Im Bann der Hexen und Gaukler...36 · Nummer 176 Landkreis Schwandorf Montag, 3. August 2015 Im Bann...

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  • 36 · Nummer 176 Landkreis Schwandorf Montag, 3. August 2015

    Im Bann der Hexen und GauklerDas Mittelalter ist einErlebnis für die Sinne: DerRauch zahlreicher Lagerfeuersteigt in die Nase, Schwerter-klirren und Dudelsack-Klänge dringen ans Gehör,der Gaumen erfreut sicham knusprigen Spanferkel.Wenn Ritter, Gaukler undSpielleute den Stadtparkbevölkern, sind auchZeitreisende aus Berlinbegeistert.

    Neunburg vorm Wald. (mp) Zum 25.Mal hat im Stadtpark das MittelalterEinzug gehalten – und das wolltenmehrere tausend Gäste nicht versäu-men. Wenn der Festspielverein zumMittelaltermarkt mit Hussitenlagerruft, reisen historische Vereine undHändler aus einem weiten Umkreisan: 40 Darsteller-Gruppen schlugendiesmal ihr Lager auf, 20 Händlerbuhlten mit Waren vom handge-

    schmiedeten Helm bis zum würzigenElixier um Kundschaft.

    Edel in Samt und Seide gehüllt,hatte Bürgermeister Martin Birnerdas Spectaculum mit dem Verlesendes Marktprivilegs eröffnet: „Durchdiese Botschaft sei gegeben dasRecht, am Gedenktag der siebenMakkabäischen Brüder und am Festdes Heiligen Stephan (1./2. August),Markt zu halten samt allerlei Kurz-

    weil.“ Und die gab es zuhauf: „Vítekder Gaukler“ unterhielt die Mengemit Kunststücken und Schabernack,beim „Turnier für Kinder“ bewiesenBuben und Mädchen ihr Ritter-Ta-lent, während Groß und Klein bei derFalknergruppe „Penthea“ aus Pragauf Tuchfühlung mit Geier, Bussardund Co. gehen durften.

    Rasante ReiterFür eine neue Attraktion, die hervor-ragend beim Publikum ankam, hat-ten die Festspieler selbst gesorgt: Beirasanten Reiterspielen stellten die„Hussenkrieg“-Reiter Regina Prom-berger (Freifrau von Akede), HelmutBiegerl (Ritter Wilhelm Paulsdorfer),Reinhard Ruider (Ritter Albrecht Not-hafft), Christian Voith (Hussitenan-führer Pardus) und Andreas Vitzthum(Hussitenanführer Rzitka) ihr Kön-nen im Sattel unter Beweis.

    Ganz begeistert vom NeunburgerMittelalter, aber auch von Land undLeuten, ist der JustizvollzugsbeamteSven Rehfeldt aus Berlin. Er ist Mit-glied der „Bruderschaft der Aska-nier“, eines Vereins zur Darstellungeines erleben Mittelalters, und ver-körpert dort „Roderich von Kienwer-der“, den Herold der Gruppe. Bereitszum sechsten Mal sind er und seineMitstreiter in die Oberpfalz gekom-men – „vor allem wegen der Leute“,

    verrät Rehfeldt: „Es ist schon gran-dios, wie herzlich wir immer emp-fangen werden.“ Auch das Publikumsei so angenehm – „die Leute sind al-le so freundlich“.

    Für die Askanier ist der hiesigeMarkt mittlerweile ein fixer Bestand-teil im Terminkalender, „schon im Ja-nuar beginnen die Planungen fürNeunburg“. Der Kurzurlaub in derOberpfalz dauert meist von Donners-tag bis Montag, die Zeit nutzt dieGruppe auch, um Ausflüge in der Re-gion zu unternehmen und sich mitkulinarischen Spezialitäten wie denHussiten-Würsten oder Bier aus hie-sigen Brauereien einzudecken. „Landund Leute, Essen und Trinken – hierstimmt einfach alles“, bringt es SvenRehfeldt auf den Punkt.

    Schauriges GerichtFür eine Premiere beim Mittelalter-markt sorgten am späten Samstag-abend die Hexen, Krampusse undTeufel des „Schwarzachtal-Pass“: Mitder Darbietung eines schaurigen He-xengerichts brachten sie archaischesBrauchtum in den Stadtpark. Imwahrsten Sinne des Wortes als „Dau-erbrenner“ erwies sich einmal mehrdie Feuershow von „Ameno Signum“.

    Der familiäre Charakter und dasbesondere Flair des Mittelalter-markts haben am Wochenende dieBesucher zu tausenden begeistert.Zeitweise bildeten sich vor den La-gerkassen lange Schlagen, Appetitund Durst der Gäste waren so enorm,dass die Küchen- und Ausschankvor-räte regelrecht ausgeplündert waren.Der Festspielverein als Veranstalterkonnte nach zwei Tagen insgesamteine positive Bilanz ziehen.Land und Leute, Essen

    und Trinken – hier stimmteinfach alles.

