher im Rahmen der Erfüllung
ihrer Pflichten entstehenden Auslagen und Kosten mit Ausnahme der Vergütung ihrer
Geschäftsführer. Insbesondere kann die Komplementärin im eigenen Namen, aber auf Rechnung
der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, Dritte (Rechtsanwälte, Steuerberater,
Wirtschaftsprüfer sowie sonstige notwendig werdende Berater) beauftragen.
Im Berichtsjahr 2016 wurden folgende Kosten des allgemeinen Geschäftsbetriebs von der
Bruttovergütung der geschäftsführenden und haftungstragenden Komplementärin in Abzug
gebracht:
79
1.01. bis 31.12.2016
1.01. bis 31.12.2015
TEUR TEUR
An die Komplementärin gezahlte Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung
806 377
Laufende Personalaufwendungen, die mit der Management Fee der GSGM verrechnet, also von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht und damit wirtschaftlich von der GSGM und nicht von der Muttergesellschaft German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA getragen wurden
199 175
Sonstige betriebliche Aufwendungen, die mit der Management Fee der GSGM verrechnet, also von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht und damit wirtschaftlich von der GSGM und nicht von der Muttergesellschaft German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA getragen wurden.
67 149
Rechnerische Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin
1.072 701
Nachstehend werden die Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der
Komplementärin für das Jahr 2016 und 2015 sowie die von der Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung in Abzug gebrachten Personalaufwendungen und sonstigen betrieblichen
Aufwendungen (Kosten des allgemeinen Geschäftsbetriebs) sowie die in der German Startups
Group Berlin GmbH & Co. KGaA verbleibenden Kosten im Detail erläutert.
80
Die in der folgenden Tabelle dargestellten Angaben beziehen sich auf den IFRS-Einzelabschluss der German
Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA
Aufwand der GSG laut Einzelergebnis-
rechnung
Durch Verrechnung mit der Geschäftsf.- und
Haftungsverg. der GSGM an die GSGM
weiterbelastete Aufwendungen
An andere Gesellschaften
weiterbelastete Aufwendungen
Von der German Startups Group Berlin
GmbH & Co. KGaA wirtschaftlich getragene
Aufwendungen
1.01. bis 31.12.2016
TEUR TEUR TEUR TEUR
Personalaufwand 313 199 11 103
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen
4011 0 0 401
Rechts- und Beratungskosten 199 12 0 187
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten
147 0 0 147
Miete 57 38 19 0
Werbekosten 45 2 0 432
Satzungsmäßige Aufsichtsratsvergütung
40 0 0 40
Versicherungen und Beiträge 27 0 0 27
Reisekosten 16 5 0 112
Spenden 15 0 0 15
Bürobedarf 8 8 0 0
Hauptversammlung 6 0 0 6
Bewirtung 5 0 0 53
Fortbildungskosten 1 1 0 0
Sonstiges 7 1 0 64
Summe sonstige betriebliche Aufwendungen ohne Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung
974 67 19 888
Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der GSGM
806 -266 0 1.072
Gesamt sonst. betr. Aufwendungen
1.7805 -199 19 1.960
1 Davon Listingkosten 153 TEUR 2 Für Investor Relations Zwecke, Aufsichtsratssitzungen und Entwicklungskosten der Unternehmenswebsite 3 Für Investor Relations Zwecke und Aufsichtsratssitzungen 4 Für Investor Relations Zwecke, Nebenkosten des Geldverkehrs, Aufwendungen aus Währungsdifferenzen sowie
Aufwendungen aus der Zuführung zu einer Rückstellung für etwaig ausstehende Rechnungen 5 Exkl. Zuführung zur Rückstellung für ausstehende Rechnungen und Forderungsverluste
81
Die vergleichende Darstellung für das Jahr 2015 ergibt sich wie folgt:
Aufwand der GSG laut
Einzelergebnis-rechnung
Durch Verrechnung mit der Geschäftsf.-
und Haftungsverg. der GSGM an die GSGM
weiterbelastete Aufwendungen
An andere Gesellschaften
weiterbelastete Aufwendungen
Von der German Startups Group Berlin
GmbH & Co. KGaA wirtschaftlich
getragene Aufwendungen
1.01. bis 31.12.2015
TEUR TEUR TEUR TEUR
Personalaufwand 270 175 10 85
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Rechts- und Beratungskosten 224 57 0 167
Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen
1391 0 0 139
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten
121 0 0 121
Miete 96 70 27 0
Satzungsmäßige Aufsichtsratsvergütung
25 0 0 25
Spenden 25 0 0 25
Werbekosten 21 7 0 142
Versicherungen und Beiträge 14 0 0 14
Reisekosten 10 0 0 102
Bürobedarf 9 9 0 0
Bewirtung 5 1 0 43
Fortbildungskosten 2 2 0 0
Sonstiges 14 3 0 114
Summe sonstige betriebliche Aufwendungen ohne Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung
705
149 27 529
Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der GSGM
377 -325 0 701
Gesamt sonst. betr. Aufwendungen
1.0825 -175 27 1.231
1 Davon Listingkosten 82 TEUR 2 Für Investor Relations Zwecke, Aufsichtsratssitzungen und Entwicklungskosten der Unternehmenswebsite 3 Für Investor Relations Zwecke und Aufsichtsratssitzungen 4 Für Investor Relations Zwecke, Nebenkosten des Geldverkehrs, Aufwendungen aus Währungsdifferenzen sowie
Aufwendungen aus der Zuführung zu einer Rückstellung für etwaig ausstehende Rechnungen 5 Exkl. Zuführung zur Rückstellung für ausstehende Rechnungen und Forderungsverluste
Der Personalaufwand der GSG beträgt laut IFRS-Einzelabschluss der German Startups Group
Berlin GmbH & Co. KGaA 313 TEUR (2015: 270 TEUR). Davon wurden 199 TEUR (2015: 175 TEUR)
von der Bruttogeschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht.
11 TEUR (2015: 10 TEUR) wurden an andere Gesellschaften weiterbelastet, so dass die German
Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA wirtschaftlich nur die verbleibenden Personalkosten in
Höhe von 103 TEUR (2015: 85 TEUR) getragen hat, die fast ausschließlich im Zusammenhang mit
82
der eigenen Entität der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA entstanden sind, unter
anderem für die eigene Buchhaltung, Listing-, Investor-Relations- und ähnliche Aufgaben.
Weitere 9 TEUR (2015: 5 TEUR) sind Aufwendungen aus der Bildung der Urlaubsrückstellung sowie
2 TEUR aus Vorjahreskorrekturen.
Von den Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 199 TEUR (2015: 224 TEUR) wurden 12 TEUR
(2015: 57 TEUR) mit der Management Fee der Komplementärin verrechnet, also von der
Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht und damit
wirtschaftlich von der GSGM getragen. Die in der German Startups Group Berlin GmbH & Co.
KGaA verbleibenden Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 187 TEUR resultieren in Höhe von
127 TEUR aus geplanten aber im Berichtsjahr nicht durchgeführten
Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahmen, in Höhe von 5 TEUR aus Beratungskosten im Rahmen der
Hauptversammlung sowie aus übrigen Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 55 TEUR.
Die Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen resultieren in Höhe von 153 TEUR
(2015: 82 TEUR) aus der Notierung der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA an der
Frankfurter Wertpapierbörse. Die weiteren Kosten in Höhe von 247 TEUR (2015: 57 TEUR)
beinhalten Kapitalbeschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen.
Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten in Höhe von 147 TEUR (2015: 121 TEUR) beinhalten
Kosten für Jahres-, Halbjahres- und Quartalsabschlüsse zuzüglich anfallender Prüfungskosten
sowie laufende Kosten für die Buchhaltung der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA.
Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten sind der eigenen Entität der Gesellschaft
zuzuordnen sind und werden damit von der GSG getragen.
Die satzungsgemäße Aufsichtsratsvergütung in Höhe von 40 TEUR (2015: 25 TEUR), die
geleisteten Spenden in Höhe von 15 TEUR (2015: 25 TEUR) sowie die Kosten für Versicherungen
und Beiträge in Höhe von 27 TEUR (2015: 14 TEUR) sind Kosten der eigenen Entität der
Gesellschaft, die in der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA verbleiben.
Die Mietaufwendungen in Höhe von 57 TEUR (2015: 96 TEUR) wurden in Höhe von 38 TEUR (2015:
70 TEUR) von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug
gebracht. Die übrigen Kosten in Höhe von 19 TEUR (2015: 27 TEUR) wurden an andere
Gesellschaften weiterbelastet, sodass die German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA
wirtschaftlich keine Mietkosten getragen hat.
Die übrigen in der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA verbliebenen Kosten sind
Kosten für Investor Relations Zwecke, Finanzierung sowie für die eigene Entität der Gesellschaft.
83
7.25 Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen
Der Ertrag aus der Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen in Höhe von 32 TEUR
(2015: -851 TEUR) resultiert ausschließlich aus der Erhöhung des Bestands der unfertigen
Leistungen der Exozet-Gruppe.
7.26 Andere aktivierte Eigenleistungen
Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 672 TEUR (2015: 179 TEUR) resultieren aus
der Entwicklung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten aus
Softwareentwicklungen der Exozet-Gruppe.
Die anderen aktivierten Eigenleistungen des Berichtsjahres sind mit denen des Vorjahres nicht vergleichbar, da die Ergebniszurechnung im Vorjahr nur für einen Zeitraum von sechs Monaten erfolgte.
7.27 Materialaufwand
Der Materialaufwand in Höhe von 2.247 TEUR (2015: 945 TEUR) beinhaltet abgerechnete
Fremdleistungen sowie Domain- und Hostingkosten im Rahmen der Leistungserbringung der
Exozet-Gruppe.
Aufgrund der bereits mehrfach erläuterten Erstkonsolidierung im Vorjahr, sind auch die
Materialaufwendungen des Berichtsjahres nicht mit denen des Vorjahres vergleichbar.
7.28 Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen
Die Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen sind von 93 TEUR im Jahr 2015 um 40 TEUR auf
53 TEUR im Berichtsjahr 2016 gesunken. Grund für den Rückgang war im Wesentlichen ein
erhöhter Grad der Internalisierung von Vertragserstellung und Prüfung beim Erwerb von
Beteiligungen.
7.29 Außerplanmäßige Abschreibungen auf in den Vorjahren abgegrenzte Eigenkapital-
beschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen
Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibung von in Vorjahren abgegrenzten
Eigenkapitalbeschaffungskosten in Höhe von 1.503 TEUR vorgenommen, die ursprünglich nach
erfolgreicher Durchführung einer geplanten aber nicht umgesetzten
Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahme mit der Kapitalrücklage aus der Kapitalerhöhung verrechnet
werden sollten. Die außerplanmäßige Abschreibung dieser Kosten belastet das Ergebnis pro Aktie
mit -0,12 EUR vor Ertragsteuern. Auf Grund der Wesentlichkeit der außerplanmäßigen
Abschreibung ist in der Gesamtergebnisrechnung gemäß IAS 1.98 ein separater Posten
„Außerplanmäßige Abschreibungen auf in den Vorjahren abgegrenzte
84
Eigenkapitalbeschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen“
eingefügt worden.
7.30 Ergebnis je Aktie
Zum Stichtag bestehen wie im Vorjahr keine potenziell verwässernden Eigenkapitalinstrumente,
wie z.B. Stock-Options. Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmen überein
und berechnen sich als Quotient aus dem Gewinn, der den Gesellschaftern des
Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien
während des Berichtszeitraumes wie folgt:
1.01. bis 31.12.2016
1.01. bis 31.12.2015
EUR EUR
Den Aktionären und der Komplementärin der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA zustehender Gewinn/Gesamtergebnis -3.466.216,89 3.648.114,37
Durchschnittliche Anzahl Aktien 11.773.301 7.515.382
Ergebnis je Aktie -0,29 0,49
-! Davon Ergebnis je Aktie auf außerplanmäßige Abschreibungen auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten (vor Ertrag-steuereffekten)
-0,12
0,00
-! Davon um außerplanmäßige Abschreibungen auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten bereinigtes Ergebnis je Aktie -0,17 0,49
7.31 Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Dabei wurde zwischen
laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der
Konsolidierungseffekt wurde abgebildet. Der zum Stichtag ausgewiesene Bestand an liquiden
Mitteln entspricht den Guthaben bei Kreditinstituten. Im Berichtsjahr wurden
Sachkapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt 1.117 TEUR durchgeführt, die nach IAS 7.43 nicht
in der Kapitalflussrechnung abgebildet sind.
