130
1 GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger Straße 44 Telefax: (09303) 99198 D-97246 Eibelstadt Infotel: (09303) 99199 eMail-Adresse: [email protected] Internet: www.frankenrueben.de

GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

1

GESCHÄFTSBERICHT2014/2015

(Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015)

Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660Würzburger Straße 44 Telefax: (09303) 99198D-97246 Eibelstadt Infotel: (09303) 99199eMail-Adresse: [email protected]: www.frankenrueben.de

Page 2: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

Was für ein Rübenjahr 2014! Rekord-Erträge werden aus (fast) allen EU-Ländern gemeldet – auch in Franken! Nur so richtig kann sich die ganze Branche nicht freuen. „Wohlwollend“ hat die EU-Kommission schon im Vor-feld die Binnenmärkte über zusätzliche Importlizenzen und Wandlungen von Industrie- in Quotenzucker unter Mengen- und Preisdruck gesetzt. „Ungewollt“ üben An-bauer und Zuckerunternehmen schon jetzt für die Zeit nach der Quote ihre Wettbewerbsfähigkeit, allerdings mit einer (noch) stark begrenzten Exportmöglichkeit auf den Weltmarkt. Zudem verzerren innerhalb der EU zehn (!) Zuckerrüben erzeugende Länder die Wettbewerbs-Bedingungen durch Gewährung nationaler gekoppelter Zahlungen bis 2020 – wir bleiben dabei außen vor.

In diesem Umfeld verhandeln wir die neuen vertraglichen Rahmenbedingungen zum Rübenanbau nach der Quote ab 2017. Mengensteuerung, Preisbildung, Frachtkosten, Rübenmarkvergütung, Zahlungstermine … sind Teilberei-che, über die wir mit Südzucker sprechen – wohlwissend, dass die Klärung von Detailfragen (z. B. zur künftigen Rübenbewertung) noch Zeit und Kreativität braucht. Trotz aller nötigen Flexibilität und Freiheit im Anbau geht es bei allen Bemühungen um eine ausreichende und nachhal-tige Versorgung unserer Zuckerfabriken mit Rüben unter Wahrung der vorhandenen (fi nanziellen) Bindungen u.a. mit der SZVG sowie um die Wirtschaftlichkeit im Anbau.

Die Kontraktmenge ab 2017 wird deswegen im Nor-maljahr aufgeteilt in eine Basismenge (= 100 % der in-dividuellen, aktiven Lieferrechte inklusive „E“) und eine Mehrmenge (= plus 25 %). Die Basismenge erhält einen garantierten Mindestpreis – ansonsten orientiert sich der Rübenpreis in fairer Teilung am Zuckererlös der Südzu-cker AG. Wer also nach 2017 Rüben für Südzucker an-bauen will, braucht weiterhin Lieferrechte!

Die zweite Grundsatz-Entscheidung betrifft die Frachtkos-ten, die bisher von Südzucker für die Quotenrüben zu

100 % übernommen wurden, für die Nichtquoten-Rüben zu 75 % (bis max. 3,00 Euro/t). Die neue Regelung sieht eine Frachtkosten-Aufteilung für alle Rüben (inklusi-ve Fremdbesatz der Lieferungen) mit 75 % zu Lasten der Südzucker bzw. der Solidargemeinschaft und 25 % indi-viduell vor. Eine „Deckelung“ des Südzucker-Anteils wird es nicht mehr geben.

Der Trend zum effi zienteren Anbau(er) wird sich fortset-zen, dabei ist die Entfernung zur Fabrik nur ein Kostenfak-tor von vielen. Zu einer „erdrutschartigen“ Verlagerung des Zuckerrübenanbaus Richtung Verarbeitungsstandor-te wird es deshalb nicht kommen. Im Zusammenspiel von Anbauern, Unternehmen und Standort haben wir im Sü-den und insbesondere Franken unsere Stärken – fl exibles Handeln in Feld und Fabrik eingeschlossen.

Damit scheint der Spagat für den Anbau zwischen einem freien Wettbewerb und der sicheren Erzeugung inner-halb der süddeutschen Solidargemeinschaft gelungen. Partnerschaftlich und vertrauensvoll kann nun auch die Klärung der Einzelfragen bis Januar 2016 angegangen werden.

Nehmen wir es zuversichtlich an: Zucker & Rüben im (EU-)Wettbewerb auf dem Feld, in den Märkten und beim Kunden – die Politik werden wir stets an ihre Ver-antwortung und faire Bedingungen für den heimischen Markt erinnern!

Eibelstadt, im April 2015

Zucker & Rüben im (EU-)Wettbewerb

Anbaujahr & Kampagne 2014 im Rekord-ModusZukunftssignale

Dr. Jochen Fenner Dr. Klaus Ziegler (Vorsitzender) (Geschäftsführer)

Page 3: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

Zucker & Rüben im (EU-)Wettbewerb

Anbaujahr & Kampagne 2014 im Rekord-ModusZukunftssignale

Page 4: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

LMG Ochsenfurt eG – Festakt am 12. September 2014

Segnung von Team und neuer Technik der LMG Ochsenfurt für eine gute Kampagne 2014/15 im neuen,

erweiterten Gebiet – gewürdigt von viel Prominenz aus Kirche, Politik, Polizei, Verbänden, Ringen und Un-

ternehmen am/auf dem Rübenhof der Zuckerfabrik Ochsenfurt: in der Mitte u.a. Bürgermeister Peter Juks

(Ochsenfurt) und Landrat Eberhard Nuß (Würzburg), rechts außen die beiden Pfarrer Oswald Sternagel

und Friedrich Wagner.

Page 5: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger
Page 6: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger
Page 7: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

2 BLE, SZ AG, GBZR, Dr. Eberhard Krayl, 15.01.2015

0

5

10

15

20

25

30

N-Effizienz in kg N / t ZuckerertragLog. (N-Effizienz in kg N / t Zuckerertrag)

Entwicklung der „N-Effizienz“ in Franken als Fingerzeig zu Nachhaltigkeit

Individuelle Bezahlung EUF- Bodenuntersuchung

Page 8: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

8

Inhaltsverzeichnis

I. Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .101. Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102. Vertretung des Verbandes in anderen Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153. Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V., Ochsenfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184. Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG, Stuttgart-Ochsenfurt (SZVG) Sitz: Stuttgart . . 225. Südzucker AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

II. Anbau, Ernte und Verarbeitung der Zuckerrüben in Franken 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281. Bestimmungen der EU-Behörden und nationale Beschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282. Bezahlungssystem und Preise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333. Rübenanbau 2014/2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394. Rübenlieferrechte und Vertragsrübenmengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 435. Witterungs- und Wachstumsverlauf 2014. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446. Pflanzenschutzmaßnahmen und Ernte 2014. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457. Das Saatgut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498. Zahl der Anbauer, Anbaufläche, Anteil der Quoten am Gesamtaufkommen, Ertrag, Besatz, Zuckergehalt und Qualitätszahl in den fränkischen Kreisen 2014 (* gerundet auf eine Nachkommastelle) . . . . . . 529. Rübenkategorien in Franken, Erträge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5310. Rübenübernahme und -verarbeitung in Franken 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5311. Zuckergehalt und Ausbeute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5512. Die Entwicklung des Zuckerrübenbaus und der Erträge in Franken seit 1930

(in verschiedenen Zeitetappen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

III. Die Begutachtung der Zuckerrüben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 571. Die Bewertung der Zuckerrüben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 572. Die Überwachung der Zuckergehaltsbestimmungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

IV. Der Rübenpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 641. Berechnungsgrundlagen (auf Basis Zuckerfabrik Ochsenfurt). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 642. Qualitätsprämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643. Rübenpreisrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 654. Verteilung der Qualitätsprämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675. Wirtschaftserschwernisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 686. Rübenmarkvergütung (RMV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 697. Schnitzel- und Melassepreise, Carbokalk. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 698. Bonus für Qualität, Umwelt und Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 699. Bonus für Vertragserfüllung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6910. Abzüge vom Rübenpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7011. Erdemodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7012. Vorgaben der Rübenabrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7013. Rückzahlung der Produktionsabgabe 2001/2002 – 2005/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

V. Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG, Stuttgart-Ochsenfurt . . . . . . . . . . . 731. Entwicklung des Südzucker-Konzerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 732. Entwicklung der SZVG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 743. Zins- u. Dividendenabrechnung für die Zeichnungen der Rübenanbauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

VI. Zuckerrübenanbau für die Südzucker AG in Franken 2014. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

Page 9: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

9

VII. Aus dem Verbandsgeschehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .761. Wahlen in den Ausschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762. Wahlen in den Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 763. Wahlen der Vertrauensleute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 764. Vorstands- und Ausschuss-Sitzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 775. Mietenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 786. Anfuhrumstellung des fränkischen Gebietes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807. Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848. Unterausschuss für individuelle Bezahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869. Verlade- und Transportausschuss (V+T) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8810. Unterausschuss für Bodengesundheit und Rübenreinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9511. Hofkommissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9612. Gemeinsame Veranstaltungen mit Vorstand und Ausschuss des Süddeutschen Verbandes . . . . . . . . . . . . . 9713. Geschäftsführerbesprechungen, Projektgruppen und Fachstelle „Rübenlogistik“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9814. Die Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen in Franken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9915. Biorübenanbau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9916. Ehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10017. Versammlungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10118. Unterrichtung der Verbandsangehörigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10619. Überregionaler Informationsaustausch/Öffentlichkeitsarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10720. Reform der Zuckermarktordnung („Ab 2017 ohne Quoten“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11021. Dokumentation im Zuckerrübenbau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11422. Übertragung von Lieferrechten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11423. dzz – Die Zuckerrüben Zeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11524. Unterausschuss „Anbau 2020“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11525. Verlagerung der Ochsenfurter SÜDZUCKER-Hauptverwaltung 2014/2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11826. Tätigkeit für die Ausbildung der Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

VIII. Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1201. Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1202. Mitgliederzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1203. Projekte und Aufgabenschwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1214. Bodenuntersuchung auf Nährstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1225. Bodenuntersuchung auf Humus-Gehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1246. Rhizoctonia-/Nematodenprojekt Zuckerrüben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1247. Qualitätsprüfung – Kontrollproben Zuckergehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1248. Qualitätssicherung – Schlagdokumentation Zuckerrüben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

IX. Das Versuchswesen 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

Page 10: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

10

I. Organisation

1. Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V.

VORSTAND

Dr. Jochen Fenner 97255 Gelchsheim, Hofstraße 2Vorsitzender Kreis Würzburg Telefon: 09335-413 Telefax: 09335-8109 Mobil-Telefon: 0171-3349730 E-Mail: [email protected]

Ernst Hahn 91541 Rothenburg o.d.T., Schandhof 11. stellvertr. Vorsitzender Kreis Ansbach Telefon: 09861-709491 Telefax: 09861-709493 Mobil-Telefon: 0151-56114648 E-Mail: [email protected]

Johannes Menth 97253 Gaukönigshofen-Rittershausen, Otto-Menth-Straße 152. stellvertr. Vorsitzender Kreis Würzburg Telefon: 09337-996979 Telefax: 09337-996978 Mobil-Telefon: 0172-8642082 E-Mail: [email protected]

AUSSCHUSS

Karl-Heinz Bernard 97332 Volkach, Unterer Haidweg 18 Kreis Kitzingen Telefon: 09381-3713 Telefax: 09381-6459 Mobil-Telefon: 0171-3338367 E-Mail: [email protected]

Hermann Bonnländer 97783 Karsbach-Weyersfeld, Am Gründlein 1 Kreis Main-Spessart Telefon: 09358-1448 Telefax: 09358-901021 Mobil-Telefon: 0151-15618845 E-Mail: [email protected]

Page 11: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

11

Matthias Dorsch 97320 Mainstockheim, Am Schneeberg 1 Kreis Kitzingen Telefon: 09321-267341 Telefax: 09321-21807 Mobil-Telefon: 0171-1954863 E-Mail: [email protected]

Heinrich Faatz 96194 Walsdorf-Erlau, Lange Straße 25(bis 12.05.2014) Kreis Bamberg Telefon: 09549-646 Telefax: 09549-5268 Mobil-Telefon: 0175-2973853 E-Mail: [email protected]

Thomas Muhr 85111 Adelschlag, Gut Wittenfeld Kreis Eichstätt Telefon: 08424-898989 Telefax: 08424-898930 Mobil-Telefon: 0171-9903664 E-Mail: [email protected]

Uwe Pfister 97282 Retzstadt, Thüngersheimer Straße 12 Kreis Main-Spessart Telefon: 09364-811072 Telefax: 09364-811076 Mobil-Telefon: 0170-6250990 E-Mail: [email protected]

Andreas Schech 97508 Grettstadt, Bahnhofstraße 43 Kreis Schweinfurt Telefon: 09729-1610 Telefax: 09729-1610 Mobil-Telefon: 0171-8642675 E-Mail: [email protected]

Peter Schlund 96155 Buttenheim, Birkenweg 4(ab 08.09.2014) Kreis Bamberg Telefon: 09545-50784 Telefax: 09545-950282 Mobil-Telefon: 0171-5537804 E-Mail: [email protected]

Christian Schmitt 97244 Bütthard-Gaurettersheim, St. Michael-Straße 16 Kreis Würzburg Telefon: 09336-99836 Telefax: 09336-99834 Mobil-Telefon: 0174-7569103 E-Mail: [email protected]

Ralf Schmitt 97509 Kolitzheim-Herlheim, Herlindenstraße 35 Kreis Schweinfurt Telefon: 09382-7642 Telefax: 09382-7647 Mobil-Telefon: 0171-3678574 E-Mail: [email protected]

Page 12: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

12

Rainer Stephan 97437 Haßfurt-Unterhohenried, Dorfstraße 14 Kreis Haßberge Telefon: 09521-7230 Telefax: 09521-610452 Mobil-Telefon: 0170-9235061 E-Mail: [email protected]

Dr. Stefan Streng 97215 Uffenheim, Aspachhof Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Telefon: 09848-979970 Telefax: 09848-9799862 Mobil-Telefon: 0173-3437002 E-Mail: [email protected]

Winfried Strobel 97262 Hausen-Erbshausen, Kirchweg 1 Kreis Würzburg Telefon: 09367-99230 Telefax: 09367-99232 Mobil-Telefon: 0170-4521354 E-Mail: [email protected]

Johannes Strobl 90556 Cadolzburg-Greimersdorf, Gonnersdorfer Weg 3 Kreis Fürth Telefon: 09103-453 Telefax: 09103-7312 Mobil-Telefon: 0171-5535262 E-Mail: [email protected]

Jürgen Trabert 97258 Gollhofen, Ringstraße 37 Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Telefon: 09339-491 Telefax: 09339-491 Mobil-Telefon: 0170-6067707 E-Mail: [email protected]

Markus Werner 97618 Heustreu, Vorstraße 28 Kreis Rhön-Grabfeld Telefon: 09773-8408 Telefax: 09773-8407 Mobil-Telefon: 0171-7379246 E-Mail: [email protected]

Page 13: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

13

ERSATZMÄNNER

Unterfranken

Bernhard Bumm 97509 Kolitzheim, Schweinfurter Straße 50 Kreis Schweinfurt Telefon: 09385-361 Telefax: 09385-571 Mobil: 0151-20422956 E-Mail: [email protected]

Benedikt Endres 97244 Bütthard-Gützingen, Kirchplatz 6 Kreis Würzburg Telefon: 09336-821 Telefax: 09336-997877 Mobil: 0173-3061604 E-Mail: [email protected]

Bernhard Wolf 97258 Ippesheim, Herrnberchtheim 161 Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Telefon: 09339-9892850 Telefax: 09339-9892856 Mobil-Telefon: 0173-2129802 E-Mail: [email protected]

Gerhard Rohn 91541 Rothenburg-Herrnwinden, Haus-Nr. 7 Kreis Ansbach Telefon: 09861-2283 Telefax: 09861-2283 Mobil: 0172-8419769 E-Mail: [email protected]

Oberfranken

Jochen Körtge 96476 Bad Rodach, Schweighof 1 Kreis Coburg Telefon: 09564-80260 Telefax: 09564-80262 Mobil-Telefon: 0170-9717931 E-Mail: [email protected]

Peter Schlund 96155 Buttenheim, Birkenweg 4(bis 08.09.2014) Kreis Bamberg Telefon: 09545-50784 Telefax: 09545-950282 Mobil-Telefon: 0171-5537804 E-Mail: [email protected]

Page 14: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

14

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Dipl.-Ing. agr. Dr. Klaus Ziegler GeschäftsführerHahnsteig 18, 97252 FrickenhausenTelefon: 09331-1200Mobil-Telefon: 0171-5517556E-Mail: [email protected]

Dipl.-Ing. agr. Manfred Anselstetter SachbearbeiterAm Stiegel 14, 97286 WinterhausenTelefon: 09333-1756Mobil-Telefon: 0170-5611571E-Mail: [email protected]

Erich Göbel Landw. TechnikerÖlbergstraße 17, 97294 UnterpleichfeldTelefon: 09367-3494Mobil-Telefon: 0171-5520272E-Mail: [email protected]

Maria Heimbach BürokauffrauFrühlingstraße 47, 97241 BergtheimTelefon: 09367-1243E-Mail: [email protected]

Ingrid Dluczek BürokauffrauKleinochsenfurter Straße 44, 97199 OchsenfurtTelefon: 09331-4439E-Mail: [email protected]

VERTRAUENSMÄNNER FÜR DEN ZUCKERRÜBENBAU

Aufgrund von Neuwahlen und Strukturanpassung im Jahre 2014/2015 reduzierte sich die Zahl der „Vertrauensmänner für den Zuckerrübenbau“ und damit auch die Zahl der Ortsvereinigungen von 329 (Bereich Ochsenfurt 316; Bereich Rain 13) auf 213 (nunmehr im Bereich Ochsenfurt 201 und im Bereich Rain 12).

Page 15: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

15

2. Vertretung des Verbandes in anderen Organisationen

In folgenden nahestehenden Organisationen ist der Verband vertreten:

1. Im Vorstand des Verbandes Süddeutscher durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim Zuckerrübenanbauer e.V.

2. Im Ausschuss des Verbandes Süddeutscher durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim Zuckerrübenanbauer e.V. Ernst Hahn, Rothenburg o.d.T. Johannes Menth, Rittershausen Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen DL Richard Franz Frhr. von Bechtolsheim, Dettelbach-Mainsondheim Ehrenmitglied im Vorstand

3. Im Aufsichtsrat der Südzucker AG durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim

4. Im Landwirtschaftlichen Beraterkreis der durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim Südzucker AG Ernst Hahn, Rothenburg o.d.T. Johannes Menth, Rittershausen

5. Im Vorstand der Süddeutschen durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG (Vorsitzender)

6. Im Aufsichtsrat der Süddeutschen durch Ernst Hahn, Rothenburg o.d.T. Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG Johannes Menth, Rittershausen

7. Im Beirat der Süddeutschen durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG

8. Im Vorstand des Ringes Fränkischer durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim (Vorsitzender) Zuckerrübenbauer e.V. Ernst Hahn, Rothenburg o.d.T. (1. stellvertr. Vors.) Johannes Menth, Rittershausen (2. stellvertr. Vors.) Im Beirat des Ringes Fränkischer durch Karl-Heinz Bernard, Volkach Zuckerrübenbauer e.V. Hermann Bonnländer, Weyersfeld Matthias Dorsch, Mainstockheim Heinrich Faatz, Erlau (bis 12.05.2014) Dr. Eberhard Krayl, Mannheim Thomas Muhr, Adelschlag Uwe Pfister, Retzstadt Andreas Schech, Grettstadt Peter Schlund, Buttenheim (ab 08.09.2014) Christian Schmitt, Gaurettersheim Ralf Schmitt, Herlheim Rainer Stephan, HAS-Unterhohenried Dr. Stefan Streng Winfried Strobel, Erbshausen Johannes Strobl, Cadolzburg Jürgen Trabert, Gollhofen Markus Werner, Heustreu Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen

9. Im Vorstand des Kuratoriums für Versuchs- durch Ernst Hahn, Rothenburg o.d.T. wesen und Beratung, Ochsenfurt Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen

Page 16: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

16

10. In der Prüfungskommission der Deutschen durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V., Prüfstelle (Technik der Bestellung, Pflege und Boden- bearbeitung, Neuheiten-Kommission zur Agritechnica), Groß-Umstadt

11. Im Vorstand des Vereins durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen „Jugendförderung Franken“

12. In der „Jugendförderung Franken durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim der süddeutschen Zuckerwirtschaft e.V.“ Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen

13. In der Internationalen Vereinigung durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Europäischer Zuckerrübenanbauer (CIBE), Generalsekretär, Technische Kommission Mitglied in der Technischen Arbeitsgruppe „Unpaid part of beets“ und „sustainable beet growing“ (deutscher Vertreter)

14. In der dzz-Zuckerrübenzeitung durch Ernst Hahn, Rothenburg o.d.T. (Redaktionskomitee) Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen (Gaststatus)

15. Im IIRB – Internationales Institut durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim für Zuckerrübenforschung - Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen (Mitglied „Agritechnical Engineering“)

16. Im Koordinierungsausschuss des durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Instituts für Zuckerrübenforschung, Göttingen (u.a. auch Mitglied im Arbeitskreis Sorten)

17. Im Ausschuss des Landeskuratoriums durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim für pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V., München

18. In der DLG, Ausschuss für Zuckerrüben durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim

19. Im Widerspruchsausschuss-Rüben durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen beim Bundessortenamt Hannover

20. Im Beirat der Fachstelle „Rübenlogistik“ durch Rainer Stephan, HAS-Unterhohenried (gegründet am 01.05.1994) beim Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer

21. Im Beirat der EUF-Arbeitsgemeinschaft durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Ochsenfurt

22. Im Aufsichtsrat der Landwirtschaftlichen durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen (Gaststatus) Maschinengemeinschaft der Zuckerrübenbauer Zeil Ost eG bzw. West eG, Gerolzhofen, Arnstein, sowie LMG Ochsenfurt eG

23. Im Bezirksvorstand des BBV-Bezirksverband durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim Unterfranken, Würzburg

24. Im Fördererkreis Zucker-Museum e.V. durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen Berlin

Page 17: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

17

25. Im fränkischen Verlade- und durch Johannes Menth, Rittershausen (Vorsitzender) Transport-Ausschuss Hermann Bonnländer, Weyersfeld (Verbandsvertreter lt. Liefervertrag) Matthias Dorsch, Mainstockheim Rainer Stephan, HAS-Unterhohenried Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen

26. In der Arbeitsgemeinschaft (AG) Europa durch Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim Würzburg Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen

27. In der WVZ-Lenkungsgruppe Betriebsbefragung durch Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen zur Produktionstechnik im Zuckerrübenanbau

Page 18: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

18

3. Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V., Ochsenfurt

97199 Ochsenfurt, Marktbreiter Straße 74 Telefon: 09331-91-875 Telefax: 09331-91-874 E-Mail: [email protected] Internet: www.vsz.de

EhrenvorsitzenderHans-Georg Andreae 86692 Münster, Gut Sulzverst. 25.06.2014 Telefon: 09090-701363

Ehrenmitglieder des VorstandesPeter Münsterer 84034 Landshut, Innere Regensburger Straße 6b Telefon: 0871-4303856

Dr. Reinhold Kißling 74906 Bad Rappenau-Bonfeld, Kirchhausener Straße 26 Telefon: 07066-8192

Richard Franz Frhr. von Bechtolsheim 97337 Dettelbach-Mainsondheim Telefon: 09324-903230

Ludwig Bayer 64584 Biebesheim, Kirchgasse 11 Telefon: 06258-6330

Manfred Schneller 61194 Niddatal-Assenheim, Erlenhof Telefon: 06034-2273

Arnold Eisenacher 37124 Rosdorf-Obernjesa, Angerstraße 18 Telefon: 05509-713

Richard Schwaiger 94330 Aiterhofen, Amselfing 11 Telefon: 09421-61869

Heinz Christian Bär 61184 Karben/Burg-Gräfenrode, Margarethenhof Telefon: 06034-3883

Ulrich Müller 04626 Illsitz, Am Dorfplatz 2 Telefon: 034491-26328

Ernst Wechsler 67593 Westhofen, Wormser Straße 1 Telefon: 06244-211

Ludwig Eidmann 64823 Groß-Umstadt, Eidmannshof Telefon: 06078-2470

Page 19: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

19

GESCHÄFTSFÜHRENDER VORSTAND

VorsitzenderDr. Hans-Jörg Gebhard 75031 Eppingen, Adelshofer Straße 17 Telefon: 07262-1668 Telefax: 07262-3296 E-Mail: [email protected]

1. stellvertr. VorsitzenderErhard Landes 86609 Donauwörth-Zirgesheim, Schiesserhof 2 Telefon: 0906-3848 Telefax: 0906-1253 E-Mail: [email protected]

2. stellvertr. VorsitzenderRalf Hentzschel 01920 Panschwitz-Kuckau-Lehndorf, Am Park 14 Telefon: 035796-96340 Telefax: 035796-98136 E-Mail: [email protected]

3. stellvertr. VorsitzenderGeorg Koch 34590 Wabern, Gut Udenborn Telefon: 05683-253 Telefax: 05683-5296 E-Mail: [email protected]

GeschäftsführerDr. Fred Zeller 97199 Ochsenfurt, Marktbreiter Straße 74 Telefon: 09331-91-875 Telefax: 09331-91-874 E-Mail: [email protected]

Weitere Vorstandsmitglieder

Dr. Jochen Fenner 97255 Gelchsheim, Hofstraße 2 Telefon: 09335-413 Telefax: 09335-8109 E-Mail: [email protected]

Helmut Friedl 86492 Egling, Hattenhofen 5ab 10.03.2015 Tel. 08206 9030750, Fax 08206 9030752 E-mail: [email protected]

Walter Manz 55278 Dexheim, Dalheimer Straße 14 Telefon: 06133-57465 Telefax: 06133-60291 E-Mail: [email protected]

Herwig Marloff 61203 Reichelsheim, Neugasse 15 Telefon: 06035-3138 Telefax: 06035-18139 E-Mail: [email protected]

Joachim Rukwied 74246 Eberstadt, Damme Telefon: 07134-4855 Telefax: 07134-21512 E-Mail: [email protected]

Page 20: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

20

AUSSCHUSS

Mitglieder des Vorstandes sowie folgende PersonenMaximilian Ampferl (ab 10.03.2015) 85092 Kösching, Klosterstraße 10,Rupert Bach 68542 Heddesheim, Brunnenweg 6Heiner Braband 37133 Friedland 5 OT Niedernjesa, Zur Insel 2Ludwig Brunnhuber (bis 10.03.2015) 89344 Aislingen, Graf-von-Werdenbergstraße 16Franz-Günther Dörrschuck 63674 Altenstadt-Heegheim, Brunnenstraße 8Hans-Georg Gröner 88459 Tannheim, Hofgut KrimmelErnst Hahn 91541 Rothenburg o. d. T., Schandhof 1Christian Hartje 34393 Grebenstein, MelchershofJosef Haslbeck (bis 10.03.2015) 94333 Geiselhöring, Gunting 5Thomas Hellmuth 63594 Hasselroth-Niedermittlau, Obere Heeg 17Erik Jennewein 67728 Münchweiler, Mühlstraße 19Dr. Matthias Mehl 60437 Frankfurt/M. Nieder-Erlenbach, Auf der Steinritz 14Johannes Menth 97253 Gaukönigshofen-Rittershausen, Otto-Menth-Straße 15Peter Plank (ab 10.03.2015) 85077 Manching-Westenhausen, Achstraße 14Dr. Helmut Ring 94342 Straßkirchen, Straubinger Straße 11Clemens Schaaf 06188 Landsberg-Sietzsch, Emsdorfer Platz 4Norbert Schindler MdB (bis 29.08.2014) 67273 Bobenheim, Weisenheimer Straße 8Steffen Steinbrück 99439 Neumark, EG Neumark eG, Vor dem Obertore 160

Beratende MitgliederDr. Rudolf Apfelbeck 93086 Wörth, Im Blindfenster 22Dr. Christian Lang 67595 Bechtheim, Im Rosengarten 6Manfred Menz 61191 Rosbach, Waldhaus BeinhardsRüdiger Nagel 34628 Willingshausen–Ransbach, Dorfstraße 5Thomas Rothe 04746 Hartha, Richzenhainer Straße 26Harald Wetzler 74177 Bad Friedrichshall, Heuchlinger Straße 3Dr. Klaus Ziegler 97252 Frickenhausen, Hahnsteig 18

GESCHÄFTSSTELLE

GeschäftsführerDr. Fred Zeller 97199 Ochsenfurt, Marktbreiter Straße 74 Telefon: 09331-91-875 Telefax: 09331-91-874 E-Mail: [email protected]

Stellvertr. GeschäftsführerMartin Graber

Sekretärin Brigitte Knarr

BuchhalterSven Böker

Redaktion der dzzGudrun Walther

Vertrieb dzzAlexandra Wolz

Fachstelle RübenlogistikKlaus Weippert

Page 21: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

21

Im Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer sind folgende Rübenbauverbände zusammengeschlossen:

Heilbronn Verband baden-württembergischer Zuckerrübenanbauer e.V. 74072 Heilbronn/Neckar, Gartenstraße 54 Telefon: 07131-7893-0, Telefax: 07131- 7893-19 E-Mail: [email protected], Internet: www.vsz.de/Baden-Wuerttemberg.htm

Barbing Verband bayerischer Zuckerrübenanbauer e.V. 93092 Barbing, Sandstraße 4 Telefon: 09401-9304-0, 09401-9304-99 E-Mail: [email protected], Internet: www.bayernruebe.de

Eibelstadt Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. 97246 Eibelstadt, Würzburger Straße 44 Telefon: 09303-90660, Telefax: 09303-99198 E-Mail: [email protected], Internet: www.frankenrueben.de

Worms Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V. 67547 Worms, Rathenaustraße 10 Telefon: 06241-92192-0, Telefax: 06241-92192-99 E-Mail: [email protected], Internet: www.ruebe.info

Willingshausen Verband der Zuckerrübenanbauer Kassel e.V. 34628 Willingshausen–Ransbach, Dorfstraße 5 Telefon: 06691-9448283, Telefax: 06691-9448285 E-Mail: [email protected], Internet: www.vsz.de/Kassel.hmt

Friedrichsdorf Verband Wetterauer Zuckerrübenanbauer e.V. 61381 Friedrichsdorf/Taunus, Taunusstraße 151 Telefon: 06172-7106-221 oder 134, Telefax: 06172-7106-222 E-Mail: [email protected], Internet: www.vsz.de/Wetterau.htm

Zeitz Verband Sächsisch-Thüringischer Zuckerrübenanbauer e.V. 04746 Hartha, Richzenhainer Straße 26 Telefon:034328 604506, Telefax:034328 604507 E-Mail: [email protected], Internet: www.vstz.de

Page 22: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

22

4. Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG, Stuttgart-Ochsenfurt (SZVG) Sitz: Stuttgart

Anschrift: 97199 Ochsenfurt, Marktbreiter Straße 74 Telefon: 09331-91256 Telefax: 09331-91245 E-Mail: [email protected] Internet: www.szvg.de

VORSTAND

Ehrenvorsitzender:Dr. Reinhold Kißling 74906 Bad Rappenau-Bonfeld, Kirchhausener Straße 26

Vorsitzender: Dr. Jochen Fenner 97255 Gelchsheim, Hofstraße 2

Stellvertr. Vorsitzender:Erhard Landes 86609 Donauwörth-Zirgesheim, Schiesserhof 2

Vorstandsmitglieder:Georg Koch 34590 Wabern, Gut UdenbornWalter Manz 55278 Dexheim, Dalheimer Straße 14Herwig Marloff 61203 Reichelsheim, Neugasse 15Joachim Rukwied 74246 Eberstadt, Damme

AUFSICHTSRAT

Vorsitzender:Dr. Hans-Jörg Gebhard 75031 Eppingen, Adelshofer Straße 17

Stellvertr. Vorsitzender:Ralf Hentzschel 01920 Panschwitz-Kuckau-Lehndorf, Am Park 14

Mitglieder:Rupert Bach 68542 Heddesheim, Brunnenweg 6

Ludwig Brunnhuber 89344 Aislingen, Graf-von-Werdenbergstraße 16

Klaus Buchleitner (ab 11.12.2014) A-1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1

Ludwig Eidmann 64823 Groß-Umstadt, Eidmannshof

Dr. Ewald Glaser 76137 Karlsruhe, Lauterbergstraße 1

Ernst Hahn 91541 Rothenburg o. d.T., Schandhof 1

Christian Hartje 34393 Grebenstein, Melchershof

Veronika Haslinger A-1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1

Thomas Hellmuth 63594 Hasselroth/Niedermittlau, Obere Heeg 17

Page 23: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

23

Hans-Josef Hilgers 50668 Köln, Altenberger Straße 1 a

Erik Jennewein (ab 11.12.2014) 67728 Münchweiler, Mühlstraße 19

Dr. Christian Konrad (bis 11.12.2014) A-1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1

Susanne Kunschert (ab 11.12.2014) 73760 Ostfildern, Felix-Wankel-Straße 2

Dr. Josef Krapf 81925 München, Arabellastraße 4

Johannes Menth 97253 Gaukönigshofen-Rittershausen, Otto-Menth-Straße 15

Dr. Helmut Ring 94342 Straßkirchen, Straubinger Straße 11

Clemens Schaaf 06188 Landsberg-Sietzsch, Emsdorfer Platz 4

Norbert Schindler MdB (bis 11.12.2014) 67273 Bobenheim a. B., Weisenheimer Straße 8

Roland Schuler 81925 München, Arabellastraße 4

Steffen Steinbrück 99439 Neumark, Vor dem Obertore 160

MITGLIEDER

Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V., Marktbreiter Straße 74, 97199 Ochsenfurt

Verband bad.-württ. Zuckerrübenanbauer e.V., Gartenstraße 54, 74072 Heilbronn

Verband bayerischer Zuckerrübenanbauer e.V., Sandstraße 4, 93092 Barbing

Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., Würzburger Straße 44, 97246 Eibelstadt

Verband der Hess.-Pfälz. Zuckerrübenanbauer e.V., Rathenaustraße 10, 67547 Worms

Verband der Zuckerrübenanbauer Kassel e.V., Dorfstraße 5, 34628 Willingshausen-Ransbach

Verband Wetterauer Zuckerrübenanbauer e.V., Taunusstraße 151, 61381 Friedrichsdorf

Verband Sächsisch-Thüringischer Zuckerrübenanbauer e.V., Kreisstraße 1, 06712 Kretzschau-Grana

und außerdem nachfolgende Genossenschaftszentralen Süddeutschlands:

BayWa Aktiengesellschaft, Arabellastraße 4, 81925 München

ZG Raiffeisen e.G., Lauterbergstraße 1, 76137 Karlsruhe

Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Altenberger Straße 1 a, 50668 Köln

DZ Bank, Deutsche Zentralgenossenschaftsbank AG, Platz der Republik, 60265 Frankfurt

Page 24: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

24

Persönliche Mitglieder:

Rupert Bach Georg KochBrunnenweg 6, 68542 Heddesheim 34590 Wabern, Gut Udenborn

Ludwig Brunnhuber Dr. Christian Konrad (bis 11.12.2014)89344 Aislingen, Graf-von-Werdenbergstraße 16 A-1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1

Klaus Buchleitner (ab11.12.2014) Dr. Josef KrapfA-1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 81925 München, Arabellastraße 4

Ludwig Eidmann Susanne Kunschert (ab 11.12.2014)64823 Groß-Umstadt, Eidmannshof 73760 Ostfildern, Felix-Wankel-Straße 2

Dr. Jochen Fenner Erhard Landes97255 Gelchsheim, Hofstraße 2 86609 Donauwörth-Zirgesheim, Schiesserhof 2

Dr. Hans-Jörg Gebhard Walter Manz75031 Eppingen, Adelshofer Straße 17 55278 Dexheim, Dalheimer Straße 14

Dr. Ewald Glaser Herwig Marloff76137 Karlsruhe, Lauterbergstraße 1 61203 Reichelsheim, Neugasse 15

Ernst Hahn Johannes Menth91541 Rothenburg o. d. T., Schandhof 1 97253 Gaukönigshofen-Rittershausen, Otto-Menth-Str. 15

Christian Hartje Dr. Helmut Ring34393 Grebenstein, Melchershof 94342 Straßkirchen, Straubinger Straße 11

Veronika Haslinger Joachim RukwiedA-1020, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 74246 Eberstadt, Damme

Thomas Hellmuth Clemens Schaaf63594 Hasselroth/Niedermittlau, Obere Heeg 17 06188 Landsberg-Sietzsch, Emsdorfer Platz 4

Ralf Hentzschel Norbert Schindler MdB (bis 11.12.2014)01920 Panschwitz-Kuckau-Lehndorf, Am Park 14 67273 Bobenheim a. B., Weisenheimer Straße 8

Hans-Josef Hilgers Roland Schuler50668 Köln, Altenberger Straße 1 a 81925 München, Arabellastraße 4

Erik Jennewein (ab 11.12.2014) Steffen SteinbrückMühlstraße 19, 67728 Münchweiler 99439 Neumark, Vor dem Obertore 160

Dr. Reinhold Kißling74906 Bad Rappenau-Bonfeld, Kirchhausener Str. 26

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Geschäftsführer: Dr. Fred Zeller Kellergasse 2a, 97215 Auernhofen

Page 25: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

25

5. Südzucker AG

68165 Mannheim Maximilianstraße 10 68165 Mannheim Telefon: 0621-421-0 Telefax: 0621-421-393 Internet: www.suedzucker.de

AUFSICHTSRAT

Vorsitzender:Dr. Hans-Jörg Gebhard 75031 Eppingen

1. stellvertr. Vorsitzender:Franz-Josef Möllenberg 25462 Rellingen(Arbeitnehmer-Vertreter)

2. stellvertr. Vorsitzender:Erwin Hameseder A-3622 Mühldorf

Mitglieder:Dr. Jochen Fenner 97255 GelchsheimVeronika Haslinger A-1020 WienRalf Hentzschel 01920 Panschwitz-KuckauWolfgang Kirsch 78598 KönigsteinGeorg Koch 34590 WabernSusanne Kunschert 70597 StuttgartErhard Landes 86609 DonauwörthJoachim Rukwied 74246 Eberstadt

Arbeitnehmer-Vertreter:Yüksel Gediagac 13439 BerlinGünther Link 97258 OberickelsheimBernd Maiweg 33330 GüterslohRonny Schreiber 64683 EinhausenPetra Schwalbe 13053 BerlinNadine Seidemann 86609 DonauwörthFranz-Rudolf Vogel 67549 WormsWolfgang Vogl 94505 BernriedRolf Wiederhold 34590 Wabern

VORSTANDDr. Wolfgang Heer(Vorsitzender) LudwigshafenDr. Lutz Guderjahn OffsteinDr. Thomas Kirchberg OchsenfurtThomas Kölbl SpeyerJohann Marihart Limberg/Österreich

Page 26: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

26

LANDWIRTSCHAFTLICHER BERATERKREIS

Vorsitzender:Walter Manz 55278 Dexheim

Stellvertr. Vorsitzender:Herwig Marloff 61203 Reichelsheim

Ehrenmitglied:Hans-Georg Andreae (25.06.2014 †) 86692 Münster

Mitglieder:Rupert Bach 68542 HeddesheimLudwig Brunnhuber 89344 AislingenErnst Hahn 91541 RothenburgChristian Hartje 34393 GrebensteinJosef Haslbeck 94333 GeiselhöringThomas Hellmuth 63594 Hasselroth-NiedermittlauErik Jennewein 67728 MünchweilerJohannes Menth 97254 Gaukönigshofen-RittershausenDr. Helmut Ring 94032 PassauClemens Schaaf 06188 LandsbergNorbert Schindler, MdB 67273 Bobenheim am BergDr. Fred Zeller 97215 Auernhofen

RÜBENABTEILUNG OCHSENFURTMarktbreiter Straße 74, 97199 Ochsenfurt

Leiter der Rübenabteilung: Ernst Merzstellvertretender Leiter Simon Vogel

Rübenabteilung Ochsenfurt: Hannelore Geßner Elfriede Hannwacker Christine Schneider Dieter Schoch Sebastian Siebauer

GESCHÄFTSBEREICH ZUCKER/RÜBEN, Mannheim/OchsenfurtMaximilianstraße 10, 68165 Mannheim / Marktbreiter Straße 74, 97199 Ochsenfurt

Leiter des Geschäftsbereiches: Dr. Rainer Schechter, Sitz: Mannheim

Planung/Bezahlungssysteme: Alfons Münch, Sitz: OchsenfurtProduktion/Prozesskoordination: Dr. Eberhard Krayl, Sitz: MannheimLogistik/Nebenprodukte: Manfred Kröhl, Sitz: Mannheim

Page 27: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

27

ZENTRALABTEILUNG LANDWIRTSCHAFTLICHE FORSCHUNGMaximilianstraße 10, 68165 Mannheim

Leiter des Geschäftsbereiches: Dr. Johann Maier

BETRIEBSRAT ZUCKERFABRIK OCHSENFURT

Vorsitzender:Günther Link 97258 Oberickelsheim

Stellvertr. Vorsitzender:Thomas Grießmann 97199 Ochsenfurt

Mitglieder:Elli Hannwacker 97234 ReichenbergArmin Herbst 97340 GnodstadtBernd Hirsch 97340 Marktbreit Ingo Pregitzer 97340 MarktbreitHorst Schrooten 97199 OchsenfurtBettina Schweizer 97253 GaukönigshofenErika Zimmermann 97199 Ochsenfurt

Page 28: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

28

II. Anbau, Ernte und Verarbeitung der Zuckerrüben in Franken 2014

1. Bestimmungen der EU-Behörden und nationale Beschlüsse

Die Zuckermarktordnung (ZMO) – Anbau 2006 bis 2016Wie in den meisten wichtigen Erzeugerländern der Erde wird auch in der EU der Markt für Zucker durch eine Marktordnung geregelt. Damit soll sichergestellt werden, dass den Erzeugern ein angemessenes Einkommen ga-rantiert wird und dieses Grundnahrungsmittel dem Ver-braucher stets in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht.

Die erste Marktordnung, die den Zuckermarkt für die EU einheitlich regelte, trat im ZWJ 1967/68 in Kraft. In den vier Jahrzehnten ihres Bestehens wurde die Zuckermarkt-ordnung immer wieder modifiziert und an die jeweiligen Erfordernisse des Marktes und der gemeinsamen Agrar-politik angepasst. Dies gilt für die Einführung der hundert-prozentigen Haushaltsneutralität im Jahr 1968 ebenso wie für die Umsetzung der GATT-Verpflichtungen.

Der Rat der europäischen Agrarminister hatte schon 2001 die EU-Kommission beauftragt, im Jahr 2003 einen Bericht zur Zuckermarktordnung vorzulegen, der gege-benenfalls von Reformvorschlägen begleitet werden soll.

Die weitere Ausgestaltung der EU-Zuckerpolitik hat fol-gende Faktoren zu berücksichtigen:

■ Nachhaltigkeit der Rüben- und Zuckererzeugung in der EU;

■ Verbraucherschutz;■ Verpflichtungen aus WTO II;■ Ausgang eines Panels bei der Welthandelsorga-

nisation-WTO (Beschwerde Australien, Brasilien, Thailand);

■ Ausgestaltung der Präferenzabkommen; ■ (AKP und EBA = “Everything but arms“, LDC = “Low

developed countries“)■ Erweiterung der EU;■ Situation des EU-Agrarhaushaltes;■ Erzeugung biogener Treibstoffe;

In Winterversammlungen wurden diese Reformansätze regelmäßig ausführlich diskutiert. Praxisrelevant galt stets der Hinweis: „Bei aktuellen Pacht- und Kaufentscheidun-gen von Lieferrechten diese Thematik bitte im Blick be-halten!“

Gemeinsame Agrarpolitik der EUDer Agrarsektor ist bis heute einer der wenigen Bereiche der Europäischen Union, die durch eine einheitliche und gemeinsame Politik gekennzeichnet sind. Die Grundsät-ze dieser Gemeinsamen Agrarpolitik werden seit der Gründung der EWG von den Regierungen der Mitglied-staaten beschlossen und auf nationaler Ebene umge-setzt. Mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werden folgende Ziele verfolgt:

■ Stabilisierung der Märkte,■ die Nahrungsmittelversorgung der Verbraucher zu

angemessenen Preisen sicherzustellen,■ die Produktivität der Landwirtschaft durch Förderung

des technischen Fortschritts, die Rationalisierung der landwirtschaftlichen Erzeugung und den bestmögli-chen Einsatz der Produktionsfaktoren, insbesondere der Arbeitskräfte, zu steigern,

■ auf diese Weise der landwirtschaftlichen Bevölke-rung eine angemessene Lebenshaltung zu gewähr-leisten.

EU-ZuckermarktordnungUm diese Ziele zu erreichen, wurden im Rahmen der GAP einzelne Marktordnungen mit speziellen Regeln für die verschiedenen agrarischen Erzeugnisse geschaffen. Der EU-Zuckermarkt wird seit 1968 durch eine gemein-same Marktordnung geregelt. Spezifische Rahmenbe-dingungen für den Zuckersektor sind allerdings keine singuläre Erscheinung innerhalb der EU, denn auch in den meisten anderen Erzeugerländern sind die wirt-schaftlichen Bedingungen der Zuckerproduktion durch einen staatlichen Rahmen definiert. Ziel dieser Maß-nahmen ist es, die Versorgung der heimischen Märkte sicherzustellen und diese vor den erheblichen Ernte- und Preisschwankungen des Weltmarktes zu schützen. Auch die EU-Zuckermarktordnung verfolgt das Ziel, die hohe Volatilität auf dem Weltmarkt nicht auf die heimischen Er-zeuger und Verbraucher durchschlagen zu lassen.

Zentrale Elemente der ZuckermarktordnungDie Zuckermarktordnung beruht seit ihrer Einführung auf zwei zentralen Instrumenten, die die Realisierung der oben genannten Ziele sicherstellen: Zum einen wurde ein Quotensystem geschaffen, das die Gemeinschaftser-zeugung mengenmäßig reguliert, zum anderen werden

Page 29: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

29

Einfuhren zu niedrigen Preisen mit Zöllen belegt. Beide Instrumente sind bis zum heutigen Tag für das Funktionie-ren der Marktordnung charakteristisch und unverzichtbar. Sie sollen u. a. sicherstellen, dass der EU-Binnenmarkt-preis nicht unter ein bestimmtes Preisniveau absinkt, um die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität des Rübenan-baus in der Europäischen Union zu erhalten.

Wichtigste Elemente der Zuckermarktordnung im Überblick

QuotensystemAnstelle der ursprünglichen Unterscheidung zwischen A- und B-Quote trat mit der Reform der Zuckermarktordnung im Jahr 2006 eine einzige Quote. Diese wird den Mit-gliedstaaten von der EU zugeteilt und von diesen wiede-rum auf die Unternehmen der Zuckerindustrie aufgeteilt.

Mitgliedstaaten Zucker Isoglukose Inulinsirup

Deutschland 2.898.255,7 56.638,2 –Frankreich – Mutterland 3.004.811,15 – –– DOM 432.220,05 – Polen 1.405.608,1 42.861,4 –Großbritannien 1.056.474,0 – –Niederlande 804.888,0 – –Belgien 676.235,0 114.580,2 –Spanien 498.480,2 53.810,2 –Italien 508.379,0 32.492,5 –Tschechische Republik 372.459,3 – –Dänemark 372.383,0 – –Österreich 351.027,4 – –Schweden 293.186,0 – –Kroatien* 192.877,0 –Griechenland 158.702,0 – –Slowakei 112.319,5 68.094,5 –Ungarn 105.420,0 250.265,8 –Rumänien 104.688,8 – –Litauen 90.252,0 – –Finnland 80.999,0 – –Portugal

– Kontinent – 12.500,0 –

– Azoren 9.953,0 – –

Bulgarien – 89.198,0 –

EU-28 13.529.618,2 720.440,8 –

Quoten für Zucker, Isoglucose und Inulinsirup in der EU ab 2013/14

Quelle: Europäische Kommission; * = ab 1. Juli 2013

LaufzeitDie derzeitigen Regelungen der Zuckermarktordnung gelten bis zum Wirtschaftsjahr 2016/17. Eine zwischen-zeitliche Überprüfung ist in dieser Zeit nicht vorgesehen.

Rübenmindestpreise und Referenzpreisefür ZuckerDie Zuckermarktordnung verpflichtet die Zuckerherstel-ler, den Rübenanbauern für Rüben, die zur Herstellung

von Quotenzucker benötigt werden, mindestens den vom Agrarministerrat festgelegten Rübenmindestpreis zu zahlen. Der Referenzpreis für Zucker ist im Gegensatz zum Rübenmindestpreis kein Garantiepreis, sondern gibt das Binnenmarktpreisniveau an, das aus Sicht der Kommission nicht unterschritten werden sollte. Fällt der Binnenmarktpreis dennoch unter dieses Niveau kann die Kommission bestimmte Maßnahmen zur Preisstützung ergreifen.

Page 30: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

30

PreissenkungenDie Preise wurden durch die Reform in vier Schritten – zu-letzt am 1. Oktober 2009 – reduziert. Der Interventions- bzw. Referenzpreis für Weißzucker sank um insgesamt 36 %, der Mindestpreis für Zuckerrüben um 39,7 %. Der Interventionspreis wurde durch einen Referenzpreis ersetzt.

KompensationDie Rübenanbauer erhalten seit der Reform der Zucker-marktordnung für durchschnittlich 64,2 % der Preissen-kung einen Ausgleich in Form einer Direktzahlung. Die Zahlung ist an die Einhaltung bestimmter Standards für Umweltschutz und Bodenbewirtschaftung gebunden. Die zuckerspezifischen Zahlungsansprüche („Top ups“) werden in Deutschland im Zeitraum zwischen 2010 und 2013 im so genannten Gleitflug abgeschmolzen. Gleich-zeitig erhöhen sich die allgemeinen Flächenprämien.

InterventionDas Interventionssystem der zurückliegenden Marktord-nungsperioden ist mit Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2009/10 ausgelaufen.

Private LagerhaltungWenn der der festgestellte Durchschnittspreis in der EU während eines repräsentativen Zeitraums unter dem Re-ferenzpreis liegt und dies wahrscheinlich auch weiterhin der Fall bleibt, kann einem Unternehmen, das über eine Zuckerquote verfügt, eine Beihilfe für die private Lager-haltung gewährt werden.

MarktrücknahmeUm das strukturelle Gleichgewicht des Zuckermarktes zu erhalten und zu verhindern, dass das gemeinschaft-liche Preisniveau unterhalb des Referenzpreises fällt, hat die EU-Kommission die Möglichkeit, Quotenzucker und Quotenisoglukose bis zum Beginn des folgenden Wirt-schaftsjahres vom Markt zu nehmen. Der übertragene Zucker muss durch die Unternehmen auf eigene Rech-nung eingelagert werden. Er wird automatisch zum ers-ten Quotenzucker des folgenden Wirtschaftsjahres.

RestrukturierungsfondsUm die Quotenzuckererzeugung im Rahmen der Reform der Zuckermarktordnung von 2006 ohne eine obliga-torische Quotenkürzung zu reduzieren, wurde ein Re-strukturierungsfonds eingerichtet, aus dem denjenigen Zuckerfabriken, die sich verpflichteten, ihre Quote ganz oder teilweise aufzugeben, eine Entschädigung gezahlt wurde. Rübenanbauer, die ihre Erzeugung im Rahmen ei-ner Quotenrückgabe durch eine Fabrik reduzierten oder aufgaben, erhielten 10 % der Restrukturierungsmittel so-wie einen Festbetrag. Zur Finanzierung des Restrukturie-rungsfonds wurden die Unternehmen der Zuckerindustrie verpflichtet, eine so genannte Restrukturierungsabgabe zu zahlen. Die Restrukturierung erfolgte in den Jahren 2007 bis 2009.

Außenschutz und EinfuhrenBei Zuckereinfuhren vom Weltmarkt wird an den EU-Au-ßengrenzen ein Einfuhrzoll erhoben. Allerdings profitie-ren zahlreiche Zuckererzeuger weltweit von reduzierten Zollsätzen, zollfreien Einfuhrkontingenten oder sie ver-fügen sogar über einen völlig unbeschränkten Zugang zum EU-Binnenmarkt. So hat die EU zusätzlich zu der ab 2000 erfolgten Marktöffnung für die im Rahmen der Alles-außer-Waffen-Initiative begünstigten Länder die tra-ditionellen Einfuhrquoten für die AKP-Länder seit 2009 durch regionale Einfuhrgarantien ersetzt. Neben den präferenziellen Einfuhren aus diesen beiden Ländergrup-pen gewährt die Europäische Union weiterhin mehreren anderen Ländern bzw. Regionen, darunter Brasilien, In-dien und den Balkanländern, präferenzielle Einfuhrkon-tingente.

ProduktionsabgabeSeit dem Wirtschaftsjahr 2007/08 wird eine fixe Produk-tionsabgabe auf die Zucker- und Isoglukosequoten erho-ben. Diese Abgabe beträgt für Quotenzucker 12 Euro/t. Für Isoglukose beträgt sie 59 % des für Zucker geltenden Betrags. Die Abgabe wird dem allgemeinen Haushalt der EU zugeführt, ohne dass ihr zuckerspezifische Zah-lungen aus dem Agrarbudget gegenüber stehen.

Preise 2006/07 2007/08 2008/09 ab 2009/10

Referenzpreis Weißzucker Euro/t 631,9 631,9 541,5 404,4Reduzierung, kumuliert % 0 0 14,4 36,0Strukturabgabe Euro/t 126,4 173,8 113,3 0Netto-Referenzpreis Euro/t 505,5 458,1 428,2 404,4Reduzierung, kumuliert % 20,0 27,5 32,2 36,0Referenzpreis Rohzucker Euro/t 496,8 496,8 448,8 335,2Zuckerrübenmindestpreis Euro/t 32,9 29,8 27,8 26,3Reduzierung, kumuliert1) % 24,7 31,7 36,2 39,7

Referenzpreise für Zucker und Zuckerrübenmindestpreis

1) gegenüber gewogenem Mittel von bisher 43,63 für EU-15.

Page 31: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

31

BinnenmarktregelungDie Zuckermarktordnung unterscheidet zwei Kategorien Zucker:

Quotenzucker■ Diese Menge kann auf dem Binnenmarkt abgesetzt

oder unter Berücksichtigung der WTO-Verpflichtun-gen exportiert werden. Die Höhe der länderspezifi-schen Quoten ist in der Zuckermarktordnung festge-legt.

■ Für die zur Erzeugung von Quotenzucker erforderli-che Rübenmenge müssen die Zuckererzeuger den Rübenanbauern den Rübenmindestpreis zahlen.

Nichtquotenzucker■ Für Zucker, der in einem Wirtschaftsjahr über die zur

Verfügung stehende Quote hinaus erzeugt wird, gibt es folgende Verwendungsmöglichkeiten.

Industriezucker■ Dieser Zucker wird im Rahmen von vertraglichen Ver-

einbarungen an zugelassene Verarbeiter innerhalb der EU geliefert und muss von diesen zu bestimmten Erzeugnissen verarbeitet werden (Bioethanol, Hefe, bestimmte Industrie- oder Arzneierzeugnisse).

■ Es gibt keine Vorschriften hinsichtlich des zu zahlen-den Rübenpreises.

Überschusszucker■ Dieser Zucker wird außerhalb der Quote erzeugt und

nicht als Industriezucker verkauft.■ Er kann – auf das nächste Wirtschaftsjahr übertragen werden

und gilt in diesem Fall als Quotenzucker des Folge-jahres;

– unter Anrechnung auf das Ausfuhrkontingent für Nichtquotenzucker exportiert werden.

Versorgung der Regionen in äußersten Randlagen■ Für bestimmte Gebiete der EU (z.B. Madeira, Azoren,

La Réunion) wurden Sondermaßnahmen erlassen, um ihre Belieferung mit Gemeinschaftserzeugnissen zu angemessenen Preisen sicherzustellen.

■ Für Zucker, der im Rahmen der besonderen Versor-gungsregelung in diese Regionen geliefert wird, ist keine Überschussabgabe zu zahlen.

Sofern der Nichtquotenzucker keiner der genannten Ver-wendungen zugeführt wird, ist eine Überschussabgabe zu zahlen.

EU-Erweiterung und WTODie WTO hat die neuen EU-Mitgliedsländer (Beitritt 01.05.2004 = EU 25, 01.01.2017 = EU 27, 01.07.2013 = EU 28) in die Berechnung der Handelsverpflichtungen der EU einbezogen. Die WTO-Importkontingente für die EU-25 umfassen neben den ursprünglichen 1.304.700 t für AKP und Indien nun auch besondere Einfuhrkontingen-

te für Australien, Brasilien und WTO-Mitglieder über ins-gesamt 106.925 t. Letztere allerdings zu einem Zollsatz von 98 Euro/t, während der AKP-Zucker bekanntlich zollfrei eingeführt wird.

Für die Exporte wurden die Verpflichtungen für die EU neu berechnet, um die Exportverpflichtungen der neuen Mitglieder aufzunehmen. Die neuen zulässigen Exporter-stattungen wurden von 499,1 auf 513,9 Mio. Euro er-höht und die zulässigen Exportmengen von 1,274 Mio. t auf 1,374 Mio. t festgelegt. Diese neuen Verpflichtungen traten ab dem 01.07.2006 in Kraft und wurden seitdem nicht mehr geändert.

WTO-Zucker-Panel-Schiedsspruch (zur Erinnerung)Der Schiedsspruch des WTO-Panels im Zuckerstreit zwischen Brasilien, Australien und Thailand einerseits und der EU andererseits wurde im Berufungsverfahren endgültig entschieden; im Detail verlautete am 28. April 2005:

■ In seinem Bericht hat das Berufungsgremium im Wesentlichen die Schlussfolgerungen des Panels vom 15. Oktober 2004 bestätigt.

■ Hinsichtlich der Reexporte von AKP- und Indien-Zu-cker kommt das Berufungsgremium zu dem Ergebnis, dass die EU-Fußnote mit dem WTO-Agrarabkommen unvereinbar ist, da diese Exporte keiner Senkungsver-pflichtung unterworfen worden sind.

■ Bezüglich des C-Zuckers bestätigt das Berufungs-gremium, dass diese Ausfuhren subventioniert sind. Das Panel hatte zwei Gründe für die Exportsubven-tionierung von C-Zucker herausgestellt: Einerseits den Verkauf von C-Rüben unter den Produktionskosten und andererseits eine Quersubventionierung der C-Zuckerexporte durch die hohen Preise für A- und B-Zucker. Hierzu hat das Berufungsgremium bestätigt, dass der Verkauf von C-Rüben zu Preisen, die unter den gesamten Produktionskosten liegen, eine Subven-tion darstellt. Die Berufungsgerichte haben ebenso bestätigt, dass die C-Zuckerexporte durch Erlöse für A- und B-Zucker subventioniert sind.

■ Somit hat die EU seit dem ZWJ 1995/96 die zuläs-sige Exportmenge sowie die erlaubten Ausfuhrerstat-tungen überschritten.

■ Somit hatte die EU-Kommission in angemessener Zeit die unzulässigen Exportsubventionen mit den WTO-Regeln in Einklang zu bringen. Im Klartext bedeutete das, dass die EU den C-Zucker-Export am 22. Mai 2006 abzuschließen hatte.

Ausgleichszahlungen für die LandwirtschaftDie Ausgleichszahlung für die Zuckerrübenanbauer soll in den ersten beiden Reformjahren 2006/07 und 2007/08 60 %, für die Folgejahre 2008/09 und 2009/10 64,2 % betragen; ab 2010/11 kommt es zur Abschmelzung dieses Ausgleichsbetrages – und zwar: 2010 = 10 %, 2011 = 30 %, 2012 = 60 %, 2013 = 100 %.

Page 32: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

32

Die europäischen Agrarminister haben 2005/06 nicht nur eine drastische Senkung der Zucker- und Rübenprei-se beschlossen, sondern auch einen teilweisen Ausgleich für diese Maßnahmen – allerdings nur für Zuckerrüben.

EinfuhrenAb 2008/09 werden bei Einfuhren aus jedem LDC, die die Vorjahreseinfuhren um mehr als 25 % übersteigen, automatisch Maßnahmen eingeleitet. Diese können in einer Rücknahme der Präferenz, in einer Aussetzung der Präferenz oder anderen Schutzmaßnahmen bestehen. Die Ursprungsregeln werden verschärft. Mischungen sind nur dann ausreichend für die Ursprungsgewährung, wenn der darin enthaltene Rohzucker zu 100 % in LDC’s produziert wurde.

AusfuhrenZucker, der über die Quoten hinaus erzeugt worden ist, kann innerhalb des bestehenden WTO-Limits exportiert werden (und sofern der EU-Referenzpreis unter dem Weltmarktpreis für Zucker liegt).

BeihilfenUm die Zuckerrübenerzeugung in Finnland zu erhalten, kann den finnischen Zuckerrübenanbauern eine nati-onale Beihilfe von 350,00 Euro/ha gewährt werden (Zusage bis 2020!). Die Beihilfe für die DOM wird von 60 Mio. Euro jährlich auf 90 Mio. Euro aufgestockt. Die GAP 2015 – 2020 sieht gekoppelte Zahlungen für den Zuckerübenanbau vor; 10 EU-Mitgliedsstaaten haben diese Maßnahme 2015 bei der EU-Kommission bean-tragt, nicht von Frankreich und Deutschland.

ZuckerquoteDie variable Quotenausschöpfung (Deklassierung, aber auch die Umwandlung von Nichtquotenzucker in Quo-tenzucker) und das Instrument der Marktrücknahme sind Bestandteile der reformierten Marktordnungsperiode bis 2016/2017.

Die EU-Kommission hat damit die Möglichkeit, die Quo-ten variabel zu handhaben, und zwar in Abhängigkeit vom innergemeinschaftlichen Verbrauch und der erlaub-ten maximalen Exportmenge von Quotenzucker.

Individuelle und generelle ÜbertragungIm Laufe des Herbstes 2014 war absehbar, dass die Zuckererzeugung der Ernte 2014 im Einzugsgebiet der Südzucker AG die Absatzmöglichkeiten in diesem Wirt-schaftsjahr deutlich übersteigt. Deshalb wurde ein Teil der Rüben, die über die im Zuckerrüben-Liefervertrag 2014 vereinbarten 5 % Industrierüben hinausgingen, als Industrierüben-Zusatz (IRZ) mit einem deutlichen Preis-abschlag und einem Mengenanteil bis max. 33.41 % abgerechnet. Zudem und darüber hinaus kam es neben individueller auch zu einer generellen Übertragung, d. h., dass ein erheblicher Teil der in 2014 erzeugten Nicht-quotenrüben ins Anbaujahr 2015 als Quotenrüben über-tragen werden musste. Infolgedessen war der Anbau in 2015 entsprechend einzuschränken.

Jeder Landwirt hatte im November 2014 die Wahl zwischen drei verschiedenen Vorgehensweisen bei der Übertragung (bei Variante 3 war keine Antwort an Süd-zucker zurückzuschicken):

Die Begrenzung der Übertragung auf 10 % der Vertrags-rüben war in 2014 ausgesetzt.

Es konnten jedoch in der Summe aus individueller und genereller Übertragung maximal die Vertragsrüben 2015 übertragen werden.

