Klassische Konditionierung Seminar Allgemeine Psychologie II bei Dr. Rummel im SS 08 Referentinnen:...

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Klassische Konditionierung

Seminar Allgemeine Psychologie II bei Dr. Rummel im SS 08Referentinnen: Anne Flad, Sulamith Zittel und Katharina Laws

Grundbegriffe

Experimentelle Untersuchung der klassischen Konditionierung

• Iwan Pawlow und seine Arbeit zur Physiologie der Verdauung bei Hunden

• Reflexe und Reaktionen können durch gelernte Reize ausgelöst werden

• Untersuchung dieser Lernprozesse führt zum Gebiet der klassischen Konditionierung

Aufbau des klassischen Experiments

Pawlowscher HundKontroll- und Konditionierungsphase

Fleischpulver

GlockentonNS

US

UR

CR

CS

Speichelfluss

OR

• Löschungsphase:

- CS tritt alleine auf

- CS löst CR aus

- CR nimmt ab

• Spontanerholung:

- CS löst nach Löschung nochmals CR aus

Messung der Stärke des CR

• Reaktionsamplitude: Messung der Speichelabsonderung

• Reaktionslatenz: Schnelligkeit mit der CR auf CS folgt

• Löschungswiderstand: Anzahl der Durchgänge bis CS alleine nicht mehr zur CR führt

Reizgeneralisierung und Reizdiskrimination

• Reizgeneralisierung: Neben dem CS können auch ähnliche Reize eine CR auslösen (z.B. „Kreis“ & „Ellipse“)

• Reizdiskrimination: CR wird nur durch den spezifischen CS ausgelöst

Anwendungen der klassischen Konditionierung

1. Werbung

2. Motivation im pädagogischen Kontext

1.) Werbung

• Klassische Konditionierung = Kopplung eines Produkts mit positiven emotionalen Reaktionen

Ziel: erhöhte Kaufwahrscheinlichkeit

• Werbespot:

http://de.youtube.com/watch?v=a05SWVIPdb8

Fragen an euch:• Was fällt beim Betrachten des Werbespots auf?

• Was wird im Sinne der klassischen Konditionierung miteinander in Verbindung gebracht?

• Klassische Konditionierung anhand dieses Spots:

• US = gelöste Urlaubsstimmung am Strand• UR = gute Laune, Glücksgefühle• NS = Langnese Eis CS• CR = gute Laune, Glücksgefühle

Weitere typische unkonditionierte Stimuli:• Freiheit, Unabhängigkeit• Sex-Appeal• Kindchen-Schema (kleine Kinder, junge Tiere)

• Zugrunde liegender Mechanismus nicht so leicht durchschaubar

• http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,grossbild-369200-352148,00.html

2.) Motivation im pädagogischen Kontext

• Schule: einige Aspekte der (Lern-)Motivation können durch klassische Konditionierung erklärt werden

• Frage: Warum mag bzw. hasst man als Schüler ein bestimmtes Fach?

aufgrund des Faches

aufgrund des Lehrers

• US = Lehrer gestaltet Unterricht interessant• UR = positive Emotionen gegenüber Schulfach• NS = neutrales Schulfach CS• CR = positive Emotionen gegenüber Schulfach

Anstieg der Motivation

Klinische Anwendungsgebiete

Behandlung von Phobien

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

a) Konfrontationstherapieb) Systematische Desensibilisierung c) Flooding/ Expositiond) Implosionstherapie

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

a) Konfrontationstherapieb) Systematische Desensibilisierung c) Flooding/ Expositiond) Implosionstherapie

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

In vivo In sensu

Graduiert Reizkonfrontation Systematische Desensibilisierung

massiert Flooding/ Exposition

Implosionstherapie

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

In vivo In sensu

Graduiert Reizkonfrontation Systematische Desensibilisierung

massiert Flooding/ Exposition

Implosionstherapie

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

In vivo In sensu

Graduiert Reizkonfrontation Systematische Desensibilisierung

massiert Flooding/ Exposition

Implosionstherapie

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

a) Konfrontationstherapieb) Systematische Desensibilisierung c) Flooding/ Exposition und Implosiond) Aversionstherapie

a) Konfrontationstherapie

Behandlung von Phobien

Gezielte, direkte Konfrontation des Menschen mit den (realen) angstauslösenden Reizen (bei starken Ängsten)

a) Konfrontationstherapie

Behandlung von Phobien

Gezielte, direkte Konfrontation des Menschen mit den (realen) angstauslösenden Reizen (bei starken Ängsten)

Lernziel: CS ist nicht mehr an US gekoppelt Erkenntnis: unbegründete Angst

a) Konfrontationstherapie

Angsthierarchie

Behandlung von Phobien

Gezielte, direkte Konfrontation des Menschen mit den (realen) angstauslösenden Reizen (bei starken Ängsten)