Die erhaltenen Steuerzahlungen in Höhe von 3 TEUR (2015: 3 TEUR), Zinszahlungen in Höhe von
76 TEUR (2015: 27 TEUR) sowie die geleisteten Zinszahlungen in Höhe von 255 TEUR (2015: 155
TEUR) sind in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
ausgewiesen.
85
8 Sonstige Pflichtangaben
Eventualverbindlichkeiten / Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zum 31. Dezember 2016 bestehen Zusagen für Beteiligungserwerbe an Portfoliounternehmen im
Rahmen der Inkubationstätigkeit der Rheingau Founders GmbH sowie der Investitionstätigkeit
des Rheingau Investors Club und für die Darlehensabgabe an die Rheingau Founders GmbH in
Höhe von 16 TEUR (31.12.2015: 16 TEUR).
Aus festvereinbarten Miet- und Leasingverträgen des GSG-Konzerns bestehen folgende finanzielle
Verpflichtungen:
Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre
Mindestleasingzahlungen unbewegliche Wirtschaftsgüter 335 1.646 780
Mindestleasingzahlungen bewegliche Wirtschaftsgüter 86 68 0
Gesamt 421 1.714 780
Im Zuge des Erwerbs der Anteile an der Exozet Berlin GmbH räumte die GSG den damaligen
Gesellschaftern der Exozet Berlin GmbH („Comet-Pool“) eine Put-Option zum Verkauf der
verbleibenden Anteile der übrigen Gesellschafter an der Exozet Berlin GmbH an die GSG ein.
Eine Teilausübung ist ausgeschlossen. Die Put-Option ist durch den Comet-Pool gemeinsam und
einheitlich sowie einseitig durch schriftliche Mitteilung an die GSG im Zeitraum vom 1. Januar
2018 bis 31. März 2018 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Dezember 2017 ausübbar. Die
Bewertung der Put-Option ermittelt sich anhand des Gesamtwerts der Exozet-Gruppe (entspricht
100 % des Stammkapitals). Der für die Bewertung der Put-Option maßgebliche
Unternehmenswert der Exozet-Gruppe berechnet sich auf Basis eines vertraglich festgelegten,
zweistufigen Bewertungsverfahrens. Die Bewertung der ersten Stufe setzt sich zu 50 % aus einer
Umsatz-Komponente und zu 50 % aus einer EBITDA-Komponente zusammen. Die Bewertung der
ersten Stufe ist auf maximal 15 Mio. EUR begrenzt („cap“). Vom resultierenden Ergebnis werden
in der zweiten Bewertungsstufe alle Verbindlichkeiten der Gesellschaft abgezogen und alle
werthaltigen Forderungen sowie Bar-Guthaben hinzugezählt. Im Falle der Ausübung der Put-
Option durch den Comet-Pool ist der Übernahmepreis der verbleibenden Anteile des Comet-Pools
(45,56 %) somit auf 6.834 TEUR begrenzt, zuzüglich 45,56% aller werthaltigen Forderungen sowie
Barguthaben abzüglich aller Verbindlichkeiten. Die Gegenleistung erfolgt nach Wahl der GSG bis
zu 50 % in neu aus Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluß des Bezugsrechts
auszugebenden GSG-Aktien mit Bewertung zum Durchschnittsschlusskurs (XETRA) der letzten 20
Handelstage, jedoch nur, wenn die Aktien an einer Börse gehandelt werden und mit keinem
Lock-up ausgestattet sind, ansonsten in Geld.
86
Analog zu der voranstehend bezeichneten Put-Option wurde der GSG eine Call-Option zum Kauf
der verbleibenden Anteile des Comet-Pools eingeräumt, nach der die GSG zu den gleichen
Konditionen wie in der Put-Option alle verbleibenden Anteile der übrigen Gesellschafter
übernehmen kann. Bei der Ermittlung des Ausübungspreises für die Call-Option gilt die
Begrenzung des Unternehmenswerts auf maximal 15 Mio. EUR („cap“) nicht. Der
Unternehmenswert (nach der Bewertungsstufe 2, d.h. Unternehmensbewertung nach Stufe 1
zuzüglich aller werthaltigen Forderungen sowie Barguthaben abzüglich aller Verbindlichkeiten)
muss aber zum 31. Dezember 2017 mindestens 6,4 Mio. EUR betragen, um die Call-Option
auszuüben.
Im Rahmen der im Geschäftsjahr 2016 durchgeführten Kapitalerhöhung der Exozet Berlin GmbH
wurde dem Geschäftsführer Herrn Peter Skulimma von der GSG eine analoge Call- und Put-
Option wie dem Comet-Pool eingeräumt. Diese betrifft sämtliche Anteile, die Herr Skulimma an
der Exozet Berlin GmbH hält (3,96%). Im Falle der Ausübung der Put-Option durch Peter
Skulimma ist der Übernahmepreis für seine Anteile auf 593 TEUR begrenzt, zuzüglich 3,96% aller
werthaltigen Forderungen sowie Barguthaben abzüglich aller Verbindlichkeiten.
Die vorgenannten Put-/Call-Optionen führen im Falle ihrer Ausübung dazu, dass GSG die
Beteiligung an der Exozet Berlin auf bis zu 100% aufstocken würde. Im Falle der Ausübung der
Put-Option durch den Comet Pool bzw. Peter Skulimma sind Frank Zahn bzw. Peter Skulimma
verpflichtet für weitere zwei Jahre als Geschäftsführer für die Exozet Berlin tätig zu sein.
Aus Sicht der Gesellschaft wäre eine Beteiligungsquote von bis zu 100% an der Exozet Berlin und
damit der Exozet-Gruppe wirtschaftlich attraktiv, da sich die Exozet-Gruppe im Berichtszeitraum
positiv entwickelt hat. Wir verweisen im Übrigen zu weiteren Risiken auch auf unsere
Ausführungen im Abschnitt 4.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die GSG hat die Anteile an zwei Beteiligungen aus dem Mittelfeld ihres Beteiligungsportfolios
zum Buchwert veräußert. Mit der Verä "ußerung der Anteile beider Portfoliounternehmen hat die
GSG gemessen an den Anschaffungskosten nennenswerte Gewinne realisiert. Die Kaufpreise aus
diesen Veräußerungen wurden zwischenzeitlich vereinnahmt.
Organe der Gesellschaft
Die Geschäftsführung erfolgt durch die alleinige persönlich haftende Gesellschafterin der
German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, der German Startups Group Berlin
Management GmbH, Berlin. Sie ist befugt die Gesellschaft allein zu vertreten. Für weitere
Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verweisen wir auf Punkt
7.24.
87
Zum Bilanzstichtag sind zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt:
- Herr Gerhard A. Koning, Diplom-Ökonom Vorsitzender
- Herr Martin Korbmacher, Diplom-Mathematiker stellvertretender Vorsitzender
- Herr Andreas von Blottnitz, Betriebswirt (WA)
Die satzungsgemäß vereinbarten Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für den Berichtszeitraum
2016 insgesamt 40 TEUR (2015: 25 TEUR).
Herr Jan Henric Buettner hat sein Aufsichtsratsmandat zum 30. Juni 2016 niedergelegt. Am 4.
August 2016 wurde Herr Andreas von Blottnitz, Betriebswirt (WA), zum Aufsichtsratsmitglied
bestellt.
Aufstellung des Anteilsbesitzes
Die GSG hält zum Stichtag 31. Dezember 2015 mit Ausnahme der voll konsolidierten Exozet
Berlin GmbH neun Beteiligungen von mehr als 20 Prozent, die als reine „Special Purpose
Vehicles“ Anteile an den eigentlichen Portfoliounternehmen halten. Eine Aufstellung der für die
GSG wesentlichen Portfoliounternehmen ist als Anlage I beigefügt.
Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Außer den Organen der Gesellschaft haben wir folgende nahestehende Personen und
Unternehmen identifiziert zu denen im Berichtszeitraum angabepflichtige Beziehungen nach IAS
24 bestanden:
Unternehmen Beziehung
Cooperativa Venture Services GmbH Nikolas Samios: Geschäftsführender Gesellschafter
Event Horizon Capital & Advisory GmbH
Martin Korbmacher: Geschäftsführender Gesellschafter
Gerlinger & Partner GmbH Christoph Gerlinger: Geschäftsführender Gesellschafter
KK & K Invest GmbH, (vormals: Koning Unternehmensberatung UG)
Gerhard Koning: Geschäftsführender Gesellschafter
Wiredworld Holding GmbH Nikolas Samios: Geschäftsführender Gesellschafter
Mit Ausnahme der Komplementärin wurden mit den anderen nahestehenden Unternehmen im
Berichtsjahr 2016 keine oder nur unwesentliche Aufwendungen oder Erträge erzielt, Forderungen
oder Verbindlichkeiten bestanden gegenüber diesen Unternehmen am Bilanzstichtag nicht oder
lagen unter 1 TEUR.
Zur Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der geschäftsführenden Komplementärin
verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Punkt 7.24. Aus Weiterberechnungen von
88
Personalaufwandsauslagen und Reisekostenauslagen wurden der German Startups Group Berlin
Management GmbH Kosten in Höhe von 9 TEUR in Rechnung gestellt.
Zum Bilanzstichtag bestehen Forderungen in Höhe von 4 TEUR (2015: 15 TEUR) gegenüber der
German Startups Group Berlin Management GmbH. Verbindlichkeiten bestehen keine (2015:
0 TEUR).
Berlin, den 27. März 2017
Für die geschäftsführende Komplementärin
Christoph Gerlinger
Anlage I
89
Für die German Startups Group wesentliche Minderheitsbeteiligungen an operativ tätigen
Unternehmen zum 31.12.2016:
Firma Kommerzieller Name
Produkt/Geschäftsmodell Marktsegment Reifegrad1 Beteiligungs-
quote
ayondo Holding AG Ayondo CFD- und Social
Trading B2C Internet Services Growth 0,50%
BAT Household Services GmbH Book a Tiger Online-Putzkraft-
Vermittlung B2C Internet Services Early 2,29%
Blackbill Internet GmbH Bezahlt.de Online-Factoring
Plattform B2B Internet Services Early Wandel-darlehen
CA Customer Alliance GmbH
Customer Alliance
Hotel-Bewertungs-management- und
-vertriebstool B2B Internet Services Early 1,93%
Ceritech AG Ceritech Neuartige Verfahren
zur Gewinnung Seltener Erden
Hardware & Others Early 6,09%
CRX Markets AG CRX Markets
Supply-Chain-Finance-
Handelsplattform B2B Internet Services Early 1,82%
Delivery Hero Holding GmbH
Delivery Hero / Lieferheld
Online-Plattform für Essenslieferdienste B2C Internet Services Growth 0,06%2
Dr. Z Beteiligungs-
und Verwaltungs
GmbH
Dr. Z
Zahnarztkette mit dem Angebot von „Zahnersatz ohne
Zuzahlung“
Hardware & Others Growth 4,00%
Fiagon AG Medical
Technologies Fiagon
Chirurgische Navigationssystems-
hardware Hardware & Others Growth 1,31%
Itembase Inc. Itembase eCommerce
Organisationstool für Online-Shops
B2B Internet Services Early 3,80%3
Kollwitz Internet GmbH Juniqe Online-Shop für
erschwingliche Kunst B2C Internet Services Growth 1,65%
Mister Spex GmbH Mister Spex
Online-Shop für Brillen und
Kontaktlinsen B2C Internet Services Growth 1,41%
Mysafetynet Limited Friendsurance Peer-to-Peer-Online-
Versicherungen B2C Internet Services Growth 3,79%4
Onefootball GmbH Onefootball Mobile Fußball News
und Live-Ticker App B2C Internet Services Growth 0,35%2
realbest GmbH realbest Online-Marktplatz für Immobilien B2C Internet Services Early 2,68%
reBuy reCommerce
GmbH reBuy
eCommerce Plattform für
Gebrauchtwarenan- und Verkauf
B2C Internet Services Growth 1,13%
Anlage I
90
Firma Kommerzieller Name
Produkt/Geschäftsmodell Marktsegment Reifegrad1 Beteiligungs-
quote
remerge GmbH Remerge App-Marketing und Retargeting B2B Internet Services Early 1,99%
Savedo GmbH Savedo Online-Marktplatz für Festgeld B2C Internet Services Early 1,01%
Scalable Capital GmbH Scalable Capital Robo Asset
Management Advisor B2C Internet Services Early 2,68%
Service Partner ONE GmbH
Service Partner One
Online-Office-Management B2B Internet Services Early 3,41%3
simplesurance GmbH Schutzklick
eCommerce Zusatzversicherungs
makler B2C Internet Services Growth 2,37%3
Social Fashion Company
GmbH Armedangels
Online-Shop für nachhaltig her-
gestellte Kleidung B2C Internet Services Growth 2,48%2,6
SoundCloud Limited SoundCloud
Musik-Streaming-Plattform und -Community
B2C Internet Services Growth 0,15%2
Tictail Inc. Tictail Mobile-Tool für eCommerce- Shopsysteme
B2C Internet Services Growth 1,21%
TVSMILES GmbH TVSMILES Mobile Advertising /
Quiz App B2B Internet Services Early 8,53%5
1 nach Einteilung der Gesellschaft 2 indirekte Beteiligung 3 direkte und indirekte Beteiligung 4 Vorgänge, die zur angegebenen Beteiligungsquote führen, sind zum 31. Dezember 2016 teilweise noch nicht im
Handelsregister eingetragen, jedoch bereits wirksam vereinbart 5 Beteiligungsquote ohne treuhänderisch gehaltene Anteile 6 Bereinigtes Stammkapital
Anlage II
91
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2016
Anschaffungs- / Herstellungskosten Abschreibungen
Stand
1.1.2016 Zugänge
2016 Abgänge
2016 Stand
31.12.2016 Stand
1.1.2016 Zugänge
2016 Abgänge
2016 Stand
31.12.2016 Restbuchwert 31.12.2016
Restbuchwert 31.12.2015
Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Anlagevermögen
Geschäfts- oder Firmenwert
3.014.589,27 0,00 0,00 3.014.589,27 0,00 0,00 0,00 0,00 3.014.589,27 3.014.589,27
Immaterielle Vermögenswerte
2.978.022,40 671.639,27 0,00 3.649.661,67 1.498.564,21 357.214,82 0,00 1.855.779,03 1.793.882,64 1.479.458,19
Sachanlagen 511.215,61 68.494,78 352,10 579.358,29 300.103,58 71.471,30 352,10 371.222,78 208.135,51 211.112,03
6.503.827,28 740.134,05 352,10 7.243.609,23 1.798.667,79 428.686,12 352,10 2.227.001,81 5.016.607,42 4.705.159,49
92
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016
1.1.-31.12.2016 1.1.-31.12.2015
Note TEUR TEUR
7.31
Jahresergebnis nach Minderheiten -3.466 3.648
Ergebnis Minderheiten 124 196
Ergebnis / Gesamtergebnis -3.342 3.844
Zahlungsunwirksame Änderung der zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten Finanzanlagen und sonstige Ausleihungen 1.827 -4.812
Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen -21 25
Zahlungsunwirksame Veränderung der latenten Steuern, Abschreibungen auf Anlagevermögen, der langfristigen Rückstellungen -1.588 -215
Verminderung / Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 1.806 18
Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, sonstigen kurzfristigen finan-ziellen Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 510 1.458
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -808 319
Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte -7.650 -6.338
Auszahlungen aus dem Erwerb von Sachanlagen -68 -45
Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen -672 -197
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen 545 896
Auszahlungen aus dem Erwerb konsolidierter Tochterunternehmen 0 -1.546
93
Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition -979 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -8.824 -7.230
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Grundkapital) 268 4.370
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalrücklage) 482 6.883
Verminderung der Kapitalrücklage durch Kosten für die Kapitalerhöhung -69 -955
Einzahlung aus Kapitalerhöhung Minderheitsgesellschafter 516 0
Auszahlungen für Kosten für zukünftige Kapitalerhöhungen -232 -1.081
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -1.072 -100
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 6.787 570
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 6.681 9.687
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -2.950 2.776
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.527 1.751
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.577 4.527
* In den beiden Berichtszeiträumen wurden Sachkapitalerhöhungen durchgeführt, dabei wurden Finanzanlagen eingebracht.
94
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 Note 7.11 Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 wie folgt dar:
Gezeichnetes
Kapital
Zur Durch-führung der
beschlossenen Kapital-
erhöhung geleistete
Einlage Kapital-rücklage Bilanzergebnis
Den Aktionären und der Komple-mentärin
zustehendes Eigenkapital
Ausgleich-posten Anteile Minderheits-
gesellschafter Gesamt EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2016 11.114.750,00 711.735,80 11.731.258,95 5.894.628,65 29.452.373,40 1.005.199,43 30.457.572,83
Kapitalerhöhungen 869.650,00 -711.735,80 1.709.035,60 0,00 1.866.949,80 516.467,92 2.383.417,72 Kosten der Kapitalbeschaffung 0,00 0,00 -48.043,69 0,00 -48.043,69 0,00 -48.043,69
Zugang Ausgleichposten Anteile Minderheitsgesell-schafter aus der Änderung des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Ergebnis für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2016 0,00 0,00 0,00 -3.466.216,89 -3.466.216,89 124.351,80 -3.341.865,09
31. Dezember 2016 11.984.400,00 0,00 13.392.250,86 2.428.411,76 27.805.062,62 1.646.019,15 29.451.081,77
95
Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 wie folgt dar:
Gezeichnetes
Kapital
Zur Durch-führung der
beschlossenen Kapital-
erhöhung geleistete
Einlage Kapital-rücklage Bilanzergebnis
Den Aktionären und der Komple-mentärin
zustehendes Eigenkapital
Ausgleich-posten Anteile Minderheits-
gesellschafter Gesamt EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2015 6.551.250,00 0,00 5.320.290,12 2.246.514,28 14.118.054,40 0,00 14.118.054,40
Kapitalerhöhungen 4.563.500,00 0,00 7.366.062,50 0,00 11.929.562,50 0,00 11.929.562,50 Kosten der Kapitalbeschaffung -955.093,67 0,00 -955.093,67 0,00 -955.093,67
Zur Durchf. d. beschl. Kaperh. gel. Einlage 0,00 711.735,80 0,00 0,00 711.735,80 0,00 711.735,80
Zugang Ausgleichposten Anteile Minderheitsgesell-schafter aus der Änderung des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 809.163,05 809.163,05
Ergebnis für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2015 0,00 0,00 0,00 3.648.114,37 3.648.114,37 196.036,38 3.844.150,75
31. Dezember 2015 11.114.750,00 711.735,80 11.731.258,95 5.894.628,65 29.452.373,40 1.005.199,43 30.457.572,83
96
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016
1.! Grundlagen des Konzerns
Die German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA ist mit Beschluss der Hauptversammlung
vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der German Startups Group Berlin AG
entstanden. Die Handelsregistereintragung der formwechselnden Umwandlung erfolgte am 15.
August 2014.
Komplementärin der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch
„Gesellschaft“ oder „GSG“ genannt) ist die German Startups Group Berlin Management GmbH,
die in ihrer Eigenschaft zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die
Komplementärin wird durch ihren Geschäftsführer, Herrn Christoph Gerlinger, vertreten.
Der Aufsichtsrat der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA besteht aus drei
Mitgliedern.
Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der GSG im Scale-Segment der Frankfurter
Wertpapierbörse gehandelt. Zuvor war die Aktie seit dem 11. November 2015 im Entry Standard
der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Der Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen umfasst
neben der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA drei Tochtergesellschaften. Hierbei
handelt es sich um die Exozet Berlin GmbH („Exozet Berlin“), die Exozet Potsdam GmbH
(„Exozet Potsdam“) sowie die Exozet Neue Medien Produktion Wien GmbH („Exozet Wien“)
(zusammen „Exozet-Gruppe“).
Der Erstkonsolidierungszeitpunkt war der 30. Juni 2015.
Die berichtspflichtigen Segmente bestehen aus den zwei Segmenten „Beteiligungen (GSG)“ und
„Creative Technologies (Exozet-Gruppe)“.
Die Aktivität des Segments „Beteiligungen (GSG)“ erstreckt sich auf die Gründung von
Unternehmen und den Erwerb, das Halten, Verwalten und Fördern von
Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und
allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei
den Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von
weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen.
Gegenstand des Segments ist ferner die redaktionelle Bereitstellung von Informationen über
Unternehmen und die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden, liquiden
97
Mitteln, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, in börsennotierte Wertpapiere,
insbesondere Aktien, Genussscheine, andere Mezzanine-Instrumente, Anleihen, Fonds,
Zertifikate und Derivate.
Ziel des Segments ist in Bezug auf die Portfoliounternehmen die Förderung und Wertsteigerung
dieser Beteiligungen.
Das Segment „Creative Technologies (Exozet-Gruppe)“ umfasst vor allem Beratungs- und
Umsetzungsleistung rund um die „Digitale Transformation“ aller Geschäftsprozesse,
insbesondere das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen
Multimedialösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, E-Commerce
und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen.
Geschäftsmodell der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA (Segment
Beteiligungen)
Die GSG ist eine unternehmerische Beteiligungsgesellschaft, die durch den Einsatz von
geschäftlicher Expertise und Kapital junge Wachstumsunternehmen beim Aufbau, der
Finanzierung, dem Wachstum und – zu gegebener Zeit – der Veräußerung – dem Exit -
unterstützt. Die Beteiligung geschieht dabei primär über Eigenkapital, andernfalls zumeist über
Wandeldarlehen, die später in Eigenkapital gewandelt werden (sollen). Die GSG verfolgt dabei
keine statuarisch festgelegte Anlagestrategie.
Die GSG hat ihre Tätigkeit im Juni 2012 aufgenommen und kontinuierlich ein diversifiziertes
Portfolio von Anteilen an Startups aufgebaut und sich zum aktivsten privaten Venture-Capital-
Investor seit 2012 in Deutschland entwickelt (Quelle: CB Insights 2015, PitchBook 2016). Im
speziellen Sektor FinTech, d.h. modernen Technologien im Bereich Finanzdienstleistungen, gilt
die GSG, gemessen an der Anzahl der Investments, als zweitaktivster Investor im deutschen
Markt (Quelle: Dow Jones Venture Capital Report Q1 2016). Nach Einschätzung der Gesellschaft
verschafft ihr diese Marktposition einen Wettbewerbsvorteil, da Grü!der aussichtsreicher
Startups meist einen im Markt anerkannten Investor bevorzugen.
Der Fokus lag und liegt derzeit auf disruptiven Innovationen bzgl. eines Produktes oder eines
Geschäftsmodells, einer hohen Skalierbarkeit sowie unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer.
Neben der Bereitstellung von Wachstumskapital unterstützt die GSG Portfoliounternehmen auch
in verschiedenen Aspekten der strategischen und operativen Planung und Umsetzung,
insbesondere auch bei der Strukturierung von weiteren Finanzierungsrunden und auch von Exits.
Regionaler Schwerpunkt ist Deutschland. Eine steigende Bedeutung spielt dabei auch der sich
zunehmend entwickelnde Startup-Cluster in und um Berlin.
