Gesunde Ernährung - Ein Projekt zur Prozentrechnung in Klassenstufe 7-

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Gesunde Ernährung- Ein Projekt zur Prozentrechnung in

Klassenstufe 7-

Gliederung des Vortrages:

1. Einleitung

2. Projekte im Mathematikunterricht

3. Einbettung in den Lehrplan

4. Projekt

4.1 Beschreibung der Unterrichtsreihe

4.2 Präsentation der Ergebnisse

4.3 Reflexion

1. Einleitung PISA und TIMSS

Ursachen → Forderungen

Zu starke Orientierung an Regeln, Kalkülen und Routinen

→ Einsatz von produktiven, anwendungsorientierten Aufgaben, die verschiedene Lösungswege zulassen.

Inhaltliche Aspekte wie Begriffsvor-stellungen, inhaltiches Argumentieren, verständiges Umgehen mit Realsituat-ionen kommen im Vergelich zu einem verfahrensbeogenen Vorgehen zu kurz

→ Aufbau tragfähiger Grundvor-stellungen und inhaltliches Argumentieren und Problemlösen

Die Leistungsanforderungen sind zu sehr auf kruzfristig in Klassenarbeiten relevantes reproduktives Wissen ausgerichtet

→ Systematisches Wiederaufgreifen und Vernetzten von mathematischen Inhalten im Unterricht

Es sind zu wenige Schüler wirklich aktiv

→ Selbstständiges, aktives und mitverantwortliches Lernen und Betreiben von Mathematik durch Schüler

Mit der Durchführung eines Projektes kann man viele dieser genannten Anforderungen erfüllen.

Da mein Projekt nicht im Rahmen einer Projektwoche, sondern im regulären Unterricht mit dem Ziel auch den Lehrplan zu erfüllen durchgeführt wurde, war das Thema nicht von den Schülern frei wählbar, sondern der Ablauf wurde von mir weitgehend vorgegeben.

Trotzdem war es meiner Meinung nach ein Projekt:

• es war eine gemeinsame Unternehmung, die sich über einen festen Zeitraum zog.

• Am Ende des Projektes stand eine gemeinsame Präsentation am Tag der offenen Tür.

• Größtenteils wurde in Gruppenarbeit gearbeitet → die Schüler müssen miteinander kommunizieren und und sich gegenseitig tolerieren. Die Schüler sollen eine gewisse Teamfähigkeit erlangen.

• das Thema hat einen Umwelt- und Lebensbezug

2. Projekte im Mathematikunterricht

Ein österreichischer Mathematikdikaktiker, H.-Ch. Reichel definiert einen projektorientierten Mathematikunterricht lehrplankonform durch zwei charakteristische Komponenten:

Die „inhaltliche“ oder „materielle“ KomponenteEs soll beim Projektunterricht besonders:

- um die Herstellung von Beziehungsreichtum,- um das Aufzeigen neuer Aspekte von altem Wissen,- um Anwendung und Bezüge zur außermathematischen Welt,- um die Bewertung mathematischer Inhalte und Methoden,- um fächerübergreifende Aspekte und - um erfahrungsbezogene und für den Schüler interessante Themen

gehen.

Die „methodische“ Komponente- Learning by doing- Lernen in der Gruppe

Lehmann stellt in seinem Aufsatz über die „Grundlagen von Projektarbeit“ in der Zeitung „Der Mathematikunterricht“ Jahrgang 45 Heft 6 November 1999 eine Checkliste als Hilfe zur Vorbereitung und Durchführung eines Projektes vor.

„Checkliste für die Tätigkeiten in den Phasen eines Mathematikprojektes

Phase 0: Projektvorbereitung• Wie viele Schüler sind in der Klasse (wichtig für die Gruppeneinteilung)?• Wie ist die Leistungsstärke der Schüler?• Sind die fachlichen Kenntnisse für das Projekt vorhanden oder sind noch

grundsätzliche Vorbereitungen nötig?• Lässt sich passendes Material bereitstellen?• Welche Mathematik-Software steht zur Verfügung?• Wie viel Zeit kann für das Projekt bereitgestellt werden?

Phase 1: Die Problemstellung• Ist die Problemstellung offen genug?• Ist eine Zerlegung in Teilprobleme möglich? Welche Abhängigkeiten herrschen

zwischen den Teilproblemen?• Wurde bei der Auswahl der Teilprobleme an die zeitliche Machbarkeit gedacht?• Wurden den Schülern die Zeitvorstellungen mitgeteilt? Sind dabei informelle

Gespräche zwischen den Gruppen bedacht worden?

