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Inhalt

Phonation allgemeines Anatomie des Kehlkopfes

Knorpel Muskeln

Vorgang der Stimmtonerzeugung Bewegungsablauf der Stimmlippenschwingung Bewegungsrichtungen und Arten der Muskelspannungen im

Kehlkopf

Phonationsarten Modale Stimme Falsett behauchte, raue, knarrende Stimme, Flüstern

Phonation

Phonation = Stimmtonerzeugung Anatomisch:

Luft aus der Lunge wird durch die Stimmlippen gepresst Stimmlippen werden in Schwingung versetzt

(rhythmisches Öffnen und Schließen) Akustisch:

Druckschwankungen der Luft = Schallwahrnehmung Grundschwingung mit Obertönen (Harmonische, ganzzahlige

Vielfache der Grundschwingung), die mit steigender Frequenz in der Intensität abnehmen

stimmhafte Laute (Stimmlippen schwingen)stimmlose Laute (Stimmlippen schwingen nicht)

Anatomie des Kehlkopfes

Knorpel gelenkig miteinander

verbunden von Bändern gehalten

Muskeln ermöglichen bestimmte

Bewegungen

komplett mit Schleimhaut bedeckt

Knorpel des Kehlkopfes

Ringknorpel (Cricoid) Schildknorpel (Thyroid) Stellknorpel (Arytenoide)

Kehlkopf-Frontalschnitt

Conus Elasticus = Membran, die vom Ringknorpel ausgeht

Stimmbänder = verdickte obere Enden des Conus Elasticus

sind vorn an der Innenseite der Schildknorpelplatte und hinten an den Stellknorpeln befestigt

eng verwachsen mit dem Muskulus vocalis

Stimmlippen (Ligamentum vocalis) = Stimmbänder und Muskulus vocalis

Länge der Stimmlippen Mann: 2 – 2,4 cm Frau: 1,7 – 2 cm

Schematische Darstellung der Knorpel und Muskeln

Schematische Darstellung der Knorpel und Muskeln

Kehlkopfmuskeln

äußere halten den Kehlkopf

zusammen, stabilisieren und bewegen ihn

nur einer ist direkt an der Stimmgebung beteiligt

innere für die Atem- und

Stimmfunktion feinere Bewegungen der

Knorpel gegeneinander Öffnen der Glottis Schließen der Glottis Spannen der Stimmlippen

äußere Kehlkopfmuskeln

Funktion des Muskulus cricothyroideus

einziger äußerer Muskel, der an der Stimmgebung beteiligt ist

kippt den Schildknorpel nach vorn unten

Stimmlippen werden gestreckt

schnelleres Schwingen der Stimmlippen

höhere Frequenz (Tonhöhe)

Funktion des Stellknorpels (Arytenoideus)

a) Postikus Öffnen der Glottis durch

Drehen der Stellknorpel nach außen

b) Lateralis Schließen der Glottis durch

Drehung der Stellknorpel nach innen

c) Transversus Schließen der Stimmritze

durch Zusammenziehen der Stellknorpel

Vorgang der Stimmgebung — Phonation

stimmlose Einatmung Glottis geöffnet Ausatmung Glottis verengt sich, um zu schnelles

Entweichen der Luft zu verhindern nur selten Glottisverschluss (z.B. vor Hustenstoß) Ablauf:

Druckaufbau unter der Glottis (subglottal) Sprengung des Stimlippenverschlusses Luft strömt nach oben Stimmlippen klatschen wieder zusammen (Rückstellkräfte,

Muskelelastizität, Bernoulli-Effekt) erneuter Druckaufbau usw. periodisches Schwingen der Stimmlippen Stimmton

= myoelastisch-aerodynamische Theorie der Phonation

Bewegunsablauf einer Stimmlippenschwingung

Muskelspannungen innerhalb des Kehlkopfes

Phonationsarten

modale Stimme Falsett-Stimme behauchte Stimme raue Stimme Knarrstimme Flüsterstimme ... und Kombinationen davon