Die GSG hat sich ein dichtes Netzwerk an Multiplikatoren und Partnerunternehmen, wie Serial
Entrepreneurs, Company Buildern, Inkubatoren und Acceleratoren sowie anderen Ko-Investoren
98
aufgebaut, um sich so zu positionieren, dass sie breiten Zugang zu „Deal Flow“, also zu
Beteiligungsmöglichkeiten erhält.
Geschäftsmodell der Exozet-Gruppe (Segment Creative Technologies)
Die Exozet Berlin ist selbst operativ tätig und zugleich hundertprozentige Gesellschafterin der
beiden Töchter Exozet Wien und Exozet Potsdam. Exozet ist ein führendes Unternehmen im
Bereich von Dienstleistungen Digitaler Medien und Softwareentwicklung und beschäftigt ca. 140
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin (Schwerpunkt), Potsdam-Babelsberg und Wien. Exozet
ist mehrfach prämiert und neben klassischen Medienhäusern wie Axel Springer und der BBC war
oder ist Exozet für etablierte Marken und Unternehmen wie ZDF, Media Broadcast - freenet,
Gothaer, Burda, Audi, Deutsche Telekom sowie für Startups wie z.B. Wooga, LaterPay, Adviqo,
colorfy, the Zene und für Portfoliounternehmen der GSG tätig.
Exozet begleitet die Kunden durch den Prozess der Digitalen Transformation, entwickelt also mit
ihnen neue digitale Strategien und Produkte und unterstützt sie so maßgeblich dabei, ihr
Geschäft zukunftsfähig zu machen. Exozet ist hierbei nicht nur Berater, sondern setzt die
entwickelten Konzepte für ihre Kunden anschliessend mit Hilfe ihrer umfangreichen
Humanressourcen an Softwareentwicklern und Kreativen auch um. Ein weiteres wichtiges
Standbein und ein Alleinstellungsmerkmal von Exozet ist die hohe Kompetenz bei der Erstellung
von videozentrierten Lösungen z.B. Portale, Player und Apps.
Die Exozet-Gruppe wurde mit der ersten Firma (die heutige Exozet Berlin) unter dem Namen
Exozet Grafik 1996 gegründet und hat sich sukzessive auf einen konsolidierten Umsatz in Höhe
von 10.944 TEUR im Geschäftsjahr 2016 (2015: 9.356 TEUR) entwickelt.
Die Exozet Potsdam ist in der Entwicklung von medialen Unterhaltungsprodukten tätig. Die
Exozet Wien ist im Wesentlichen eine Vertriebsgesellschaft, die die Produkte der Exozet-Gruppe
an Kunden mit Sitz in Österreich vertreibt.
2.! Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen
Ausgangspunkt für die Analyse des Geschäftsverlaufs und der wirtschaftlichen Lage soll ein
Überblick über die makro- und mikroökonomische Situation, die Geschäftstätigkeit der
Konzerngesellschaften sowie deren Rahmenbedingungen geben.
In einer Studie zum Vergleich der Innovationsfähigkeit von 35 Industrieländern, die von der
Deutsche Telekom Stiftung und dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) seit 2005
99
jährlich herausgegeben wird, belegt Deutschland nur Rang 53 des internationalen Rankings.
Ein wesentlicher Grund für diese Platzierung ist das zu geringe Angebot an Wagnis- und
Beteiligungskapital. Die Innovationsfinanzierung über Beteiligungs- und Wagniskapital ist in
Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin deutlich unterentwickelt.
Um eine nachhaltig positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft und ihrer Zukunftsfähigkeit
sicherzustellen, ist Innovationskraft und damit Investitionen in neue Technologien in Deutschland
unverzichtbar.
Den Kern der Innovationskraft bilden schnell wachsende Jungunternehmen, die den
überwiegenden Teil der neuen Produkte und Dienstleistungen hervorbringen und in den Märkten
etablieren. So stellen junge Unternehmen vor allem im Technologie- und Internetbereich durch
ihre sehr hohe Innovationskraft, hohe Skalierbarkeit, Know-How, Erfahrungen, Netzwerke und
hohe Risikobereitschaft die Grundlage für die Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze - und
damit die Generierung von Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträgen - und verkörpern
zugleich enorme Wertsteigerungschancen für ihre Gesellschafter. So weist die Arbeitsgruppe des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zum Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2016
der Digitalen Wirtschaft eine entscheidende Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands
zu. Ihr zufolge erzielte die Internetwirtschaft im Jahr 2016 eine Bruttowertschöpfung von knapp
111 Mrd. EUR, was einen Anteil von rund 3,7% der gewerblichen Wertschöpfung in Deutschland
ausmacht4. Zum Vergleich: In den VC-reicheren USA wurden bereits 2010 21% des
Bruttoinlandsproduktes von VC-finanzierten Firmen erwirtschaftet, das entspricht mehr als 3
Billionen USD Umsatz und 11% aller Arbeitsplätze der freien Wirtschaft - also über 10 Millionen
Jobs5, die maßgeblich durch Venture-Capital Investitionen geschaffen wurden. Entsprechend ist
auch weiterhin von einer Aufholbewegung im Markt mit entsprechend guten Chancen für die
Anbieter von Venture Capital im deutschsprachigen Raum auszugehen.
Exozet-Gruppe
Laut „iBusiness – Internet Ranking“ betrugt das Marktvolumen der deutschen Full-Service-
Internetagenturen ungefähr 1,4 Milliarden Euro Honorarumsatz im Kalenderjahr 2015. Dies
entspricht einem Wachstum von ca. 18%. Insgesamt beschäftigt diese Branche in Deutschland
laut „iBusiness“ ca. 14.300 Mitarbeiter. Im „iBusiness“ Internetagentur-Ranking der
umsatzgrößten Agenturen ist Exozet auf Rang 37 plaziert (2015: Rang 43)4.
3 http://www.innovationsindikator.de/2015/home/#!/Deutschland-hat-noch-Luft-nach-oben 4 https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/monitoring-report-wirtschaft-digital-
2016.pdf?__blob=publicationFile&v=10 5 http://de.slideshare.net/darugburn/venture-impact-2011-report 4 http://www.ibusiness.de/internetagentur-ranking/
100
Geschäftsverlauf
Im Vergleich zum 31.12.2015 wurde das Beteiligungsportfolio der GSG im Geschäftsjahr 2016
durch Beteiligungserwerbe weiter erweitert. Hierzu zählen auch Wandeldarlehen, da
beabsichtigt ist, sie zeitnah in Anteile zu wandeln.
Als neue, für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen erwarb die GSG in 2016:
!" Auctionata (Auctionata AG)
!" Bezahlt.de (Blackbill Internet GmbH)
!" Onefootball (Onefootball GmbH)
!" Realbest (realbest GmbH)
Daneben hat die GSG weitere schon bestehende Minderheitsbeteiligungen ausgebaut.
Typische Investmentkriterien zur Beteiligung der GSG an einem Startup waren bisher und sind
derzeit folgende drei Kerneigenschaften:
1." disruptive Innovation in Produkt- oder Geschäftsmodell,
2." hohe Skalierbarkeit sowie
3." unternehmerisches Talent.
Dabei achtet die GSG auf eine diversifizierte Mischung an Branchen, Reifegraden und teilweise
sogar Synergiepotenzialen innerhalb ihres Beteiligungsportfolios. So bestehen derzeit
Beteiligungen in den Bereichen:
!" B2C Internet Services
!" B2B Internet Services
!" Hardware & Others
Die GSG hielt bereits ab dem 01.06.2015 48.632 Geschäftsanteile an der Exozet Berlin (50,48%
am Stammkapital) und erwarb am 14.10.2016 aus einer bei der Exozet Berlin durchgeführten
Kapitalerhöhung weitere 4.226 Anteile zu einem Anteilspreis von 124,56 EUR pro Anteil, in
Summe also 526.391 EUR, sodass GSG nach der Handelsregistereintragung dieser Kapitalerhöhung
der Exozet Berlin um nominal 8.372 EUR auf ein Gezeichnetes Kapital von 104.710 EUR
unverändert mit 50,48% am Stammkapital beteiligt ist.
Im Frühjahr beteiligte sich die GSG an dem PropTech-Startup realbest, die erste Online-
Transaktionsplattform für Immobilien, die wesentliche Schritte des Kauf- und Verkaufsprozesses
digitalisiert.
Im Laufe des Jahres investierte die Gesellschaft in zwei Tranchen in das Berliner Startup
Auctionata. Das Online-Auktionshaus geriet jedoch Ende 2016 in finanzielle Schwierigkeiten und
musste im Januar 2017 Insolvenz anmelden. Die Beteiligung wurde zum 31.12.2016 vollständig
101
abgewertet. Das Scheitern von Portfoliounternehmen ist immanenter Bestandteil des Venture-
Capital-Geschäfts, dem man zwar durch Risikodiversifikation versuchen kann entgegenzuwirken,
das man aber nie vollständig vermeiden oder ausschließen kann.
Im Frühjahr 2016 hat sich GSG an dem Berliner Startup Onefootball beteiligt. Die Mobile- , Web-
und Smartwatch-App ist mit über 20 Millionen Nutzern in ca. 200 Ländern nach eigenen Angaben
die weltweit größte Online-Fußballplattform. Onefootball bietet als eines der bekanntesten
deutschen Startups Fußballfans mit News, Live-Ergebnissen und Statistiken vielfältige Wege, sich
über ihre Lieblingsmannschaften, -wettbewerbe und –spieler zu informieren und sich mithilfe
sozialer Funktionen sowie Wett- und Tippmöglichkeiten tiefergehend mir ihrem Verein zu
beschäftigen. Onefootball wurde in den Jahren 2014 und 2015 von Google als eine der Top 50
Android Apps weltweit ausgezeichnet und zählt laut dem Wired Magazine zu den „100 Hottest
European Startups 2015“. Auf der WWDC 2016, Apples großer Entwicklerkonferenz, wurde
Onefootball als eine von wenigen deutschen Apps präsentiert.
Im Herbst 2016 hat sich die Gesellschaft an Bezahlt.de/Blackbill beteiligt. Das Startup bietet
Factoring-Lösungen für Freiberufler, Freelancer, Selbständige sowie kleine und mittlere
Unternehmen. Bislang wird dieses Marktsegment von etablierten Anbietern nicht hinreichend
bedient, da individuelle Risikobewertungen hohe Kosten verursachen. Das erfahrene
Gründerteam – die vierköpfige Führungsmannschaft kann gemeinsam 13 Jahre FinTech-Erfahrung
vorweisen – nutzt bereits etablierte Scoring-Konzepte und erreicht durch Digitalisierung und
Automatisierung niedrigere Kosten und Prozesskomplexitäten. Das Ziel von Bezahlt.de/Blackbill
ist es, die Risikobewertung erstmals automatisiert in Sekundenschnelle vorzunehmen und das
Forderungsausfallrisiko zu minimieren, sodass z.B. durch einfaches Abfotografieren einer
Ausgangsrechnung mit Handy der Rechnungsbetrag beinahe sofort vereinnahmt werden kann.
Durch Kooperationen mit den führenden europäischen FinTech-Unternehmen wurde die
Funktionalität der Finanzlösung maximiert. Das Gründerteam hat gemeinsam bereits mit
Kreditech, das auf Basis eines datengesteuerten Scoring-Modells Kredite für Privatpersonen
anbietet, eines der erfolgreichsten deutschen FinTech-Startups aufgebaut.
