Intensive Bullenmast auf Spalten oder Stroh - und weiteres Wachstum ist (eigentlich) geplant Henrik...

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„Intensive Bullenmast auf Spalten oder Stroh -

und weiteres Wachstum ist (eigentlich) geplant“

Henrik Harms Landwirt aus Buchholz / LK Rotenburg

2. Fachforum Milcherzeugung und Bullenmast, Cloppenburg 2010 Henrik Harms, Buchholz 2

Die Familie

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Der Betrieb (1)

Harms GbR seit 2007 > Hans-Heinrich + Henrik Harms Buchholz bei Vorwerk, LK Rotenburg Betriebszweige - Bullenmast - Ackerbau

Betriebsgröße 213 ha Gesamtfläche - 140 ha Eigentum - 67 ha Pachtflächen

Bodenverhältnisse Sandboden, z.T. lehmig anmoorige Böden, Hochmoor 18 - 36 Bodenpunkte

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Unser Betrieb (2)

Anbauverhältnisse auf dem Acker 100 ha Mais 45 ha Kartoffeln (30-60 t / ha) 20 ha Roggen (80 dt / ha) 10 ha Raps (47 dt / ha) 38 ha Grünland

Probleme bei Trockenheit + Nässe !!

Viehbestand aktuell

ca. 850 Mastbullen

- 75 % Schwarzbunte

- 25 % Kreuzungen

Verkauf Vorjahr: 91 % Schwarzbunte 6 % Rotbunte 3 % Sonstige

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Entwicklung des Betriebes

Bewirtschaftung durch Vater seit 1975 80 ha Betriebsfläche (+ 65 ha verpachtet) 120 Ochsen (3-jährig verkauft)

1976 -1985 Rücknahme der Pachtflächen Umstellung von Ochsen- auf Bullenmast (ca. 175 Bullen in Altgebäuden) Bauliche Maßnahmen

1987: Bau Bullenstall mit Spalten (100 Plätze)

1990: neue Spaltenreihe im Altgebäude (50 Plätze)

1990-2000 einfacher Umbau Altgebäude (150 Plätze)

1993: Verlängerung Spaltenbodenstall (100 Plätze)

1997: Offenstall auf Stroh (60 Plätze)

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Entwicklung des Betriebes (2)

2004: Tretmiststall im Außenbereich (160 Plätze) (gleichzeitig Stilllegung 160 Plätze in Altgebäuden > zu arbeitsintensiv)

2004/05: Bau einer Iglu-Anlage für Kälber

2009: Erweiterung Tretmiststall im Außenbereich (2. Hälfte, 180 Plätze)

2010: Verlängerung der Buchten im Tretmiststall (1. Bauabschnitt)

> Mastplätze in Altgebäuden wurden teilweise stillgelegt

Sohn Henrik 1999 nach der Lehre in den Betrieb mit eingestiegen

(seit 2007 GbR mit Vater)

laufende Erweiterung der Betriebsfläche auf inzwischen 213 ha

- ab 2010: 28 ha neu gepachtet

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Arbeitsorganisation im Betrieb

Bruder Carsten - Kälberaufzucht (Füttern Ehefrau Henrik) - Feldarbeiten Acker - Buchführung - Aushilfe in der GbR

Vater - Füttern Bullen / Entmisten - Tierkontrolle - Pflanzenschutzmaßnahmen

Henrik - Management / Organisation Bullen - Kälbereinkauf - Tierkontrolle - Maschinenreparaturen - sonstige anfallende Arbeiten

2 Helfer bei Arbeitsspitzen (Bestellung, Ernte, Strohbergung)

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Kälbereinkauf / Vermarktung

Kälbereinkauf / Vermarktung Schlachttiere über regionale Viehhändler

Kälbereinkauf: - Schwarzbunte (z. T. Rotbunte) aus der Region (gezielte Auswahl nach Qualität)

- Kreuzungskälber aus Süddeutschland

- Problem: Qualität der hiesigen Kälber immer schlechter

Vermarktung über Schlachthof

- Verkaufsgruppen ca. 18-25 Tiere

- Lebendverwiegung der Bullen über LKW-Waage

- Ausschlachtung von 54,5 % unterstellt > Ermittlung Schlachtgewicht

- Verkauf zum Pauschalpreis (Notierung O3 + 5-10 ct / kg SG nach Qualität)