Falls der Anbauer die individuelle Übertragung wünsch-te, konnte er diese auch im Südzucker-Rohstoffportal (www.rohstoffportal.suedzucker.de) beantragen.

Individuelle Übertragung Generelle Übertragung Auswirkung

Industrierüben frachtpflichtig

Industrierüben-Zusatz

Übertragungsrüben

Variante 1 10 % der Rüben zur Erzeugung von Quotenzucker

ggf. übertragen gemäßigte Übertragung

Variante 3 nicht übertragen vollständig übertragen

ggf. übertragen maximale Übertragung

Variante 3 nicht übertragen nicht übertragen ggf. übertragen maximale Abrechnung

Die übertragenen Mengen (rund 22 % der Quotenrü-ben) sind die ersten Quotenrüben des nächsten Jahres und reduzieren damit die Vertragsrüben zum Anbau 2015, was analog zu einer Einschränkung der Anbau-fläche 2015 führt.

In der Rübenabrechnung 2014 wurden bei den Über-tragungsrüben die Nebenleistungen wie Rübenmarkver-gütung, Früh- und Spätlieferprämie etc. abgerechnet. An den Übertragungskosten (Aus-, Einlagerung, Transport

Page 33: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

33

usw. von mehr als 25.000 t Zucker wurde der Anbauer mit 5,50 Euro/t Rüben bei 16 % Zuckergehalt beteiligt.Die Übertragungsrüben werden dann 2015 mit dem gültigen Quotenrübenpreis von 26,29 Euro/t zzgl. Zu-ckergehaltszuschlag (und einem möglichen Bonus für Quotenrüben) abzgl. Produktionsabgabe bezahlt.

Zusätzliche Einfuhren vom WeltmarktAls zweite Maßnahme zur Erhöhung des Zuckerange-botes in der Europäischen Union hat die EU-Kommission zusätzliche zollfreie Zuckerimporte ermöglicht. Diese Vorgehensweise soll jedoch kein Präjudiz für eine künfti-ge Liberalisierung der Importe zusätzlich zu den begüns-tigten Entwicklungsländern sein.

GATT/WTO-Restriktionen beim Zuckerexport der EU Zulässige Zulässiges Exportmenge Erstattungsvolumen Mio t Mio EuroReferenzwert1986–1990 1,612 779,91995/1996 1,556 733,11996/1997 1,499 686,31997/1998 1,443 639,51998/1999 1,386 592,71999/2000 1,330 545,9ab 2000/2001 1,274 499,1ab 01.07.2006 1,374 513,9aktuell 1,374 513,9

Für die Exporte wurden die WTO-Verpflichtungen für die EU (orientiert an den Beitritten seit 2004) neu berechnet. Die neuen zulässigen Export-Erstattungen und die zulässi-gen Exportmengen wurden erhöht (siehe obige Tabelle).

2. Bezahlungssystem und PreiseDas Bezahlungssystem im Bereich der Südzucker AG (2006 + 2007)(Quelle: Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V., – verändert)

Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen haben sich der Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer und seine Regionalverbände mit Südzucker auf ein neu-es Bezahlungssystem geeinigt. Dieses baut auf einem Mengengerüst auf, das die Quotenausstattung der Süd-zucker AG als Basis hat (2006 + 2007 mit erworbener Zusatzquote). Die Vertragsmenge aller Rübenanbauer im Bereich der Südzucker AG betrug vor den Quoten-rückgabeaktionen im Herbst 2007 rund 9,86 Mio. t. Die Quotenausstattung des Unternehmens reichte aus, um die aktuellen Vertragsmengen auf einer Basis von 15 % Bereinigtem Zuckergehalt (BZG) bzw. bei einem Ausbeuteverlust von 2 % auf die Basis eines Zuckergehal-tes von 17 % zu stellen.

Ferner sollte das neue System weiterhin qualitätsbetont sein und die Verluste aus früherer bzw. späterer Lieferung der Rüben im Wesentlichen abdecken. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Mietenpflege gelegt. Die Rü-benmarkvergütung leitet sich vom Verkaufspreis der er-zeugten Trockenschnitzel-Pellets ab. Es werden jedoch nicht mehr 4,5 % vergütet, sondern lediglich 3,0 % (im Quotenrübenbereich). Im Industrierübenbereich gelten Vollkostenbetrachtungen. Schließlich gibt es Einschnitte bei den Frachtkosten.

Zwar werden die Frachtkosten für die Quotenrüben (ebenso wie für die Übertragungsrüben, die ja die ersten Quotenrüben des Folgejahres darstellen) weiterhin voll vergütet, nicht jedoch für die Industrierüben.

MengenrahmenDie ursprünglich ausgegebenen Garantiemengen (vor 2005) bilden weiterhin die Grundlage für den Vertrag. Die unterschiedlichen Kategorien von Rüben innerhalb der Garantiemenge, also A-, B- und C1- Rüben wurden zu Vertragsrüben zusammengefasst. Diese Vertragsrü-benmenge bezieht sich bis zum Anbaujahr 2008 auf einen Zuckergehalt von 17 % und einen Bereinigten Zuckergehalt (BZG) von 15 %. Waren also bisher pro Tonne Rüben 140 kg Zucker hinterlegt, so waren es bis 2007 150 kg. Damit stand dem einzelnen Anbauer eine zusätzliche Zuckermenge zur Verfügung (Regelung zum Anbau 2006 und 2007).

Die alte Garantiemenge bildet die Basis für die neue Vertragsmenge. Die Rüben werden zum Quotenrüben-preis frachtfrei plus Nebenleistungen abgerechnet. Rü-ben, die darüber hinaus geliefert werden, sind zunächst Industrierüben (IR = Ind.-R.) mit einer Frachtbeteiligung von Südzucker in Höhe von 75 % (max. 3,00 Euro/t). Ihr Anbau lohnt also i.d.R. vor allem für fabriknahe Standor-te. Vor der Kampagne gilt der Hinweis der Südzucker auf bestmögliche Verwertung; der endgültige Preis ergibt sich nach Abschluss der Kampagne entsprechend der Verwertung. Die über die Industrierübenmenge hinaus gelieferten Rüben (Überschussrüben-ÜR/Übertra-gungsrüben) werden freiwillig bzw. automatisch ins Folgejahr vorgetragen. Sie gelten dort als die ersten Quotenrüben der neuen Kampagne und sind somit ebenfalls frachtfrei.

Page 34: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

34

Der Rübenmindestpreis und damit der Polarisati-onszuschlag erfolgt weiterhin auf einem Zucker-gehalt von 16 %.

Der Polarisationszuschlag, der bisher ausgehend von 16 % Zuckergehalt einen linearen Preiszuschlag von 0,9 % je 1/10 % Zuckergehalt vorsah, wurde dergestalt geändert, dass dieser Zuschlag von 0,9 % nur noch bis zu einem Zuckergehalt von 19 % gilt. Für Rüben oberhalb von 19 % wird zunächst bis 19 % 0,9 % Preiszuschlag ver-gütet, für den 19 % überschreitenden Teil nur noch 0,7% (rote Linie). Der EU-Mindestsatz für den Polarisationszu-schlag liegt deutlich unter den genannten Werten.

QualitätsbezahlungAnstelle des alten Systems mit Ausbeutevergütung und Qualitätsprämie gibt es nun eine einheitliche Qualitäts-prämie. Diese orientiert sich an dem finanziellen Vorteil, der entsteht, wenn in einem Preisgebiet der Bereinigte Zuckergehalt (BZG) höher liegt als 14%. Dieses Einspar-potential wurde mit 9,92 Euro/t eingesparter Rübe (und Fracht ...) bei konstanter Zuckererzeugung errechnet. Der Betrag ist der Saldo aus verminderten Kampagnekosten, verminderten Kosten für Fracht sowie Erde und verminder-ten Erlösen für Futtermittel. 80 % der Einsparungen wer-den an die Rübenanbauer weitergegeben, 20 % bleiben beim Unternehmen. Das seit 1996 bewährte Prinzip der Qualitätszahl, eingeteilt in 20 Gruppen, wird weiterhin angewendet. Zur Prämienausschüttung werden die Anbauer mit der zu prämierenden Menge an alle Quoten- und Nicht-quotenrüben in 20 Klassen mit jeweils möglichst gleicher Rübenmenge nach der Qualitätszahl eingeteilt. Die Ein-teilung erfolgt mit einer Genauigkeit von zwei Dezimale. Für jedes Qualitätsgebiet erfolgt eine eigene Klassenein-teilung. Die Prämienverteilung in die einzelnen Klassen wurde im Juli 2006 festgelegt bzw. bestätigt.Die Grundlage des Systems der Qualitätszahl ist der Standard-Melasseverlust (SMV), der mit Hilfe der Braunschweiger Formel aus den Inhaltsstoffen Amino-Stickstoff, Kalium und Natrium errechnet wird. Der SMV gibt den Anteil der Zuckerverluste bei der Zuckerge-winnung an, der sich aus der technologischen Qualität der Zuckerrübe ergibt. Für jede Lieferung wird der SMV errechnet. Dieser SMV wird verglichen mit dem SMV der Lieferungen der anderen Anbauer, die im gleichen 3-Tages-Zeitraum (vor der jeweiligen Lieferung) geliefert haben (ab 2013: 5-Tages-Zeitraum: 2 Tage vor, 2 Tage nach der jeweiligen Lieferung). Daraus ergibt sich die individuelle Qualitätszahl des Anbauers. Damit die Qualitätszahl leicht eingeordnet werden kann, wird die Qualitätszahl als Relativzahl ausgedrückt, d.h. für die durchschnittliche Rübe errechnet sich die Qualitäts-zahl 100. Überdurchschnittliche Qualität führt zu einer Qualitätszahl über 100, unterdurchschnittliche Qualität ergibt eine Qualitätszahl unter 100.Im neuen Bezahlungssystem gilt eine Rübenmarkvergü-tung in Höhe von 3 % des Schnitzelpreises bei Quoten-

Im Gegensatz zum alten Garantiemengensystem „at-met“ das neue System. Es bezieht sich auf den gelie-ferten Zucker. Daher verringert sich die Vertragsmenge mit steigendem Zuckergehalt bzw. bereinigtem Zucker-gehalt. Allerdings wurde für die Fracht vereinbart, dass Südzucker die Frachtkosten für Quotenrüben und Nicht-quotenrüben, die bei hohem Zuckergehalt innerhalb der Vertragsrübenmenge geliefert werden, übernimmt.

Regelung zum Anbaujahr 2006 + 2007

Liegt die tatsächliche Polarisation bzw. der tatsächliche BZG unterhalb der Basiswerte (17 % Pol./15 % BZG), wird die Menge der Quotenrüben entsprechend größer: (Aufgrund des niedrigeren Zuckergehaltes wird mehr Rübenmenge benötigt, um die Vertragszuckermenge zu erfüllen.) Der Teil Quotenrüben, der die Vertragsrüben überschreitet, bleibt trotzdem frachtfrei.

Am folgenden Beispiel für eine Abrechnung wird das „at-mende“ System noch einmal erklärt:

Vertrag: 150 t Quotenzucker 1.000 t Vertragsrübenmenge (= alte Game), 15 % BZGAnlieferung: 1.100 t Zuckerrüben

Fall A Fall B17% Pol. (15% BZG) 18% Pol. (16% BZG)Quotenrüben: 1.000 t Quotenrüben: 938 tIndustrierüben: 100 t Industrierüben: 94 tÜberschussrüben: 0 t Überschussrüben: 68 t 1.100 t 1.100 t

BezahlungssystemPreisgebiete bei Südzucker sind 1.) Bayern, Baden-Württemberg, die Verbandsgebiete Hessen-Pfalz, Hes-sen-Nassau und Wetterau in Summe, 2.) Kassel, 3.) Fran-ken und 4.) Sachsen-Thüringen.

Page 35: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

35

rüben; bei Industrierüben gilt die Vollkostenrechnung. 2014 ergab sich für Quoten- und Industrierüben bei ei-nem Schnitzelpreis von 170,00 Euro/t eine reduzierte Rübenmarkvergütung von 4,12 Euro/t (Vj. 5,00 Euro/t).

In der Südzucker AG, Zuckerfabriken Zeitz und Brotte-witz, bleiben die Pressschnitzel im Eigentum der Land-wirte. Hierzu gibt es eine gesonderte Vereinbarung, in der die Kosten für die Rückfracht geregelt werden. Eine Vereinheitlichung bis 2017 ist vorgesehen.

FrachtkostenWie bereits erwähnt, wird bei den Frachtkosten unter-schieden zwischen Quotenrüben, Nichtquotenrüben (In-dustrierüben, Ethanolrüben) und Übertragungsrüben. Für die Quoten- und Übertragungsrüben übernimmt Südzu-cker die volle Fracht. Außerdem werden auf alle Rüben 0,77 Euro/t Wirtschaftserschwernis für Erdabreinigung gezahlt. Für Nichtquotenrüben erfolgt die Lieferung frei Werk, d.h. Fracht sowie Kosten für Reinigen und Laden trägt der Anbauer. Südzucker beteiligt sich an den Frachtkosten mit einer pauschalen Frachtbeteiligung von 75 % (max. 3,00 Euro/t). Ergeben sich beim Anbauer aufgrund ei-nes BZG’s höher als 15 % Nichtquotenrüben innerhalb der Vertragsmenge, gilt volle Frachtübernahme durch Südzucker. Auch für Nichtquotenrüben (Industrie- und Ethanolrüben) werden 0,77 Euro/t Wirtschaftserschwer-nis für Erdabreinigung gezahlt.

Früh- und Spätlieferprämie, MietenpflegeFür alle Rüben wurden ab dem Anbaujahr 2009 die bisherigen Staffeln für Frühlieferprämie und Wirtschafts-erschwernis für Mietenpflege und Spätlieferung neu an-gepasst – gezahlt werden die entsprechenden Prämien/Zuschläge auf alle Rüben!Die Frühlieferprämie für die Kampagne 2014/2015 wurde, wie im Zuckerrüben-Liefervertrag 2014 und der Branchen-Vereinbarung 2014 unter Punkt III (7)a. formu-liert, analog des tatsächlichen Verlaufs der Ertrags- und Zuckergehaltszunahme sowie der feststehenden Preise für Quoten- und Nichtquotenrüben angepasst (2011 = 22 %; 2012 = 33 %; 2013 = 23 %; 2014 = +/- 0 %).

Übertragung und Nachlieferung von RübenDie Zuckererzeugung gliedert sich in Zukunft in die bei-den Bereiche „Quotenzucker“ und „Nichtquoten-zucker“.

Nach den Bestimmungen der Zuckermarktordnung kann der Nichtquotenzucker

■ als „Industriezucker“ verwendet werden;■ auf das nächste Jahr übertragen werden;■ in so genannte „Randlagen“ verbracht werden oder■ im Rahmen der nach dem WTO-Schiedsspruch

begrenzten Möglichkeiten exportiert werden.

Da die „Randlagen“, also die Azoren und andere ferne Gebiete, kein Markt für deutschen Zucker sind und der Export nach dem WTO-Schiedsspruch eng limitiert ist, bleibt für solchen Zucker, der nicht als „Industriezucker“ verkauft werden kann, nur noch die Übertragung. Unter den Begriff „Industriezucker“ fallen dabei Verwen-dungen beispielsweise für das Gärungsgewerbe (Hefe) oder auch für den chemischen und pharmazeutischen Bereich. Auch die Produktion von Bioethanol kann unter den Begriff „Industriezucker“ fallen.

Die Regelung für Nichtquotenrüben sieht eine Fracht-kostenbeteiligung des Anbauers für Industrierüben und Ethanol-Rüben außerhalb der Vertragsmenge vor. Daher kann es in Abhängigkeit der Transportentfernung sinnvoll sein, Rüben, die über die Vertragsmenge hinaus erzeugt werden, individuell (also auf Wunsch bzw. Antrag des Anbauers) zu übertragen. Die so übertragenen Rüben-mengen werden dann die ersten Quotenrüben des Fol-gejahres.

Andererseits kann es passieren, dass bei knapp kalku-lierten Flächen und niedrigen Erträgen Fehlmengen an der Erfüllung der Quote entstehen. Nach den Bestimmun-gen der Zuckermarktordnung ist es nicht möglich, hier-für bereits die Quoten des nächsten Jahres in Anspruch zu nehmen. Daher wurde ursprünglich vereinbart, dass Rübenanbauer mit Fehlmengen die Möglichkeit haben, diese Mengen im folgenden Jahr als zusätzliche fracht-freie Industrierüben anzubauen (letztmalig 2008/2009 so verfahren ...)

Schließlich wird das Unternehmen in Jahren mit hohen Erträgen nicht umhinkommen, Mengen, die nicht als Quo-tenzucker oder als Industriezucker abgerechnet werden können, auf das Folgejahr generell zu übertragen. Somit beinhaltet das neue System folgende zwei (drei) Elemente:

1. Nachlieferung: (Nachlieferungsmöglichkeit von Quotenrüben-Fehlmengen im Folgejahr als zusätzli-che frachtfreie Industrierübenmenge). Diese Rege-lung galt noch bis 2008/2009.

2. Individuelle Übertragung: Diese Regelung hat es in ähnlicher Form auch bisher gegeben.

3. Generelle Übertragung: Diese Regelung ist eben-falls neu.

Page 36: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

36

Nachlieferung (ursprüngliche Regelung zur Erinnerung)Fehlmengen an der Erfüllung der Vertragsmenge sollten dergestalt ausgeglichen werden, dass sie im folgenden Anbaujahr mit maximal 10 % (bezogen auf die Quoten-rüben) in Form von transportkostenfreien Industrierüben nachgeliefert werden können. Damit sollte die Mög-lichkeit gegeben werden, „vorsichtiger“ gerade auf frachtfernen Standorten zu planen. Dabei galt eine Min-destmenge von 10 t Rüben pro Anbauer. Aufgrund der süddeutschlandweit geringen Nachfrage wurde diese Regelung von 2007 auf 2008 bis auf weiteres ausge-setzt (Beschluss Ausschuss-Sitzung am 14.01.2008).

Individuelle Übertragung (Industrierüben und/oder Industrierüben Zusatz)Die Industrierüben außerhalb der Vertragsmenge (fracht-relevante IR und IRZ) können auf Antrag des Anbauers individuell übertragen werden. Dies kann aufgrund der Frachtbeteiligung insbesondere für fabrikferne Standorte sinnvoll sein.

Die so übertragene frachtrelevante Industrierübe bzw. Industrierübe Zusatz wird erste Quotenrübe des Folge-jahres. Gezahlt wird im Produktionsjahr nur:

■ die volle Fracht;■ Rübenmarkvergütung;■ die Qualitätsprämie;■ Bonus für Qualität, Umwelt und Nachhaltigkeit;■ Wirtschaftserschwernis für Erdabreinigung

(0,77 Euro/t);■ eventuell angefallene Früh- und Spätlieferprämien,

Wirtschaftserschwernis Mietenpflege.

Abgezogen werden die Lagerkosten des betreffenden Zuckers, und zwar in Höhe von 3,00 Euro/t Rüben (Kampagne 2013) bzw. 5,50 Euro/t Rüben (Kampag-ne 2014 mit mehr als 25.000 t übertragenen Zucker) – „atmend“ mit dem Zuckergehalt.

In der Schlussabrechnung des folgenden Jahres wird der dann gültige Quotenrübenpreis (2009 ff: 26,29 Euro/t) plus Zuckergehaltszuschlag, plus einem eventuellen Marktbonus gezahlt.

Generelle Übertragung (ÜR-Rüben)Rüben, die über die Vertragsmenge (ab 2013 = Quo-tenrübenmenge) hinaus geliefert werden und nicht zu In-dustrierüben verarbeitet werden können, weil der Absatz hierfür fehlt, müssen generell übertragen werden.Dies geschieht ohne Zutun des Anbauers und wird von Südzucker veranlasst. Hierzu wird mit Hilfe eines EDV-Laufes ermittelt, mit welchem Prozentsatz an Quotener-füllung die Industrierübenmenge (IR + IRZ) erreicht wird. Beträgt dieser Prozentsatz zum Beispiel 138 %, so müs-sen alle über 138 % hinaus gelieferten Rüben generell übertragen werden.

Ebenso wie bei der individuellen Übertragung werden für diese Rüben im Anbaujahr nur die Fracht und die Ne-benleistungen vergütet. In der Schluss-Abrechnung des folgenden Jahres wird für die ÜR-Rüben der dann gültige Quotenrübenpreis plus Zuckergehaltszuschlag bezahlt. Der Anbau im Folgejahr ist entsprechend zu reduzieren, um wiederum Überproduktion zu vermeiden. Im Rahmen der neuen Zuckermarktordnung ab 2017 (ohne Quoten) fallen die WTO-Exportbeschränkungen weg; dann ist auch diese Übertragungsregelung überflüssig.

Rahmenbedingungen 2014/2015

ZuckerrübengrundpreiseDie Rübengrundpreise ab 2009 betragen auf der Ba-sis von 16 % Polarisation 26,29 Euro für Quotenrüben (QR); bei den Industrierüben (IR) und Ethanol-Rü-ben (ER ab 2012) konnten sich Verbände und Südzu-cker im Vorfeld auf keinen Mindestpreis einigen – Kam-pagnevereinbarung 2012 ff.Überschuss- bzw. Übertragungsrüben (ÜR) aus 2013 werden im Folgejahr 2014 als Quotenrüben mit dem dann gültigen Quotenrübenpreis abgerechnet. Der Polarisationszuschlag für Übertragungsrüben wird eben-falls erst im Folgejahr abgerechnet. Die Nebenleistungen wurden dagegen bereits mit der Schlussabrechnung des aktuellen Wirtschaftsjahres vergütet. Ebenso erfolgt be-reits im aktuellen Wirtschaftsjahr der Abzug der Übertra-gungskosten.Für das Anbaujahr 2013 war die Möglichkeit zur indi-viduellen Übertragung (IÜ) auf 10 % der individuellen Quotenrübenmenge festgelegt. Die Abfrage zur IÜ er-folgte im November/Dezember 2013.Für das Anbaujahr 2014 war die 10 % Begrenzung der Übertragung – zunächst – wieder gegeben. Diese wur-de dann im Herbst 2014 aufgrund des nicht verwertba-ren Überschusses „aufgebohrt“.Im Einzelnen wurde auf süddeutscher Ebene festgelegt und mitgeteilt:

Industrierüben 2014/2015Im Zuckerrüben-Liefervertrag 2014 hat Südzucker je-dem Anbauer mitgeteilt, alle über frachtfreie Industrie-rüben, Ethanol-Rüben und ggf. Vertrags-Industrierüben hinausgehenden Industrierüben 2014 als frachtrelevante Industrierüben und Industrierüben Zusatz (auf Wunsch) abzurechnen. Die im Zuckerrüben-Liefervertrag 2014 genannte Begrenzung war auf 5 % ausgegeben. In der Kampagnevereinbarung vom 02.09.2014 einigten sich die Vertragspartner, 2014 auch Industrierüben Zusatz (allerdings zu einem wesentlich niedrigeren Preis) abzu-rechnen!

Individuelle Übertragung 2013Im Zuckerrüben-Liefervertrag (Branchen-Vereinbarung 2013 III. (5)) hat Südzucker zugesichert, dass fracht-pflichtige Industrierüben in Höhe von 10 % der Vertragsr-üben individuell übertragen werden können.

Page 37: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

37

Die übertragenen Mengen sind die ersten Quotenrüben des nächsten Jahres und reduzieren damit die Vertrags-rüben des darauf folgenden Anbaujahres, was zu einer Einschränkung der individuellen Anbaufläche führt. In Zu-sammenhang mit der „Reaktivierung“ von übertragenen Quotenrübenmengen aus dem Vorjahr 2013 kam es zu einer moderaten Flächenausweitung um etwa 6 %!

An den Übertragungskosten (Aus-, Einlagerung, Transport usw.) wurde der Anbauer gemäß Zuckerrüben-Lieferver-trag (Branchenvereinbarung 2013 III. (6) mit weniger als 25.000 t übertragenen Zucker) mit 3,00 Euro/t Rüben bei 16 % Zuckergehalt beteiligt. Die Übertragungsrüben wurden 2014 mit dem gültigen Quotenrübenpreis von 26,29 Euro/t zuzüglich Zuckergehaltszuschlag abge-rechnet. Die Nebenleistungen, wie Prämien etc., wurden bereits mit der Rübenabrechnung 2013 ausbezahlt.

Übertragung 2013 im DetailAufgrund der günstigen Marktverhältnisse stand eine kleine Übertragungsmenge auf das Zuckerwirtschafts-jahr 2014/2015 an:

Dabei kamen folgende in der Marktordnung hinterlegte Möglichkeiten zur Anwendung:

Individuelle ÜbertragungMitte November 2013 wurden die Anbauer befragt, in welchem Umfang sie individuell Rüben auf das nächs-te Anbaujahr übertragen wollen. Dabei wurde nur eine Wahlmöglichkeit angeboten:

■ Übertragung der frachtpflichtigen Industrierüben.

Die 10 %ige Regelung bezogen auf Vertragsrüben lt. Zuckerrüben-Liefervertrag war die Basis. Die Inanspruch-nahme dieser Regelung war 2013 verschwindend ge-ring – lediglich 1.522 t Rüben (213 t Zucker) bei 16 % Pol.!

Generelle ÜbertragungAufgrund der günstigen Absatzmöglichkeiten 2013/14 war keine generelle Übertragung notwendig.

ProduktionsabgabeMit der Zuckermarktordnungsperiode 2006–2017 sind generell 12,00 Euro/t Zuckerquote zu entrichten, die sich ab 2007 Anbauer- und Südzuckerseite hälftig teilen (EU-VO Nr. 318/2006, Artikel 16).

ZWJ Produktions- Ergänzungs abgabe in % abgabe in % A-Quote B-Quote der Produktionsabgabe 1997/98 2,0 38,8891 –1998/99 2,0 39,5 16,5201999/00 2,0 39,5 18,5062000/01 2,0 22,7308 - (4,08 % Deklassierung)2001/02 2,0 39,5 8,3192002/03 2,0 21,962 - (7,115 % Deklassierung)2003/04 2,0 29,050 - (1,78 % Deklassierung)

ZWJ Produktions- Ergänzungs abgabe in % abgabe in % A-Quote B-Quote der Produktionsabgabe 2004/05 2,0 39,5 15,935 %2005/06 1,0022 1,0022 - (14,31 % Deklassierung)2006/07* – – - (15,1 % Marktrücknahme)2007/08* – – - (13,5 % Marktrücknahme)2008/09* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)2009/10* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)2010/11* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)2011/12* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)2012/13* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)2013/14* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)2014/15* – – (5 % nach freiwilliger Rückgabe)

*ab 2007: Produktionsabgabe = 12,00 Euro/t Quotenzucker (je zur Hälfte Südzucker/Anbauer)

Produktionsabgabe 2001/2002 – 2005/2006Die Kommission hat jahrelang die Beträge für die Produk-tionsabgabe falsch berechnet. Unter anderem wurde für Zucker in Verarbeitungsprodukten Produktionsabgaben erhoben, obwohl diese ohne Exporterstattungen ausge-führt wurden und sie den EU-Haushalt gar nicht belastet haben.

Der Europäische Gerichtshof (EUGH) hat die Position der SÜDZUCKER und anderer europäischer Zucker-hersteller in zwei Grundsatzurteilen für die Zuckerwirt-schaftsjahre 2001 bis 2005 bestätigt.

Die EU-Kommission setzte das erste EuGH-Urteil aus 2008 zunächst nicht um.

2. Dezember 2013: Der EU-Minister-Rat verabschiedet Verordnung zur Rückzahlung entsprechend zweitem EuGH-Urteil.

Damit war jetzt – nach nunmehr 9 Jahren (!) gerichtlicher Auseinandersetzung – der Weg für die Rückzahlung der zu viel erhobenen Beträge frei. Die Rückzahlung erfolgte im Laufe des Sommers 2014 über Südzucker an die da-maligen Anbauer anteilig und (angestrebt) verzinst.

Marktrücknahme und ÜbertragungDas bis 2005/2006 zur Mengenregulierung eingesetz-te Instrument der Deklassierung wird unter der neuen, aktuellen Marktordnung durch eine sogenannte „Markt-rücknahme“ abgelöst. Diese soll das strukturelle Gleich-gewicht des Marktes zu einem Preisniveau erhalten, das sich dem Referenzpreis annähert. Dazu kann ein für alle Mitgliedsstaaten einheitlicher Prozentsatz von Quotenzu-cker bis zum Beginn des folgenden Wirtschaftsjahres aus dem Markt genommen werden. Diese Regelung ging in der Folge auf die einzelnen Zuckerunternehmen in der Form der „Individuellen und Generellen Übertragung“ über.

Die so aus dem Markt genommenen Zuckermengen gelten als die ersten im Rahmen der Quote erzeugten Mengen für das folgende Wirtschaftsjahr. Unter Berück-

Page 38: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

38

sichtigung der erwarteten Zuckermarkttendenzen kann jedoch beschlossen werden, die Gesamtheit oder einen Teil der aus dem Markt genommenen Zuckermengen als Industriezucker zu verwerten oder als vorübergehende Quotenerzeugung zu betrachten, die teilweise zur Aus-fuhr vorbehalten werden kann.

Deklassierungssätze bzw. Marktrücknahmevon 2000/2001 bis 2014/2015

2000/2001 4,08 %2001/2002 0,00 %2002/2003 7,12 %2003/2004 1,78 %2004/2005 0,00 %2005/2006 14,31 %2006/2007 15,10 %2007/2008 13,50 %2008/2009 5 %*2009/2010 5 %*2010/2011 5 % Kürzung* 7,364 % Mehrausgabe2011/2012 5 % Kürzung* 1,857 % Mehrausgabe2012/2013 5 % Kürzung* 1,45 % Mehrausgabe 2013/2014 5 % Kürzung* 1,46 % Mehrausgabe 2014/2015 5 % Kürzung**Restkürzung nach freiwilligen Rückgabe-Wellen 2007/2008

Die Mehrausgaben entstehen durch Wandlung von Nichtquotenzucker in Quotenzucker von Seiten der EU-Kommission bis Ende des jeweiligen Wirtschaftsjahres oder durch zusätzliche Quotenrüben aufgrund Quoten-zucker-Erzeugung für Molise (I).

Ausgleichsregelungen für ZuckerrübenIm Rahmen der GAP-Reform sind auch die Rübenflächen erstmals 2005 in das betriebliche Ausgleichssystem für Ackerflächen (Grundprämie in Bayern = 299,00 Euro/ha inkl. Modulation) eingeflossen. Ab 2006 kam ein betriebsindividueller Betrag aus Zucker (Zucker-BIB) für EU-Zuckerpreissenkungen hinzu.

bis Kampagne 2016 ab Kampagne 2017

Quotenregelung für Zucker Freie Festlegung der Produktionsmenge durch Rübenan-bauer und Zuckerunternehmen, Verdrängungswettbewerb zwischen den europäischen Rübenzucker-Erzeugern

Quotenregelung für Isoglukose Verdrängungswettbewerb durch Zuckerersatz in Abhängig-keit von Zucker- und Getreidepreisen

Mindestpreis für Quotenrüben Freie Verhandlung über Aufteilung der Zuckererlöse zwischen Zuckerrübenbauern und Zuckerfabriken

Frachtkosten für Quotenrüben gehen zu Lasten des Zuckerunternehmens

Freie Vereinbarung zwischen Anbauern und Zuckerfabriken über Frachtkosten

Was ändert sich ab dem 01.10.2017?

Erwartungsgemäß hatte der Bundestag der notwendi-gen Änderung des Betriebsprämien-Durchführungsgeset-zes Ende März 2006 abschließend zugestimmt. Damit erhielten Rüben anbauende Landwirte einen einheitli-chen Aufschlag auf ihren Betriebsprämienanspruch.Referenz war die für das Wirtschaftsjahr 2006/07 ver-traglich vereinbarte Liefermenge an Zuckerrüben. Mit der stufenweisen Senkung des Rübenmindestpreises stieg der Zuckerausgleich in vier Schritten bis zum Jahr 2010 an, um dann im Rahmen des sogenannten Gleitfluges bis 2013 auf die regionale Einheitsprämie abgeschmolzen zu werden.Stufen der Abschmelzung: 2011 = 30 %; 2012 = 60 %; ab 2013 = 100 % weg!Nationale gekoppelte Zahlungen auf die Zuckerrü-benanbaufläche sind im Rahmen der GAP 2015-2020 in Deutschland (im Gegensatz zu 10 anderen EU-Mit-gliedsstaaten) nicht vorgesehen.

Zuckerpolitik nach 2017Europäisches Parlament und Europäischer Rat haben am 26. Juni 2013 beschlossen, die Zuckermarktordnung bis zum 30. September 2017 zu verlängern. Danach werden Quoten und Rübenmindestpreise als zentrale Elemente der gegenwärtigen Marktordnung nicht mehr zum zuckerpolitischen Instrumentarium der EU gehören. Die im Rahmen der Reform der gemeinsamen Agrarpoli-tik getroffenen Beschlüsse traten am 1. Januar 2014 mit der Verordnung 1308/2013 in Kraft.

Ab dem 1. Oktober 2017 wird die Zuckerpolitik der Europäischen Union aus folgenden Kernelementen be-stehen:

■ Außenschutz■ Präferenzeinfuhren aus verschiedenen Ländern,

darunter zollfreie Importe aus den am wenigsten entwickelten Ländern

■ Referenzschwelle für Weißzucker (tritt an die Stelle des früheren Referenzpreises)

■ Möglichkeit einer Beihilfe zur privaten Lagerhaltung■ Abschluss von Branchenvereinbarungen zwischen

Rübenanbauern und Unternehmen der Zuckerindustrie■ Preisberichterstattung

Page 39: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

39

3. Rübenanbau 2014/2015

Dementsprechend sind Verbände (VSZ und Landesver-bände) und Südzucker gehalten, die Rahmenbedingun-gen für den Anbau (Rohstoffsicherung) ab 2017 neu zu verhandeln und zu fixieren. Dabei haben sich bei Konsul-tationen bis Dezember 2014 bereits folgende Eckpunkte herauskristallisiert:

1. Die Kontraktmenge des Zuckerrüben-Liefervertrages besteht ab dem Anbaujahr 2017 aus einer Basis- und einer Mehrmenge (in t Rüben) und wird jährlich auf die Zuckerbedarfsmenge des Unternehmens ausge-richtet.

Grundsätzlich entspricht die Basismenge jedes Rü-benanbauers 100 % seiner aktiven Zuckerrüben-Lieferrechte (inklusive Lieferrecht E). Sie ist mit einem garantierten Mindestpreis ausgestattet, der sich an den durchschnittlichen ausgabewirksamen Kosten des Rübenanbaus orientiert. Zur Erreichung der Zu-ckerbedarfsmenge wird die Basismenge mit einem Faktor von 1,25 multipliziert.

Bei einer verringerten Zuckerbedarfsmenge reduziert sich die benötigte Kontraktmenge entsprechend, wo-bei das Verhältnis zwischen Basis- und Mehrmenge immer 80:20 bleibt.

2. Die Frachtkosten für alle Zuckerrüben werden zu 25 % vom Rübenanbauer individuell getragen. Sie werden stets zur nächstgelegenen Zuckerfabrik berechnet.

3. Die Rübenmarkvergütung ergibt sich aus den Ver-kaufserlösen der Schnitzel abzüglich der Verarbei-tungs- und Vermarktungskosten analog der bisherigen Nichtquotenrüben-(NQR)-Rechnung des Unterneh-mens. Eine prozentuale Ableitung kommt nicht mehr zur Anwendung

Weitere Detailfragen (Rübenbewertung, Bezahlungssys-tematik, …) werden im Laufe des Jahres 2015 behandelt (siehe auch Kommentar und Graphiken im Vorspann!).

PreiseIn der am 20. Februar 2006 verabschiedeten neuen Zu-ckermarktordnung ist eine Senkung der Zuckerrübenprei-se in vier Schritten festgelegt. 2009/2010 wurde der vierte und letzte Schritt dieser Senkung vollzogen. Der Grundpreis für Quotenrüben beläuft sich seitdem auf 26,29 Euro/t.

Für Industrierüben konnte mit Südzucker keine Min-destpreiszusage gefunden werden. Der endgültige Preis wurde in der VSZ-Ausschuss-Sitzung am 13.01.2015 aus-gehandelt (18,00 Euro/t).

Übertragungsrüben (individuell + generell) werden auf das Zuckerwirtschaftsjahr 2015/2016 vorgeschrie-ben und dort als Quotenrüben zu dem dann gültigen Grundpreis von 26,29 Euro/t plus eventuell geltender Marktprämie abgerechnet.

Ethanolrüben2012/2013 wurde erstmals die Ethanolrübenmenge auf Basis des individuell gezeichneten Lieferrechts E ohne Lieferverpflichtung ausgegeben. Gemäß Abspra-che zwischen der Südzucker AG und dem Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. mit seinen Lan-desverbänden sollen aufgrund der stark schwankenden Ethanolpreise Chancen und Risiken zwischen Anbauern

und Südzucker geteilt werden. Der Preis für Ethanolrüben variiert daher bei sich ändernden Ethanolerlösen (siehe nachfolgende Tabelle!).

Die Ableitung erfolgt auf der Basis Ganzjahresbe-trachtung „ICIS-LOR“. Für 2014 ergibt sich ein Preis von 48,20 ct/Ltr. Ethanol. Der Rübenpreis wird im Rah-men der Nichtquotenzuckerverwertung ebenfalls auf 18,00 Euro/t festgelegt.

Ethanolrüben erhalten eine Qualitätsprämie, Rübenmark-vergütung, Frühlieferprämie sowie eine Wirtschaftser-schwernis für Mietenpflege und Spätlieferung entspre-chend aller anderen Rüben. Die Frachtkosten sowie die Kosten für Reinigen und Laden trägt der Anbauer. Südzu-cker zahlt dabei einen Frachtkostenzuschuss von 75 %, max. 3,00 Euro/t sowie die Wirtschaftserschwernis für Erdabreinigung von 0,77 Euro/t analog den Industrierü-ben. Es gilt grundsätzlich der Frachtsatz zum Stammwerk, außer der Frachtsatz zum Verarbeitungswerk ist niedri-ger. Bei vollständiger Erfüllung der individuellen Ethanol-rübenmenge wird ein Bonus für die Vertragserfüllung von 3,00 Euro/t gewährt.

Eine analoge Regelung gilt bei den Vertragsindust-rierüben (2009 individuell ausgegeben, 2014 50 % dessen) – der Bonus für die Vertragserfüllung beträgt 1,50 Euro/t.

Page 40: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

40

Wirtschaftserschwernis für Mietenpflege und SpätlieferungDie Regelung für Nichtquoten- und Übertragungsrüben bleibt unverändert. Sofern jedoch zukünftig Landwirte bei erfolgter Abfrage und Kontrolle die Rübenmieten nicht ab-gedeckt haben, wird der Prämienbetrag nicht ausbezahlt. Grundsätzlich muss die Mietenpflege nach Aufforderung schriftlich angezeigt sein (am besten im individuellen Südzucker-Rohstoffportal). Damit entfällt auch die Weiter-leitung der einzelnen Beträge in die regionalen Mieten-schutzfonds der Verbände.

ProduktionsabgabeAb dem Wirtschaftsjahr 2007/08 (und damit auch 2014/2015) kommt lt. Artikel 128 EU-Verordnung 1308/2013 und Artikel 7 EU-Verordnung 1370/2013 eine Produktionsabgabe in Höhe von 12,00 Euro/t Quo-tenzucker zum Tragen. Der hälftige Anteil beträgt für den Anbauer 0,84 Euro/t Rübe bei 16 % Pol.

MarktrücknahmeDer Verwaltungsausschuss Zucker der EU-Kommission hat in seiner Sitzung im Februar 2014 keine Verord-nung zur Marktrücknahme für das Zuckerwirtschaftsjahr 2014/2015 beschlossen. Eine nachträgliche Anpassung bis 31. Oktober 2014 (nach unten) erfolgte nicht.

Keine zusätzlichen Quotenrüben 2014In der „Mitteilung der Rübenkategorien und Qualitätsmit-teilung an den Landwirt (Ende Januar/Anfang Februar)

wurde die Information für den Landwirt von Südzucker transparent dargestellt.Molise-Rüben wurden im Zuckerrüben-Liefervertrag 2014 nicht dargestellt und werden im Rahmen der Mehrausga-be bei den Landwirten mit dem Quotenrübenpreis und den Nebenleistungen abgerechnet.

Industrierüben-Freigabe 2014/2015Die Industrierübenmenge wurde auf 5 % freigegeben (be-zogen auf Jahresvertragsrüben, individueller Ethanol-Rüben und Vertrags-Industrierüben).Die über die im Liefervertrag 2014 kontrahierte Rübenmen-ge hinausgehenden Rüben werden bis zu einem Prozent-satz von 33,41 % (bezogen auf Quotenrüben, Ethanolrü-ben und Vertrags-Industrierüben) als Industrierüben Zusatz (IRZ) abgerechnet. Alle darüber hinaus abgelieferten Rü-ben müssen im Rahmen der Generellen Übertragung auf 2015 übertragen werden.

Freigabe von 95 %Nach Quotenrückgabe und –Ausgleich (EU 2009) belief sich die individuelle Lieferrechtsfreigabe auf 92,1 %. Um die Einschnitte weiter abzufedern und den Rübenanbau insgesamt abzusichern, wurde die Freigabe der Vertragsr-üben (= Quotenrüben) um 2,9 Prozentpunkte (mit interner Kompensation) angehoben. Sie beträgt 95 %. Die Ver-tragsrübenmengen seit 2008 (und die Zusage für 2014) belaufen sich somit auf 95 % der ursprünglichen Menge. Die gezeichneten Ethanol-Rüben werden ab 2008 zu 100 % vertragswirksam.

Ethanolrübenpreise in Abhängigkeit vom Ethanolpreis Ethanolpreis A/Ltr. 0,50 0,55 0,60Rübenpreis (16 % Pol.) A/t 15,50 18,00 20,50Zuckergehalt1 % 17,95Zuckergehaltszuschlag2 A/t 2,72 3,16 3,60Ø Frühlieferprämie, Wirtschaftserschwernis für Mietenpflege und Spätlieferung3 A/t 0,96 0,96 0,96

Qualitätsprämie4 A/t 0,97 0,97 0,97Rübenmarkvergütung5 A/t 3,00 3,00 3,00Zwischensumme A/t 23,15 26,09 29,03 Entfernung1 km 20Transportkosten gesamt A/t 2,92Südzucker-Anteil A/t 1,46 Anteil Landwirt Frachtkosten6 A/t -1,46 -1,46 -1,46 Anteil Landwirt Reinigen u. Laden7 A/t -0,61 -0,61 -0,61 Ertrag t/ha 75,00SUMME ERLÖS A/t 21,08 24,02 26,96

A/ha 1.581 1.802 2.022

1) Beispiel2) Zuckergehaltszuschlag analog Vertragsrüben lt. Branchen-

Vereinbarung3) Prämiensätze je nach Liefertag 0 bis 6 Euro/t4) Tatsächliche Qualitätsprämie nach Qualitätszahl

5) Der eingesetzte Betrag von 3,00 Euro/t ist die erwartete Rüben-markvergütung für Industrierüben

6) Frachtkosten von 2006 abzgl. Südzucker-Anteil (2012/2013 gilt ein veränderter Frachtsatz!)

7) Kosten Reinigen und Laden (1,38 Euro/t) – Wirtschaftserschwernis für Erdabreinigung (0,77 Euro/t)

Page 41: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

41

Fortführung des Lieferrechts E und Vereinheit-lichung der Frachtregelung bei Ethanol- und Industrierüben ab 2012/13 bis 2014/15

1. Die Lieferpflicht für E-Rüben endete mit dem Anbau 2011. Die vorrangige Abrechnung der E-Rüben fand deshalb ab dem Anbaujahr 2012 nicht mehr statt. Die Abrechnung der E-Rüben erfolgte nach den Quoten-rüben, das heißt vor den Industrierüben.

2. Frachtfreie Nichtquotenrüben werden eingeführt an-stelle von IR1. Ihr Umfang errechnet sich in Abhängig-keit vom Zuckergehalt nach der gleichen Formel wie bisher die IR1. Sie sind je nach betrieblicher Gege-benheit Ethanol-, Industrierüben oder beides.

3. Preisfindung Ethanol-Rüben a) Die Formel zur Ableitung des Rübenpreises auf

Basis ICIS-LOR bleibt bestehen (zum Beispiel: 55 ct/l = 18,00 Euro/t R).

b) Sollte der so errechnete Grundpreis für die E-Rüben unter dem Industrierübengrundpreis lie-gen, wird er auf diesen angehoben (diese Rege-lung wird ab dem Anbaujahr 2015 ausgesetzt).

c) Anschließend erfolgt die Errechnung des Rüben-preises aufgrund des individuellen Zuckergehal-tes.

d) Zu diesem Rübenpreis wird ein Bonus in Höhe von 3,00 Euro/t auf 100 % der gelieferten E-Rüben bezahlt, sofern die E-Rüben lt. Liefervertrag vollständig geliefert werden.

4. Es erfolgt eine Vereinheitlichung der Frachtbeteili-gung von Südzucker für alle Nichtquotenrüben. Ab 2012 zahlt Südzucker 75 % der Fracht, jedoch max. 3,00 Euro/t Rüben.

Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt (zunächst) drei Jah-re bis einschließlich Zuckerwirtschaftsjahr 2014/2015. Eine Anschlussregelung für 2015/16 und 2016/17 wur-de gefunden – diese unterscheidet sich lediglich in Top 3. b).

Rübenanbau 2015Zum Anbau 2015 werden die Vertragsrüben von aktuell 92,1 % wiederum auf 95 % angehoben. Hinzu kommen Ethanol-Rüben (Lieferrecht E) und Industrierüben.

Den Anbauern mit Vertrags-Industrierüben (IRV) werden für das Anbaujahr 2015 wieder Vertrags-Industrierüben auf der Basis 50 % der IRV 2009 angeboten. Diese Vertrags-Industrierüben erhalten einen Bonus für die Ver-tragserfüllung in Höhe von 1,50 Euro/t auf 100 % der gelieferten IRV.

Neben den ggf. kontrahierten Vertrags-Industrierüben erhält jeder Landwirt die Zusage, dass ihm Industrierü-ben in Höhe von 5 % der Summe seiner Quotenrüben

zum Anbau (QR), Ethanolrüben (ER) und Vertrags-Indust-rierüben (IRV) abgenommen werden.

Aufgrund der großen Übertragungsmenge aus 2014 ist für den Anbau 2015 mit einer Flächenreduktion im 2-stel-ligen Bereich (um 20 %) zu rechnen.

Bezahlungssystem Zuckerrüben: ab 2009deutlich vereinfacht! (dzz, April 2009, Dr. Georg Vierling, Südzucker AG, Auszüge)

Südzucker und süddeutsche Verbände haben sich am 20. Januar 2009 auf eine Vereinfachung des Rübenbe-zahlungssystems ab dem Anbaujahr 2009 verständigt. Mit diesem Schritt wird die Abrechnung der verschiede-nen Rübenkategorien übersichtlicher, ohne dass sich die zusätzlichen Leistungen des Unternehmens in Summe verringern.

Sechs Rübenkategorien (QR, IR, IRZ, IRV, ER, ÜR)■ Quotenrüben zum Anbau (QR)■ Industrierüben (IR)■ Industrierüben Zusatz (IRZ)■ Vertragsindustrierüben (IRV)■ Ethanol-Rüben (ER)■ Übertragungsrüben (ÜR)

Zuschlag ZuckergehaltFür alle Rübenkategorien wird ab 2009 ein einheitlicher Zuckergehaltszu- und –abschlag gelten. Laut Zuckerrü-ben-Liefervertrag bzw. Branchenvereinbarung gelten Zu-schläge von 0,9 % je 1/10 im Bereich 16,0 bis 19,0 % Zuckergehalt und von 0,7 % je 1/10 bei über 19,0 %. Dies gilt auch für die Kategorie der Vertragsindustrierü-ben, die 2009 erstmalig in den Anbau kommen. Südzu-cker liegt damit im Übrigen über den Zuschlägen laut europäischer Zuckermarktordnung, die Preiszuschläge beim Zuckergehalt von nur 0,7 % ab 18,0 % und 0,5 % ab 19,0 % je 1/10 vorsieht.

QualitätsprämieDie Berechnung der Höhe der Qualitätsprämie verän-dert sich nicht. Die Qualitätsprämie wurde bislang nur auf Quoten- und Ethanolrüben gezahlt. Ab 2009 wird die Qualitätsprämie auf alle Rüben ausgeschüttet – also für Quoten-, Ethanol-, Industrie- und Übertragungsrüben. Wie bisher erhalten die ersten 18 Prämiengruppen eine Qualitätsprämie mit den bekannten Bemessungsgrundla-gen (Standardmelasseverlust, Qualitätszahl). Unverän-dert bleibt auch die Vereinbarung, wonach im gesamten Südzucker-Gebiet im Fall eines sehr niedrigen bereinig-ten Zuckergehalts mindestens 5 Mio. Euro an die Rü-benanbauer ausbezahlt werden.

RübenmarkvergütungBei der Rübenmarkvergütung wird bei Quotenrüben ein Gegenwert von 3 % des Pellets-Preises gezahlt. Bei Industrie- und Ethanol-Rüben erfolgt die Vergütung auf

Page 42: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

42

Basis einer Vollkostenrechnung. Ab 2009 gilt auch bei der Rübenmarkvergütung ein einheitlicher Betrag für alle Rübenkategorien. Hierzu wird ein gewichteter Mittelwert aus Quotenrüben und Industrie-/Ethanol-Rüben gebildet.

Erdfracht/BesatzfrachtÜbersteigt der Abzug bzw. der Besatz 16 %, ist Südzu-cker berechtigt, die dadurch entstandene Mehrfracht in Rechnung zu stellen. Diese Verfahrensweise kommt nur im Einzelfall und in Absprache zwischen Südzucker und Verband zur Anwendung.

Früh-/Spätlieferprämie, Wirtschaftserschwernis MietenpflegeEinheitliche Beträge über alle Rübenkategorien gelten ab 2009 auch für die Früh-/Spätlieferprämie und die Wirt-schaftserschwernis für Mietenpflege. Die Frühlieferprä-mie – bisher nur für Quoten- und Ethanol-Rüben – wird bei unverändertem Prämiengesamtbetrag künftig auf alle Rüben ausgeschüttet. Die Spätlieferprämie wird wie bis-her für Lieferungen ab dem 15. November und ab 2009 für alle Rübenkategorien gezahlt. Die Berechnungs-grundlage dafür erfolgt auf Basis eines Zuckerverlustes von 270 g/t Rübe und Tag. Beim Mietenschutz wird der bisherige Termin für alle Lieferungen ab der 49. KW beibehalten. Bei besonderen Witterungsbedingungen kann auch ein früherer oder späterer Abdeckzeitpunkt bzw. keine Mietenabdeckung vereinbart werden. Für alle abgedeckten Rüben bezahlt Südzucker künftig eine einheitliche Wirtschaftserschwernis für Mietenpflege von 1,30 Euro/t (ab Kampagne 2011). Die Mietenabde-ckung wird individuell abgefragt und kontrolliert; nicht ab-gedeckte Rüben erhalten keine Wirtschaftserschwernis. Für die mechanische Mietenpflege in überbetrieblicher Form zahlt Südzucker einen 50 %igen Zuschuss auf die Neuanschaffung (bis 2015).

FAZIT:Südzucker und Verbände haben mit dem neuen Bezah-lungssystems eine deutliche Vereinfachung erreicht. Die auf sechs verringerte Anzahl der Rübenkategorien wer-den bei den meisten Abrechnungspositionen einheitlich behandelt. Das geschnürte Paket gilt ab dem Anbau-jahr 2009 und ist eine Vereinbarung, die das aktuelle wirtschaftliche Umfeld im Zuge der reformierten Zucker-marktordnung berücksichtigt. Mit der Fortführung des Lie-ferrechts E wurde auch eine einheitliche Frachtregelung für alle Nichtquotenrüben ab 2012 erreicht.

Vertrags-Industrierüben 2014In Franken haben 434 Anbauer knapp 12.394 t Vertrags-Industrierüben (IRV) kontrahiert – das sind etwa 1,0 % – bezogen auf die Vertragsrüben. Süddeutschlandweit beträgt dieser Anteil 1,7 %. Letztendlich geliefert wurden von 374 Anbauern 10.097 t IRV.Das Südzucker-Angebot im August 2014 (für das Anbau-jahr 2015) wurde in Franken mit 11.323 t (378 Anbauer) angenommen.

Daneben hatte 2014 jeder Zuckerrübenbauer die Mög-lichkeit, Industrierüben in Höhe von 5 % seiner Vertrags-rüben (QR, ER, IRV) anzubauen. Für 2015 ist dieser Pro-zentsatz wieder auf 5 % festgelegt.

Industrierüben Zusatz 2014Die Anwendung dieser Rübenkategorie war 2013/2014 ausgesetzt, ist aber für das Jahr 2014 wieder umgesetzt worden Bis zu 33,41 % bezogen auf die Vertragsrüben konnten in dieser Kategorie abgeliefert werden.

Übertragungsrüben (individuelle + generelle Übertragung) 2014Der Preis für Übertragungsrüben entspricht dem Quoten-rübenpreis des Zuckerwirtschaftsjahres 2015/2016 und beträgt (Basis 16 % Zuckergehalt) 26,29 Euro/t.

Wie im Anschreiben an die Landwirte im November 2014 mitgeteilt, kommt aufgrund der Rekordernte 2014 sowohl die individuelle als auch generelle Übertragung zur Anwendung. Der in 2014 erzeugte Zucker konnte nicht vollständig verwertet werden; eine Übertragung – auch generell – war erforderlich. Immerhin 949 An-bauer nahmen die individuelle Möglichkeit mit 15.709 t Zucker (= etwa 8 % der Quotenrüben) in Anspruch. Die generelle Variante musste zusätzlich umgesetzt wer-den – dabei kamen zusätzlich 26.754 t Zucker (= 13,6 % der Quotenrüben) von 2.488 Bauern zusammen. Die Übertragungsrüben vermindern die Quotenrüben des darauffolgenden Jahres. Nach Rücksprache mit der Südzucker-GBZR konnte Anfang Februar 2015 kurzfristig noch für ca. zwei Wochen angeboten werden, Nutzun-gen ohne Fläche für solche Rübenanbauer eintragen zu lassen, die aufgrund einer großen Übertragungsmenge aus der Ernte 2014 im Anbaujahr 2015 nur einen sehr geringen Rübenanbau durchführen könnten.

Landwirte, die Interesse an dieser Möglichkeit haben, sollten sich unverzüglich an die SZVG wenden.

Information zum Anbau von Zuckerrüben als Energiepflanzen oder auf StilllegungsflächenSüdzucker und der Verband Süddeutscher Zuckerrü-benanbauer e.V. mit seinen Landesverbänden haben vereinbart, keine Verträge für den Anbau von Zucker-rüben auf Stilllegungsflächen oder als Energiepflanzen abzuschließen.

Die Gründe für diesen Beschluss liegen in den Durch-führungsbestimmungen der EU und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Sie verlangen, dass hinsichtlich des Anbaus, der Ernte, der Lagerung, des Transportes und der Abrechnung eine völlige Trennung von allen anderen Rüben erfolgt. Diese Vorgaben wären in der Praxis nur mit erheblichem Mehraufwand einzu-halten. Der Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. und Südzucker versuchen in Verhandlungen mit den zuständigen Behörden eine praxisgerechte Regelung mit

Page 43: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

43

einer deutlichen Vereinfachung für Erzeuger und Verar-beiter zu erreichen.

Anzahlung RübengeldEs wurde mit der Anzahlung Rübengeld am 10.12.2014 und 15.01.2015 ein zuckergehaltsunabhängiger Be-trag für alle angelieferten Vertragsrüben in Höhe von 17,00 Euro/t vergütet (ab 2012/13 auch für die Übertra-gungsrüben, Ethanol-Rüben und Vertrags-Industrierüben).

Lieferverträge für Biogas-SubstratPilotprojekt mit BMLG Biomasseliefergesellschaft Fürth mbHSüdzucker hat Interesse an Verträgen mit Biogasanla-gen, in deren engem Umfeld Zuckerrüben für Südzucker angebaut werden und diese Region gleichzeitig eine weite Lieferentfernung zur nächsten Zuckerfabrik hat. Die Entfernungsdifferenz von Rüben zur betreffenden Bio-gasanlage und zur nächstliegenden Zuckerfabrik sollte mindestens 60 km betragen (Beispiel: Entfernung zur Zu-ckerfabrik 80 km, Entfernung zur Biogasanlage 60 km = 20 km Differenz).

Geliefert werden mit einem selbstfahrenden Reinigungs-lader (Typ Maus) vorgereinigte Rüben unter Nutzung der regionalen Lade- und Transporttechnik. Die Biogasanla-ge benötigt eine elektronische Waage und muss in der Lage sein, rückwärtskippende Fahrzeuge in 15-minütiger Frequenz anzunehmen. Die Lieferung erfolgt blockweise und richtet sich nach der regionalen Rübenlogistik (in der Regel zwei Liefertermine von Oktober bis Dezember/Anfang Januar). Die Rüben werden wie in der Zucker-fabrik auf Zuckergehalt untersucht. Dafür sind in der Bio-gasanlage von jedem LKW ca. 25 Rüben zu entnehmen und in von Südzucker vorbereitete Probesäcke einzufül-len. Die Bewertung der Erde und Kopfanteil erfolgt nach dem gleichen System wie in der Zuckerfabrik (entspre-chend Zuckerrüben-Liefervertrag).

Der Basispreis bei 16 % Zucker ist 30,00 Euro/t frei Fa-brik, zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer. Bei höheren Zuckergehalten (entspricht höheren Trockensubstanzge-halten) erhöht sich der Nettopreis um 0,9 % je Zehntel höherem Zuckergehalt. Bei Zuckergehalten unter 16 % reduziert sich der Preis entsprechend.Der Zuckergehalt korreliert sehr eng mit dem Trockensub-stanzgehalt und damit auch mit der Gasausbeute in der Biogasanlage. Richtlinie zur Umrechnung von Zuckerge-halt (ZG) auf Trockensubstanz (TS) ist die Formel vom Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ).

Trockensubstanz in % = 1,16 x Zuckergehalt in % + 2,95Beispiel: 18 % Zuckergehalt entspricht 18 * 1,16 + 2,95 = 23,83 % Trockensubstanz

Die praktische Handhabung wurde in Franken erst-mals 2014 im Bereich Fürth getestet. Dazu wurden im Vorfeld (Gasthaus „Zur Buchspitz“, Cadolzburg, 28. August 2014) die betroffenen Landwirte aus den Orts-vereinigungen Cadolzburg, Steinbach, Seukendorf und Langenzenn in einer Versammlung informiert und deren Zustimmung eingeholt.

5.163 t Rüben (73 ha) wurden von der LMG Ochsenfurt Ende Oktober 2014 an die BMLG Fürth geliefert (siehe Lieferverträge im Anhang!). Die Abrechnung der Rüben-kategorien beim einzelnen Anbauer war davon nicht betroffen.

Aufgrund der außergewöhnlich hohen Erntemengen ha-ben viele Anbauer einen Teil ihrer Überschuss-Rüben di-rekt an Biogas-Anlagen geliefert – schätzungsweise von rund 350 ha in ganz Franken!

Aufgrund des positiven Verlaufes des Fürther Pilotprojek-tes wird Südzucker in 2015 weitere Biogas-Anlagen in entfernten Regionen bedienen.

4. Rübenlieferrechte und Vertragsrübenmengen

In der Summe ergibt dies eine Gesamtkürzung von 42.194,7 t Zucker, so dass daraus eine (fränkische) Zu-ckerquote von 195.280,5 t resultiert.

Die ausgegebenen Rüben zur Erzeugung von Quoten-zucker (92,1 %) betrugen 1.401.929 t (= Lieferrecht „F“ + „M“ mit Ausgabe von 92,1 %). Die seit 2008 vertrag-lich (gegen Kompensation auf Anbauerseite) geregelte Mehrausgabe (2,9 %) entspricht 44.160 t Rüben zur Er-zeugung von Quotenzucker, so dass Quotenrüben 2014 (95 %) von 1.446.089 t angebaut werden konnten. Davon waren allerdings noch die Übertragungsrüben aus dem Jahr 2013 in Höhe von 1.532 t abzuziehen, so dass sich Quotenrüben zum Anbau lt. Zuckerrüben-

a) Quotenzucker-BereichDas Preisgebiet Franken verfügt über eine (fränkische) Zu-ckerquote von 216.772,6 t Weißzucker (= Höchstquote alt). Zur neuen Quotenzuckermenge ist auch die von der EU erworbene Zusatzquote zu zählen – für das fränki-sche Preisgebiet 20.702,6 t Weißzucker (237.475,2 t insgesamt).

Diese Quotenzuckermengen korrespondieren nach den Quotenrückgabe-Wellen 2007/2008 (siehe GB 2008/2009) mit folgenden Lieferrechtsmengen (100 %) in Franken:■ Lieferrechte F: = 1.269.790 t (7.388 Zeichner)■ Lieferrechte M: = 257.528 t (5.212 Zeichner)

Page 44: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

44

5. Witterungs- und Wachstumsverlauf 2014

Liefervertrag in Höhe von 1.444.557 t ergaben. Auf die-sen individuellen Quotenrüben basiert dementsprechend auch die individuelle Menge an Quotenzucker.

Insgesamt konnten 2014/2015 lt. Zuckerrüben-Lieferver-trag (= Quotenrüben zum Anbau) 1.444.557 t Rüben ausgegeben werden. Die Menge der Quotenrüben ent-spricht bei einem Zuckergehalt von 16 % und einem BZG von 14 % den Quotenrüben des Betriebes. Rüben mit hö-herem bzw. niedrigerem Zuckergehalt werden entspre-chend des individuellen Zuckergehaltes des Anbauers abzüglich eines Ausbeuteverlustes von 2 % umgerechnet. Die in Franken hinterlegte Quotenzuckermenge wird, wie in der Zuckermarktordnung gefordert, mit Quotenrüben abgerechnet. Quotenrüben anbauen kann aber nur der Anbauer, der auch Inhaber (Eigentümer oder Pächter) von Lieferrechten („F“ und ggf. „M“) ist. Die fränkischen Zuckerrübenbauer verfügen nach den Rückgabewellen über ein Lieferrecht „F“ von 1.269.790 t (Vorjahr: 1.269.790 t – „ruhende“ Lieferrechte nicht berücksichtigt). Die frühere Mehrrübenmenge, von Landwirten oft nur „B-Rübe“ genannt, ist durch die Zuckermarktordnungsre-form 2006 eine „Quotenrübe“ geworden. Diese konnte durch die Schaffung und Zeichnung von Lieferrecht „M“ abgedeckt und kann dann auch übertragen werden. Die Zeichnungsaktion, die am 28. Februar 2007 abge-schlossen wurde, traf auf eine 99 %-ige Bereitschaft bei Bauern, Pächtern und Verpächtern. 5.212 Eigentümer zeichneten 257.528 t Lieferrecht „M“.

b) Nicht-Quotenzucker-BereichSüdzucker übernimmt zur Produktion von Industriezucker zusätzlich Industrierüben. Für das Anbaujahr 2014 wur-den 5 % der Quotenrüben, Ethanolrüben und Vertrags-Industrierüben als Industrierüben kontrahiert (Franken = 10.849 t Industriezucker = 77.490 t Industrierüben). Alle über die Ethanol- und Vertrags-Industrierüben hinausge-henden Nichtquotenrüben wurden bis zu einem Prozent-satz von 33,41 % als Industrierüben-Zusatz und IR abge-rechnet. Die Erfüllung der Industriezuckermenge erfolgt – im Gegensatz zum Quotenzuckerbereich nach Preis-gebiet – süddeutschlandweit. Für das Anbaujahr 2014 konnten wieder Vertrags-Industrierüben (11.298 t) wie im Vorjahr (in Höhe 50 % aus 2009) kontrahiert werden.

