1
Betriebssysteme für Smartphones Marktanteile im 2. Quartal 2009 und 2010 Quelle: Gartner 2010 Betriebssystem 2009 Symbian RIM (Blackberry) Android iOS Microsoft Windows Mobile Andere 10% 0% 20% 30% 40% 50% 51,0 41,2 19,0 18,2 13,0 14,2 9,3 5,0 5,9 4,2 1,8 17,2 60% 66 Computer&Technik NZZ am Sonntag 10. Oktober 2010 ANZEIGE Voip für Android Programme für Internet- telefonie gibt es für An- droid-Smartphones schon viele. Es gibt Apps, die das Telefonieren mit be- liebigen Voip-Anbietern ermöglichen, und solche, die an ein Unternehmen gebunden sind, was sie weniger flexibel macht, dafür aber die Konfigura- tion erleichtert. Zur letzt- genannten Kategorie ge- hört die App des Zürcher Unternehmens People- fone, die diese Woche er- schienen ist. Laut People- fone handelt es sich um die erste Schweizer Voip-App für An- droid. Sie ermöglicht Telefonate ins Festnetz für 3 Rappen und ins Mobil- netz aller EU-Länder und der Schweiz für 30 Rappen pro Minute. (hir.) Stipendien-Portal Auf der Seite scholarshipportal.eu finden Studenten und Doktoranden neuerdings eine Übersicht über Sti- pendien aus ganz Europa. Die Seite, mitfinanziert durch die EU-Kommis- sion in Brüssel, zeigt, welche Talente wo Un- terstützung bekommen und wie die Bewerbungs- verfahren laufen. Als Bei- spiel: Für einen Schwei- zer Master-Studenten im Bereich Naturwissen- schaften gibt es 29 An- gebote in ganz Europa. Die meisten Studenten seien völlig im Unklaren über ihre Möglichkeiten, sagt der Projektleiter Joran van Aart zur Nachrichtenagen- tur DPA. (mid.) Netbooks verlieren Die preiswerten Netbooks mit Bildschirmdiagonalen bis 10 Zoll scheinen die beste Zeit schon hinter sich zu haben – knapp drei Jahre nach der Lancierung durch den taiwa- nischen Hersteller Asus. Laut einem Bericht der Computer- zeitschrift «c’t» sind die Ab- satzzahlen im zweiten Quartal um 14 Prozent gesunken – von 7,6 auf 6,6 Millionen Stück. Ein Grund dürfte der Tablet-Computer iPad sein, von dem im gleichen Zeitraum 3,3 Millio- nen Stück verkauft wurden. Möglich ist auch, dass viele Käufer die Rechenleistung der Netbooks mittlerweile als ungenügend erachten. (hir.) 3-D ohne Brille Für das dreidimensionale Fernsehen benötigt man Spezialbrillen, die das rechte und das linke Bild einer Szene- rie voneinander trennen. Der japani- sche Hersteller Toshiba kündigt nun aber erste 3-D-Fernseher an, die ohne Brille dreidimensionale Bilder ermög- lichen. Zwei Geräte sollen noch dieses Jahr in Japan auf den Markt kommen. Die Technik beruht auf winzigen, auf dem Display angeordneten Linsen, die das Licht der Pixel entweder zum lin- ken oder zum rechten Auge des Zu- schauers ablenken. Das Angebot rich- tet sich, so räumt Toshiba ein, vor- läufig an eine kleine Minderheit von Technik- begeisterten, die bereit sind, rund 1400 Franken für einen relativ klei- nen 12-Zoll- Schirm (30 Zenti- meter) zu bezah- len. Heute übliche 40-Zoll-Fernseh- geräte mit dieser Technik wird es erst in einigen Jahren geben. Ein Nachteil wird allerdings auch dann noch bleiben: Die 3-D- Darstellung dieser neuen Fernsehgeräte funk- tioniert nur unter einem relativ schmalen Betrach- tungswinkel. (hir.) Notebook ................................................................................................................................................................................................................................................................... Tipp der Woche .......................................................................................................................................................................... Karten offline lesen Google Maps gehört auf Smartphones zu den beliebtesten Anwendungen. Seit 2007 das erste iPhone erschien, waren die Kartendaten jedoch nie lokal auf den Handys gespeichert, sondern mussten immer aus dem In- ternet geladen werden. Das ist kein