Handelsklasse: R 13 %

O 85 %

P 2 %

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Kälberaufzucht / Fütterung

Haltung / Fütterung

- Haltung in Gruppeniglus (jeweils 5 Kälber)

- Eimertränke

- Tränkedauer 8-12 Wochen (je nach Entwicklung der Kälber)

- 6-7 l Tränke pro Tag, 125 g Milchaustauscher je Liter Tränke

- Grundfutter: - TMR der jungen Mastbullen - Grassilage

- Kälberkorn: - bis 2 kg je Tier und Tag

Kälberaufzucht: eigener Betriebszweig von Bruder Carsten

- Kälber werden mit ca. 150 kg in Mastbetrieb übernommen

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Überdachte Igluanlage zur Kälberaufzucht

- 30 Gruppenbuchten mit Iglus (jeweils 5 Kälber) - Rein-Raus-Verfahren mit Reinigung

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Gereinigte „Reserve-Iglus“ für Kälber

> Wenn Reinigung wegen schlechter Witterung (z. B. Frost) nicht möglich ist

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- Tränke wird in der Milchkammer frisch angerührt - per Schlauch zu den Iglus gepumpt

Tränken der Kälber

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Haltung und Fütterung nach der Tränkeperiode

Haltung:

- nach Abtränken > Kälber in Großgruppen auf Strohstall

- mit 6 Monaten erst auf Spalten, dann in Tretmiststall

- Problemtiere werden aus Gruppen entfernt (> Offenstall auf Stroh)

Futtervorlage

- je 2 Mischrationen für kleine bzw. große Bullen

- 2 x täglich frisch vorgelegt (höhere Futteraufnahme)

- kleine Bullen bekommen Rindermastfutter per Hand (ca. 2 kg)

- ab 300-350 kg Lebendgewicht nach Bedarf ca. 1 kg Rapsschrot

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Nach Absetzen: Gruppenstall auf Stroh

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Tretmiststall für 340 Bullen

- Gebaut in 2 Abschnitten 2004 + 2009 - Buchtentiefe: rechts 10 m, links 13 m - Warum Tiefstreustall ? > Baukosten niedriger > Mist gut für leichte Böden (Humus, bessere Erträge)

Verlängerung 3 m

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- insgesamt 340 Bullenplätze - Bullen sind lebhafter als auf Spalten (mehr Platz) - gute Gesundheit und bessere Mastergebnisse - „die guten Bullen“ kommen in Tretmiststall

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- Liegebereich ist im hinteren Teil der Bucht

- Einstreu wird täglich in Liegebereich geblasen

- entmistet wird alle 4-5 Tage (vorderer Bereich)

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Maststall mit Spaltenboden (200 Bullen)

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Offenstall auf Stroh für Problemtiere

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- Grundration aktuell: Maissilage, Grassilage, Kartoffelpülpe, LKS

- weitere Rationskomponenten (zeitweise): Kartoffelschlempe, Biertreber

Futterkomponenten im Betrieb

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Fütterung in zwei Gruppen

Ration für ältere Bullen ( 550 kg):

12,2 kg Maissilage

4,4 kg Grassilage (Rundballen)

5,0 kg Biertreber

3,9 kg Kartoffelpülpe

2,2 kg Roggen

100 g Mineralfutter

90 g Futterkalk

90 g Futterharnstoff

10,9 MJ ME

11,5 % Rohprotein

Ration für jüngere Bullen:

- gleiche Komponenten wie ältere Bullen

- kein Futterharnstoff

- Eiweißausgleich:

> kleine Bullen: 2 kg Rindermastfutter

> ab 300-350 kg: 1 kg Rapsschrot

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- jeweils 2 Mischungen für kleine und große Bullen- pro Tag zweimalige Futtervorlage - Befüllung mit Radlader

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Gesundheitsmanagement im Bestand

Einstallprophylaxe Zukaufkälber über 1 Woche

Impfung gegen - BHV1

- BRSV - Pasteurellen (z. Zt. nicht > geeigneter Impfstoff ?) regelmäßige Tierkontrolle