Industrierüben fielen 2014 67.941 t an. Vertrags-Industrie-rüben fielen 10.097 t an. Frachtfreie Nichtquotenrüben (bis 2011 IR 1-Rüben) fallen individuell erst bei Zucker-gehalten über 17 % an. Formel und Rechengang sind im Zuckerrüben-Liefervertrag 2014 (siehe Anhang!) do-kumentiert. 2014 fielen 42.958 t frachtfreie Nichtquoten-rüben (ER, IRV, IR) an.

c) ÜbertragungIm Zuckerrüben-Liefervertrag wurde eine Übertragungs-möglichkeit von frachtpflichtigen Industrierüben in Höhe von 10 % der Rüben zur Erzeugung von Quotenzucker zugesichert. Wie im Anschreiben an die Landwirte im No-vember 2014 mitgeteilt, kamen die individuelle und die generelle Übertragung zur Anwendung. Damit wurden je nach Wunsch des Landwirts frachtpflichtige IR und IRZ bis zu einer Menge von 10 % der Rüben zur Erzeugung von Quotenzucker oder die gesamten IRZ individuell übertragen. Sofern Landwirte über die IRZ hinaus Rüben geliefert haben, wurden diese generell übertragen. Die Bezahlung der Übertragungsrüben erfolgt im Rahmen der Rübenabrechnung des Anbaujahres 2015/2016. Die vereinbarten zusätzlichen Leistungen sowie der Ein-behalt der Übertragungskosten und Reinigen und Laden erfolgten bereits mit der Rübenabrechnung des Anbau-jahres 2014/2015. Es gelten die Übertragungskosten von 5,50 Euro/t Rüben bei 16 % Zuckergehalt. Basis für die Bezahlung ist der von Südzucker bezahlte Quoten-rübenpreis (mindestens der garantierte EU-Quotenrüben-preis) des Folgejahres; Frachtkosten fallen nicht an.

100.615 t Industrierüben wurden auf diese Weise indi-viduell auf das Anbaujahr 2015 übertragen (= Über-tragungsrüben bei 16/14: 112.209 t oder 15.709 t Zucker). Zusätzlich wurden 171.384 t generell auf das Anbaujahr 2015 übertragen (= Übertragungsrüben bei 16/14: 191.098 t oder 26.754 t Zucker).

d) EthanolrübenFür die Belieferung der zugeteilten Menge war die Zeichnung von Südzucker-Darlehen E und Zuckerrüben-Lieferrecht E bei der SZVG Bedingung. In Franken erfüll-ten 1.766 Anbauer mit 103.829 t Ethanolrüben-Liefer-recht diese Vorgabe (Letztendlich geliefert 2014 wurden 92.824 t von 1.753 Anbauern).

Die ersten Rüben wurden bereits Anfang März gesät. Der überwiegende Teil der Fläche ist dann ab Frühlings-anfang, dem 20. März in den Boden gebracht worden. Aufgrund der lang anhaltenden, beständigen Witterung konnten die Bestellarbeiten relativ stressfrei – ohne Zeit-druck – im März beendet werden. Probleme bereiteten nur die teilweise schlechten Bodenbedingungen und die nicht abgestorbenen Zwischenfrüchte.

Saatbettbereitung – die GrundlageEindeutige Vorteile bei der Saatbettbereitung waren beim klassischen Rübenanbau mit Pflugfurche und Ein-ebnung zu verzeichnen. Auf vielen Schlägen konnte mit einer Überfahrt das Feld vorbereitet werden. Schwierig war nur auf stark wechselnden Böden eine feinkrümelige und gleichmäßig tiefe Bearbeitung zu erreichen. Auf den braunen Böden passte in der Regel die Krümelstruktur,

Page 45: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

45

allerdings wurde häufig zu tief gearbeitet und anschlie-ßend die Pille nicht im unbearbeiteten Saathorizont mit Kapillaranschluss abgelegt. Die trocken liegenden Pil-len mussten bis Ende April auf Wasser warten. Auf den weißen, dicht-liegenden Böden gelang in der Regel die Ablage im feuchten, unbearbeiteten Bereich. Allerdings war es schwierig auf diesen Böden eine feinkrümelige, ausreichende Bodendeckung zu erreichen.

Mulchsaaten – mit GlyphosatDer milde Winter und die dadurch nicht abgefrorenen Zwischenfrüchte machten auf den Mulchsaatflächen die Saatbettbereitung zu einer richtigen Herausforderung. Rückblickend bleibt festzuhalten, dass nur das Abspritzen der Zwischenfrüchte mit einem glyphosathaltigen Mittel die richtige Lösung war. Vor allem mit einer frühzeitigen Behandlung und höheren Wirkstoffkonzentration konnte eine gute Wirkung erreicht werden. Die rein mechani-sche Zerkleinerung und Einarbeitung des organischen Materials hat sich nicht bewährt, da das grüne Material Probleme bei der Aussaat bereitete und die zwangsläu-fig tiefere Bodenbearbeitung einen zusätzlichen Wasser-verlust verursachte. Darüber hinaus musste beim Ölrettich relativ früh die Erfahrung gemacht werden, dass die eingearbeiteten, nicht abgestorben Wurzeln wieder aus-schlagen. Was blieb, war nur die Beseitigung per Hand.

Proberodung – auf hohem NiveauVon der Rübenabteilung werden ab der 31. KW auf 21 Standorten in Franken im 14-tägigen Abstand die Proberodungen durchgeführt. Die dabei ermittelten Ergebnisse sind die Basis für die gesamte Kampagne-planung. Bereits Ende Juni lag der Ertrag 8 % über dem fünfjährigen Durchschnittsertrag, wobei in diesem Durch-schnittswert vier Top-Jahre enthalten sind. Während in den letzten Jahren die Proberodungs-Ergebnisse der ein-zelnen Standorte relativ weit auseinanderlagen, waren die Unterschiede im laufenden Anbaujahr relativ gering. Bereits frühzeitig war zu erkennen, dass vor allem die et-was schwächeren Regionen eine absolute Spitzenernte einfahren werden.

Zuwachs – überdurchschnittlichDer wöchentliche Zuwachsversuch der Arbeitsgemein-schaft Franken – von Anfang September bis Ende Okto-ber – bestätigte die Proberodungsergebnisse. Die güns-tigen Witterungsbedingungen während der gesamten Erntezeit ermöglichten, dass die Rüben bis zur Rodung wieder enorm an Ertrag und Zucker zulegten. In dem Dreimonatszeitraum stiegen Ertrag und Zuckergehalt um 32 % bzw. 7 %. Damit konnten die Rüben im letzten Drit-tel der Vegetation beim Bereinigten Zuckerertrag (BZE) über 42 % zulegen ... ein fantastischer Zuwachs.

6. Pflanzenschutzmaßnahmen und Ernte 2014

Unkrautbekämpfung – den Gegebenheiten angepasst!Trotz der langen Trockenheit haben die Herbizid-Behand-lungen in der Regel gut gewirkt. Probleme mit größeren, überständigen Unkräutern sind nur aufgetreten, wenn die 1. NAK zu spät, mit zu schwachen Mischungen oder der falschen Düsentechnik ausgebracht wurde. Es zeigte sich wieder deutlich, dass für eine erfolgreiche Unkrautbe-kämpfung die Herbizidwahl, der Behandlungszeitpunkt, die Behandlungshäufigkeit und Düsentechnik entschei-dend sind. Extrem trockene Bodenverhältnisse erfordern ein frühzeitiges „Abbrennen“ der Unkräuter, d. h. es müs-sen verstärkt blattaktive Mittel (Betanal maxxpro, Betanal expert, Belvedere extra, Betasana Trio, Kontakt SC, De-but) und eine feintropfige Düse (z. B. IDK 120/025) zum Einsatz kommen. Auch eine evtl. zusätzliche Behandlung ist frühzeitig mit einzuplanen.

Schädlinge – etwas stärkerer Befall!Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass der Schädlings-druck durch Mäuse, Tausendfüßler, Schnecken und die Tibula-Larve höher war als in den Vorjahren. Relativ früh sind die ersten Schäden durch die Spring- oder Feldmaus aufgetreten. Der Schaden zeigte sich durch ausgegra-bene und geknackte Pillen. Aufgrund des extrem guten Geruchssinnes können die Mäuse die Pillen – besonders bei geringer Bodendeckung – im Boden riechen. Den

Minierfraß der Rübenfliege konnte man Ende Mai auf einigen Schlägen – vorwiegend mit niedriger Insekti-zidausstattung – finden. Der Schaden zeigt sich durch Fraßstellen, die sich zu weißlich-grünen Flecken erwei-tern; später verbräunt das betroffene Gewebe. Eine In-sektizidbehandlung war und ist aufgrund der geringen wirtschaftlichen Bedeutung allerdings nicht erforderlich. Die typischen Nematodennester – mit schlafenden Rü-ben – traten ab Mitte Juni auf. Für den Anbauer ist es sehr wichtig, den Befall zu erkennen und beim nächsten Rübenanbau eine nematoden-tolerante Sorte zu verwen-den. Das Schadbild des Rübenkopfälchens (freilebender Nematode) zeigte sich dann im September durch Risse bzw. schorfartige, später schwarz verfärbende Schad-stellen am Rübenkopf. Schläge mit stärkerem Rhizocto-nia- oder Rübenkopfälchen-Befall wurden vorrangig ge-erntet und in die Fabrik gebracht. Die faulen Rüben sind nicht lagerfähig.

Bor-Düngung – bei Bedarf!Zum Reihenschluss ist der ideale Zeitpunkt für die Bor-Spritzung. Die Ausbringung sollte mit 300 bis 400 l/ha Wasser erfolgen. Bei einer Bor-Empfehlung von 1 kg/ha Reinbor sind z. B. 5 kg/ha Solubor erforderlich. Liegt der Bor-Bedarf bei 2 kg/ha, kann die zweite Spritzung mit der Fungizid-Behandlung Ende Juli kombiniert werden. Wenn die Stickstoff-Düngung mit Bor-ASS erfolgt, kann

Page 46: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

46

je Dezitonne ausgebrachtem Bor-ASS 0,3 kg Bor an-gerechnet werden. Die Düngung von weiteren Spuren-elementen ist nur wirtschaftlich, wenn ein tatsächlich fest-gestellter Mangel vorliegt. Die EUF-Bodenuntersuchung bietet dafür kostengünstig ein komplettes Untersuchungs-paket als Entscheidungshilfe.

Maschinenhacke/Schosserbeseitigung – bei Bedarf!Der Einsatz der Hackmaschine ist betriebsindividuell und nach den Gegebenheiten vor Ort zu entscheiden. Ein Dogma sollte keinesfalls daraus gemacht werden. Zur Verbesserung der Bodenstruktur ist kurz vor Reihenschluss der Einsatz der Hackmaschine häufig eine äußerst sinn-volle Maßnahme. Durch den verbesserten Luftaustausch gelangt Wärme in den Boden, was die Rübenentwick-lung anschließend deutlich beschleunigt. Auch im Hin-blick auf die Beseitigung der Altverunkrautung und Wild-rüben ist der Einsatz der Hackmaschine zu empfehlen. Die Frage der Schossertoleranz ist schnell geklärt, wenn Ernte- und Ertragsbeeinträchtigungen damit verbunden sind.

Blattkrankheiten – später/schwacher BefallDas Blattkrankheiten-Monitoring von staatlicher Bera-tung, Erzeugerring, Verband und Südzucker startete – aufgrund des frühen Reihenschlusses – bereits am 30. Juni. Die wöchentlichen Bonituren werden im Internet (www.frankenrueben.de und www.bisz.suedzu-cker.de), auf dem Info-Telefon (09303/99199) und im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt (BLW) veröffentlicht. Nachdem Mitte Juli auf 8 von 12 Stand-orten ein Cercospora-Befall bis zu 3 % auftrat, wurde flächendeckend der Warnaufruf versandt. Die erwartete Ausbreitung der Blattkrankheiten blieb dann allerdings aus. Erst Anfang/Mitte August nahm der Cercospora- und auf vielen Schlägen auch Mehltau-Befall rasant zu. Rückblickend bleibt festzuhalten, dass Ende Juli bzw. Anfang August der optimale Spritzzeitpunkt war, um mit einer Behandlung die Blattkrankheiten zu bekämpfen. Eine Zweitbehandlung um den Monatswechsel August/September war nur auf wenigen, dann stärker mit Mehl-tau befallenen, Spätrodeflächen nötig.

Die Kernaussagen zum Pflanzenschutz:■ Altverunkrautung aus dem Winter und nicht abgefro-

rene Zwischenfrüchte sind am besten vor der Saat-bettbereitung mit Glyphosat–Einsatz zu behandeln;

■ griffige Formulierungen (z.B. Betanal maxxPro) zeigen höhere Wirkungsgrade als entsprechende (selbstge-mischte) Vergleichsmittel;

■ die gute Wirkung der Bodenherbizide (Goltix, Rebell, Spectrum, etc.) bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit erleichtern die Unkrautbekämpfung enorm;

■ ein regelmäßiges „Abbrennen“ der Unkräuter mit blattaktiven Mitteln (Betanal maxxPro, Betanal Expert, Belvedere extra, Betasana Trio) ist bei langanhalten-der Trockenheit erforderlich;

■ die richtige Applikationstechnik (feintropfige Düsen) ist bei trockenen Bedingungen entscheidend für den Behandlungserfolg;

■ Vogelknöterich, Amarant und Hirse sind zunächst „nur“ ein Problem der Vorgewende und Feldränder – frühzeitige Maßnahmen (mit eventuell gezielten Randbehandlungen) sind zur erfolgreichen Bekämp-fung erforderlich;

■ bei Trockenheit kann die Spät- und Altverunkrautung nur mit Hackmaschine und per Hand zufriedenstel-lend beseitigt werden;

■ die Bekämpfung der Spät- und Altverunkrautung so-wie der Schosser und Wildrüben (Rotowiper, Docht-streichgerät und Glyphosat) bringt nur einen Teiler-folg;

■ die Fungizidbehandlung muss rechtzeitig erfolgen, da die Mittel in erster Linie vorbeugend wirken;

■ das Blattkrankheiten-Monitoring bietet eine hervor-ragende Hilfestellung zur Feststellung des optimalen Applikationszeitpunktes;

■ bei frühem und starken Cercospora-Befall ist die Erst-behandlung mit einem Strobilurin von Vorteil und nach ca. 3 Wochen eine Zweitbehandlung einzuplanen;

■ für die Bekämpfung der Blattkrankheiten ist eine gute Durchdringung und Benetzung des Blattappara-tes wichtig, d.h. Wasseraufwandmengen zwischen 300 l/ha bis 400 l/ha;

■ bei Spätrodungen ist eine längere Kontrolle der Blatt-krankheiten und ggf. eine Zweitbehandlung erforder-lich.

Kampagne 2014 – eine logistische HerausforderungDie Kampagne startete am Samstag, den 13. Septem-ber 2014. Neben Ochsenfurt wurden die fränkischen Rüben noch in Offenau, Offstein, Rain, Wabern, War-burg (Biorüben) und Zeitz verarbeitet. Mit steigenden Erträgen muss der Rübentausch entsprechend angepasst werden. Für die bäuerlichen Transportgruppen war dies bei begrenzter Fahrer- /LKW-Zahl eine Riesen-Heraus-forderung. Häufig konnten die fehlenden Transportkapa-zitäten nur durch den Einsatz von Speditionen ausgegli-chen werden. In Ochsenfurt mussten darüber hinaus an einigen Wochenenden die Annahmezeiten verlängert werden, um die Versorgung der Fabrik mit Rüben zu gewährleisten. Die fränkischen Rüben wurden in den verschiedenen Verarbeitungswerken mit durchschnittlich 7,6 % Gesamtabzug bewertet.

Zuckergehalt/InhaltsstoffeZu Beginn der Kampagne lag der Zuckergehalt in Ochsenfurt nur bei 16,5 %. Ab dem Monatswechsel September/Oktober pendelten die Tageswerte zwi-schen 17,5 % und 18,0 %. Im Durchschnitt der Kampa-gne liegt der Zuckergehalt bei 17,55 % und damit etwa 0,8 % (absolut) unter dem 5-Jahresmittel (18,33 %). Aus Sicht der Verarbeitung war die Rübenqualität hervorra-gend. Der relativ geringe Anteil schädlicher Inhaltsstoffe

Page 47: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

47

Page 48: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

48

Besatzwerte und Liefermengen der fränkischen Rüben in den Südzucker-Werken 2014/2015

Fabrik Rübenmengen Gesamtabzug Zuckergehalt SMV Kampagne- reine Rüben(t) % % % Ende

Ochsenfurt 1.804.531 7,4 17,6 1,24 10.01.2015Offenau 50.207 8,3 17,4 1,26 31.12.2014Offstein 20.077 8,1 17,0 1,25 09.01.2015Rain 78.572 8,2 17,1 1,23 16.01.2015Wabern 58.074 11,8 17,4 1,22 27.12.2014Warburg 9.942 7,9 17,1 1,24 19.12.2014Zeitz 6.846 7,9 16,9 1,31 07.01.2015

Die Abzüge in den verschiedenen Werken müssen im Zusammenhang mit dem Lieferzeitraum betrachtet werden.

(Kalium, Natrium und Amino-Stickstoff) – ausgedrückt im SMV von 1,24 % – und der etwas niedrigere Zuckerge-halt waren auch ausschlaggebend dafür, dass hohe Aus-beuten erreicht wurden. Weiterhin ermöglichte die gute Rübenqualität eine konstant hohe Verarbeitung, die sich letztendlich in einer hohen durchschnittlichen Tagesverar-beitung von über 15.400 t Rüben ausdrückt.

Ertrag/ZuckerertragDie Kampagne endete am Donnerstag, den 8. Januar 2015 um 23:00 Uhr mit der Anfuhr und am Samstag,

den 10. Januar 2015 um 7.30 Uhr mit der Verarbeitung. In 117 Kampagnetagen konnten in Ochsenfurt über 1,8 Mio. t Rüben verarbeitet werden. Mit einem durch-schnittlichen Ertrag von 86,3 t/ha und 17,55 % Zucker-gehalt wurde in Franken ein neuer Rekord-Ertrag erreicht. Bei diesem hervorragenden Ergebnis ist noch zu berück-sichtigen, dass etwa 40.000 t Rüben (2 t/ha) in Biogas-anlagen verwertet wurden. Die Rübe hat wieder deutlich ihr Ertragspotential gezeigt.

Page 49: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

49

Ergebnisse der Proberodung der Zuckerfabrik (jeweils letzte Woche vor Kampagnebeginn)

Jahr Rübe Blatt Zucker (%) Zuckerdurch- schädlicher N (g) (g) in der Rübe schnitt je Rübe (g) mmol/1.000g R.

1983 679 373 16,56 112,44 41,61984 832 731 14,65 121,89 27,11985 979 740 17,11 167,50 35,61986 1.025 616 16,00 164,00 26,41987 942 741 15,52 146,20 19,11988 849 476 17,76 150,78 25,01989 808 388 18,33 148,11 39,61990 912 538 16,85 153,67 30,71991 674 370 18,11 122,06 36,81992 943 719 15,98 150,69 24,61993 960 501 18,67 179,23 23,31994 789 434 15,93 125,69 25,61995 805 501 16,34 131,54 17,51996 779 569 18,11 141,08 8,41997 814 520 19,27 156,86 17,01998 765 393 17,16 131,27 16,61999 739 344 19,92 147,21 13,62000 868 510 17,51 151,99 13,72001 775 481 18,07 140,04 11,52002 886 465 17,65 156,38 9,62003 614 182 20,18 123,91 28,22004 789 524 16,91 133,42 14,12005 711 388 17,87 127,06 16,92006 679 271 18,22 123,71 12,12007 781 435 17,53 136,90 11,32008 862 395 16,60 143,09 11,02009 926 405 18,54 171,68 10,62010 885 455 15,94 141,07 8,62011 907 462 17,32 157,09 7,32012 845 298 19,35 163,51 17,92013 932 333 17,24 160,68 9,3

2014 1.042 467 17,00 177,14 10,3

7. Das Saatgut

Das Saatgut wird nach Einheiten in der Verpackung ausgegeben. 1 U (= Unit) = Einheit = 100.000 Samen-körner. Die Preise sind aus der Tabelle ersichtlich. Die Mehrwertsteuer belief sich auf 7 %. Den Saatgutkosten hinzuzurechnen sind Kosten für die wahlweise insektizide und fungizide Behandlung.

Sie betrugen:a Standardbehandlung mit

Force Magna/Janus Forte 31,30 Euro;b) Standardbehandlung mit

Poncho Beta+/Cruiser Force 57,80 Euro;c) Spezialbehandlung mit Tachigaren (14g) 4,35 Euro bei a) + b) obligatorisch dabei

d) Ökoausstattung 40,00 Euro;

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenanbauer- Verbände hat mit den Züchtern ausgehandelt:

1. Der Frühbestellrabatt wird 2014 in Höhe von 10 % gewährt.

2. Die Zuckerrüben-Saatgutpreise werden nicht erhöht. Neuzulassungen seit 2004 werden in einem neuen Preissegment platziert.

Die Einzelheiten bezüglich Preissegmente und Sorten sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.Folgende Sorten wurden für das fränkische Gebiet auf-grund der Versuche der Arbeitsgemeinschaft Franken ausgegeben (erstmals traten zusätzlich zwei neue Züch-tungsunternehmen mit in 2013 zugelassenen Sorten auf: Betaseed GmbH = BTS und SESVanderHave GmbH = SV; daneben agieren KWS SAAT AG = KWS, Strube GmbH & Co. KG = ST und Syngenta Agro GmbH = SY am deutschen Markt):Der durchschnittliche Saatgutbedarf beträgt knapp 1,00 Einheit/ha (2014 insgesamt 23.217 U).

Page 50: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

50

Saatgutbezug 2014

Sorte Züchter Grund- Flächenanteil Sorten- Insektizid Behandlung preise in Euro in % typ ohne Force Poncho Janus Cruiser (o. MwSt.) Magna Beta+ Forte Force

Annika KWS (rt) 176,00 5,5 NE - x x - -Beretta* KWS (rt) 159,00 2,5 E x x x - -Elaina KWS (rt) 167,00 0,1 NZ - x x - -Birtha KWS (rt+ct) 170,00 0,1 Z - - x - -Emilia KWS (rt) 168,00 0,2 NZ - x x - -Capella* KWS (rt+ct) 178,00 2,8 NE - - - x xIsabella* KWS (rt) 176,00 6,8 NE - - - x xSabrina KWS (rt) 172,00 2,9 NE - x x - -Sandra KWS (rt) 176,00 0,1 E - - x - -Annemaria* KWS (rt) 179,00 10,2 E - - - x xAdrianna KWS (rt+nt) 207,00 0,1 N - - - - xBelladonna* KWS (rt+nt) 207,00 0,1 N x - - - -Finola KWS (rt+nt) 215,00 1,4 N - - - x xKristallina* KWS (rt+nt) 211,00 9,5 NZ - x x - -Lisanna KWS (rt+nt) 215,00 2,7 E - x x - -Vivianna KWS (rt+rz) 191,00 0,0 N - - x - -Susetta Ener. KWS (rt) 176,00 0,0 E - - x - -BTS 440 BTS (rt+nt+ct) 213,00 0,1 E - - x - -Arnold ST (rt) 173,00 0,0 NZ - x - - -Artus* ST (rt) 176,00 24,3 NE - x x - -Benno ST (rt) 165,00 0,4 E - x x - -Brix ST (rt+nt) 205,00 0,1 NZ - - x - -Hannibal* ST (rt) 180,00 9,0 Z - - - x xHaydn* ST (rt) 176,00 1,0 Z - x x - -Kepler ST (rt+nt) 198,00 0,1 N - - - x xKleist* ST (rt+nt) 205,00 1,2 NE - x x - -Kühn ST (rt+nt) 193,00 0,5 E - x x - -Lukas ST (rt) 165,00 3,7 Z - - - x xPremiere* ST (rt+rz) 175,00 0,1 NE - x x - -Robinson* ST (rt) 163,00 0,6 N x - x - -Schubert ST (rt) 168,00 1,4 NZ - x x - -Timur ST (rt+rz) 190,00 0,0 NZ - - x - -Vasco SV (rt+nt) 209,00 0,1 NE - - x - -Britta* SY (rt) 174,00 1,7 N - x - - xBelana* SY (rt) 168,00 1,8 N - - - x xJulius* SY (rt) 174,00 7,8 NE - x x - -Securita SY (rt+ct) 168,00 0,0 N - x - - -Sporta SY (rt+ct) 163,00 0,3 N - x - - xHella* SY (rt+nt) 199,00 0,6 E - x - - xNauta SY (rt-rz) 182,00 0,1 NE - - - - x

*= in der Empfehlungsliste 2014/2015 (empfohlener Anteil = 80,0 %)rt = Rizomania-tolerant; ct = Cercospora-tolerant; rz = Rhizoctonia-tolerant; nt = Nematoden-tolerant

Auf etwa 13,8 % der Anbaufläche wurden Z-Sorten, 11,3 % NZ-Sorten, 6,1 % N-Sorten, 51,7 % NE-Sorten und 17,1 % E-Sorten gedrillt. Der rizomania-tolerante An-teil ist mittlerweile auf 100 %, der zusätzlich nematoden-tolerante auf 16,5 % gewachsen, damit ist der Befalls-situation Frankens voll Rechnung getragen. Alle Sorten konnten wahlweise entweder mit Janus Forte/Force Ma-

gna oder Poncho Beta+/Cruiser Force-Pillierung bezo-gen werden. Der Anteil des Saatgutes mit Poncho Beta+/Cruiser Force-Pillierung/-Behandlung betrug insgesamt 89,3 %; mit analog niedriger Wirkstoffausstattung 9,5 %. Der An-bauer hatte wieder die Möglichkeit, rabattiertes Saatgut (10 %) in Frühbestellung zu ordern. 52,0 % des Bedarfs

Page 51: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

51

wurden auf diese Weise bestellt. Ohne Beizung (Öko-Rüben) sind 1,2 % des Saatgutes.Das Verpackungsmaterial und die Überlagerungsfähig-keit wurden von allen Saatgutherstellern optimiert. In den Winterversammlungen und der dzz wurde dieses The-ma (Überlagerung im geschlossenen Plastik-Beutel unter trocken-kühlen Verhältnissen) aufgearbeitet.

Saatgutproblematik „Lukas/Benno“Anfang Mai 2013 offenbarten sich Feldaufgangsproble-me bei den Sorten Lukas und Benno. In Absprache mit Südzucker und dem zuständigen Züchter wurden alle Anbauer, die diese Sorten bezogen haben, auf diese Mängel aufmerksam gemacht. Anfang Juni wurde die Reklamationsaufnahme vor Ort mit Protokollierung vorge-nommen. Rund 1.000 fränkische Bauern wurden dabei besucht. Im Sommer wurden alle Lukas- und Benno-Be-zieher zum kostenfreien Tausch von Restsaatgutmengen aufgefordert, was rund 250 Bauern in Anspruch nahmen.

Schadensregulierung „Benno“ und „Lukas“Die Entschädigung der Aufgangs-Probleme der Sorten Benno und Lukas haben Verband und Südzucker ge-meinsam mit dem Züchter während des gesamten Ve-getationsjahres aktiv begleitet. Alle Bezieher der beiden

Sorten wurden angeschrieben. Jeder Problemschlag wurde von STRUBE-Mitarbeitern ausgezählt und mit Un-terschrift des jeweiligen Anbauers dokumentiert.

Das Restsaatgut (ca. 3.700 ganze bzw. angebrochene Einheiten in ganz Süddeutschland) hat STRUBE in Zu-sammenarbeit mit den Vertrauensmännern/Agenten und Südzucker zurückgenommen. Absprachegemäß ersetzte die Sorte Hannibal die Sorte Lukas und die Sorte Artus die Sorte Benno, wobei jeweils kulant auf halbe bzw. ganze Einheiten gerundet und kostenfrei für den Anbau-er getauscht wurde. Die Auslieferung dieses Saatgutes erfolgte mit dem bestellten für den Anbau 2014.

Im Hinblick auf die Schadensregulierung der dokumen-tierten Bestände mit den schlechten Feldaufgängen ha-ben die Arbeitsgemeinschaften Franken und Südwest frühzeitig vier Bestandesdichte-Versuche angelegt. Paral-lel dazu führte die Rübenabteilung der Südzucker Och-senfurt Vergleichsrodungen in Franken durch, die auch eine Nachsaat beinhalteten.

Auf Basis dieser Versuchs- bzw. Vergleichsergebnisse wurde gemeinsam mit der Firma STRUBE GmbH & Co. KG ein Ausgleichsraster erarbeitet:

BD-Klasse BZE-Verlust Mehraufwand Gesamtausgleich % % %

über 60.000 Pfl./ha - - -60 – 55.000 Pfl./ha 8 - 855 – 50.000 Pfl./ha 10 1 1150 – 45.000 Pfl./ha 12 2 1445 – 40.000 Pfl./ha 15 3 1840 – 35.000 Pfl./ha 18 4 2235 – 30.000 Pfl./ha 21 5 2630 – 25.000 Pfl./ha 24 6 30unter 25.000 Pfl./ha 28 7 35

Umbruch/Nachsaat 15 5 20

Für Schläge, die umgebrochen und nachgesät werden mussten, erhielt der Anbauer einen Ausgleich von 20 % + kostenloses Saatgut.

Ein durchschnittlicher Hektar-Erlös (3.400,00 Euro) – er-rechnet aus dem mittleren Rübenpreis der letzten Jahre (2010 mit 2012), multipliziert mit der aktuellen Ertragser-wartung in Süddeutschland des Jahres 2013 – stellte die Grundlage für die Schadensberechnung dar. Alle betroffenen Anbauer wurden schriftlich über die Höhe ihres individuellen Schadens und ihre Regulierung informiert. Die Firma STRUBE war daran interessiert, den Schaden möglichst über Saatgut auszugleichen.

Aus diesem Grund wurde den betroffenen Anbauern ein Bonus (Rabatt) von insgesamt 25 % auf das STRUBE-

Saatgut angeboten – und zwar für die Saatgut-Früh- und Haupt-Bestellung zum Anbau 2014 sowie für die Saat-gut-Früh-Bestellung zum Anbau 2015. Die betroffenen Anbauer erhielten also zur Frühbestellung einen zusätzli-chen Bonus von 15 % und zur Hauptbestellung von 25 %.

Sollten Anbauer nicht mit rabattiertem Saatgut zufrieden-stellend auszugleichen gewesen sein, hat STRUBE für einen geldlichen Direktausgleich gesorgt.

Insgesamt 907 fränkische Zuckerrübenbauer erhielten auf diese Weise einen Ausgleich.

Damit war eine akzeptable, für alle Beteiligten tragbare und kulante Ausgleichsregelung gefunden worden.

Page 52: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

52

8. Z

ahl d

er A

nbau

er, A

nbau

fläch

e, A

ntei

l der

Quo

ten

am G

esam

tauf

kom

men

, Ert

rag,

Bes

atz,

Zuc

kerg

ehal

t und

Qua

lität

szah

l in

den

frän

kisc

hen

Kre

isen

201

4 (*

ger

unde

t auf

ein

e N

achk

omm

aste

lle)

Krei

s An

baue

r An

baufl

äche

Ve

rtrag

smen

ge

Quo

tenr

üben

G

esam

tabl

iefe

rung

Er

trag

Besa

tz

Zuck

erge

halt

Qua

litätsz

ahl

ha

in t

lt. in

di. Z

G in

t

(r. R

.) in

t in

t/ha

in

%

in %

Pol

.

*

* *

Unt

erfr

anke

n

Asch

affe

nbur

g 35

21

9,30

12

.584

,10

11.3

84,7

16

.080

,2

73,5

8,

10

17,0

590

101,

6 Ba

d Ki

ssin

gen

71

332,

80

19.9

81,3

0 17

.393

,2

27.7

99,2

83

,5

8,35

17

,607

9 10

3,2

Haß

berg

e 19

1 93

4,70

53

.350

,60

46.8

40,2

71

.589

,1

76,6

7,

07

17,5

586

95,8

Ki

tzin

gen

559

3.48

8,17

20

3.25

9,90

17

8.29

7,0

295.

181,

8 84

,6

7,13

17,5

124

97,2

M

ain-

Spes

sart

260

1.01

2,38

63

.161

,50

55.5

93,0

87

.389

,2

86,3

7,

94

17,4

725

98,6

M

iltenb

erg

27

138,

63

8.45

7,40

7.

605,

5 11

.389

,0

82,2

7,

80

17,0

950

96,7

Rh

ön-G

rabf

eld

160

697,

20

42.4

08,2

0 37

.495

,9

53.7

36,2

77

,1

11,8

1 17

,384

2 10

1,2

Schw

einf

urt

553

3.59

3,01

21

2.82

6,00

18

4.76

6,7

288.

150,

1 80

,2

7,42

17

,665

9 96

,3

Wür

zbur

g 94

4 7.

201,

28

475.

168,

60

411.

346,

3 66

9.82

2,0

93,0

7,

74

17,7

031

103,

9

Sum

me

2.

800

1 7.6

17,4

7 1 .

091.

197,

60

950.

722,

5 1 .

521.

136,

9 86

,8

7 ,70

1 7

,614

6 1 0

0,3

Dur

chsc

hnitt

6,

29

Mitt

elfr

anke

n

Eich

stätt

115

600,

33

35.3

66,9

0 31

.965

,6

54.5

41,7

90

,9

8,50

17

,013

1 10

0,5

Ansb

ach

240

828,

14

48.4

51,7

0 43

.017

,4

68.9

16,2

83

,3

7,37

17

,310

6 96

,9

Erla

ngen

-Höc

hst

45

186,

55

11.3

70,8

0 10

.512

,5

14.6

76,2

78

,8

5,39

16

,720

5 90

,4

Fürth

11

5 42

6,48

22

.819

,20

20.0

47,2

31

.111,

3 73

,0

5,07

17

,461

1 95

,3

Neu

stadt

a.d

.Aisc

h 52

3 2.

781,

61

174.

022,

10

153.

125,

2 25

2.22

8,8

90,7

7,

51

17,4

488

101,

3 N

ürnb

erg

5 19

,01

973,

80

887,1

1.

389,

7 74

,0

6,81

17

,011

0 97

,8

Roth

21

67

,59

4.04

3,60

3.

599,

5 5.

674,

9 85

,0

6,08

17

,405

3 96

,3

Schw

abac

h 2

3,50

15

3,40

13

2,1

312,

6 89

,3

4,06

17

,752

6 91

,7

Wei

ssen

burg

-Gun

zenh

ause

n 63

20

1,73

12

.444

,60

10.8

93,2

17

.890

,3

88,7

7,

54

17,5

211

102,

0

Sum

me

1.12

9 5.

114,

94

309.

646,

10

274.

179,

7 44

6.74

1,7

87,7

7,

35

17,3

524

99,7

D

urch

schn

itt

4,53

Obe

rfra

nken

Bam

berg

95

39

9,75

21

.253

,10

19.2

26,8

30

.497

,7

76,3

6,

18

17,0

739

92,8

Ba

yreu

th

2 8,

28

461,

50

427,

0 53

4,6

64,8

7,

52

16,6

854

100,

9 C

obur

g 64

22

5,47

14

.011

,20

12.0

98,2

18

.490

,2

82,0

6,

05

17,7

357

98,3

Fo

rchh

eim

15

71

,62

4.29

0,60

3.

907,

7 5.

163,

0 72

,1

5,95

16

,922

3 94

,9

Hof

1

1,61

60

,10

49,3

60

,0

37,3

12

,42

18,5

659

97,5

Ku

lmba

ch

4 8,

04

379,

90

333,

9 48

8,3

60,7

7,

50

17,3

749

103,

8 Lic

hten

fels

19

58,8

7 3.

295,

90

3.04

9,8

5.13

6,1

87,2

7,

76

16,8

035

92,9

Sum

me

200

773,

64

43.7

52,3

0 39

.092

,7

60.3

70,0

78

,4

6,29

17

,241

1 94

,9

Dur

chsc

hnitt

3,

87

Fran

ken

gesa

mt

4.12

9 23

.506

,1

1.44

4.59

6,00

1.

263.

994,

855

2.02

8.24

8,53

7 86

,3

7,59

17

,545

7 10

0,0

Page 53: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

53

9. Rübenkategorien in Franken, ErträgeDie gelieferten Rüben teilen sich auf in:Quotenrüben 1.298.878 t 64,0 %Ethanolrüben 92.824 t 4,6 %Vertrags-Industrierüben 10.097 t 0,5 %Industrierüben 67.941 t 3,3 %Industrierüben Zusatz 286.511 t 14,1 %Übertragung: Ind. Übertragungsrüben 100.615 t 5,0 %Gen. Übertragungsrüben 171.384 t 8,4 %

Anbaujahr Ertrag Zuckergehalt Ausbeute (i.Fa.) B. Zuckerertrag t/ha % Pol. % t/ha

2005 59,4 18,34 15,82 9,40

2006 60,9 18,18 16,00 9,75

2007 63,3 18,19 16,16 10,23

2008 61,3 18,02 16,06 9,84

2009 76,6 18,69 16,85 12,91

2010 70,1 17,50 15,51 10,87

2011 79,0 18,90 17,08 13,49

2012 69,0 18,66 16,57 11,43

2013 70,6 17,80 15,87 11,20

2014 86,3 17,55 15,72 13,57

10-jähr. Durchschnitt

(2005-2014) 69,7 18,18 16,16 11,27

10. Rübenübernahme und -verarbeitung in Franken 2014

Rübenübernahme Ochsenfurt/t

Rübenanlieferung 1.824.182,86

Hektarertrag 86,3Hektarertrag (10-jähr. Ø) 69,7

eigene Zuckerrüben 2.028.248,54an Südzucker-Werke ¹) 133.885,23an Rain/Stammwerk Rain, Verband Franken 78.572,42an Wabern/Stammwerk Wabern, Verband Franken 1.110,43an Warburg (Bio-Rüben) 9.941,68an Biogasanlagen 5.163,00von Südzucker-Werken ²) 23.862,64von Offenau/Stammwerk Offenau, Verband Franken 744,44

Übernahme Ochsenfurt 1.824.182,86

¹) Lieferung von Ochsenfurt an Offenau 49.998,67 t, an Offstein 20.076,88 t, an Wabern 56.963,30 t, an Zeitz 6.846,38 t.

²) Lieferung von Offstein 59,01 t, von Plattling 118,65 t, von Offenau 23.565,58 t, von Zeitz 109,20 t, von Rain 6,61 t, von Wabern 3,59 t.

8. Z

ahl d

er A

nbau

er, A

nbau

fläch

e, A

ntei

l der

Quo

ten

am G

esam

tauf

kom

men

, Ert

rag,

Bes

atz,

Zuc

kerg

ehal

t und

Qua

lität

szah

l in

den

frän

kisc

hen

Kre

isen

201

4 (*

ger

unde

t auf

ein

e N

achk

omm

aste

lle)

Krei

s An

baue

r An

baufl

äche

Ve

rtrag

smen

ge

Quo

tenr

üben

G

esam

tabl

iefe

rung

Er

trag

Besa

tz

Zuck

erge

halt

Qua

litätsz

ahl

ha

in t

lt. in

di. Z

G in

t

(r. R

.) in

t in

t/ha

in

%

in %

Pol

.

*

* *

Unt

erfr

anke

n

Asch

affe

nbur

g 35

21

9,30

12

.584

,10

11.3

84,7

16

.080

,2

73,5

8,

10

17,0

590

101,

6 Ba

d Ki

ssin

gen

71

332,

80

19.9

81,3

0 17

.393

,2

27.7

99,2

83

,5

8,35

17

,607

9 10

3,2

Haß

berg

e 19

1 93

4,70

53

.350

,60

46.8

40,2

71

.589

,1

76,6

7,

07

17,5

586

95,8

Ki

tzin

gen

559

3.48

8,17

20

3.25

9,90

17

8.29

7,0

295.

181,

8 84

,6

7,13

17,5

124

97,2

M

ain-

Spes

sart

260

1.01

2,38

63

.161

,50

55.5

93,0

87

.389

,2

86,3

7,

94

17,4

725

98,6

M

iltenb

erg

27

138,

63

8.45

7,40

7.

605,

5 11

.389

,0

82,2

7,

80

17,0

950

96,7

Rh

ön-G

rabf

eld

160

697,

20

42.4

08,2

0 37

.495

,9

53.7

36,2

77

,1

11,8

1 17

,384

2 10

1,2

Schw

einf

urt

553

3.59

3,01

21

2.82

6,00

18

4.76

6,7

288.

150,

1 80

,2

7,42

17

,665

9 96

,3

Wür

zbur

g 94

4 7.

201,

28

475.

168,

60

411.

346,

3 66

9.82

2,0

93,0

7,

74

17,7

031

103,

9

Sum

me

2.

800

17.6

17,4

7 1.

091.

197,

60

950.

722,

5 1.

521.

136,

9 86

,8

7,70

17

,614

6 10

0,3

Dur

chsc

hnitt

6,

29

Mitt

elfr

anke

n

Eich

stätt

115

600,

33

35.3

66,9

0 31

.965

,6

54.5

41,7

90

,9

8,50

17

,013

1 10

0,5

Ansb

ach

240

828,

14

48.4

51,7

0 43

.017

,4

68.9

16,2

83

,3

7,37

17

,310

6 96

,9

Erla

ngen

-Höc

hst

45

186,

55

11.3

70,8

0 10

.512

,5

14.6

76,2

78

,8

5,39

16

,720

5 90

,4

Fürth

11

5 42

6,48

22

.819

,20

20.0

47,2

31

.111,

3 73

,0

5,07

17

,461

1 95

,3

Neu

stadt

a.d

.Aisc

h 52

3 2.

781,

61

174.

022,

10

153.

125,

2 25

2.22

8,8

90,7

7,

51

17,4

488

101,

3 N

ürnb

erg

5 19

,01

973,

80

887,1

1.

389,

7 74

,0

6,81

17

,011

0 97

,8

Roth

21

67

,59

4.04

3,60

3.

599,

5 5.

674,

9 85

,0

6,08

17

,405

3 96

,3

Schw

abac

h 2

3,50

1 5

3,40

13

2,1

312,

6 89

,3

4,06

17

,752

6 91

,7

Wei

ssen

burg

-Gun

zenh

ause

n 63

20

1,73

12

.444

,60

10.8

93,2

17

.890

,3

88,7

7,

54

17,5

211

102,

0

Sum

me

1.12

9 5.

114,

94

309.

646,

10

274.

179,

7 44

6.74

1,7

87,7

7,

35

17,3

524

99,7

D

urch

schn

itt

4,53

Obe

rfra

nken

Bam

berg

95

39

9,75

21

.253

,10

19.2

26,8

30

.497

,7

76,3

6,

18

17,0

739

92,8

Ba

yreu

th

2 8,

28

461,

50

427,

0 53

4,6

64,8

7,

52

16,6

854

100,

9 C

obur

g 64

22

5,47

14

.011

,20

12.0

98,2

18

.490

,2

82,0

6,

05

17,7

357

98,3

Fo

rchh

eim

15

71

,62

4.29

0,60

3.

907,

7 5.

163,

0 72

,1

5,95

16

,922

3 94

,9

Hof

1

1,61

60

,10

49,3

60

,0

37,3

12

,42

18,5

659

97,5

Ku

lmba

ch

4 8,

04

379,

90

333,

9 48

8,3

60,7

7,

50

17,3

749

103,

8 Lic

hten

fels

19

58,8

7 3.

295,

90

3.04

9,8

5.13

6,1

87,2

7,

76

16,8

035

92,9

Sum

me

200

773,

64

43.7

52,3

0 39

.092

,7

60.3

70,0

78

,4

6,29

17

,241

1 94

,9

Dur

chsc

hnitt

3,

87

Fran

ken

gesa

mt

4.12

9 23

.506

,1

1.44

4.59

6,00

1.

263.

994,

855

2.02

8.24

8,53

7 86

,3

7,59

17

,545

7 10

0,0

Page 54: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

54

Page 55: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

55

Verarbeitungszeiten und Tagesleistungen

Zuckerfabrik Ochsenfurt

Verarbeitungsbeginn 15.09.2014Kampagneende 10.01.2015Kampagnedauer 117 Tagetägliche Verarbeitung 15.565 t

Anfuhrstruktur FrankenStraßenanfuhr: LKW

Rübenmenge Zahl der Fahrzeuge Durchschnitt Tonnage reine Rüben

Ochsenfurt t % Anzahl t

LKW 1.829.345,86 100 72.527 25,2

11. Zuckergehalt und Ausbeute

Zuckerfabrik Ochsenfurt (%)

Ø-Zuckergehalt bei der Anlieferung 17,5836eigene Rüben 17,5457

Page 56: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

56

12. Die Entwicklung des Zuckerrübenbaus und der Erträge in Franken seit 1930 (in verschiedenen Zeitetappen)

Jahr Zahl der Anbau- Ertrag Zuckergehalt Rübenauf- Fläche pro Anbauer fläche in ha t/ha % Pol. kommen in t Betrieb in ha

1930 2.241 1.933 36,8 71.188,0 0,861935 1.867 1.147 27,8 31.449,0 0,611940 3.429 2.602 34,5 89.664,0 0,761944 3.103 2.482 35,5 88.002,5 0,801949 10.207 4.179 17,8 74.516,4 0,411954 13.891 11.251 41,7 17,84 469.908,5 0,811959 23.980 20.101 31,9 18,59 640.738,0 0,821964 24.911 26.542 30,7 17,64 815.932,9 1,061969 23.718 23.909 42,3 17,43 1.011.350,7 1,011972 17.119 26.632 50,2 16,54 1.338.139,6 1,561973 15.759 29.409 49,5 17,37 1.456.308,4 1,871976 13.898 36.839 35,0 15,52 1.289.211,7 2,651978 13.626 33.231 49,8 16,76 1.654.178,9 2,441980 12.279 32.888 51,2 15,98 1.682.380,0 2,681981 11.854 38.591 59,9 15,77 2.312.648,3 3,261982 11.897 33.251 54,4 16,70 1.808.249,6 2,791987 11.194 30.630 55,5 16,70 1.700.315,7 2,741990 10.466 31.895 53,0 17,71 1.690.848,9 3,051993 8.973 32.196 57,6 18,07 1.852.932,5 3,591994 8.721 30.971 51,5 17,36 1.594.769,1 3,551995 8.837 31.364 59,0 16,55 1.851.141,2 3,741996 8.140 30.818 60,0 18,69 1.850.104,1 3,791997 7.878 30.295 52,8 19,02 1.599.188,9 3,851998 7.705 31.001 56,7 17,03 1.757.355,1 4,021999 7.517 30.777 58,1 18,79 1.786.657,6 4,092000 7.292 28.947 68,5 18,25 1.982.939,0 3,972001 7.067 28.727 56,2 17,82 1.614.499,5 4,062002 6.819 29.536 67,2 17,94 1.983.797,7 4,332003 6.567 28.615 42,7 19,48 1.221.704,1 4,362004 6.378 29.242 65,4 18,33 1.911.147,5 4,582005 6.180 28.265 59,4 18,34 1.678.565,2 4,572006 5.744 24.095 60,9 18,18 1.466.214,9 4,192007 5.480 26.412 63,3 18,19 1.670.748,12 4,822008 4.789 25.351 61,3 18,02 1.555.129,40 5,29 2009 4.655 26.181 76,6 18,69 2.005.904,12 5,622010 4.565 22.789 70,1 17,50 1.598.574,4 4,992011 4.439 26.159 79,0 18,90 2.067.445,2 5,892012 4.333 25.961 69,0 18,66 1.792.540,1 5,992013 4.234 22.394 70,6 17,80 1.581.995,0 5,29

2014 4.129 23.506 86,3 17,55 2.028.248,54 5,69

Page 57: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

57

III. Die Begutachtung der Zuckerrüben

1. Die Bewertung der Zuckerrüben

Durch die individuelle Bezahlung der Zuckerrüben nach ihrer Qualität sowie durch die zunehmende Vorreinigung auf dem Feld hat sich die seitherige Tätigkeit der Schät-zer, nämlich die Schätzung der Zuckerrübenanlieferun-gen, zu einer Gutachtertätigkeit entwickelt. Neben der Feststellung der Besatzwerte werden seit der Kampagne 2009 auch die Lieferungen hinsichtlich Rübenfäule und Krankheiten bonitiert. Die Zielsetzung ist die Erfassung der Entwicklung der Krankheits- und Schädlingssituation an Rüben zur Analyse des phytosanitären Zustands der Böden der bayerischen Rübenanbaugebiete und die Ab-leitung von Beratungsinitiativen zur Qualitätserzeugung.

Die Gutachter der Zuckerrübenbauer sind mit Gutach-tervertrag während der Kampagne für das Landeskura-torium für Pflanzliche Erzeugung (LKP), vertreten durch den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., tätig. Sie haben einen eindeutigen Gutachterauftrag und sind für ihre Tätigkeit während der Kampagne verpflichtet. Auch

Als Gutachter waren über den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. eingesetzt:

Gutachter 2014 in Ochsenfurt

Name Wohnort

Brümmer-Dauer Reinhold 97258 Oberickelsheim-RodheimDöppert Karl 97215 Uffenheim-WelbhausenEngert Edgar 97199 Ochsenfurt-Hopferstadt Hahn Günter 91628 Steinsfeld-GattenhofenKrapf Michael 97447 FrankenwinheimWeißenberger Alban 97450 Arnstein-Müdesheim

Schätzer 2014 in Ochsenfurt

Name Wohnort

Engert Edwin 97268 GaubüttelbrunnHahn Bernhard 97258 Ippesheim-BullenheimHesch Gerhard 97258 OberickelsheimKlenk Dieter 91620 Ohrenbach-ReichardrothKöttler Herbert 97486 KönigsbergWiehl Manfred 97283 Riedenheim-Stalldorf

die Schätzer der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt werden per Handschlag verpflichtet. Damit die Gutach-ter und Schätzer diesen Anforderungen gerecht werden, erfolgt jährlich vor der Kampagne eine Schulung, in der mit den Gutachtern/Schätzern die Fragen der äußeren und inneren Qualität der Zuckerrüben eingehend behan-delt werden.

Gemeinsam mit Südzucker, Verband Fränkischer Zu-ckerrübenbauer und dem Obergutachter wurde im Juli die Einsatzplanung vorgenommen. Fränkische Rüben wurden in Ochsenfurt, Offenau, Offstein, Rain, Wabern, Warburg und Zeitz verarbeitet. Mit Ausnahme von Zeitz (RüPro) werden in allen Werken die Besatzwerte und Wertminderung visuell ermittelt. Dabei bleibt festzuhal-ten, dass im vergleichbaren Lieferzeitraum kein signifikan-ter Unterschied zwischen den verschiedenen Besatzer-mittlungen besteht.

Page 58: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

58

Page 59: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

59

Page 60: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

60

Als Obergutachter fungierten 2014

Zuckerfabrik Name Wohnort

in Ochsenfurt Karl Döppert 97215 Welbhausenin Wabern Wilhelm Reinhard 34576 Homberg-Caszdorfin Rain Herbert Böck 86641 Mittelstetten

Rübenübernahme

Ochsenfurt

Übernahme nach Begutachtung 1.829.346 t

Plus/Manko (-) -526 tin % der Rübenübernahme -0,03%

Die Begutachtungswerte der Schätzer werden durch regelmäßige Waschproben überprüft. Gleichzeitig wird wöchent-lich der rechnerische und tatsächliche Lagerbestand verglichen bzw. kontrolliert.

Abzugswerte der Fränkischen Rüben 2014

Besatzwerte Ochsenf. Offenau Offstein Rain Wabern Warburg Zeitz Franken

Erdanhang % 4,2 4,1 3,8 5,4 6,3 2,9 4,6 4,3

loser Anteil % 1,1 1,7 0,9 0,7 2,5 1,2 0,0 1,2

Kopf-Anteil % 2,1 2,5 3,4 2,1 3,0 3,8 3,3 2,1

Gesamt % 7,4 8,3 8,1 8,2 11,8 7,9 7,9 7,6

Qualitätsdaten/Rübenmengen nach Ladegruppengruppen 2014

Ladegruppe ZG Kalium Natrium Amino-N SMV r. Rüben % mmol/1000g R % t

Zeil West Maus Mitte 17,82 36,39 3,21 11,84 1,24 183.869Zeil West Maus Süd 17,84 35,83 3,19 11,34 1,22 191.950Zeil West Maus West 17,51 38,15 2,58 11,65 1,25 161.429

Zeil Ost Maus Nord 17,59 38,64 2,78 13,41 1,30 187.415Zeil Ost Maus Süd 17,32 40,38 2,50 14,18 1,33 210.557

LMG Maus West 17,74 34,93 2,88 10,52 1,19 248.721LMG Maus Ost 17,45 36,49 3,09 12,30 1,25 248.324LMG Maus Mitte 17,52 34,67 3,12 10,83 1,19 270.896LMG Maus Süd 17,54 35,66 2,71 10,52 1,19 146.342LMG Maus Fürth 17,35 39,65 2,09 14,04 1,32 55.225LMG Nichtmitglieder 17,70 35,32 3,23 12,83 1,25 13.801

Überrhein 17,00 35,07 2,72 13,01 1,25 20.077

LMG Donau-Ries 17,46 38,18 1,54 11,23 1,23 23.936LMG Donautal 16,41 37,38 1,79 11,31 1,22 3.083

BMG Donau-Lech 17,04 36,88 1,58 12,41 1,24 51.554

Page 61: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

61

Beschwerden gegen die Besatz-Feststellung

Zuckerfabrik Ochsenfurt Offenau Offstein Rain Wabern Warburg Zeitz

Anzahl Beschwerden 1 – – – – – –Anerkannt wurden 1 – – – – – –

Die Gutachter haben mit Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt eine objektive und gerechte Beurteilung der angelieferten Zuckerrüben vorgenommen.

Hofkommision

In jeder Zuckerfabrik, in der fränkische Zuckerrüben ver-arbeitet werden, besteht eine Hofkommission, der in der Regel ein Ausschussmitglied angehört. Die Hofkommissi-onen waren beauftragt, die Anfuhr, die Probenahme, die Entladestellen und die Begutachtung der Zuckerrüben zu beobachten.Die von ihnen eingegangenen Vorschläge und Anre-gungen wurden in den Kampagne-Besprechungen des

Verbandes/Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer sowie der Südzucker umgehend behandelt und Verbesserun-gen, soweit wie möglich, sofort vorgenommen.

Die Hofkommissionen trafen sich zu einer gemeinsamen Kampagnebesprechung am 21. November 2014 in Ochsenfurt.

Den Hofkommissionen gehören folgende Mitglieder an:

Zuckerfabrik Name Wohnort

in Ochsenfurt Karl-Heinz Bernard Volkach Jürgen Trabert Gollhofen Klaus Preuß Waldmannshofen (VbwZ)in Wabern Hermann Bonnländer Weyersfeldin Rain Thomas Muhr Gut Wittenfeldin Zeitz Rainer Stephan Unterhohenried

2. Die Überwachung der Zuckergehaltsbestimmungen

a) Rückstellproben

Im Auftrag des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer e. V. wurden an neun Terminen gleichmäßig über die Kampagne verteilt – ausgewählte Rückstellproben bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veits-höchheim zur Kontrolle der Zuckergehaltsbestimmungen im Rübenlabor Ochsenfurt untersucht.

Insgesamt sind 157 Rückstellproben doppelt analysiert worden. In der Tabelle sind die errechneten Mittelwerte und die entsprechenden Abweichungen dargestellt.

Rückstellproben

Zuckerfarbrik Anzahl Durchschnittlicher Durchschnittlicher im Vergleich dazu der von seiten des von seiten der der Zucker- Proben Kontrollinstituts Zuckerfabrik gehalt im festgestellter festgestellter Kampagne- Zuckergehalt Zuckergehalt durchschnitt % % %

Ochsenfurt 157 17,68 17,72 17,55

Page 62: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

62

Der von seitens des Kontrollinstituts und der Zuckerfabrik Ochsenfurt festgestellte durchschnittliche Zuckergehalt weicht nur geringfügig – zugunsten der Anbauer – voneinander ab. Von den untersuchten Vergleichsproben mussten 3 Proben in die Schiedsanalyse. Bei dieser erneuten Kontrolle wurde eine bestätigte Differenz von -0,4°Z ermittelt.

Damit sind 99,4 % aller Analysenwerte innerhalb des Toleranzbereiches von +/-0,3 %.

Proben Anzahl innerhalb außerhalb der -0,4 -0,3 -0,2 -0,1 +/-0 + 0,1 +0,2 +0,3 +0,4 +/- 0,3 +/- 0,6 Proben 0,6 0,6 5,1 14,6 27,4 31,2 17,8 2,5 0,0 99,4 % 0,6 %

Ochsenfurt 157 1 1 8 23 43 49 28 4 0 156 1

b) Parallelproben

Mit der zeitlich versetzten Zweituntersuchung von Parallelproben im Werkslabor wird die Stabilität der Untersuchung überprüft. Die in der Kampagne 2014 untersuchten 157 Parallelproben im Werk Ochsenfurt zeigten einen leichten Trend zu höheren Werten an. Die durchschnittliche Differenz lag bei -0,03 %.

Zuckerfabrik Anzahl Erstprobe Parallelprobe Differenz der Proben % % %

Ochsenfurt 157 17,73 17,76 -0,03

Die festgestellten Untersuchungswerte bei den Kontrollanalysen dokumentieren insgesamt ein sehr erfreuliches Ergebnis und zeigen eine hervorragende Stabilität und Genauigkeit bei den Zuckergehaltsuntersuchungen während der Kam-pagne 2014.

Page 63: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

63

c) Zehnerproben

Bei den Zehnerproben werden aus einer Anlieferung neben der Erstprobe zur Zuckergehaltsbestimmung noch zehn weitere Proben entnommen. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Homogenität der Rübenladung und z. T. über die Qualität der Probenahme.

Zuckerfabrik Anzahl Erstprobe 10er Probe Differenz Standard- größte der abweichung Abweichung Proben % % % % %

Ochsenfurt 17 17,58 17,77 0,19 0,26 -0,93

Die differierenden Analysenwerte der Zehnerproben belegen, dass die Rüben ein Naturprodukt mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen sind. In den verschiedenen Proben aus einer Lieferung kann – wie im einzelnen Betrieb von einem Schlag – die innere Qualität stark variieren. Die größte Abweichung zwischen dem Werks- und Mittelwert betrug in der letzten Kampagne absolut -0,93 %.

d) Fünferproben

Bei den Fünferproben werden aus einer Breiprobe noch fünf weitere Proben entnommen, um die Homogenität und damit die Breiherstellung zu kontrollieren. Hier zeigen die Ergebnisse, dass die durchschnittliche Differenz zwischen Werkswerten und Mittelwerten der 5er Proben nur 0,02 % beträgt, mit einer Standardabweichung von 0,07 %.

Zuckerfabrik Anzahl Mittelwert Mittelwert mittlere Standard- größte der Werkswert 5er Probe Differenz abweichung Abweichung Proben % % % % %

Ochsenfurt 31 17,85 17,87 0,02 0,07 -0,48

Das Gesamtergebnis der Untersuchungen von Zehner- und Fünferproben entspricht weitgehend den Ergebnissen frü-herer Jahre. Eine gewisse Streubreite – vor allem bei den Zehnerproben – ist bei den Zuckergehaltsuntersuchungen aufgrund des unterschiedlichen organischen Rübenmaterials jederzeit gegeben.

Page 64: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

64

IV. Der Rübenpreis

1. Berechnungsgrundlagen (auf Basis Zuckerfabrik Ochsenfurt)

a) Rübenübernahme OchsenfurtEinzugsgebiet t

Franken 1.804.738,78v. Offenau/Stammwerk Offenau – Verband Franken 744,44v. Südzucker-Werken* 23.862,64

übernommen 1.829.345,86

*Lieferung von Offstein 59,01 t, von Plattling 118,65 t, von Offenau 23.565,58 t, von Zeitz 109,20 t, von Rain 6,61 t, von Wabern 3,59 t.

b) Zuckergehalt bei der Anlieferung (lt. EDV)Anlieferung Ochsenfurt 1.829.345,86 t Pol. 17,5836 %

c) Zuckergehalt bei der Anlieferung der eigenen fränkischen Rüben lt. EDV 17,55 %

2. Qualitätsprämie

Zur Erzeugung der Quotenzuckermenge wird bei 14 % Bereinigtem Zuckergehalt (BZG) eine bestimmte Quoten-rübenmenge benötigt. Übersteigt der tatsächliche BZG nach Braunschweiger Formel des jeweiligen Preisgebie-tes 14 %, werden zur Erzeugung der Quotenzuckermen-

ge entsprechend weniger Rüben gebraucht. Dieser finan-zielle Vorteil wird zu 80 % als Qualitätsprämie analog der bisherigen Vereinbarungen für Qualitätsbezahlung auf Basis der Qualitätszahl an die Anbauer ausbezahlt.