Problem, solange man sich im Inland aufhält und einen günstigen Daten- tarif abgeschlossen hat. Teuer wird es wegen der Roaming-Gebühren aber im Ausland. Für Android-Handys gibt es für solche Fälle die kostenlose App «Maps (-)». Das Programm greift auf Kartendaten von Google, Open Street oder Open Cycle zu und speichert sie auf der SD-Karte des Smartphones. Für jeden Kartenausschnitt kann man selbst wählen, welches Kartenmate- rial genutzt werden soll. Der Download funktioniert so: Zu- erst wählt man den grössten Karten- ausschnitt, den man offline benötigt. Anschliessend bestimmt man die gewünschte Detailstufe von 1 (gross- räumige Auflösung) bis 17 (einzelne Gebäude). Je nach gewählter Stufe kann das Herunterladen mehrere Minuten dauern. Ein Wifi-Anschluss ist daher auf jeden Fall zu empfehlen. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass das Programm noch keine Multitouch-Bedienung ermöglicht – zum Zoomen muss man auf eine Lupe tippen. Für das iPhone gibt es natürlich eine ähnliche App: OffMaps ist im App Store ebenfalls kostenlos erhält- lich. (hir.) Android Market: Maps (-) Apple App Store: OffMaps Lebenszeichen aus der Windows-Welt Morgen stellt Microsoft ein neues Handy-Betriebssystem vor. Windows Phone 7 dürfte für den Softwarekonzern die letzte Chance sein, sich im Mobilfunkmarkt zu behaupten. Von Claude Settele A uf dem Desktop ist Microsoft König, in der Welt der mobilen Kommunikation aber hinkt das Unterneh- men der Konkurrenz hinterher. Die Schlag- zeilen gehören Apples iPhone und Handys mit Googles Betriebssystem Android. Vom Betriebssystem Win- dows Mobile spricht seit langem nie- mand mehr. Der mediale Beachtungsgrad wider- spiegelt das Interesse der Anwender. Hatte Microsofts Handy-Plattform in den besten Zeiten weit über 10 Prozent Marktanteil bei den Smartphones, ist dieser laut Marktforscherin Gartner im zweiten Quartal dieses Jahres auf 5 Prozent gesunken. Trotz grossen Ein- brüchen ist Nokias Symbian immer noch klarer Leader, dann folgen die Betriebssysteme Blackberry OS, An- droid und Apple iOS. Die vom PC inspirierte Benutzer- oberfläche von Windows Mobile hat sich auf kleinen Displays nicht be- währt; lange hat Microsoft ohne Ge- genwehr dem Erfolg der Konkurrenz zugeschaut. Doch Microsoft gibt sich nicht geschlagen. Morgen Montag will CEO Steve Ballmer das Steuer herum- reissen. In New York wird er das unter dem neuen Namen Windows Phone 7 komplett umgebaute Betriebssystem vorstellen, welcher das Comeback ein- läuten soll. Erste Geräte sollen ab dem 21. Oktober zu kaufen sein. Als erste Hersteller werden morgen Samsung, HTC und LG Mobiltelefone mit Phone 7 präsentieren. Multi-Touch-Bedienung Mit der Neuauflage ist nun auch Mi- crosoft im Zeitalter der Multi-Touch- Bedienung angekommen. Die Oberflä- che zeichnet sich durch ein schlichtes, elegantes Design aus und lässt sich mit den von anderen Touch-Handys be- kannten Fingergesten wie Scrollen, Wischen und Zoomen mit zwei Fin- gern benutzerfreundlich bedienen. Der Bildschirminhalt passt sich dem Wech- sel vom Hoch- ins Querformat an. Die von Windows Mobile bekannte Bedie- nung mit Stift ist auf kapazitiven Dis- plays nicht mehr möglich, und deswe- gen soll es auch keine Updates für äl- tere Windows-Phones mit einem resis- tiven Display geben. Der Startbildschirm von Phone 7 präsentiert sich als Ansammlung von grossen quadratischen Flächen («Live Tiles»), die Zugriff auf Anwendungen geben und zugleich Informationen wie verpasste Anrufe, eingegangene E-Mails oder Aktivitäten von Face- book-Freunden zusammenfassen. Die Auswahl und Anordnung der Informa- tionen auf der Startseite sind individu- ell konfigurierbar, das Aussehen der Benutzeroberfläche können Hardware- Hersteller aber nicht mehr wie bisher durch ein eigenes Design verändern. Neben den Live Tiles verfolgt Mi- crosoft mit den sogenannten Hubs ein neues