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Firmen & Märkte30Wirtschaft Regional | Juni 2008

l Sascha Kurz

Aalen. Wenn Tüftler und Exis-tenzgründer sich zusammen-tun, kann daraus ein fruchtba-res Miteinander entstehen, ausdem wirtschaftlicher Erfolg er-wächst. Die RICO Maschinen-bau GmbH, Hersteller vonVerpackungsmaschinen undperipherer Sondermaschinenfür Getränkeabfüller koope-riert mit aku.automation, einerExistenzgründung aus demvergangenen Jahr, die sich mitIndustrieller Bildverarbeitungbeschäftigt.

Seit 1972, der Gründung vonRICO, werden ideenreicheEinzelmaschinen und Kom-plettanlagen für die BereicheGetränkeindustrie (Brauerei-en, Getränkehersteller, Wein-kellereien) und Verpackungs-technik produziert. „Die Er-

folgsgeschichte hat ihren An-fang mit einem Patent für ei-nen Flaschengreifer genom-men“, sagt Seniorchef MaxAppel. Sein Enkel Andreas,der Maschinenbau in Aalenstudiert und gerade seine Di-plomarbeit anfertigt, wird sichtatkräftig in das Unternehmenmit derzeit 37 Mitarbeiterneinbringen.

„Maschinen werden künftigmehr sehen können und müs-sen und intelligenter werden“,sagt Thomas Abt, der gemein-sam mit Markus Kohnle undThorsten Ulrich aku.automati-on leitet. Und: „Im Verpa-ckungsbereich ändert sichständig die Ausrichtung. Dierichtige Verpackung wird im-mer wichtiger“, erklärt Andre-as Appel. Deshalb liefertaku.automation immer mehroptische Systeme der Firma

RICO zu. „Die Zusammenar-beit mit RICO ist wichtig füruns. Aufgrund der räumlichenNähe findet ein reger Aus-tausch statt. Beispielsweiselassen wir mechanische Teilebei RICO fertigen“, erklärtMarkus Kohnle.

RICO fertigt vor allem fürkleinere Betriebe hochwertigeAnlagen und ist regelmäßigauf den Messen Brau in Nürn-berg und auf der DrinkTech inMünchen vertreten. Aber auchGroßbrauereien wie Paulaneroder WinzergenossenschaftHeilbronn zählen zu den RI-CO-Kunden. „Umrüstungsauf-träge besetehender Maschinengehören ebenfalls zu unseremTätigkeitsfeld“, sagt Max Ap-pel. Es wurden bereits mehrerekomplexe Systeme schlüssel-fertig für Kunden im In- undAusland geliefert. Maschinenvon RICO stehen in rund 30Ländern.

Die Kernkompetenz vonaku.automation besteht in derErstellung sowie dem Vertriebvon Kamerasystemen zur Qua-litätssicherung, Prozesssteue-rung und Codelesung. Dazugehören auch Consulting- undServicedienstleistungen imBereich der Industriellen Bild-verarbeitung für den Maschi-nen- und Anlagenbau. AlsPartner System Integrator vonCognex hat die Firma uneinge-schränkten Zugriff auf Kom-ponenten, Erfahrung und Res-sourcen beim weltweit agie-

ben generell den AufdruckGrolsch auf dem Bügelver-schluss-Klöppel. Diese Schriftdient zur visuellen Erfassungauf der Einlaufseite der Ma-schine“, erklärt Thorsten Ul-rich. Eine optimale Ausleuch-tung der Kisten wurde durcheine spezielle homogene Flä-chenbeleuchtung erreicht.„Die mit zwei industriellenKameras erfassten Koordina-ten werden über eine Profi-Bus-Schnittstelle an die Ma-schinensteuerung weitergege-ben. Anhand dieser Koordina-ten erfolgen die entsprechendnotwendigen Drehungen derFlaschen“, erläutert ThomasAbt den Ablauf.

Die zu drehenden Flaschenwerden dann in den Kästen ge-ringfügig angehoben, in dievorgesehene Richtung gedreht

und wieder abgesetzt. Die Dre-hung der Flaschen erfolgtdurch den Einbau von kleinen,robusten Servomotoren, dieentsprechend gesteuert wer-den. „Je Arbeitsgang sind inzehn Kästen jeweils acht Fla-schen auszurichten“, sagt An-dreas Appel.

Die nun entstandene Maschi-ne schafft 3000 Kästen proStunde, wobei die Elementeder Maschine in Edelstahl aus-geführt wurden. „Die Maschi-ne arbeitet wartungsfreundlichund ist mit unseren Rico Bü-gel-Packtulpen ausgestattet“,sagt Appel. HochauflösendeFlächenkameras, kombiniertmit homogenen Flächenbe-leuchtungen und der Applika-tionssoftware von aku.automa-tion sorgen für ein perfektesZusammenspiel von mechani-schen und elektronischen Ele-menten.