Berechnung der Qualitätsprämie in Franken

Quotenzucker 2014 t Z 194.972Ethanolzucker (LR E) t Z 14.589Übertragungszucker auf 2015 t Z 42.463 Summe Zucker gesamt t Z 252.024Zuckergehalt Preisgebiet % 17,5457Ausbeuteverlust (Braunschw. Formel) % 1,8408Bereinigter Zuckergehalt (BZG) % 15,7049benötigte Rübenmenge bei 14 % BZG t R 1.800.172bei ind. BZG t R 1.604.748Eingesparte Rübenmenge t R 195.424Eingesparte Kosten je t Rüben Euro/t R 9,92Anteil für Landwirte bei 80 % Euro/t R 7,94

Prämienbetrag für Landwirte Euro 1.551.666

Rüben zur Bezahlung r. R./t 2.028.249Prämienbetrag pro t Rüben Euro/t 0,77

Page 65: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

65

3. Rübenpreisrechnung(Die Differenz zum Landwirt errechnet sich individuell)

a) Quotenrüben (QR) Mindestpreis bei 16 % Zuckergehalt in der frischen Rübe 26,29 Euro/t

Zuschlag für 1,55 % besseren Zuckergehalt (eigene Rüben) 9 % von 26,29 Euro = 2,3661 Euro je 1 % Zuckergehalt, für 1,55 % Zuckergehalt 3,67 Euro/tRübenpreis bei 17,55 % Zuckergehalt 29,96 Euro/t b) Ethanolrüben (ER) Mindestpreis bei 16 % Zuckergehalt in der frischen Rübe 18,00 Euro/t

Zuschlag für 1,55 % besseren Zuckergehalt (eigene Rüben) 9 % von 18,00 Euro = 1,6200 Euro je 1 % Zuckergehalt, für 1,55 % Zuckergehalt 2,51 Euro/tRübenpreis bei 17,55 % Zuckergehalt 20,51 Euro/tBonus für Vertragserfüllung 3,00 Euro/t c) Industrierüben (IR)

Vertrags-Industrierüben (IRV) Mindestpreis bei 16 % Zuckergehalt in der frischen Rübe 18,00 Euro/t

Zuschlag für 1,55 % besseren Zuckergehalt (eigene Rüben) 9 % von 18,00 Euro = 1,6200 Euro je 1 % Zuckergehalt, für 1,55 % Zuckergehalt 2,51 Euro/tRübenpreis bei 17,55 % Zuckergehalt 20,51 Euro/tBonus für Vertragserfüllung 1,50 Euro/t

Page 66: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

66

IR Mindestpreis bei 16 % Zuckergehalt in der frischen Rübe 18,00 Euro/t

Zuschlag für 1,55 % besseren Zuckergehalt (eigene Rüben) 9 % von 18,00 Euro = 1,6200 Euro je 1 % Zuckergehalt, für 1,55 % Zuckergehalt 2,51 Euro/tRübenpreis bei 17,55 % Zuckergehalt 20,51 Euro/t

IRZ Mindestpreis bei 16 % Zuckergehalt in der frischen Rübe 8,00 Euro/t

Zuschlag für 1,55 % besseren Zuckergehalt (eigene Rüben) 9 % von 8,00 Euro = 0,7200 Euro je 1 % Zuckergehalt, für 1,55 % Zuckergehalt 1,12 Euro/tRübenpreis bei 17,55 % Zuckergehalt 9,12 Euro/t d) Übertragungsrüben (individuelle und generelle Übertragung) Grundpreis und Zuckergehaltszuschlag für Übertragungsrüben werden im darauf folgenden Jahr ausbezahlt Mindestpreis bei 16 % Zuckergehalt in der frischen Rübe 26,29 Euro/t

Zuschlag für 1,55 % besseren Zuckergehalt (eigene Rüben) 9 % von 26,29 Euro = 2,3661 Euro je 1 % Zuckergehalt, für 1,55 % Zuckergehalt 3,67 Euro/tRübenpreis bei 17,55 % Zuckergehalt 29,96 Euro/tÜbertragungskosten 6,11 Euro/t (5,50 Euro/t bei 16 % Pol.) e) Vorsteuer Sie beträgt 10,7 % und errechnet sich

bei Quotenrüben QR 3,81Euro/tbei Ethanolrüben ER 3,09 Euro/tbei Vertrags-Industrierüben IRV 2,87 Euro/tbei Industrierüben IR 2,74 Euro/tBei Industrierüben IRZ 1,48 Euro/tbei Übertragungsrüben 3,16 Euro/t f) Produktionsabgabe (Landwirt) im Durchschnitt bei Quotenrüben und Übertragungsrüben 0,93 Euro/t

g) Transportkostenanteil (Landwirt) im Durchschnitt Ethanolrüben 1,20 Euro/tVertrags-Industrierüben IRV 1,76 Euro/tIndustrierüben IR 1,54 Euro/tIndustrierüben IRZ 1,93 Euro/t

Page 67: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

67

Die Qualitätsprämie wird nach den gewohnten Moda-litäten verteilt.

Mit der Kampagne 1996 und der Einführung der (neuen) Braunschweiger Formel wurde die Qualitätsbezahlung – unabhängig vom Zuckergehalt – und die Prämienstaf-feln neu konzipiert (Ausschuss-Beschluss 09. September 1996):

a) Berechnung der QualitätszahlFür jede Lieferung wird nach der neuen Braunschweiger Formel der Standard-Melasseverlust (SMV) nach folgen-der Formel errechnet:

SMV = 0,12 x (K+NA) + 0,24 x AmN + 0,48

IIn die Formel werden wie bisher die Analysenwerte in der Einheit mmol/100g Rübe eingesetzt. Im Rübenlabor werden die Ergebnisse wie bisher auf mmol/1.000g Rübe dargestellt. Die Mitteilung an den Landwirt erfolgt ebenfalls auf Basis 1.000g Rübe.

Der Standard-Melasseverlust wird verglichen mit dem Re-ferenzwert des Qualitätsgebietes Franken.

Der Referenzwert errechnet sich dabei wie folgt:

Zunächst wird für jeden Liefertag ein gewichteter Standard-Melasseverlust aus sämtlichen Lieferungen des Qualitätsgebietes ermittelt. Anschließend wird ein 5-Tages-Mittelwert aus den gewichteten Tageswerten des Liefertages und den beiden vorausgehenden/nachfolgenden Liefertagen als Referenzwert errechnet. Innerhalb des Qualitätsgebietes wird für die ersten 3 Liefertage der Kampagne ein einheitlicher Referenzwert angesetzt, der sich aus den Lieferungen dieser 3 Tage errechnet. Der SMV-Wert der Einzellieferung wird dabei auf 2 Nachkommastellen gerundet; Mittelwerte, wie der Referenzwert auf 4 Nachkommastellen.

Die Qualitätszahl einer Lieferung errechnet sich als Re-lativzahl des SMV-Wertes der einzelnen Lieferung und dem SMV-Wert der Referenzperiode nach folgender Formel:

Qualitätszahl SMV-LieferungLieferung = (100 – --------------------------- x100 ) +100 SMV-Referenz

Mit dieser Formel wird errechnet, dass Lieferungen mit ei-nem niedrigen SMV-Wert, also mit einer guten Qualität, eine hohe Qualitätszahl erhalten.

Die für die Qualitätsbezahlung relevante Qualitätszahl des Anbauers errechnet sich aus den gewichteten Einzel-lieferungen wie folgt:

Qualitätszahl Anbauer =

Summe (Qualitätszahl Einzellieferung

x reines Rübengewicht Einzellieferung)

Summe reines Rübengewicht aller Lieferungen

Die Qualitätszahl wird auf 2 Dezimale kaufmännisch gerundet.

Anbauer, die einen durchschnittlichen Zuckergehalt von weniger als 14 % erreichen, erhalten keine Qualitätsprä-mie. Daher wird auch keine Qualitätszahl ausgewiesen.

Liegt der Kampagnedurchschnitt des Stammwerkes unter 16 % Zuckergehalt, so vermindert sich diese Grenze um die Prozentzahl, die der Werksdurchschnitt unter 16 % liegt.

b) Berechnung der PrämieZur Prämienausschüttung werden die Anbauer mit ihrer gelieferten Rübenmenge in 20 Klassen mit jeweils mög-lichst gleicher Rübenmenge nach der Qualitätszahl ein-geteilt. Die Einteilung erfolgt dabei bei der Qualitätszahl mit einer Genauigkeit von 2 Dezimale. Für jedes Quali-tätsgebiet erfolgt eine eigene Klasseneinteilung.

Die Prämiensätze bei der Qualitätsprämie für die einzel-nen Klassen errechnen sich dabei jeweils nach folgender Formel:

Prämiensatz Klasse =

Gesamt-Budgetx

Prozentsatz lt. Tabelle =

ges. zu prämierende Rübenmenge20

Die Prämiensätze je t werden auf 2 Dezimale gerundet ausgewiesen. Die Rundung der Prämiensätze erfolgt so, dass die Summe der Prämienzahlungen dem Gesamt-budget entspricht.

In Absprache zwischen Südzucker und Verband erhalten die schlechtesten 2 Gruppen (19,20) keine Qualitätsprä-mie; der Betrag wird entsprechend auf die anderen 18 Gruppen bzw. Klassen (ca. 90 % der Gesamtrübenmen-ge) verteilt.

c) LieferbenachrichtigungDie Lieferbenachrichtigung erfolgt einmal pro Woche mit Wochenabschluss. Ein Landwirt erhält nur dann die wöchentliche Lieferbenachrichtigung, wenn für sämtliche

4. Verteilung der Qualitätsprämie

Page 68: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

68

Lieferungen der Vorwoche die Qualitätsdaten vorliegen. 2014 wurden die Qualitätszahlen der Einzellieferungen nicht mitgeteilt, sondern lediglich die kumulierten Wo-chenmittel sowie der Kampagnedurchschnitt. Jeder An-bauer hat die Möglichkeit, seine Lieferdaten online über das Südzucker-Portal zu bekommen. Die Anbauer ohne Portal erhalten ihre Lieferdaten weiterhin per Post, jedoch mit etwas zeitlicher Verzögerung.

d) Plausibilitätsgrenzen und Ausreißertest für StickstoffDie Labordaten für Zuckergehalt und Nichtzuckerstoffe werden einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Ebenso wurde aufgrund der zugenommenen Bedeutung in der Braunschweiger Formel ein Ausreißertest für den Ami-

nostickstoffwert geschaffen, wobei bis zu zwei extrem hohe Werte pro Anbauer nach der Kampagne korrigiert werden können. Die Referenzwerte ändern sich dadurch nicht. Hat ein Landwirt Lieferungen, die um mehr als 12 mmol/1000g Rübe vom Mittelwert – gebildet aus allen Lieferungen – nach oben abweichen, so werden bis zu zwei Werte einem Ausreißertest unterzogen.

Ausreißertest für ZuckergehaltEs werden bis zu zwei Ausreißer anerkannt.

Plausibilitätsgrenzen für Natrium (2014 angepaßt)Die Plausibilitätsgrenzen für Natrium betragen 0,2 – 50,0 mmol/1000g Rübe.

e) Verteilung der Qualitätsprämie 2014 in Franken

Prämien- Qualitätszahl Rüben- Anteil Betrag Qualitäts-gruppe von bis menge je Gruppe prämie t % Euro/t Euro/t

1 110,67 und mehr 101.247 12,92 200.470 1,982 109,22 110,66 102.327 11,77 183.166 1,793 107,82 109,21 101.673 10,68 164.711 1,624 106,61 107,81 101.271 9,63 147.855 1,465 105,65 106,60 115.500 8,65 151.305 1,316 104,62 105,64 100.382 7,71 117.447 1,177 103,71 104,61 99.709 6,83 103.697 1,048 103,15 103,70 102.317 6,00 93.108 0,919 102,32 103,14 101.999 5,22 80.579 0,7910 101,53 102,31 101.883 4,49 69.280 0,6811 100,57 101,52 100.720 3,82 57.411 0,5712 99,42 100,56 102.929 3,20 49.406 0,4813 98,37 99,41 101.743 2,63 39.680 0,3914 97,12 98,36 100.211 2,11 31.065 0,3115 95,60 97,11 102.296 1,65 24.551 0,2416 93,71 95,59 100.146 1,24 18.026 0,1817 91,45 93,70 100.421 0,88 12.051 0,1218 88,34 91,44 101.197 0,57 8.096 0,0819 83,75 88,33 101.500 20 bis 83,74 88.779

Summe/Mittel 2.028.249 100,00 1.551.903 0,77

a) FrühlieferprämieIm Frühlieferzeitraum wurden 293.866 t Zuckerrüben ab-geliefert. Je t wurde im Durchschnitt eine Frühlieferprämie von 2,36 Euro bezahlt, das sind insgesamt 692.392 Euro.

b) SpätlieferprämieIm Spätlieferzeitraum wurden 952.147 t Zuckerrüben abgeliefert. Je t wurde im Durchschnitt eine Spätlie-ferprämie von 1,22 Euro bezahlt, das sind insgesamt 1.159.045 Euro.

Früh- und Spätlieferprämien beziehen sich auf alle gelie-ferten Rüben im Verbandsgebiet.

c) Wirtschaftserschwernis Mietenpflege Für alle gelieferten Rüben im Durchschnitt 0,42 Euro/t oder 1,30 Euro/t für alle ab der 48. KW abgedeckt gemeldeten Rüben.

d) Wirtschaftserschwernis für ErdabreinigungFür alle Rüben 0,77 Euro/t.

5. Wirtschaftserschwernisse

Page 69: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

69

e) Zuschuss für MietenpflegeSüdzucker beteiligte sich 1997/98 mit insgesamt 0,20 Euro/t (0,40 DM/t) Garantiemenge am Mie-tenpflegefonds des Verbandes; dieser war bereits mit 0,10 Euro/t (0,20 DM/t) gelieferter Garantiemenge aus 1996 von Seiten der Anbauer angefüllt.

Die Verwendung des „Mietenpflegefonds Franken“ re-gelt eine gesonderte Vereinbarung. Die generelle Be-

zuschussung war 2014 ausgesetzt. Es wurde lediglich ein Zuschuss für eine Neuentwicklung mechanisierter Mietenpflegetechnik an die Mietenpflegegemeinschaft Maindreieck GbR gezahlt (innovatives Pilotprojekt, vor-gestellt bei der Beet Europe Seligenstadt 2012).

Südzucker bezuschusst mechanisierte Mietenpflegepro-jekte (2014 = LMZ-Zeil Ost eG, 2015 = LMZ-Zeil West eG) mit 50 %.

6. Rübenmarkvergütung (RMV)

Je t Quotenrüben (QR) wird der Gegenwert von 0,03 t Trockenschnitzeln (3 %) vergütet; für Industrierüben er-folgt die Vergütung auf Basis Kalkulation zur Vollkosten-rechnung.

RMV für alle gelieferten Rüben = 4,12 Euro/t zuzüglich 10,7 % Mwst.

7. Schnitzel- und Melassepreise, Carbokalk

a) TrockenschnitzelpreisJe t Trockenschnitzel wurden 155,00 Euro verrechnet. Die Umsatzsteuer betrug 7 %. In Ochsenfurt wird keine Sackware angeboten.

b) PressschnitzelDer Preis für Pressschnitzel (28 % TS) betrug für frühbe-stellte Ware 30,13 Euro/t zuzüglich 7 % Umsatzsteuer.

c) MelasseDer Preis je t Melasse betrug 140,00 Euro zuzüglich 7 % Umsatzsteuer.

d) CarbokalkEr kostet je t frei Feldrand (+ 7 % Umsatzsteuer) im Entfer-nungsbereich■ bis 50 km 15,20 Euro■ ab 51 – 80 km 16,20 Euro■ ab 81 – 110 km 17,80 Euro■ ab 111 km 19,00 Euro

Für das Streuen werden 5,50 Euro/t zuzüglich 10,7 % oder 19 % Umsatzsteuer in Anrechnung gebracht. Die anrechenbare Umsatzsteuer richtet sich nach dem Steu-ersatz der Streugruppe.

8. Bonus für Qualität, Umwelt und Nachhaltigkeit

9. Bonus für Vertragserfüllung

Für die erhöhten Aufwendungen für Qualität, Umwelt und Nachhaltigkeit, welche von den Zuckerrübenbauern im Rahmen ihrer umweltfreundlichen, nachhaltigen Rüben-produktion erbracht werden, wird für alle gelieferten Rü-ben ein Bonus von 1,00 Euro/t r.R. gezahlt (zuzüglich

10,7 % Umsatzsteuer). Näheres regelt eine gesonderte Vereinbarung zwischen Südzucker und dem Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer mit seinen Landesver-bänden (siehe Branchenvereinbarung im Anhang!). Für 2015 ist eine Reduktion auf 0,50 Euro/t.r.R. beschlossen.

■ für Ethanolrüben (ER) 3,00 Euro/t■ für Vertrags-Industrierüben (IRV) 1,50 Euro/t

Die Vertrags-Industrierüben erhielten einen Bonus für Ver-tragserfüllung von 1,50 Euro/t; die sonstige Abrechnung

erfolgte analog den Industrierüben. Im Herbst 2008 hatten 509 Anbauer 29.697 t vertraglich zugesichert. 2014 erhielten diese Anbauer die Nutzung auf 50 % der ursprünglichen Mengen.

Page 70: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

70

10. Abzüge vom Rübenpreis

Treuhandkonto „A + R“-Mittel (SZVG) 1,00 Euro/t reiner RübenTreuhandkonto Restrübengeld (SZVG) 0,10 Euro/t reiner RübenTreuhandkonto Restrübengeld „Bonus“ (SZVG) 1,00 Euro/t reiner RübenVerbandsbeitrag 0,16 Euro/t reiner RübenFörderungsfonds 0,05 Euro/t reiner RübenUmlage Hauptverband (an VSZ) 0,05 Euro/t reiner Rüben

Gesamtabzug 2,36 Euro/t reiner Rüben

11. Erdemodell

Erdverbringungsbeitrag und Erdfracht/BesatzfrachtregelungIm Rahmen der Vereinfachung der Bezahlung wird der Erdverbringungsbeitrag ab 2009 nicht mehr erhoben. Aufgrund der flächendeckenden Voreinigung mit selbst-fahrenden Reinigungsladern und der überbetrieblichen Rodung ist der individuelle Einfluss des Anbauern ohne-hin minimiert.

Es gilt künftig ein einheitliches System für alle Regionen der Südzucker AG. Übersteigt der Abzug insgesamt/Besatz (Erde und Kopf) 16 % einer Einzellieferung, so ist Südzucker berechtigt, die dadurch entstandene Mehr-fracht vom Rübengeld abzuziehen. Diese Regelung kommt nur im Einzelfall und in Absprache mit dem Lan-desverband zur Anwendung.

12. Vorgaben der Rübenabrechnung

Seit September 2003 erhält der Landwirt vierteljährlich eine Rechnung. Auf dieser sind die Südzucker-Voraus-leistungen (z.B. Saatgut usw.) aufgeführt. Die Auflistung dieser Vorausleistungen entfällt somit in der Rübenabrech-nung. Diese Maßnahme ist aus steuerlichen Vorgaben notwendig. Der Rechnungsbetrag muss vom Anbauer nicht überwiesen werden, sondern wird – wie bisher – mit der 1. und 2. Rübengeldauszahlung bzw. der Rüben-abrechnung (15. März) verrechnet. Dies erfolgt mit einem sogenannten Regulierungsbrief, in dem die vorausgegan-genen Rechnungsbeträge mit den Auszahlungsbeträgen für die Rübenlieferungen saldiert sind.

Aus steuerlichen Vorgaben ist die vorläufige Rübenab-rechnung notwendig. Jeder Landwirt erhält diese bereits zum Jahresende.

Aufgrund geänderter Steuergesetzgebung ist Südzucker dazu verpflichtet, die Steuernummer aller Zahlungsneh-mer zu erfassen und auf der Abrechnung zu vermerken. Alle Zuckerrübenbauer müssen deshalb bei Lieferver-tragsunterzeichnung die Steuernummer bzw. bei umsatz-steuerpflichtigen Betrieben die Umsatzsteuer-ID-Nummer angeben. Fehlen diese zum Zeitpunkt der Rübenabrech-nung (15. März) erhält der entsprechende Anbauer kei-ne Mehrwertsteuer ausgezahlt.

Rübengeldzahlung In der Ziffer III (8) der Branchen-Vereinbarung für die Zu-ckerrübenlieferung 2014 wurde folgendes vereinbart:

Die Rübengeldauszahlung erfolgt durch Überweisung abgehend bei Südzucker an den jeweils nachfolgend genannten Tagen (oder, falls dieser Tag kein Bankarbeits-tag ist, am nächstfolgenden Arbeitstag).

■ Anzahlung Rübengeld am 10. Dezember 2014 für Rüben innerhalb der Vertragsrüben, die bis 30. No-vember 2014 angeliefert sind (17,00 Euro/t);

■ Anzahlung Rübengeld am 15. Januar 2015 für Rüben innerhalb der Vertragsrüben, die ab dem 1. Dezem-ber 2014 angeliefert wurden (17,00 Euro/t);

■ Rübenabrechnung am 15. März 2015; Vorschüsse auf Rübengeld werden nicht bezahlt.

Weitere Einzelheiten in der Branchenvereinbarung (siehe Anhang!) unter III. Bezahlung ....

Erläuterungen zur Rübenabrechnung 2014Die Rübenabrechnung 2014 ist gleich aufgebaut wie in den Vorjahren. Die nachfolgenden Erläuterungen sollen helfen, die Rübenabrechnung leichter zu verstehen.

Aufbau der RübenabrechnungIm ersten Block werden die 2014 abgerechneten Rüben inklusive der Übertragungsrüben aus 2013 aufgeführt. Alle Preise enthalten die Zuckergehaltszuschläge. Im zweiten Block finden Sie alle weiteren Zuschläge. Im dritten Bereich finden Sie alle Rübenpreisminderungen, angefangen von den Transportkosten über die Übertra-gungskosten bis hin zur Produktionsabgabe. Danach wird

Page 71: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

71

die Summe aus allen Gutschriften und Belastungen mit Steuerausweis gebildet. Anschließend werden die Zah-lungsanweisungen und alle Positionen, die im Namen und für Rechnung Dritter einbehalten werden, aufgeführt.

Nach Abzug der Anzahlungen Rübengeld aus Dezem-ber und Januar errechnet sich der noch auszuzahlende Betrag => Abrechnungsbetrag.

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wird die Umsatz-steuer-Abrechnung auf einer separaten Seite dargestellt. Bei der Umsatzsteuer-Abrechnung erfolgt eine Verrech-nung der Beträge mit Steuerausweis mit den bereits in der vorläufigen Rübenabrechnung vom 19.12.2014 ausge-wiesenen Beträgen.

Auf der nächsten Seite sind – wie in den Vorjahren – Ihre wichtigsten Betriebswerte dargestellt. In der Tabelle findet sich die Aufschlüsselung der gelieferten Rüben in den einzelnen Rübenkategorien. Außerdem kann für die einzelnen Rübenkategorien die Herleitung des Netto-preises nachvollzogen werden. Bitte beachten, dass hier Zuschläge für die Lieferung im Früh- oder Spätlieferungs-zeitraum nicht berücksichtigt sind, da bei mehreren Liefer-terminen für die Rüben einer Kategorie kein einheitlicher Zuschlag dargestellt werden kann!

Wie im Vorjahr werden über der vorgenannten Tabelle die frachtfreien und frachtpflichtigen Rüben ausgewiesen. Zusätzlich werden die frachtfreien Nichtquotenrüben dar-gestellt [Rüben zur Erzeugung von Quotenzucker x (indiv. Zuckergehalt – 17) x 0,066].

RübenkategorienAls erste Position kommen – sofern vorhanden – die Übertragungsrüben aus 2012 zur Abrechnung. Die im Zuckerrüben-Liefervertrag dargestellten Übertragungsrü-ben wurden anhand des Zuckergehaltes der Rübenlie-ferungen aus 2014 umgerechnet. Für diese Rüben wer-den der aktuelle Grundpreis für Quotenrüben und der entsprechende Zuckergehaltszuschlag gezahlt. Die Pro-duktionsabgabe wird einbehalten. Alle anderen Zu- und Abschläge wurden bereits im Vorjahr vergütet.

Die Rübenkategorien werden mit jeweils 3 Nachkom-mastellen dargestellt. Die Rübenmengen im Zuckerrüben-Liefervertrag sind auf der Basis 16 % Zuckergehalt und 14 % Bereinigtem Zuckergehalt ausgewiesen. Zur Um-rechnung der Rübenmengen bei tatsächlichem Zuckerge-halt wird der in der Branchen-Vereinbarung unter Punkt I. erläuterte Branchenfaktor verwendet.

Branchenfaktor Zuckergehalt (ZG) = 14 / (indivi-dueller ZG – 2); auf 4 Nachkommastellen gerundet:

1. Übertragungsrüben aus 2013 = ÜR aus 2013Berechnung wie oben erläutert

2. Quotenrüben = QRVertragsrüben zum Anbau x Branchenfaktor ZG

3. Ethanolrüben = EREthanolrüben x Branchenfaktor ZG

4. Vertrags-Industrierüben = IRVVertrags-Industrierüben x Branchenfaktor ZG

5. Industrierüben = IRIndustrierüben x Branchenfaktor ZG

6. Industrierüben Zusatz = IRZDer Prozentsatz für die Industrierüben Zusatz beträgt 33,41 % (bezogen auf Quotenrüben, Ethanolrüben und Vertrags-Industrierüben). Der Prozentsatz für Indust-rierüben Zusatz kann dann überschritten werden, wenn die Übertragungsrüben des Anbauers seine Rüben zur Erzeugung von Quotenzucker des darauffolgenden Jah-res übersteigen. Diese übersteigende Rübenmenge muss auch als Industrierüben Zusatz abgerechnet werden.

7. Übertragungsrüben = ÜRRüben aus individueller Übertragung von frachtpflichti-gen Industrierüben und Industrierüben Zusatz und/oder genereller Übertragung aller Rüben, die über die Indust-rierüben Zusatz hinaus angeliefert wurden.

RübenpreiszuschlägeDie Frühlieferprämie 2013 wurde gegenüber den in der Branchen-Vereinbarung eingedruckten Werten um 23 % angehoben.

RübenpreisminderungIm Bereich der Rübenpreisminderung finden Sie die Pro-duktionsabgabe. Diese muss für die Übertragungsrüben aus 2013 und die Quotenrüben abgeführt werden. Die vom einzelnen Anbauer je t Quotenrüben zu zah-lende Produktionsabgabe hängt vom Zuckergehalt ab.

Der Abrechnungsbetrag wird mit fälligen Rech-nungen und Gutschriften verrechnet und auf das vom Anbauer angegebene Bankkonto überwie-sen. Hierbei werden auch Abtretungen in Abzug gebracht.

Die Nutzer des Rohstoffportals können in ihrem Doku-mentationsteil zwei Jahre lang auf sämtliche (individuelle) Mitteilungen der Südzucker zurückgreifen.Die Nutzer des Rohstoffportals können in ihrem Doku-mentationsteil zwei Jahre lang auf sämtliche (individuelle) Mitteilungen der Südzucker zurückgreifen.

Page 72: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

72

13. Rückzahlung der Produktionsabgabe 2001/2002 – 2005/2006

Die EU-Kommission muss den Betrag der 2001/2002 – 2005/2006 zu viel berechneten Produktionsabgabe zurückzahlen. Die Zuckerwirtschaft (im VSZ-Gebiet = Südzucker) wurde beauftragt, die Rückzahlung der zu

viel abgeführten Produktionsabgabe unter Berücksichti-gung der damaligen Lieferungen, Auszahlungen und An-bauer bis September 2014 zu bewerkstelligen.

Page 73: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

73

V. Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs- Genossenschaft eG, Stuttgart-Ochsenfurt

Die Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossen-schaft eG, Stuttgart-Ochsenfurt (SZVG) verwaltet die landwirtschaftliche Beteiligung an der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, indem sie die finanziellen Mit-tel der süddeutschen Rübenanbauer bündelt. Durch die

nachhaltige Bereitstellung von Beteiligungskapital seitens der Rübenanbauer ist die SZVG heute Mehrheitsaktionä-rin der Südzucker AG. In dieser Position erfüllt sie ihre sat-zungsmäßige Aufgabe der Förderung des Rübenanbaus gegenüber Landwirten und Zuckerindustrie.

1. Entwicklung des Südzucker-Konzerns

Der Südzucker-Konzern musste im Geschäftsjahr 2013/14 einen deutlichen Ergebnisrückgang hinneh-men. Der Umsatz reduzierte sich zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,38 Euro gegenüber 3,08 Euro im Vorjahr. Aufgrund des eklatanten Ergebnisrückgangs beschloss die Hauptversammlung am 17. Juli 2014 eine Dividendensenkung gegenüber Vorjahr um 0,40 Euro/Aktie auf 0,50 Euro/Aktie. Entgegen dem Trend der ver-gangenen Jahre stiegen die Nettofinanzschulden zum ersten Mal seit Jahren wieder an und lagen mit 561 Mio. Euro rd. 21 Euro % über dem Vorjahreswert.Der Südzucker-Gruppe blickt auf ein schwieriges Ge-schäftsjahr 2013/14 zurück. Zu den unerfreulichen zuckerpolitischen Entscheidungen und einer ungüns-tigen Preisentwicklung am EU-Zuckermarkt kam im Januar 2014 ein Bußgeld von 195,5 Millionen Euro, mit dem das seit 2009 laufende Wettbewerbsverfahren im Rahmen eines Vergleichs mit dem Bundeskartellamt be-endet wurde. Das Unternehmen gewinnt damit wieder Planungs- und Rechtssicherheit. Mit einer juristischen Aus-einandersetzung wären nach Aussage des Vorstands hingegen langwierige Verhandlungen und hohe Risiken verbunden gewesen. Der Umsatz des Südzucker-Konzerns verminderte sich im Geschäftsjahr 2013/14 um 2 % gegenüber Vorjahr auf 7,7 Mrd. Euro. Der Rückgang ist ausschließlich auf das Segment Zucker zurückzuführen, das mit Erlösen von 4,2 Milliarden Euro gut 6 % unter dem Vorjahreswert lag. Alle anderen Geschäftsfelder konnten ihre Umsätze steigern. Im Segment Spezialitäten nahm das Wachstumstempo weiter ab. Insgesamt wurden hier 2013/14 mit 1,9 Milli-arden Euro nur knapp 2 % mehr als im Vorjahr erlöst. Das Segment litt unter deutlich gestiegenen Rohstoffkosten. Nach wie vor wächst das Geschäft der CropEnergies AG dynamisch, deren Umsatz durch die Übernahme des britischen Ethanolherstellers Ensus um 13 % über das Vorjahr hinauswuchs und sich auf 781 Mio. Euro verbes-serte. Im Segment Frucht konnte durch einen Zuwachs

von 3 % der Umsatz über der Schwelle von 1 Mrd. Euro gehalten werden.Das operative Ergebnis des Konzerns verschlechterte sich in 2013/14 sehr deutlich um 32 % auf 658 Mio. Euro gegenüber 972 Mio. Euro im Vorjahr. Für diesen heftigen Einbruch waren die Segmente Zucker und Crop-Energies verantwortlich. Zucker büßte mit 437 Millionen Euro 38 % gegenüber dem exzellenten Vorjahr ein, Cro-pEnergies kam auf 35 Millionen Euro und verlor damit sogar 60 % seines operativen Ergebnisses von 2012/13. Die Spezialitäten mussten ebenfalls einen Rückgang um 8 % auf 122 Millionen Euro hinnehmen. Erfreulicherwei-se konnte das Segment Frucht den Aufwärtstrend des Vorjahres verstetigen und mit einem Ergebnisanstieg um 43 % auf 65 Millionen Euro den besten Wert der Unter-nehmensgeschichte erreichen, allerdings reichte das im-mer noch nicht aus, um die Kapitalkosten zu decken. Nur in den Segmenten Zucker und Spezialitäten übertrafen die Erträge auf das eingesetzte Kapital die Kapitalkos-ten, die im Geschäftsjahr 2013/14 für die einzelnen Ak-tivitäten mit 7,0 – 8,3 % vor Steuern beziffert wurden. Der return on capital employed (ROCE) im Konzern belief sich auf 11,0 % gegenüber 16,3 % im Vorjahr.Infolge eines deutlich verbesserten Finanzergebnisses von -61 Mio. Euro ergab sich ein Jahresüberschuss im Konzern von 390 Mio. Euro gegenüber 734 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,38 Euro gegenüber 3,08 Euro im Vorjahr. Aufgrund des eklatanten Ergebnisrückgangs beschloss die Hauptver-sammlung am 17. Juli 2014 eine Dividendensenkung um 0,40 Euro/Aktie auf 0,50 Euro/Aktie.Die CropEnergies AG erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 Umsatzerlöse von 781 Mio. Euro nach 689 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit hat sich aufgrund stark gesunkener Verkaufspreise für Ethanol von 87,0 Mio. Euro auf 34,5 Mio. Euro verschlechtert. Da-durch verminderte sich die operative Marge von 12,6 % im Vorjahr auf 4,4 % in 2012/13.

Page 74: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

74

Die SZVG hat das Geschäftsjahr 2013/14 vor dem Hin-tergrund des stark gefallenen Kurses der Südzucker-Aktie genutzt, ihre Mehrheitsbeteiligung deutlich auszubauen. Parallel wurde wiederum auf das Instrument der Aktien-anleihe auf Südzucker-Aktien zurückgegriffen, um einer-seits eine attraktive Anlagerendite zu erzielen und ande-rerseits bei fallenden Kursen weitere Aktien zu erwerben.

a) BeteiligungsentwicklungZum Bilanzstichtag 31. August 2014 belief sich die bäu-erliche Beteiligung an der Südzucker G über SZVG und Treuhandvermögen durch Zukauf von 6,1 Mio. Südzu-cker-Aktien im Geschäftsjahr 2013/14 auf 54,8 % des Grundkapitals gegenüber 51,8 % im Vorjahr. Die Beteili-gung der Genossenschaft an der CropEnergies AG liegt

gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 6,8 %. Damit wurde die Verwässerung durch eine Kapitalerhöhung im November 2012 vollständig revidiert.

b) Verwaltung der Zeichnungen und LieferrechteIm Rahmen ihrer administrativen Aufgabe hat die Genos-senschaft im Geschäftsjahr 2013/14 mit 7 Vollzeit- und 3 Teilzeit-Beschäftigten 1.077 Übertragung von Zeich-nungen und Lieferrechten (im Vorjahr 913) sowie 3.656 Nutzungsüberlassungen von Vertragsrübenmenge (im Vorjahr 2.914) bearbeitet. Insgesamt wurden 249.559 t Lieferrechte (gegenüber 202.695 t im Vorjahr) übertra-gen, wovon 84 % an Betriebsnachfolger (83 % im Vor-jahr) gingen.

3. Zins- u. Dividendenabrechnung für die Zeichnungen der Rübenanbauer

Die Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt hat in ih-rer Hauptversammlung am 17. Juli 2014 beschlossen, für das Geschäftsjahr 2013/14 eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten.

a) Franken-Darlehen und Südzucker-DarlehenDie SZVG verzinste aus dieser Dividende bzw. aus Er-trägen ihrer Geldmarktanlagen im Dezember 2014 die Darlehen, die ihr von den Rübenanbauern für den Er-werb von Süd-zucker-Aktien zum Eigenbesitz überlassen wurden, wie folgt:

■ Franken-Darlehen 16,30 %■ Südzucker-Darlehen 6,20 %■ Südzucker-Darlehen Q 3,50 %■ Südzucker-Darlehen S 8,00 %■ Südzucker-Darlehen M 2,20 %■ Südzucker-Darlehen E 2,10 %

b) Treuhand-„Absicherungs- und Rücklagenmittel“Seit der Ernte 2013 werden von den Rübenanbauern der Südzucker AG 1,00 Euro/t reine Rübe (im Gebiet der Rübenabteilungen Brottewitz und Zeitz 1,75 Euro/t für Quotenrüben und 1,00 Euro/t für Ethanolrüben) an die TH-Verwaltung „Absicherungs- und Rücklagenmittel“ der SZVG abgeführt. Für das abgelaufene Geschäfts-jahr erfolgte eine Verzinsung dieser Gelder mit 2,10 %. Die Auszahlung der Zinsen wurde im Dezember 2014 vorgenommen. c) Treuhandverwaltung „Restrübengeld“Die Guthaben der Rübenanbauer wurden für den Zeit-raum 01.09.2013 bis 31.08.2014 mit 2,10 % p. a. ver-zinst.

d) Dividende auf Südzucker-Anteile A, B/W und ZDie Dividenden der Südzucker-Anteile setzen sich der-zeit folgendermaßen zusammen:

SZ-Anteil A (e) SZ-Anteil B/W (e) SZ-Anteil Z (e)

Gesamtdividende je Anteil 40,52 6,86 0,241- 25 % Kapitalertragsteuer -10,13 - 1,72 - 0,060- 5,5 % Solidaritätszuschlag - 0,56 - 0,09 - 0,003- Verwaltungskosten - 0,58 - 0,12 - 0,006

= Auszahlung 29,25 4,93 0,171

2. Entwicklung der SZVG

Für das Geschäftsjahr 2013/14 rechnet Südzucker im Konzern mit einem nochmaligen Rückgang des Umsatzes auf 7,0 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis geht man von einem Einbruch um 68 % auf 200 Millionen

Euro aus. Außer dem Segment Frucht, dem eine stabile Ergebnisentwicklung zugetraut wird, werden alle ande-ren Bereiche spürbare Einbußen verzeichnen müssen. Ur-sächlich dafür sind vor allem rückläufige Verkaufspreise.

Page 75: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

75

VI. Zuckerrübenanbau für die Südzucker AG in Franken 2014

Die Zuckerrübenfläche der in Franken gelegenen landwirtschaftlichen Betriebe der Südzucker AG betrug

2014 133,99 ha (2 Betriebsstandorte)2013 70,25 ha (1 Betriebsstandort)2012 105,62 ha (3 Betriebsstandorte)2011 139,34 ha (3 Betriebsstandorte)2010 155,45 ha (3 Betriebsstandorte)2009 159,38 ha (3 Betriebsstandorte)

Page 76: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

76

VII. Aus dem Verbandsgeschehen

1. Wahlen in den Ausschuss

Nach Ablauf der Wahlzeit der zusätzlichen Ausschuss-Mitglieder (Verbandssatzung § 10, Abs. 1, 2 und 3) und in Absprache erfolgte in der Sitzung des Verbandsaus-schusses am 12. Mai 2014 die Wahl der zusätzlichen Ausschuss-Mitglieder

Johannes Strobl, Greimersdorf(Regierungsbezirk Mittelfranken)

Markus Werner, Heustreu(Regierungsbezirk Unterfranken)

Rainer Stephan, Haßfurt-Unterhohenried(Regierungsbezirk Unterfranken)

Die nächste turnusgemäße Wahl der zusätzlichen Aus-schuss-Mitglieder findet im Mai 2017 statt.

Durch das alters- und betriebsbedingte Ausscheiden des oberfränkischen Ausschuss-Mitgliedes Heinrich Faatz,

Walsdorf-Erlau, hatte der Verbandsausschuss satzungs-gemäß (§§ 10,13) aus dem Stellvertreterbereich für Oberfranken ein Ausschuss-Mitglied nach zu wählen. In der Ausschuss-Sitzung am 8. September 2014 in der Zu-ckerfabrik Ochsenfurt erfolgte die Nachwahl des Peter Schlund, Buttenheim. Seine Wahlzeit erstreckt sich bis zur nächsten Bezirksversammlung für Oberfranken im Januar 2017.

Vorstand und Geschäftsführung wünschen den gewähl-ten Vertretern, die damit gleichzeitig im Beirat des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer sind, eine erfolgreiche Tä-tigkeit im Ausschuss des Verbandes.

Eine Würdigung des nach 36 Jahren Mitwirken (21 Jah-re davon als ordentliches Ausschuss-Mitglied, ansonsten als Vertrauensmann) ausgeschiedenen Heinrich Faatz ist in der dzz und nach der Ausschuss-Sitzung durch den Vorsitzenden Dr. Jochen Fenner erfolgt.

2. Wahlen in den Vorstand

Das dreijährige Vorstandsmandat läuft regulär mit der jeweiligen Generalversammlung aus. Die rechtmäßige Einsetzung des „neuen“ Vorstandes beginnt dann jeweils nach der Entlastung in der Generalversammlung.

Am 12. Mai 2014 erfolgte in der Sitzung des Verbands-ausschusses die Wahl der drei Vorstandsmitglieder (Ver-bandssatzung §§ 9, 10 und 13) im Gasthaus Bären, Randersacker.

Auf die Dauer von drei Jahren wurden (wieder-)gewählt:

Vorsitzender: Dr. Jochen Fenner, Gelchsheim1. stellvertr. Vorsitzender: Ernst Hahn, Rothenburg2. stellvertr. Vorsitzender: Johannes Menth, Rittershausen

3. Wahlen der Vertrauensleute

Im Spätherbst 2014 standen turnusgemäß die Wahlen der Vertrauensleute in den fränkischen Anbaugemeinden bzw. Ortsvereinigungen an. Rechtzeitig im Vorfeld hat sich der Verbandsausschuss mit der Neustrukturierung des Gesamt-gebietes befasst. Dabei war der Abnahme der Zucker-rübenbauer (v. a. seit 2005 ca. 35 % weniger) und den steigenden Anforderungen in Anbau, Ernte, Transport und der Kommunikation Rechnung zu tragen. Zudem war die 6-jährige Amtsperiode zu berücksichtigen.

Bis dato agierten 329 Vertrauensmänner bei noch knapp 4.200 Anbauern. Die Zahl der Anbaugemeinden wurde letztmalig 2008 angepasst – bei damals noch rund 4.800 Anbauern.

Der Verbandsausschuss hat in seiner September-Sitzung ein Konzept verabschiedet, das zwischen VFZ-Ge-schäftsführung und SÜDZUCKER entwickelt wurde.

Page 77: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

77

Das Reformmodell sah vor:■ Für die Ende 2014 existierenden Anbaugemeinden

gelten die Kriterien = nämlich mindestens 10 Anbau-er; kleinere Ortsvereinigungen/Anbaugemeinden im strukturschwachen Gebiet konnten auch noch selb-ständig bleiben; freiwillige Zusammenlegungen in intensiven Anbauregionen waren zusätzlich möglich.

■ der Vertrauensmann soll der kompetente Ansprech-partner vor Ort für Südzucker und Verband bleiben, d. h. für alle Fragen der Planung/Organisation des Anbaus bis hin zum Abtransport der Rüben im Herbst – dafür muss er auf dem Stand der heutigen Kom-munikationsmöglichkeiten eingerichtet sein: Telefon, Telefax, Handy und auch Internet/E-Mail-Anbindung sind ein „Muss“:

■ die Vertretung der Anbauer in Bezirks- und Gene-ralversammlung bleibt ein wesentliches Element des VM-Wirkens.

Dementsprechend gab der Verbandsausschuss den Hinweis, dass der Vertrauensmann – nach Möglichkeit – ein aktiver Zuckerrübenbauer sein sollte. Diese Thema-tik wurde frühzeitig in Versammlungen, in der dzz und per Rundschreiben (Mitte November 2014) durch die

Geschäftsführung angekündigt. Rübeninspektoren und Verbands-Geschäftsführung haben die betroffenen Per-sonen (gut 100 VM’s) besucht bzw. kontaktiert, um die lokale Situation zu klären. Zu den VM-Wahlen im Spät-herbst erfolgte dann eine getrennte schriftliche Aufforde-rung.

Nach diesen satzungsgemäßen Wahlen und erfolgter Strukturanpassung können wir 213 Vertrauensleute regis-trieren (davon 12 in WUG/EI).

In der überwiegenden Zahl der Anbaugemeinden neh-men aktive Anbauer die Logistik des Zuckerrübenbaus vor Ort für den Verband und die Südzucker in die Hand. Das operative Geschäft der Rübenabteilungen, u. a. in der Pflege des individuellen Südzucker-Rohstoff-Portals und der Saatgutdisposition, wird ab März 2015 von 10 (plus EI/WUG) freien Mitarbeitern des Südzucker-Rohstoff-Service (SRS-Franken) unterstützt; diese sollen jeweils die Vertrauensleute und Anbauer der 10 fränki-schen Transportgruppen betreuen und rekrutieren sich meist aus deren Umfeld. Am 26. Februar 2015 fand eine Schulung dieser neu bzw. wieder gewählten Vertrauens-leute sowie des SRS-Franken statt.

4. Vorstands- und Ausschuss-Sitzungen

Im Berichtsjahr fanden folgende Sitzungen statt:

Vorstands-Sitzungen:24.04.2014, 07.05.2014, 25.06.2014, 26.08.2014, 09.01.2015, 13.02.2015 und 26.03.2015.

Während der Kampagne fanden an folgenden Tagen Besprechungen des Verbandsvorstandes und der Ge-schäftsführung mit der Geschäftsbereichsleitung GBZR und der Rübenabteilung Ochsenfurt der Südzucker AG in der Zuckerfabrik Ochsenfurt statt:26.09.2014, 24.10.2014 und 10.12.2014.

Ausschuss-Sitzungen wurden abgehalten am:■ 12.05.2014 (Gasthof Bären, Randersacker),■ 08.09.2014, 21.11.2014, 19.12.2014, 19.01.2015

(jeweils Zuckerfabrik Ochsenfurt).

Die Sitzungen enthielten u.a. folgende Tagesordnungs-punkte:

■ Verbandsetat 2013/2014■ Voranschlag 2014/2015■ Anbau 2014■ Zuckerrübenlieferungsvertrag 2014 + 2015■ Generalversammlung 2014■ Zuckermarktlage und Weltzuckerpreis■ Zuckermarktordnung und Lobby-Arbeit■ LMZ’s-/LMG-Erweiterung 2014

■ Finanzierung LKP/RFZ■ Lieferrechtsübertragung/Landkreisregelung■ Lieferrechtsnutzung■ Schnitzelpreis 2014■ Die Kampagne 2014■ Winterversammlungen 2015

(VM-, Orts-, Kreis-, LMG- und LMZ-Versammlungen)■ BBV-Spende■ Rübenabrechnung 2014■ Unterausschuss „Bodengesundheit + Rübenreini-

gung”■ Lehrfahrten (DLG-Feldtage, Beet Europe)■ Zucker- und Rübentag Ochsenfurt■ Südzucker-Umfirmierung■ LMZ’s-/LMG-Erweiterung 2014■ Homepage „frankenrueben.de“■ Besetzung von Unterausschüssen■ Ehrungen■ Begutachtungskonzentration ab 2014■ Schätzung von Beiladungen■ Belegfreier Rübenhof Ochsenfurt■ Abrechnung der Rübenbegutachtung■ (Nach-)Wahl in den Ausschuss■ Biorüben-Abrechnung und -Zuschlag 2014 + 2015■ Mietenschutz-Fonds■ Entblätterung/Köpfen der Rüben■ IIRB-Kongress in Dresden■ Fachstellen-Beiräte Franken■ Dokumentation

Page 78: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

78

■ Zuckerrübensorten zum Anbau 2015■ Saatgutfrühbestellung und Pillierung■ Unterausschuss „Individuelle Bezahlung“■ Versuche der Arbeitsgemeinschaft – Besichtigung■ Vereinbarung zur Rübenabnahme und -untersuchung■ Bericht des Verlade- und Transportausschusses (V + T)■ Beratungsinstrumente (Infotel, Internet)■ Bioethanol-Rüben – Lieferrecht „E“■ Übertragungsregelungen■ Zuckermarkt, Anbau 2015■ Die Versuchsergebnisse 2014■ Anbau- und Umweltbonus 2015■ Industrierüben-Anbau■ ZMO-Reform und Bezahlungssystem■ Beet Europe Dobieszów 2014 (PL)■ Anfuhrumstellung im Gebiet der Zuckerfabrik

Ochsenfurt■ Fort- und Weiterbildung der Mitglieder des Ver-

bandsausschusses■ Gutachter-Dienstbesprechung■ Kuratoriumstagung in Baunatal/Kassel 2015

■ Treuhandverwaltung Restrübengeld■ Mietenpflege-Aktion Südzucker 2014 mit 2015■ Wahl der Hofkommissionen■ Unterausschuss „Anbau 2020”■ Konsultationen zu den Rahmenbedingungen des

Anbaus nach der Quote ab 2017■ Strategiegespräche■ künftige Betreuungsstrukturen, VM-Wahlen■ traditioneller Info-Austausch mit LMG/LMZ’s/V+T■ Individuelle + generelle Übertragung■ Rübenanbau ab 2017 (Eckpunkte)■ Biogas-Aktivitäten der Südzucker■ Nachhaltigkeit im Zuckerrübenanbau (SAI-Plattform)■ Aktuelles zur Zuckerpolitik■ Politiker-Gespräche, ZMO-Aktionen/-Aktivitäten■ künftige Verarbeitung und Logistik in der Zuckerfabrik

Ochsenfurt■ Umzug von Teilen der Südzucker-Verwaltungsstelle

Ochsenfurt nach Mannheim■ VM-Schulungen

5. Mietenpflege

Zur Förderung der Mietenabdeckung und Erhaltung der Rübenqualität wurde ein von Verband und Südzucker finanzierter Mietenpflegefonds geschaffen (Vereinba-rungen vom 8.12.1997 und 25.05.1998). Mit diesem Fonds werden Abdeckvliese in der Anschaffung verbilligt und Projekte zur mechanisierten Mietenpflege mit Vlies entsprechend bezuschusst.

Ziel soll sein, alle Rüben – insbesondere die nach dem 15. November zu liefernden – rechtzeitig vor Frost und Mieten mit hohen Erdanteilen zur Verbesserung der Ab-reinigung vor dem Durchregnen zu schützen. Für alle Rüben wird nach der 49. Kalenderwoche (oder nach Aufruf) eine Wirtschaftserschwernis für Mietenpfle-ge gewährt (siehe Liefervertrag 2014).

Im Laufe des Sommers/Herbstes wurden alle Zuckerrü-benbauer wieder detailliert über Rundschreiben bzw. die dzz, Landesseite, informiert (die generelle Zuschussrege-lung war in den letzten Jahren ausgesetzt).

Neuerung ab der Mietenpflegeaktion 2011 (nach einer Pilotphase 2010) ist, dass alle Zuckerrübenbauer, die nach dem 29. November liefern müssen, grundsätzlich schriftlich bestätigen mussten, dass die Rüben, die ab der 48. KW zur Verladung kommen, abgedeckt wur-den. Nur mit dieser Meldung erfolgte die Zahlung einer „Wirtschaftserschwernis Mietenpflege“!

Incl. zweier Strohprojekte (Untermain, Eichstätt/Rain) können demzufolge ca. 55 % der Rüben abgedeckt werden. Schließlich hat der Verbandsausschuss in seiner

Sitzung vom 14.01.2000 beschlossen, dass Südzucker ab der 49. Kalenderwoche oder nach einem gemeinsa-men Aufruf von Verband und Südzucker kontrollieren und bei nicht erfolgter Mietenabdeckung die Wirtschaftser-schwernis für Mietenpflege einbehalten darf; die Umset-zung sieht wie folgt aus:

„Bei nicht erfolgter ordnungsgemäßer Mietenab-deckung wird die Wirtschaftserschwernis für Mietenpflege (in der Höhe der Beträge unter Branchenvereinbarung III. Bezahlung, Ziffer 6 c einbehalten. Der Einbehalt von 1,30 Euro/t Rü-ben bezieht sich auch auf alle Rüben.“

Alle Anbauer wurden über das Rohstoffportal bzw. schriftlich per Rundschreiben Ende November 2014 aufgefordert, die Mieten zuzudecken und dies zurück-zumelden.

Bei der schriftlichen Abfrageaktion 2014 fielen 106 säu-mige Bauern auf (= 35.462 t Rüben).

Der Verlade- und Transportausschuss erarbeitet Verfahrens-richtlinien für Mietenpflege + Fonds und entscheidet über alle besonderen Anträge zur Bezuschussung (Erwerb von Abdeckvliesen, mechanisierte Abdeckprojekte).

Beispiel: maschinelle Mietenpflege Mit der „Mietenpflegegemeinschaft Maindreieck GbR“ ist 2003 (19 Gründungsmitglieder) die erste Zuckerrü-benpflegegemeinschaft in Franken gegründet worden. Sitz der Gemeinschaft ist die Geschäftsstelle des Ma-

Page 79: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

79

schinenringes Maindreieck in Ochsenfurt. Durch den Zusammenschluss wird ein kostengünstiges, arbeitsein-sparendes und flexibles Zu- und Aufdecken der Zuckerrü-benmieten angestrebt.

Für Mitglieder der Gemeinschaft treten Kosten für das Zu- und Abdecken der Miete von ca. 1,30 Euro/t (Full-Service!) auf. Dieser Aufwand wird durch die „Wirt-schaftserschwernis“ – die Südzucker vergütet – weitge-hend abgedeckt.

Südzucker hatte damals Gelder für ein Förderprogramm aufgelegt. Die Förderung belief sich auf 25 % der Tech-nik-Kosten (orientiert an der Klünder-Technik).

Die Rode-, Lade- und Abfuhrgemeinschaften wurden in Versammlungen, in der Zeitung (dzz) oder persönlich (u. a. Besprechung am 19.02.2014 in Ochsenfurt) über die-se Möglichkeit informiert.

Im Einzugsbereich der Zuckerfabrik Ochsenfurt wurde zudem ab 2012 die Möglichkeit eröffnet, der „Mieten-pflegegemeinschaft Maindreieck GbR“ beizutreten. Be-nedikt Endres, Gützingen, entwickelte zur Effizienzsteige-rung (für großformatige Vliese = 12 x 30 m) einen neuen Wickelauflieger „Rollproll XL“, der das Zu- und Aufde-cken der Miete grundsätzlich vom befestigten Weg aus vornimmt. Diese Innovation wurde der Öffentlichkeit erst-mals bei der Beet Europe Seligenstadt 2012 vorgestellt.

Die Basis ist ein LKW-Auflieger, der für den Transport von Containern gleichermaßen geeignet ist. Im hinteren Bereich befindet sich die „20 Fuß“-Wechselbrücke zum Mitführen der Vliese und im vorderen Bereich der eben-falls mit Schnellverschlüssen aufgebaute Kran.

Neue TechnikBesonderes Merkmal ist der aufgebaute Spezialkran in schwerer Ausführung. Dieser ist in alle Richtungen schwenkbar und mit einer maximalen Auslegerweite von 9,70 m plus 6,00 m Wickelrohr auch zum Arbei-ten über Hecken oder großen Gräben geeignet. Auch Mieten mit größerem Abstand zum Feldweg können ohne Befahren des Ackers zu- und aufgedeckt werden. Mit einem dementsprechenden Gegengewicht an der Kransäule ist dieser ohne Stützfuß einsatzfähig und kann daher auch „während der Fahrt“ arbeiten. Für die nötige Standsicherheit wird zusätzlich das Fahrwerk des Auflie-gers abgesenkt. Die komplette Bedienung erfolgt mittels Funk-Fernbedienung.

Ausrangierte Wechselbrücken dienen nach wenigen Umbaumaßnahmen als Vliesvorrat und als Vlieslager zwischen den Kampagnen. Selbst nass oder gefroren aufgewickelte Vliese können durch die offene Bauwei-se bis zur nächsten Kampagne ohne Umlagern auf den Wechselbrücken verbleiben. Falls notwendig, können diese rasch am Feldrand getauscht werden. Möglich ist

dies durch das einfache und schnelle Austauschen der Wechselbrücken, die durch Absenken des Fahrwerks auf den mitgeführten Stützen abgestellt werden können.

TagesleistungDie Schlagkraft ist gegenüber dem vorhandenen System durch die kombinierte Bauweise erhöht. Das mitgeführte Vlies reicht im Gebiet mit geringer Rübendichte für einen Arbeitstag. Die zeitraubenden Fahrten zur Vliesaufnah-me entfallen komplett.

Gezogen wird der Wickelauflieger entweder mit einem LKW oder Schlepper-Dolly-Kombination. Dank der Stra-ßenbereifung ist der Zugkraftbedarf äußerst gering. Ein Zugfahrzeug ab 100 PS ist ausreichend. Mit einem LKW ist das Gespann autobahntauglich, die Transportzeiten lassen sich dadurch nochmals reduzieren.Bei großen Rübenmieten und optimalen Bedingungen kann die Zudeckleistung bis zu 950 t/h betragen.Die höheren Investitionskosten im Vergleich zur bekann-ten Technik entstehen hauptsächlich durch die Neuan-schaffung des Aufbaukranes und des Wickelmotors. Bei den Gesamtkosten schlägt der Wickelauflieger mit knapp einem Drittel zu Buche, zwei Drittel beanspru-chen die Vliese mit den dazugehörigen Wickelrohren. Sattelauflieger und Wechselcontainer wurden auf dem Gebrauchtmarkt erstanden.

Ideen zur Vliesbefestigung gefragtMomentan wird das Vlies mit Sandsäcken oder Rüben befestigt, damit auch der Mietenfuß geschützt ist. Ein aus-sichtsreicher Lösungsansatz ist eine im Vlies eingearbeite-te umlaufende Ballastierung mit der Möglichkeit, diese mit dem Vlies ab- und wieder aufzuwickeln. Vielverspre-chende Praxisversuche laufen bereits.

FazitIn den nächsten Jahren werden viele Maschinengemein-schaften bei Neuanschaffungen von Verlademäusen von 8 m auf 10 m Aufnahmebreite umsteigen. In diesen Fällen dürfte das vorhandene Vlies mit einer Breite von 5 m für die größeren Mieten zu klein ausfallen und da-mit der Vergangenheit angehören. Ein Umstieg auf 12 x 30 m große Vliese und machanischen Mietenschutz ist deshalb sinnvoll.

Mit der Entwicklung und dem Bau des Wickelaufliegers „Rollproll XL“ hat Benedikt Endres einen weiteren Schritt zur schnellen und rationellen Rübenabdeckung gemacht. Weitere Informationen unter www.endres-agrar.de.

Pilotprojekte im Bereich der Zuckerfabrik Ochsenfurt (Südzucker-Angebot):a) Förderung überbetrieblicher Mietenabdeckung;a) Vliesgröße 12 x 30 m = 50 % Zuschuss;b) Einsatz neuer Technik im Rahmen des Pilotprojekts: Bagger mit Wickeldorn, LKW-Auflieger, System Rollproll XL = 50 % Zuschuss;

Page 80: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

80

6. Anfuhrumstellung des fränkischen Gebietes

Der Südzucker-Vorstand hat im April 1994 mit einem Re-strukturierungsprogramm die Diskussion um die süddeut-sche Verarbeitungsstruktur entfacht.

Über vier Fabrikstandorten stand spätestens seit diesem Zeitpunkt das Damoklesschwert der kurz- bzw. mittelfris-tigen Schließung. Franken war damals mit Zeil betroffen.

Kurzer RückblickAm späten Abend des 3. Mai 2000 kam nach der ak-tuellen Südzucker-Präsidiums-Sitzung die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass der Südzucker-Vorstand dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung Ende Juni 2000 ein wei-teres Konzept zur Entscheidung vorlegen wird, das die definitive Stillegung der Werke Zeil, Delitzsch und Löbau bereits nach der Kampagne 2000 beinhaltet.

Damit ging die kontrollierte, offene Auseinandersetzung (um die Zeiler Zukunft) mit Südzucker in ihre entscheiden-de Phase.

Der Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer kam seiner großen Verantwortung zum einen gegenüber seinen Mit-gliedern und zum anderen als Anteilseigner der Südzu-cker – sozusagen in doppelter Hinsicht – nach.

In vielen „internen” und (mit Südzucker) gemeinsamen Sitzungen, nach vielen Diskussionsrunden (z.B. mit der Bauernverbandsführung, mit Interessenvertretungen...) konnten die Verbandsverantwortlichen eine Vereinba-

rung mit Südzucker aushandeln, die die Ansprüche beider Seiten weitgehend erfüllt. Die Übereinkunft regelt die grundsätzlichen Eckpunkte eines künf-tigen Zuckerrübenanbaus (Verabschiedung am 19. Juni 2000):

Es besteht Einverständnis, dass die Vereinbarung an-lässlich der Verschmelzung der Zuckerfabrik Franken GmbH mit der Süddeutschen Zucker AG, Mannheim, vom 04.08.1988 („Fusionspapier”) weiterhin Gültigkeit hat. Dabei ist unter § 5 vermerkt, dass Änderungen, die aus rechtlicher, wirtschaftlicher, zuckermarktpolitischer oder auch betriebswirtschaftlicher Notwendigkeit vor-zunehmen sind, nur einvernehmlich zwischen den Betei-ligten dieser Vereinbarung vollzogen werden können. Dazu zählte die Schließung der Zuckerfabrik Zeil.

Der Ausschuss des Verbandes Fränkischer Zuckerrüben-bauer hat in mehreren Sitzungen (11. Mai, 7. Juni und 19. Juni 2000) die vom Südzucker-Vorstand vorgeschla-gene Schließung der Zuckerfabrik Zeil umfassend disku-tiert. Das Verbandsgremium erkannte als Gründe für die Notwendigkeit einer Schließung die Verbesserung der Wettbewerbssituation von Südzucker im europäischen Vergleich und die verschlechterten Rahmenbedingungen von Seiten des Zuckermarktes und der Zuckermarktord-nung an und stimmte der Schließung der Zuckerfabrik Zeil unter nachfolgenden Bedingungen (zusätzlich zum „Fusionspapier”) zu:

c) Förderung bis zu 2 Geräte pro Transportgruppe möglich (max. 33.000,00 Euro pro Gerät);

(50 % Förderung auf Technik = Abdeckgerät + Wickel-kern) – zusätzliche Förderung der Wickelkerne = ebenfalls 50 % Förderung;

d) Vlieszuschuss: Ziel ist, dass ca. 40.000 t zugedeckt werden. Dafür werden ca. 320 Rollen Vlies benötigt (130 t Rüben pro Rolle) – Zuschuss = 0,12 Euro/m². Ansprüche können noch bis 2015 abgerufen werden.

Stand der Mietenpflegegemeinschaft Maindreieck GbR■ 2010 mit 21 Gesellschaftern

(17.700 t zu-/aufgedeckt);■ 2011 mit 74 Gesellschaftern

(40.000 t zu/aufgedeckt);■ 2012 mit 100 Gesellschaftern

(40.000 t zu-/aufgedeckt);■ 2013 mit 120 Gesellschaftern

(65.000 t zu-/aufgedeckt);■ 2014 mit 165 Gesellschaftern

(75.000 t zu-/aufgedeckt).

Die Gemeinschaft kauft (mit Südzucker-Zuschuss) die 12 m-Vliese und verleiht diese an ihre Gesellschafter.

Vorsitzende: Benedikt Endres, Gützingen (1.), Benno Karl, Wolkshau-sen (2.), Norbert Schmitt, Bibergau (3.)

Bezuschussung Technik überbetrieblicher Mieten-schutz und Sonderzuschuss für Wickelauflieger „Rollproll XL“Die Technik für überbetrieblichen Mietenschutz wird ent-sprechend der Vereinbarung zwischen dem Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. und Südzucker mit 50 % bezuschusst.

Derzeit sind in Franken etwa 12.000 Vliese (4,9 x 55 m) in der Praxis vorhanden (9.700 davon bezuschusst). Das künftige Vliesmaß für individuelle Abdeckung beträgt 6 x 48 m bzw. 12 x 30 m! Für 2014 hat die LMZ-Zeil Ost eG ebenfalls die Anschaffung eines „Rollproll XL“ vollzo-gen und 18.482 t zugedeckt.

Page 81: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

81

1) Möglichst viele fränkische Rüben werden in Ochsen-furt (mind. 15.000 Tagestonnen, max. 95 Tage Kam-pagne) verarbeitet; das Lieferende muss vor Weih-nachten liegen.

Bei positiver Zuckermarkt- und Marktordnungsent-wicklung sowie weiteren Strukturanpassungen, die zu einer Erhöhung der Tagesverarbeitungskapazitäten zwingen, wird die Zuckerfabrik Ochsenfurt unter Wür-digung der betriebswirtschaftlichen Gesamtsituation mit Priorität ausgebaut.

2) Die Lieferrecht-”F”-Ausgabe als A-Rübenmenge wird

auf 98 % (zusätzlich auf 100 % für die ersten 2 Jahre und 99 % für weitere 2 Jahre) nach Schließung festge-legt (vorbehaltlich Änderungen der Zuckermarktord-nung).

3) Umstellung der bisherigen Zeiler Anfuhr in eine bäuer-

liche Organisation (unter Würdigung eines angemes-senen Vertrauensschutzes gegenüber vorhandener Speditionsanfuhr bis ca. 2005). Dies betrifft folglich alle Anfuhrarten, die Umsetzung regelt der Verlade- und Transport-Ausschuss. Damit wird dem sehr hohen Selbstanfuhranteil im Einzugsgebiet Zeil Rechnung getragen. Diese Vorgehensweise wird mittel-/langfristig auch im Ochsenfurter Bereich ange-strebt.

