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Embargo: 6. Mai 2009, 9 Uhr Geldpolitik im Bann der Finanzkrise Thomas J. Jordan Mitglied des Direktoriums Schweizerische Nationalbank * State Street Global Advisors (SSgA) Prima Talk, Anlageprofis im Dialog 6. Mai 2009 * Der Referent dankt Dr. Patrick A. Muhl und Dr. Marlene Amstad für die wertvolle Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Referats. 1

Geldpolitik im Bann der Finanzkrise - Swiss National Bank...2009/05/06  · Geldpolitik im Bann der Finanzkrise Thomas J. Jordan Mitglied des Direktoriums Schweizerische Nationalbank

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  • Embargo: 6. Mai 2009, 9 Uhr

    Geldpolitik im Bann der Finanzkrise

    Thomas J. Jordan

    Mitglied des Direktoriums

    Schweizerische Nationalbank*

    State Street Global Advisors (SSgA) Prima Talk, Anlageprofis im Dialog

    6. Mai 2009

    * Der Referent dankt Dr. Patrick A. Muhl und Dr. Marlene Amstad für die wertvolle Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Referats.

    1

  • Einleitung

    Der Krise an den globalen Finanzmärkten folgte mittlerweile ein scharfer Einbruch der

    Weltkonjunktur. Unausweichlich ist auch die Schweizer Volkswirtschaft in den

    konjunkturellen Abwärtssog geraten. Im laufenden Jahr erleben wir hierzulande die

    schärfste Rezession seit Mitte der 1970er Jahre. Die negative Konjunkturentwicklung bringt

    für die mittlere Frist auch Deflationsrisiken mit sich. Die Schweizerische Nationalbank (SNB)

    hat daher die geldpolitischen Rahmenbedingungen in den letzten Monaten massiv gelockert.

    Seit März 2009 setzt die SNB hierzu auch auf den Einsatz unkonventioneller Massnahmen.

    Eine erste Zwischenbilanz fällt positiv aus. So konnte eine unerwünschte Verschärfung der

    monetären Bedingungen bislang verhindert werden. In diesem Referat werde ich zunächst

    die prekäre Lage an den Finanzmärkten und bei der Konjunktur schildern. Anschliessend

    werde ich die geldpolitische Reaktion der SNB aufzeigen und dabei auch erste Wirkungen

    des Einsatzes unkonventioneller Massnahmen kommentieren. Mit einem Ausblick auf

    Schweizer Konjunktur und Geldpolitik möchte ich dann mein Referat schliessen.

    Finanzmärkte und Konjunktur im Stress

    Eine ungewöhnlich lang anhaltende Phase niedriger Zinsen, tiefer Volatilitäten, kräftiger

    Kursgewinne an den Aktienmärkten und einer beispielslosen Hausse an den

    Immobilienmärkten in den USA und Europa mündete im Sommer 2007 in den Ausbruch einer

    massiven Finanzmarktkrise. In der Zwischenzeit hat sie ein epochales Ausmass

    angenommen. So ist die aktuelle Börsenentwicklung einzig mit jener von 1929 vergleichbar

    (Abbildung 3). Bei Licht besehen zeigt sich sogar, dass die aktuelle Börsenbaisse noch

    deutlich schärfer ist. Denn: Der Kursanstieg im Vorfeld der aktuellen Krise verlief im

    Vergleich zur Kurshausse 1929 deutlich gradueller. Somit erlitt ein Anleger, der ein Jahr vor

    dem jeweiligen Dow-Jones-Höchststand eine Long-Position eingegangen ist, in der

    gegenwärtigen Krise einen deutlich höheren Kursverlust als 1929. Zudem dürften die

    Vermögensverluste durch die aktuelle Krise diejenigen von 1929 deutlich übertreffen, da die

    Marktkapitalisierung der Aktienmärkte gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) heute

    wesentlich höher ist. Aller Einzigartigkeit zum Trotz zeigten sich in der jüngsten Krise

    jedoch auch die üblichen Krisensymptome. Plötzlich wurde aus Vertrauen Unsicherheit, aus

    2

  • Berechenbarkeit Volatilität und aus Risikofreude Risikoaversion. Ein explosionsartiger

    Anstieg der Risikoprämien war die Folge (Abbildung 4).

