Lebenszeichen aus der Windows-Welt

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Windows Phone 7: Microsofts letzte Chance im Rennen gegen Android und iOS

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Betriebssysteme für Smartphones

Marktanteile im 2. Quartal 2009 und 2010

Quelle: Gartner

2010Betriebssystem2009

Symbian

RIM (Blackberry)

Android

iOS

Microsoft Windows Mobile

Andere

10%0% 20% 30% 40% 50%

51,041,2

19,018,2

13,014,2

9,35,0

5,94,2

1,817,2

60%

66 Computer&Technik NZZ am Sonntag § 10. Oktober 2010

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Voip für AndroidProgramme für Internet-telefonie gibt es für An-droid-Smartphones schonviele. Es gibt Apps, diedas Telefonieren mit be-liebigen Voip-Anbieternermöglichen, und solche,die an ein Unternehmengebunden sind, was sieweniger flexibel macht,dafür aber die Konfigura-tion erleichtert. Zur letzt-genannten Kategorie ge-hört die App des ZürcherUnternehmens People-fone, die diese Woche er-schienen ist. Laut People-fone handelt es sich umdie erste Schweizer Voip-App für An-droid. Sie ermöglicht Telefonate insFestnetz für 3 Rappen und ins Mobil-netz aller EU-Länder und der Schweizfür 30 Rappen pro Minute. (hir.)

Stipendien-PortalAuf der Seite scholarshipportal.eufinden Studenten und Doktorandenneuerdings eine Übersicht über Sti-

pendien aus ganz Europa.Die Seite, mitfinanziertdurch die EU-Kommis-sion in Brüssel, zeigt,welche Talente wo Un-terstützung bekommenund wie die Bewerbungs-verfahren laufen. Als Bei-spiel: Für einen Schwei-zer Master-Studenten imBereich Naturwissen-schaften gibt es 29 An-gebote in ganz Europa.Die meisten Studentenseien völlig im Unklarenüber ihre Möglichkeiten,sagt der ProjektleiterJoran van Aart zurNachrichtenagen-tur DPA. (mid.)

Netbooks verlierenDie preiswerten Netbooks mitBildschirmdiagonalen bis 10Zoll scheinen die beste Zeitschon hinter sich zu haben –knapp drei Jahre nach derLancierung durch den taiwa-nischen Hersteller Asus. Lauteinem Bericht der Computer-zeitschrift «c’t» sind die Ab-satzzahlen im zweiten Quartalum 14 Prozent gesunken – von 7,6 auf6,6 Millionen Stück. Ein Grund dürfteder Tablet-Computer iPad sein, vondem im gleichen Zeitraum 3,3 Millio-nen Stück verkauft wurden.Möglich ist auch, dass vieleKäufer die Rechenleistungder Netbooks mittlerweile alsungenügend erachten. (hir.)

3-D ohne BrilleFür das dreidimensionale Fernsehenbenötigt man Spezialbrillen, die dasrechte und das linke Bild einer Szene-rie voneinander trennen. Der japani-sche Hersteller Toshiba kündigt nunaber erste 3-D-Fernseher an, die ohneBrille dreidimensionale Bilder ermög-lichen. Zwei Geräte sollen noch diesesJahr in Japan auf den Markt kommen.Die Technik beruht auf winzigen, aufdem Display angeordneten Linsen, diedas Licht der Pixel entweder zum lin-ken oder zum rechten Auge des Zu-schauers ablenken. Das Angebot rich-

tet sich, so räumtToshiba ein, vor-läufig an einekleine Minderheitvon Technik-begeisterten, diebereit sind, rund1400 Franken füreinen relativ klei-nen 12-Zoll-Schirm (30 Zenti-meter) zu bezah-len. Heute übliche40-Zoll-Fernseh-geräte mit dieserTechnik wird eserst in einigen

Jahren geben. EinNachteil wird allerdings auchdann noch bleiben: Die 3-D-Darstellung dieser neuen

Fernsehgeräte funk-tioniert nur untereinem relativ

schmalen Betrach-tungswinkel. (hir.)

Notebook.. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. .

TippderWoche.. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..

Karten offline lesenGoogle Maps gehört auf Smartphoneszu den beliebtesten Anwendungen.Seit 2007 das erste iPhone erschien,waren die Kartendaten jedoch nielokal auf den Handys gespeichert,sondern mussten immer aus dem In-ternet geladen werden. Das ist keinProblem, solange man sich im Inlandaufhält und einen günstigen Daten-tarif abgeschlossen hat. Teuer wird eswegen der Roaming-Gebühren aberim Ausland.