Konzept. Einen Hub kann man sich als eine Kategorie vorstellen, die verwandte Informationen aus ver- schiedenen Quellen sammelt, ohne dass der Anwender hierzu mehrere Apps öffnen muss. Der Hub «People» etwa zeigt nicht nur die Daten aus dem Adressbuch, sondern auch den Status einer Person auf Microsofts Online- Plattform Windows Live und deren neuste Aktivitäten auf Facebook. Intuitive, schnelle Bedienung Einen ersten Eindruck der Bedienober- fläche vermittelt uns ein noch nicht se- rienreifes Handy, auf dem sich Win- dows Phone 7 intuitiv und sehr flüssig bedienen lässt. Auch die Apps laufen sehr schnell. Um dies zu garantieren, stellt Microsoft klare Hardware-Anfor- derungen an die Hersteller. Dazu gehö- ren im Minimum ein Prozessor mit 1 GHz Taktrate, eine Display-Auflö- sung von 480×800 Pixeln und ein inter- ner Speicherplatz von 8 GByte. Das ist nicht viel, sollte sich die kursierende Behauptung bestätigen, dass Phone 7 wie iOS von Apple keine externen Speicherkarten unterstützt. Marco Wyrsch, Betreiber des über die Grenzen hinaus bekannten Forums PocketPC.ch, nutzt schon seit zwei Monaten ein Handy mit einer Vor- abversion von Phone 7. Sein Fazit: «Das Betriebssystem hat zur Konkurrenz aufgeschlossen, es ist nicht schlechter und nicht besser als iOS und Android und bringt auch neue Ansätze.» Ein genauerer Blick zeigt allerdings, dass noch einige Funktionen fehlen, welche die Konkurrenz schon anbietet. Phone 7 beherrscht kein Copy-Paste und kein Tethering (Nutzung des Han- dys als Modem) und kann wie das iPhone zumindest vorläufig keine Flash-Inhalte darstellen. Ausserdem gibt es nur ein limitiertes Multitasking. Laut mehreren Quellen ist es zwar möglich, Musik zu hören und gleich- zeitig eine Anwendung zu nutzen; Ent- wickler von Apps können die Multi- tasking-Funktion jedoch nicht nutzen. Dass ein Betriebssystem allein noch keinen Frühling macht, weiss auch Mi- crosoft. Die Attraktivität eines Systems lebt entscheidend von den Anwendun- gen und Inhalten Dritter. Gut positio- niert sind Systeme, für die es viele Apps und Services gibt. iOS mit rund 225 000 Apps und Android mit deren 100 000 sind in einer komfortablen Position. Microsoft hingegen steht vor einer grossen Herausforderung. Denn Phone 7 ist nicht kompatibel mit den für das frühere Windows Mobile ent- wickelten Anwendungen. Microsoft hat einiges unternommen, Entwickler zu gewinnen, unter ande- rem mit einem kostenlosen Software- Kit zur Programmierung von Apps und Preisen für gute Anwendungen. Unter den ersten Programmen werden auch Schweizer Apps sein. Verfügbar sind zudem die mobile Version von Micro- soft Office sowie zahlreiche Games. Mit der Anbindung an die eigene On- line-Spielplattform XBox-Live will Mi- crosoft das Handy auch als vernetzten Entertainer positionieren. Ein klares Fazit zu ziehen, ist nicht einfach. Im Vergleich zum Vorgänger überzeugt Windows Phone 7 beim ers- ten Eindruck als benutzerfreundliche, grafisch schön umgesetzte Software. Doch das Comeback kommt spät, zu spät meinen einige Marktforscher. Gartner etwa prognostiziert, dass der Marktanteil von Windows Phone nächstes Jahr auf 5,2 Prozent steigen wird, bis 2014 aber auf 3,9 Prozent zu- rückfällt. Für Microsoft sprechen aber die Dominanz auf dem PC, die optimale Synchronisation mit Outlook und die Anbindung an den in Firmen verbreite- ten Kommunikationsserver Microsoft Exchange. Für den Erfolg von Phone 7 entscheidend wird die Entwicklung bei den Apps sein und auch das Innova- tionstempo der Konkurrenz. Einfach wird die Aufholjagd nicht werden. .................................................................................. Ein Marktforscher prognostiziert, dass der Marktanteil von Windows Phone auf 3,9 Prozent fallen wird. .................................................................................. Übersichtliche Bedien- oberfläche von Windows Phone 7.