    Die dramatische Zuspitzung der Krise an den internationalen Finanzmärkten im Herbst 2008

    hat mittlerweile zur tiefsten Rezession der Weltwirtschaft seit der Grossen Depression

    geführt. Die konjunkturelle Abwärtsdynamik erfolgte ungewöhnlich rasch und auf globaler

    sowie sektoraler Ebene breit abgestützt. Zudem löste sie negative Rückkopplungen auf den

    Bankensektor und die Finanzmärkte aus, die wiederum zu einer weiteren Verschärfung der

    Finanzkrise beitrugen. Infolgedessen kam es zu einem radikalen Umschwung in den

    Konjunkturaussichten und zu einer laufenden Korrektur der Wachstumsprognosen nach

    unten (Abbildung 5). Unausweichlich geriet auch die Schweiz in den konjunkturellen

    Abwärtssog. Dabei wirkte sich die starke Aussenhandels- und Finanzmarktorientierung der

    Schweizer Volkswirtschaft zunehmend nachteilig aus. Seit dem zweiten Halbjahr 2008

    befindet sich die Schweizer Volkswirtschaft in der Rezession, und 2009 wird konjunkturell

    ein ausgesprochen düsteres Jahr. Besonders problematisch ist der starke Anstieg der

    Arbeitslosigkeit.

    Die desolate Nachfragesituation und die unterausgelasteten Kapazitäten sowie die tieferen

    Rohölpreise haben weltweit einen massiven Disinflationsprozess eingeleitet, woraufhin die

    mittelfristigen Inflationserwartungen deutlich nach unten korrigiert wurden (Abbildung 6).

    In einigen Ländern ist auch das Deflationsrisiko gestiegen. In der Schweiz ist die Inflation

    von einem Höchstwert von 3.1% im Juli 2008 bis auf -0.4% im März 2009 zurückgefallen.

    Reaktion der Geldpolitik

    In der Schweiz reagierten wir auf die dramatische Verschlechterung der Finanz- und

    Wirtschaftslage mit einer starken Lockerung der Geldpolitik. Wir haben den angestrebten

    Wert für den Dreimonats-Libor zwischen September 2008 und März 2009 in fünf Schritten

    um insgesamt 250 BP auf 0.25% gesenkt. Bereits zuvor hatten wir durch die Stabilisierung

    des Dreimonats-Libors einen Anstieg der Risikoprämien im Geldmarkt während der

    Finanzmarktkrise laufend ausgeglichen und so die schweizerische Wirtschaft vor höheren

    Zinsen bewahren können. Die Steuerung des Dreimonats-Libors erfolgt indirekt über den

    Repo-Wochensatz, den wir inzwischen auf 0.05% gesenkt haben (Abbildung 8).

    3

  • Die SNB reagierte konsequent auf die Spannungen im nationalen und internationalen

    Franken-Geldmarkt und stellte dem Bankensystem bei Bedarf grosszügig Liquidität mit

    verschiedenen Laufzeiten in praktisch unlimitiertem Ausmass zur Verfügung. Die Versorgung

    des europäischen Marktes mit Franken wurde durch Devisenswap-Abkommen mit der

    Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der polnischen und ungarischen Zentralbank

    gewährleistet. Dabei gilt es festzuhalten, dass alle Repo- und Swap-Geschäfte, ob national

    oder international, auf gesicherter Basis und zeitlich limitiert erfolgen. Die SNB unterstützt

    auch eine privatwirtschaftliche Lösung für den Refinanzierungs-Ausgleich am

    Interbankenmarkt. So kann unter Einbindung der Pfandbriefbank und unter Rückgriff auf

    Schweizer Pfandbriefe ein Refinanzierungs-Ungleichgewicht zwischen den Schweizer

    Grossbanken und anderen Banken in der Schweiz überbrückt werden.

    Nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit wurde der monetäre Restriktionsgrad massiv

    gelockert. So haben viele Zentralbanken ihre Leitzinsen nahe an Null und somit auf

    historische Tiefststände herangeführt (Abbildung 9). Mit Ausnahme der japanischen

    Zentralbank lag das jeweilige Leitzinsniveau zu Krisenbeginn allerdings teilweise deutlich

    oberhalb desjenigen der SNB. Infolgedessen stiessen wir insbesondere im Vergleich mit den

    anderen europäischen Zentralbanken mit dem Einsatz unserer konventionellen Instrumente

    früher an die Nullzinsgrenze (Abbildung 10). Dies stellte uns vor grosse Herausforderungen.

    Einerseits erforderten verschiedene Faktoren eine weitere geldpolitische Lockerung. So etwa

    die im Winterhalbjahr 2008/09 eingetretene massive Verschlechterung der wirtschaftlichen

    Lage, die deutlich gestiegenen Deflationsrisiken und die verschärften

    Finanzierungsbedingungen für Unternehmen am Kapitalmarkt. Andererseits bestand die

    Gefahr einer unerwünschten Straffung der monetären Bedingungen durch eine sich

    fortsetzende Frankenaufwertung – entweder als Folge einer Verringerung der Zinsdifferenz

    durch geldpolitische Massnahmen ausländischer Zentralbanken oder als Folge einer Flucht in

    den Franken als sicheren Hafen. Um keine Verschärfung der schweizerischen Geldpolitik

    durch exogene Faktoren hinzunehmen, sondern im Gegenteil die Liquidität in der Schweizer

    Wirtschaft weiter substantiell zu erhöhen, beschlossen wir an der Lagebeurteilung vom 12.

    März 2009 neben einer Senkung des Zielbandes für den Dreimonats-Libor um 0.25

    Prozentpunkte auf 0% - 0.75%, drei unkonventionelle Massnahmen. Erstens gehen wir noch

    4

  • mehr längerfristige Repo-Geschäfte mit den Banken ein. Zweitens erwerben wir

    Frankenobligationen privater schweizerischer Schuldner, um eine Senkung der Risiko- und

    Fristigkeitsprämien auf dem Schweizer Kapitalmarkt herbeizuführen. Drittens kaufen wir

    Devisen, um eine weitere Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro zu verhindern

    (Abbildung 11 und 12). Die Devisenkäufe der SNB sind als Versicherung gegen eine

    drohende und unerwünscht starke Aufwertung des Frankens zu verstehen. Die Devisenkäufe

    der SNB schützen die Schweizer Wirtschaft vor problematischen Wechselkursbewegungen,

    die zu einer Deflation führen können. Die Devisenkäufe der SNB haben daher nichts mit

    einer „beggar-thy-neigbour“-Politik zu tun und dürfen keineswegs als Beginn eines

    Abwertungswettlaufs oder eines Währungskrieges fehlinterpretiert werden. Devisenkäufe

    ergänzen unser geldpolitisches Instrumentarium in Zeiten der Nullzinspolitik. Es geht

    darum, durch frühzeitiges Eingreifen zu verhindern, dass es im weiteren Krisenverlauf zu

    einem Überschiessen des Frankens und damit zu einer unwillkommenen Straffung der

    monetären Bedingungen kommt.

    Für ein abschliessendes Urteil über unseren Einsatz unkonventioneller Massnahmen ist es

    derzeit noch zu früh. Eine erste Zwischenbilanz fällt positiv aus. Auf dem Schweizer

    Geldmarkt setzen sich Entspannungstendenzen spürbarer durch: Der Dreimonats-Libor in

    Franken glitt bis auf 40 BP zurück. Die Risikoprämie – gemessen am Dreimonats-Libor/TOIS-