Lernziel: CS ist nicht mehr an US gekoppelt Erkenntnis: unbegründete Angst

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

a) Konfrontationstherapieb) Systematische Desensibilisierung c) Flooding/ Exposition und Implosiond) Aversionstherapie

b) Systematische Desensibilisierung (Wolpe, 1958)

Behandlung von Phobien

angstauslösende Reize mit alternativem Verhalten koppeln (progress. Muskelentspannung nach Jacobsen)

b) Systematische Desensibilisierung (Wolpe, 1958)

Behandlung von Phobien

angstauslösende Reize mit alternativem Verhalten koppeln (progress. Muskelentspannung nach Jacobsen)

Lernziel: Erlernen einer alternativen Reaktion auf die Reize

Angsthierarchie

b) Systematische Desensibilisierung (Wolpe, 1958)

Behandlung von Phobien

angstauslösende Reize mit alternativem Verhalten koppeln (progress. Muskelentspannung nach Jacobsen)

Lernziel: Erlernen einer alternativen Reaktion auf die Reize

Angsthierarchie

Übung der Entspannung: unter Vorstellung der angstauslösenden Situationen

Vorstellungen (in sensu) virtuelle Realität

Realität (in vivo)

b) Systematische Desensibilisierung (Wolpe, 1958)

Behandlung von Phobien

Wirkmechanismen:

a) Löschungb) Habituationc) Gegenkonditionierungd) Aufbau von Selbstwirksamkeitserwartung

b) Systematische Desensibilisierung (Wolpe, 1958)

Behandlung von Phobien

Wirkmechanismen:

a) Löschung (kein US)b) Habituation (permanente Konfrontation)c) Gegenkonditionierung (CS mit positivem US)d) Aufbau von

Selbstwirksamkeits-erwartung (Kognition)

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

a) Konfrontationstherapieb) Systematische Desensibilisierung c) Flooding/ Exposition und Implosiond) Aversionstherapie

Behandlung von Phobien

c) Flooding/ Exposition und Implosion

Behandlung von Phobien

c) Flooding/ Exposition und Implosion

Konfrontation der Person mit Angstreiz (volle Intensität) aktives Aufsuchen!

keine Flucht-/ Vermeidungsmöglichkeit Vermeidungsverhalten systematisch ausschalten

so lange bis Abnahme der Angst durch phys. Erschöpfung

Behandlung von Phobien

c) Flooding/ Exposition und Implosion

Konfrontation der Person mit Angstreiz (volle Intensität) aktives Aufsuchen!

keine Flucht-/ Vermeidungsmöglichkeit Vermeidungsverhalten systematisch ausschalten

so lange bis Abnahme der Angst durch phys. Erschöpfung

Heute: nur noch Relevanz bei schweren Ängsten

Behandlung von Phobien

Wirkmechanismen:

a) Löschungb) Habituationc) Kontroll-/ Selbstwirksamkeitserfahrungd) Veränderte Wahrnehmungs-/ Bewertungsprozesse

c) Flooding/ Exposition und Implosion

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Behandlung von Phobien

a) Konfrontationstherapieb) Systematische Desensibilisierung c) Flooding/ Exposition und Implosiond) Aversionstherapie

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

NS (Alkohol)

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

NS (Alkohol)

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

UR (Brechreiz)

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

NS (Alkohol)

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

UR (Brechreiz)

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

CS (Alkohol)

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

UR (Brechreiz)

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

CR (Aversionsreaktion)

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

UR (Brechreiz)

CS (Alkohol)

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

Speiseaversionen sehr löschungsresistent!

CR (Aversionsreaktion)

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

UR (Brechreiz)

CS (Alkohol)

Behandlung von Phobien

d) Aversionstherapie

Alkohol-, Drogen-, Zigarettenmissbrauch

Speiseaversionen sehr löschungsresistent!

CR (Aversionsreaktion)

Heute: kaum Anwendung, da multifaktorielle Ursache von Suchtproblematiken!

US (übelkeiterregende

Substanz, Elektroschock)

UR (Brechreiz)

CS (Alkohol)

Literatur

• Spada, H., Rummel, N. & Ernst, A. (2006). Lernen. In H. Spada (Hrsg.), Allgemeine Psychologie (S. 348-352). Bern: Huber.

• Bodenmann, G., Perrez, M., Schär, M. & Trepp, A. (2004). Klassische Lerntheorien: Grundlagen und Anwendungen in Erziehung und Psychotherapie (S. 75-91). Bern: Huber.

• Zimbardo, Ph. G. & Gerrig, R. J. (2004). Psychologie (S. 256-261). München: Pearson.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

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