Kooperation birgt ein großes Potenzial in sich

renden Spezialisten im Bereichder elektronischen Bildverar-beitung.

Gemeinsames Projekt

Gemeinsam haben die beidenAalener Firmen nun die Pro-jektierung einer Flaschenaus-richtmaschine mit integriertemInspektionssystem für dieBrauerei Grolsch in Angriffgenommen. Ziel war die Kon-struktion einer zweispurigenFlaschenausrichtmaschine, beider die Etiketten der Flaschenin den Bierkästen so ausge-richtet werden, dass diesedurch die seitlichen Kasten-fenster optimal sichtbar sind.

Jeder Bierkasten der Brauereifasst 16 Bügelflaschen, wovonacht Flaschen auszurichtensind. „Die Bügelflaschen ha-

aku.automation GmbHRobert-Bosch-Str. 8073431 AalenTel.: +49 (0) 73 61 / 8 90 88 - 12Fax: +49 (0) 73 61 / 8 90 88 - 50info@aku-automation.dewww.aku-automation.de

RICOMaschinenbau GmbH & Co. KGObere Bahnstraße 3773431 AalenTel. +49 (0) 7361 / 4690-0Tel. +49 (0) 7361 / 4690-40elektro@rico-maschinenbau.dewww.rico-maschinenbau.de

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Thomas Abt, Markus Kohnle, Max Appel, Andreas Appel und Thorsten Ul-rich (von links) kooperieren erfolgreich. (Foto: sk)

So sieht die neue, gemeinsam entwickelte Maschine aus.

Schwäbisch Gmünd. WennDesigner Gebrauchsgegen-stände, Geräte oder Möbel ent-werfen, spielt der Mensch alsNutzer eine wesentliche Rolle.Lebt dieser in Amerika oderAsien, in Nord- oder Südeuro-pa so hat er unterschiedlicheLebensgewohnheiten, die inGestaltung und FunktionalitätBerücksichtigung finden. Diegrößte südkoreanische Fach-zeitschrift „Design“ veröffent-licht jetzt einen großen Artikelüber Design in Deutschland.Beispielhaft dafür hat Chefre-dakteur Taehyuk Choi denGmünder Designer ReinerMoll in der Turmgasse be-sucht.

Ein Anruf von „Design“ Ko-rea, Terminabsprache in Eng-lisch und schon steht der jun-ge, sympathische Koreaner vorder Tür. Willkommen gehei-ßen mit einem Namenskärt-chen im Erdgeschoss steigt erdie helle Wendeltreppe in derehemaligen Schmuckfabrikempor und fühlt sich umgebenvon deutschem Design. InSchwäbisch Gmünd ist Spit-zendesign zuhause: Das Bau-haus, die Ulmer Schule, Pro-fessor Karl Dittert und seineSchüler haben es stark geprägt.

Gmünder Design zeichnetsich durch eine ruhige Formen-sprache aus, ist werthaltig undzeitlos, klassisch reduziert,vielleicht minimalistisch, er-fährt Choi. Dem asiatischenLebensgefühl kommt dies ent-gegen, allerdings schwärmtder Koreaner auch von demhistorischen Bau aus dem Jahr1865, in dem sich Moll vor 20

Jahren mit seinem 1971 ge-gründeten Büro und der Mo-dellwerkstatt eingerichtet hat.

Beim Rundgang durch dieRäume trifft er auf den Stapel-stuhl „Binar“ von Wilkhahn,der in den 80ern Furore mach-te, auf das Bauknecht Sockel-Kühlgerät von 1986 und aufWaschtische, Wannen und Ar-maturen für die renommiertes-ten Badhersteller. Schließlichwar das auch ein Grund fürChoi, mit Reiner Moll zu spre-chen, denn dieser gilt als einerder fünf führenden Baddesig-ner international. Dann nimmter im preisgekrönten elegantenKonferenzsessel „Axos“ Platzund lässt sich die Philosophiedes Gmünder Designers erklä-

ren: Neugier,wie der ständi-ge Wandel derLebensformenund Bedürfnis-se in gutes De-sign umzuset-zen ist. „Wirsind immer ei-nen Schritt vo-raus, zum Bei-spiel wenn esdarum geht,technische In-novationen soeinzubauen,dass sie wieselbstverständ-lich wirkenund doch ho-hen Nutzenund Komfortbieten. Strate-gisches De-sign, wie esKollegen mei-

ner Generation pflegen, be-zieht den Verkaufserfolg eben-so ein wie Nachhaltigkeit undÖkologie und damit langeKundenbeziehungen“, erklärtMoll.