Phase 2: Organisation zum Ablauf der Gruppenarbeit• Ist die Gruppenarbeit passend?• Sind die Arbeitsaufträge an die einzelnen Gruppen eindeutig beschrieben?• Ist an Informationen über die gewünschten Dokumentationen der Arbeitsabläufe

und Ergebnisse gedacht worden?• Stehen die Hilfsmittel rechtzeitig zur Verfügung, um Leerläufe zu vermeiden?• Werden rechtzeitig Zwischenzusammenfassungen mit gegebenenfalls neuen

Direktiven an die Schüler eingeplant?• Erfolgen Hinweise auf alle relevanten Teilergebnisse (z.B. für Klausur)?• Achten die Bearbeiter auf übersichtliche Gestaltung ihrer Dokumentation?• Wird der Zeitplan eingehalten?

Phase 3: Integration der Arbeitsergebnisse• Werden die wichtigen mathematischen Ergebnisse hervorgehoben und

angemessen ergänzt?• Wird eine sinnvolle Reihenfolge der Teildokumentationen gewählt? Werden

gegebenenfalls Verweise eingearbeitet? Ist das Gesamtprodukt übersichtlich gegliedert und verbreitungswürdig?

• Erfolgen Hinweise auf alle relevanten Teilergebnisse (z.B.: für die Klausuren)?• Erfolgt eine Gesamtreflexion über das Projekt?• Wurde den Schülern Praxisbezug und Lehrplanbezug verdeutlicht?

Phase 4: Der mathematische Ertrag• Werden die mathematischen Ergebnisse in ihre Zusammenhänge eingeordnet?• Wird auf die Relevanz für den folgenden Unterricht verwiesen?• Werden ergänzende Übungen betrachtet?

Projektdurchführung• Je nachdem, ob die Schüler schon projekterfahren sind oder nicht, muss man

die Schüler auf ein Projekt im Mathematikunterricht vorbereiten.• Den Schülern muss mitgeteilt werden,• dass sie mit dieser Unterrichtsart eine ganze Menge Mathematik und ihre

Anwendung lernen werden, allerdings nur, wenn sie selbst mehr arbeiten als sonst.

• dass sie wesentlich mehr Freiheiten, damit aber auch mehr Verantwortung für sich selbst und für ihre Gruppe übernehmen müssen.

• dass sie benotet werden. Dies kann während der Projektdurchführung und am Abschluss des Projektes geschehen.

• dass sie am Ende des Projektes einen Projektbericht verfassen müssen.• Trotz dieser neuen Erwartungen, die der Lehrer an die Schüler stellt, wird die

Neugier über den vorerst fehlenden Arbeitseifer siegen.

Rolle und Aufgaben des Lehrers bei einem Projekt im Mathematikunterricht

Bei mathematischen Projekten hat der Lehrer insbesondere folgende Aufgaben zu übernehmen:• Auswahl des Projektthemas, jedenfalls in den meisten Fällen• Aufteilung der Gruppen, gegebenenfalls mit den Schülern• Leitung gemeinsamer Diskussionen• Organisation von Zwischenberichten• Bereitstellung von den Schülern nicht bekannten mathematischen und anderen Hilfsmitteln• Bereitstellung von Medien•Hilfestellung

-durch Hinweise auf geeignete Computerprogramme und Bedienungshinweise-beim Finden schwieriger Ansätze- In mathematischen Detailfragen- Bei der Dokumentation“

Der Lehrer fungiert nicht mehr als reiner „Wissensvermittler“, sondern als „Projektmanager“, der die Aufgabe hat, das Projekt zu führen und zu verwalten. Er ist verantwortlich für die Organisation und Vorgehensweise der Projektgruppne und muss in der Lage sein, Probleme zu erkennen, sich um sie zu kümmern und sich mit den Schülern um systematische, konstruktive Lösungen bemühen. Wichtig ist aber auch, dass er nicht zu früh in das Geschehen eingreift und die Schüler ausbremst

Rolle des Schülers während der Projektarbeit

Der Schüler kann sich seine Arbeit frei einteilen. Die Reihenfolge und seine Arbeitsgeschwindigkeit bestimmt er in gewissem Maße selbst. Er trägt aber auch gleichzeitig die Verantwortung für sein Arbeiten.

3. Der Lernstoff

Die Prozentrechnung spielt wegen ihrer großen Nützlichkeit in vielen Lebensbereichen und praktisch in allen Berufsgruppen eine wichtige Rolle.