4) Der Frachtstandort der Zuckerfabrik Zeil bleibt für

den Bezug von Carbokalk und Futtermitteln nach der Schließung noch 5 Jahre erhalten (2006 ausgelau-fen!).

5) Im Hinblick auf arbeitnehmerrechtliche Belange, aber

auch die Anfuhrumstellung sollte „Zeil” nicht vor dem 31.12.2001 geschlossen werden.

Die fränkischen Zuckerrübenbauer wurden in vielen Rundschreiben, Versammlungen (u.a. Generalversamm-lung, VM-Versammlungen, Winterversammlungen), über die dzz-Frankenseite, das Internet oder die Tagespresse stets auf dem Laufenden gehalten.

Anfuhrneuordnung – der V+T war gefragtDie künftige Anfuhr – und zwar alle Anfuhrarten – wird auf neue bäuerliche Beine gestellt. Diese neue Konzep-tion musste kurz- und mittelfristig in der Lage sein, die Rüben des Gesamtgebietes vorhandenen Verarbeitungs-stätten zuzuführen. Nicht alle fränkischen Rüben sind zu 100 % in Ochsenfurt zu verarbeiten. Beträchtliche Men-gen müssen/können nördlich nach „Wabern” und süd-lich nach „Rain“ transportiert werden. „Offenau“ kommt je nachdem in unserem südwestlichen Bereich zum Tragen. „Zeitz“ kann durchaus für die oberfränkischen Rüben in Frage kommen. Für diesen Sachverhalt waren flexible, zukunftsträchtige Organisationsformen gefragt – wohlgemerkt für alle Rüben/Bauern.

Drei große bäuerliche Transportgemeinschaften im eG-Status wurden seit 2001 gegründet:

■ 19. September 2001 in Knetzgau = LMZ Zeil-Ost eG

■ 21. September 2001 in Niederwerrn = LMZ Zeil-West eG

■ 02. Juni 2008 in Acholshausen = LMG Ochsenfurt eG

HistorieIn der Vergangenheit unterteilten sich die Zuckerrüben-transporte in Franken in verschiedene Abfuhrarten, wobei zum Jahrtausendwechsel noch über die Hälfte der Men-ge von gewerblichen Spediteuren transportiert wurde. Im LKW Bereich entstanden bereits Anfang der 90er Jahre drei landwirtschaftliche Abfuhrgruppen mit jeweils etwa 60.000 t Transportmenge. Die Selbstanfuhr umfasste im Bereich Zeil knapp 50 % der Rübenmenge, wovon die Hälfte bereits als organisierter gemeinschaftlicher Trans-port erfolgte. In Ochsenfurt spielte die Selbstanfuhr noch bis zur Kampagne 2008 mit rund 10 % eine untergeord-nete Menge.

Mit Schließung der Zuckerfabrik Zeil fiel der Beschluss, den gesamten Zuckerrübentransport auf einen gemein-schaftlichen, landwirtschaftlichen Transport umzustellen unter Wegfall der gewerblichen Transporteure und der Selbstanfuhr.

Bei gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Transporten werden alle Fahrzeuge und Ladegeräte gemeinschaft-lich angeschafft ohne Einzelinvestition. Der finanzielle Überschuss verteilt sich auf alle Mitglieder. Somit wird allen Rübenanbauern ermöglicht, freie Arbeitskapazitä-ten z.B. als Fahrer vergütet zu bekommen und an einem finanziellen Rückfluss aus den Zuckerrübentransporten teilzuhaben.

Im Zeiler Bereich ist die Umstellung der Rübentransporte auf die beiden Gemeinschaften LMZ Zeil West e. G. und LMZ Zeil Ost e. G. seit 2006/2007 abgeschlos-sen. Beide Gemeinschaften arbeiten mit Erfolg.

Nach der erfolgreichen Transportumstellung im Bereich Zeil wurde diese Struktur auf die Ochsen-furter Region übertragen. Im Vorfeld fanden hierzu intensive Gespräche im Verlade- und Transportausschuss statt und das Umstellungskonzept wurde in der Januar-Sit-zung 2007 des Verbandsausschusses beschlossen. Eine Information der Zuckerrübenanbauer erfolgte bereits bei den Kreis- und Ortsversammlungen im Januar/Februar 2007. Die wichtigsten Eckpunkte der neuen Transport-struktur sind folgende:■ Umstellung ab der Kampagne 2009;■ Transport aller fränkischen Zuckerrüben in landwirt-

schaftlichen Transportgemeinschaften mit gemein-schaftlichen Transport- und Ladegeräten;

Page 82: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

82

■ in der Kampagne 2008 letztmalig gewerbliche Trans-porte und Selbstanfuhr;

■ ab der Kampagne 2009 24 h-Anfuhr im gesamten Gebiet mit ausschließlich rückwärtskippenden Sattel-fahrzeugen.

In Franken sind rund 1,5 bis 1,8 Mio. t Zuckerrüben zu transportieren. Das Ziel war, diese Menge auf drei Trans-portgemeinschaften aufzuteilen, die mit jeweils 2 – 3 Lademäusen arbeiten. Hierzu war geplant, die bereits bestehenden landwirtschaftlichen Gemeinschaften LMZ Zeil West und LMZ Zeil Ost auszuweiten und im südli-chen Ochsenfurter Bereich eine neue Gemeinschaft zu gründen. Somit wird zukünftig das fränkische Rübenan-baugebiet von drei Gemeinschaften abgedeckt. Dazu kommen die WUG- und EI-Rüben, die von drei benach-barten LMG’s des Rainer Gebietes abgefahren werden.

StufenkonzeptDer Umbau des Rübenhofes Ochsenfurt ermöglichte ab 2009 nur die Entladung von Rückwärtskippern im 24-Stunden-Betrieb. Eine Schlepperanfuhr war nicht mehr möglich.

2008 wurde eine dritte bäuerliche Transportgruppe nach Vorbild der bestehenden Zeiler Gruppen gegründet, die das Kerngebiet der bisherigen Ochsenfurter Selbstan-fuhr, die Gebiete der zwei Maschinenring-Gruppen und eine Vielzahl angrenzender Anbaugemeinden mit Spe-ditionsanfuhr umfasst. Innerhalb dieses Gebietes erfolgte die Umstellung geschlossen. Die entsprechende Menge lastete drei Lademäuse (gut 500.000 t im ersten Schritt) aus.

Die Transportgruppe Zeil-West wurde 2009 zur Auslas-tung von zwei Lademäusen um Speditionsmengen inner-halb des Maindreiecks erweitert.

Das Gebiet der ehemaligen Spedition Rathei wurde 2008 in drei angrenzende, bäuerliche Gruppen (aus dem Gebiet der Zuckerfabrik Rain a.L.) integriert, dabei erhielten die WUG-Bauern die Möglichkeit zum Beitritt in die LMG Donau-Ries GbR, die EI-Bauern in die BMG Donau-Lech eG und in die LMG Donautal GbR; die Betreuung dieses Gebietes von Seiten der Südzucker erfolgt ab 2008 durch die Rübenabteilung der Zucker-fabrik Rain. Die Verbandszuordnung bzw. –betreuung bleiben davon unberührt.

In den übrigen Gebieten (inkl. Bereich Untermain) blieb die Speditionsanfuhr bis einschließlich 2013 (Abschrei-bungszeitraum Ladegeräte) bestehen. Danach war es wiederum das gemeinsame Ziel von Südzucker und Verband, auch diese Gebiete im Einvernehmen mit den Anbauern auf bäuerliche Rübenanfuhr umzustellen. Zu-ständig für die Umsetzung ist der Verlade- und Transport-Ausschuss.

Diese Umstellung bietet die beste Gewähr, mit schlag-kräftigen Transportgruppen die Anforderungen der Zukunft für alle Seiten wirtschaftlich zu gestalten. Infor-mations- und Überzeugungsarbeit hat die jeweiligen Winterversammlungen geprägt.

LMG Ochsenfurt eG gegründetDie Gründung der Landwirtschaftlichen Maschinen-gemeinschaft der Zuckerrübenbauer Ochsenfurt eG (LMG Ochsenfurt eG) fand am 2. Juni 2008 in Achols-hausen statt. Von den insgesamt 1.236 Anbauern im Umstellungsgebiet traten im ersten Schritt 334 bei. Die Beitrittsunterlagen zur Mitgliedschaft wurden dann an die Vertrauensmänner zur weiteren Unterzeichnung der Anbauer weitergegeben. In verschiedenen Anbauge-meinden musste noch große Überzeugungsarbeit vor Ort geleistet werden. Mit Hilfe der Vertrauensmänner hat sich die Schar der Nicht-Beitrittswilligen bis April 2009 unter 120 (1.084 von 1.201 möglichen) und bis zur Kampagne 2009 unter 35 reduziert. Mittlerweile ist eine Nichtmitgliederzahl von 16 geblieben, die in einer eigenen Abfuhrrunde unter gewerblichen Bedingungen abgefahren werden.

Letzte „klassische Selbstanfuhr“ in OchsenfurtMit der Kampagne 2008 endete in Ochsenfurt auch die Selbstanfuhr mit Schleppern. Die Transportumstellung wurde bereits 2001 mit der Schließung der Zuckerfa-brik in Zeil eingeläutet. Damals fiel der Beschluss, die Zuckerrübentransporte incl. der „klassischen“ Selbstan-fuhr auf landwirtschaftliche Transportgemeinschaften umzustellen. Im ehemaligen Zeiler Gebiet wurde diese Entscheidung bereits zur Kampagne 2002 umgesetzt, in Ochsenfurt folgte dies zur Kampagne 2009.

Die LMZ/LMG-Führungen haben sich Transparenz auf die Fahne geschrieben. Beispielhaft hat das LMZ-Mitglied Werner Ortloff, Ostheim, einen Internet-Auftritt konzipiert, der regelmäßig auf dem Laufenden gehalten wird. Die Geschäftsführung der LMZ-Zeil West nutzt die-ses Medium mittlerweile auch zur Fahrer-Disposition und –Information.

Das Neueste ... bis hin zum Stand der aktuellen Abfuhr mit der weiteren örtlichen Folge ist in Wort und Bild zu verfolgen unter www.lmz-zeil-west.de.

Transport im VergleichDie Änderung der Transportgruppenstruktur ging Hand in Hand mit der Einführung der 24-Stunden-Anfuhr.

Während 2008 in der Zuckerfabrik Ochsenfurt noch 432 Selbstanfahrer (mit Schlepper), 6 gewerbliche La-degruppen und 4 bäuerliche Transportgemeinschaften unterwegs waren (gewerblicher Transportanteil 25 %), wurden die fränkischen Rüben des WUG/EI-Gebietes bereits von (angrenzenden) drei bäuerlichen Gruppen gefahren. 17 Mäuse und ca. 50 kleine schlepperbetrie-

Page 83: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

83

bene Ladegeräte erledigten damals noch die Reinigung und das Laden.

Durch die Umstellung in 2009, v. a. des Ochsenfurter Einzugsgebietes, reduzierten sich die Ladegeräte auf 13 Mäuse (zehn davon im Bereich Ochsenfurt), die ge-werblichen Ladegruppen halbierten sich auf drei.

Finale bäuerliche Transportumstellung bis 2014Der Verlade- und Transport-Ausschuss (V + t) beschäftig-te sich in seinen Sitzungen 2012/2013 mit der finalen Erweiterung der bäuerlichen Anfuhr in die drei – bisher noch – verbliebenen Speditionsgebiete Haaf, Knorr und Adelhardt. Im Vorfeld dieser Besprechungen wurden auch Gespräche mit Multiplikatoren, Maschinenringen, LMZ’s und LMG in den betreffenden Gebieten geführt:

■ Speditionsgruppe Haaf = ca. 215.000 t (2012), 1 Maus;

■ Speditionsgruppe Knorr = ca.145.000 t (2012), 1 Maus;

■ Speditionsgruppe Adelhardt = ca. 88.000 t (2012), 1 Maus;

■ orientiert am Grundsatzbeschluss des Verbandsaus-schusses mit der Schließung der Zuckerfabrik Zeil (2000) empfahl der V + T die Umstellung der Spedi-tionsgebiete in die bestehenden landwirtschaftlichen Gruppen. Die Umstellung der Gebiete Haaf und Adelhardt zur LMG Ochsenfurt/LMZ-Zeil Ost erfolg-te nur in Gemeinsamkeit beider Gebiete;

■ bei der Umstellung auf landwirtschaftliche Organisati-onen darf die Flexibiltät der Rübenabgabe (Offenau, Wabern, Zeitz) nicht eingeschränkt werden.

In den Frühjahrs-Sitzungen 2013 konnten dann endgül-tige Entscheidungen herbeigeführt werden. Folgende Details wurden verabschiedet:

■ Die Ortsvereinigungen Langenfeld, Obersteinbach und Eggensee (jeweils Rodegemeinschaft AN-Uffen-heim) im Adelhardt-Gebiet werden der LMZ-Zeil Ost zugeordnet, das restliche Gebiet der LMG Ochsen-furt;

■ die Region Untermain des Knorr-Gebietes wird der bäuerlich-organisierten Transportgruppe Überrhein zugeordnet, die Ortsvereinigung Heppdiel verbleibt bei der Spedition Laukemann (mindestens bis 2016 über die Vertragsdauer dieser Spedition mit Südzu-cker).

■ In Absprache mit der LMZ-Zeil-West-Führung wird das Gebiet der Speditionsgruppe Knorr ab der Kam-pagne 2014 – mit Ausnahme der Region Untermain – von der LMZ transportiert. Der V + T wird nach zwei Kampagnen die Transportumstellungen im Ge-biet Franken generell überprüfen, um gegebenenfalls Korrekturen vorzunehmen.

■ In Absprache mit der LMG-Führung erhält diese das Speditionsgebiet Haaf und großteils das Speditions-

gebiet Adelhardt (mit Ausnahme der drei Ortsvereini-gungen Langenfeld, Obersteinbach und Gerhardsho-fen-Forst zur LMZ-Zeil Ost).

■ In der VFZ-Generalversammlung 2013 sowie in der dzz-Frankenseite (Oktober 2013) wurden die Be-schlüsse kommuniziert unter dem Hinweis, dass die Anbauer in den betroffenen Gebieten in separaten Ortsversammlungen (Haaf und Adelhardt-Gebiet im November/Dezember 2013, Knorr-Gebiet im Febru-ar 2014) nochmals intensiver informiert werden.

Stand der Mitglieder am 31.03.2015:■ LMG Ochsenfurt: 1.785 (30 Nichtmitglieder)■ LMZ Zeil West: 1.115 (71)■ LMZ Zeil Ost: 996 (9)■ TG Überrhein: 34 (von 51 möglichen).

Die vier Transportgruppen warben für die Mitsprache der Regionen im jeweiligen Aufsichtsrat Kandidaten für die Wahl in den Generalversammlungen:

■ LMG = zusätzlich 3 (2 aus Haaf-Gebiet, 1 aus Adelhardt-Gebiet)

■ LMZ Zeil West = zusätzlich 2 (+ 1 Vorstandsmit-glied)

■ TG Überrhein = zusätzlich 2

Führungsmannschaften der LMG/LMZ’s (2014):

LMG Ochsenfurt eG

Aufsichtsrat (9):Otmar Emhart, Essfeld; Hermann Gebhardt, Adelhofen; Gerhard Haag, Ulsenheim; Josef Häußlein, Hopferstadt; August Hopf, Martinsheim; Matthias Dorsch, Mainstock-heim; Sebastian Fenner, Gelchsheim; Gerhard Rohn, Herrnwinden; Fritz Großmann, Hornsegen.

Vorstand (3):Alfred Grimmer, Hörblach; Martin Roth, Wolkhausen; Günter Wengel, Rittershausen.

Vorstandsvorsitzender: Martin Roth Stellvertreter: Alfred Grimmer

Aufsichtsratsvorsitzender: Gerhard HaagStellvertreter: Otmar Emhart

LMZ-Zeil West eG

Aufsichtsrat (9):Wolfgang Roth, Lengfeld; Otto Kremling, Waigols-hausen; Bernward Wolf, Sachserhof; Markus Werner, Heustreu; Burkhard Ziegler, Burggrumbach; Konrad Klein, Schraudenbach; Walter Köstner, Seligenstadt; Joa-chim Heller, Sulzfeld; Eugen Drescher, Eßleben; Karl-Lud-wig Schmidt, Geroldshausen; Jürgen Dietrich, Leinach; Hermann Bonnländer, Weyersfeld.

Page 84: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

84

Vorstand (4):Manfred Greubel, Ebenhausen; Roland Dömling, Mün-nerstadt; Norbert Stumpf, Theilheim; Stefan Ziegler, Kirchheim.

Vorstandsvorsitzender: Manfred GreubelStellvertreter: Roland Dömling

Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang RothStellvertreter: Otto Kremling

LMZ-Zeil Ost eG

Aufsichtsrat (11):Rainer Stephan, HAS-Unterhohenried; Karl-Heinz Bernard, Volkach; Richard Sendner, Frankenwinheim; Andreas Schech, Grettstadt; Norbert Sahlmüller, Schall-feld; Jochen Körtge, Bad Rodach; Jürgen Ebersberger, Hüttendorf; Matthias Thein, Steinsfeld; Norbert Bauer, Dimbach; Erwin Räth, Gernach; Winfried Otzelberger, Altendorf.

Vorstand (4):Michael Glos jun., Brünnau; Alexander Krauser, Holz-hausen; Alfred Bumm, Kolitzheim; Werner Herbert, Zei-litzheim.

Aufsichtsratsvorsitzender: Rainer StephanStellvertreter: Karl-Heinz Bernard

Vorstandsvorsitzender: Michael Glos jun.Stellvertreter: Alexander Krauser

Durch diese Umstellung können ab 2014 (fast) alle fränki-schen Zuckerrübenbauer von den Vorteilen der Landwirt-schaftlichen Gemeinschaften profitieren. Durch die damit verbundene Vergrößerung der Einzugsgebiete ergibt sich mehr Flexibilität für die Ochsenfurter Rübentranspor-te in benachbarte Zuckerfabriken:■ LMZ-Zeil West eG (drei Mäuse) auch Wabern und

Offenau;■ LMZ-Zeil Ost eG (zwei Mäuse) auch Zeitz;■ LMG-Ochsenfurt eG (fünf Mäuse) auch Offenau.

Die Beitrittsunterlagen wurden parallel über die zuständi-gen Vertrauensmänner verteilt und wieder eingesammelt. Die hohe Beitrittsquote spricht für diese Vorgehensweise.

Bei allem Ringen um den richtigen Weg des bäuerlichen Transportes darf eines nicht vergessen werden – nämlich, dass in allen erfolgreich tätigen Gruppen immer fähige Persönlichkeiten in den Führungsgremien (Aufsichtsrat/Vorstand) oder als Fahrer gesucht werden. Dieser Be-zug erhöht die Akzeptanz und die Wirtschaftlichkeit des Transports noch mehr. Mit diesem finalen Schritt 2013/14 haben nun alle fränkischen Zuckerrübenbauer die Möglichkeit, die Rübenabfuhr in eigene Hände zu nehmen – so wie die Vereinbarung zur Schließung der Zuckerfabrik Zeil aus dem Jahr 2000 es wollte!

7. Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung

Beim „Runden Tisch Biorübenzucker“ bei AELF in Würz-burg wirkte der Geschäftsführer am 22. April 2014 mit.

Bei der VbZ-Generalversammlung in Barbing zeigte die Verbandsführung am 24. April 2014 Flagge.

Die gemeinsam mit Bayer CropScience angelegten Ver-suche (u.a. Pillierung) besichtigten die Herren der Ge-schäftsstelle gemeinsam mit Bayer-Vertretern am 5. Mai 2014.

Der Verein bayerischer Wirtschaft tagte am 7. Mai 2014 mit dem Geschäftsführer in den Residenzgaststätten Würzburg zum Thema „EU-starke Regionen“.

Der Biorüben-Feldtag in Worms-Pfeddersheim wurde am 9. Mai 2014 von den Herren der ARGE Franken besucht.

Die Verbandsführung war beim Besuch des deutschen Landwirtschaftsministers Schmidt MdB beim Tag des of-fenen Hofes in Essleben am 10. Mai 2014 präsent.

In der IIRB-Arbeitsgruppe „Agricultural Engineering“ ar-beitete der Geschäftsführer am 12./13. Mai 2014 in Bergen op Zoom (NL) mit.

Am 20. Mai 2014 besuchte der Geschäftsführer mit frän-kischen LMZ/LMG-Vertretern das Fachstellen-Seminar in Herrieden.

Der AK-Sorten tagte am 22./23. Mai 2014 mit dem Ge-schäftsführer in Bonn.

Die Besichtigung der fränkischen Striptill-Versuche stand für die Herren der Eibelstadter Geschäftsstelle am 28. Mai 2014 an.

Die Versuchsrundfahrt mit den Industrie-Vertretern fand am 2. Juni 2014 statt, die mit den Züchtern am 4. Juni 2014.

Am 5. Juni 2014 besichtigte der Ausschuss die Feldversu-che der ARGE Franken (mit Abschluss im Betrieb Edgar Sauer, Bergtheim).

Der KWS-Feldtag am 6. Juni 2014 in Seligenstadt stand auf dem Programm der Herren der Eibelstadter Ge-schäftsstelle; der Geschäftsführer hielt ein Referat über die Aussichten des Rübenanbaus nach 2017 ohne Quo-ten.

Page 85: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

85

Der Geschäftsführer informierte sich am 12. Juni 2014 beim BASF-Feldtag in Hüttendorf.

Die DLG-Feldtage in Bernburg sowie die GERBSTEDTER Agrar GmbH waren Ziele der Lehrfahrt am 17./18. Juni 2014.

Am 25. Juni 2014 informierten sich die beiden IIRB-Mit-glieder Neher und Wenninger aus USA über den Zu-ckerrübenbau in Franken.

Am IIRB-Kongress in Dresden nahmen der Vorsitzende und Geschäftsführer teil (30. Juni bis 3. Juli 2014) – die Arge Franken war mit einem „Poster“ zum Thema Nema-toden vertreten.

Am 1. Juli 2014 fand unter Mitwirkung der Eibelstadter Frankenrüben der Tag des Zuckers + Rübe in Ochsenfurt statt.

Der Geschäftsführer besuchte das CARMEN-Symposium in Würzburg am 7. Juli 2014.

Die Beratertagung am Ihinger Hof-Stuttgart besuchten die Herren der Eibelstadter Geschäftsstelle (10. Juli 2014).

Bei der Südzucker-Hauptversammlung am 17. Juli 2014 in Mannheim war auch die Verbandsführung präsent.

Die Fendt-Feldtage in Wadenbrunn besuchten die Her-ren der Eibelstadter Geschäftsstelle am 26./27. August 2014 (incl. BBV-Unterfranken-Tag mit MdB Schindler).Bei der SES-Nematodentagung in Worms war die Arge Franken am 27./28. August 2014 anwesend; beim an-schließenden „Nematoden“-Feldtag am 1./2. Septem-ber 2014 ebenso.

Generalversammlung und Feldtag des Anbauerverban-des Könnern besuchte der Geschäftsführer am 3. Sep-tember 2014 auf Gut Merbitz. Bei den Generalversamm-lungen der Pfälzischen Anbauer (Worms, 4. September 2014) und Wetterauer Anbauer (Florstadt, 5. September 2014) war die Verbandsführung ebenso präsent.

Die Segnung von Fahrern und Technik der LMG Och-senfurt eG am Rübenhof der Zuckerfabrik Ochsenfurt (12. September 2014) wurde von der Verbandsführung aktiv begleitet.

Die CIBE „Technische Kommission“ tagte unter Mitwir-kung des Geschäftsführers vom 17. mit 19. September 2014 in Bologna (I).

Das IIRB-Seminar im Rahmen der Beet Europe Dobies-zów (PL) am 30. September und 1. Oktober 2014 ge-staltete der Geschäftsführer mit … ebenso die Lehrfahrt fränkischer und süddeutscher Anbauer zu dieser Veran-

staltung und in die Zuckerfabrik Cerekiew vom 1. bis 3. Oktober 2014 (Zusammenfassung in dzz).

Der 4. Norddeutsche Rübentag in Kolenfeld bei Hanno-ver interessierte am 8. Oktober 2014 (Bericht des Ge-schäftsführers in dzz v. a. zum Thema Zwischenfrüchte).

Einen Informationsaustausch mit LMG/LMZ’s und Süd-zucker zum Thema „Fahrerproblematik“ besuchte die Verbandsführung (Johannes Menth) am 14. Oktober 2014 in Herrieden.

Die EUF-Arbeitsgemeinschaft tagte unter Mitwirkung des Geschäftsführers am 16./17. Oktober 2014 in Ochsen-furt.

Der Greening- und Zwischenfrucht-Feldtag am Betrieb Horst Düll, Rottenbauer, interessierte am 24. Oktober 2014.

Bei Strategiegesprächen über die Zukunft des Zuckerrü-benbaus ohne Quoten arbeitete die Verbandsführung auf süddeutscher Ebene intensiv mit (so z.B. am 28. Ok-tober 2014 in Ochsenfurt).

Die LfL-Jahrestagung in Schweinfurt war für die Herren der Eibelstadter Geschäftsstelle am 30. Oktober 2014 fachlich hochinteressant.

ROPA-Pressetage und –Fachtagung am 18./22. No-vember 2014 in Sittelsdorf besuchten die Eibelstadter „Frankenrüben“.

Die traditionelle Fachveranstaltung „Pflanzenschutz im Rübenbau“ (BASF/BAYER) am 1. Dezember 2014 auf der Hallburg/Volkach wurde vom Frankenrüben-Team mitgestaltet.

In die AK-Sorten- und Koordinierungs-Ausschuss-Sitzung am IFZ-Göttingen vom 3./4. Dezember 2014 brachte sich der Geschäftsführer ein … ebenso in der Lenkungs-gruppe „Umfragen“.

Bei der KWS-Winterfachtagung in Einbeck am 11. De-zember 2014 waren Herren der Eibelstadter Geschäfts-stelle präsent.

60 fränkische Zuckerrübenbauern nutzten die Einladung zur Kuratoriumstagung in Kassel-Baunatal am 14. Januar 2015 (Busfahrt über Stephan Schlichenmeier, Alberts-hausen, organisiert).

Die Fachbeirats-Sitzung „Zucker“ der BLE am 15. Januar 2015 in Berlin gestaltete der Geschäftsführer mit einem Vortrag über „Nachhaltige ZR-Produktion“ mit.

Die Rheinische Rüben-Fachtagung in Düren am 29. Ja-nuar 2015 wurde ebenfalls zur Weiterbildung genutzt.

Page 86: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

86

Beim Informationsaustausch zum Thema Greening und Kulap mit Zwischenfrüchten am AELF Würzburg (5. Feb-ruar 2015) brachte sich der Geschäftsführer ein.

Am 12. Februar 2015 wurde von Herren der Geschäfts-stelle eine Informationsversammlung zum Biorübenanbau in Fährbrück besucht und mitgestaltet.

Die Herren der Geschäftsstelle informierten sich am 24. Februar 2015 beim Praktiker-Seminar des Club Frän-kischer Landwirte im Gasthof Schwan in Sommerach u. a. über Neuerungen im Acker- und Pflanzenbau in Nah und Fern.

Am 25. Februar 2015 organisierte der Geschäftsführer ein international besetztes Gesprächsforum „Boden-schutz + Rübenschäden“ mit den Maschinenherstellern Grimme, Holmer, Ropa in Eibelstadt, das in ein For-schungsprojekt im Rahmen einer BLE-Ausschreibung mün-den soll (Treffen am 17. März 2015).

Die Verbandsführung besuchte die LKP-Mitglieder-Ver-sammlung am 20. März 2015 in Weichering – ebenso die Jahres-Mitglieder-Versammlung des Maschinenrin-

ges Ochsenfurt in Giebelstadt (am 11. März 2015).

Am 31. März 2015 tagte die „Kleine Arbeitsgruppe des AK Sorten“ am IfZ-Göttingen unter Mitwirkung des Ge-schäftsführers.

Vorstand und Geschäftsführung besuchen regelmä-ßig die Arbeitsgemeinschaft Europa (AG Europa) von MdEP/MdB Dr. Anja Weisgerber und Barbara Becker und bringen ihre Vorstellungen ein.

Diese Aufstellung kann nur eine Auswahl der wichtigsten Veranstaltungen sein und entbehrt der Vollständigkeit.

Zu vielen der vorgenannten Veranstaltungen wurde ebenfalls in der Zuckerrübenzeitung bzw. lokalen Presse (Main Post, Nürnberger Nachrichten, Kitzinger Zeitung, Saale-Zeitung, Wochenblatt, DLG-Mitteilungen, top ag-rar) und den TV-Radio-Sendern „Radio Charivari“, Radio Gong Würzburg, „B 3/Welle Mainfranken“, Radio Pri-maton Schweinfurt, Bayerisches Fernsehen, „TV-Touring“ ... u.a. zur Kampagne 2014, zur Konkurrenzkraft der Rübe und zur außergewöhnlichen Marktsituation im Kon-kurrenzumfeld der Südzucker berichtet.

8. Unterausschuss für individuelle Bezahlung

Der Unterausschuss für individuelle Bezahlung hat sich vor allem mit der Qualitätsbezahlung im Rahmen der Einführung der neuen Braunschweiger Ausbeuteformel und aktuell der Anpassung des Bezahlungssystems be-fasst. Viele wichtige Anregungen wurden aufgegriffen und dem Verbandsausschuss zur weiteren Behandlung vorgelegt.

HistorischesIn der Kampagne 1996 wurde zum ersten Mal die neue Qualitätsprämierung angewandt. Auf Empfehlung des Ausschusses/Unterausschusses erhielten die Zuckerrü-benbauer zusätzliche Informationen in den Winterver-sammlungen. Beobachtungen während der Jahre 1996 mit 2014 zeigen, dass die Praxis die neue Qualitätsbe-zahlung schnell in einer Optimierung der Düngung (we-niger N) umgesetzt hat. Die N-Effizienz hat sich seitdem verdreifacht.Zwei Kriterien bestimmen im Wesentlichen die Rüben-qualität. Das ist zum einen zum überwiegenden Teil der Zuckergehalt und andererseits die für eine hohe Zucke-rausbeute verantwortliche innere Qualität der Rübe, die wiederum von den Melassebildnern Kalium, Natrium und Stickstoff abhängt. Für einen hohen Zuckergehalt werden Polarisationszuschläge bezahlt. Die innere Qua-lität wird mit der Qualitätsprämie honoriert. Diese Prämie ist weitgehend unabhängig vom Zuckergehalt, wobei deren Wertigkeit ökonomisch die Zuckergehaltsbezah-lung bei weitem nicht erreicht.

Die „Dokumentation neue Qualitätsbezahlung“ gibt Ein-blick in die Berechnung der Qualitätszahl, der Prämien, in die Lieferbenachrichtigung, die Plausibilitätsgrenzen, den Ausreißertest für Stickstoff und den Ersatz von Wer-ten; diese änderte sich mit der Anpassung des Bezah-lungssystems in 2006 nicht.

Die Lieferbenachrichtigung mit den Qualitätsmitteilungen erfolgt lieferbezogen und individuell über das Rohstoff-Portal, wobei nur Lieferungen mit Inhaltsstoffen mitgeteilt werden. Aus den Summenzeilen ist der Wochendurch-schnitt der Lieferungen ersichtlich. Die Qualitätszahl wird nur für die Durchschnittswerte, jedoch nicht für die Einzel-lieferung ausgedruckt. Auf Wunsch kann jeder Zuckerrü-benbauer diese bei Verband oder Rübenabteilung zu-sätzlich abfragen. Auf diese Möglichkeit wurde jeweils in den Versammlungen und dzz aufmerksam gemacht.

Eine ergänzende Vereinbarung zur Rübenabnahme, Rü-benuntersuchung und zur Behandlung von Sonderfällen (insbesondere Anforderungen an die Breisäge) wird jähr-lich diskutiert – diese wurde am 23.04.2003 verabschie-det. Das Vorgehen bei „Doppelverwiegungen“ wurde am 25.08.2004 vereinbart.

Beiladungen werden „nullcodiert“ und wurden 2012 erstmals nicht mehr beprobt (Pilotprojekt Zuckerfabrik Ochsenfurt). Extreme Ausreißer bei der Polarisation und dem Amino-Stickstoff werden nach der Kampagne im

Page 87: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

87

Rahmen eines Ausreißertestes korrigiert. Der Referenz-SMV (ab 2013 auf Basis 5-Tages-Mittel) bleibt jedoch (absprachegemäß) fix, so dass sich nur die Qualitätszah-len der Lieferungen mit Ausreißern ändern. Der Unteraus-schuss drängt auf eine Überprüfung der Festlegung eines Mindestprämien-Topfes (fixer Betrag im Prämienvolumen orientiert an Referenzzeiträumen), um der Entwicklung einerseits stets steigender innerer Qualitäten der Rüben und andererseits stagnierender Qualitätsbezahlung ent-gegenzuwirken. Immerhin 25 % der fränkischen Rüben gingen 2002, 10 % 2003, 22 % 2004, 16 % 2005, 11 % 2006, 14 % 2007, 7 % 2008, 12 % 2009, 9 % 2010, 13 % 2011, 11 % 2012, 10 % 2013 und 11 % 2014 in externe Fabriken, deren Zuckergehalte und Ausbeuten nicht in das fränkische Preisgebiet (Qualitätsbasis) einge-hen. Die Auswirkungen des Kampagnebeginns und einer zunehmenden Blockabholung wurden diskutiert – auch diese sind Argumente für das Festlegen eines Mindest-prämienbetrages.

Die Entwicklung der Inhaltsstoffe, des Ausbeuteverlustes und der Ausbeutevergütung seit 1982 (Einführung der Individuellen Bezahlung) und insbesondere seit 2006 zeigt, dass die Ausbeuteeffekte in der Fabrik auch be-triebswirtschaftlichen Größen unterliegen – nicht nur dem Zuckergehalt und den schädlichen Inhaltsstoffen. Gera-de seit 2006 ist der Ausbeuteverlust in der Zuckerfabrik Ochsenfurt enorm gesunken!

Haupteinflussgrößen sind auch die produzierte Gesamt-zuckermenge und v.a. Industrie-Zuckermenge mit oft niedrigerem Preis. Wichtigste Strategie für den Anbau-er bleibt: Sichere Erfüllung der Quotenrübenmenge mit möglichst hohem Zuckergehalt ... und das nicht nur in frachtfernen Gebieten.

Da der Amino-Stickstoff durch die „neue“ Braunschwei-ger Formel eine starke Bedeutung hat, müssen noch mehr als bisher alle Möglichkeiten zur Reduzierung des Ami-no-N-Gehaltes in der Rübe ausgeschöpft werden. Der niedrigste Amino-N-Gehalt der Kampagne 2014 (11,8 mmol/1.000 g Rübe!) ist ein Indiz für das erfolgreiche Umsetzen in der Praxis. Das Jahr 2014 forcierte diesen Trend mit den niedrigsten K-, Na- und Amino-N-Werten und damit niedrigsten Standardmelasse-Verlusten (SMV).

Folgende produktionstechnischen Maßnahmen sind in der Beratung besonders anzusprechen:

■ Richtige Sortenwahl (auch und gerade Nematoden-toleranz) und organische Düngung (incl. Biogas-Gülle)

■ optimale Aussaatbedingungen (so früh wie möglich)■ hohe Bestandesdichte■ Stickstoff-Düngung nach EUF-Düngeempfehlung■ Bekämpfung von Blattkrankheiten■ Mietenabdeckung■ Dokumentation

Im Unterausschuss wurden auch turnusgemäß die Aus-reißer und die Ausreißerregelung der Kampagne 2014 behandelt.

Der Ausreißertest musste wegen des relativ homogenen Rübenmaterials in 2014 kaum greifen. Nur 7 Werte beim Zuckergehalt und – auch nur – 16 beim Amino-N (von gut 77.000 Lieferungen) fielen „unter“ die Ausreißerrege-lung – in Anbetracht der Gesamtzahl der Proben über-schaubar niedrig. 8.320 Beiladungen wurden vereinba-rungsgemäß „nullcodiert“.

Schon bei einer gültigen Lieferung wird eine folgende „Nullcodierung (z.B. Beiladung) auf diesen einen gülti-gen Wert korrigiert.

Die Handhabung von Beiladungen wurde auch mit Blick auf die Besatzwerte diskutiert. Eine schlagbezogene Korrektur ist aufgrund der mangelnden Zuverlässigkeit der Schlagzuordnung nicht möglich. Das Gremium hält an der bisherigen Regelung fest, dass alle Beiladungen denselben Durchschnittswert der Begutachtung erhalten. „Beiladern und Hauptladern“ muss diese Regelung vor Ort bewusst sein. Deshalb muss auf einem „Laufzettel für Beiladungen“ der Landwirt vor Ort die Akzeptanz dieser Handhabung unterschriftlich bestätigen – die Anwesen-heit des Anbauers bei der Verladung muss dokumentiert sein. Die Geschäftsführung hat für eine Veröffentlichung dieser Vorgehensweise gesorgt (dzz,VM-Versammlun-gen, Rundschreiben), um – aus Unkenntnis – Beschwer-den zu verhindern. Auch für 2014 war eine „kulante“ Re-gelung zugesagt, diese hat sich in der Praxis mittlerweile eingespielt.

Die Anpassung der Inhaltsstoffe auf Schlagebene (nicht auf Basis der bisherigen Gesamtlieferung) hat sich mittler-weile eingespielt.

Neues Bezahlungssystem ab 2006Die neu beschlossene Zuckermarktordnung fordert ver-änderte Rahmenbedingungen in der Zuckerproduktion. Auch im neuen Bezahlungssystem steht der Qualitätsge-danke ganz vorne – aus der Gesamtanlieferung 2013 konnten bis zu sieben (!) Rübenkategorien entstehen:

1. Quotenrüben (QR) und zusätzliche QR2. Ethanolrüben (ER)3. Industrierüben (IR, IRV, IRZ)4. Übertragungsrüben (ÜR)

Die Anwendung und Abrechnung von (billigeren) Indus-trierüben Zusatz (IRZ) wurde aufgrund der Rekordernte wieder für 2014 (Rundschreiben Oktober 2014) einge-führt.

Das „alte“ Garantiemengenmodell (bis einschließlich 2005) wurde in ein Zuckerlieferrecht umgewandelt (Quotenzucker). Darüber hinaus bot Südzucker an, noch

Page 88: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

88

eine zusätzliche Menge von 5 % des Quotenzuckers (Summe der Vertragsrüben QR, ER, IRV) als Industriezu-cker zu liefern. Auf der Basis 14 % Bereinigter Zuckerge-halt (BZG) entsprechen die für den Quotenzucker benö-tigten Rüben der Vertragsrübenmenge.

Für alle Kategorien gibt es wie bisher Pol-Zuschläge – ausgehend von 16 % Zuckergehalt (ZG):

■ 16 – 19 % ZG: 0,9 % Preiszuschlag je 0,1 % ZG■ über 19 % ZG: 0,7 % Preiszuschlag je 0,1 % ZG

Verarbeitungsvorteile, die durch hohe Zuckergehalte und gute Ausbeute entstehen, kommen zu 80 % den Land-wirten zugute, d.h. ein hoher Zuckergehalt (über 16 %) füllt den Prämientopf. Als Schlüssel für die Verteilung der Qualitätsprämie gilt wie bisher der Standardmelasse-verlust (SMV). Ein niedriger SMV im Vergleich bringt eine hohe Qualitätszahl und damit eine hohe Qualitätsprä-mie. Diese ersetzt seit 2006 die frühere Zweigleisigkeit in Ausbeutevergütung und Qualitätsbonus. Der Unter-ausschuss diskutierte schon lange die Möglichkeit, den Referenz-SMV nicht auf Basis eines Dreitagewertes (Lie-fertag minus zwei Tage), sondern eines 5-Tages-Wertes (Liefertag plus/minus zwei Tage) festzulegen. Diese An-passung wurde 2012 weiter in den Entscheidungsgremi-en sondiert. Ab 2013 ist die Umsetzung nun vollzogen (Offenauer Gespräch vom 15. Mai 2013).

Ein neuer Aspekt sollte bezüglich des Rübentransports miteinbezogen werden: Südzucker übernimmt für die

Quotenrüben (incl. Molise-Rüben und zusätzlicher „ge-wandelter“ Quotenrüben) zu 100 % die Frachtkosten, für Ethanol-Rüben (ab 2012) max. 3,00 Euro/t, für In-dustrierüben ebenso max. 3,00 Euro/t; für die restlichen Kosten muss der Landwirt aufkommen. Mit höheren BZG (über 17 % Zuckergehalt = Vereinbarung aus 2006) werden weniger Quotenrüben benötigt, um den Quo-tenzucker zu erzeugen. Die verbleibende Vertragsrüben-menge kann mit Industrierüben (IR) oder ab 2012 mit Ethanolrüben (ER) – frachtfrei – aufgefüllt werden, für die Südzucker zu 100 % die Fracht übernimmt. Somit muss sich der Landwirt nur für einen geringen Teil der Industrie-rüben (oder ER-Rüben) an der Fracht beteiligen. Dies ist besonders interessant für fabrikferne Standorte und be-deutet: Hohe Zuckergehalte verringern die Frachtkosten für den Landwirt.

Das Zusammenspiel dieser neuen Aspekte wird der Un-terausschuss in der Praxis beobachten und weiter fach-lich untermauern.

Der Unterausschuss für individuelle Bezahlung setzt sich mit Beschluss in der Ausschuss-Sitzung vom 12.05.2014 verbandsseitig (neben dem Geschäftsführer) aus folgen-den Ausschuss-Mitgliedern zusammen:

■ Karl-Heinz Bernard, Volkach (Vorsitzender)■ Hermann Bonnländer, Weyersfeld■ Uwe Pfister, Retzstadt■ Andreas Schech, Grettstadt■ Jürgen Trabert, Gollhofen

9. Verlade- und Transportausschuss (V+T)

Der Verlade- und Transport-Ausschuss (V+T) wurde als ursprünglich fränkische Einrichtung im Jahre 1984 ge-gründet. Das mit Südzucker- und Verbandsvertretern paritätisch besetzte Gremium tagt unter dem Vorsitz von Johannes Menth, Rittershausen. Wesentliche Entscheidungen müs-sen vom Verbandsausschuss genehmigt werden.

Verbandsseitig sind ordentliche Mitglieder:■ Hermann Bonnländer, Weyersfeld (Bäuerlicher

Transport)■ Matthias Dorsch, Mainstockheim (Bäuerlicher Trans-

port, ab 12.05.2014)■ Rainer Stephan, HAS-Unterhohenried (Aufsichtsratsvorsitzender LMZ-Zeil Ost eG und

Fachstellenbeirat)■ Dr. Klaus Ziegler, Frickenhausen (Geschäftsführer

und Fachstellenbeirat)

Das Gremium wird – je nach Bedarf – verbandsseitig um zuständige Ausschuss-Mitglieder erweitert (Beispiel Diskussion um Ochsenfurter Anfuhrumstellung).

Mit dieser Zusammensetzung sind die bäuerlichen An-fuhrarten Frankens, die zur Kampagne 2014 vorhanden waren, vertreten.

Aufgrund der klarstellenden Vereinbarung des Verban-des mit dem Südzucker-Vorstand, die an eine Zustim-mung der Verbandsführung zur Zeiler Fabrikschließung geknüpft war, war der V+T gehalten, die Einzelheiten der Zeiler Anfuhrumstellung auszuarbeiten. Dies ist 2001 in die Gründung zweier Transportgenossenschaften ge-mündet, die erstmals 2002 erfolgreich arbeiteten.

Mit Blick auf die Ochsenfurter Anfuhrumstellung 2009 haben einige Vorgespräche stattgefunden (zur Erinne-rung):

■ 04. Mai 2007 mit MR Ochsenfurt■ 26. Juli 2007 mit MR Ochsenfurt + Uffenheim

(Rechtsform)■ 27. Februar 2008 Besprechung mit LMZ’s zur

Frachttarif-Gestaltung

Page 89: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

89

■ 2. März 2008 Gründung LMG Ochsenfurt mit Genossenschaftsverband (H. Bobinger)

■ 14. März 2008 Gründung LMG Ochsenfurt mit Genossenschaftsverband

(H. v. Trotta)■ 10. Juni 2013 mit LMZ-Zeil West eG (Rechtsform:

Umfirmierung in eine gewerbliche eG)

Die Umsetzung/Gründung der Landwirtschaftlichen Maschinengemeinschaft Ochsenfurt eG erfolgte am 2. Juni 2008 in Acholshausen. Mit LMZ’s und LMG wird jährlich Ende Februar/Anfang März ein Gedankenaus-tausch zum Aufarbeiten der Kampagneprobleme (jüngs-te Sitzung am 3. März 2015 in Ochsenfurt).

Grundsätzlich steht der V+T-Ausschuss zu seinem Be-schluss, die Zeiler Rüben der Zuckerrübenbauer, die nicht den neuen Genossenschaften beitreten, unter gewerbli-chen Bedingungen abzufahren. 2009 mit 2014 hat dies die gewerbliche LMG-Abfuhrgemeinschaft Ochsenfurt GbR für die LMG Ochsenfurt eG erledigt. Mit Umfirmie-rung der LMZ-Zeil-West in eine gewerbliche eG hat sich dies in deren Gebiet erledigt.

FeldwegeBeim Rübentransport hat prinzipiell der einzelne Rü-benanbauer für die Feldwege zu haften. Dies gilt auch bei den bäuerlichen Genossenschaften, da der Landwirt seine eigenen Rüben fährt. Am Ende der Kampagne 2010/2011 wurde diese Notwendigkeit (mit Blick auf das Schneeräumen) in besonderer Weise auf die Probe gestellt.

In den letzten Jahren lässt sich in den einzelnen Kommu-nen eine steigende Sensibilität bei landwirtschaftlichen Transporten auf Feldwegen feststellen.

Wichtig ist ein guter „Draht“ zu den vor Ort Verantwortli-chen. Dies gilt auch bei der Abfuhr und Überladung auf öffentliche Straßen und möglichen Verschmutzungen von Straßen. Bei Gesprächen im Vorfeld mit der unteren Ver-kehrsbehörde und dem Straßenbauamt lassen sich mög-liche Schwierigkeiten ausschließen.

In besonderer Beobachtung ist dabei ein Pilotprojekt „Kernwirtschaftswegegesetz“ der Allianz Fränkischer Süden, in dem 14 Kommunen um Giebelstadt gemeinde-übergreifend den künftigen Ausbau der Hauptwirtschafts-wege mit Unterstützung (Land Bayern, Landkreis) voran-bringen. Dieses Konzept ist beispielgebend für andere Regionen und den Ausbau (12,5 t Achslast, 5 m Kronen-breite). Ähnliches möchte auch die Arbeitsgemeinschaft „Integrierte Ländliche Entwicklung Würzburger Norden“ (Gründung im April 2015 mit Sitz in Bergtheim) verfolgen.

Bei Wegebau-Maßnahmen in Eigenregie der Anbauer sind die LMZ/‘s/LMG behilflich.

AbfuhrrhythmusDas für Rüben-Transport-Angelegenheiten in Franken zu-ständige Gremium hat sich auf eine grundsätzlich zwei-malige Abfuhr pro Kampagne geeinigt. Diese Strategie kommt den Ansprüchen eines wirtschaftlichen Rüben-transportes und dem Risikoausgleich bei notwendiger Mietenpflege (des Bauern) akzeptabel nach.

Eine zweimalige Abholung mit degressiver/progressiver Verteilung – je nach Abholtermin – ist mit der Notwen-digkeit der Mietenpflege vereinbar. Daraus ist zu erken-nen, dass mit der 2-maligen Abfuhr nicht zwangsläufig mehr Mietenpflege getätigt werden muss ... im Maximum im Dezember bis (theoretisch) 30 % der Mengen. Mit Blick auf die Befahrbarkeit der Straßen bei frühem Win-tereinbruch gerade im nördlichen Franken ist der Trans-port in externe Fabriken besonders sensibel zu planen. Aufgrund dessen wurde in Absprache mit der LMZ-Zeil West ab 2011 eine Blockabholung des Wabern-Trans-portes (Rhön-Grabfeld) und des Zeitz-Transportes (bei LMZ-Zeil Ost) unter Umschichtung des Transportes nach Ochsenfurt vereinbart.

Die Rodung hat weitgehend unabhängig von der Abfuhr zu laufen – sie kann und darf sich in der zweiten Run-de nicht an der Abfuhr orientieren, da sonst sehr schnell ackerbauliche und bodenphysikalische Grenzen über-schritten sind ... und eine Herbstbestellung dieser Flächen nicht mehr ordentlich darstellbar ist.

Des Weiteren sollte eine Rodegemeinschaft bei der Mietenanlage stets auch die Abfuhr im Auge behalten – wenn dies nicht von sich aus geschieht – dann aber mit Unterstützung des Anbauers!

Die größeren Zuckerrübenbauern werden gern als „Puf-fer“ herangezogen – ähnliches gilt bei der Abfuhrpla-nung auf Ortsebene. Die Anbaugemeinde erhält entspre-chend der vorgesehenen Abholtermine (die neuerdings schon bei der Saatgutausgabe angedeutet werden) ei-nen Hinweis auf die prozentuale Aufteilung der Gesamt-lieferung. Kleinere Betriebe wollen dabei erfahrungsge-mäß ihre Rüben an einem Termin – und das am besten zu Beginn – abliefern.

Der Vertrauensmann muss darauf achten, dass die vorge-gebene prozentuale Aufteilung der Anbaugemeinde (im Rohstoff-Portal der Südzucker) nicht aus dem Ruder läuft. Der größere Betrieb hat auf jeden Fall Anspruch auf die vorgegebene, prozentuale Aufteilung der Anbaugemein-de; es obliegt dem „Fingerspitzengefühl“ des Vertrauens-mannes, die kleineren Zuckerrübenbauern auf beide Termine – und über die Jahre gesehen zeitlich gerecht – zu verteilen. Mittlerweile muss der Vertrauensmann die Schlagerfassung über das „Südzucker-Rohstoff-Portal“ per Internet erfassen/kontrollieren, ebenso die Lieferrei-henfolge.

Page 90: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

90

Generell werden die Daten der Schlagerfassung von Südzucker den bäuerlichen Transport-Genossenschaften zur Verfügung gestellt und mit den organisatorisch einge-bundenen Maschinenring-Geschäftsstellen/Dienstleis-tern ausgetauscht.

Unabhängig von der Anfuhrart wurden 2009 erstmals 100 % der Rüben über „Mäuse“ (2005 = 19; 2007 = 15; 2008 = 14; ab 2009 = 10 im Bereich Ochsenfurt!) geladen und gut 90 % der Flächen mit 6-reihigen Köpfro-debunkern (ca. 58) geerntet. Der Anteil der gezogenen 2-reihigen Köpfrodebunker hat sich weitgehend auf Kos-ten der 1-Reiher – auf ein Niveau unter 10 % – eingepen-delt. Der 1-Reiher wird kaum noch benutzt.

Die süddeutsche Frachttarif-Diskussion wurde mit der Ein-führung einer einheitlichen Tarifberechnung bei allen Anfuhrarten ab der Rübenabrechnung 2000/2001 „ab-geschlossen“.

Formel:Gewicht r.R. dividiert durch Faktor (relativer Kehrwert des durchschnittlichen Gesamtabzuges aller vorgereinigten Rüben der jeweiligen Zucker-fabrik) multipliziert mit Frachtsatz.

Durch die Zeiler und Ochsenfurter Umstrukturierung hat der Anteil neuer „Selbstanfahrer” gerade durch die Ins-tallierung der LMG Ochsenfurt nochmals gewaltig zu-genommen.

Die fränkischen Rüben wurden im Jahr 2014 zu nahezu 100 % mit bäuerlichen Gemeinschaften (GbR‘s, LMZ eG’s und LMG eG) in die Fabriken gebracht. Der frän-kische Verlade- und Transport-Ausschuss ist bemüht, bei Umstellungen/Umstrukturierungen – wie in der Vergan-genheit bei Umstellung von der Bahn auf die Straße – wirtschaftlich sinnvolle, bäuerliche, aber auch flächende-ckende Lösungen zu berücksichtigen. Der V + T-Ausschuss ist Bestandteil des Liefervertra-ges und unterliegt einer Geschäftsordnung, die der Verbands-Ausschuss diskutiert und in seiner Sitzung vom 21.01.2011 in aktualisierter Form verabschiedet hat. Mit Wegfall der klassischen Selbstanfuhr und der Maschinenring-Anfuhr war eine Anpassung der V + T-Geschäftsordnung grundsätzlich nötig. Der V + T hat schon in seiner Sitzung vom 16. Dezember 2009 fach-lich darüber befunden, der Verbandsausschuss diese in seiner Sitzung vom 22. Januar 2010 wiederholt umfas-send diskutiert und der neuen Nomenklatur angepasst; Basis dieser Geschäftsordnung bilden die fränkischen Anfuhrrichtlinien; diese werden im nachfolgenden aus Gründen der Aktualität umfassend dargestellt:

Geschäftsordnung für den Verlade- und Trans-portausschuss im Verbandsgebiet FrankenNach den Bestimmungen des Zuckerrüben-Lieferver-trages sind alle Fragen des Rübentransportes von der SÜDZUCKER AG (nachstehend „SÜDZUCKER“ ge-nannt) und dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer

Page 91: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

91

e.V. (nachstehend „Verband“ genannt) gemeinsam zu entscheiden. SÜDZUCKER und Verband bilden hierzu einen Verlade- und Transportausschuss (nachfolgend „V + T-Ausschuss“ genannt) und geben diesem V + T-Aus-schuss folgende Geschäftsordnung:

§ 1 Aufgaben1. Der V + T-Ausschuss berät und entscheidet über Fra-

gen des Rübentransportes, die im Zusammenhang mit den zwischen Rübenanbauern und SÜDZUCKER abgeschlossenen Zuckerrüben-Lieferverträgen im Ge-biet des Verbandes entstehen. Er entscheidet insbe-sondere über Art und Organisation der Rübenverla-dung, des Rübentransportes sowie über Anträge von Rübenanbauern zur Umstellung der Anfuhrart.

2. Der V + T-Ausschuss ist bei seinen Entscheidungen an die Grundsätze (§ 5) gebunden und hat die Richt-linien (§ 6) zu beachten. Entscheidungen über die Umstellung der Anfuhrart hat er so zu treffen, dass flä-chendeckende und kostengünstige Abfuhrstrukturen geschaffen werden und erhalten bleiben.

3. Für Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung oder solchen mit weitreichenden Folgen bedarf es zusätzlich der Zustimmung des Verbandsausschusses.

4. Die Entscheidungen und Empfehlungen des V + T-Ausschusses werden durch den Leiter der Gebiets-direktion zusammen mit den Rübeninspektoren der SÜDZUCKER in Absprache mit dem Geschäftsführer des Verbandes umgesetzt.

§ 2 Mitglieder1. Der V + T-Ausschuss besteht aus zehn stimmberechtig-

ten Mitgliedern. Verband und SÜDZUCKER entsen-den jeweils fünf Mitglieder.

2. Das Amt jedes V + T-Ausschussmitgliedes läuft auf un-bestimmte Zeit. Jedes V + T- Ausschussmitglied kann jederzeit durch die Seite abberufen werden, die es entsandt hat.

3. Gäste bzw. Sachverständige können nach Bedarf dazugeladen werden. Ein Stimmrecht steht ihnen je-doch nicht zu.

4. Der V + T-Ausschuss hat einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden, der von der jeweiligen Seite benannt wird. Den Vorsitz hat der Verband inne, SÜDZUCKER stellt den stellvertretenden Vorsitzenden. Der stellvertretende Vorsitzende nimmt die Aufgaben des Vorsitzenden wahr, wenn dieser verhindert ist.

5. Die Tätigkeit der V + T-Ausschussmitglieder ist ehren-amtlich.

§ 3 Sitzungen1. Beschlüsse des V + T-Ausschusses werden in Sitzun-

gen gefasst. In Eilfällen kann die Beschlussfassung auch durch schriftliche oder mündliche Abstimmung erfolgen, wenn dies vom Vorsitzenden und vom stell-vertretenden Vorsitzenden angeordnet wird.

2. Sitzungen des V + T-Ausschusses werden vom Vorsit-zenden mit einer Frist von sieben Tagen schriftlich ein-

berufen. In Eilfällen kann der Vorsitzende die Frist ab-kürzen und mündlich einberufen. Mit der Einberufung sind die Gegenstände der Tagesordnung mitzuteilen.

3. Die Vorbereitung wird vom Vorsitzenden in Abspra-che mit seinem Stellvertreter und dem Verbands-Ge-schäftsführer vorgenommen.

4. Die Leitung der Sitzungen obliegt dem Vorsitzenden, im Falle seiner Verhinderung dem stellvertretenden Vorsitzenden.

§ 4 Beschlussfassung1. Der V + T-Ausschuss ist beschlussfähig, wenn mindes-

tens drei Mitglieder vom Verband und mindestens drei Mitglieder von SÜDZUCKER an der Beschluss-fassung teilnehmen. Ein abwesendes V + T-Aus-schussmitglied kann an der Beschlussfassung dadurch teilnehmen, dass es sich durch ein Mitglied des V + T-Ausschusses vertreten oder durch dieses eine schrift-liche Stimmabgabe überreichen lässt.

2. Der Vorsitzende bestimmt die Art der Abstimmung. Be-antragt jedoch ein V + T-Ausschussmitglied schriftliche Abstimmung, so ist schriftlich abzustimmen.

3. Beschlüsse des V&T-Ausschusses werden mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst; Stimm-enthaltungen gelten als nicht abgegebene Stimmen. Sofern eine Beschlussfassung an diesem Mehrheits-erfordernis scheitert, ist jedes V + T-Ausschussmitglied befugt, den Beschlussantrag oder Beschlussgegen-stand in der nächsten V + T-Ausschusssitzung wieder-um zur Abstimmung zu stellen.

§ 5 Grundsätze1. Die Organisation des Rübentransportes soll so ge-

staltet sein, dass neben den Interessen der Zuckerrü-benanbauer auch dem Interesse der SÜDZUCKER auf Minimierung der Verlade- und Frachtkosten Rech-nung getragen wird. Den logistischen und organisato-rischen Anforderungen des rübenaufnehmenden Un-ternehmens soll in Bezug auf die mengenmäßige und zeitliche Anfuhrplanung durch Bildung von Maschi-nengemeinschaften mit schlagkräftiger Reinigungs-, Lade- und Transporttechnik bzw. durch Beauftragung von Speditionsunternehmen Rechnung getragen wer-den.

2. Das Interesse der Gesamtheit hat Vorrang vor Ein-zelinteressen. Bei Entscheidung von Einzelfällen sind stets die Auswirkungen auf andere Rübenanbauer zu überprüfen. Wenn die Genehmigung von Individual-rechten zu einer Beeinträchtigung der Interessen der Gesamtheit der Rübenanbauer in der Region führen würde, sind Einzelinteressen zurückzustellen. Die Ver-kehrsverhältnisse sind zu beachten. Eine Belastung des Straßenverkehrs und der übrigen Verkehrsteilneh-mer soll – soweit möglich – vermieden werden.

3. Folgende Anfuhrarten sind zu unterscheiden:a.) Bäuerlich organisierte Selbstanfuhr: Transport der Rü-

ben für eigene Zwecke unter Anmietung von Verlade- und Transporttechnik. Der transportierende Landwirt

Page 92: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

92

ist Frachtführer für seine eigenen Rüben und mietet sich die Reinigungs-, Lade- und Transporttechnik von einer Maschinengemeinschaft (z.B. GbR oder Genossen-schaft). Der Transport ist nach § 2 Abs. 1 Nr. 7 a) vom GüKG befreit.

b.) Speditionsanfuhr LKW-Anfuhr durch Speditionsunternehmen / Maschi-

nengemeinschaften im Auftrag von SÜDZUCKER.

§ 6 Richtlinien1. Anträge auf Änderungen bezüglich des Rübentrans-

portes zur kommenden Kampagne müssen dem V + T-Ausschuss bis zum 30. April des entsprechenden Jahres schriftlich vorliegen. In begründeten Ausnah-mefällen sind kurzfristige Entscheidungen möglich.

2. Bei Speditionsanfuhr bestimmt SÜDZUCKER den Ver-tragspartner.

3. Bei allen Anfuhrarten besteht Reinigungspflicht der Rü-ben mit geeigneter Reinigungs- und Ladetechnik.

4. Die einzusetzende Reinigungs-, Lade- und Transport-technik sowie Technik zum Mietenschutz wird von SÜDZUCKER in Abstimmung mit dem Verband fest-gelegt.

5. Bei organisierter Selbstanfuhr wird den einzelnen An-baugebieten jeweils eine Maschinengemeinschaft zugeordnet. Diese Zuordnung obliegt SÜDZUCKER in Abstimmung mit dem V + T-Ausschuss.

6. Aus organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekten besteht das Ziel, dass für sämtliche Rüben im Gebiet der Maschinengemeinschaft die Reinigungs-, Lade- und Transporttechnik dieser Maschinengemeinschaft eingesetzt wird. Dies gilt unabhängig von der An-fuhrart und einer Mitgliedschaft der jeweiligen Rü-benanbauer in dieser Maschinengemeinschaft. Ab-weichungen für Einzelfälle können im V + T-Ausschuss beschlossen werden.

7. Die Zuckerrüben von Rübenanbauern, die keine Ver-einbarung zur organisierten Selbstanfuhr mit SÜDZU-CKER treffen, werden grundsätzlich im Rahmen der Speditionsanfuhr abgefahren. In Gebieten mit vor-herrschend organisierter Selbstanfuhr erfolgt die Spe-ditionsanfuhr aus organisatorischen Gründen in der Regel in einer separaten Runde. Entstehen dadurch Mehrkosten, können diese dem betroffenen Rübenan-bauer in Rechnung gestellt werden.

8. Bei Kauf von Lieferrechten, bei Nutzung von Liefer-rechten, bei Wiederanbau und bei Neuanbau gilt die im Anbauort vorherrschende Anfuhrart.

9. Bei Verlagerung des Rübenanbaus auf Flächen au-ßerhalb des Betriebssitzes (Nebenbetriebe) sowie bei Anbaugemeinschaften und Betriebsgemeinschaf-ten gilt die im Anbauort der Rüben vorherrschende Anfuhrart.

10. Mit Zustimmung des V + T-Ausschusses kann SÜD-ZUCKER einem Anbauer, bei dem durch seine Ver-lagerung des Rübenanbaus Frachtmehrkosten entste-hen, diese in Rechnung stellen. Die Zustimmung wird nur in Einzelfällen erteilt (z. B. bei einer mehrjährigen Verlagerung oder erheblichen Mehrkosten).

11. Die Zuordnung von Anbauorten zu einem Lieferwerk erfolgt durch SÜDZUCKER in Abstimmung mit den be-troffenen Verbänden auf Basis der Optimierung der Gesamtkosten.