- Problemtiere kommen in Offenstall auf Stroh

Stallabteile im Rein-Raus-Verfahren beschickt

- regelmäßige Reinigung der Iglus und der Ausläufe

Verteilung der Erkrankungen: - 75 % Atemwege - 25 % Durchfall - 5 % Sonstiges

Tierarzt kommt alle 2 - 4 Wochen (Betreuungsvertrag)

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Betriebszweigauswertung 2008/09

Einkaufpreis je Kalb (€) 134 127 269

Gewicht bei Zugang (kg) 51 48 76

verkaufte Tiere 2008/09 510 51 144

Verluste / Notschlachtung (%) 3,7 9,6 7,1

Tierarzt / Medikamente (€/Tier) 21,30 25 29

Mastdauer (Tage) 685 631 551

Tageszunahmen / Tier LG (g) 1.055 1.016 1.117

Nettozunahme / Tier (g) 598 593 645

- BZA Bullenmast durch LWK Niedersachsen

(Berater: Wilfried Naue, Bezirkstelle Nienburg)

Vergleich BZA LWK Schwarzbunt Braunvieh

Betrieb Harms

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Betriebszweigauswertung 2008/09

Verkaufsgewicht / Bulle (kg) 771 686 691

Schlachtgewicht / Bulle (kg) 422 374 388

Ausschlachtung (%) 54,6 54,3 56,1

Erlös je kg Schlachtgewicht (€) 3,22 3,10 3,37

Erlös je Tier (€) 1.358 1.159 1.308

Futterkosten je 100 kg LG (€) 90,87 100,30 94,40

Bruttospanne je Masttag (€) 1,80 1,61 1,84

dkfreie. Leistung je Platz (€) 228 158 218

Vergleich BZA LWKSchwarzbunt Braunvieh

Betrieb Harms

- Mehrkosten Stroh: ca. 50 € / Platz- Mehrarbeit bei Stroh- geringere Baukosten: ca. 65 € / Platz- weniger Tierverluste, bessere Leistungen- Vorteile Mist (Humuswirkung auf leichten Böden, höhere Erträge)

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Ziele für die Betriebsentwicklung

Neigungen der Familie liegen in der Rinderhaltung !!

zukünftige Betriebserweiterungen (eigentlich) geplant

- Bau neuer Stallplätze > Tretmiststall auf Stroh > bessere Ergebnisse > Spaltenbodenställe mit hohen Investitionskosten (Rentabilität ?)

- gleichzeitig weitere Stilllegung alter Mastställe (weniger Arbeit)

Probleme:

- Biogasanlagen als massive Konkurrenten um Pachtflächen

- bereits 90 Anlagen im Landkreis ROW, kein Ende in Sicht !

- Pachtpreise steigen teilweise bereits auf 800 € / ha (und mehr)

- starke Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten von Biogas (> Politik)

- kaum noch Getreideanbau in der Region (Verfügbarkeit von Stroh ?)

- Abschmelzen der Betriebsprämie

- höheres Preisniveau bei Rindfleisch ??

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Ziele für die Betriebsentwicklung (2)

Höhere Rentabilität durch Verbesserung der ...

- tierischen Leistungen (z. B. durch Kreuzungstiere)

- Erlöse je Kg Schlachtgewicht (bessere Klassifizierung)

- Haltungsbedingungen (neue Ställe > bessere Ergebnisse)

- arbeitswirtschaftlichen Situation

> neue Ställe > höhere Arbeitsproduktivität

Produktionstechnik muss auf hohem Niveau bleiben !!

Fraglich: Rentabilität der Bullenmast bei hohen Pachtpreisen

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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Futterverteilung mit Mischwagen

- Zweimalige Futtervorlage pro Tag

- jeweils 2 Mischungen für kleine und große Bullen

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Futterverteilung mit Mischwagen

- Zweimalige Futtervorlage pro Tag

- jeweils 2 Mischungen für kleine und große Bullen

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Vorstellung Henrik Harms (Wer bin ich ?)

Alter:

Verheiratet ?

Kinder ?

Ausbildung Henrik Harms

Besuch Fachgymnasium bis

Landwirtschaftslehre von bis Einjährige Fachschule

Meisterprüfung im Jahr

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