Für Android-Handys gibt es fürsolche Fälle die kostenlose App«Maps (-)». Das Programm greift aufKartendaten von Google, Open Streetoder Open Cycle zu und speichert sieauf der SD-Karte des Smartphones.Für jeden Kartenausschnitt kann manselbst wählen, welches Kartenmate-rial genutzt werden soll.

Der Download funktioniert so: Zu-erst wählt man den grössten Karten-ausschnitt, den man offline benötigt.Anschliessend bestimmt man diegewünschte Detailstufe von 1 (gross-räumige Auflösung) bis 17 (einzelneGebäude). Je nach gewählter Stufekann das Herunterladen mehrereMinuten dauern. Ein Wifi-Anschlussist daher auf jeden Fall zu empfehlen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist,dass das Programm noch keineMultitouch-Bedienung ermöglicht –zum Zoomen muss man auf eineLupe tippen.

Für das iPhone gibt es natürlicheine ähnliche App: OffMaps ist imApp Store ebenfalls kostenlos erhält-lich. (hir.)Android Market: Maps (-)Apple App Store: OffMaps

Lebenszeichen aus der Windows-WeltMorgen stellt Microsoft ein neues Handy-Betriebssystem vor. Windows Phone 7 dürfte für denSoftwarekonzern die letzte Chance sein, sich im Mobilfunkmarkt zu behaupten. Von Claude Settele

Auf dem Desktop istMicrosoft König, inder Welt der mobilenKommunikation aberhinkt das Unterneh-men der Konkurrenzhinterher. Die Schlag-

zeilen gehören Apples iPhone undHandys mit Googles BetriebssystemAndroid. Vom Betriebssystem Win-dows Mobile spricht seit langem nie-mand mehr.

Der mediale Beachtungsgrad wider-spiegelt das Interesse der Anwender.Hatte Microsofts Handy-Plattform inden besten Zeiten weit über 10 ProzentMarktanteil bei den Smartphones, istdieser laut Marktforscherin Gartnerim zweiten Quartal dieses Jahres auf5 Prozent gesunken. Trotz grossen Ein-brüchen ist Nokias Symbian immernoch klarer Leader, dann folgen dieBetriebssysteme Blackberry OS, An-droid und Apple iOS.

Die vom PC inspirierte Benutzer-oberfläche von Windows Mobile hatsich auf kleinen Displays nicht be-währt; lange hat Microsoft ohne Ge-genwehr dem Erfolg der Konkurrenzzugeschaut. Doch Microsoft gibt sichnicht geschlagen. Morgen Montag willCEO Steve Ballmer das Steuer herum-reissen. In New York wird er das unterdem neuen Namen Windows Phone 7komplett umgebaute Betriebssystemvorstellen, welcher das Comeback ein-läuten soll. Erste Geräte sollen ab dem21. Oktober zu kaufen sein. Als ersteHersteller werden morgen Samsung,HTC und LG Mobiltelefone mit Phone7 präsentieren.

Multi-Touch-BedienungMit der Neuauflage ist nun auch Mi-crosoft im Zeitalter der Multi-Touch-Bedienung angekommen. Die Oberflä-che zeichnet sich durch ein schlichtes,elegantes Design aus und lässt sich mitden von anderen Touch-Handys be-kannten Fingergesten wie Scrollen,Wischen und Zoomen mit zwei Fin-gern benutzerfreundlich bedienen. DerBildschirminhalt passt sich dem Wech-sel vom Hoch- ins Querformat an. Dievon Windows Mobile bekannte Bedie-nung mit Stift ist auf kapazitiven Dis-plays nicht mehr möglich, und deswe-gen soll es auch keine Updates für äl-tere Windows-Phones mit einem resis-tiven Display geben.

Der Startbildschirm von Phone 7präsentiert sich als Ansammlung von

grossen quadratischen Flächen («LiveTiles»), die Zugriff auf Anwendungengeben und zugleich Informationen wieverpasste Anrufe, eingegangeneE-Mails oder Aktivitäten von Face-book-Freunden zusammenfassen. DieAuswahl und Anordnung der Informa-tionen auf der Startseite sind individu-ell konfigurierbar, das Aussehen derBenutzeroberfläche können Hardware-Hersteller aber nicht mehr wie bisherdurch ein eigenes Design verändern.