Inzwischen hat sich TaehyukChoi von der Dosiermethodeder Essig- und Ölmenage„Ginger und Fred“ überzeugenlassen und lässt sich nun aufder „Dreipunkt“-Liege im Flurnieder. „Deutsches Design istgutes Design“, stellt er fest undbittet die zehn Moll-Mitarbei-ter samt Sekretärin zum Grup-penbild. In seiner Zeitschriftwird er Moll-Produkte zeigen,die in Vielfalt und Ausdruckfür Deutsche Designqualitätcharakteristisch sind.

Design unter Lupe genommenChefredakteur einer koreanischen Designzeitschrift zu Gast bei Reiner Moll

Taehyuk Choi (vorne) zu Gast bei Reiner Moll

l Sascha Kurz

Lauchheim-Hülen. Die Stim-mung auf Schloss Kapfenburgwar prächtig. Gut 200 Gästeaus Politik und Wirtschaft wa-ren gekommen, um mit der Be-zirksgruppe Ostwürttembergder ArbeitgebervertretungSüdwestmetall Geburtstag zufeiern. Dr. Hilmar Döring, Vor-sitzender der Gruppe, undPeer-Michael Dick, seit demFrühjahr Hauptgeschäftsführerbei Südwestmetall, ließen dieRolle der Vereinigung anklin-gen und mahnten Vernunft beiTarif-, Arbeitsmarkt- und Sozi-alpolitik an. Gastredner warenMinisterpräsident GüntherOettinger und der Abtprimasder Benediktiner, Dr. NotkerWolf.

Die Organisation Südwest-metall stehe für weitaus mehrals für Auseinandersetzungenin Tarifkonflikten mit der IGMetall. Das machte HilmarDöring klar. Denn: „Die Be-zirksgruppe steht für die Bera-tung der Firmen vor Ort. Sie isteine laut zu vernehmendeStimme der Ostalb in Stutt-gart“, sagte er. Die Bezirks-gruppe sei ein „Scharnier zwi-schen den Mitgliedsfirmenund der Hauptgeschäftsstelle.

Die Mitgliedsunternehmenstünden für einen „ganzjähri-gen Ideenpark“, sagte er anMinisterpräsident GüntherOettinger gewandt. Döringwünschte sich, dass sich diePolitik bei der im Herbst anste-henden Tarifrunde mit Rat-schlägen zurückhalten solle.Er erinnerte an das Engage-

lungen einen Kurswechsel inden Köpfen der Menschen her-beizuführen. „Den Slogan derLinken: ‘Wir sagen, was Sacheist’, machen wir wahr, auchwenn’s nicht jedem gefällt. Esdarf keine Renaissance desKlassenkampfs geben“, sagteDick. Er warb dafür, den Wegdes nachhaltigen Beschäfti-gungsaufbaus fortzusetzen:„Wir müssen eine verantwor-tungsvolle Tarif-, Arbeits-markt- und Sozialpolitik be-treiben. Arbeitskämpfe sind inZeiten der Globalisierungnicht mehr darstellbar. DerWettbewerb würde zum Scha-den der Betriebe so ein Vorge-hen bestrafen“, sagte er.

Man stehe also am Scheide-weg. Dick sieht dunkle Wolkenam Horizont aufziehen. „Vielereden darüber, wie der gewon-nene Aufschwung gleich wie-der verteilt werden kann. 200000 neu geschaffene Arbeits-plätze sprechen für sich: Siewurden durch Maßhalten beiTarifforderungen erreicht.“

ment der Gruppe für die Förde-rung des technischen Ver-ständnisses bei Kindern.„Technolino haben wir als Pi-lotprojekt gestartet. Das Landsteht bei der Weiterführung inder Pflicht“, sagte er. Bil-dungsimpulse zu geben sei fürdie Metall- und Elektrounter-nehmen selbstverständlich.

Südwestme-tall-Hauptge-schäftsführerPeer-MichaelDick erinner-te an die star-ken Verände-rungen in derArbeitsweltseit der Grün-dung 1948. „Die Industriepro-duktion hat sich um 660 Pro-zent gesteigert.“ Mit Sorge be-obachte er die Debatten umMindestlohn und Armut, die„Kampagne“ gegen Zeitarbeit,das „Abdriften“ der politi-schen Landschaft nach links.

Südwestmetall sehe sich dazuberufen, bei den Tarifverhand-

Appell an Verantwortung60 Jahre Bezirksgruppe Ostwürttemberg von Südwestmetall gefeiert

Dr. Hilmar Döring, Abtprimas Dr. Notker Wolf, Ministerpräsident GüntherOettinger und Jörn P. Makko (v. li.) beim Festakt. (Fotos: hag)

P.- Michael Dick

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