Lebenszeichen aus der Windows-Welt

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Windows Phone 7: Microsofts letzte Chance im Rennen gegen Android und iOS

Citation preview

Page 1: Lebenszeichen aus der Windows-Welt

<wm>10CEXKMQ6AIAwF0BPR_JYWwY4CEyFGjfc_isbF4W1vDDfCZ2vzaoczoBZQkuribEYFyfMbYlFHFBMwVmY1zlmS_zu0Gk6gAzci7bU_j_phGF0AAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwNDMxMQcApUJpzg8AAAA=</wm>

Betriebssysteme für Smartphones

Marktanteile im 2. Quartal 2009 und 2010

Quelle: Gartner

2010Betriebssystem2009

Symbian

RIM (Blackberry)

Android

iOS

Microsoft Windows Mobile

Andere

10%0% 20% 30% 40% 50%

51,041,2

19,018,2

13,014,2

9,35,0

5,94,2

1,817,2

60%

66 Computer&Technik NZZ am Sonntag § 10. Oktober 2010

ANZEIGE

Voip für AndroidProgramme für Internet-telefonie gibt es für An-droid-Smartphones schonviele. Es gibt Apps, diedas Telefonieren mit be-liebigen Voip-Anbieternermöglichen, und solche,die an ein Unternehmengebunden sind, was sieweniger flexibel macht,dafür aber die Konfigura-tion erleichtert. Zur letzt-genannten Kategorie ge-hört die App des ZürcherUnternehmens People-fone, die diese Woche er-schienen ist. Laut People-fone handelt es sich umdie erste Schweizer Voip-App für An-droid. Sie ermöglicht Telefonate insFestnetz für 3 Rappen und ins Mobil-netz aller EU-Länder und der Schweizfür 30 Rappen pro Minute. (hir.)

Stipendien-PortalAuf der Seite scholarshipportal.eufinden Studenten und Doktorandenneuerdings eine Übersicht über Sti-

pendien aus ganz Europa.Die Seite, mitfinanziertdurch die EU-Kommis-sion in Brüssel, zeigt,welche Talente wo Un-terstützung bekommenund wie die Bewerbungs-verfahren laufen. Als Bei-spiel: Für einen Schwei-zer Master-Studenten imBereich Naturwissen-schaften gibt es 29 An-gebote in ganz Europa.Die meisten Studentenseien völlig im Unklarenüber ihre Möglichkeiten,sagt der ProjektleiterJoran van Aart zurNachrichtenagen-tur DPA. (mid.)