    Spread – sank auf 31 BP (Abbildung 13). Diese ist nun deutlich kleiner als bei anderen

    wichtigen Währungen. Weiter leisteten unsere Kapitalmarkt-Massnahmen einen Beitrag

    dazu, dass sich die Fristigkeits- und insbesondere die Kreditrisikoprämien am Schweizer

    Kapitalmarkt leicht zurückbildeten (Abbildung 14). Schliesslich konnten die Devisenkäufe

    den Aufwertungstrend des Frankens gegenüber dem Euro bisher wirkungsvoll eindämmen

    und die EURCHF-Volatilität deutlich reduzieren (Abbildung 15). Die Entwicklung am

    Devisenmarkt beobachten wir weiterhin intensiv. Wir werden unsere Politik mit allen uns zur

    Verfügung stehenden Mittel umsetzen und entschlossen gegen eine Aufwertung des

    Frankens zum Euro vorgehen.

    Ausblick

    Die Schweizer Volkswirtschaft erfährt gegenwärtig den schärfsten konjunkturellen Einbruch

    seit Mitte der 1970er Jahre. Für das Gesamtjahr 2009 rechnen wir mit einem (negativen)

    5

  • Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts in einer Grössenordnung von bis zu -3.0%. In der

    kurzen Frist sind die Risiken auch bei der Preisentwicklung gegen unten gerichtet. Gemäss

    unserer jüngsten Prognose wird die Inflation im Jahresverlauf 2009 weiter nachgeben und

    einen Tiefpunkt von -1% aufweisen. Die durchschnittliche Teuerung wird 2009

    voraussichtlich bei -0.5% liegen. Unter der Voraussetzung einer wirtschaftlichen Besserung

    bei unseren wichtigsten Handelspartnern und einer Stabilisierung der Finanzmärkte sollte

    die konjunkturelle Talsohle auch hierzulande durchschritten werden. Im Ausland hat sich

    jüngsten eine gewisse Bodenbildung bei wichtigen Indikatoren ergeben. Im Verlauf des

    Jahres 2010 erwarten wir daher eine leichte Konjunkturerholung, wobei die Inflation 2010

    und 2011 mit einer durchschnittlichen Jahresteuerung von nahe bei Null (Abbildung 17 und

    18) weiter tief bleiben wird.

    Die ungewöhnlich starke Abwärtsdynamik der Weltkonjunktur, die weiterhin hohe

    Ungewissheit über die tatsächliche Situation des Finanzsektors und die ungewissen

    Folgewirkungen der historisch einmaligen, massiven wirtschaftspolitischen Interventionen

    führen zu Risiken für die Prognose. Aus Schweizer Sicht überwiegen im Moment immer noch

    die Abwärtsrisiken. Zu nennen wären beispielsweise eine unerwartete Hartnäckigkeit der

    rezessiven und deflationären Tendenzen sowie eine massive Verschärfung der

    Kreditbedingungen in der Schweiz (Abbildung 19). Vor diesem Hintergrund ist

    entschlossenes geldpolitisches Handeln elementar. Wir können damit zwar die Rezession in

    diesem Jahr nicht verhindern, aber einen massgeblichen Beitrag leisten, um Schlimmeres

    von der Schweizer Volkswirtschaft abzuwehren. Die dezidierte Umsetzung unseres

    geldpolitischen Entscheids vom 12. März 2009 hat gezeigt, dass wir auch in der Nullzinswelt

    weiterhin über geldpolitische Handlungsmöglichkeiten verfügen, um flexibel auf eine

    unerwünschte Verschärfung des monetären Restriktionsgrades reagieren zu können

    (Abbildung 20).