    Sven Rehfeldt, alias „Roderichvon Kienwerder“, Herold der

    Bruderschaft der Askanier

    Urige Tavernenlieder und teils auch frivol-freche Gesänge stimmten dieSpielleute „Matho Cantus“ an. Insgesamt sorgten vier Musikgruppen mitDudelsack, Schalmei und Co. für den richtigen Mittelalter-Sound.

    Mit der Vorführung eines Hexenge-richts, brachten die Hexen, Kram-pusse und Teufel des Schwarzach-tal-Pass ein Stück archaischesBrauchtum in den Stadtpark.

    Zum ersten Mal zu Gast im Stadtpark war „Vítek der Gaukler“. Für seineKunststücke, Schabernack und faszinierende „Walking-Acts“ bekam er vielApplaus.

    Terminkalender

    Neunburg vorm Wald

    Apotheken-Notdienst. Neue-Apothe-ke Neunburg.

    Tourist-Information. Montag bisDonnerstag von10 bis 12.30 Uhr und14 bis 17 Uhr; Freitag 10 bis 16 Uhr;Samstag 10 bis 13 Uhr.

    Erlebnisbad. 10 bis 19.30 Uhr;Schlechtwetter 16 bis 19.30 Uhr.

    Kreuzbund. 19.30 Uhr Treffen Alko-hol- und Medikamentenabhängige,Angehörigen, Pfarrheim St. Georg.

    Arbeitskreis Museum. Dienstag Ar-beitseinsatz von 18 bis 20 Uhr.

    FC-AH. 19 Uhr Training auf dem FC-Platz.

    Wasserwacht. 18 bis 19 Uhr Kinder-und Jugendtraining; 19 Uhr Erwach-senentraining, jeweils im Freibad.

    Kids- und Jugendtreff. 16.15 bis 18.30Uhr geöffnet.

    Evangelische Gemeinde. 14 bis 15Uhr Gebetskreis, Veranstaltungsortwechselt, Kontakt Brigitte Dippold.

    Mittelschule. Das Sekretariat ist heu-te von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

    Schwarzhofen

    Bürgermeistersprechstunde. 18 bis19 Uhr im Rathaus.

    Markt- und Schulbibliothek ge-schlossen bis 10. September.

    Stammtisch Waldler Demeldorf.Freitag, 20 Uhr, Grillabend.

    Die neue Attraktion beim Mittelalterfest kam im gestreckten Galopp daher: Bei rasanten Reiterspielen zeigten Neunburger Festspieler, dass sie sattelfestsind. Hier freut sich Hussitenanführer Pardus (Andreas Vitzthum) über seinen Erfolg beim Ringestechen. Bilder: Mardanow (5)

    Kurz notiert

    Zu verborgenenSeiten der Kirche

    Neunburg vorm Wald. Eine Ent-deckungsreise in Kirche und Sa-kristei ermöglicht die PfarreiSankt Josef im Ferienprogrammder ArGe Jugend. Am Dienstag, 4.August, von 9 bis 10 Uhr darf mitOtto Reimer in Schränke und hin-ter Türen geschaut werden, diesonst verschlossen sind. Außer-dem werden die Heiligen in derPfarrkirche gesucht. Treffpunktist am Georgsbrunnen bei derPfarrkirche.

    Mit Schifffahrtund Stadtführung

    Schwarzhofen. Der CSU-Orts-verband veranstaltet am Sonntag,6. September, eine Fahrt zurFränkischen Seenplatte. Auf demProgramm stehen eine besonde-re Stadtführung in Gunzenhau-sen und eine Besuch des größtendeutschen Binnensegelhafens inRamsberg am See. Nach einerSchifffahrt mit einem Trimaranauf dem Brombachsee, geht eszum Abschluss in die BierstadtSpalt. Abfahrt ist um 7 Uhr amMarktplatz mit Zustiegsmöglich-keit in Zangenstein (Ortsmitte).Die Busfahrt ist für Mitgliederfrei. Familienangehörige bezah-len fünf Euro, sonstige Mitfahrerzehn Euro. Kinder unter zwölfJahren zahlen keine Fahrtkosten.Hinzu kommen noch die Kostenfür Führung, Schifffahrt mit Kaf-fee und Kuchen und Brauereifüh-rung in Höhe von circa 20 Europro Person. Anmeldungen ab so-fort bei Franz Stockerl, Telefon09675/91123 oder per E-Mailf.stockerl@t-online.de. Anmelde-schluss ist Sonntag, 30. August.

    Zünftiger Schafkopfzum Jubiläum

    Schwarzhofen. Zu ihrem 150. Ju-biläum veranstaltet die Feuer-wehr Schwarzhofen am Samstag,15. August, einen Preisschafkopfim Festzelt. Beginn ist um 10 Uhr,die Startgebühr beträgt zehnEuro. Gespielt wird ein kurzesBlatt zu je 30 Spielen. Als Haupt-preis sind 500 Euro zu gewinnen,außerdem sind weitere Geld- so-wie Sachpreise zu ergattern.

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