Exozet konnte in 2016 den größten Einzelauftrag ihrer Firmengeschichte erfolgreich abschließen:
Exozet konzipierte und entwickelte den Relaunch und die Verschmelzung der Webseite und der
Mediathek der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt ZDF. Mit neuem Design, neuer
Nutzerführung und deutlich mehr und intelligenteren Funktionen wurde die ZDFmediathek von
Grund auf neugestaltet und den geänderten Sehgewohnheiten der Zuschauer angepasst. So
werden z.B. für eingeloggte Benutzer, beruhend auf ihrer Nutzungshistorie, mit einem eigens
dafür entwickelten Algorithmus personalisierte Empfehlungen ausgespielt. Auch die verbesserte
Suche bietet durch Indizierungs- und Taggingservices unterschiedliche semantische
Empfehlungsverfahren. Die ZDFmediathek ist zudem nun komplett responsiv, d.h. die
Darstellung wird je nach benutztem Gerät auf die entsprechende Bildschirmgröße von
102
Smartphone, Tablet, Desktop-Computer oder Smart TV angepasst. Ermöglicht wird dies durch
das von Exozet neu konzipierte Backend, das mit einer auf Microservices basierenden
Systemarchitektur ausgestattet wurde. Etwa ein Drittel der monatlich 45 Millionen Besuche der
ZDFmediathek erfolgen mittlerweile über mobile Geräte. Exozet begleitet den Sender auch in
Zukunft dabei, sich im digitalen Markt neu aufzustellen.
Die folgende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage soll Informationen bzgl. des
Geschäftsjahres 2016 über die Entwicklung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen
Berichtszeitraum und stichtagsbezogene Informationen zum 31. Dezember 2016 über die
wirtschaftliche Lage des Konzerns zum Aufstellungszeitpunkt vermitteln.
Ertragslage
Der Konzern weist im Geschäftsjahr ein Gesamtergebnis in Höhe von –3.342 TEUR bzw. - 3.466
TEUR nach Abzug der den Minderheitsgesellschaftern zustehenden Ergebnisanteile aus. Das
Ergebnis ist mit dem des Vorjahres in Höhe von 3.844 TEUR nur bedingt vergleichbar, da das
konsoliderte Gesamtergebnis des Vorjahres nur den anteiligen Erfolg der seit dem 30. Juni 2015
vollkonsolidierten Exozet-Gruppe für den Zeitraum vom 1. Juli bis zum Bilanzstichtag 31.
Dezember 2015 beinhaltete. Bereinigt um das Ergebnis der Exozet-Gruppe in Höhe von 516 TEUR
und den Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation sowie daraus resultierenden Steuereffekte
in Höhe von 56 TEUR weist die GSG in 2016 einen Verlust in Höhe von -3.801 TEUR aus (2015:
3.668 TEUR Gewinn).
Ursache für die Ergebnisentwicklung in 2016 waren insbesondere außerplanmäßige
Abschreibungen von in Vorjahren abgegrenzten Eigenkapitalbeschaffungskosten in Höhe von
1.503 TEUR und damit einer Belastung des Ergebnisses pro Aktie von -0,12 EUR, die nach
erfolgreicher Durchführung einer geplanten aber nicht umgesetzten
Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahme mit der Kapitalrücklage aus der Kapitalerhöhung verrechnet
werden sollten sowie u. a. die signifikanten Abwertungen von vier Portfoliounternehmen, wie
jeweils bereits per Pressemeldung veröffentlicht. Als signifikant sehen wir Abwertungen um
mehr als 500 TEUR an.
Insgesamt betrugen die Abwertungen aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen
in 2016 6.263 TEUR (2015: 953 TEUR). Diese Ergebnisentwicklung ist im Wesentlichen eigenen
Fehleinschätzungen sowie der enttäuschenden Entwicklung der deutschen Venture-Capital-
Branche im Jahr 2016 geschuldet. Wir verweisen hierzu auch auf unsere vorangegangenen
Erläuterungen zu dem Geschäftsverlauf.
Bei den Gewinnen aus Finanzanlagen in Höhe von 4.384 TEUR (2015: 5.765 TEUR) im Berichtsjahr
2016, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, handelt es sich um
Wertsteigerungen von Beteiligungen, die noch nicht als Veräußerungsgewinne realisiert sind.
103
Gemäß IAS 39 wurden diese erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen.
Damit ist eine reale Abbildung der Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft gewährleistet.
Aus der Veräußerung von Beteiligungsunternehmen resultieren Gewinne in Höhe von 21 TEUR
(2015: 5 TEUR). Verluste aus der Veräußerung von Beteiligungsunternehmen waren nicht zu
verzeichnen (2015: -25 TEUR).
Die konsolidierten Umsatzerlöse in Höhe von 10.909 TEUR (2015: 5.602 TEUR) resultieren in Höhe
von 10.857 TEUR (2015: 5.551 TEUR) aus den anteiligen Erlösen der Exozet-Gruppe. Die auf die
GSG entfallenden Umsatzerlöse des Kalenderjahres 2016 betragen 52 TEUR (2015: 51 TEUR). Die
Umsatzerlöse der Exozet-Gruppe sind mit denen des Vorjahres nicht vergleichbar, da auf Grund
der erstmaligen Konsolidierung der Exozet-Gruppe zum 30. Juni 2015 die Ergebniszurechnung im
Vorjahr nur für den Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2015 erfolgte.
Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 672 TEUR (2015: 179 TEUR) resultieren aus
Softwareentwicklungen der Exozet-Gruppe und deren Aktivierung als selbsterstellte immaterielle
Vermögenswerte des Anlagevermögens.
Der Personalaufwand des Berichtsjahres beträgt 6.756 TEUR (2015: 3.117 TEUR). Dieser ist
ebenso wie der Umsatz aufgrund der unterjährigen Konsolidierung der Exozet-Gruppe im Vorjahr
nicht mit dem Personalaufwand des Vorjahres vergleichbar. Auf die Exozet-Gruppe entfallen
Personalaufwendungen in Höhe von 6.443 TEUR (2015: 2.847 TEUR). Auf die GSG entfallen
Personalaufwendungen in Höhe von 313 TEUR (2015: 270 TEUR), die überwiegend mit der an die
Komplementärin zu zahlende Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verrechnet werden,
d.h. wirtschaftlich von der Komplementärin getragen werden.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Berichtsjahr 2016 betragen 4.152 TEUR (2015:
2.068 TEUR). Hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Aufwendungen verweisen wir auf unsere
diesebezüglichen vorangegangenen Erläuterungen zu der Erstkonsolidierung der Exozet-Gruppe.
Der Aufwand für die Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin berechnet
sich auf Basis der Bilanzsumme der Einzelbilanz der GSG nach IFRS in den einzelnen Monaten.
Die monatliche Vergütung wird gemindert um bestimmte, vertraglich fest vereinbarte, von der
GSG verauslagte, aber von der Komplementärin wirtschaftlich zu tragende Aufwendungen.
Der Steuerertrag in der Berichtsperiode in Höhe von 2.030 TEUR (2015: 263 TEUR) resultiert aus
der Veränderung des Saldos der passiven und aktiven latenten Steuern mit einem Ertagseffekt in
Höhe von 2.183 TEUR (2015: 263 TEUR) sowie Aufwendungen aus Körperschaft- und
Gewerbesteuern in Höhe von insgesamt 153 TEUR (2015: 0 TEUR).
Für das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) war das Berichtsjahr geprägt von einer
deutlichen Umsatzsteigerung um 1,5 Mio. EUR auf 10,9 Mio. EUR (+17% zum Vorjahr), wobei in
104
dem vorliegenden Konzernabschluss aber nur der Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember
2015 in den Vorjahreszahlen berücksichtigt ist. Die anderen aktivierten Eigenleistungen trugen in
Höhe von 672 TEUR ebenfalls zu der positiven Ergebnisentwicklungs des Berichtszeitraum bei.
Wir verweisen hierzu auch auf unsere vorangegangenen Erläuterungen zu dem Geschäftsverlauf
der Exozet-Gruppe im Berichtsjahr. Durch die erfreuliche Steigerung der Gesamtleistung ist die
Fremdleistungsquote an der Gesamtleistung innerhalb der Exozet-Gruppe von 22% in 2015 auf
19% in 2016 gesunken. Die Personalaufwandsquote ist ebenfalls leicht von 59% auf 55% der
Gesamtleistung gesunken. Ein effizienterer Einsatz des Personalstamms fester Mitarbeiter und
eine Reduzierung des Einsatzes von externen Dienstleistungen haben zur Steigerung der
Profitabilität beigetragen. Damit erreicht Exozet eine EBIT-Steigerung von 585 TEUR, ausgehend
von einem Vorjahres-EBIT von 187 TEUR (für den Zeitraum von zwölf Monaten) auf ein EBIT von
772 TEUR in 2016. Die EBIT-Marge beträgt damit ca. 7% (2016), was nach Zinsaufwänden von 102
TEUR und Steueraufwand von 154 TEUR einen Reingewinn von 516 TEUR ergibt.
Finanzlage
Der Bestand an liquiden Mitteln des Konzerns hat sich im Vergleich zum 31.12.2015 von 4.527
TEUR zum 31.12.2016 um 2.950 TEUR auf 1.577 TEUR verringert. Aufgeteilt nach Geschäfts-,
Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich die Finanzlage wie folgt entwickelt:
1.01. bis
31.12.2016
TEUR
1.01. bis
31.12.2015
TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -808 319
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -8.824 -7.230
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 6.681 9.687
Zahlungswirksame Veränderung des
Finanzmittelfonds
-2.950
2.776
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.527 1.751
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 1.577 4.527
105
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit resultiert in Höhe von -3.342 TEUR aus dem
Verlust des Berichtsjahres (nach Minderheitenanteilen), der in Höhe von 1.827 TEUR vermindert
wurde um zahlungsunwirksame Änderungen der zu beizulegenden Zeitwerten bilanzierten
Finanzanlagen und sonstigen Ausleihungen. Gleichzeitig sind die kurzfristigen Aktiva um 1.806
TEUR und die kurzfristigen Passiva um 510 TEUR im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die
zahlungsunwirksamen Änderungen der immateriellen Vermögensgegenstände, der Rückstellungen
und der latenten Steuern betrugen -1.588 TEUR und die Verluste aus der Veräußerung von
Finanzanlagen 21 TEUR.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält in Höhe von 7.650 TEUR Auszahlungen aus dem
Erwerb von Finanzanlagen und der Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, in
Höhe von 740 TEUR Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen
des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie in Höhe von 545 TEUR Einzahlungen aus dem
Verkauf von Finanzanlagen. Die Position enthält des Weiteren in Höhe von 979 TEUR
Auszahlungen für Investitionen im Rahmen kurzfristiger Finanzmitteldispositionen.
Die Mittelzuflüsse des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit entfallen in Höhe von 268 TEUR
auf Einzahlungen auf das Grundkapital aus den im Berichtsjahr durchgeführten
Kapitalerhöhungen. Die Position enthält des Weiteren Mittelzuflüsse in Höhe von 482 TEUR aus
Aufgeldern, die im Rahmen der im Berichtsjahr erfolgten Ausgabe von neuen Aktien geleistet
wurden. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist in Höhe von 69 TEUR gemindert um
Zahlungen für Ausgaben, die im Zusammenhang mit durchgeführten Kapitalerhöhungen der
Gesellschaft stehen und um 516 TEUR erhöht aus Einzahlungen von Minderheitsgesellschaftern in
Kapitalerhöhungen der Exozet-Gruppe. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält des
Weiteren in Höhe von 5.715 TEUR einen Zufluss aus dem Saldo aus der Aufnahme und Tilgung von
Anleihen und Finanzkrediten.