    Gleichzeitig darf der heutige Einsatz unkonventioneller Massnahmen unser primäres Ziel,

    Erhalt der Preisstabilität in der mittleren und langen Frist, nicht gefährden. Die Frage, wie

    die mittelfristig notwendige Rückführung der massiven Liquiditätsausweitung optimal

    erfolgen soll, ist absolut zentral. Dabei ist der Liquiditätsabbau technisch zügig und

    problemlos durchführbar, da viele unkonventionelle Massnahmen bei Nichterneuerung

    6

  • 7

    automatisch auslaufen und wir mit den SNB Bills über ein effizientes

    Abschöpfungsinstrument verfügen. Praktisch stellt die Festlegung des optimalen

    Ausstiegszeitpunktes in Realzeit die Geldpolitik indes vor grosse Herausforderungen

    (Abbildung 21). Zum einen erfassen Modelle und Indikatoren zur Einschätzungen der

    Inflationsrisiken die unkonventionellen Massnahmen und die historisch nahezu einmalige

    Finanz- und Konjunkturkrise nur unzureichend. Bei der Festsetzung des rechtzeitigen

    Ausstiegszeitpunktes spielt daher die richtige Einschätzung der Verantwortlichen eine

    wichtige Rolle. Zum anderen wird es Standhaftigkeit gegenüber politischem Druck erfordern,

    um rechtzeitig unpopuläre, jedoch erforderliche Korrekturmassnahmen zu ergreifen. Wir sind

    und bleiben der Sicherung der langfristigen Preisstabilität verpflichtet.

  • 1

    Geldpolitik im Bann der Finanzkrise

    Thomas J. Jordan

    Mitglied des DirektoriumsSchweizerische Nationalbank

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    Schweizerische Nationalbank

    State Street Global Advisors (SSgA) Prime Talk, Anlageprofis im Dialog

    6. Mai 2009

    Überblick

    • Finanzmärkte und Konjunktur im StressFinanzmärkte und Konjunktur im Stress

    • Reaktion der Geldpolitik

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    • Ausblick

  • 2

    Epochale FinanzmarktkriseVergleich Aktienkursentwicklung

    Dow Jones-Aktienindex, Höchststand=100Konkurs

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    2000

    Lehman Brothers

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    Quellen: Bloomberg, SNB0

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    19871973

    1929

    aktuell

    AAA bonds - OIS BBB bonds - OIS

    BPK k L h B thB i d K i

    Kreditrisikoprämie

    Explosion der Kreditrisikoprämie

    200300400500600700 Konkurs Lehman BrothersBeginn der Krise

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    2007.01.03

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    2007.05.07

    2007.07.06

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    2007.11.05

    2008.01.03

    2008.03.04

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    2008.07.02

    2008.09.02

    2008.10.31

    2008.12.31

    2009.03.02

    2009.04.30

    4

    Quellen: Bloomberg, SNB

  • 3

    CH 09 CH 10 USA 09 USA 10GB 09 GB 10 Eurozone 09 Eurozone 10

    Consensus-Prognose BIP-Wachstum 2009 und 2010

    Massiver Konjunktureinbruch

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    3% Konkurs Lehman Brothers

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    Quelle: Consensus Economics

    CH 09 CH 10 USA 09 USA 10GB 09 GB 10 Eurozone 09 Eurozone 10

    %

    Consensus-Prognose Inflation 2009 und 2010

    Disinflation und Deflationsgefahr

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    %Konkurs Lehman Brothers

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    Dez 08

    Jan 09

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    Quelle: Consensus Economics

  • 4

    Reaktion der Geldpolitik

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    Aktive SNB-Geldpolitik seit Ausbruch der Krise

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    Mitte Zielband CHF 3M-Libor SNB 1W Repo-Satz

    %

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    Quelle: SNB

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  • 5

    7Eurozone GB USA Schweiz

    Offizielle Zinssätze%

    Aggressive Leitzinssenkungen aller wichtigen Zentralbanken

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    Jun. 07 Sep. 07 Dez. 07 Mrz. 08 Jun. 08 Sep. 08 Dez. 08 Mrz. 09 9

    Quellen: Bloomberg, SNB

    400 Leitzinsdifferenz mit EWU Leitzinsdifferenz mit GBBP

    Leitzinsdifferenzen der Schweiz mit anderen Währungsräumen

    Abnehmendes Leitzinsgefälle (Ausnahme: Eurozone)

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    400 Leitzinsdifferenz mit USA