§ 7 ProtokollÜber die Sitzungen und Beschlüsse des V + T-Ausschus-ses ist ein Ergebnisprotokoll anzufertigen, das der Vorsit-zende zu unterzeichnen hat. Der Protokollführer wird vom Vorsitzenden unter den Anwesenden bestimmt; als Proto-kollführer kann auch eine Person hinzugezogen werden, die nicht V + T-Ausschussmitglied ist. Jedem Mitglied des V + T-Ausschusses ist eine Abschrift des Protokolls zuzuleiten. Für Beschlüsse des V + T-Ausschusses, die au-ßerhalb von Sitzungen gefasst werden, gilt Vorstehendes entsprechend.

§ 8 VertraulichkeitJedes Mitglied des V + T-Ausschusses ist verpflichtet, Still-schweigen über die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse zu bewahren, die ihm durch seine Tätigkeit im V + T-Aus-schuss bekannt geworden sind, und zwar auch über die Beendigung seines Amtes als V + T-Ausschussmitglied hinaus.

§ 9 InkrafttretenDiese Geschäftsordnung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft und ersetzt die Geschäftsordnung vom 29. Januar 2010.Ochsenfurt/Eibelstadt, 13. Dezember 2010

Weiterhin wurden Verfahrensrichtlinien für Mietenpfle-ge und Fonds erarbeitet; diese enthalten die Ausgestal-tung eines Fonds zur Verbesserung des Mietenschutzes und Förderung der Mietenabdeckung sowie Richtlinien zur Bezuschussung des Erwerbs von Abdeckvliesen und von Projekten zur organisierten, mechanisierten Vliesab-deckung.

Für die Zukunft stehen weitgehend handarbeitslose, mechanisierte Mietenschutzkonzepte auf Vlies-Basis an – eine Bezuschussung der Technik aus dem Mie-tenpflegefonds entscheidet der V + T ... so geschehen bei der ersten, in 2003 gegründeten „Mietenpflegege-meinschaft Maindreieck GbR“. Südzucker beteiligte sich an der Bezuschussung mit 50 % auf Basis der Klünder-Wickel-Technik (Laufzeit bis 2014). Die Förderung ist auf den Wickelauflieger von Endres-Agrar, Gützingen („Roll-proll XL“) erweitert.

Die Mietenpflegegemeinschaft Maindreieck GbR hat unter Federführung von Benedikt Endres, Gützingen, ei-nen neuen Wickelauflieger entwickelt, der höhere Kos-ten nach sich zog als die veranschlagte Klündertechnik. Diese Pionierarbeit wurde separat bezuschusst (siehe TOP Mietenpflege!). Der V + T wirbt bei den bäuerli-chen Transportgruppen für diese Technik, die mittlerweile deutschlandweit Interessenten findet (sogar in der Ost-schweiz).

Page 93: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

93

Der Verlade- und Transport-Ausschuss gestattet das Wer-ben – besonders bäuerlicher Abfuhrgemeinschaften – in benachbarten Abfuhrbereichen nicht, um jeweils noch wirtschaftlichere Größenordnungen auf Kosten anderer zu erhalten.

Durch die Überladungsregelung bei der Frachttarifbe-messung über 40,8 t Gesamtgewicht sensibilisierte Süd-zucker zusätzlich alle Transportgruppen. Überladung rechnet sich nicht.

Eine regelmäßige Leuchtstreifenaktion für alle Transport-einheiten (bäuerlich + gewerblich) – jeweils zur Kampag-ne – komplettiert diese Sicherheitsvorsorge, was letztlich dazu führte, dass gravierende Unfälle (mit Personenschä-den) in direktem Zusammenhang mit dem Rübentransport kaum vorkamen. Rund 4.000 m Leuchtstreifen wurden damit aufgebracht – kostenfrei für die Transportgruppe; Südzucker und der „Mietenpflegefonds“ des Verbandes finanzierten diese Sicherheitsaktion im Straßenverkehr.

Aufgrund der Schnitzelproblematik (Verunreinigung mit tierischen Bestandteilen) 2005/2006 wurde mit den Be-hörden ein Anforderungskatalog für den landwirtschaft-lichen Transport von Zuckerrüben und Futtermitteln aus Rüben erarbeitet, den Südzucker allen Transporteuren in Form eines Flyers zur Pflicht machte und seitdem auch während der Kampagnen kontrollierte. Gravierende Be-anstandungen kamen nicht vor.

V+ T-AktuellDas Mietenschutzkonzept wurde einheitlich für Süd-deutschland modifiziert und in den Liefervertrag auf-genommen; die Kalenderwoche der Kontrolle wurde präzisiert, bei Verstoß (und Nichtmeldung) gegen das Mietenschutzkonzept wird die „Wirtschaftserschwer-nis für Mietenpflege“ für alle Rüben einbehalten. Der bindende, gemeinsame Aufruf zur Mietenabdeckung erfolgte bereits zum 10. November 2014 – mit der im vierten Jahr wichtigen Änderung: Voraussetzung für den Erhalt der Wirtschaftserschwernis, ist, dass die ab dem 1. Dezember 2014 zur Lieferung vorgesehenen Rüben durch rechtzeitige Mietenabdeckung auch gegen Näs-se geschützt sind. Diese Maßnahme hatte jeder Anbau-er mit Unterschrift und Angabe des Abdeckdatums per Fax oder im Rohstoffportal an Südzucker zu bestätigen. Eine Kontrollaktion erübrigte sich deswegen 2014.

Die Diskussion um Erhöhung der Mietenpflegevergütung auf ein wirtschaftliches Niveau beendete Südzucker dadurch, dass der Betrag ab 2011 von 1,10 Euro/t auf 1,30 Euro/t erhöht wurde.

Die jährliche Frachttarif-Dynamisierung (beraten im Rah-men der Fachstelle) bedeutet für den Ochsenfurter Be-reich eine leichte Erhöhung, der „Tonnensatz“ geht von 27,5 t Nutzlast/Lieferung aus; eine Maut (ab 2005) für die Autobahnbenutzung wurde berücksichtigt. Bei

der Kraftstoff-Bewertung innerhalb des Frachttarifs wur-de ab 2008/09 nur noch 100 % mineralischer Diesel unterstellt. Der Haupteinfluss kommt über die Definition eines neuen „Ziel-LKW’s“, der höhere Nutzlast, geringe-ren Verbrauch und geringere Anschaffungskosten vereint. Volatile Dieselpreise in der Kampagnezeit machten eine zeitnahe Erfassung und Berücksichtigung (auch während der Kampagne) im Tarif notwendig.

Die Überladungen haben sich seit der Abstufung des Frachtsatzes 2001/2002 beachtlich erfreulich reduziert.

Der V + T hat ein „Visionspapier“ zur Anfuhrumstellung des Ochsenfurter Gebietes ab 2007 erarbeitet, das die Integration aller Anfuhrarten, also auch der vorhandenen Speditionsanfuhr/-lieferanten berücksichtigt.

Der Beschluss darüber erfolgte in der Ausschuss-Sitzung vom 12. Januar 2007; dieser mündete in der Gründung der LMG Ochsenfurt am 2. Juni 2008, die in der Kam-pagne 2009 erstmals aktiv wurde; mit einem Transport-volumen von 644.332 t r.R. (3 Mäuse, 17 Lkw) wurde die „Feuertaufe“ mehr als gut bestanden; 2011 folgten – bei höherer Anbaufläche – 693.021 t (von 1.197 Mitgliedern), 2012 waren sie mit 560.580 t (von 1.120 Mitgliedern) dabei, 2013 mit 550.017 t (von 1.115 Mit-gliedern), 2014 mit 985.474 t (von 1.785 Mitgliedern).

Ziel ist die vollständige bäuerliche Rübenanfuhr im ge-samten fränkischen Gebiet.

Die drei Speditionsgruppen, die im Gebiet (MSP, AB, WÜ, Mittelfranken) noch verblieben sind, hatten 2009 nochmals für fünf Jahre Bestandsschutz erhalten.

In den beiden V + T-Sitzungen am 10. Dezember 2012 und 19.03.2013 wurde vor allem die Diskussion der bäuerlichen Transportumstellung Frankens, der drei noch verbliebenen Speditionsgruppen Haaf, Knorr und Adel-hardt angestoßen. Ausgangspunkt war der Grundsatz-beschluss mit der Schließung der Zuckerfabrik Zeil aus dem Jahre 2000, wonach auf absehbare Zeit das ge-samte fränkische Einzugsgebiet auf bäuerlich organisier-te Abfuhr umzustellen sei. Die Verträge der Südzucker mit den drei genannten Speditionsgruppen liefen nach der Kampagne 2013 aus. V + T-Ziel:

■ Umstellung der Speditionsgebiete Haaf, Adelhardt und Knorr in die bestehenden landwirtschaftlichen Gruppen;

■ Haaf und Adelhardt zur LMG Ochsenfurt – nur in Ge-meinsamkeit beider Gebiete.

■ Um dies zu realisieren, ist eine Umfirmierung/Umfor-mierung in landwirtschaftlich organisierten, gewerb-lichen Transport erforderlich. Der erwartet höhere Nichtmitgliederanteil ist in der zur Verfügung stehen-

Page 94: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

94

den Zeit nicht zu bearbeiten. Ein Beitritt der Anbauer in den Speditionsgebieten ist damit nicht zwingend nötig.

■ Der Beschluss zur Umstellung ist in Absprache der LMZ’s und LMG bis zur Mai-Ausschuss-Sitzung 2013 notwendig, um die Umstellung bis Dezember 2013 abzuschließen (Maschinen-Disposition).

■ Mit der Umstellung darf die Flexibilität der Rübenab-gabe (nach On, Wb, Wa und Zz) nicht eingeschränkt werden.

In den Sitzungen 2013 und 2014 legte sich das V + T-Gremium nach vorheriger Absprache mit den Führungs-riegen der LMZ’s/LMG auf folgende Positionen fest:

a) Umstellung Spedition Adelhardt – die Ortsvereinigun-gen Langenfeld, Obersteinbach und Gerhardshofen-Forst können sich der LMZ-Zeil Ost eG anschließen, das restliche Gebiet der LMG Ochsenfurt eG;

b) Umstellung Spedition Knorr, Region Untermain – An-schluss an die bäuerlich organisierte Transportgruppe Überrhein GmbH & Co KG;

c) Anbaugemeinde Heppdiel verbleibt über die Vertrags-dauer der Spedition Laukemann mit Südzucker (bis 2016) bei diesem Baden-Württemberger Spediteur;

d) Umstellung Spedition Knorr, Bereich MSP und WÜ – zur Abklärung der Umsetzungsmöglichkeit werden kurzfristig Gespräche mit der LMG Ochsenfurt und der LMZ-Zeil West angesetzt.

Die Umsetzung der Aufklärungs- und Überzeugungsar-beit (zusätzlich zu dzz und Winterversammlungen) wur-de in den Regionen wie folgt vorgenommen:

■ Die LMZ-Zeil West gestaltete vier Ortsversammlun-gen im Februar 2014 mit (in den Bereichen Steinfeld, Helmstadt, Geroldshausen) nach vorherigem Versand der Beitritts-Unterlagen durch die Rübenabteilung.

■ Die LMG Ochsenfurt gestaltete im Gebiet Adelhardt die Beitrittsformalitäten bereits im Spätherbst 2013 (mit drei Ortsversammlungen durch LMG und einer durch die LMZ-Zeil Ost). Das Haaf-Gebiet für die LMG lief analog (4 Ortsversammlungen). Die LMG Ochsenfurt-Führung hat in der LMG-Generalversamm-lung 2014 (12.06.2014) den Aufsichtsratskreis um drei Mitglieder aus den übernommenen Gebieten erweitert.

■ Die LMZ-Zeil West hat sich um zwei Aufsichtsräte und ein Vorstandsmitglied aus den neuen Gebieten vergrößert (ebenfalls in der Generalversammlung am 25.06.2014).

Der V + T bedankt sich ausdrücklich bei den Ver-trauensmännern für die Überzeugungsarbeit bei LMG-/LMZ-Erweiterungen nicht nur für die Win-terversammlungen, sondern auch im Tagesge-schäft während der Kampagne!

Die V + T-Ausschuss-Sitzung vom 26. Februar 2014 kon-statierte erfolgreiche Erweiterungsversammlungen des Herbstes 2013 und Februar 2014.Aufgrund der Fahrerproblematik und des Mehrwertsteu-er-Nachteiles prüfte die LMZ-Zeil West eG gemeinsam mit Experten und der Rechtsabteilung der Südzucker eine gewerbliche Umfirmierung. Der V + T genehmigt den nö-tigen Rechtsformwechsel hin zur gewerblichen eG:

■ Der Transportbereich wird gewerblich;

■ „Laden + Reinigen“ bleibt bäuerlich;

■ Veränderte, angepasste Beitrittsunterlagen auch bei Altmitgliedern (unter Kündigung der Altvereinbarung);

■ Südzucker erhält die Genehmigung, die Lade- und Reinigungsgebühr für Nichtmitglieder direkt an die gewerbliche eG (nicht auf das Treuhandkonto) wei-terzuleiten.

Die Neuunterzeichnung der Beitritts-Unterlagen wurde lediglich von 71 Anbauern verweigert – 1.080 Anbauer bestätigten die Umfirmierung mit Unterschrift.

Weiterhin beschäftigte sich der V + T mit der künftigen Ladereihenfolge:

■ LMG mit topausgelasteter Westmaus, Ostmaus und Südmaus, einer teilausgelasteten Mausgruppe Tau-ber (4-Tage-Anfuhr mit 8 Lkw’s) und in Kombination einer Mausgruppe Fürth (2-Tage-Anfuhr mit 8 Lkw’s); in dieser Gruppe erhielten 50 % der Anbaugemein-den zwei Abfuhrtermine – 50 % einen in der Mitte der Ladereihenfolge. Dort war noch eine euro-Maus 3 (8m-Aufnahme) im Einsatz – ansonsten sind nur noch Mäuse mit 10m-Aufnahme in Franken unterwegs;

■ Bei der LMZ-Zeil West eG wurde eine zusätzliche MSP-Mausgruppe installiert, die die Rhön-Grabfeld-Anbaugemeinden im Ein-Termin-Rhythmus abfährt, MSP mit Zwei-Termin-Abfuhr (50/50);

■ das Rotieren im Laufe der Jahre in größeren, merkli-chen Schritten.

Die geänderte Bezuschussung für die mechanisierte Mietenpflege (System „Rollproll XL“) für 2014 (und evt. 2015) wurde den LMZ’s/LMG in der Besprechung vom 19. Februar 2014 mitgeteilt. Die LMZ-Zeil Ost hat 2014 ein solches Gerät angeschafft – die beiden anderen Gruppen wollten sich bis 2015 entscheiden.

Page 95: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

95

Ein weiterer Beschluss des V + T bezieht sich auf den „rotierenden“ Rübenanbau in zwei Transport-Gebieten („Doppelbetriebe“ entstehen durch Nutzung/Übernah-me ganzer Betriebe + Flächen); der Transport wird von der Transportgruppe durchgeführt, die den Transportauf-trag für das Gebiet (Gebietsschutz) hält.

Identifikation – über TransponderIm Rübenhof erfolgt über Antennen an jeder Station ein automatisches Auslesen des Transponders und somit ist die eindeutige Zuordnung des Anbauers zur Rübenliefe-rung möglich.

Auch beim Transpondereinsatz bleiben die Abholbestäti-gung sowie der Beiladezettel weiterhin erhalten.

Neben der reinen Identifikation besitzt das System einige zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten. Eine bedeutende ist die Aufspielung des Abfuhrplanes bei landwirtschaftli-chen Anfuhrgruppen. Der Lademauscomputer ist so aus-gelegt, dass die Anfuhrplanung mit einer digitalen Karte hinterlegt werden kann und eine einfache Navigation von Miete zu Miete möglich ist. An der Hardware-Tech-nik im harten Praxiseinsatz ist noch zu arbeiten.

24-Stunden-Anfuhr Rübenhof OchsenfurtIn Absprache mit dem V + T hat Südzucker im Frühjahr 2006 ein Genehmigungsverfahren (beim Landratsamt Würzburg und Stadtverwaltung Ochsenfurt) für einen

Probebetrieb mit 24-Stunden-Anfuhr nur für die Rück-wärtskipper der beiden LMZ’s erhalten. Nach Einwilli-gung der Behörden und Toleranz der Öffentlichkeit war während der Kampagne 2006, 2007 und 2008 eine 24-Stunden-Nutzung der vorhandenen Rückwärtskippe durch die LMZ’s gegeben – immerhin 50 % der Anfuhr-menge wurde auf diese Weise abgewickelt. Für die Zeit des Probebetriebes (und da zählte auch die Kampagne 2009 noch dazu) setzte Südzucker eine entsprechende Frachttarifanpassung aus. Die Erfahrungen der Nacht-anfuhr waren durchweg positiv. Für 2009 und folgende wurde eine dauerhafte Genehmigung der Behörden erreicht – allerdings mit Auflagen im Lärmschutzbereich.

Ab der Kampagne 2009 wurden sämtliche Entladestel-len der Zuckerfabrik Ochsenfurt auf Rückwärtskippung umgestellt. Durch die Anfuhr-Umstrukturierung (keine Schlepperanfuhr mehr) reduzierte sich die Anzahl der Transporteinheiten von 455 (2008) auf etwa 75 Lkw’s. Das durchschnittliche Ladegewicht erhöhte sich von 23,1 t (2008) auf 25,7 t (2014) reine Rüben oder 27,5 t netto.

Aufgrund der strengen Auflagen im Lärmschutzbereich (max. 43 dBA) wurde zur Kampagne 2011 die Einhau-sung der Kippe 3 (mit Nachtentladung) umgesetzt, die Erneuerung des Fahrbahnbelages des Rübenhofes der Zuckerfabrik Ochsenfurt eingeschlossen ... die Erwartun-gen in Bezug auf Lärmreduktion und Handhabung sind

10. Unterausschuss für Bodengesundheit und Rübenreinigung

Unter Vorsitz von Rainer Stephan, Unterhohenried, wurde auch die neueste Reinigungstechnik am Feldrand beleuchtet. Die rasante Entwicklung in diesem Bereich ist auch darin zu erkennen, dass mittlerweile 100 % der fränkischen Rüben über 13 „Mäuse“ gereinigt/geladen werden; seit 2009 – nach Ablösung der Selbstanfuhr mit Schleppern – werden im Ochsenfurter Bereich noch 10 Mäuse eingesetzt, im EI/WUG-Gebiet arbeiten die drei benachbarten Gruppen des Rainer Gebietes auch jeweils mit einer Maus. Die Berechnung des Erdverbrin-gungsbeitrages erübrigt sich seitdem. Acht 10 m-Mäuse waren 2014 im Einsatz.

Bei künftigen Neuinvestitionen wird auf die effektive (Zwick-)Walzenreinigung geachtet. Zudem wird vom Unterausschuss begrüßt, dass Südzucker bei der Abrech-nung der Bruttofracht auch den Spediteur nach „reinen Rüben” + „vorgereinigten” Erdanteilen (Durchschnitt) des zugehörenden Werkes abrechnet.

Die Firma Holmer hat die ehemalige GEBO-Maus mitt-lerweile übernommen und zur „Terra felis“ weiterentwi-ckelt. Neben der ROPA-Euro-Maus und der Grimme-Kleine-Maus (alle möglich in 10 m-Version) sind damit

drei unterschiedliche selbstaufnehmende Verlademäuse mit 10 m Aufnahme auf dem Markt. Beim Test der Ar-beitsqualität anlässlich der Beet Europe Seligenstadt 2012 sind interessante Unterschiede zu diskutieren. Die Firma Grimme schickt sich, nach der Übernahme von Kleine einen neuen, selbstfahrenden Reinigungslader zu konzipieren.

Die herkömmliche Nematoden-Untersuchung wurde bis zur Schließung der Zuckerfabrik Zeil mit dem dortigen Gewächshaus (Erfassung der Schläge, Untersuchung und Mitteilung der Ergebnisse mit EDV-Unterstützung, Verwendung von Einkammer-Gefäßen) dargestellt. Paral-lel dazu führten die Landesanstalt Freising (LfL -Abteilung Nematologie), die KWS SAAT AG, der Bodengesund-heitsdienst Ochsenfurt und die Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen in Franken Versuche in Feld und La-bor durch, um die Nematoden-Bekämpfung ohne Che-mieeinsatz (über resistente Zwischenfrüchte und resis-tente/tolerante Zuckerrübensorten) weiter zu verfeinern bzw. die Untersuchungsmethode zu vereinfachen. Pra-xisreife hat das neue Verfahren mit Acetox-Behandlung von Bodenproben und PCR-Untersuchung erlangt, was den bisherigen Biotest ersetzt. In den Vorjahren wurde

Page 96: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

96

stets angestrebt, mit der neuen Methode ca. 2.000 ha pro Jahr auf Nematoden zu untersuchen. Ein Sortenver-gleich nach unterschiedlichen Zwischenfrüchten wurde 2010 an den Standorten Geroldshausen und Buchbrunn in Absprache mit dem Institut für Zuckerrübenforschung Göttingen angelegt. Mit dem Forschungsvorhaben Ne-matoden (2009 – 2013) bei der ARGE Franken wird der Bedeutung dieses Erregers Rechnung getragen. 2004 wurde die Anbaugemeinde Grettstadt pilotmäßig mit dem neuen Verfahren untersucht. 2005 stand Brünnstadt an. 2006-2009 ging die Aktion im Ochsenfurter Gau und im Bereich GEO-SW weiter; 2009 wurden rund 472 Proben (184 Anbauer) aus 47 Anbaugemeinden analy-siert ... 2010 mit 1.680 Proben aus 154 Anbaugemein-den ... 2011 mit 960 Proben aus 126 Anbaugemeinden ... 2012 mit 1.093 Proben aus 48 Anbaugemeinden … 2013 mit 1.233 Proben aus 192 Anbaugemeinden und 2014 mit 843 Proben aus 251 Anbaugemeinden! Rund 30 % der Proben waren „mittel“ bzw. „stark“ befallen.

Der Bodengesundheitsdienst fasst das Verfahren „Nematodenbestimmung (Heterodera schachtii) mittels Acetox/PCR“ wie folgt zusammen:Die Nematoden-Bestimmung erfolgte in der Vergan-genheit nach dem Biotest-Verfahren im Gewächshaus. Mit dem Wegfall des Gewächshauses wurde eine Al-ternative aufgebaut. Hier wurde in Zusammenarbeit mit der Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft das Acetox-Schlupfreizverfahren von der Biologischen Bundesanstalt aufgenommen und in den Routinebetrieb eingeführt. Der rasche Fortschritt im Bereich der generellen DNA-Analy-tik und deren Potenzial hat zur Nutzung dieser Technik

bei den Rübennematoden geführt. Für die Nematoden-Analytik wurden hochspezifische Primer entwickelt.

Die Bestimmung ist halbquantitativ und erfolgt in Relation zu den jeweiligen Standardproben. Der Nematoden-Befall wird in 3 Klassen mit fließendem Übergang ein-gestuft.

Aufgrund der „Fusionszusage“ (Franken-/Südzucker) aus 1988 entstehen den fränkischen Zuckerrübenbauern kei-ne zusätzlichen Kostenbelastungen.

Die Rizomania-Problematik scheint züchterisch im „Griff zu sein“. Gefragt ist immer stärker die Doppeltole-ranz mit Nematoden.

Das verbesserte Leistungsprofil der neuen toleranten Sor-ten bei Befall und Nichtbefall hat die Anbauhürde bei Rhizomania gänzlich verschwinden lassen. Diese löst sich bei zusätzlicher Nematodentoleranz auch langsam auf; deshalb nimmt der Anteil neuerdings von Adrianna KWS/Kristallina KWS/Lisanna KWS zu (2014 = knapp 17 %).

Dem Unterausschuss gehörten außer dem Vorsitzenden (und den Herren der Geschäftsstelle) noch Erich Kraft, Stadelhofen und Kurt Pfeuffer, Geißlingen, an. Eine Neu-besetzung wurde im Mai 2014 nicht mehr vorgenom-men.Das Thema „Bodengesundheit und Rübenreinigung“ wird – je nach Notwendigkeit – im Unterausschuss „An-bau 2020“ behandelt.

11. Hofkommissionen

Die Anfuhrzeiten in Ochsenfurt (24 Stunden-Anfuhr von Montag bis Freitag, bis 22:00 Uhr am Samstag) wurden zur Kampagne 2009 + 2010 angepasst und sind zur Kampagne 2014 unverändert geblieben – ausschlag-gebend war das positiv verlaufene Pilotprogramm der Nachtanfuhr für Rückwärtskipper – diese Maßnahme trug zur weiteren Entzerrung der Anfuhr über den ganzen Tag bei. Zudem erhielt die Kippe 3 eine Überdachung, um die Lärmschutz-Auflagen gerade bei Nachtanfuhr einzuhalten – was auch erfolgreich von den Behörden bestätigt wurde! Die Verweilzeiten auf dem Rübenhof haben sich mit 10,6 Minuten pro Lieferung (in 2014) im Vergleich der Vorjahre (2013 = 10,5 Min.) kaum verän-dert. Im Frachttarif wird der dreijährige Schnitt (11,1 Mi-nuten für 2014, 10,8 Minuten für 2015) berücksichtigt. Aufgrund des Wabern- und Zeitz-Transportes kam es zu Lieferschwerpunkten (LMZ-Zeil West mit Blockabho-lung des Rhön-Grabfeldes in den ersten 6 Wochen der Kampagne nach Wabern, die LMZ-Zeil-Ost mit Blockab-holung des oberfränkischen Gebietes Ende November

nach Zeitz). In der Logistik der Nachtanfuhr stecken noch Potenziale zur Verkürzung der Hofumlauf-Zeiten.

Der Ochsenfurter Rübenhof hatte sich schon zur Kam-pagne 2010 mit dem Umbau der Entladestelle 2 und der Entladestelle 3 für selbständiges (autarkes) Rück-wärtskippen gerüstet, um nur noch Rückwärts-Sattelkip-per bedienen zu können. Die Schätzerkabinen wurden entsprechend angepasst. Die gewonnenen, positiven Erkenntnisse resultieren auch auf den verbesserten tech-nischen Möglichkeiten, die „lose Erde“ am Feld heraus zu reinigen.

Unfälle beim Kippvorgang und Entladen (das Ausfahren der Schurren entfällt) sind über die Südzucker-Haftpflicht-versicherung gedeckt. In der Kampagne 2014 fielen nur noch vereinzelt Lieferanten mit überhöhten Gesamt-gewichten bei der Anlieferung auf; diese wurden ange-mahnt. Mit dem Wegfall der Speditionen wurden Über-ladungen nochmals wesentlich minimiert.

Page 97: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

97

Grundsätzlich begutachten mindestens zwei Personen (Fabrikschätzer, Gutachter) jede Lieferung. Die Fabrik-schätzer sind nur während der Kampagne bei der Süd-zucker angestellt und Vertreter aus der rübenbauenden Landwirtschaft. Die Rübenbegutachter sind Beauftragte des Verbandes und über den Ring Fränkischer Zucker-rübenbauer tätig. Die Hofkommissionen begrüßten alle Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf den Rübenhöfen. Die konzertierte Aktion um eine sichere Rübenkampagne mit Fachstellen-Rundschreiben, reflektie-renden Leuchtstreifen und Transporttarifbeschneidung bei Überladung war überall spürbar/sichtbar. Die eingesetz-ten Fahrzeuge müssen seit 2005 mit diesen Leuchtstreifen (oder aktiv beleuchtet) versehen sein. Rückwärts-Entlade-Möglichkeiten fanden die fränkischen Transporteure auch in Offenau, Wabern und Zeitz (jeweils 24-Stunden-Anfuhr) vor. Das Verhalten der fränkischen Transporteure in den „externen“ Rübenhöfen wurde allgemein gelobt.Probenahme und Aufbereitung waren in Ordnung. Auch in Frostphasen kann durch ständiges Messerwechseln und verlängerte Waschzeiten eine ordentliche Breiqua-lität gewährleistet werden. Die Kampagne 2014 blieb von dieser Situation verschont. Die Hofkommission tagte mit Verbands- und Südzucker-Führung am 21.11.2014 in Ochsenfurt. Dabei wurden die Vor- und Nachteile der neuen Ropa- und Kleine-Maus mit Zwickwalzenreinigung zur Sprache gebracht. Ein Si-cherheitshinweis in der Maus-Aufnahme „4 m-Abstand“ in dicken Lettern schafft Bewusstsein in der Praxis. Dane-ben besuchte die Geschäftsführung mit den zuständigen Hofkommissionären entsprechende Veranstaltungen in Wabern, Rain und Offenau.Keinerlei Probleme sind lt. Südzucker im Ochsenfurter Rübenhof durch den Wegfall der Wiegebelege und der Nicht-Beprobung der „echten“ Beiladungen aufge-treten. Allerdings wird offenkundig, dass die vertraglich geregelte Möglichkeit der Waschproben praktisch nicht mehr umsetzbar ist. In der Regel hat der Anbauer erst eine Rückmeldung über die Höhe der Abzüge, wenn die Rüben bereits geliefert sind.

Wichtig ist jedoch, dass die Lieferdaten innerhalb kür-zester Zeit nach der Lieferung im Rohstoffportal überprüft werden können. Die im ganzen Gebiet vorhandenen extrem hohen Erträ-ge waren für alle Beteiligten eine „Riesen-Herausforde-rung“. Günstige, stabile Witterung sorgte für eine weitge-hend störungsfreie Ernte- und Transportsaison.Im Bereich der Auffahrt des Ochsenfurter Rübenhofes wurde eine Waschgelegenheit für Scheiben, Lichter und Nummernschilder nachgefragt. Bauschutt- und Asphalt-haufen auf dem Rübenhof werden als störend empfun-den.Mit der Unterscheidung in „Erdanhang“, „Loser Anteil“ und „Kopf“ (bzw. „Wertminderung“) ist eine hohe Qua-lität der Rübenbegutachtung zu halten. Das zusätzliche Anfertigen von Protokollen bei Extremlieferungen (z.B. mit faulen Rüben aufgrund Rhizoctonia oder Rübenkopfäl-chen) erhöht die Sicherheit bei der ordentlichen Bewer-tung der Lieferungen. Unsere oberfränkischen Rüben wurden in der Zuckerfabrik Zeitz (mit Rüpro-Bewertung) transportiert. Die Erfassung des Erdanteils und Kopfan-teils (mit Nachköpfung) erfolgte problemlos. Die Resul-tate sind durchaus mit den Werten der Begutachtung vergleichbar.Nur eine Beschwerde über die Begutachtung musste die Schiedskommission nach der Kampagne bearbeiten.

Hofkommissionen:Ochsenfurt: Karl-Heinz Bernard Jürgen Trabert Klaus Preuß (BW)

Offenau: Klaus Preuß Dr. Klaus Ziegler

Rain: Thomas Muhr

Wabern: Hermann Bonnländer

Zeitz: Rainer Stephan

12. Gemeinsame Veranstaltungen mit Vorstand und Ausschuss des Süddeutschen Verbandes

Im Berichtsjahr wurden 9 Vorstands- und 6 Ausschuss-Sitzungen im Rahmen des Verbandes Süddeutscher Zu-ckerrübenanbauer abgehalten.

Als wichtige Themen werden aufgeführt:■ Die Rübenlieferungsverträge■ Die EU-Zuckermarktordnung, ab 2017 ohne Quoten■ Wandlung von Nichtquotenzucker

EU-ZMO-Reform der Reform, Quotenmehrausgabe■ Konsultationen mit Südzucker zum Anbau ab 2017■ Kampagne■ A+ R – Mittel und Restrübengeld

■ Frachtdiskussion■ Rübenpreise■ Fortführung der ZMO-Lobby-Arbeit■ Fachstelle „Rübenlogistik“■ Biorübenanbau■ Bewertung der Rüben in Zukunft■ Dokumentation■ Aktuelles zur Zuckerpolitik■ Teilverlagerung der Hauptverwaltung der Südzucker

von Ochsenfurt nach Mannheim■ Strategiekommission „Rohstoffsicherung ohne Quo-

ten“

Page 98: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

98

Am 16.12.2014 wurde in Ochsenfurt die Saatgutbespre-chung der Südzucker AG mit den Vertretern der Süddeut-schen Verbände und Arbeitsgemeinschaften abgehalten. Es wurde festgelegt, welche Sorten zur Aussaat 2015 in den einzelnen Verbandsgebieten besonders empfohlen werden. Eine veränderte Vorgehensweise ist notwendig, nachdem das Bundeskartellamt seit 20 Jahren verlangt, dass der Zuckerrübenbauer jede zugelassene, 3-jährig geprüfte (2 x SVR, 1 x LNS oder ausnahmsweise 1 x WP2, 1 x LNS, 1 x SVR) Zuckerrübensorte auswählen und zum Anbau bringen darf. Daneben interessierte der Vertrieb neuer Biomasse-Zuckerrüben-Sorten für die Biogas-Produktion. Es wurde vereinbart, dass Zuckerrü-benanbauer nur Sorten anbauen dürfen, die auch für die Zuckerproduktion geeignet und geprüft sind. Strube und Syngenta Seeds haben weiterhin bestätigt, den Vertrieb von Biomasse-Sorten an Nicht-Zuckerrübenanbauer (kei-ne Verbandsmitglieder) auch über Südzucker zu tätigen. Diese Züchter sind bereit, für Logistik- und Beratungsvor-leistungen 5,00 Euro/U an das Kuratorium (Arges) ab-zutreten.Für das Saatgut ab dem Anbau 2007/08 wurden neue kostengünstigere Pillenausstattungen, aber wirkungsglei-che Varianten festgelegt; Imprimo wurde durch Poncho Beta plus (60 g Clothianidin, 30 g Imidacloprid, 8 g Be-ta-Cyfluthrin), Akteur durch Force Magna (15 g Thiame-thoxam, 6 g Tefluthrin) abgelöst. Der Tachigaren-Anteil ist bundesweit von 18 auf 14 g/U zurückgenommen. Weiterhin wurde festgelegt, für den Anbau 2015 auch auf die Cruiser-Force- und Force-Magna-Pillierung zu-rückzugreifen, da Syngenta bereit ist, einen Rabatt von 10 bzw. 5 % zu gewähren. In der Folge ist auch BAY-ER bereit, für die hohe Ausstattung (Poncho Beta plus) 10 % und für die niedrige (Janus forte) 5 % Rückvergütung an die Bauern zu gewähren. Die beiden Bayer-Varianten sind ab 2016 mit „Drainauflage“ belegt. Die Logistik mit den alternativen Syngenta-Produkten wurde festgelegt.In dieser Sitzung werden die Grundsätze beschlossen, nach denen Sorten in die engere Auswahl + Bestellung aufgenommen werden. Demzufolge sollten Sorten min-destens 2 Jahre nach ihrer Zulassung in den Versuchen der ARGES möglichst „breit” gestreut geprüft sein (3-jäh-rig incl. 2. WP-Jahr) – Ausnahmen sind bei besonderem Krankheitsdruck möglich! Bei der Saatgutfrühbestellung wurde ab der Bestellung 2009 und Frühbestellung 2010

– analog zur Hauptbestellung – eine Freizeile neben dem empfohlenen Spektrum geschaffen – in Zukunft ist Früh- und Hauptbestellung terminlich nach den Winter-versammlungen Mitte Februar zusammengelegt. Diese Regelung war im Verhandlungsangebot der Züchter zu akzeptieren, um 10 % (ab 2009/10) Frühbestellrabatt zu erhalten.

Dazu wurden einvernehmliche Beschlüsse in allen Regio-nen und relevanten Verbandsausschüssen herbeigeführt.

Was anstand, war die Integration weiterer Züchter am deutschen Markt SESVANDERHAVE = SV, Betaseed = BTS) in den Empfehlungsrahmen auf süddeutscher und regionaler Ebene. Im Februar 2013 wurden erste Sor-ten zugelassen, die 2014 erstmals bestellbar waren und 2015 erstmals in die Empfehlungsliste rücken konnten.

Zukünftige SortenempfehlungDas System der Sortenempfehlung wurde – nach 1-jähri-ger Vorankündigung – für 2015 umgestellt:

■ Grundlage bleibt, dass nur mindestens zweijährig (nach Zulassung) geprüfte Sorten empfohlen wer-den.

■ Die Anzahl der empfohlenen Sorten ist auf maximal 12 Sorten beschränkt, wobei sich die Zusammenset-zung von Normal- und Spezialsegment nach den Anbauverhältnissen im Vorjahr und der Einschätzung durch den Arge-Fachbeirat richtet.

■ Die Aufnahme neuer Sorten erfolgt nach festgesetz-ten Leistungskriterien.

■ Es soll mindestens eine Sorte je Züchter bzw. Gen-pool in die Empfehlung übernommen werden.

Test-Anbau einjährig geprüfter SortenEinjährig geprüfte Sorten sollen im „begleiteten“ Testan-bau auf 50 – 100 Einheiten pro Werk beschränkt blei-ben.Zusätzlich soll daran festgehalten werden, dass in den Faltblättern der Arbeitsgemeinschaften nur die Ergebnis-se von mindestens zweijährig nach Zulassung geprüften Sorten veröffentlicht werden. In den Fachversammlungen des Winters soll die Leistung dieser einjährig geprüften Sorten im Vergleich dargestellt werden.

13. Geschäftsführerbesprechungen, Projektgruppen und Fachstelle „Rübenlogistik“

Sie fanden am 11.04.2014 (Telefonkonferenz), 13.05.2014 (Bad Wimpfen), 29.08.2014 (Telefon-konferenz), 16.10. und 28.10.2014 in Ochsenfurt, 05.11.2014 in Ochsenfurt und 17.12.2014 in Ochsen-furt statt. Im Jahr 2015 fanden am 12.01. und 27.02. Telefonkonferenzen statt – am 14.04.2015 eine ordent-liche Geschäftsführer-Sitzung in Ochsenfurt. Fachstellen-

Sitzungen wurden am 01.04. und 05.11.2014 ange-gliedert.

Themen waren u.a.:■ ZMO-Lobby-Arbeit, Schilderaktion■ Die Kampagne 2014■ Fortbildungsseminare

Page 99: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

99

■ Konsultationen mit Südzucker zum Anbau 2017 ff.■ Fachstelle „Rübenlogistik“■ Die Zuckermarktordnung (ohne Quoten)■ Biorübenanbau■ angepasste Frühlieferprämie und Zuckervermarktung■ Beratungsstruktur der Zukunft■ Generelle/individuelle Übertragung■ Entblättern statt Köpfen, Rübenbewertung■ Risikoausgleich für längere Kampagnen■ Anbau 2015 und Liefervertrag 2015■ Rübenpreise■ Pillierung des Saatgutes, Biomasse-Zuckerrüben-

Sorten■ Rübenpreisvergleich■ Wirtschaftserschwernis Mietenpflege■ Die Qualitätsbezahlung■ Kostenanalyse im Zuckerrübenbau■ Erhebung Produktionstechnik, Umfrage■ Fachstellen-Seminar■ Frachttarif■ Kompensation Quotenmehrausgabe■ Strategie Rohstoff-Sicherung nach 2016/2017■ Dokumentation

Auf süddeutscher Ebene arbeitete der Geschäftsführer in folgenden „Projektgruppen“ mit:■ Nährstoff-Wechselwirkungen in Pflanze und Boden■ Entblätterte Rüben/Göttinger Schätzrahmen, Rüben-

bewertung■ Rübenprofi und Mont Blanc■ Betriebswirtschaftliche Erhebungen ■ Köpftechnik■ Beet Europe

Im „Offenauer Gespräch“ (14.05.2014) wurden die praktischen Erkenntnisse gemeinsam mit der „Südzucker-Rübenfront“ aufgearbeitet.Der Geschäftsführer arbeitete in den Fachstellen-Sitzun-gen am 01.04.2014 (Ochsenfurt) und 05.11.2014 (Och-senfurt) mit. Beim Fachstellen-Seminar am 20.05.2014 in Herrieden war der Geschäftsführer mit LMG/LMZ-Vertretern präsent.Als Mitglied in der EUF-Arbeitsgemeinschaft war der Geschäftsführer bei einer entsprechenden Tagung am 16./17.10.2014 in Ochsenfurt gefragt.Begleitung/Berichterstattung für Beet Europe Dobieszów leistete der Geschäftsführer vor Ort vom 30. September bis 03. Oktober 2014.

14. Die Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen in Franken

Unter Leitung des Vorsitzenden Ernst Hahn, Rothenburg, fand am 28.11.2014 die Besprechung der Versuchser-gebnisse des Jahres 2014 statt. Die Versuchsplanung 2015 war unter Vorsitz von Ernst Hahn, Rothenburg in der Fachausschuss-Sitzung vom 04.03.2015 auf dem Programm. Die Arbeitsgemeinschaft ist eingegliedert in das Kurato-rium für Versuchswesen und Beratung, Ochsenfurt sowie dem Koordinierungsausschuss auf deutscher Ebene beim Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen. Das Zu-sammenwirken von Kuratorium und ARGES wurde in den Sitzungen am 25.10.2014, 13.11.2014 (Ochsenfurt), 18.02.2015 und am 17.03.2015 jeweils in Ochsenfurt erörtert.

Die Kuratoriumstagung für das Versuchswesen in Süd-deutschland fand am 14.01.2015 in Kassel-Baunatal statt; rund 500 Teilnehmer wurden in der Stadthalle Bau-natal gezählt. Franken war mit einem Bus und 70 Teilneh-mern präsent. Neben vielen Versuchsbesichtigungen (für Züchter, In-dustrie, Ausschuss) sind noch die zahlreichen Felderbe-gehungen erwähnenswert. Die intensive Versuchs- und Beratungsarbeit ist unter „IX. Versuchswesen 2014“ zu-sammengefasst.

15. Biorübenanbau

Noch 1998/99 bereicherten 17 fränkische Betriebe mit knapp 100 ha Zuckerrübenfläche die Nischenprodukti-on von Biozucker. Der Anbau erfolgte damals auf Basis des gewohnten Liefervertrages mit Zusatzvereinbarung. Innerhalb der Garantiemenge erhielten die Betriebe eine A-Preiszusage zuzüglich 50,00 DM/t Biozuschlag. Diese Vorgehensweise hat sich prinzipiell nicht geän-dert (siehe Liefervertrag im Anhang!). Aufgrund sinken-der EU-Grundpreise konnten höhere Biozuschläge pro t ausgehandelt werden: 2006 = 32,50 Euro; 2007 =

40,00 Euro; 2008 = 43,00 Euro; 2009 – 2013 = 46,00 Euro, 2014 = 40,00 Euro, 2015 eine Mindestzusage von 20,00 Euro/t).

Bio-Nichtquoten-Rüben wurden mit 15,00 Euro/t vergü-tet. Ansonsten galt der Quotenrüben-Mindestpreis.

Die Biozuckerrübenbauer sind auch Verbandsmitglie-der und werden von der Geschäftsstelle aus betreut. Ein „Runder Tisch Bio-Rüben-Zucker“ (24.04.2014, AELF

Page 100: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

100

Würzburg) brachte die Anliegen/Anforderungen von Bauern, Beratung, Vermarktern … in Einklang.

Der Verband koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Anbauern, Südzucker, Ökoverbänden und staatlicher Beratung. Als Vertrauensmänner fungieren dabei Wil-helm Gebhardt, Gnötzheim und Hilmar Cäsar, Gut Dächheim.

Alle Maßnahmen – sowohl in Anbau, aber auch Ver-marktung – sind irgendwann auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Aus diesem Grund hatte Südzucker sich im Juli 1999 entschlossen, die Biozucker-Produktion auszu-setzen.

Einige dieser Biozuckerrübenbauer haben seitdem – al-lerdings außerhalb der EU-Zuckermarktordnung für die Schweizer Ökokampagne in Frauenfeld – Rüben gelie-fert; aufgrund Veränderungen in der Agrar-Politik wurde dieses Thema bei Südzucker im Jahr 2002 wieder neu aufgegriffen. Etwa 60 ha (12 Betriebe) in 2002, 35 ha (13 Betriebe) in 2003, 33 ha (11 Betriebe) in 2004, 49 ha (15 Betriebe) in 2005, 81 ha (17 Betriebe) in 2006, 69 ha (18 Betriebe) in 2007, 86 ha (22 Betriebe) in 2008, 75 ha (23 Betriebe) in 2009, 111 ha (26 Betrie-be) in 2010, 192 ha (31 Betriebe) in 2011, 239 ha (40 Betriebe) in 2012, 223 ha (37 Betriebe) in 2013 und 182 ha (32 Betriebe) in 2014 wurden von Südzucker

aus Franken disponiert. In der Warburger Biozucker-Kampagne kamen 9.942 t Rüben aus Franken zur Verar-beitung (mit 17,1 % Pol. Ende September 2014). Für den Anbau 2014 konnten die Saatgut-Firmen der Forderung der Öko-Verbände nachkommen, auch ökolo-gisch erzeugtes Saatgut bereitzustellen, was die Kosten für dieses Saatgut erheblich verteuert. Die „Graupille“ wird mit einem Biozuschlag von 40,00 Euro/Einheit ver-trieben.

Am 09.05.2014 fand für die süddeutschen Biorüben-Be-triebe ein Biorüben-Feldtag in Worms-Pfeddersheim statt. Beim Biorüben-Rübentag am 12.02.2015 in Fährbrück (Hubertushof) sollten Anregungen zur Unkrautbekämp-fung, Sorten (Arge Franken) und für die Vermarktung ge-geben werden.

Die bisherigen Biozuckerrübenbauern im Südzucker-Ge-biet haben die Zusage, deren Rüben auch 2015 zur Ver-arbeitung von Biozucker abgenommen zu bekommen (Neuanbauer sind trotz zurückgenommener Zusage für den Biorübenzuschlag willkommen).

Die Schweizer Ökozuckerkampagne aus Rüben in der Zuckerfabrik Frauenfeld wurde in 2006, 2007, 2008 und 2009 (nach Pause in 2005) aufgegriffen. 2010 war sie ausgesetzt. Für 2011 mit 2014 war wieder die Mög-lichkeit gegeben.

16. Ehrungen

Mit der Ehrennadel des Verbandes Fränkischer Zucker-rübenbauer, der „Goldenen Zuckerrübe“, wurden in den Kreisversammlungen verdiente Vertrauensmänner für 18-jährige Tätigkeit geehrt:

Kreisversammlung Gollhofen, 22.01.2015■ Ott Karl, Auernhofen■ Ulsamer Ludwig, Buch■ Förster Dieter, Neuherberg■ Frieß Thomas, Uffenheim

Kreisversammlung Cadolzburg, 23.01.2015■ Fink Hans, Büchenbach■ Schlötterer Fritz, Hirschbronn■ Krafft Herbert, Lonnerstadt■ Gehret Fritz, Strüth

Kreisversammlung Stetten, 26.01.2015■ Meister Günther, Birkenfeld■ Fehn Manfred, Eußenheim

Kreisversammlung Herlheim, 27.01.2015■ Hegler Ulrich, Alitzheim■ Koy Arnulf, Eggolsheim

Kreisversammlung Bergrheinfeld, 27.01.2015■ Tremer Peter, Sulzthal

Kreisversammlung Windsfeld, 30.01.2015■ Winter Paul, Alfershausen■ Kleemann Heinz, Dittenheim■ Röthenbacher Herbert, Theilenhofen

Goldene Zuckerrübe für Maria HeimbachIn der Ausschuss-Sitzung des Verbandes Fränkischer Zu-ckerrübenbauer im Mai 2014 wurde Maria Heimbach mit der „Goldenen Zuckerrübe“, der Ehrennadel der fränkischen Zuckerwirtschaft geehrt. Die „Bergtheimerin“ ist seit 1. Januar 1993 beim Verband angestellt. Den Neubau und Umzug der Geschäftsstelle nach Eibelstadt in 1994 hat sie mitorganisiert und mitvollzogen. Ihre vor-malige Beschäftigung in einer Würzburger Anwaltskanz-lei schärfte ihren Umgang mit Menschen und ihre akku-rate Arbeitsauffassung äußerst positiv. Maria Heimbach ist der „ausgleichende Moment“ in unserer VFZ-Verwal-tungsarbeit. Im täglichen Betrieb u.a. mit Lieferrechtsüber-tragungen blüht sie bei der Organisation von Lehrfahrten oder Maschinenvorführungen auf; sie sorgt auf angeneh-me Weise immer auch für ein hohes kulturelles und ge-sellschaftliches Niveau dieser Veranstaltungen.

Page 101: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

101

Die Frankenrüben und fränkischen Zuckerrüben-Bauern freuen sich weiterhin auf die exzellente, verlässliche Zu-sammenarbeit mit der Würdenträgerin Maria Heimbach – Gratulation!

Mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes Fränki-scher Zuckerrübenbauer (VFZ) wurde Dr. Fred Zeller, Auernhofen, anlässlich der Generalversammlung ge-ehrt. Seine Tätigkeit in der süddeutschen Zuckerwirtschaft begann am 1. Oktober 1987 im Verkauf für die Franken-Zucker GmbH und – nach der Fusion – für die Südzu-cker AG. Im Jahre 1992 wechselte er zur Süddeutschen Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft (SZVG).

Auf die spezifischen Aufgaben der SZVG bereitete er sich beim „Württembergischen Genossenschaftsver-

band“ in Stuttgart und anschließend bei der „DG Bank“ in Frankfurt vor. Bereits im Sommer 1995 übernahm er die allein verantwortliche Geschäftsführung der SZVG.

Der Aufgabenbereich erweiterte sich noch einmal erheb-lich im Jahre 2010, als die Funktion des Geschäftsführers im Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ) dazu kam. Als Chefredakteur der dzz versteht er es bes-tens, schwierige Zusammenhänge verständlich aufzuar-beiten und in Wort und Schrift darzustellen.

Die fränkischen Zuckerrübenbauer bedanken sich bei den Geehrten für ihren langjährigen, engagierten Ein-satz zum Wohle aller.

17. Versammlungswesen

Die gut besuchte Generalversammlung der fränki-schen Zuckerrübenbauer (27. Juni 2014, Höllberghalle Kürnach) stand unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. Jochen Fenner mit dem Motto:

„Zukunft: Zucker & Rüben im Wettbewerb“

Dieses Motto wurde plakativ durch eine Schauwand hin-ter dem Podium und eine Präsentation unterstrichen.

Die zwei Hauptreferate richteten sich – auch mit Blick auf die persönliche Vita der Referenten – an diesem Leitthe-ma aus. Die Brisanz der Vorträge schlug sich im Besuch (280 Personen, darunter 119 Vertrauensmänner) nieder. Bereits zu Beginn geht der Vorsitzende auf die Thematik des Tages und das Motto der Veranstaltung ein. Die Zu-ckerwirtschaft agiert nachhaltig und effizient in der Regi-on. Verlässliche Rahmenbedingungen sind ein Muss. Er attestiert eine wahrlich aufregende Zeit der letzten Jahre, die sich auch in vielen Passagen des Geschäftsberichtes wiederfindet:

„Genau vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle die brandaktuellen Nachrichten aus Brüssel über das Aus-laufen der Quotenregelung zum 30. September 2017 diskutiert. Sicher sind Sie heute mit der Erwartung gekom-men, zu erfahren, wie es in Zukunft mit Zucker und Rüben weitergehen wird. Ich kann Ihnen viele interessante Infor-mationen und Hinweise zu den offenen Fragen verspre-chen, nicht jedoch endgültige Aussagen zu Mengen, Preisen oder Abrechnungssystemen.

Nachdem an den politischen Eckdaten nicht mehr zu rütteln war, hat sich die Zuckerwirtschaft im gesamten vergangenen Jahr intensiv mit der Analyse der neuen Situation und möglichen Reaktionen und Anpassungen

befasst. Es zeigt sich, dass der Teufel wie immer im Detail steckt und noch viel Arbeit nötig ist, um sich auf die mit großen Fragezeichen versehene Zukunft vorzubereiten. Dazu kommt erschwerend, dass sich die Zuckermärkte auf einer rasanten Talfahrt befinden, was sich in den ak-tuellen Ergebnissen von Südzucker niederschlägt und die Zukunftsperspektiven zusätzlich drückt oder zumindest unsicherer macht.

Vor diesem Hintergrund sind wir auf die Ausführungen unserer beiden Referenten besonders gespannt …“.

Dr. Jochen Fenner bittet die Versammlung, der im ver-gangenen Jahr verstorbenen Verbandsmitglieder zu ge-denken. Stellvertretend nennt er Karl Weisenberger (18 Jahre VM in Gramschatz), Heinrich Dittmann, Versuchs-ansteller von Allersheim, Wilhelm Dürr, Obergutachter von Zeil (1987-2001) sowie Erhard Markert (VM Mar-tinsheim).In einer separaten Würdigung ehrt Dr. Jochen Fenner den aktuell verstorbenen VSZ-Ehrenvorsitzenden Hans-Georg Andreae (1993 – 2000 VSZ-Vorsitzender und Südzucker-Aufsichtsratvorsitzender).

Dr. Jochen Fenner gibt einen Überblick über das abgelaufene Geschäftsjahr und die aktuellen Aufga-bengebiete, die sich aus politischer Sicht, globaler (Zu-ckermarkt-) Sicht und der (noch) guten Kampagne 2013 ergeben haben.

Zur Situation und den Vorträgen passt das Leitthema (Motto):

„Zukunft: Zucker & Rüben im Wettbewerb“

Das Motto ist plakativ am Podium sichtbar und anschau-lich durch eine Beamer-Präsentation, die bis zum Beginn

Page 102: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

102

der Veranstaltung an der Leinwand abläuft, selbstredend ergänzt.

Anschließend bittet der Vorsitzende um ein Grußwort:

Manfred Ländner – MdL aus Kürnach:■ Vorstellen der wachsenden Gemeinde Kürnach

(4.800 Einwohner, 1.200 ha Fläche)■ Höllberg–Halle im Jahr 1989 eingeweiht;■ Umsetzung der EU-Agrarpolitik 2015-2020 in

Endabstimmung im Landtag.

Ehrung mit der „Goldenen Zuckerrübe“ für langjährige Verdienste im fränkischen Zuckerrübenanbau:

Dr. Fred Zeller: Seit 1992 bei der SZVG (ab 1995 Geschäftsführer), seit 2010 VSZ-Geschäftsführer und dzz-Chefredakteur in Ochsenfurt.

VORTRAG: Dr. Thomas KirchbergMitglied im Vorstand der SÜDZUCKER AG„Zukunft des EU-Zuckers – zwischen Politik, Markt und Verbraucher“

Der Vorsitzende Dr. Jochen Fenner leitet nach den turnusgemäßen Regularien in den Vortragsblock der Ge-neralversammlung über und nimmt zu einigen aktuellen Entwicklungen wie folgt Stellung:

„2013/14 konnten wir dank immenser Ertragszuwächse im Herbst wieder eine sehr gute Ernte (70,6 t/ha) bei mittleren Zuckergehalten (17,8 %) einfahren, was einem Zuckerertrag von 12,6 t/ha, d. h. knapp auf Vorjahresni-veau, entspricht. Auch die Rübenpreise haben wir in den Winterversammlungen in Anbetracht rückläufiger Zucker-erlöse als „noch gut“ bezeichnet. Mittlerweile hat sich dieses Umfeld jedoch deutlich verschlechtert.

Die im Vorjahr wegen vorangegangener Übertragungen und großer Zuckerüberhänge stark reduzierte Anbauflä-che (22.400 ha) hat sich 2014 wieder um 4,7 % erhöht, was aber noch immer unterdurchschnittlich ist (z.B. 2012: 25.680 ha). Die Zahl der aktiven Anbauer ist weiter von 4.234 auf rund 4.100 gesunken.

Eine wichtige Weichenstellung aus dem Vorjahr wird nun 2014 umgesetzt: Ab dieser Kampagne liegt der Rüben-transport ausschließlich in bäuerlicher Hand. Hohe Bei-trittsquoten in den bisherigen Speditionsgebieten sollten einen reibungslosen Übergang gewährleisten.

Doch nun zurück zu den brennenden aktuellen Themen, die wir in zwei Gastreferaten beleuchten wollen. Seit den Beschlüssen zur Reform der Agrarpolitik dreht sich für unsere Verbände und das Unternehmen fast alles um die Gestaltung der Zukunft. Auf vielen Ebenen wird diskutiert, abgewogen, geplant. Noch sind viele Fragen zu lösen.

Wir freuen uns nun auf die beiden Vorträge:

■ Dr. Thomas Kirchberg, Mitglied des Vorstandes der SZ AG, der uns dieses Umfeld des „EU-Zuckers zwi-schen Politik, Markt und Verbraucher“ aus der Sicht des Unternehmens vorstellen wird.

■ Prof. Bernward Märländer, Leiter des IfZ Göttingen, der uns hoffentlich nachweisen kann, dass die Zuckerrü-be als leistungsstarke, umweltschonende und vor allem effiziente Frucht bestens für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist.“

In seinem 50-minütigen Referat erläutert Dr. Thomas Kirchberg, Mitglied im Vorstand der Südzucker AG, folgende Teilbereiche:■ Bewertung der GAP-Reform 2013 als „keinen großen

Wurf“ und gefährlichen Trend zur Renationalisierung der Agrarpolitik (Ausweitung fakultativer, gekoppelter Stützung im Rübenbereich bei 9 EU-Ländern wirkt wettbewerbsverzerrend);

■ aktuelle Welt-Zucker-Situation unter Mengen und Preisdruck (WMP bei 350,-- Euro/t; EU-Preis unter 570,-- Euro/t fallend);

■ die EU ist offen für Zuckerimporte aus aller Welt… bei begrenzten, lizenzierten Exportmengen von max. 1,4 Mio. t!

■ Image von Zucker in der Ernährung mediengetrieben … negativ!

■ Zucker nach 2016 wettbewerbsgetrieben von Impor-ten, von Isoglukose, von Überschuss-Regionen in der EU und Exportmöglichkeiten am Weltmarkt;

■ ein neues Gleichgewicht am (EU-) Markt muss sich finden – Kostenmanagement als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit;

■ Kostenführerschaft in der gesamten Prozesskette angestrebt, was auch Effizienzsteigerung im Roh-stoffbereich bedeuten muss (alle Ertragspotenziale realisieren, getrieben von einem angepassten, neuen Mengen- und Bezahlungssystem);

■ Anforderungen der Verbraucher an eine „Bilderbuch-Produktion“ unter Betonung der Nachhaltigkeit (z.B. Pilotprojekt Blühstreifen);

■ optimistisch in die nahe und ferne Zukunft sehen (glo-baler Wachstumstrend): EU-Zucker wird weiterhin/wieder eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt spie-len;

■ Überblick zur Südzucker-Strategie unter Einbezug von Importen, Isoglukose und Wachstum außerhalb der EU = mittelfristiger Ausblick auf 550 Mio. Euro Jahresergebnis;

■ mutig in die Zukunft, um alle Chancen und Potenziale mit der richtigen Einstellung zu nutzen.

Das Referat endet unter Applaus der Anwesenden. Die Diskussion dieses Vortrages erfolgt nach dem Referat von Prof. Dr. Bernward Märländer.

Page 103: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

103

REFERAT: Prof. Dr. Bernward MärländerLeiter des Instituts für Zuckerrübenforschung, Göttingen„Die Zuckerrübe: leistungsstark, umweltscho-nend, effizient“

Prof. Dr. Bernward Märländer hält ein 50-minütiges Referat; seine Präsentation ist wie folgt zusammenzufas-sen:■ Potenzial der Zuckerrübe für vielfältige Nutzung im

Bereich Lebensmittel, stofflicher Verwertung, Bioetha-nol, Futtermittel und Biogas von heute 14 t Zucker/ha auf mögliche 23 t!

■ BZE-Prognose bis 2025 getragen von biologisch-technischem Fortschritt (50 % Züchtung, 50 % Anbau/Klima);

■ züchterischer Fortschritt getragen von der Erhöhung des Chlorophyll-Gehaltes in den Blättern, des Rüben/Blattverhältnisses und des Zucker/Mark-Verhältnisses (mehr Zucker, weniger Gerüstsubstanz);

■ Rolle des Markgehaltes bei der Ernte, Lagerung – je höher, umso besser!

■ Regionale Zuckererträge im Süden Deutschlands stets am höchsten in vielfältigen Fruchtfolgen (Betriebsbe-fragungen 2010 – 2012) und bei unterschiedlicher gesellschaftlicher Wahrnehmung: „die Zuckerrübe ist divers“ (Hinweis auf Diversifizierung, Nachhaltig-keit…);

■ nationaler Aktionsplan (für die nachhaltige Verwen-dung von Pestiziden) nach Leitlinien des integrierten Pflanzenschutzes mit Entwicklung des Behandlungsin-dex (im Mittel 4 – 5, Weinreben im Vergleich über 15!) unter dem Ziel der Risikominderung;

■ Rolle des Pfluges auf den Regenwurm gravierend;■ Öko- Effizienzkriterium N-Düngung bei Zuckerrübe

äußerst positiv – d. h. N-Bilanz im BRD-Mittel = plus 100 kg N/ha, bei der Zuckerrübe negativ!

■ Charakteristikum eines Top–Landwirts: Aussaattermin, Bodenschonung …

■ Prognose bis 2025 mit Nutzung der max. möglichen Sortenleistung (orientiert an Leistung neu zugelasse-ner Sorten) zu dann 91 % im Vergleich zu heute mit 75 %.

Prof. Dr. Bernward Märländer erhält für seinen exzellen-ten Vortrag großen Beifall, obwohl die Lichtverhältnisse seine Beamer-Präsentation zeitweise „verblassen“ ließen (!). Eine Tischvorlage über die wichtigsten Passagen lag aus.

Der Vorsitzende betont mit Freude, dass die deutsche Zuckerwirtschaft froh und stolz ist, ein solch „effizientes“ Institut (IfZ Göttingen) zu haben.

Diskussion (Leitung Dr. Jochen Fenner):

In der anschließenden Aussprache über beide Vorträ-ge werden von den Herren Baron Hanskarl von Thün-gen, Hermann Ruß, Dr. Stefan Streng, Karl Groenen,

Andreas Benkert, Hans Imper, Prof. Bernward Märländer, Dr. Klaus Ziegler und Dr. Thomas Kirchberg folgende Gesichtspunkte ergänzt:■ Der Chlorophyll-Gehalt in den Blättern wurde exem-

plarisch an älteren/jüngeren Sorten untersucht, an-sonsten wird dieser Parameter nicht obligatorisch in den Sortenversuchen erhoben… neuere Sorten haben durchweg einen um 1 % niedrigeren Mark-Gehalt; neue Sorten bringen den Fortschritt!

■ Die Zukunft im Blick auf Dokumentation der Nachhal-tigkeit (SAI) bedeutet mehr Bürokratie/mehr „Schreib-kram“, weniger wirtschaftlichen Erfolg (?);

■ höherer Markgehalt bedeutet höhere Resistenz ge-gen (Ernte-)Beschädigungen, bessere Lagerfähigkeit; die Frostresistenz endet bei minus 6˚C!

■ Effizienzsteigerung bedeutet auch Frachtkostensen-kung, was frachtnahe Gebiete bevorzugt – eine kon-sequente, vollständige, individuelle Frachtbeteiligung des Anbauers bedeutet eine Zerreißprobe für den Verband (was schon bei der Schließung der Zucker-fabrik Zeil offenkundig wurde) = Grenzen der Anbau-konzentration!