Der Konzern war während der Berichtsperiode stets in der Lage, seinen finanziellen
Verpflichtungen nachzukommen.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist von 35.954 TEUR zum 31.12.2015 auf 40.606 TEUR zum Bilanzstichtag
31.12.2016 deutlich angestiegen. Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert überwiegend aus der
Aufnahme von Darlehen in Höhe von 6,5 Mio. EUR sowie aus durchgeführten Kapitalerhöhungen
i.H.v. 1,9 Mio. EUR abzüglich Abwertungen von Finanzanlagen i.H.v. 6,3 Mio. EUR, zuzüglich
Höherbewertungen von Finanzanlagen i.H.v. 4,4 Mio. EUR. Die Bilanzstruktur stellt sich im
Vergleich zum Vorjahr dabei wie folgt dar:
106
31.12.2016
TEUR
31.12.2015
TEUR
Langfristige Vermögenswerte 33.826 25.084
Kurzfristige Vermögenswerte 6.780 10.870
Summe Aktiva 40.606 35.954
Langfristiges Kapital 31.616 32.594
Kurzfristige Schulden 8.990 3.360
Summe Passiva 40.606 35.954
Die langfristigen Vermögenswerte bestehen zum Bilanzstichtag im Wesentlichen aus den
Beteiligungen und Wandeldarlehen der GSG in Höhe von 25.283 TEUR (31.12.2015: 18.656 TEUR),
dem aus der Erstkonsolidierung zugegangenen Firmenwert für die Exozet-Gruppe in Höhe von
3.015 TEUR (31.12.2015: 3.015 TEUR), immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 1.794 TEUR
(31.12.2015: 1.479 TEUR) sowie latenten Ertragsteueransprüchen aus den steuerlichen
Verlustvorträgen der Konzerngesellschaften in Höhe von 3.526 TEUR (31.12.2015: 1.723 TEUR).
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten in erster Linie die Technologien der Exozet–
Gruppe sowie deren im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Erstkonsolidierung bewerteten
Kundenstamm.
Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2016 wurden unverändert zu Vorjahren die erworbenen
Beteiligungen und Wandeldarlehen zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 6.780 TEUR (31.12.2015: 10.870 TEUR) beinhalten
zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 im Wesentlichen Forderung aus Lieferungen und
Leistungen in Höhe von 2.715 TEUR (31.12.2015: 2.157 TEUR), sonstige kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte in Höhe von 1.978 TEUR (31.12.2015: 1.687 TEUR) sowie Vorräte aus unfertigen
Leistungen der Exozet-Gruppe 195 TEUR (31.12.2015: 161 TEUR).
Darüber hinaus bilanziert der Konzern sonstige kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 249
TEUR (31.12.2015: 1.890 TEUR) sowie liquide Mittel in Höhe von 1.577 TEUR (31.12.2015: 4.527
TEUR).
Der Rückgang der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte ist im Wesentlichen auf die
außerplanmäßige Abschreibung von in Vorjahren abgegrenzten Eigenkapitalbeschaffungskosten in
107
Höhe von 1.503 TEUR zurückzuführen, die ursprünglich nach Durchführung einer geplanten aber
nicht dann nicht umgesetzten Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahme mit der Kapitalrücklage aus
dieser Kapitalerhöhung hätten verrechnet werden sollen.
Das langfristige Kapital besteht zu 29.451 TEUR (31.12.2015: 30.458 TEUR) aus Eigenkapital. Der
Rückgang des Eigenkapitals ergibt sich als saldierter Effekt aus dem negativen Gesamtergebnis in
Höhe von -3.342 TEUR (2015: 3.844 TEUR) sowie Kapitalerhöhungen in Höhe von 2.335 TEUR
(2015: 12.496 TEUR).
Die langfristigen Schulden in Höhe von 2.165 TEUR (31.12.2015: 2.137 TEUR) beinhalten passive
latente Steuerverbindlichkeiten, langfristige Darlehen sowie Rückstellungen für ungewisse
Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Die kurzfristigen Schulden sind im Vergleich zum 31. Dezember 2015 von 3.360 TEUR um 5.630
TEUR auf 8.990 TEUR zum 31. Dezember 2016 gestiegen. Der Anstieg resultiert überwiegend aus
der Aufnahme kurzfristiger Darlehen bei der GSG. Darüber hinaus beinhalten die kurzfristigen
Schulden kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten der Exozet-Gruppe, erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus
dem Erwerb von Unternehmensbeteiligungen.
Finanzielle Leistungsindikatoren
Im Fokus der GSG steht der langfristige Erfolg des Unternehmens, der sich aus dem Erfolg der
Portfoliounternehmen ableitet. Dafür beteiligt sich die GSG an vielversprechenden Startups, um
mit ihrer aktiven Unterstützung derselben Wertsteigerungen zu erzeugen und zu gegebener Zeit
Gewinnausschüttungen und Veräußerungsgewinne zu erzielen.
Im Vordergrund der Überwachung des unternehmerischen Erfolgs steht für das Segment
Beteiligungen (GSG) die Veränderung des operativen Buchwerts des Eigenkapitals der GSG, die
monatlich auf Basis der Entwicklungen der Portfoliounternehmen aus der Summe der Fair Values
der Beteiligungen und ausgegebenen Wandeldarlehen sowie der Barmittel und Forderungen
abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten berechnet wird.
Im Rahmen des Trackings der einzelnen Portfoliounternehmen werden, sofern verfügbar,
betriebswirtschaftliche Key Performance Indicators (KPIs) mindestens auf quartalsweiser Basis
ausgewertet und über ein Risiko- und Portfoliomanagementsystem in Handlungsempfehlungen
übersetzt.
Für das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) wird zur Überwachung des
unternehmerischen Erfolges im Wesentlichen auf die Entwicklung der Umsatzerlöse und die EBIT-
Marge abgestellt. Die Budget- und Zielvorgaben für Umsatz und EBIT 2016 wurden deutlich
übertroffen.
108
Ergebnis pro Aktie
Es ergibt sich ein Ergebnis pro Aktie nach Steuern in Höhe von -0,29 EUR (2015: +0,49 EUR).
Dieses Ergebnis ist in Höhe von -0,12 EUR je Aktie durch die außerplanmäßige Abschreibung auf
in Vorjahren abgegrenzte Kosten für Eigenkapitalbeschaffungsmaßnahmen für geplante aber
nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen belastet.
Das Gesamtergebnis pro Aktie ohne diese außerplanmäßigen Abschreibungen beträgt -0,17 EUR
(2015: +0,49 EUR).
3.! Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Prognosebericht
Der deutsche Venture-Capital-Markt ist trotz der insgesamt guten Entwicklungen in den letzten
Jahren im Ländervergleich zu anderen Nationen weiterhin eher schwach ausgebildet. So wurden
2015 im deutschsprachigen Raum lediglich Venture-Capital-Investments in Höhe von ca. 1,2 Mrd.
EUR getätigt6, hingegen wurden im gleichen Zeitraum in den USA ca. 59,1 Mrd. USD investiert7.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt verfügt der US-amerikanische Markt also ca. über das
Dreizehnfache an Beteiligungs- und Wachstumskapital, was sich auch im Laufe des Jahres 2016
nicht wesentlich geändert hat.
Man kann daher davon ausgehen, dass auch in den zukünftigen Jahren die Nachfrage der Startups
im deutschsprachigen Raum nach Eigenkapital das Angebot übersteigen wird. Auch wenn der
Wettbewerb von VC-Anbietern zunähme, würde der Markt für gut positionierte Investoren wie
die GSG nach unserer Einschätzung weiterhin zahlreiche vielversprechende
Beteiligungsmöglichkeiten bieten.
Die GSG hat bei Startups, ihren Gründern, wichtigen Business Angels, Company Buildern und Ko-
Investoren nach unserer Einschätzung eine hohe Reputation erworben, die noch weiter
ausgebaut werden soll, um weiterhin eine hohe Quantität und Qualität von
Beteiligungsopportunitäten zu erhalten. Ebenfalls wurden und werden die Geschäftsleiter der
GSG regelmäßig als Sprecher und Juroren auf (Fach)-Kongressen rund um Startups, Venture
Capital und Unternehmertum geladen. Im Berichtszeitraum wurden zahlreiche Artikel mit
Aussagen und Positionen der GSG in unterschiedlichen Medien wie dem Handelsblatt, der Welt
oder der FAZ veröffentlicht.
Die Beteiligungstätigkeit soll weiter fortgeführt werden. Weitere Zugänge zum bestehenden
Portfolio sind geplant, sodass sich das Beteiligungsvermögen in den Finanzanlagen weiter
erhöhen dürfte. Weiterhin hat die GSG auf Grund des vergleichsweise großen bereits 6 https://www.investeurope.eu/media/476271/2015-european-private-equity-activity.pdf 7 http://nvca.org/pressreleases/2016-nvca-yearbook-captures-busy-year-for-venture-capital-activity/
109
bestehenden Beteiligungsportfolios die privilegierte Möglichkeit, Folgeinvestments in
ausgesuchte Portfoliounternehmen zu tätigen und hierbei auch das aufgebaute, in der Regel
nicht öffentlich verfügbare Wissen über die Entwicklung des Unternehmens zu nutzen.
Das Jahr 2016 war für die Venture-Capital-Branche8 und damit auch für die GSG enttäuschend,
was sich auch in dem Abwertungsbedarf mehrerer Beteiligungen zeigte, für den aber natürlich
auch eigene Fehleinschätzungen ursächlich waren. Das Geschäftsfeld der GSG, die Bereitstellung
von Risikokapital, ist risikobehaftet, so dass zu Beginn einer Beteiligung an einem
Portfoliounternehmen leider nie ausgeschlossen werden kann, dass einzelne Beteiligungen
langfristig nicht werthaltig bleiben und dementsprechend zu Verlusten führen.
GSG geht für das Segment der Beteiligungen hinsichtlich der Ergebniserwartungen für das Jahr
2017 von einer Rückkehr zu den positiven Marktbedingungen aus, die die zuvorigen Jahre geprägt
haben, und will die bisherige Strategie dementsprechend unverändert fortsetzen. Dabei strebt
GSG weiterhin einen positiven Wertentwicklungssaldo aus Wertsteigerungen und –verlusten und
entsprechend Gewinnen aus ihren Finanzanlagen an. Es ist zu erwarten, dass die laufenden
Aufwendungen wachstumsbedingt steigen werden. In diesem Kontext sieht sich GSG für die
Zukunft gut gerüstet, um an der für die Zukunft erwarteten positiven Marktentwicklung
partizipieren zu können.
Nach der negativen Entwicklung in 2016 geht die GSG nach heutigem Stand für das Segment
Beteiligungen für 2017 wieder von einem positiven Ergebnisbeitrag des Beteiligungsgeschäfts
aus, das zu einem positiven Segmentergebnis führt.
Auf Basis der positiven Entwicklung für das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe)
sowohl in Umsatz als auch Ertrag im Berichtszeitraum, sowie einem erfreulichen Bestand an
bereits vorhandenen Aufträgen für 2017, erwartet die Exozet-Gruppe für das Folgejahr steigende
Umsatzerlöse und eine steigende EBIT-Marge. Der Fokus soll unverändert auf einer weiteren
Steigerung der EBIT-Margen und damit der Profitabilität, beispielsweise durch eine weitere
Reduktion der Fremdleistungskostenquote erreicht werden. Des Weiteren wurden bereits im
Berichtszeitraum und werden in 2017 das Management um weitere geeignete Fachkräfte
erweitert.