Laryngalisierung Glottalisierung

Modale Stimme (modal voice)

auch Bruststimme (chest voice) genannt Stimmlippen schwingen in ihrer gesamten Länge (sowohl im

muskulösen als auch im knorpeligen Teil) kompletter Verschluss Muskelkräfte:

aktive Längsspannung: mittel mediale Kompression: mittel adduktive Spannung: mittel

Bewegung: Schließphase: schnell Öffnungsphase: langsam

sehr ökonomisch: es entweicht keine Luft, die nicht Schallwellen erzeugt ideale, empfehlenswerte Art der Stimmgebung

Knarrende Stimme (creaky voice)

Muskelkräfte: passive Längsspannung: gar nicht oder sehr gering aktive Längsspannung: sehr gering mediale Kompression: sehr groß adduktive Spannung: sehr groß

Stimmlippen schwingen nur im vorderen Bereich Bewegung:

Schließphase: schnell Öffnungsphase: sehr langsam (nur kleine Öffnung im

vorderen Bereich) starke Schwankungen in der Dauer der Schwingungszyklen starke Schwankungen der Amplituden extrem unregelmäßiges Schwingverhalten

Knarrende Stimme (creaky voice)

Behauchte Stimme (breathy voice)

sehr unökonomisch, weil viel Luft verbraucht wird, die nicht zur Schallerzeugung dient oft zum Ausdruck von Intimität verwendet

kein vollständiger Verschluss (nur Annäherung) Stimmlippen flattern „wilde“ (=nicht tönende) Luft entsteht charakteristisches

Hauchen

Muskelkräfte: allg. entspannte Kehlkopfmuskulatur Längsspannung: mäßig mediale Kompression: sehr gering adduktive Spannung: sehr gering

Behauchte Stimme (breathy voice)

Flüstern / Flüsterstimme (Whisper / whispery voice)

auch uneffektiv/unökonomisch Ausdruck von Heimlichkeit, Vertraulichkeit, oder wo

Schall stören würde auch hier entweicht „wilde“ Luft Unterschied zur behauchten Stimme:

stärkere mediale Spannung größerer Geräuschanteil schärferer Klang

Muskelkräfte: Längsspannung: mäßig mediale Kompression: stark adduktive Spannung: kaum vorhanden

Flüstern (whisper)

Falsett (falsetto)

ital. falsetto = falsch („falsche Stimme“) Bewegung:

nahezu gleich lange Öffnungs- und Schließphase sinusförmige Anregungsfunktion

Muskelkräfte: mediale Kompression: stark adduktive Spannung: stark passive Längsspannung: sehr groß aktive Längsspannung: nicht vorhanden Stimmlippen werden schmaler

Falsett (falsetto)

Raue Stimme (harsh voice)

bei längerem Gebrauch Gefährdung der Stimmbänder durch Überbeanspruchung

hohe Anspannung, großer Atemdruck Stimmlippen schwingen unregelmäßig, weil:

Stimmbänder werden extrem stark gegeneinander gezogen fester Verschluss der Stimmritze

Muskelkräfte: mediale Kompression: sehr stark adduktive Spannung: sehr stark

unregelmäßige Schwingungen: schwankende Frequenz, die nicht als Tonhöhenunterschied, sondern als Rauheit wahrgenommen wird

außerdem: Beteiligung der falschen Stimmbänder

Raue Stimme (harsh voice)

Kombinationen von Stimmgebungsarten

Kombinierte Knarr- und Flüsterstimme Flüsterstimme: Flüsterdreieck Knarrstimme: Schwingen im vorderen Bereich Kombination beider Bereiche: Flüsterdreieck und mediale

Kompression Flüstergeräusch und Knarren sind deutlich zu hören

Stimmklangveränderungen durch Beeinflussung im Vokaltrakt

Kehlkopfstellung: von Knödeltenor bis Grabesstimme

Enge und Weite des Rachens „iiiiih“ – Ekel, „aaaahh“ - Wohlklang

Stellung der Lippen Labiale Settings: Rundung, Vorstülpung, Spreizung

Kieferstellung von geschlossen bis sehr offen

Stellung des Gaumensegels Nasalierung

Stellung der Zunge i-Setting, u-Setting, hot-potato-voice

Laryngalisierung, Glottalisierung(laryngealization, glottalization)

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