Neben den Live Tiles verfolgt Mi-crosoft mit den sogenannten Hubs einneues Konzept. Einen Hub kann mansich als eine Kategorie vorstellen, dieverwandte Informationen aus ver-schiedenen Quellen sammelt, ohnedass der Anwender hierzu mehrereApps öffnen muss. Der Hub «People»etwa zeigt nicht nur die Daten aus demAdressbuch, sondern auch den Statuseiner Person auf Microsofts Online-Plattform Windows Live und derenneuste Aktivitäten auf Facebook.

Intuitive, schnelle BedienungEinen ersten Eindruck der Bedienober-fläche vermittelt uns ein noch nicht se-rienreifes Handy, auf dem sich Win-dows Phone 7 intuitiv und sehr flüssigbedienen lässt. Auch die Apps laufensehr schnell. Um dies zu garantieren,stellt Microsoft klare Hardware-Anfor-derungen an die Hersteller. Dazu gehö-ren im Minimum ein Prozessor mit1 GHz Taktrate, eine Display-Auflö-sung von 480×800 Pixeln und ein inter-ner Speicherplatz von 8 GByte. Das istnicht viel, sollte sich die kursierendeBehauptung bestätigen, dass Phone 7wie iOS von Apple keine externenSpeicherkarten unterstützt.

Marco Wyrsch, Betreiber des überdie Grenzen hinaus bekannten ForumsPocketPC.ch, nutzt schon seit zweiMonaten ein Handy mit einer Vor-abversion von Phone 7. Sein Fazit: «DasBetriebssystem hat zur Konkurrenzaufgeschlossen, es ist nicht schlechterund nicht besser als iOS und Androidund bringt auch neue Ansätze.»

Ein genauerer Blick zeigt allerdings,dass noch einige Funktionen fehlen,welche die Konkurrenz schon anbietet.Phone 7 beherrscht kein Copy-Pasteund kein Tethering (Nutzung des Han-dys als Modem) und kann wie dasiPhone zumindest vorläufig keineFlash-Inhalte darstellen. Ausserdemgibt es nur ein limitiertes Multitasking.Laut mehreren Quellen ist es zwar

möglich, Musik zu hören und gleich-zeitig eine Anwendung zu nutzen; Ent-wickler von Apps können die Multi-tasking-Funktion jedoch nicht nutzen.

Dass ein Betriebssystem allein nochkeinen Frühling macht, weiss auch Mi-crosoft. Die Attraktivität eines Systemslebt entscheidend von den Anwendun-gen und Inhalten Dritter. Gut positio-niert sind Systeme, für die es vieleApps und Services gibt. iOS mit rund225 000 Apps und Android mit deren100 000 sind in einer komfortablenPosition. Microsoft hingegen steht voreiner grossen Herausforderung. DennPhone 7 ist nicht kompatibel mit denfür das frühere Windows Mobile ent-wickelten Anwendungen.

Microsoft hat einiges unternommen,Entwickler zu gewinnen, unter ande-rem mit einem kostenlosen Software-Kit zur Programmierung von Apps undPreisen für gute Anwendungen. Unterden ersten Programmen werden auchSchweizer Apps sein. Verfügbar sindzudem die mobile Version von Micro-soft Office sowie zahlreiche Games.Mit der Anbindung an die eigene On-line-Spielplattform XBox-Live will Mi-crosoft das Handy auch als vernetztenEntertainer positionieren.

Ein klares Fazit zu ziehen, ist nichteinfach. Im Vergleich zum Vorgängerüberzeugt Windows Phone 7 beim ers-ten Eindruck als benutzerfreundliche,grafisch schön umgesetzte Software.Doch das Comeback kommt spät, zuspät meinen einige Marktforscher.Gartner etwa prognostiziert, dass derMarktanteil von Windows Phonenächstes Jahr auf 5,2 Prozent steigenwird, bis 2014 aber auf 3,9 Prozent zu-rückfällt. Für Microsoft sprechen aberdie Dominanz auf dem PC, die optimaleSynchronisation mit Outlook und dieAnbindung an den in Firmen verbreite-ten Kommunikationsserver MicrosoftExchange. Für den Erfolg von Phone 7entscheidend wird die Entwicklung beiden Apps sein und auch das Innova-tionstempo der Konkurrenz. Einfachwird die Aufholjagd nicht werden.

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Ein Marktforscherprognostiziert, dass derMarktanteil vonWindows Phone auf3,9 Prozent fallen wird... . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..

Übersichtliche Bedien-oberfläche von WindowsPhone 7.

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