Im Zuge des Erwerbs der Anteile an der Exozet Berlin GmbH räumte die GSG den damaligen
Gesellschaftern der Exozet Berlin GmbH („Comet-Pool“) eine Put-Option zum Verkauf der
verbleibenden Anteile der übrigen Gesellschafter an der Exozet Berlin GmbH an die GSG ein, die
mit Wirkung zum 31.12.2017 ausübbar ist. Die Bewertung des Unternehmenswerts der Exozet-
Gruppe für die Put-Option ist zweistufig und setzt sich zu 50% aus einer Umsatz- und zu 50% aus
einer EBITDA-Komponente zusammen. Von dem ermittelten Wert werden alle Verbindlichkeiten 8 Pitchbook 2016 Annual PE & VC Exits
110
der Exozet-Gruppe abgezogen und alle werthaltigen Forderungen sowie Bar-Guthaben hinzu
gezählt. Im Falle der Ausübung der Put-Option durch den Comet-Pool ist jedoch der
Übernahmepreis der verbleibenden Anteile des Comet-Pools (45,56 %) auf 6.834 TEUR begrenzt,
zuzüglich 45,56% aller werthaltigen Forderungen sowie Barguthaben abzüglich aller
Verbindlichkeiten. Analog zu der Put-Option wurde der GSG eine Call-Option zum Kauf der
verbleibenden Anteile des Comet-Pools eingeräumt, nach der die GSG zu den gleichen
Konditionen wie in der Put-Option alle verbleibenden Anteile der übrigen Gesellschafter
übernehmen kann. Der Unternehmenswert der Exozet-Gruppe muss aber zum 31. Dezember 2017
mindestens 6,4 Mio. EUR betragen, um die Call-Option auszuüben. Im Rahmen der im
Geschäftsjahr 2016 durchgeführten Kapitalerhöhung der Exozet Berlin GmbH wurde dem
Geschäftsführer Peter Skulimma von der GSG eine analoge Call- und Put-Option wie dem Comet-
Pool eingeräumt. Diese betrifft sämtliche Anteile, die Peter Skulimma an der Exozet Berlin
GmbH hält (3,96%). Im Falle der Ausübung der Put-Option durch Peter Skulimma ist der
Übernahmepreis für seine Anteile auf 593 TEUR begrenzt, zuzüglich 3,96% aller werthaltigen
Forderungen sowie Barguthaben abzüglich aller Verbindlichkeiten. Die vorgenannten Put-/Call-
Optionen führen im Falle ihrer Ausübung dazu, dass GSG ihre Beteiligung an der Exozet Berlin
auf bis zu 100% aufstocken würde. Aus Sicht der Gesellschaft wäre eine Beteiligungsquote von bis
zu 100% an der Exozet Berlin und damit der Exozet-Gruppe wirtschaftlich attraktiv, da sich die
Exozet-Gruppe im Berichtszeitraum positiv entwickelt hat.
Für den Gesamtkonzern erwartet GSG aus heutiger Sicht für das Jahr 2017 ebenfalls ein positives
Ergebnis.
Bericht über die wesentlichen Chancen und Risiken
Im folgenden Chancen- und Risikobericht legt die Geschäftsführung der German Startups Group
Berlin GmbH & Co. KGaA ihre Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns
mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken dar. Sie werden in einer Gesamtaussage
zusammengefasst.
Venture Capital verfügt grundsätzlich über ein ausgeprägtes inhärentes Chance-/Risikoprofil. Als
Risiko- oder Wagniskapital bezeichnet, weist es schon semantisch darauf hin. Ziel der
Investments ist es, Startups mit einer hohen Innovationskraft, hoher Skalierbarkeit und
unternehmerischem Talent der Gründer die schnelle Entwicklung zu einem florierenden
Unternehmen zu ermöglichen und so mittelfristig von der Ertragskraft dieser Unternehmen und
den davon hervorgerufenen Unternehmenswertsteigerungen zu profitieren. Da die Beteiligung
teilweise in Phasen stattfindet, in der die Unternehmen noch keine nennenswerten Erlöse
erzielen, ergeben sich hohe Chancen und Risiken für die Investoren.
Das Management dieser Risiken erfordert einen intelligenten Selektionsprozess, die Prüfung der
Beteiligungsangebote, die Integration von für Investoren typischen Schutzrechten in die
111
Beteiligungsverträge, ihre laufende Beobachtung, eine kontinuierliche Kommunikation und ggfs.
eine intensive Betreuung einzelner Portfoliounternehmen bei Fehlentwicklungen.
Welche Chancen in der nahen Zukunft konkret bestehen, welche Chancen und Risiken von Exozet
dem gegenüberstehen und wie der Konzern gewährleistet, dass diese kontinuierlich kontrolliert
werden, erläutern wir nachstehend.
Chancen
Erzielung von außerordentlichen Wertsteigerungen von Portfoliounternehmen
Das grundlegende Modell eines jeden Risikokapitalinvestors ist die Erlangung einer attraktiven
Gesamt-Rendite über ein diversifiziertes Portfolio von Unternehmensbeteiligungen hinweg. Hat
sich ein Portfoliounternehmen positiv entwickelt, bieten sich oftmals
Veräußerungsopportunitäten, indem Finanz- oder strategische Investoren Erwerbsangebote
abgeben oder ein Börsengang stattfindet. In der Veräußerbarkeit von Beteiligungen an
Portfoliounternehmen und der Höhe des Veräußerungserlöses liegen die zentralen Chancen (und
Risiken) der GSG.
Während das Risiko in aller Regel auf den einmaligen Verlust des eingesetzten Kapitals
beschränkt ist (bei allen Beteiligungen ohne Nachschusspflicht), kann im Erfolgsfall ein
Vielfaches des eingesetzten Kapitals erlöst werden. Diese Asymmetrie kann dazu führen, dass
eine „gute“ Beteiligung mehrere Totalausfälle überkompensiert.
Die besondere Entwicklung der Berliner Startup-Landschaft
Es liegt im natürlichen Interesse vieler Stakeholder der Berliner Politik und Wirtschaft, die
Startup-Landschaft weiter auszubauen. So zeigen zahlreiche Studien, dass die jungen
Unternehmen für Arbeitsplätze (vgl. OECD-Scoreboard 20159), die Akquise ausländischer
Investoren und nicht zuletzt für das positive Weltbild Berlins sorgen. Über das quantitative
Wachstum des Berliner Ökosystems hinaus ergibt sich in den nächsten Jahren die Chance auf die
Entstehung eines sich sukzessive selbstverstärkenden Clusters nach dem Vorbild des
amerikanischen Silicon Valley. Glaubt man internationalen Experten, ist der Grundstock hierfür
bereits gelegt10.
Entscheidend hierfür sind weniger die regulatorischen Rahmenbedingungen, sondern der Zuzug
von weiteren Gründern, z.B. Produktdesignern, Programmierern, Internet-
Vermarktungsexperten, Monetarisierungsspezialisten mit unternehmerischem Talent und
sukzessive auch von weiteren Kapitalinvestoren sowie relevante „Exits“, also größere, 9 http://www.keepeek.com/Digital-Asset-Management/oecd/science-and-technology/oecd-science-technology-and-industry-
scoreboard-2015_sti_scoreboard-2015-en 10 http://techcrunch.com/2013/06/04/berlins-network-effect-will-make-it-a-global-startup-center/
112
erfolgreiche Startup-Verkäufe, die dann wiederum als Vorbild für weitere Gründer und
Kapitalgeber dienen. Diese Effekte verstärken sich mit jedem erfolgreichen Exit eines Berliner
Startups. Diese verschaffen nicht nur dem Thema Startups aus Berlin zusätzliche Publicity,
sondern bescheren auch den Gründern und Venture-Capital-Investoren dieser Unternehmen
einen signifikanten Vermögenszuwachs, von denen Teile erfahrungsgemäß in das Startup-
Ökosystem reinvestiert werden. Während Berliner Startups in den Jahren zuvor bedeutende Exits
gelangen, blieben diese in 2016 aus, was zu der insgesamt enttäuschenden Performance der
Venture-Capital-Branche in diesem Jahr beitrug. Aufgrund der überaus positiven Entwicklung der
Berliner Startup-Landschaft in den vorherigen Jahren, sieht die Gesellschaft jedoch keinen
Grund, dass das Ausbleiben beachtlicher Exits in 2016 einen Trend für kommende Jahre
darstellt. Vielmehr rechnet die GSG mit einer Häufung von nun aus ihrer Sicht „überfälligen“
Exits.
Die GSG erwartet sich verbessernde Voraussetzungen für die bestehenden Portfoliounternehmen,
eine erhöhte Anziehungskraft auf die besten Köpfe aus Deutschland und dem Ausland und damit
letztendlich auch höhere Chancen auf profitable Exits als auch vielfältige, spannende
Opportunitäten für kommende Beteiligungen. Bereits heute ist GSG der zweitaktivste
Risikokapitalgeber in Deutschland und erhielt als solcher im Berichtszeitraum mehr als 500
Beteiligungsangebote.
Die Exozet-Gruppe ist nach unserer Einschätzung nicht von wenigen Großkunden abhängig und
hat nach Auffassung der GSG ein tiefes Verständnis für Digitale Medien, insbesondere des Online-
Geschäftes einschließlich mobiler Anwendungen. Die besonderen Chancen liegen insbesondere in
einer weiteren Steigerung von Umsatz, Gewinn und somit dem Unternehmenswert. Es ist nach
aktuellem Planungsstand beabsichtigt, mindestens 0,4 Mio. EUR in Produktentwicklungen zu
investieren. Für das Geschäftsjahr 2017 und mittelfristig stehen folgende Wachstumsthemen im
Vordergrund: „Digitale Produktentwicklung und Consulting“, „Service Design“ und „VR“ (Virtual
Reality, Immersive Media). Als technologische Basis im Wachstumsbereich VR hat die Exozet-
Gruppe über Jahre Erfahrung in 3D-Programmierung gesammelt, zum Beispiel mit Unity3D-
Programmierung in der Entwicklung von Computerspielen. In 2016 konnten im Bereich VR
Projekte u.a. im Automotive-Sektor akquiriert werden und eine Anzahl solcher Projekte
erfolgreich umgesetzt werden. Die Exozet-Gruppe nimmt aus Sicht der Gesellschaft auch bei
videozentrierten Lösungen im Online Bereich (Mediatheken, Portale, Broadcaster) eine starke
Stellung ein und verfügt hierbei über neuartige technische Lösungen, welche die Chance zum
weiteren Ausbau dieses Geschäfts bieten. Daneben beabsichtigt Exozet, ihr Consulting Team
weiter auszubauen; dieses Team erarbeitet Konzepte und Business Pläne für die digitale
Produktentwicklung und übergibt diese Projekte in das Exozet-interne Umsetzungsteams. Exozet
beobachtet seit geraumer Zeit einen Nachfrageanstieg nach entsprechenden Lösungen aus einer
Hand. Außerdem nimmt nach den Erfahrungen des letzten Jahres die Nachfrage nach VR-
113
Lösungen insbesondere im Automobilbereich markant zu und kann weitere Wachstumschancen
eröffnen.
Risiken
Geschäftsentwicklung der Portfoliounternehmen, Totalausfall, Blockrisiko, Venture Capital
Risiko
Die Kehrseite der hohen Wertsteigerungschancen ist die Gefahr des Totalverlustes der
Investition. Dieses Risiko ist bei Risikokapitalinvestments immer gegeben. Die GSG reduziert die
Auswirkungen eines potenziellen Totalverlusts bei einer bestimmten Beteiligung auf die
Gesamtrendite durch die breite Streuung des Beteiligungsportfolios über verschiedene
Unternehmen, Reifegrade, Branchen und Segmente. Durch diese mehrfache Diversifikation wird
ein Blockrisiko systematisch vermieden. Es werden fast ausschließlich Investments ohne
Nachschusspflicht getätigt. Aber das bestehende Risiko lässt sich weder vollständig vermeiden
noch durch die bei der GSG installierten Kontrollen ausschließen.
Außerdem wirkt die GSG dem Risiko mit ihrem Risikomanagement entgegen, indem sie sich
fortlaufend mit der Performance der Portfoliounternehmem auseinandersetzt, soweit von diesen
aktuelle Finanzinformationen vorgelegt werden, und kann so selber bessere
Investmententscheidungen treffen, bei Fehlentwicklungen den Dialog mit dem Management und
Kogesellschaftern suchen und frühzeitig in der Anwerbung von neuem Kapital unterstützen.Der
Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite der Bereitstellung von Risikokapital steht das
Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung
und kontinuierlichem Risikomanagement während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem
Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung dieses Risikos durch eine
breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture-Capital Geschäft, insbesondere in der Seed
Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Start-Ups scheitern. Die diesen
Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte
eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern, könnte dies eine für die GSG
entwicklungsbeeinträchtigende oder im Extremfall sogar kritische Situation verursachen.
Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 25 ihrer 45 aktiven
Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich („für die Gesellschaft
wesentliche Beteiligungen“). Die Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Value, das Momentum
der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments
vorzunehmen. Die 25 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen verkörpern 90% des Fair
Value aller 45 aktiven Beteiligungen. Die GSG unterteilt ihre Beteiligungen in drei verschiedene
Reifegrade, „Seed Stage“, „Early Stage“ und „Growth Stage“. Die Einstufung basiert dabei auf
subjektiv durch die Gesellschaft festgelegte Kriterien. 16 der 25 für die GSG wesentlichen
Beteiligungen sind der Growth Stage zuzuordnen. Dies entspricht 58% des Fair Value aller aktiven
114
Minderheitsbeteiligungen. Neun der für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind wiederum der
Early Stage zuzuordnen und bilden 31% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen.
Zum Stichtag befindet sich keine der für die GSG wesentlichen Beteiligungen in der Seed Stage.
10% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen entfallen auf die für die Gesellschaft
nicht wesentlichen Beteiligungen.
Als wesentliches Risiko für die Profitabilität von Exozet lässt sich vor allem die Verfügbarkeit von
neuen, qualifizierten Mitarbeitern bzw. die Geschwindigkeit des Recruitings dieser festhalten.
Ansonsten ist das Geschäftsmodell der Exozet auch durch eine geringe Abhängigkeit von wenigen
Kunden nach unserer Einschätzung nicht stark risikobehaftet. Sowohl im Rahmen der
verbesserten Profitabilität als auch der verbesserten Eigenkapitalsituation durch die Investments
von GSG und dem neuen Co-Geschäftsführer Peter Skulimma in 2016 erscheint die Liquidität des
Unternehmens bis auf weiteres gesichert, auch für die geplanten moderaten Investitionen.
Die Exozet Gruppe ist ein Technologie-Unternehmen und damit naturgemäß technologischen
Risiken ausgesetzt. Dies bedeutet für Exozet v.a., dass technologische Trends teilweise schwer
vorhersehbar sind. Insbesondere ist der Zeitpunkt, zu welchem die Nachfrage nach bestimmten
Technologielösungen stark wächst und/oder zurück geht, schwer prognostizierbar. So kann es
sein, dass Exozet technologische oder personelle Ressourcen aufbaut bzw. diese auf
Programmiersprachen, Tools oder Plattformen ausrichtet, die zu einem späteren Zeitpunkt durch
die Verwendung anderer Technologien hinfällig werden. Hinzu kommt die Gefahr, dass bei der
Auftragsannahme Festpreise für Leistungen vereinbart wurden, deren Herstellungskosten zu
niedrig einkalkuliert wurden, da sie mehr interne und/oder externe Ressourcen verbrauchen, als
geplant, sodaß Exozet ein Verlust entsteht. Ein ständiges Risiko eines Technologieanbieters wie
Exozet besteht in Bezug auf Virenbefall oder Datenlecks - sowohl auf Seiten Exozets selbst, als
auch innerhalb der für Kunden programmierten Software -, die zu einem Schaden beim
jeweiligen Kunden führen und damit Gewährleistungspflichten hervorrufen können. Um das
erstgenannte Risiko zu verringern, diversifiziert sich Exozet über verschiedene Units und fördert
unterschiedliche Technologien, sei es bei der Entwicklung neuer Produkte, im Vertrieb oder in
der Ausbildung von Entwicklern.
In der Exozet-Gruppe wird der überwiegende Umsatzanteil naturgemäß mit Bestandskunden
generiert. Die Umsätze mit Bestandskunden tendieren dazu, über ein Kalenderjahr hinweg
weniger volatil bzw. besser prognostizierbar zu sein als die Umsätze mit Neukunden. Für
weiteres Wachstum erscheint es notwendig, dass die Exozet-Gruppe den Neukundenumsatz
signifikant steigert.
Auslandsgeschäfte, Zinsänderung und Währung
Obwohl GSG überwiegend nur im deutschsprachigen Raum investiert, kann es dazu kommen,
dass in Deutschland tätige Startups ihren Sitz im Ausland haben oder ihn und/oder ihre
115
Geschäftstätigkeit dorthin verlegen. Diesbezüglich bestehen die üblichen Gefahren und Risiken
bzgl. ausländischer Rechtsordnungen. Einzelne Verträge basieren auf dem jeweiligen
landesspezifischen Recht. Das Risiko wird auch durch die enge Zusammenarbeit mit
spezialisierten Anwaltskanzleien als gering eingestuft.
Bei den Wandeldarlehen wurden für den Fall, dass keine Wandlung stattfindet, feste Zinssätze
vereinbart, sodass kein Risiko von Zinsänderungen besteht. Kurzfristige Geldanlagen hingegen
sind variabel verzinst. Aufgrund der derzeit niedrigen Marktzinssätze bestehen auch hinsichtlich
der Verzinsung der kurzfristigen Geldanlagen keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken, die einen
signfikanten Einfluss auf die Ertragslage haben könnten.
Die Gesellschaft hat sich bei juristisch in den USA domizilierten Unternehmen in US-Dollar
beteiligt sowie bei einem in der Schweiz domizilierten Unternehmen entsprechend in Schweizer
Franken. Bezüglich zukünftiger möglicher Veräußerungsgewinne oder –verluste bestehen
Währungsänderungsrisiken, die zusätzliche Kursgewinne oder –verluste herbeiführen können.
Diese Risiken sind auf Grund der geringen Anzahl der in Fremdwährungen getätigten
Beteiligungen bzw. Forderungen als unwesentlich anzusehen. Analoge unwesentliche Risiken
bestehen auch für die Exozet-Gruppe für Geschäfte in US Dollar und britischen Pfund.
Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken
Es bestehen grundsätzlich keine Verpflichtungen der GSG in bestehende oder neue Beteiligungen
zu investieren, so dass sich hieraus kein Finanzierungsrisiko ergibt. Die kurzfristigen
Darlehensverbindlichkeiten der Exozet-Gruppe gegenüber Kreditinstituten und
Minderheitsgesellschafter in Höhe von 0,7 Mio. EUR sollen planmäßig aus dem Ertrag der Exozet
getilgt werden.
Die unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Darlehen der
GSG in Höhe von 6,5 Mio. EUR sind zum 31.12.17 zur Rückzahlung fällig und lassen sich unter
bestimmten Bedingungen in Höhe von 3,25 Mio. EUR um ein Jahr verlängern. Die Bedingungen
dafür sind die Verwendung von Erlösen aus etwaigen Kapitalerhöhungen und von 75% der Erlöse
aus etwaigen Veräußerungen von Beteiligungen zur Darlehenstilgung. GSG beabsichtigt in 2017
die Tilgung eines Teilbetrags von mindestens 3,25 Mio. EUR aus erwarteten Veräußerungserlösen
in 2017 und eines etwaigen Restbetrags aus einer in diesem Fall vorzunehmenden
Kapitalerhöhung in 2017 oder 2018. Sollten die erwarteten Veräußerungserlöse nicht realisiert
und eine Kapitalerhöhung nicht durchgeführt werden können, wäre eine fristgerechte
Darlehenstilgung weder möglich noch zulässig, da es sich um nachrangige Darlehen handelt. Aus
diesem Grund würde eine ausbleibende fristgerechte Tilgung keinen Liquiditätsengpass auslösen,
sondern wäre die Darlehenstilgung aufzuschieben.
116
Ein weiteres Finanzierungsrisiko besteht aus der den Minderheitsgesellschaftern der Exozet
eingeräumten Put-Option für die restlichen 49,52%, die bei Ausübung zur Hälfte in Geld und zur
anderen Hälfte in Aktien zu vergüten wäre. Die Option ist ausübbar nach Vorliegen des
Jahresabschlusses 2017 der Exozet, also nach den bisherigen Usancen der Exozet etwa im März
2018, und fällig nach Aushandlung des konkreten, bisher nur in Abhängigkeit von
Finanzkennzahlen vereinbarten Ausübungspreises und der sonstigen
Kaufvertragsausgestaltungen, nach der Beurkundung und nach einer weiteren Frist von 30
Bankarbeitstagen. Sollte die Option ausgeübt werden und die Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt
nicht über ausreichende Barmittel verfügen, um die Barkomponente des Kaufpreises zu
bezahlen, wird sie zur Finanzierung weiteres Fremd- oder Eigenkapital aufnehmen. Sollte eine
Kapitalerhöhung nicht durchgeführt werden können, wäre eine fristgerechte Zahlung des
Ausübungspreises der Put-Option weder möglich noch zulässig, da es sich um eine nachrangige
Verbindlichkeit gegenüber einer Aktionärin handelt. Aus diesem Grund würde eine ausbleibende
fristgerechte Zahlung ebenfalls keinen Liquiditätsengpass auslösen, sondern wäre die Zahlung
aufzuschieben.
Regulatorische, steuerliche und sonstige Risiken
GSG unterliegt nach ihrer geprüften Rechtsauffassung aktuell keiner gesonderten Regulierung
durch eine Finanzaufsicht. Sollte sich dies auf Grund einer geänderten Rechtslage bzw.
abweichender Interpretation der bestehenden Gesetzeslage ändern, könnte dies zur
Unzulässigkeit der Fortführung des Beteiligungsgeschäfts, und/oder zu deutlichen Mehrkosten
durch zusätzlichen Verwaltungsaufwand, Personalkosten und Beratungs- und Prüfungskosten
führen oder einen Wechsel der Rechtsform erzwingen.
Aufgrund komplexer steuerlicher Regelungen im und einer möglichen abweichenden bzw.
unterschiedlichen Auslegung durch die Steuerbehörden kann es zu einer von der vom Konzern
erwarteten, abweichenden Besteuerung kommen, die eine Anpassung der erfassten latenten
Steuern zur Folge haben könnte.
Der Konzern bilanziert zum 31.12.2016 aktive latente Steuern in Höhe von 3.526 TEUR und
passive latente Steuern in Höhe von 703 TEUR. Hinsichtlich des Betrages von 2.823 TEUR, um den
die aktiven latenten Steuern die passiven latenten Steuern übersteigen, besteht das Risiko, dass
diese möglicherweise entwertet werden, wenn der Gesetzgeber die Regelungen zur Besteuerung
von Gewinnen aus der Veräußerung von Kapitalgesellschaften ändert oder die Gesellschaft in
Zukunft keine zur Verrechnung des Verlustvortrages verwendbaren steuerpflichtigen Gewinne
erzielt.
117
Gesamteinschätzung zur Lage der Gesellschaft
Zusammenfassend sieht die Geschäftsführung der GSG ihre Gesellschaft in einer aussichtsreichen
Lage. Den dem Venture-Capital-Geschäft inhärenten Geschäftsrisiken wird mit
mehrdimensionaler Diversifikation, einem strukturierten Investmentprozess sowie einem Risiko-
und Beteiligungsmanagement soweit möglich entgegen gewirkt. Die erwarteten
Marktentwicklungen der kommenden Jahre versprechen die Bedingungen für Venture-Capital-
Investoren weiter zu verbessern.
Im Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) sieht die Geschäftführung der Gesellschaft
ebenfalls eine positive Ausgangslage und Marktentwicklung gesehen, die eine positive
Entwicklung der Exozet-Gruppe erwarten lässt.
Berlin, den 27. März 2017
Für die geschäftsführende Komplementärin
Christoph Gerlinger ! !
118
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
An die German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, Berlin
Wir haben den von der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, Berlin, aufgestellten
Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Notes, Kapitalflussrechnung
und Entwicklung des Eigenkapitals - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom
1.1.2016 bis 31.12.2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht
nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der
anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von
Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der
gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und
des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
119
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den IFRS insgesamt und
vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der
Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.
Berlin, 27. März 2017
Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Marko Pape Udo Heckeler Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
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KONTAKT UND IMPRESSUM INVESTOR RELATIONS KONTAKT cometis AG Claudius Krause Unter den Eichen 7 65195 Wiesbaden Tel +49.611.205855-28 Fax +49.611.205855-66 E-Mail krause@cometis.de IMPRESSUM German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA Platz der Luftbrücke 4-6 12101 Berlin Tel +49.30.6098890.80 Fax +49.30.6098890.89 E-Mail ir@german-startups.com
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