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    Jun. 07 Sep. 07 Dez. 07 Mrz. 08 Jun. 08 Sep. 08 Dez. 08 Mrz. 0910

    Quellen: Bloomberg, SNB

  • 6

    SNB Entscheid vom 12. März 2009Dilemma für SNB Geldpolitik:

    Weiterer Stimulus nötig aber Reposatz faktischWeiterer Stimulus nötig aber Reposatz faktisch bei Null und Risiko einer Verringerung der Zinsdifferenz durch ausländische Geldpolitik

    Ziele:

    • Senkung Dreimonats-Libor auf 25 BP

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    Senkung Dreimonats Libor auf 25 BP

    • Senkung Risiko- und Fristigkeitsprämien bei Franken-Anleihen

    • Vermeidung einer Frankenaufwertung

    SNB Entscheid vom 12. März 2009

    Einsatz unkonventioneller Massnahmen:Einsatz unkonventioneller Massnahmen:

    • Mehr langfristige Repo-Geschäfte

    • Kauf von CHF-Obligationen privater Schuldner

    • Kauf von Devisen

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  • 7

    Risikoprämie am GeldmarktCHF Libor 3M - TOIS Swap 3M

    SNB Entscheid

    Fiebersenkung am Geldmarkt

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    50BP

    SNB-Entscheid (12.03.2009)

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    2. Jan 09 26. Jan 09 19. Feb 09 15. Mrz 09 8. Apr 09 2. Mai 0913

    Quelle: Bloomberg

    Kreditrisikoprämie Pfandbriefe (10 Jahre)Fristigkeitsrisikoprämie (10j. Bundesobligationen vs. 2j. Bundesobligationen)

    Fristigkeitsrisiko- und Kreditrisikoprämie

    Rückgang der Risikoprämien

    150

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    Fristigkeitsrisikoprämie (10j. Bundesobligationen vs. 2j. Bundesobligationen)

    BPSNB-Entscheid (12.03.2009) BP

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    Quellen: Bloomberg, SNB

  • 8

    1.56 EURCHF-Kursverlauf

    EURCHF

    SNB-Entscheid (12.03.2009)

    Stopp der CHF-Aufwertung

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    Jan. 09 Feb. 09 Mrz. 09 Apr. 09 Mai. 0915

    Quelle: Bloomberg

    Ausblick

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    CH Konjunktur- und Inflationsausblick

    Vorläufig unverändert schwierige ZeitenVorläufig unverändert schwierige Zeiten

    • Massive Rezession in 2009 (bis -3% BIP-Wachstum) und negative Inflation (bis -1%)

    Langsame Konjunkturerholung

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    Langsame Konjunkturerholung

    • Allmähliche Konjunkturerholung im Verlauf von 2010, falls Stabilisierung der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte

    Aktuelle SNB-Inflationsprognose

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  • 10

    Risiken für die Schweiz

    • Langatmige Rezession der WeltwirtschaftLangatmige Rezession der Weltwirtschaft

    • Weltweiter Deflationsdruck

    • Verschärfung der globalen Finanzmarktkrise

    • Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken

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    • Verschärfung der Kreditbedingungen

    Entschlossene Geldpolitik der SNB

    • Dezidierte Umsetzung der geldpolitischenDezidierte Umsetzung der geldpolitischen Entschlüsse vom 12. März 2009 zur…

    • …Abwehr der Deflation und Stützung der Konjunktur

    • Trotz Nullzins bleibt SNB Geldpolitik

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    Trotz Nullzins bleibt SNB Geldpolitik handlungsfähig dank unkonventioneller Massnahmen

  • 11

    SNB Verpflichtung zur Preisstabilität• Primäres Ziel der SNB unverändert: Erhalt der

    Preisstabilität

    • Reduktion der massiven Liquiditätsausdehnung über die Zeit nötig

    • Reduktion der massiven Liquiditätsausdehnung technisch problemlos möglich

    Thom

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    . Jor

    dan

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    • Grösste Herausforderung: Bestimmung des richtigen Zeitpunktes für den Ausstieg