■ Wunsch auf mehr Optimismus und weniger Pessimis-mus;

■ neue Vertragsmenge nach 2016 auf Basis betriebsin-dividueller Quotenrübenmengen denkbar und wahr-scheinlich;

■ Handlungsmuster für die Zukunft: Wettbewerb braucht Fitness – Fitness braucht Motivation – Moti-vation braucht (Selbst-) Vertrauen – Vertrauen braucht Glaubwürdigkeit – Glaubwürdigkeit braucht Transpa-renz! Das sollte auch die Basis für das neue Bezah-lungssystem sein, das der Verbandausschuss mit zu entwickeln hat.

■ Verhandlungen über neues Bezahlungssystem und Frachtkostenaufteilung stehen an… schwierige Zeit für zu viel Optimismus;

■ Forderung: keine Zuckerimporte von Flächen auf de-nen ehemals Urwald stand… bei WTO spielt dies kei-ne Rolle!

■ Umweltleistung Zuckerrübe stärker in den Fokus der Öffentlichkeit bringen (z. B. „Zucker & Rüben“–Tag in Ochsenfurt);

■ Trend hin zu bilateralen Länder – Abkommen unter Einbeziehung von zollfreien Zuckerimporten: Zukunft Zuckerpreis vom Weltmarkt getrieben;

■ Rohstoffverfügbarkeit, Wettbewerbssicherheit, Auslas-tung der Anlagen und Effizienz stehen im Fokus… bei stabiler, nachhaltiger Produktion und Fruchtfolge-Antei-len unter 25 % über einen (vertraglich gebundenen) längeren Zeitraum; dabei ist mittel- und langfristig die Attraktivität des Zuckermarktes ausschlaggebend.

Ein kurzes Fazit des Vorsitzenden aus Referaten und Dis-kussion:■ Bereits vor einem Jahr haben wir festgestellt, dass

nach einer sehr erfolgreichen Phase neue Herausfor-derungen auf uns zu kommen.

Page 104: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

104

■ Das Tempo dieser Veränderungen hat uns allerdings überrascht. Insbesondere das Marktumfeld stellt sich derzeit als sehr schwierig dar.

■ Von den politischen Rahmenbedingungen können wir keine entscheidende Entlastung mehr erwarten.

■ Jetzt heißt es deshalb, die gute Ausgangsposition der süddeutschen Zuckerwirtschaft zu nutzen, alle Kräfte zu bündeln und kreative Lösungen für die Zeit nach der Quote zu finden.“

Wünsche und Anträge wurden nicht gestellt.

Der Geschäftsführer informierte über verschiedene Vor-gänge:■ 1. Juli 2014, 16.00 bis 19.00 Uhr, Ochsenfurt■ Zucker- und Rüben–Tag (Erlebnistour) im Rahmen der

„Unterfränkischen Kulturtage“ vor dem Tag der Fran-ken am 6. Juli 2014;

■ Blattkrankheiten-Monitoring läuft an…■ 10. September 2014 Schallfeld/Gollhofen = nächste VM-Versammlungen (Fingerzeig auf Kam-

pagnebeginn) = apropos VM-Wahlen im Dezember 2014 (nach Strukturbereinigung/-Anpassung);■ sportlicher Termin in den Feldern zur Schosser- und

Spätverunkrautungs-Beseitigung;■ Sauerstoff-Schilder-Aktion (auf Nachfrage) mit unserer

„Multi–Kulti–Rübe“;■ Nächste VFZ-Generalversammlung = 26. Juni

2015, Mainfrankensäle Veitshöchheim

Der Geschäftsführer verwies auf die vielfältigen Informa-tionsquellen (Anbauhinweise Franken, ARGE-Versuchs-heft), die jedem zur Verfügung stehen. Daneben wird der Verband zeitnah per Rundschreiben informieren – wenn es ganz schnell gehen muss, auch per SMS (gemeinsam mit SÜDZUCKER).Abschließend appellierte Dr. Jochen Fenner noch an alle Anwesenden, das Motto des Tages vor Augen zu behalten und „stets Flagge zu zeigen“ für auskömmliche Rahmenbedingungen und positive Darstellung unseres „Zuckers“ in der Öffentlichkeit: „Wir kommen aus einer erfolgreichen Phase, die nach der Reform von 2005/06 kaum für möglich gehalten wurde. Anbau und Transportwesen sind sehr gut aufge-stellt. Trotzdem gilt es nun, alle Reserven in Feld und Fab-rik zu heben. Wir glauben weiter an die Zuckerrübe und ihre Zukunft und wollen aus einer Position der Stärke die Herausforderungen annehmen.“

Der Südzucker wünschte er weiterhin viel Erfolg, dass es als innovatives und kompetentes Unternehmen an der Seite der Bauern bleiben möge; denn dann sind auch die Zuckerrübenbauern erfolgreich ...

Die Presse veröffentlicht im Nachhall der VFZ-General-versammlung einen Artikel im BLW und MAIN-POST– analog auch in der dzz (Juli 2014).

Vor der Veranstaltung wurden 12 Schilder für die Blüh-streifen-Pilotprojekte in Franken verteilt.

InformationsveranstaltungenIn den 15 Kreisversammlungen traten als Redner für den Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer der Vorsitzende, Dr. Jochen Fenner, der 1. stellvertretende Vorsitzende, Ernst Hahn, der 2. stellvertretende Vorsitzende, Johan-nes Menth und der Geschäftsführer, Dr. Klaus Ziegler sowie für den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer der Geschäftsführer, Christian Beil, auf.

Für die Südzucker AG/Geschäftsbereich Zucker/Rüben referierten Dr. Rainer Schechter, Dr. Eberhard Krayl, Dir. Manfred Kröhl, Dir. Alfons Münch, Inspektor Rainer Bau-mann, Inspektor Ernst Merz und sein Mitarbeiter Simon Vogel. An den überregionalen Versammlungen nahmen 2.534 Zuckerrübenbauer (incl. ZR-Tag, Rode-GBR’s, VM, Kuratoriumstagung) teil.

Versammlungsthemen waren:■ Abgekühlter Zuckermarkt mit Preisentwicklung■ Entwicklung der bäuerlichen Beteiligung (SZVG-Papiere)■ Vegetationsverlauf■ Zuckerpolitik und Agrarpolitik■ Südzucker-Rohstoffportal■ Nachhaltigkeit der Zucker- und Rübenproduktion■ Einheitlicher bäuerlicher Transport■ Pflanzenschutz■ Zukunft Quotenregelung + Lieferrechte –

Ausgangssituation 2017■ Eckpunkte des Anbaus ab 2017■ Mietenschutz – mechanisierte Mietenpflege■ Neue Sortenempfehlung■ Kampagne 2014■ Anbau-Empfehlungen und „Rübenprofi“■ Industrie-Rüben/Zucker bei Südzucker■ Kostenstruktur des Anbaus in Franken■ Rübenpreise + Bezahlungssystem■ Individuelle + Generelle Übertragung■ Qualitätsbezahlung und -bewertung■ Rohstoffportal + Anbauplaner 2015■ Rübenbegutachtung, Rückwärtskippung■ Pillierung des Saatgutes, Drainauflage■ SZVG-Themen und Zusammenhänge■ Vertrauensmänner + Rohstoff-Service (neu)■ „Highlights“ Unternehmen Südzucker■ Roden, Laden, Reinigen und Transport■ Anbau 2015 – Flächenreduzierung■ Vertragsänderungen ab 2015■ Ethanolmärkte, Teller & Tank-Diskussion■ Saatbettbereitung + Saatzeit■ Lieferrechte = Basis des Zuckerrübenbaus■ Rübenabrechnung + Auszahlung■ Frachtbeteiligung der Zuckerrübenbauer■ EUF-Düngung, Grunddüngung, Bodenstruktur■ Transport in fünf Zuckerfabriken

Page 105: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

105

■ Elektronischer ZR-Liefervertrag■ Blattkrankheiten-Strategie der Bekämpfung■ Reduzierte Probenahme ab 2015

Besondere Diskussionspunkte waren:■ Anfuhrorganisation und neue Rübenströme, Feldwege-

problematik■ Zukunft Zucker + Rüben ohne Quoten■ Anbau ab 2017■ Bodenuntersuchung nach EUF■ ZMO-Rahmenbedingungen, Lieferrechtspreise, Pacht-

preise■ Südzuckerengagement, Kartellverfahren■ Die Erzeugung von Qualitätsrüben, Ethanolrüben,

Industrierüben■ Werbung/Schilderaktionen für Rüben-Zucker■ Wirtschaftlichkeit der Südzucker-Beteiligungen■ Rübenanbau in besonderem Konkurrenzumfeld■ Einbezug der VM’s in die Logistik■ Anbauausgestaltung 2015■ Mietenpflege-Aktion, mechanisierte Mietenpflege■ Papierintensive Rübenabrechnung – Rohstoffportal■ Kosten und Wirkung der Pillierung■ Zufriedenheit mit derzeitigen Erlösen■ Rolle des Rohstoff-Service der Südzucker■ VM-Strukturbereinigung■ „Mont Blanc“-Beratungsinitiative■ Fachtbeteiligung der Anbauer■ Hinweis auf Besuch der Generalversammlung mit politi-

schen Signal■ Lager- und Lieferrisiko bei immer längeren Kampagnen■ Rübenbewertung■ Anbau ohne Quoten, aber mit Lieferrechten■ Nematoden-Untersuchung■ frühe Mitteilung des Anfuhrplanes■ weitere Detailfragen zum Anbau post Quota■ kritische Situation eines wirtschaftlichen Zuckerrübenan-

baus■ Begutachtung von Beiladungen■ Frachtferne Rüben mit Übertragungsmöglichkeit■ Biozucker bei Südzucker■ finanzieller Anreiz zur Steuerung der Anbaudisziplin■ dunkle Wolken am Zucker-Horizont■ faire Zucker-Rüben-Preise■ Zuckermärkte 2014/2015 und 2015/2016

Von der Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen in Franken referierten Ing. (FH) Manfred Anselstetter und Landwirtschaftstechniker Erich Göbel in 21 Ortsversamm-lungen mit einer Besucherzahl von 985 Teilnehmern über den modernen Zuckerrübenbau (sowie die Ochsenfurter Besonderheiten von Seiten Südzucker).

Es wurden folgende Themen neben den neuesten Ver-suchsergebnissen behandelt:■ Ochsenfurter Anfuhrumstellung■ Amino-N-orientierter Zuckerrübenanbau

■ insektizide Pillierung + Drainauflagen■ Blattkrankheiten und Sortenstrategie■ Beratung und Kommunikation der Zukunft■ Bekämpfung von Schädlingen■ erlösorientierte Sortenwahl und N-Düngung■ Nematoden-tolerante Sorten■ Rhizoctonia-tolerante Sorten■ Sorten-Empfehlung 2015 ff.■ Klimawandel und Saatzeitpunkt■ organische Düngung■ Mulchsaat, Zwischenfruchtanbau, strip-Till■ Bodenuntersuchung■ extensiver-Intensiver Anbau – Greening■ neue Herbizide und Hilfsstoffe■ neue Indikationszulassung, Abstandsauflagen

In den Versammlungen der Arbeitsgemeinschaft spra-chen über die Belange der Zuckerfabrik Rübeninspektor Ernst Merz, Simon Vogel und Sebastian Siebauer (bzw. Baumann im Bereich WUG/EI) über:■ Kampagnedaten/Mietenpflege■ Rübenabrechnung-/bezahlung der Südzucker■ Strip-Till-Aktivitäten-Praxisrelevanz■ Mietenschutz■ Blühende Rübenfelder■ EUF zahlt sich aus!■ „Rübenprofi“ + Elektronischer Liefervertrag■ Umfrage-Ergebnisse■ Qualitäten, Amino-Stickstoff und Ausbeute■ Ethanolrüben, Industrierüben■ Sägeräteeinstellung bei trockenem Frühjahr■ maschinelle Mietenabdeckung■ Wirtschaftlichkeit des Anbaus■ Südzucker-Rohstoff-Service■ Mont Blanc-Aktionen■ Industrierüben-Produktion■ Blattkrankheiten-Monitoring■ Südzucker-Rohstoffportal

In der Diskussion wurden von den Anbauern folgende Themen angesprochen:■ Anbau ohne Quoten ab 2017■ Frachtbeteiligung des Anbauers■ äußere Qualität von Sorten■ Pflanzenschutz, Pillierung ohne Neonics■ EUF-Bodenuntersuchung + Düngung■ Feldwegebau, Transportumstellung■ bäuerlicher Transport■ Fahrer-/Mieterverhältnis bei LMG-/LMZ-Abfuhr■ Sortenwahl + Blattkrankheiten + Überlagerung■ 120 Tage-Kampagnen■ Carbokalk■ Rüben- und Mietenpflege■ Zwischenfrüchte + Greening■ Anfuhreinteilung und Abfuhr■ konzentrierte Abfuhr, Blockabholung■ schlagbezogene Abfuhr

Page 106: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

106

■ Anbau von Zuckerrüben in Konkurrenz anderer Feldfrüchte

■ Erzeugung von Qualitätsrüben, Anbau von „Ethanolrü-ben“

Daneben wurde beim Ochsenfurter „Zucker- und Rüben-Tag“ am 1. Juli 2014 (600 Teilnehmer) gemeinsam mit den LMZ’s/LMG’s und der Berufsschule die Bevölke-rung informiert – nach dem Motto „Erlebnistour vom Bo-den bis zur Zuckerfabrik“.Insgesamt nahmen ca. 85 % der Verbandsmitglieder die Weiterbildungsmöglichkeiten wahr ... etwas mehr als im Vorjahr.Den Biorübentag in Fährbrück am 12.02.2015 gestal-teten die Herren der Arge Franken mit (65 Teilnehmer).

Neben den Aufsichtsrats-Sitzungen der LMZ-West/Ost und der LMG Ochsenfurt gestalteten Vorsitzende und Geschäftsführer die jeweiligen Generalversammlungen aktiv mit:

■ 25. Juni 2014 19:30 Uhr, Mehrzweckhalle Erbshausen

■ 05. September 2014 19:30 Uhr, Sporthalle Kolitzheim

■ 12. September 2014 20:00 Uhr, Haus der Jugend, Gaukönigshofen

Die lokale und überregionale Presse sowie Rundfunkanstal-ten berichteten von den meisten Ereignissen.

18. Unterrichtung der Verbandsangehörigen

In der Berichtszeit wurden zur Information der Damen und Herren Vertrauensmänner sowie der Zuckerrüben-bauer zwei Rundschreiben herausgegeben. Gemeinsam mit der Südzucker AG, Gebietsdirektion Mitte/Rüben-abteilung Ochsenfurt bzw. Rain hat der Verband acht Rundschreiben verfasst. Ab September 2012 sind diese Rundschreiben generell jedem Rohstoffportal-Nutzer zugänglich. Zusätzlich hierzu wurden Informationen zur Schlagdokumentation und Nachhaltigkeit, Empfehlun-gen zur Blattkrankheiten-Bekämpfung (plus SMS!), In-formationen zum Kampagnebeginn 2014 in Ochsenfurt und Rain a.L. – sowie:

■ Vertrag 2014 und Saatgutbestellung■ Informationen zum Zuckerrübenanbau 2014■ Nutzung des Südzucker-Rohstoffportals – Info-Bro-

schüre■ Individuelle Übertragung 2014 – Anbauumfang

2015■ Mietenabdeckung – aktuell! – auch gegen Nässe!■ Achtung: Blattkrankheiten bei Zuckerrüben 2014■ Sorten- und Anbau-Empfehlungen■ Schlagdaten-Bestellung Carbokalk – EUF-Vliese■ Biokampagne 2014 und Anbau 2015■ Bezahlung der Industrierüben 2014 (IRZ)■ Zusatzvertrag für Biorüben■ Schlagdokumentation und Nachhaltigkeit – Überprü-

fung der Anbaugemeinden Kolitzheim, Röthlein (15 Anbauer)

■ vorläufige Rübenabrechnung 2014 (zum Zwecke der Umsatzsteuerfeststellung)

■ Flyer „Gemeinsam für einen sicheren Rübentransport“ (Transporteure)

■ Retroreflektierende Folien (Transporteure, Transport-gruppen)

■ Mitteilung der Rübenkategorien und Qualitätsmittei-lung 2014

■ Saatgutbestellung für den Anbau 2015■ Vertragsindustrierüben für den Anbau 2014 + 2015■ Südzucker-Report 2014 (Winterversammlungen)■ Werbung für eine „Schilderaktion“■ Flyer „Anforderungen für den landwirtschaftlichen

Transport ...“■ Industrierüben: Markt, Menge, Preis, Übertragung,

Anbau 2014/2015■ Futtermittelbestellung über das Rohstoff-Portal■ Übertragung und Anbau 2015■ Aktuelle Informationen zum Zuckermarkt – Anbau

2014 (IRZ)■ Mont Blanc-Aktion: Saatgutbestellung Nematoden-

tolerante Sorten 2014/2015■ Bestellung von Saatgut für Biomasse-Rüben■ Nematoden-Untersuchung 2014 + 2015■ Lieferdaten-Einsicht über das Rohstoff-Portal und

Wegfall des Wiegebeleges an der Ausgangswaa-ge des Rübenhofes der Zuckerfabrik Ochsenfurt

Vor der Kampagne fanden zwei Versammlungen für die Vertrauensmänner statt: Am 10.09.2014 in Gollhofen und Schallfeld. An diesen Veranstaltungen haben 233 Vertrauensmänner (insgesamt 270 Besucher) teilgenom-men.

Die Anwesenden wurden über die Probleme vor der Kampagne 2014 und die anstehenden VM-Wahlen (mit Strukturbereinigung) unterrichtet. Sie wurden über den neuesten Stand der

■ Ernteaussichten■ Weltzuckermarktlage■ EU-Beschlüsse: ZMO ohne Quoten ab 2017■ Kampagneplanung 2014, Logistik des Transports

über Internet (Rohstoffportal)■ Saatgutbestellung/Blattkrankheiten

Page 107: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

107

■ Rübenbegutachtung in der Kampagne 2014 + EUF■ Transportumstellung Ochsenfurt■ Beschlüsse des Ausschusses■ Industrierüben, Ethanolrüben 2014/2015■ Neuerungen der Rübenabrechnung/-bezahlung■ Aktuelle Lage am Zuckermarkt■ VM-Wahlen 2014 und Struktur

informiert.

Die neu gewählten bzw. wieder gewählten Vertrauens-leute wurden in zwei Versammlungen am 26.02.2015 (Schallfeld/Gollhofen) geschult – 163 Vertrauensleute von 213 möglichen waren anwesend.

Die vorgetragenen Probleme und Wünsche der teilneh-menden Zuckerrübenbauer/Vertrauensmänner wurden behandelt.

Seit 1. Februar 1992 ist in der Verbandsgeschäftsstelle ein Informationstelefon, kurz „Infotel“ genannt, instal-liert und erfreut sich reger Nutzung. Unter der Rufnummer 09303/99199 kann sich jedes Verbandsmitglied über die aktuelle Situation in und um Zuckerrüben informieren. In der Berichtszeit (01.04.2014 – 31.03.2015) wurden insgesamt 28 Ansagen durchgeführt, die 3.602 Interes-senten (Vorjahr 4.341) abgehört haben.

Seit dem 08.12.1999 ist das Eibelstadter Rübenteam (VFZ, ARGE, RFZ) unter www.frankenrueben.de und/oder www.rueben.de mit Blick auf Beet Europe Seligenstadt am Netz. Pro Woche verzeichnen wir etwa 2.000 Zugriffe auf unser Angebot. Eine neue Home-page mit Anpassung auf die neueste Kommunikations-technik ist in Arbeit. Daneben arbeitet die ARGE Franken an www.bisz.suedzucker.de mit.

Damit stellen sich die „Frankenrüben” dem Trend der Zeit auf eine stetige Erreichbarkeit. Unter der entsprechenden „Webseite” kann Tag + Nacht das Neueste rund um Zu-

cker + Rübe abgerufen oder kommuniziert werden. An-dererseits findet die „Handy-Epoche” noch die tageszei-tunabhängige Ergänzung. Alle Herren des Eibelstadter Beraterteams sind mobil erreichbar.

Sauerstoff-Schilder-Aktion 1999 – 2014Die Leistungen der Zuckerrübe sollen breite Kreise der Bevölkerung durch eine Schilderaktion in ganz Süd-deutschland erfahren. Mit Schildern „Sonnenkraftwerk Rübe” auf Rübenfeldern, die an Spazier-, Wander- oder Fahrradwegen liegen, konnten viele interessierte Ver-bandsmitglieder in ihrer näheren Region werben/auf-klären. Ca. 460 Exemplare glänzen mittlerweile in ganz Franken. Ständige Nachfragen bestätigen die Aktualität dieser Aktion auch für 2014/2015. Eine Neuauflage mit neuem Konzept (Bioethanol, C02-Bindung) wurde ab 2012 umgesetzt. Im Rahmen von Feldtagen, Ortsfesten (Tag der offenen Hoftüre) und Blühstreifen sind diese Schilder präsent und verfügbar.

Mehrmals während des Jahres kommentierte Dr. Klaus Ziegler, Geschäftsführer, die Kampagne und die aktuelle Rüben-Situation in TV Touring, Radio Primaton Schwein-furt, Radio Charivari, Bayerischen Fernsehen (mit Ma-schinenring Ochsenfurt – Ernte) bzw. Bayerischen Rund-funk (Welle Mainfranken). Daneben informierten der Geschäftsführer und die Vorsitzenden die Lokalpresse (Wochenblatt, Main-Post, die Fränkische Landeszeitung, die Kitzinger, Windsheimer Zeitung, Saalezeitung, BLW, Hohenloher Tagblatt) für entsprechende Artikel.

Des Weiteren gaben die Vorsitzenden und der Ge-schäftsführer mehrmals Interviews mit Rundfunkanstalten zur EU-Markt-Politik-Situation, der Kampagne 2014 bzw. Erlösaussichten.

Viele lokale Aktionen zur Sensibilisierung der Zucker/Zu-ckerrübe-Belange, zum Erhalt der Zuckermarktordnung oder im Rahmen der aktuellen Zuckerpolitik landeten in der Lokalpresse und dzz ... herzlichen Dank!

19. Überregionaler Informationsaustausch/Öffentlichkeitsarbeit

Vorstand und Geschäftsführung des Verbandes Fränki-scher Zuckerrübenbauer betreuten – meist in Koopera-tion mit Südzucker und Süddeutschem Verband – viele Gäste und Besuchergruppen ... Multiplikatoren u.a.:■ 01.04.2014

Fachstellen-Beirat in Ochsenfurt■ 03.04.2014

Besprechung VM-Struktur in Eibelstadt■ 13..04.2014

Generalversammlung MR Arnstein in Bergtheim■ 17.04.2014

VFZ (H. Bonnländer und R. Schmitt)- Kassenprüfung bei VSZ-Ochsenfurt

■ 22.04.2014 „Runder Tisch Bio-Rübenzucker“ beim AELF Würzburg

■ 23.04.2014 Besprechung „Rübenbewertung der Zukunft“ in Obertraubling

■ 24.04.2014 Generalversammlung des Verbandes Bayerischer Zuckerrübenanbauer e.V.

in Barbing■ 30.04.2014

Besprechung VM-Struktur in Eibelstadt

Page 108: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

108

■ 04.05.2014 Tag der offenen Tür im LfL-Lehr-, Versuchs- und Fach-zentrum Schwarzenau

■ 05.05.2014 Versuchsbesichtigung Bayer CropScience-Pillierungs-versuche, KWS SAAT AG

■ 07.05.2014 VbW-Veranstaltung „EU-starke Regionen“ in den Residenz-Gaststätten Würzburg

■ 09.05.2014 Biorüben-Feldtag in Worms-Pfeddersheim

■ 10.05.2014 Tag der offenen Stalltür in Eßleben mit Bundesminis-ter Schmidt-MdB

■ 12./13.05.2014 IIRB-Arbeitstagung „Agricultural Engineering“ in Bergen op Zoom (NL)

■ 14.05.2014 dzz-Redaktionskomitee in Offenau (ON)

ON-Gespräch der operativen Ebenen VSZ/ Südzucker

■ 19.05.2014 Besichtigung Wertprüfungen (BSA, IfZ, Arge Fran-ken)

■ 20.05.2014 Fachstellen-Seminar in Herrieden-Schernberg

■ 22./23.05.2014 AK Sorten des Koordinierungs-Ausschusses beim RRV-Bonn

■ 26.05.2015 Absprache „Zucker + Rüben-Tag“, Berufsschule Ochsenfurt

■ 28.05.2014 Besichtigung der Strip-Till-Versuche, Gieshügel Würzburg

■ 02.06.2014 Arge Franken-Rundfahrt „PSM-Industrie-Versuche“

■ 04.06.2014 Arge Franken-Rundfahrt „Züchter-Versuche“

Aufsichtsrats-Sitzung LMZ-Zeil West eG in Bergrheinfeld

■ 05.06.2014 Arge Franken-Rundfahrt für VFZ-Ausschuss + Besichtigung

Betrieb Edgar Sauer, Bergtheim■ 06.06.2014

KWS-Feldtag mit Vortrag „Zukunft Zucker + Rübe“ in Seligenstadt

■ 12.06.2014 BASF-Feldtag in Hüttendorf

■ 16.06.2014 Pressekonferenz zum „Zucker + Rübentag“

in der Fabrikstraße Ochsenfurt■ 17./18.06.2014

Exkursion zu den DLG-Feldtagen nach Bernburg Betriebsbesichtigung Gerbstedt (GF Beer)■ 25.06.2014

IIRB-Besuch (USA-Gäste: O. Neher, E. Wenninger) in Franken

Generalversammlung „LMZ-Zeil West eG“ in Erbshausen

■ 27.06.2014 Empfang zum „Tag der Franken“, TVO-Halle Ochsenfurt

■ 30.06. mit 03.07.2014 IIRB-Kongress in Dresden mit Fach-Poster

„Nematoden“ der Arge Franken■ 01.07.2014

„Zucker + Rüben-Tag“ in Ochsenfurt Erlebnistour vom Boden bis zur Zuckerfabrik in der

Fabrikstraße■ 03.07.2014

Treffen „Fahrer-Knigge“ des BBV/MR/LRA Wü/VFZ■ 04.07.2014

Generalversammlung „Produktenbörse Würzburg e.V.“ am AELF

■ 07.07.2014 CARMEN-Symposium in Würzburg

■ 09.07.2015 Infoaustausch mit Syngenta „Beizen“ in Eibelstadt

■ 10.07.2014 VSZ-Jahrestagung in Ochsenfurt

Jugendförderung Franken Beratertagung am Ihinger Hof, Stuttgart■ 17.07.2014

Südzucker-Hauptversammlung in Mannheim■ 22.07.2014

Nachbesprechung zum Tag der Franken beim Weinbauverband Franken in Würzburg■ 12.08.2014

Blühstreifen-Aktion mit Main Post in Erbshausen■ 20.08.2014

LMG Ochsenfurt eG-Aufsichtsratssitzung in der Zuckerfabrik Ochsenfurt■ 26.08.2014

SAATEN UNION-Fachtagung in Wadenbrunn■ 27.08.2014

Fendt SAATEN UNION-Feldtag in Wadenbrunn Ufr.-BBV-Tag in Wadenbrunn (MdB Schindler) SV-Nematoden-Fachtagung in Worms■ 29.08.2014

Interview Bayerischer Rundfunk zur Kampagne 2014■ 01.09.2014

IfZ-Versuchsbesichtigung ARGE Franken SV-Feldtag in Worms (Arge Franken)■ 03.09.2014

Zuckerrübenanbauer-Verband Könnern Generalversammlung und Feldtag, Gut Merbitz■ 04.09.2014

VHPZ-Generalversammlung in Worms Interview Main Post zur Kampagne 2014■ 05.09.2014

„Wetterauer“ Generalversammlung in Nieder-Florstadt

LMZ-Zeil Ost eG-Generalversammlung in Kolitzheim

Page 109: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

109

■ 10.09.2014 Kommission Rüben-Analytik in Ochsenfurt

VM-Versammlungen Schallfeld/Gollhofen■ 12.09.2014

BSA/IfZ-Versuchsbesichtigung Arge Franken■ 12.09.2014

Segnung LMG Ochsenfurt eG-Technik und -Fahrer auf dem Rübenhof der Zuckerfabrik Ochsenfurt BR-BLW-Main Post-Reportage zur Kampagne 2014 LMG-Generalversammlung in Gaukönigshofen■ 17.09. mit 19.09.2014

CIBE „Technische Kommission“-Tagung in Bologna (I) Vortrag Geschäftsführer■ 25.09.2014

Kuratoriums-Vorstands-Sitzung in Ochsenfurt■ 30.09.2014

IIRB-Seminar bei „Beet Europe Dobieszów (PL)“■ 01.10. bis 03.10.2014

Fachexkursion zu „Beet Europe Dobieszów (PL)“ Besichtigung der Zuckerfabrik Cerekiew (PL) Rückfahrt über Görlitz (D)■ 08.10.2014

4. Norddeutscher Rübentag in Kolenfeld bei Hannover

■ 14.10.2014 Infoaustausch „Problem Fahrernachwuchs im Rüben-transport“

in Herrieden■ 16./17.10.2014

Tagung der EUF-Arbeitsgemeinschaft in Ochsenfurt■ 23.10.2014

Maschineneinweisung „Mech. Mietenpflege“, SZ-Gut Hipfelhof

■ 24.10.2014 Feldtag „Zwischenfrüchte für Greening“

Betrieb Horst Düll, Rottenbauer■ 28.10.2014

dzz-Redaktionskomitee in Ochsenfurt■ 30.10.2014

LfL-Jahrestagung im „Mercure-Hotel“ (SW) Lukas-Benno-Erfahrungsaustausch in Sommerhausen■ 05.11.2014

Fachstellen-Sitzung in Ochsenfurt■ 10.11.2014

28. Wirtschaftsforum der VbW, Festung/Würzburg■ 13.11.2014

AK Pflanzenschutz-ARGES in Ochsenfurt LKP-Ausschuss-Sitzung in Karlskron■ 18.11.2014

ROPA-Pressetage in Sittelsdorf■ 22.11.2014

ROPA-Fachtagung in Sittelsdorf■ 29.11.2014

Main Post-Interview zur Kampagne■ 01.12.2014

Bayer/BASF-Fachtagung auf der Hallburg■ 02.12.2014

Lenkungsgruppe WVZ-IfZ-Umfragen

■ 03./04.12.2014 AK Sorten/KA-Sitzung am IfZ Göttingen

■ 08.12.2014 Ochsenfurter Wirtschaftsforum mit

MdB Dorothee Bär■ 11.12.2014

Winterfachtagung der KWS in Einbeck■ 17.12.2014

Kommission Rübenanalytik dzz-Redaktionskomitee in Eibelstadt LKP-Mitglieder-Versammlung in Karlskron■ 22.12.2014

BR-Reportage zum LMZ-Zeil West-Rübentransport mit der Bäuerin Sigrid Reusch, Schonderfeld■ 14.01.2015

Kuratoriumstagung in Kassel-Baunatal Bus-Exkursion mit 70 Teilnehmern aus Franken■ 15.01.2015

BLE-Fachbeirat Zucker-Tagung in Berlin (Vortrag Geschäftsführer zu nachhaltigem Anbau) BR-Reportage zur Kampagne (Johannes Menth)■ 19.01.2015

Interview mit Südwestpresse Hohenlohe zur Kampagne■ 29.01.2015

Beratertagung Düren■ 05.02.2015

Infoaustausch „Greening/Kulap“ am AELF Würzburg■ 12.02.2015

Biorüben-Tagung in Fährbrück■ 18.02.2015

ARGES in Ochsenfurt (Versuchs-Ergebnisse und -planung)

■ 24.02.2015 Besprechung im Bayer. Landwirtschaftsministerium mit MDirg. Friedrich Mayer

■ 25.02.2015 Gesprächsforum Bodenschutz/Rübenschäden

auf Bundes-/IIRB-Ebene mit Herstellern, Eibelstadt■ 03.03.2015

Info-Austausch mit LMG/LMZ’s in Ochsenfurt■ 11.03.2015

Generalversammlung MR Maindreieck in Giebel-stadt

■ 06.03.2014 MR-Generalversammlung Saalbau Lutz in Giebel-stadt

■ 16.03.2015 TTIP-Podiums-Diskussion in den Mainfrankensälen Veitshöchheim

■ 17.03.2015 Infoaustausch Sensorik Erntetechnik am IfZ-Göttingen

Kuratoriums-Vorstands-Sitzung in Ochsenfurt■ 20.03.2015

LKP-Generalversammlung in Weichering■ 31.03.2015

„Kleine Arbeitsgruppe Sortenprüfung“ des AK Sorten am IfZ-Göttingen

Page 110: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

110

20. Reform der Zuckermarktordnung („Ab 2017 ohne Quoten“)

Die Jahre 2006 bis 2013Am 24. November 2005 hat sich nach vielen Protesten der Zuckerwirtschaft der EU-Agrarministerrat auf einen Beschluss geeinigt, der am 20. Februar 2006 von den EU-Agrarministern formell verabschiedet wurde und am 1. Juli 2006 in Kraft trat, jedoch mit Blick auf Preissen-kung, Kompensation, Restrukturierungsfonds, Importre-gelungen für LDC-Zucker ... in unserem Sinne verbessert wurde; zu begrüßen war natürlich die lange Laufzeit bis 2016/2017 (nach Verlängerung 2013) ohne zwischen-zeitliche Überprüfung.

Jeder Zuckerrübenbauer erhielt noch vor den Winter-versammlungen 2006 ein Informationsschreiben über den Werdegang und den Beschluss zur Reform der Zu-ckermarktordnung detailliert aufgeschlüsselt. Im Oktober 2006 wurden die Übertragungs- und Nachlieferungs-möglichkeiten individuell mitgeteilt.

Letztendlich ist die Frage erlaubt: Was konnten wir (durch unsere Aktionen) verbessern?■ Rübenpreissenkung 39,7 % statt 43 %■ Preissenkung in 4 Stufen statt 2■ Ausgleichszahlungen 64,2 % statt 60 % (ab 2008)■ Einführung der Schutzklausel gegen die LDC-Staaten

– Verschärfen der Ursprungsregeln für LDC-Importe■ Erhalt der Zucker-Exportmöglichkeiten innerhalb

WTO-Limits■ Beibehaltung der Zuckerintervention bis 2009■ Aufstockung des Restrukturierungsprogramms der EU

Das Ringen um die Rahmenbedingungen zum Anbau 2007 ließen das Ausmaß der Nachbesserungsnotwen-digkeiten erahnen, die dann 2007/08 auf uns zukamen!

Freiwillige Rückgabe von VertragsrübenDie EU-Agrarminister haben am 26. September 2007 die notwendigen Beschlüsse zur Reform der Zucker-marktordnung gefasst. Dabei war es Ziel, die Bedingun-gen und die Annahme des Umstrukturierungsfonds zu verbessern:

■ Im Prinzip kann jeder Landwirt direkt Quote in den Fonds zurückgeben. Diese Rückgabe ist allerdings begrenzt auf maximal 10 % der Zuckerquote des Zuckerunternehmens. Falls ein Unternehmen jedoch mehr als 10 % seiner Quote zurückgibt, sind die di-rekten Rückgaben einzelner Landwirte an den Fonds gegenstandslos.

■ Im Falle einer Quotenrückgabe und bei entspre-chender Schließung von Werkskapazitäten werden 625,00 Euro/t Zucker Umstrukturierungs-beihilfen bezahlt. Davon entfallen 90 % auf die Zuckerin-dustrie (= 562, Euro/t Zucker) und 10 % auf die Rübenanbauer (= 62,50 Euro/t Zucker). Die Zucker-industrie ist verpflichtet, mit dem erhaltenen Betrag

die stillgelegten Werksstandorte zurückzubauen und Sozialpläne für die Arbeitnehmer zu erstellen.

■ Zusätzlich zu seinem Anteil aus der Umstrukturie-rungsbeihilfe erhält der Rübenanbauer eine zusätz-liche Zahlung von 237,50 Euro/t Zuckerquote. Zusammen ergibt dies knapp 300,00 Euro/t Zucker, sind knapp 45,00 Euro/t Vertragsrüben für Anbauer bei Südzucker.

Süddeutsches Modell zur Rückgabe von VertragsrübenDer Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. mit seinen Landesverbänden, die Süddeutsche Zuckerrüben-verwertungsgenossenschaft (SZVG) und Südzucker be-schlossen, an dem freiwilligen Rückgabeprogramm teil-zunehmen. Die freiwillige Rückgabe diente dazu, einer hoheitlichen entschädigungslosen Kürzung 2010 zuvor zu kommen.

Ein weiteres Ziel der süddeutschen Zuckerwirtschaft war es, eine möglichst große Menge an Vertragsrüben im Rahmen einer freiwilligen Rückgabe mit Struktur verbes-sernder Wirkung zu bekommen, um die Kürzung der Vertragsrüben aller Rübenanbauer möglichst gering zu halten. Um Frachtkosten zu senken, gab Südzucker mit einer zusätzlichen Frachtprämie in entfernteren Gebieten einen weiteren finanziellen Anreiz zur Rückgabe von Ver-tragsrüben.

Zur Umsetzung der beschlossenen Rückgabe von Zu-ckerquote in den Umstrukturierungsfonds kam im Rahmen der 1. Rückgabewelle ein Rückgabemodell in drei Schrit-ten zur Anwendung:

1. Schritt: – Einzug von nicht mit Lieferrechten ab-gedeckten VertragsrübenIm ersten Schritt wurden die Vertragsrüben, die nicht mit Lieferrechten abgedeckt waren, eingezogen. Auf den Einzug dieser Mengen im Falle von dauerhaften Kürzun-gen der Zuckerquote durch die EU-Kommission wurde seit Jahren hingewiesen, zuletzt bei der Ausgabe von Lieferrecht „M“. Die betroffenen Landwirte wurden insbe-sondere im Erinnerungsschreiben der SZVG zur Zeich-nung von Lieferrecht „M“ am 15. Januar 2007 hierüber informiert. Über diesen Schritt wurden bereits 1,1 % von den angestrebten 13,5 % der Zuckerquote einbehalten.

2. Schritt: – Freiwillige Rückgabe von VertragsrübenAlle Zuckerrübenanbauer des Anbaujahres 2007 erhiel-ten ein Angebot zur freiwilligen Rückgabe von Vertrags-rüben.

Zusätzlich zur EU-Umstrukturierungsbeihilfe zahlte Südzu-cker eine Frachtprämie für jeden km über 50 bis 85 km Ent-fernung zum nächstgelegenen Südzucker-Werk in Höhe

Page 111: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

111

von 0,30 Euro/t, von 86 bis 120 km Entfernung 0,45 Euro/t und km sowie für jeden km über 120 km Entfer-nung 0,50 Euro/t und km. Bei Rückgabe von Teilmengen erhielt der Betrieb von Südzucker lediglich eine Fracht-prämie für jeden km über 50 km Entfernung zur nächsten Fabrik in Höhe von 0,30 Euro/t. In Summe wurden mit diesem Schritt 6,0 % der 13,5 % eingesammelt.

3. Schritt: – Kürzung der notwendigen Mengen bei den verbleibenden RübenanbauernDurch die Rückgabe der 2006 erworbenen Zuckerzu-satzquote, die zu einer Erhöhung des Zuckergehaltes im Rübenlieferungsvertrages von 16 % auf 17 % führte, konnte die fehlende Rüben- bzw. Zuckermenge erreicht werden.

Somit konnten in Summe 13,5 % Zuckerquote in den Fonds fließen, ohne dass die ursprünglichen Vertragsrü-benmenge (vor der ZMO-Reform) beeinträchtigt wurde. Die mit dem Erwerb der Zusatzquote 2006 einherge-hende Anhebung des Zuckergehalts wurde also wieder zurückgenommen.

Im Zuge der 2. Welle bis 31. März 2008 gab Südzucker noch einmal 9 % ihrer Quote (zum 1.2.2008) zurück. Um den Kürzungssatz für verbleibende Rübenanbauer mög-lichst gering zu halten und weiteren ausstiegswilligen Anbauern diesen Weg zu ermöglichen, wurden noch einmal alle Anbauer angeschrieben und es wurde ihnen die Möglichkeit einer freiwilligen Rückgabe der Vertrags-mengen angeboten.

Bei dieser Aktion kamen 1,1 % der Vertragsmengen zu-rück, so dass der generelle Kürzungssatz 7,9 % betrug bzw. die Vertragsrüben ab 2008 nun 92,1 % der ur-sprünglichen Menge ausmachen. Im Bereich der Südzucker AG in Deutschland wurden insgesamt 313.399 t Zuckerquote zurückgegeben. Die Zuckerquote der Südzucker AG in Deutschland umfasst nun 1.158.989 Mio. t.

Vereinbarung zur Änderung der Ausgabe der Zu-ckerquote als VertragsrübenDie der Südzucker zugeteilte Zuckerquote ist die Grund-lage der Vertragsrüben der süddeutschen Rübenanbau-er, über die jährlich vor der Aussaat Lieferverträge abge-schlossen werden.

Eine Veränderung der Zuckerquote des Unternehmens führt zu einer Anpassung der Vertragsrüben der Anbauer.

In den Zuckerwirtschaftsjahren 2006/07 und 2007/08 erfolgte die Umrechnung der Zuckerquote der Südzu-cker in die Vertragsrüben der Anbauer auf Basis eines Zuckergehaltes von 17 % und einer Ausbeute von 15 %.

Dies vorausgeschickt, wurde am 2. Februar 2008 zwi-schen Südzucker, VSZ und SZVG vereinbart:

1. Ab dem Zuckerwirtschaftsjahr 2008/09 wird die Umrechnung der Zuckerquote der Südzucker in Ver-tragsrüben auf Basis des Zuckergehaltes von 16 % und einer Ausbeute von 14 % erfolgen.

2. Durch die Änderung der Ausgabe auf Basis 16/14 erhöhen sich die Industrierüben innerhalb der Ver-tragsrüben erheblich. Die Voraussetzungen, unter denen die Frachtzusage für alle Industrierüben in-nerhalb der Vertragsrüben gegeben wurde, haben sich damit wesentlich geändert und die Frachtzusage kann mit ihrem bisherigen Inhalt nicht aufrechterhalten werden. Demgemäß hat der VSZ einer Neuregelung zugestimmt. Bei Zuckergehalten über 17 % werden Industrie rüben nach der Formel

Vertragsrüben x (Zuckergehalt – 17 %) x 10 x 0,66

als frachtfreie Industrierüben 1 abgerechnet.

3. Bei einer Quotenrückgabe im Rahmen der sogenann-ten 2. Welle erfolgt die Meldung der die Anbauer betreffenden Rübenmengen an die zuständigen Be-hörden auf der Basis 17/15.

4. Bei Rübenlieferungen mit einem höheren bzw. nied-rigeren Zuckergehalt als 16 % ermäßigen bzw. er-höhen sich die abzurechnenden Quotenrüben ge-genüber den Vertragsrüben durch Multiplikation mit einem Korrekturfaktor nach folgender Formel:

(16 % – 2 %) / (tatsächlicher Zuckergehalt -2 %).

5. Weitere Anpassungen der der Südzucker zugeteil-ten Zuckerquote – seien sie hoheitlich verfügt oder nach Abstimmung mit den übrigen Vertragsparteien freiwillig durch Südzucker veranlasst – führen zu ent-sprechenden Anpassungen der Vertragsrüben auf der Grundlage eines Zuckergehaltes von 16 % und einer Ausbeute von 14 %. Es soll sichergestellt werden, dass Südzucker nicht mehr Quotenrüben bezahlt, als zur Erzeugung ihrer Zuckerquote erforderlich sind. Sollte dies aus zwingenden Gründen im Einzelfall doch not-wendig werden, wird zur Kompensation dieser Über-zahlung der Prozentsatz der Schnitzelvergütung für Quotenrüben für das betreffende Jahr entsprechend angepasst.

6. Inwieweit eine zukünftige Quotenanpassung eine An-passung der ausgegebenen Lieferrechte notwendig macht, ist zu überprüfen. Die technische Umsetzung im Verhältnis zu den einzelnen Rübenanbauern ob-liegt SZVG und VSZ.

7. Südzucker wird von allen rechtlichen und wirtschaft-lichen Risiken freigestellt, die mit der Änderung der Ausbeute einhergehen.

Page 112: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

112

8. Die Differenz zwischen den ausgegebenen Vertrags-rüben und den nach Ziffer 4 abzurechnenden Quo-tenrüben wird zum Industrierübenpreis bezahlt. Der In-dustrierübenpreis wird mittels der vereinbarten Formel auf Grundlage des Industriezuckererlöses ermittelt.

9. Es ist gemeinsames Ziel der Vertragsparteien, zur Ausnutzung der vorhandenen Verarbeitungskapazitä-ten die Erzeugung von Industrierüben weiter zu entwi-ckeln. Deshalb wird die Möglichkeit der individuellen Übertragung von frachtrelevanten Industrierüben 2 den Rübenanbauern nur nach einvernehmlicher Ab-sprache zwischen VSZ und Südzucker eingeräumt.

Frachtfreie Industrierüben (Industrierüben 1)2008 ff.Durch die Rückgabe von Quotenzucker in den EU-Um-strukturierungsfonds werden die Vertragsrüben ab Anbau 2008 von 17 % Zuckergehalt und 15 % Ausbeute auf die ursprüngliche Ausgabe vor der Zuteilung der Zusatzquo-te von 16/14 umgestellt. Damit wird eine Kürzung der Vertragsrüben vermieden.Bei einem Zuckergehalt von über 17 % werden Nicht-quotenrüben (ab 2012) innerhalb der Vertragsrüben frachtfrei nach folgender Formel abgerechnet:

Industrierüben 1 =Vertragsrüben x (individ. Zuckergehalt – 17,0) x 0,066Bsp. 1: 66 t = 1.000 t x (18,0 – 17,0) x 0,066Bsp. 2: 132 t = 1.000 t x (19,0 – 17,0) x 0,066

Unter einem Zuckergehalt von 17 % fallen wie bisher keine (frachtfreie) Industrierüben 1 (ab 2012: Nichtquo-tenrüben = ER, IR) an. Damit wird sichergestellt, dass bei jedem Rübenanbauer mindestens die gleiche Rübenmen-ge als Industrierüben abgerechnet wird wie im bisheri-gen System. Dies bedeutet, dass Anbauer mit hohen Zu-ckergehalten zukünftig mehr frachtfreie Industrierüben 1 (oder frachtfreie Ethanolrüben) vergütet bekommen. Ziel ist es, die Produktion von Rüben mit hohem Zuckergehalt zusätzlich zu fördern.

Unter diesen Rahmenbedingungen erfolgte – abspra-chegemäß – die Ausgabe der Vertragsrüben nicht auf 92,1 % der Lieferrechte (F + M in Franken), sondern auf 95 %. Dementsprechend reduzierten sich die Vertrags-rüben von 1.587.621 t (2007) auf 1.445.850 t (bei 16 % Pol.). Südzucker hat die individuell (freiwillig und linear) zurückgegebenen Quotenzuckermengen im August 2008 an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn, gemeldet.

Restrukturierungsbeihilfe gehört dem aktiven RübenanbauerZum 30. Juni 2009 wurde die Restrukturierungsbeihilfe für die im Rahmen der Marktordnungsreform gekürzten bzw. freiwillig zurückgegebenen Zuckerrübenlieferrech-te ausgezahlt. Diesbezüglich wiesen wir darauf hin, dass

die Restrukturierungsbeihilfe lt. EU-Verordnung allein den aktiven Rübenanbauern zusteht. Die Restrukturierungsbei-hilfe wurde zum Ausgleich der mit der Quotenkürzung verbundenen Einkommensnachteile der Landwirte ge-schaffen.

2011er Marktlage – es fehlte Zucker!Der Weltmarkt für Zucker war Anfang 2011 angespannt und volatil – geringere Ernten in den Haupterzeugungs-ländern v. a. in Brasilien und steigender Verbrauch sorg-ten für hohe Zuckerpreise in vielen Binnenmärkten über denen der EU.

Kaum nach Abschluss des über vier Jahre hingezogenen Restrukturierungsprozesses fehlte in der EU nun plötzlich Zucker. Der anhaltend hohe Weltmarktpreis sorgte da-für, dass benötigte Importe teilweise ausblieben. Länder mit zollbegünstigtem Zugang zum europäischen Binnen-markt nahmen ihr oft so hochgehaltenes Privileg nicht vollständig in Anspruch. Von Liefertreue konnte also kei-ne Rede sein. Andererseits haben die Rübenanbauer in der Europäischen Union, trotz regionaler Ernteeinbußen, ihre Zuckerquoten insgesamt übertroffen. Dies nahm die Kommission zum Anlass, um Überschusszucker für die Vermarktung in der EU freizugeben. Durch die nahezu zeitgleiche Freigabe von zusätzlichen Importmengen profitierten auch die Rohrzucker-Raffinerien. Der heimi-sche Rübenanbau darf auch ausnahmsweise nicht auf die gleiche Stufe gestellt werden wie Zucker aus Län-dern, deren Sozial- und Umweltstandards weit von den unsrigen entfernt sind.

Für den Anbau 2011 sah Südzucker infolge der positiven Entwicklung auf den Märkten gute Chancen, zusätzliche Zuckermengen zu vermarkten. Südzucker hat daher in Absprache mit den süddeutschen Verbänden festgelegt, dass alle über die frachtfreien Industrierüben 1/Vertrags-Industrierüben hinausgehenden Industrierüben 2011 als Industrierüben 2 abgerechnet werden. Damit entfiel die Begrenzung auf 20 %!!! Die Anbauflächen wurden dar-aufhin moderat erhöht.

Unter diesem Eindruck stand auch noch das Anbaujahr 2012 – die Industriezucker-Freigabe wurde jedoch in Absprache auf 15 % zurückgenommen. Die Landwirte haben die Anbaufläche 2012 auf dem Niveau des Vor-jahres gehalten.

Zuckerpolitik nach 2015Bereits im Herbst 2011 hat die EU-Kommission ihre Ab-sicht erklärt, die Quotenregelung nach dem Zuckerwirt-schaftsjahr 2014/2015 auslaufen zu lassen. Die Ent-scheidung darüber fiel jedoch in Trilog-Verhandlungen (EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Agrarministerrat) im Rahmen der Reform der EU-Agrarpolitik (GAP), die bis 2014 entschieden sein musste. Dies ist die erste Reform, bei der das Parlament vollwertiger Mitgesetzgeber ist (Lissabon-Vertrag).

Page 113: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

113

Am 13. März 2013 fiel im Europäischen Parlament (EP) in Straßburg die Entscheidung, mit welchem Mandat das EP in die Trilog-Verhandlungen mit dem Ministerrat und der Kommission gehen wird. Mit einem klaren Votum (65 % der Abgeordneten waren dafür) ist das EP für eine Verlängerung der ZMO bis 2020 gewesen. Die Ab-geordneten waren sich bewusst, dass die Verlängerung bis 2020 benötigt wird, um der EU-Zuckerwirtschaft die Möglichkeit zu geben, ihre Wettbewerbsfähigkeit wei-ter zu verbessern und die heimische Zuckererzeugung langfristig abzusichern. Das EP steht für eine stabile Ver-sorgung mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln und einen besseren Umweltschutz.

Votum des AgarministerratsAm 20. März 2013 einigte sich der Rat der EU-Agrarmi-nister auf sein Mandat für die Verhandlungen über die künftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Das Mandat schlug mit Blick auf die ZMO vor, die derzeitigen Rege-lungen (Auslauf am 30. September 2015) bis 30. Sep-tember 2017 zu verlängern.

Alle nationalen und europäischen Vertreter der Zucker-rüben-Anbauer-Verbände zeigten sich besorgt und ent-täuscht über diese Position. Immerhin wurde die Position der EU-Kommission verlassen. „Politische Tauschgeschäf-te“ deuteten sich an. Insofern waren bis Mitte 2013 neun interinstitutionelle Verhandlungsrunden der Trilog-Partner angesetzt.

Europäisches Parlament und Europäischer Rat haben am 26. Juni 2013 beschlossen, die Zuckermarktordnung bis zum 30. September 2017 zu verlängern. Danach werden Quoten und Rübenmindestpreise als zentrale Elemente der gegenwärtigen Marktordnung nicht mehr zum zuckerpolitischen Instrumentarium der EU gehören. Die im Rahmen der Reform der gemeinsamen Agrarpoli-tik getroffenen Beschlüsse traten am 1. Januar 2014 mit der Verordnung 1308/2013 in Kraft.

Zuckerpolitik nach 2017 Ab dem 1. Oktober 2017 wird die Zuckerpolitik der Europäischen Union aus folgenden Kernelementen be-stehen:■ Außenschutz■ Präferenzeinfuhren aus verschiedenen Ländern, dar-

unter zollfreie Importe aus den am wenigsten entwi-ckelten Ländern

■ Referenzschwelle für Weißzucker (tritt an die Stelle des früheren Referenzpreises)

■ Möglichkeit einer Beihilfe zur privaten Lagerhaltung■ Abschluss von Branchenvereinbarungen zwischen Rü-

benanbauern und Unternehmen der Zuckerindustrie■ Preisberichterstattung

Die Chancen und Risiken des Anbaus ohne Quoten (ab dem Anbaujahr 2017) wurden in den Vertrauensmänner-

Versammlungen 2013/2014 und den Winterversamm-lungen 2014/2015 umfassend von Südzucker und Ver-bandsseite dargestellt.

In Veröffentlichungen (u.a. in der dzz) wurde auf intensive Verhandlungen mit dem Unternehmen über die Konzep-tion der künftigen Regelungen zur Rohstoff-Sicherung der süddeutschen Zuckerfabriken hingewiesen, die 2014 (und 2015) anstehen. Ziel ist es, die künftige Rohstoff-Sicherung auf Basis der bei der SZVG betriebsindividuell hinterlegten Lieferrechte und einer fairen, partnerschaft-lichen Teilung der Zuckererlöse auszurichten. Erste Eck-punkte eines Zuckerrübenanbaus nach 2016/2017 wa-ren in den Winterversammlungen 2015 kommunizierbar:

1. Die Kontraktmenge des Zuckerrüben-Liefervertrages besteht ab dem Anbaujahr 2017 aus einer Basis- und einer Mehrmenge. Sie wird jährlich auf die Zuckerbe-darfsmenge des Unternehmens ausgerichtet.

2. Grundsätzlich entspricht die Basismenge jedes Rü-benanbauers 100 % seiner aktiven Zuckerrüben-Lie-ferrechte (incl. E). Sie ist mit einem garantierten Min-destpreis ausgestattet.

3. Zur Erreichung der Zuckerbedarfsmenge wird die Basismenge mit einem Faktor von 1,25 multipliziert. Bei einer verringerten Zuckerbedarfsmenge reduziert sich die benötigte Kontraktmenge entsprechend, wo-bei das Verhältnis zwischen Basis- und Mehrmenge immer 80:20 bleibt.

4. Die Frachtkosten für Zuckerrüben werden zu 25 % vom Rübenanbauer individuell getragen. Sie werden stets zur nächstgelegenen Zuckerfabrik berechnet.

5. Die Rübenmarkvergütung ergibt sich aus den Ver-kaufserlösen der Schnitzel abzüglich der Verarbei-tungs- und Vermarktungskosten wie bisher bei den Nicht-Quotenrüben. Eine prozentuale Ableitung kommt nicht mehr zur Anwendung.

Natürlich ist die Festlegung dieser Eckpunkte nur ein ers-ter Schritt, die Rahmenbedingungen für den Rübenanbau im Südzucker-Gebiet neu zu definieren. Viele Details sind noch zu regeln, aber darüber wird bereits zwischen Fachleuten aller Beteiligten gesprochen – eine Aufgabe bis Ende 2015!

Größte Bedenken haben wir im Zuckermarkt-politischen Bereich angesichts der Einführung gekoppelter Zahlun-gen für den Rübenanbau in 10 EU-Mitgliedsstaaten. Das wird den Wettbewerb zwischen Anbauern und Unternehmen der EU mit Subventionen von im Mittel rd. 350,00 Euro/ha massiv verzerren und läuft deswegen vollkommen konträr zum Grundgedanken der ZMO-Reform. Leidtragende sind wir in Deutschland, die keine Aussicht auf solche Unterstützung haben. Leider sind un-sere Möglichkeiten, diese Fehlsteuerung zu verhindern, sehr begrenzt.

Page 114: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

114

21. Dokumentation im Zuckerrübenbau

Zucker ist ein qualitativ hochwertiges und sicheres Le-bensmittel, Verbraucher und Öffentlichkeit verlangen heute jedoch nicht nur eine gute Produktqualität, son-dern auch eine transparente Gestaltung der Produktion. Transparenz wird hierbei nicht nur für die Abläufe in der Zuckerfabrik gefordert, sondern auch hinsichtlich der Zu-ckerrübenproduktion. Aus diesem Grund hat Südzucker in Zusammenarbeit mit Rübenanbauer-Verbänden die „Schlagdokumentation Zuckerrüben“ entwickelt.In dieser „Schlagdokumentation Zuckerrüben“ kann das verwendete Saatgut und alle durchgeführten Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen festgehalten werden. 2003/04 stand die Schlagdokumentation allen Anbau-ern zur Verfügung. Hierzu wurden 100.000 Vordrucke zusammen mit dem Saatgut verteilt. Seit März 2003 gibt es außerdem eine Online-Version im Südzucker-Rohstoff-portal.In Absprache mit den Rübenanbauer-Verbänden wurde daher ab 2004 in den Zuckerrüben-Lieferungsvertrag fol-gende Verpflichtung aufgenommen:

„Der Anbauer verpflichtet sich, die „Schlagdoku-mentation Zuckerrüben“ zu führen oder die dort verlangten Daten in einer Schlagkartei festzuhal-ten. Die „Schlagdokumentation Zuckerrüben“ oder die relevanten Daten in der Schlagkartei

können von Verband oder Südzucker sowie de-ren Beauftragten eingesehen werden“.

Jeder Anbauer muss die „Schlagdokumentation Zucker-rüben“ führen. Wenn er bereits detaillierte Schlagauf-zeichnungen in Form einer Schlagkartei führt – egal ob auf Papier oder im PC – reicht dies auch aus. Das Führen der Schlagdokumentation bzw. der Schlagkartei wurde ab 2013 stichprobenartig durch Südzucker (ca. 2 % der Betriebe interne Kontrolle, 80 Betriebe süddeutschland-weit, externe Kontrolle) geprüft. Dementsprechend wur-den in Franken die Anbauer von Anbaugemeinden im Schweinfurter Landkreis (um Kolitzheim – n = 15) aus-gesucht.Durch das Führen der „Schlagdokumentation Zuckerrü-ben“ kommt der Anbauer nicht nur der Verpflichtung des Zuckerrüben-Lieferungsvertrages nach, sondern hilft mit, die ökologische Nachhaltigkeit des Zuckerrübenanbaus zu dokumentieren und dessen Zukunft zu sichern.Bei den Kontrollen gab es keine gravierenden Beanstan-dungen.Ab 2015 wird die SAI-Dokumentation (Nachhaltige Wirt-schaftsweise des Zuckerrübenbau-Betriebes) – zunächst pilotweise – eingeführt, um Forderungen der Zuckerkun-den nachzukommen – eine praktikable, konzentrierte Lösung im Rohstoffportal wird angestrebt.

22. Übertragung von Lieferrechten

In der VFZ-Ausschuss-Sitzung am 12.05.2014 hat der Ausschuss beschlossen, die „Landkreisregelung“ für die Übertragung von Lieferrechten an Betriebsfremde für das Gebiet des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer um ein weiteres Jahr auszusetzen.

Die Lieferpflicht für E-Rüben (Lieferpflicht 2007 – 2011) ging 2012 über in ein Lieferrecht E, hinter dem eine ein-heitliche Einzahlung von 16,00 Euro/t bei der SZVG stehen. Die Übertragung dieses Lieferrechtes E hat der Verbandsausschuss (bis einschließlich 2016) süddeutsch-landweit gestattet.

Der Zeitraum, in dem SZVG-Zeichnungen und Lieferrech-te für den Anbau 2015 an Betriebsfremde (innerhalb des fränkischen Verbandsgebietes) übertragen werden konnten, endete – wie gewohnt – am 30. November 2014. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten alle Abtretungs-erklärungen bei SZVG/Verband eingegangen sein. Für Nutzungserklärungen galt – aufgrund der Verpflichtung, den Liefervertrag in Zukunft vor dem eigentlichen Anbau abzuschließen – auch der 30. November 2014 als letzt-maliger Anmeldetermin. Lediglich kleinere Rübenbauern mit großen Übertragungsmengen (und damit geringen Vertragsmengen 2015) erhielten aufgrund veränderter

Rahmenbedingungen in der Anbauzusage 2015 eine Fristverlängerung bis Ende Februar 2015.Im Berichtsjahr war die Übertragung von Zuckerrübenlie-ferrechten (F und M) weiterhin innerhalb des gesamten Verbandsgebietes möglich. Die Nutzung von Lieferrech-ten kann nur in Verbindung mit der Pachtung von Acker-fläche genehmigt werden (neue Basis 1 ha Fläche ^ 70 t Lieferrecht, Drittelregelung bei Übernehmer). Für aktive Landwirte besteht zudem die Möglichkeit, Lieferrechte auch ohne Verpachtung von Ackerfläche an einen Kolle-gen im Einzugsgebiet desselben Südzucker-Stammwer-kes zur Nutzung zu überlassen.

Insgesamt wurden 209 Vorgänge (29.405,0 t) zur Übertragung von Lieferrechten genehmigt, davon 148 Übertragungen (24.363,6 t) an Betriebsnachfolger und 61 Übertragungen (5.041,4 t) an Betriebsfremde. Die Zahl der Inhaber von Lieferrechten (F + M) im Gebiet der Zuckerfabrik Ochsenfurt beträgt derzeit 7.406. Bei Lieferrecht E zeichneten 1.829 Anbauer(103.746,0 t).

Bei den Nutzungen sind mit Fläche 817 Vorgänge (da-von 687 betriebsfremd) mit 80.888,6 t zu verzeichnen, ohne Fläche 257 Vorgänge (davon 238 betriebsfremd) mit 25.282,8 t.

Page 115: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

115

23. dzz – Die Zuckerrüben Zeitung

Im Geschäftsjahr wurden drei Redaktionssitzungen ab-gehalten. Die dzz erschien in sechs Exemplaren. Ab 2012 erscheint die dzz in einem neuen, verkleinerten gebundenen „Halb-Format“ und einem Aufpreis von 3,00 Euro/Anbauer + Jahr (insgesamt 15,00 Euro/Jahr). Jedem Landesverband stehen jetzt zwei regionale

Seiten zu. Mit der Landesseite Franken wurden die Zu-ckerrübenbauer über aktuelle Probleme informiert. Ernst Hahn, Rothenburg-Schandhof, ist ordentliches Mitglied im Redaktionskomitee. Der Geschäftsführer ist ständiger Gast in den Redaktionssitzungen und verantwortlich für die Landesseite Franken.

Über die (betriebliche) Zusammenführung von Lieferrech-ten über Verbandsgrenzen hinweg wurde eine Verein-barung zwischen SZVG und Südzucker getroffen (vom Verbandsausschuss am 07.12.2006 zur Kenntnis genom-

men). Die Genehmigung hat bei jedem Einzelfall auch durch den beteiligten Landesverband zu erfolgen. Die Laufzeit ist zunächst – analog Nutzungsüberlassung ohne Fläche – auf drei Jahre begrenzt.