Die Prozentrechnung gehört zum mathematischen Grundwissen

Einbettung in den Lehrplan

• Im Lehrplan für das achtjährige Gymnasium werden schon in Klasse 5 mit Hilfe von Größen und Figuren adäquate Grundvorstellungen von Bruchteilen und auch als Sonderfall der Prozentbegriff entwickelt. Eine systematische Behandlung erfolgt hier allerdings nicht.

• Im G8-Lehrplan für Klasse 7 wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Prozentrechnung „im mathe- matischen Sinne lediglich eine eigens symbolisierte Behandlung spezieller Bruchrechen- oder Dreisatz-aufgaben“ ist.

„Gesunde Ernährung“ wird in Biologie in Klassenstufe 6 und Klassenstufe 7 behandelt.

In Klasse 7 wird weder Biologie noch Chemie unterrichtet.

4. Das ProjektEinstieg in die Projektarbeit:Erläuterung der Vorgehensweise während des Projektes:1. Die Ziele dieses Projektes sind:

• mathematisches Wissen erlangen und im Alltag anwenden

• selbständiges Arbeiten üben• sozialen Umgang miteinander üben• Präsentation am „Tag der offenen Tür“

2. Die Arbeit an dem Projekt geschieht hauptsächlich in Gruppenarbeit und an Hand von Arbeitsblättern.

3. Während der Projektarbeit werdet ihr wesentlich mehr Freiheiten genießen als im „normalen Unterricht“, damit müsst ihr aber auch mehr Verantwortung für euch selbst und eure Gruppe übernehmen.

4.Die Projektarbeit wird benotet. Und zwar einerseits während der Projektdurchführung, andererseits bei der Präsentation des Produktes.

5.Am Ende des ganzen Projektes ist ein Projekttag geplant mit einem gemeinsamem „gesunden Frühstück“ und der Vorbereitung der Präsentation.

6.Präsentation am „Tag der offenen Tür“7.Eventuell werden sich auch andere Fachlehrer

an diesem Projekt beteiligen. 8. Jeder Schüler legt einen Projektordner an.

(Hier ist ein genaue Anleitung notwendig)

9. Jeder Schüler muss am Projektende einen Projektbericht anfertigen, der folgende Kriterien erfüllen muss:

• Die neu gelernten Begriffe müssen vorkommen.• Der Einfluss der Mathematik auf dieses Thema soll

bewertet werden.• Die Vorgehensweise soll nachvollziehbar

beschrieben werden.• Falls Kritik angebracht ist, soll sie konstruktiv sein.• Der Bericht soll mindestens eine DIN A4-Seite lang

sein.

10. Nach dem Projekt erfolgt noch eine kurze Übungsphase und dann die Klassenarbeit.

Gruppenbildung jeweils 4-6 Schüler

Jede Gruppe soll sich einen Gruppennamen überlegen (Hierbei sind die Schüler teilweise äußerst kreativ, z.B. der Gruppenname „Geil“ für:

Gesunde Ernährung ist lebenswichtig.) und einen Gruppensprecher wählen.

Einstieg in das Thema „Gesund Ernährung“

• Brainstorming• Bearbeiten des Informationsblattes um

ein Basiswissen zu vermitteln• Hausarbeit: Rechereche in Internet,

Lexika, Biologiebüchern, usw. (eventuell jede Gruppe zu einem anderen Unterthema)

(Dies Informationen bilden den Anfang des Projektheftes.)

Umfrage „Gesundes Pausenfrühstück ???“

mögliche Antworten:

• gesundes Pausenfrühstück (Brot, Obst, Getränk)

• ungesundes Pausenfrühstück (Nutella Snack-Box, Süßigkeiten, Cola)

• kein Pausenfrühstück• Geld (besser weglassen)

Jeder Schüler befragt zur nächsten Stunde 4 Schüler.

Die Gruppen werten ihre Ergebnisse aus.

„Welche der befragten Gruppen frühstückt am gesündesten?“

→ Problem: Die absoluten Zahlen der Auswertung führen nicht zu einem gerechten Ergebnis.

Eine gerechte Beurteilung verlangt nach einem Vergleich der Bruchteile.(11 von 29 ernähren sich gesund.)

(Einzelne Schüler nennen hier auch schon den Begriff Prozent und Kreisdiagramm)

• 5 min Bearbeitungszeit, danach Besprechung im Plenum→gleichnamige Brüche lassen sich am besten vergleichen→man hat sich auf den Nenner 100 geeignet (Diskussion)

• Definition von Prozent ins Projektheft • Bearbeitung des restlichen Arbeitsblattes

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