24. Unterausschuss „Anbau 2020“

Die Entscheidungsgremien der Süddeutschen Zucker-wirtschaft, in die auch der fränkische VFZ-Vorstand/Aus-schuss eingebunden sind, haben bei der Vielfalt der The-men meist nicht genügend Zeit, Beschlüsse bis ins kleinste Detail zu diskutieren und vorzubereiten. Strategisches Denken in die sich immer schneller wandelnde Zukunft ist ebenso gefragt. Dafür hat der Verbandsausschuss in seiner Sitzung vom 29. April 1999 eine sogenannte Stra-tegiekommission mit dem Namen „Anbau 2000 plus” gegründet. Der Name ist mittlerweile auf „Anbau 2020“ angepasst.

Unter Vorsitz von Ernst Hahn, Rothenburg, arbeiten vor allem die jüngeren Ausschuss-Mitglieder Karl-Heinz Bernard, Andreas Schech, Markus Werner, Johannes Menth, Rainer Stephan, Hermann Bonnländer, Johannes Strobl, Jürgen Trabert, Thomas Muhr, Ralf Schmitt so-wie die neu gewählten Ausschuss-Mitglieder Dr. Stefan Streng, Uwe Pfister und Matthias Dorsch und die Ge-schäftsführung mit.

Vor allem die Auswirkungen der ZMO-Reform stehen im Fokus – aber auch der Wandel bei Rodung und Trans-port. „Wie kann der Anbau von Zuckerrüben Anfang des 21. Jahrhunderts in Franken aussehen?” Mietenkon-zepte ... Rübenhof-Konzepte der Zukunft, VM-Struktur im Wandel, Dokumentation, Wertigkeit von Lieferrechten, Lieferrechtstransfer, Anpassung des Bezahlungssystems, Transportfragen, Aussetzen der Landkreisregelung oder die künftige Rübenbewertung, Bodenschutz und „Biogas aus Zuckerrüben“ sind weitere Fragestellungen.

Tabuthemen gibt es nicht ... schließlich sorgen am „Zucker-Himmel” „ZMO ohne Quoten-Konzepte“, aber auch volatile Preisphasen für Zucker am Weltmarkt für weiter „diffuse“ Aussichten. Dennoch lassen Flexibilität und An-passungsvermögen den fränkischen Zuckerrübenbau(er) weitgehend zuversichtlich in die Zukunft schauen.

Quotenrüben (in Zukunft auch Ethanolrüben), hinter de-nen Lieferrechte mit Geldeinlagen stehen, sind immer etwas besser zu stellen. Regionale Betrachtung, Fracht-ferne, steuerliche Aspekte, süddeutsches Strukturmodell, Auswirkungen auf die Verbandsstrukturen ... wurden durchgespielt. Es wurde der Hinweis gegeben, ver-bandsseitig keine Restriktionen einzuziehen.

In der jüngsten Sitzung (10.10.2014) ging es um die künf-tigen Weichenstellungen für den Anbau ab 2017.

Mit dem Auslaufen der Quotenregelung zum 30. Sep-tember 2017 fällt für den Rübenanbau nach der Ernte 2016 die bisherige Mengen- und Preissteuerung weg. Nach den Vorgaben der EU ist ab dem Anbaujahr 2017 die Mengen- und Preisgestaltung zwischen Anbauer und Zuckerunternehmen privatrechtlich zu regeln.

Für die jetzt beginnenden Diskussionen in den verschie-denen Gremien sind aus Sicht des Unterausschusses „An-bau 2020“ für den fränkischen Rübenanbau folgende Punkte von elementarer Bedeutung:

Anbau-/Mengensteuerung■ Rübenanbau nur durch Zeichnungsbesitzer/Kapital-

eigner;■ Lieferrechte (F+M+E) als Basis-Vertragsmenge;■ Faktor für die Basis-Vertragsrüben zur Anpassung an

die Marksituation;■ Wegfall der IRV spätestens ab 2017;■ variable Übertragung zum Abpuffern von Ertragsspit-

zen (?);■ früh-/rechtzeitige Mitteilung der Anbaumengen zur

Fruchtfolgeplanung;■ Erfüllungsprämien sind effizienter als (mehrjährige) Lie-

ferpflichten.

Page 116: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

116

Rübenpreis-/Frachtregelung■ Beibehaltung des Verbandsgebietes/ZF-Einzugsge-

bietes;■ früh-/rechtzeitige Mindestpreiszusage für die Basis-

Vertragsrübenmenge;■ je nach Marktsituation transparenter/nachvollziehba-

rer Zuschlag;■ Zuschläge (Zuckergehalt, Früh-/Spätlieferprämie,

etc.) gerade vor dem Hintergrund längerer Kampag-nen wie bisher;

■ möglichst kleine Frachtbeteiligung des Anbauers an den Basis-Vertragsrüben/Mehrrüben, um die Roh-stoffsicherung auch aus fabrikfernen Gebieten zu ge-währleisten.

Allgemeine Forderungen an Südzucker■ Zucker aus Rüben muss 1. Priorität bei Südzucker ha-

ben;■ keine einseitige Verlagerung des Rübenanbaus in

Richtung Fabriken durch entsprechende Lieferrechts- und/oder Frachtregelungen;

■ kein Untergraben der Solidarität in der süddeutschen Zuckerwirtschaft durch gezielte Bevor- bzw. Benach-teiligung einer Region;

■ Ausbau der Lagerkapazitäten, um auf Preisschwan-kungen flexibler reagieren zu können.

Nach einer konstruktiven Diskussion stellt der „UA Anbau 2020“ folgende Forderungen:■ Südzucker muss überzeugt/gedrängt werden, visio-

när zu investieren!■ Marktchancen und nicht politische Rahmenbedingun-

gen (ZMO) sollten für die Strategie des Unterneh-mens ausschlaggebend sein!

■ Verarbeitung und Betriebsabläufe im Werk Ochsen-furt sind weiter zu optimieren, um damit die Verluste zu minimieren!

■ Die Bewertung des Kopfabzuges und die Breiher-stellung für die Qualitätsanalyse müssen neu definiert werden!

Die Mitglieder des „UA 2020“ sprechen sich eindeutig für den auf das Verbandsgebiet begrenzten Lieferrechts-handel von F + M + E (Quotenrüben) aus.Die bereits von der SZVG zugesagte Handelbarkeit von LR E im gesamten Südzuckergebiet bis einschließlich 2016 wird zur Kenntnis genommen. Nach den Erfahrun-gen der letzten Jahre sollte dann ggf. die Begrenzung auf das Verbandsgebiet erfolgen.

Sonstiges

Verwendung der Mehrfracht über 40,8 tDer „UA Anbau 2020“ fordert, dass die eingesparte Mehrfracht zur Förderung von Fahrerschulungen und Führerscheinen der Transportgemeinschaften verwendet wird. Auch das Jugendwerk Franken sollte berücksichtigt werden.

Wirtschaftserschwernis MietenpflegeDer „UA Anbau 2020“ fordert, dass die eingesparte Wirtschaftserschwernis für Mietenpflege in den Mieten-pflegefonds und die Jugendförderung Franken gezahlt wird.

Der Unterausschuss beschäftigte sich in seinen Sitzungen vom 26. Februar und 10. Oktober 2014 im Vorfeld der finalen Verhandlungen um die Eckpunkte des Anbaus nach 2017 mit:■ Zucker + Rüben nach 2017 ohne Quoten – was ist

uns wichtig?■ Kartellverfahren gegen Südzucker und Auswirkungen

auf die Anbauer;■ Betreuungs- und Beratungs-Struktur mit Vertrauensmän-

nern.

Einige Punkte der Diskussion um die Verurteilung der Süd-zucker im Kartellverfahren:■ Vor allem gewaltiger Imageverlust der Südzucker …■ Rolle der SZVG wirkt stabilisierend mit Blick auf Akti-

enkurs und -kauf;■ es besteht die Gefahr, dass strategische Investitionen

in den Zuckerfabriken zurückgestellt werden;■ Strategien zur Imageverbesserung und Rohstoffsiche-

rung tun Not – diese wiederum basieren auf dem Vertrauen der Anbauer;

■ eine Zusammenarbeit in nationalen/internationalen Gremien ist extrem schwierig – jeder Ausschuss wird auf Sinnhaftigkeit von Seiten Südzucker geprüft.

Betreuungs- und Beratungsstruktur mit denVertrauensleuten (VM‘s/VL)Im Vorfeld „beschwört“ Südzucker ein Szenario nach Quotenwegfall 2017, in der es eine Niedrigpreisphase zu durchschreiten gilt; daraus resultieren Vorstellungen wie■ Neue Südzucker-Außendienstmitarbeiter als neue re-

gionale Ansprechpartner für Verband/Südzucker in der Fläche angestrebt (ohne VM’s/VL);

■ in Ochsenfurt 324 VM’s = 4.215 Anbauer = 22.300 ha (2013);

■ im Durchschnitt 68 ha/VM und 13 Anbauer/VM in Ochsenfurt (wenig finanzieller Anreiz, Arbeitserfüllung lässt nach!); intensive Schulung/Betreuung über VM’s kaum möglich;

■ Hauptaufgabe der Zukunft = Beschaffung von An-bauflächen durch temporäre Anstellung von Anbau-beratern (für jeweils 200 – 400 Anbauer = 300 – 800 Stunden im Jahr);

■ Implementierung eines neuen Außendienst-Systems 2015 von Südzucker angeregt ...

Dazu haben die Verbandsvertreter eine eigene Mei-nung:■ Südzucker möchte ein durchgehend dirigistisches Sys-

tem von oben (Vorstandsebene) bis unten (Anbauer); die Außendienstmitarbeiter sind Voraussetzung, um

Page 117: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

117

Zuckerrüben zum niedrigst möglichen Preis anzu-bauen – dies kann aber nur kurzzeitig (1 – 2 Jahre) gelingen; die Wirtschaftlichkeit im Konkurrenzumfeld der anderen Feldfrüchte wird aber das Ausschlagge-bende für die Anbauwürdigkeit sein!

■ Die Zuckerfabrik Ochsenfurt ist mit Blick auf die Rü-benversorgung sehr gut aufgestellt (geringste durch-schnittliche Frachtkosten süddeutschlandweit) – ein System mit neuen, zusätzlichen Außendienst-Mitarbei-tern ist überflüssig;

■ gerade in den nächsten Jahren brauchen die Anbau-er Vertrauen ins vorhandene System – und das umso mehr in der Umstellungsphase ab 2017!

■ die meisten VM’s genießen ein hohes Vertrauen in der Praxis, das sich neue Außendienstmitarbeiter erst erarbeiten müssen; dazu ist die Zeit bis 2017 zu kurz.

■ Der Verband akzeptiert die Gründung eines Südzu-cker-Rohstoff-Service (eine Person pro Mausgruppe) und hält am vorhandenen VM-System fest. Die opera-tiven Ebenen von Verband und Südzucker werden ein Konzept zur Strukturanpassung der VM’s entwickeln ... orientiert am Rückgang der Anbauerzahlen. Der Aufbau eines Teams von Außendienstmitarbeitern aus dem Pool guter VM’s/VL unter Beibehaltung des VM-Systems wird favorisiert. Auch die Variante, pro Maus-gruppe einen Außendienstmitarbeiter zu installieren, kann das Vertrauen von VM’s nicht ersetzen, wenn es um Rohstoffsicherung in einem kritischen Jahr geht.

■ Der Unterausschuss wendet sich gegen das kurzfris-tige Vorgehen der Südzucker gegenüber den Biorü-benbauern, die Garantie für den Biorübenzuschlag von 46,00 Euro/t auf 20,00 Euro/t zurückzunehmen (Rundschreiben vom 13. Februar 2014). Dies ist für eine ausgewogene Anbauplanung zu kurzfristig.

Folgende Zielvorstellungen gab der Unterausschuss den Vertretern des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer in den entscheidenden süddeutschen Gremien als Ver-handlungsmandat mit:

1. Kontrahierungsverfahren■ 100 % der Lieferrechte F+M+E sind die Basismenge

(BM);■ die Mehrmenge (MM) kann nach Zuckerbedarfs-

menge und Kapazitätsauslastung der Fabrik regional variieren;

■ der Garantiepreis für BM muss Produktionskosten + DB Alternativkultur + Risiko-Zuschlag decken.

2. Rüben-Frachtkosten■ Die BM (Lieferrecht F+M+E) muss möglichst frachtfrei

sein! (Hinweis: da die Lieferrechte mit den Kapitalein-lagen solidarisch über alle Gebiete „eingesammelt“ wurden, ist eine Solidarisierung der Fracht für diese Rübenmenge gerechtfertigt!);

■ im Hinblick auf die Attraktivität der Lieferrechte und Ka-pitaleinlagen muss die BM bei den Frachtkosten auf jeden Fall eine Vorzüglichkeit gegenüber der MM aufweisen;

■ die Frachtbeteiligung bei der MM ist – ohne Decke-lung – verhandelbar (Vorschlag 75:25).

3. Preisbildung/Preisableitung■ Der partnerschaftlichen Teilung des Zuckererlöses –

unter Berücksichtigung jahresspezifischer Gegeben-heiten – wird grundsätzlich zugestimmt;

■ die dafür erforderlichen Kennzahlen müssen transpa-rent vorgelegt werden;

■ der individuelle Rübenpreis in Abhängigkeit vom Lie-ferzeitpunkt ist wie bisher mit Früh- und Spätlieferprä-mien zu berechnen;

4. Rübenmarkvergütung■ Berechnung wie bisher!

5. Termine der Rübenbezahlung■ Im Hinblick auf das landwirtschaftliche Buchführungs-

jahr (1.07.-30.06.) sollte die Endabrechnung bis spä-testens Juni des Folgejahres erfolgen.

6. (mehrjährige) Bindung der Rübenanbauer■ Mehrjährige Verträge werden nicht für sinnvoll erach-

tet – Treueprämien sind zielführender.

7. Anbau in Grenzregionen■ Aus landwirtschaftlicher Sicht besteht keine Notwen-

digkeit, einem Anbauer die günstigste Verwertungs-möglichkeit der Rüben zu verwehren.

8. Nachjustierung■ Bei gravierenden Veränderungen der Ausgangslage

(Rüben-/Zuckerpreis, Rübenmengen, etc.) muss eine Anpassung der Rahmenbedingungen möglich sein.

Abschließend weisen einige Ausschuss-Mitglieder noch-mal ausdrücklich darauf hin, dass die Einbindung der regionalen Vertreter in die Meinungs-/Entscheidungsfin-dung – im Hinblick auf die Umsetzung und Akzeptanz in der Praxis – dringend erforderlich ist. Keinesfalls sollten unter Zeitdruck nicht abgestimmte und nicht akzeptable Rahmenbedingungen vereinbart werden.

PersonalienNach dem freiwilligen Ausscheiden von Fritz Weigand als Obergutachter in der Zuckerfabrik Ochsenfurt hat der bisherige Stellvertreter Karl Döppert am 24. Septem-ber 2014 die Obergutachter-Tätigkeit übernommen. Als neuer Stellvertreter wurde am 9. Oktober 2014 Dieter Klenk benannt.

Page 118: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

118

25. Verlagerung der Ochsenfurter SÜDZUCKER-Hauptverwaltung 2014/2015

In der VFZ-Vorstands-Sitzung vom 28. Februar 2012 und in der außerordentlichen VFZ-Ausschuss-Sitzung vom 23. März 2012 hat der SÜDZUCKER-Vorstand die Ver-bandsführung – nachträglich – über Ihre Entscheidung (Absicht) in Kenntnis gesetzt, die Verwaltung Ochsenfurt teilweise und die Vorstands-Ressorts Technik und Land-wirtschaft in die Hauptverwaltung Mannheim im Laufe des Wirtschaftsjahres 2014/2015 zu verlagern.

Diese strukturellen Veränderungen berühren die Ver-einbarungen und Nebenabsprachen aus der Fusion Frankenzucker/Südzucker aus dem Jahre 1988. Dabei wurde festgelegt, dass Änderungen, die aus rechtlicher, wirtschaftlicher und/oder zuckermarktpolitischer Sicht vorzunehmen sind, nur einvernehmlich zwischen den Be-teiligten vollzogen werden können.

Juristisch abgeklärt ist, dass die SÜDZUCKER AG mit der Fusion in die Rechte und Pflichten eingetreten ist, die sich für die Zuckerfabrik Franken und die Zuckerfabrik Fran-ken-Zeil aus der Vereinbarung incl. schriftlicher Neben-abreden ergeben. Kein Partner dieser Fusionsvereinba-rung ist der Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e.V. (VSZ).

Von Seiten des SÜDZUCKER-Vorstandes wurde mit Sch-reiben vom 7. Mai 2012 folgende offizielle Stellungnah-me abgegeben:

„Wie bereits in der Ausschusssitzung am 23. März 2012 in Eibelstadt erläutert, planen wir nach Abschluss der Neubau- bzw. Renovierungsarbeiten in Mannheim – spätestens Ende 2014 – die teilweise Verlagerung der Hauptverwaltung Ochsenfurt an den Standort Mannheim. Betroffen davon sind die Vorstandsbereiche Produktion/Technik bzw. Rübe/Landwirtschaft, die Füh-rungsstruktur des Geschäftsbereiches Zucker inkl. des Be-reiches Landwirtschaftliche Forschung/Kuratorium sowie Teile des Geschäftsbereiches Zucker/Produktion, Beneo und CropEnergies. Zur Erhaltung der guten gepflegten Zusammenarbeit in der täglichen Arbeit zwischen Süd-zucker und den Organisationen der Rübenanbauer wird die Abteilung Planung/Bezahlungssysteme unter Leitung von Herrn Dir. Alfons Münch am Standort Ochsenfurt ver-bleiben. Auch der Geschäftsbereich Landwirtschaft/Roh-stoffmärkte sowie der Bodengesundheitsdienst GmbH bleiben in Ochsenfurt. Der Standort Ochsenfurt soll für die gemeinsame Zusammenarbeit mit VFZ/VSZ erhalten bleiben, d.h. Sitzungen und Verhandlungen werden wie gewohnt dort stattfinden.

Ziel ist die weitere Verbesserung der internen Organisa-tionsstruktur, ohne dass darunter die Zusammenarbeit mit den regionalen Verbänden bzw. mit dem Verband Süd-

deutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ) und der Süddeut-schen Zuckerrüben-Verwertungsgenossenschaft (SZVG) leidet. Wir werden mit unserer personellen Ausstattung die Grundlage für die weiterhin gute Zusammenarbeit sicherstellen.

Gemeinsam mit dem Betriebsrat in Ochsenfurt arbeiten wir an einer sozialverträglichen Umsetzung dieses Kon-zeptes.

Der Verarbeitungsstandort Ochsenfurt ist von der Ver-lagerung in keiner Weise betroffen, er gehört zu den leistungsstärksten Standorten der Südzucker AG in Deutschland und der Südzucker-Gruppe. Wir beken-nen uns ausdrücklich zu der im Jahr 2000 gemachten Zusage, dass eine stabile Verarbeitungsleistung von min-destens 15.000 t/Tag im Kampagnedurchschnitt erzielt werden wird. Zur Kampagne 2012 ist die Verbesserung der Steuerung des Kalkofens inkl. der Optimierung der Verbrennungsluftzuführung und der ausschließlich Einsatz von Koks geplant. Im Rübenhof wird der Erdtrennturm um-gebaut. Weiterhin ist die Aufstellung einer weiteren Car-bokalk- und einer Pelletpresse sowie die Generalüberho-lung der Schnitzelpressen vorgesehen. Für 2013 planen wir eine Erhöhung der Zentrifugenkapazität und prüfen die Investition in einen Niedertemperaturtrockner für die Rübenschnitzel. Externe Störungen durch Stromausfall, durch zunehmend labilere Elektronetze sind ein Thema für mehrere Standorte. Hier suchen wir nach technischen Lösungen zusammen mit dem Energieversorger.

Bezüglich des Ablaufes zur Information und Entschei-dungsfindung der geplanten Verlagerung bitten wir ausdrücklich um Entschuldigung. Selbstverständlich gel-ten die in der Vereinbarung vom 4. Juli 1988 zur Fusion zwischen der Süddeutschen Zucker AG/Frankenzucker und dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer fest-gelegten Vereinbarungen weiter. Die mit dem zusätzli-chen Brief vom 30. August 1988 gemachten Zusagen bezüglich des Sitzes der Vorstandsressorts war uns zum Zeitpunkt des Einleitens des Verfahrens leider nicht be-kannt bzw. bewusst; ein Versäumnis unserer Seite, denn andernfalls wären wir selbstverständlich bei der Entschei-dungsvorbereitung zunächst an Sie herangetreten. Es ent-spricht unserem Selbstverständnis, dass Vereinbarungen – wie diese zur Fusion – nur gemeinsam und einvernehm-lich verändert werden können.

Der Vorstand der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt ist überzeugt, dass der Schritt zur teilweisen Verlagerung der Hauptverwaltung notwendig ist, um den Anforderun-gen an die sich verändernde Unternehmensstruktur auch zukünftig gerecht zu werden. Bezogen auf die beste-henden Vereinbarungen bitten wir Sie um nachträgliche

Page 119: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

119

26. Tätigkeit für die Ausbildung der Jugend

Zustimmung Ihres Verbandsausschusses zur teilweisen Verlagerung der Hauptverwaltung Ochsenfurt.“Die Verbandsvertreter haben in der Mai-Ausschuss-Sit-zung 2012 ihr Missfallen dieser Südzucker-Vorgehens-weise massiv zum Ausdruck gebracht. Der Verbands-Aus-schuss rang sich zu einer (nachträglichen) Zustimmung der teilweisen Verlagerung der Ochsenfurter Hauptver-waltung durch, die von jedem Ausschuss-Mitglied im Lau-fe des Mai 2012 schriftlich eingeholt wurde:

Vorstand und Ausschuss des Verbandes haben mehrheitlich und nachträglich der teilweisen Ver-lagerung der Hauptverwaltung Ochsenfurt nach Mannheim zugestimmt.

Der Südzucker-Vorstand wurde nochmals darauf hingewiesen, dass seine Vorgehensweise – in

dieser Angelegenheit vollkommen inakzeptabel – die interne Diskussions- und Entscheidungskul-tur sehr getrübt hat. Der vertrauensvolle Umgang miteinander ist damit auf die Probe gestellt.

Letztendlich betroffen sind lt. Pressemeldung der Südzu-cker (10.04.2014) rund 40 Arbeitsplätze. Der Umzug wurde zum 01.01.2015 vollzogen.

In der Südzucker-Hauptversammlung am 17. Juli 2014 in Mannheim beschlossen die Aktionäre eine Umbenen-nung der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt in „Süd-zucker AG“ mit alleinigem Verwaltungssitz Mannheim. Damit verbunden war auch die Einführung eines neuen Firmenlogos. Die Verbandsführung wurde im Vorfeld von diesem Vorhaben informiert.

Gesponsert durch die Jugendförderung Franken der süddeutschen Zuckerwirtschaft, beworben in der dzz, vermittelt durch den VFZ, nahmen 2014 fünf Jugendliche von fränkischen Zuckerrübenbauern das Angebot eines Sprachkurses wahr (2015 werden es wieder 4 Jugend-liche sein).

Geschäftsführer und Versuchstechniker werden regelmä-ßig zu Schulungen der Landwirtschaftsschüler Uffenheim eingeladen.

Junge Lehrlinge der Landwirtschaftsschule unterstützten Verband und Südzucker beim Zucker & Rübentag“ in Ochsenfurt am 1. Juli 2014.

Die Arbeitsgemeinschaft Franken unterstützte Praxisver-suche von Meisteranwärtern, Bachelor- und Master-Studenten.

Für das Lehrbuch „Pflanzliche Erzeugung“, 13. Auflage, überarbeitete der Geschäftsführer das Kapitel „Beta-Rü-ben: Zucker- und Futterrüben“ – erschienen im BLV Buch-verlag, München 2014.

Page 120: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

120

VIII. Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V.

Der Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer wurde am 24. April 1987 gegründet und ist zusammen mit dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer und der Arbeits-gemeinschaft Franken in der Beratung „rund um die Zu-ckerrübe“ tätig. Das Betreuungsgebiet erstreckt sich auf die Regierungsbezirke Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken. Die satzungsgemäße Aufgabe des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer ist die Förderung einer marktgerechten Erzeugung von Zuckerrüben.

Dazu gehören:■ Überwachung und Beratung einer rationellen Erzeu-

gung

■ Durchführung von Qualitäts- und Leistungsprüfungen■ Aufzeichnung und Auswertung der Produktionsergeb-

nisse■ Aufstellung von Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Zur Durchführung der Aufgaben erhält der Ring Fränki-scher Zuckerrübenbauer e.V. vom Freistaat Bayern staat-liche Zuwendungen:

■ bis 31.12.2006 nach dem Gesetz zur Förderung der bayerischen Landwirtschaft (LwFöG);

■ seit 1. Januar 2007 nach dem Bayerischen Agrar-wirtschaftsgesetz (BayAgrarWiG).

1. Organisation

2. Mitgliederzahlen

Der Vorstand und Beirat des Ringes Fränkischer Zucker-rübenbauer e.V. ist identisch mit dem Vorstand und Aus-schuss des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer. Sämtliche Neubesetzungen von Vorstands- und Aus-schussmitgliedern des Verbandes Fränkischer Zuckerrü-benbauer haben auch beim Ring Fränkischer Zuckerrü-benbauer Gültigkeit. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Dem Beirat gehören darüber hinaus folgende Mitglieder an:Dr. Klaus Ziegler, Geschäftsführer des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer

Dr. Eberhard Krayl, Geschäftsbereich Zucker/Rüben – Produktion/Prozesskoordination

und als fachlicher Ringbetreuer

Alois Aigner, Landwirtschaftsoberrat an der Landesan-stalt für Landwirtschaft in Freising.

Die Geschäftsführung wird vonDipl.-Ing. agr. (FH) Christian BeilAm Hirtenbach 997258 Oberickelsheim-RodheimTel. 09339/457

wahrgenommen. Die Geschäftsstelle des Ringes Fränkischer Zuckerrüben-bauer befindet sich beim Verband Fränkischer Zuckerrü-benbauer e.V. in 97246 Eibelstadt, Würzburger Str. 44.

Der Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer hatte im Ge-schäftsjahr 4.131 Ringmitglieder (Stand 31.12.2014). Damit sind alle fränkischen Zuckerrübenanbauer im Ring organisiert. Dennoch musste der Ring einen weiteren Rückgang von 110 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr durch den Strukturwandel im Zuckerrübenanbau hinneh-men. Der Mitgliedsbeitrag zum Erzeugerring wird aus dem Verbandsbeitrag bestritten.

Die Darstellung des Verlaufs der Ringmitglieder verdeut-licht die Strukturveränderungen im fränkischen Zuckerrü-benanbau.

Die Mitglieder verteilen sich wie folgt:

Regierungsbezirke:■ Unterfranken 2.800■ Mittelfranken 1.131■ Oberfranken 200

Die Ringmitglieder bewirtschafteten 2014 eine Rübenflä-che von ca. 23.649 ha.

Page 121: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

121

3. Projekte und Aufgabenschwerpunkte

Die neue Richtlinie zur Förderung der Beratungsleistun-gen im Rahmen der Verbundberatung (BerFöR) ist am 1. Januar 2013 in Kraft getreten. Die Förderung erfolgt auf der Grundlage von Art. 9 Abs. 3 des Bayerischen Gesetzes zur nachhaltigen Entwicklung der Agrar-wirt-schaft und des ländlichen Raumes (Bayerisches Agrarwirtschaftsgesetz – BayAgrarWiG). In der neuen Richtlinie ist die Förderung des Wissens- und Informations-transfers (Rundschreiben, Fax, etc.) nicht mehr enthalten. Der Beirat des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. hat in der Beiratssitzung am 8. Mai 2013 die Beibehal-tung des bisherigen Beratungsangebotes beschlossen.

BeratungsangeboteDer Erzeugerring bildet gemeinsam mit dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer und der Arbeitsgemein-schaft Franken das Beratungsteam „Frankenrüben“. Die Ergebnisse aus dem Versuchswesen – unter Berücksich-tigung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbe-dingungen – ermöglichen eine fundierte Beratung. Das Beratungspaket selbst umfasst dabei alle Fragen zur Zuckerrübe (Mengen-, Preissystem, Anbautechnik, Sor-tenwahl, Düngungs-, Herbizid-, Insektizid- und Fungizid-strategien).

Betriebs-BeratungDen fränkischen Rübenanbauern steht durch die „Franken-rüben“ ein individuelles, einzelbetriebliches Beratungsan-gebot zur Verfügung. Besonders in Problemjahren (Frost, Trockenheit, etc.) sind schlagbezogene Empfehlungen vor Ort zum Umbruch, zur Anbautechnik, Düngung und zum Pflanzenschutz gefragt. Für die Beratungsaussagen werden dabei die eigenen, unabhängigen Versuchser-gebnisse der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Franken her-angezogen. Rundschreiben und VeröffentlichungenIm Geschäftsjahr wurden mehrere gemeinsame Rund-schreiben mit dem Verband Fränkischer Zuckerrüben-bauer an die Vertrauensmänner versendet. In diesen Rundschreiben haben die Vertrauensmänner aktuelle Informationen zur Weitergabe an die Anbauer erhal-ten. Gleichzeitig wurde jeder Rübenanbauer über die deutsche Zuckerrübenzeitung (dzz) zeitnah schriftlich informiert. Für den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer standen dabei die Sortenwahl, Düngung, der Pflanzen-schutz, die Ernte (Kampagne) und die Ernteergebnisse, d. h. die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Die Besonder-heiten des Anbaujahres wurden dargestellt. Art und Anzahl:Rundschreiben m. fachlicher Information u. Beratung: 6Produktionsbezogene Fachschriften in der „dzz“: 9 Anbauhinweise „ Grünes Blatt“: 1Versuchsbericht ARGE mit Versuchsergebnissen: 1

Info-Telefon (Infotel-Nr. 09303/99199)Mit dem Infotel (Anrufbeantworter) werden den Zucker-rübenbauern rund um die Uhr aktuelle Informationen zum Rübenbau zur Verfügung gestellt. Die Beratungs-hinweise werden innerhalb der „Frankenrüben“ abge-stimmt und während der Vegetationszeit und Kampagne nahezu wöchentlich aktualisiert. Im Kalenderjahr 2014 konnten die 29 Ansagen insgesamt 3.726 Anrufe verzeichnen.

Die Anrufe in den Monaten:

Jan. Feb. März April Mai Juni254 154 382 659 339 238

Juli August Sept. Okt. Nov. Dez.297 444 251 202 383 123

Das Infotel als Beratungsgrundlage wird – wie das An-rufverhalten zeigt – sehr stark für die jeweils anstehenden Pflanzenschutzmaßnahmen (Herbizid- und Fungizidbe-handlungen) genutzt.

Internet (www.frankenrueben.de)Der gemeinsame Internet-Auftritt von VFZ, ARGE und RFZ wurde im Geschäftsjahr 2014 weiter intensiviert. Während der Vegetationsperiode und der Kampagne werden aktuelle Artikel mit wichtigen Beratungshinweisen zeitgerecht und umfangreich den Internet-Nutzern zur Verfügung gestellt.

Insgesamt wurden 79 Veröffentlichungen im Ge-schäftsjahr publiziert bzw. aktualisiert. Mit auf Excel-ba-sierten Rechnern haben die Anbauer eine Hilfestellung zur Berechnung der Anbaufläche, eine Entscheidungs-hilfe zur Übertragung und ein Hilfsinstrument zum Kauf- bzw. Pachtpreis von Lieferrechten erhalten. Durch die Eingabe der Betriebsdaten konnten damit teilweise kom-plizierte Rechengänge vereinfacht werden.

Gruppenberatung/VortragsveranstaltungenGemeinsam mit Verband und Südzucker werden die Gebietsversammlungen durchgeführt. In den Versuchs-besichtigungen und Feldbegehungen mit der ARGE wer-den die Sorten, Herbizid-, Fungizid- und Anbaustrategien vorgestellt bzw. diskutiert.

In den 15 Kreisversammlungen wurden im Januar/Februar 2015 insgesamt 1.569 Zuckerrübenanbau-er direkt angesprochen, wobei im Durchschnitt rund 105 Anbauer pro Versammlung anwesend waren. Vom Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer wurde der Einfluss von Sorte, Düngung und Pflanzenschutz auf den Bereinigten Zuckerertrag vorgestellt. Die detaillierten Informationen sind in den fränkischen Anbauhinweisen 2015/2016 zu-sammengefasst für jeden Anbauer nachzulesen.

Page 122: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

122

In den Arbeitstagungen der Vertrauensleute am 10. Sep-tember 2014 in Schallfeld und Gollhofen stellte der Er-zeugerring folgende Themen vor:■ Besonderheiten des Anbaujahres (Aufgangsproble-

me, Verunkrautung, etc.)■ Blattkrankheiten-Monitoring und Fungizidbehandlung■ Aktuelles zur Kampagne/Schätzung■ Qualitätsbezahlung und Ausreißer-Regelung■ EUF-Düngeempfehlungen

Für die Schulungen der neu-/wiedergewählten Ver-trauensleute am 26. Februar 2015 in Schallfeld und Gollhofen hat der Erzeugerring ein Kompendium der süddeutschen Zuckerwirtschaft (ARGE-Franken, BGD, SÜDZUCKER, SZVG, VSZ und VFZ) zusammengestellt.

Die Organisation und Aufgaben des Ringes wurden im Detail vorgestellt.

Telefon-BeratungDer Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer bietet im Bera-tungsteam Frankenrüben ganzjährig eine Fach-Hotline an. Der Anbauer kann sich fernmündlich zu marktpoliti-schen, anbautechnischen und allen Fragen rund um die Zuckerrübe informieren. Den Schwerpunkt in der Tele-fonberatung stellt die Herbizid- und Fungizidsaison dar. Auch zahlreiche jahresspezifische Besonderheiten ver-ursachen häufig einen erhöhten Beratungsbedarf. Über das Angebot wurden die Anbauer in verschiedenen Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Rundschreiben informiert.

4. Bodenuntersuchung auf Nährstoffe

Vom Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. wird die Bodenuntersuchung nach der EUF Methode für alle Kul-turarten unterstützt. Die Dünge-Empfehlungen werden für die Nährstoffe Stickstoff (Nitrat, Norg), Phosphat, Kali, Kalk, Magnesium, Bor und Schwefel ausgesprochen. Die Untersuchungsergebnisse werden der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern anonymisiert gegen Kosten-erstattung zur Verfügung gestellt und fließen in ein Kli-maprojekt ein. In Franken beteiligen sich etwa 50 % der Betriebe an der EUF-Bodenuntersuchung und etwa zwei

Drittel der Rübenfläche wird nach dieser Untersuchungs-methode analysiert. Jeder Rübenanbauer ist gut beraten, seine Rübenschläge nach der EUF Methode untersuchen zu lassen. Die Zuckerrübe benötigt eine ausgewogene und standortangepasste Nährstoffversorgung. Nur mit einer ausgefeilten Düngung sind hohe Rübenqualitäten zu erreichen.

Die Zahl der untersuchten Proben verteilt sich auf die ein-zelnen Fruchtarten wie folgt:

Mit dem Beschluss der Fachgruppe II des VDLUFA vom 17.03.1999 wurde die EUF-Methode für die Haupt- und Spurennährstoffe ins Methodenbuch des VDLUFA aufgenommen. Im Methodenbuch des VDLUFA wird die EUF-Methode als sogenann-te Buchmethode geführt, die den Anforderungen als wissenschaftlich anerkannte Methode ent-spricht. Damit erfüllt der Anbauer mit der EUF-Un-tersuchung die Vorgaben der Düngeverordnung, die eine Bodenuntersuchung – einmal in der Fruchtfolge – mindestens alle 6 Jahre vorschreibt.Mit der EUF-Bodenuntersuchung hat der Landwirt die Möglichkeit, durch eine schlagbezogene, bedarfsge-rechte Düngeempfehlung für N, P, K, Ca, Mg, Bor und Schwefel die Qualität der Zuckerrüben zu verbessern und

Fruchtart Probenanzahl Untersuchte Fläche in ha

2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014

Zuckerrüben 3.810 3.738 3.347 3.059 2.836 14.065 14.425 17.450 11.322 15.826

Mais 247 341 252 277 307 918 1.196 888 916 1.172Winterweizen 339 560 406 412 447 961 1.644 1.351 1.497 1.614Wintergerste 128 208 163 162 216 353 585 520 538 662Raps 156 207 154 146 107 473 668 482 482 354

restliche Feldfrüchte 402 412 567 425 154 523 738 689 719 707

Summe 5.082 5.466 4.889 4.481 4.067 17.293 19.256 21.470 15.474 20.014

praktischen Umweltschutz zu betreiben. Für alle Nährstof-fe erhält der Landwirt eine Düngeempfehlung, wobei nur die EUF-Methode die Wechselwirkungen der Nährstof-fe berücksichtigt. Desweiteren werden sowohl die sofort verfügbaren als auch die nachlieferbaren Nährstoffmen-gen analysiert. Die EUF-Düngeempfehlungen sind für den Landwirt Hilfestellung beim bedarfsgerechten Einsatz von Düngemitteln, um einerseits den ökologischen Anforde-rungen gerecht zu werden und andererseits das ökono-mische Optimum zu erreichen.Neben den EUF-Düngeempfehlungen liefern vor allem die Düngungsversuche der Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen im Zuckerrübenanbau Franken (ARGE Franken) fundierte Erkenntnisse für eine regional- und standortspezifische Beratung.

Page 123: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

123

Page 124: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

124

5. Bodenuntersuchung auf Humus-Gehalt

Die Humusanalyse wurde 1996 erstmals als neues Be-tätigungsfeld seitens des Landeskuratoriums für pflanzli-che Erzeugung in die Ringarbeit mit aufgenommen. Der Humusgehalt hat starke Auswirkungen auf die Verschläm-mungsneigung und Erosionsanfälligkeit der Böden. Die Bedeutung des Humusanteiles im Boden wird bisher unterschätzt. Im Hinblick auf Cross-Compliance und die Problematik Bodendruck wird der Humusgehalt im

Boden in den nächsten Jahren eine größere Bedeutung erlangen. In FRANKEN wurden 2014 insgesamt 681 Boden-proben auf ihren Humusgehalt untersucht. Die Auswertung der Proben zeigt, dass der überwiegen-de Anteil der fränkischen Böden eine mittlere Humusver-sorgung hat.

Probenanzahl von Humus-Untersuchungen

Jahr Unterfranken Mittelfranken Oberfranken Gesamt

Proben 2009 445 103 13 561Proben 2010 377 110 16 503Proben 2011 505 155 28 688Proben 2012 491 144 20 655Proben 2013 494 147 20 661Proben 2014 511 150 20 681

6. Rhizoctonia-/Nematodenprojekt Zuckerrüben

Die Zielsetzung des Projektes ist die Erfassung der Ent-wicklung der Krankheits- und Schädlingssituation an Rü-ben zur Analyse des phytosanitären Zustands der Böden der bayerischen Rübenanbaugebiete und die Ableitung von Beratungsinitiativen zur Qualitätserzeugung.

Neben der Feststellung der Besatzwerte werden seit der Kampagne 2009 in den bayerischen Werken auch die Lieferungen hinsichtlich Rübenfäulen bonitiert. Mit der Bo-nitur wird die Befalls- bzw. Nichtbefallsituation von allen

Schlägen rübenanliefernder Betriebe ermittelt. Betriebe mit befallenen und nicht befallenen Schlägen in einer Region werden anschließend verglichen. Zur weiteren Erforschung der beiden Rübenkrankheiten ist die Schla-ghistorie von ca. 150 Betrieben in Bayern zu erfassen.

Das Projekt sieht eine Laufzeit von 5 Jahren bis zum 31.12.2018 vor. Die Einzelheiten sind im Kapitel III „1. Die Bewertung der Zuckerrüben“ aufgeführt.

7. Qualitätsprüfung – Kontrollproben Zuckergehalt

Die Bezahlung der Zuckerrüben erfolgt qualitätsbezo-gen, d. h. Zuckergehalt und schädliche Inhaltsstoffe be-stimmen den Rübenerlös. Der Polarisationszuschlag und die Qualitätsprämie werden auf Basis von Zucker, Kali-um-, Natrium- und Amino-N-Gehalt berechnet. Die Probe-nahme und Untersuchung erfolgt für jede Lieferung durch den Verarbeiter (Südzucker). Zur Sicherstellung einer

ordnungsgemäßen Untersuchung und zur Eigenkontrolle des Werkslabors werden stichprobenartig Kontrollpro-ben in einem unabhängigen Zweitlabor (Landesanstalt Veitshöchheim) untersucht. Die dabei festgestellten Unter-suchungsergebnisse sind im Kapitel „III. 2. Die Überwa-chung der Zuckergehaltsbestimmung“ enthalten.

Page 125: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

125

8. Qualitätssicherung – Schlagdokumentation Zuckerrüben

Mit der EU-Agrarreform aus dem Jahre 2004 wird die Gewährung der Ausgleichszahlungen an die Einhal-tung bestimmter gesetzlicher Mindestanforderungen gekoppelt (Cross Compliance). Daneben nimmt bei der Vermarktung die Bedeutung von Qualitätssicherungssys-temen immer mehr zu. Die Betriebe müssen die Anforde-rungen kennen, einhalten und dokumentieren.

Südzucker, Rübenanbauverbände und das Landeskura-torium für pflanzliche Erzeugung (LKP) haben dazu eine einheitliche Schlagkartei entwickelt. Neben der Papier-form sind zahlreiche EDV gestützte Möglichkeiten auf dem Markt. Von seiten der Südzucker wurden im August 2014 nach dem Zufallsprinzip insgesamt 39 Betriebe (1 %) auf dem Postweg und 15 Betriebe persönlich kon-trolliert. Die Beratung und Unterstützung der Betriebe in diesem Bereich ist von größter Bedeutung, da Fehlver-halten zu drastischen Einkommenseinbußen führen kann.

Zusammenarbeit mit staatlichen und sonstigen StellenWährend des Berichtsjahres wurde sehr eng mit dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer und der Arbeits-gemeinschaft Franken im Bereich der Versuchstätigkeit und Beratung zusammengearbeitet. Mit dem Bodenge-sundheitsdienst in Ochsenfurt wurde bezüglich der EUF-Bodenuntersuchung und den dazugehörenden Dünge-empfehlungen ständig Kontakt gehalten. Gemeinsam mit dem Ring südbayerischer Zuckerrübenanbauer wurde eine einheitliche Vorgehensweise in zahlreichen Ge-schäftsabläufen abgestimmt. Der Kontakt zu den staat-lichen Beratungsstellen, Industrievertretern und -beratern wurde hergestellt, um eindeutige Beratungsgrundlagen für Franken zu erarbeiten.

Page 126: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

126

IX. Das Versuchswesen 2014

Die Versuche wurden von der Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen im fränkischen Zuckerrübenbau (ARGE Franken) durchgeführt.

Der Fachbeirat der Arbeitsgemeinschaft Franken:

Ernst Hahn Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., Eibelstadt – Vorsitzender –

Dr. Eberhard Krayl Südzucker AG, Geschäftsbereich Zucker/Rüben – stellvertretender Vorsitzender –

Andreas Schech Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., Eibelstadt

Winfried Strobel Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., Eibelstadt

Ernst Merz Südzucker AG, Rübenabteilung, Ochsenfurt

Simon Vogel Südzucker AG, Rübenabteilung, Ochsenfurt

Dr. Klaus Bürcky Kuratorium für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau, Ochsenfurt bis 15.01.2015 – Geschäftsführer –

Dr. Johann Maier Kuratorium für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau, Ochsenfurt ab 15.01.2015 – Geschäftsführer –

Dr. Klaus Ziegler Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., Eibelstadt – Geschäftsführer –

Manfred Anselstetter Arbeitsgemeinschaft Franken, Eibelstadt – Versuchstechniker –

Erich Göbel Arbeitsgemeinschaft Franken, Eibelstadt – Versuchstechniker –

Der ARGE-Fachbeirat traf sich am 7. März 2014 zur Ver-suchsplanung und am 28. November 2014 zur Bespre-chung der Versuchsergebnisse in Eibelstadt.

GEP-ZertifizierungAuf Antrag vom 12. November 2013 und lt. Bescheid vom 10. April 2014 ist die ARGE Franken vom 15. April 2014 bis 14. April 2019 als amtliche Versuchseinrichtung nach § 2 und § 8 der Pflanzenschutzmittel-Verordnung (PflSchUV) anerkannt. Die Grundsätze der Guten Expe-rimentellen Praxis (GEP) bei der Versuchseinrichtung wur-den von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern geprüft und bestätigt.

Termine und VersuchsbesichtigungenDie Firmen BAYER CropScience und KWS SAAT AG be-sichtigten am 5. Mai 2014 die Insektizidversuche Allers-heim und Oberickelsheim.

ADAMA stattete am 13. Mai 2014 dem Herbizidver-such Hilpertshausen einen Besuch ab.

Das Bundessortenamt und das Institut für Zuckerrüben-forschung kontrollierten am 19. Mai 2014 die Wertprü-fungen und Sortenversuche in Geroldshausen und Güt-zingen.

Mit dem AELF Würzburg und SÜDZUCKER wurde am 28. Mai 2014 der Strip-Till-Versuch Gieshügel besichtigt und diskutiert.

Am 2. Juni 2014 führte die Versuchsbesichtigung mit den Vertretern der Pflanzenschutz-Industrie zu den Versuchen in Hilpertshausen, Frankenwinheim, Unterickelsheim, Oberickelsheim und Allersheim.

Die Rundfahrt mit den Saatgut-Firmen ging am 4. Juni 2014 zu den Sortenversuchen in Geroldshausen, Güt-zingen, Wolkshausen, Hopferstadt, Oberickelsheim, Gollhofen, Frankenwinheim, Seligenstadt, Würzburg-Lengfeld und Herchsheim.

Am 5. Juni 2014 begutachtete der Verbands-Ausschuss die Nematoden-Wertprüfung und den Sortenversuch Nematoden sowie den Votivo-Auftragsversuch, den Bio-masse-Sortenversuch und den Insektizidversuch Oberi-ckelsheim, den chemisch-mechanischen Unkrautbekämp-fungsversuch Unterickelsheim und den Herbizidversuch Hilpertshausen. Den Abschluss bildete der Besuch bei Edgar Sauer auf dem Holzäckerhof in Bergtheim mit Be-sichtigung der Biogasanlage und Blumengärtnerei.

Page 127: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

127

Das Institut für Zuckerrübenforschung besichtigte am 16. Juni 2014 die Versuche in Hilpertshausen, Franken-winheim, Unterickelsheim, Oberickelsheim, Hopferstadt, Wolkshausen und Allersheim.

Die Versuchsansteller besuchten bei einer Lehrfahrt am 17. Juni 2014 die Agrar GmbH Gerbstedt und am 18. Juni 2014 die DLG-Feldtage in Bernburg-Strenzfeld.

Am Tag der Franken in Ochsenfurt konnten am 1. Juli 2014 600 Teilnehmer durch den angelegten Schauver-such geführt werden.

Die mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gemeinsam durchgeführten Strip-Till-Versuche in Witten-feld und Dittenfeld wurden am 14. Juli 2014 besichtigt.

Mit SESVanderHave und SÜDZUCKER wurden am 29. August 2014 in Eisingen die Themen Rhizoctonia und Ditylenchus diskutiert und danach die Versuche Goll-hofen und Würzburg-Lengfeld besichtigt.

Das Institut für Zuckerrübenforschung besichtigte am 1. September 2014 die Sortenversuche Oberickelsheim, Hopferstadt, Wolkshausen, Frankenwinheim und den Fungizidversuch Brünnstadt.

Am 12. September 2014 besuchten IFZ und Bundessor-tenamt die Sortenversuche Gützingen, Geroldshausen und Herchsheim.

Die Maschinenvorführung Beet Europe in Dobieszow (Polen) wurde vom 1. bis 3. Oktober 2014 mit den Ver-suchsanstellern besucht.

In fünf Sitzungen mit den Firmen SESVanderHave (24.11.), Syngenta (25.11.), Betaseed (25.11.) STRUBE (26.11.) und KWS (27.11.) wurden die Sortenversuchser-gebnisse 2014 und die dreijährigen Ergebnisse erörtert.

In zwei Fachsitzungen mit den Firmen BASF und BAYER CropScience wurden die Pflanzenschutz-Versuchs-Ergeb-nisse am 1. Dezember 2014 auf der Hallburg vorgestellt und diskutiert.

Die Ergebnisse der Versuche wurden von der Arbeitsge-meinschaft in 21 Ortsversammlungen mit 987 Teilneh-mern vorgestellt.

Versuche 2014Von der Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen im fränkischen Zuckerrübenanbau wurden im Jahr 2014 35 Exaktversuche an 20 Orten mit 2211 Parzellen ange-legt. Die Gesamtfläche der Exaktversuche betrug mit We-gen 5,55 ha. Dazu kamen Streifenversuche auf 20,5 ha.Die Zahl der Auftragsversuche und –varianten waren so hoch wie noch nie.Über die Ergebnisse der durchgeführten Versuche wurde ein Berichtsheft angefertigt und an interessierte Fach kreise herausgegeben. Zusätzlich ist der Bericht im Internet unter www.frankenrueben.de oder unter www.bisz.suedzucker.de digital verfügbar.

Page 128: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

128

Nach einem milden Winter gab es keine Frostgare. Die Saatbettbereitung war erschwert – es gab viele Kluten, vor allem in der Schlepperspur, der Anteil an Feinerde war gering. Das führte häufig zu mangelhafter Einbet-tung des Saatguts. Die Zwischenfrüchte waren nicht abgefroren und mussten abgespritzt werden. Besonders Ölrettich wurde häufig nicht ausreichend bekämpft und wuchs später in den Rüben durch.Erste einzelne Saaten waren vom 8. bis 12. März 2014 möglich, die Hauptsaat war vom 17. bis 25. März 2014. Mit jedem Tag späterer Saat waren die Bedingungen ungünstiger. Vom 3. bis 10. April 2014 liefen die Rüben auf. Für 10 % der Rüben gab es durch grobes Saatbett einen verzögerten Aufgang. Spät nach den ersten Nie-derschlägen Ende April liefen sie am 4.-5. Mai 2014 auf, blieben aber das ganze Jahr in der Entwicklung deutlich zurück. Viel Regen im Mai, verbunden mit hohen Tempe-raturen führten zu einem rasanten Wachstum und Reihen-schluss um den Monatswechsel Mai/Juni. Der Fraß-Schaden durch Moosknopfkäfer hielt sich in Grenzen. Die Springmaus knackte vor allem im Uffenhei-mer Gebiet die Pillen. Schnecken, Drahtwürmer und Tau-sendfüßler waren wenig zu finden. Nach feuchtem Mai gab es im Herbst auf Befallsflächen mit Rübenkopfälchen viele faule Rüben. Erste Nematoden-Zysten wurden am 23. Juni 2014 gefunden; nesterweise Hellfärbung der Blätter durch Heterodera schachtii konnte im Juli beob-achtet werden. Die Witterung bevorzugte Rübenfäulen, so dass im Kerngebiet 2014 vermehrt faule Rüben gefun-den wurden (Rhizoctonia, Ditylenchus und andere).Die Unkrautbekämpfung erfolgte früh (1. NAK ab 7.4.2014). Nach anfänglicher Trockenheit fiel nach der 2. und 3. NAK genügend Regen für beste Wirkung. Es gab nur geringe Rübenschäden durch Herbizid und durchwegs gute Wirkung. Spätverunkrautung war sehr selten und nur nach Fehlern zu finden. Mehltau kam früh im Juli und August. Cercospora trat erst schwach auf, der erste Kontroll-Aufruf kam am 14. Juli 2014. Durch den insgesamt warmen und feuch-ten Spätsommer und Herbst erlitten insbesondere die spät gerodeten Rüben einen höheren Befall mit Cerco-spora und dadurch Ertrags-Verluste.Feuchtkühles Wetter im August und feuchtwarmes Wetter im Herbst waren ideal für das Rübenwachstum. So konn-te das bisherige Spitzenjahr 2011 noch einmal getoppt werden mit 86,3 t Rüben bei 17,55 % Zuckergehalt. Der Standardmelasseverlust lag mit 1,24 % sehr niedrig. Der Zuckerertrag von 15,15 t/ha bedeutet neuer Rekord.

Sortenversuche Der Feldaufgang in den Sortenversuchen war sehr hoch. Bei den STRUBE-Sorten lagen nur Kleist und Hannibal im Feldaufgang überdurchschnittlich, alle anderen Sorten lagen unter dem Durchschnitt. Diese ungünstige Jugend-entwicklung, verbunden mit Mehltau-Befall im Sommer, führte bei den meisten STRUBE-Sorten zu einer unterdurch-schnittlichen Zuckerertragsleistung. SYNGENTA-Sorten konnten im Feldaufgang wieder sehr gut abschneiden.

Der Feldaufgang der KWS-Sorten lag durchwegs im überdurchschnittlichen Bereich. BETASEED-Sorten schnit-ten gut ab.Den geringsten Standardmelasseverlust erzielt man mit STRUBE-Sorten. Neuere hochleistungsfähige Sorten punkten inzwischen mit einer geringeren Blattkrankhei-tenanfälligkeit.In den Sortenversuchen ist ein hoher Zuchtfortschritt zu erkennen.Die Sortenversuche wurden zweifaktoriell, d. h. mit und ohne Fungizidbehandlung angelegt. Der Cercospora-Befall stieg im Juli nur langsam, ab dem 6. August 2014 witterungsbedingt rasant an. Ein feuchter Herbst förder-te die Blattkrankheiten. Mehltau war schon früh im Juli und August vorhanden. Die Behandlung brachte im Mittel der Versuche 7,5 % höheren Bereinigten Zucker-ertrag (BZE). Die Spritztermine waren vom 15. Juli bis 22. August 2014 verteilt. Es wurden häufiger zwei als eine Behandlung durchgeführt. Je Faktorstufe wurden 2 Wiederholungen angelegt. Durch die Saatgutaktivierung waren geringere Entwick-lungsunterschiede zwischen den Sorten im Jugendsta-dium als in den Vorjahren zu sehen. Es gab deutliche Blattmassen-Unterschiede.

Spezieller Sortenleistungsvergleich SSV-RDer SSV wird seit 2014 in Süddeutschland in alle SV integriert. Dadurch werden alle Nematoden-tolerante Sorten auch unter Nichtbefall getestet. Die neuesten to-leranten Sorten wie Lisanna und BETASEED 440 waren sogar leistungsfähiger im BZE als die Standardsorten. Der Saatgutanteil Nematoden-toleranter Sorten stieg von 16,9 % in 2014 auf 29,7 % in 2015.

NematodentoleranzAuch 2014 sind die Nematoden-toleranten Sorten unter Befall leistungsfähiger als die Nematoden-resistenten Sorten. Die zugelassenen Sorten mit dem jüngsten Zu-lassungstermin sind deutlich leistungsfähiger als die vom Vorjahr. In der Wertprüfung standen viele Stämme mit hervorragenden Leistungen.

Sorten-Streifen-Versuch Rübenkopfälchen GollhofenDurch den nassen Monat Mai mit 95 l/m² kam es zu einer starken Vermehrung und der Schaden auf den Befallsflächen war deutlich. Entsprechend groß war im September die Befallsausprägung (fauler Rübenkopf). Die tolerante Sorte Beretta lag bei 28 %, die anfällige Sorte Dorena bei 59 % und die geprüften, 2014 neu zugelassenen, anfälligen Sorten, zwischen 27 (Alcedo) und 58 % fauler Köpfschnittfläche.

Sortenversuch BiomasseIm vierten Jahr in Folge wurde in Oberickelsheim 2014 ein Versuch mit Zucker- und Runkelrüben zur Produktion von Biogas angelegt. Die leistungsfähigsten Sorten für Biogas sind – wie bei der Zuckererzeugung – die Sor-

Page 129: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

129

ten mit dem höchsten Bereinigten Zuckerertrag. Runkelrü-ben fallen in der Gasleistung deutlich ab.

InsektizidversucheDie koordinierten Ringversuche wurden in Allersheim mit „Rübe nach Rübe“ angebaut, um einen hohen Moos-knopfkäferdruck zu erhalten, in Oberickelsheim nach zweimaligem Getreideanbau.

Die Feldaufgangsgeschwindigkeit war umso höher, je weniger Insektizid in der Pillenhüllmasse aufgebracht war. Im endgültigen Feldaufgang unterschieden sich die Varianten nur noch wenig.

Den geringsten Fraßschaden hat Poncho Beta+. Bei der preisgünstigeren niedrigen Ausstattung waren Janus For-te und Force Magna gleichwertig. Wiederholt gut war die unter dem Namen „Sombrero“ neu zugelassene Aus-stattung mit 60g Imidacloprid von Adama. Die Ausstat-tung mit Cruiser Force war auch im Moosknopfkäferfraß mit Poncho Beta+ vergleichbar. Im Ernteergebnis Oberi-ckelsheim war Poncho Beta+ den anderen Varianten – nicht statistisch absicherbar – sogar unterlegen.

Die Standardausstattung in Franken sollte wegen des ho-hen Moosknopfkäfer-Drucks Poncho Beta + oder Cruiser Force sein, die nur einen geringen Kontrollaufwand brau-chen. Die preisgünstigen Alternativen Janus Forte und Force Magna können bei geringem Schädlingsdruck im Randgebiet und bei verfügbarer Zeit für Bestandskont-rollen wegen Läusen und Rübenfliegen eine Alternative sein.

FungizidversucheDer Befall mit Cercospora trat sehr früh auf (Erstbehand-lung 16.7.). Danach stieg die Befallsstärke bis Anfang August nur wenig (Zweitbehandlung 1.8.). Feuchtkühle Witterung führte ab dem 5. August zu deutlichem Befall.

Die Bekämpfung der Blattkrankheiten brachte einen gu-ten Erfolg: im Mittel aller behandelten Varianten stieg der Rübenertrag um 2,4 %, der Zuckergehalt um 3,3 % und der Bereinigte Zuckerertrag um 6,6 %.

HerbizidversucheDer erste Spritztermin war in den beiden Herbizidversu-chen Frankenwinheim und Hilpertshausen identisch: Die 1.NAK wurde am 11. April 2014 gesetzt; die 2. NAK folgte in Hilpertshausen am 23. April 2014 und in Fran-kenwinheim erst am 5. Mai 2014; die dritte NAK wurde am 19. und 20. Mai 2014 appliziert.

Die Verträglichkeit aller Varianten war relativ gut. Nach-dem es ab Ende April regelmäßig geregnet hat, kam im-mer Blatt- und Bodenwirkung zusammen, was zu bester Wirksamkeit fast aller Varianten führte. Lediglich bei den Varianten mit 0,8 l Betanal MaxxPro war die Brennwir-kung offensichtlich zu gering. Wirkungsschwächen hat-

ten auch Varianten mit zu geringem Ethofumesat-Anteil. Die Spätverunkrautung war gering.

Chemisch-mechanische UnkrautbekämpfungNach dem nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz sollen bis 2018 die Risiken der Anwendung von Pflanzenschutz-mitteln reduziert werden. Angeregt vom IFZ – aber auch den Hochschulen – wurden in Franken drei Versuche mit Bandspritzung und Hackmaschine angelegt.

Die Pflanzenschutzmittel-Menge konnte auf ein Drittel re-duziert werden, dagegen stieg der Aufwand für Maschi-nen und Zeit an. Die Rest-Verunkrautung war vergleich-bar gering. Der Zuckerertrag war gleich hoch.

Strip-Till BodenbearbeitungDie Versuche zu Strip-Till wurden weiter optimiert. Nach-dem die geringere Pflanzenzahl bei den Strip-Till Flächen mindestens 5 % Ertrag kostet, wurden die Rüben auf drei Versuchsstandorten gegenüber „betriebsüblich“ enger abgelegt. Dadurch ergab sich eine etwa gleich hohe Bestandesdichte in Gützingen und Rottenbauer. Wie in den Vorjahren liefen auf den Streifenbearbeitungsflächen nur ein Drittel der Unkräuter auf wie in Betriebsüblich. Die Rüben entwickelten sich im Frühjahr langsamer unter Strip-Till.

Im Mittel der vier fränkischen Versuche erreichte der Be-reinigte Zuckerertrag der Strip-Till-Flächen 94,9 % der betriebsüblichen Bewirtschaftung.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat in fünfjährigen Versuchen im Raum Eichstätt mit amerikani-schen Streifenbearbeitungsgeräten (Yetter, Dawn) einen Bereinigten Zuckerertrag von 92,6 % erzielt. Die Versu-che wurden abgeschlossen.

Die Versuche im Gebiet der Südzucker werden zur Opti-mierung der Geräte und Anwendung fortgesetzt.

DüngungsversuchBei zwei angelegten Düngungsversuchen war der Feld-aufgang bei KAS-Düngung nach der Saat nur leicht niedriger gegenüber der Null-Parzelle. Der Einsatz von Harnstoff hat dagegen den Feldaufgang um 7 % vermin-dert. Bei beiden Versuchen hat die Düngung nur einen geringen Einfluss auf den BZE, d. h. je weniger, desto günstiger, im Betrieb mit organischer Düngung.

BestandesdichteversucheDurch die Aufgangs-Problematik mit Lukas und Benno im Jahr 2013 wurden von der Arge Franken und der Arge Südwest dieses Jahr 6 Versuche mit unterschiedlichen Bestandesdichten zwischen 30.000 und 90.000 Pflan-zen/ha angelegt. Schon bei 60.000 Pflanzen geht der BZE auf relativ 95,8, bei 45.000 Pflanzen auf 87,4 und bei 30.000 Pflanzen auf 76,4 % zurück.

Page 130: GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 · GESCHÄFTSBERICHT 2014/2015 (Geschäftsjahr 1. April 2014 – 31. März 2015) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger

130

ZuwachsversuchDer Zuwachsversuch war in Giebelstadt angelegt. Der feucht-warme Herbst brachte einen bis dahin noch nicht gekannten Zuwachs an Rübenertrag von 31,6 % vom 5. September bis 30. Oktober 2014. Der Bereinigte Zuckerertrag stieg im 5-jährigen Mittel von Anfang Sep-tember bis Anfang November um 41 %; 2014 lag der Anstieg im gleichen Zeitraum bei 42,5 %.

Versuchsansteller 2014■ Brand Werner Oberickelsheim■ Dittmann Michael Allersheim■ Düll Horst Rottenbauer■ Endres GBR Gützingen■ Fackelmann Ludwig Frankenwinheim■ Fuchs Heiko Geroldshausen■ Fuchs Jörg Giebelstadt■ Fuchs Stephan Gützingen■ Graf Moy Gutsverw. Gut Dittenfeld

■ Karl Benno Wolkshausen■ Kunzmann Otto Frankenwinheim■ KWS Saat AG Seligenstadt■ Michel Hugo Hopferstadt■ Muhr Thomas Wittenfeld■ Ott Rainer Unterickelsheim■ Ruß Matthias Brünnstadt■ Sämann Heidrun und Roland Gbr Gnodstadt■ Sauer Roland Unterpleichfeld■ Straus-Saal Renate Hilpertshausen■ Stütz Holger Gumpelshofen■ Südzucker GBL Gieshügel■ Wolf Bernhard Herrnberchtheim■ Wolfsgruber Hans Gollhofen

Wir danken allen, die bei der Planung und Durchführung der Versuche halfen, die uns mit Saatgut und Versuchs-mitteln unterstützten, insbesondere unseren Versuchsan-stellern.