Netbooks verlierenDie preiswerten Netbooks mitBildschirmdiagonalen bis 10Zoll scheinen die beste Zeitschon hinter sich zu haben –knapp drei Jahre nach derLancierung durch den taiwa-nischen Hersteller Asus. Lauteinem Bericht der Computer-zeitschrift «c’t» sind die Ab-satzzahlen im zweiten Quartalum 14 Prozent gesunken – von 7,6 auf6,6 Millionen Stück. Ein Grund dürfteder Tablet-Computer iPad sein, vondem im gleichen Zeitraum 3,3 Millio-nen Stück verkauft wurden.Möglich ist auch, dass vieleKäufer die Rechenleistungder Netbooks mittlerweile alsungenügend erachten. (hir.)

3-D ohne BrilleFür das dreidimensionale Fernsehenbenötigt man Spezialbrillen, die dasrechte und das linke Bild einer Szene-rie voneinander trennen. Der japani-sche Hersteller Toshiba kündigt nunaber erste 3-D-Fernseher an, die ohneBrille dreidimensionale Bilder ermög-lichen. Zwei Geräte sollen noch diesesJahr in Japan auf den Markt kommen.Die Technik beruht auf winzigen, aufdem Display angeordneten Linsen, diedas Licht der Pixel entweder zum lin-ken oder zum rechten Auge des Zu-schauers ablenken. Das Angebot rich-

tet sich, so räumtToshiba ein, vor-läufig an einekleine Minderheitvon Technik-begeisterten, diebereit sind, rund1400 Franken füreinen relativ klei-nen 12-Zoll-Schirm (30 Zenti-meter) zu bezah-len. Heute übliche40-Zoll-Fernseh-geräte mit dieserTechnik wird eserst in einigen

Jahren geben. EinNachteil wird allerdings auchdann noch bleiben: Die 3-D-Darstellung dieser neuen

Fernsehgeräte funk-tioniert nur untereinem relativ

schmalen Betrach-tungswinkel. (hir.)

Notebook.. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. .

TippderWoche.. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..

Karten offline lesenGoogle Maps gehört auf Smartphoneszu den beliebtesten Anwendungen.Seit 2007 das erste iPhone erschien,waren die Kartendaten jedoch nielokal auf den Handys gespeichert,sondern mussten immer aus dem In-ternet geladen werden. Das ist keinProblem, solange man sich im Inlandaufhält und einen günstigen Daten-tarif abgeschlossen hat. Teuer wird eswegen der Roaming-Gebühren aberim Ausland.

Für Android-Handys gibt es fürsolche Fälle die kostenlose App«Maps (-)». Das Programm greift aufKartendaten von Google, Open Streetoder Open Cycle zu und speichert sieauf der SD-Karte des Smartphones.Für jeden Kartenausschnitt kann manselbst wählen, welches Kartenmate-rial genutzt werden soll.

Der Download funktioniert so: Zu-erst wählt man den grössten Karten-ausschnitt, den man offline benötigt.Anschliessend bestimmt man diegewünschte Detailstufe von 1 (gross-räumige Auflösung) bis 17 (einzelneGebäude). Je nach gewählter Stufekann das Herunterladen mehrereMinuten dauern. Ein Wifi-Anschlussist daher auf jeden Fall zu empfehlen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist,dass das Programm noch keineMultitouch-Bedienung ermöglicht –zum Zoomen muss man auf eineLupe tippen.

Für das iPhone gibt es natürlicheine ähnliche App: OffMaps ist imApp Store ebenfalls kostenlos erhält-lich. (hir.)Android Market: Maps (-)Apple App Store: OffMaps

Lebenszeichen aus der Windows-WeltMorgen stellt Microsoft ein neues Handy-Betriebssystem vor. Windows Phone 7 dürfte für denSoftwarekonzern die letzte Chance sein, sich im Mobilfunkmarkt zu behaupten. Von Claude Settele

Auf dem Desktop istMicrosoft König, inder Welt der mobilenKommunikation aberhinkt das Unterneh-men der Konkurrenzhinterher. Die Schlag-

zeilen gehören Apples iPhone undHandys mit Googles BetriebssystemAndroid. Vom Betriebssystem Win-dows Mobile spricht seit langem nie-mand mehr.

Der mediale Beachtungsgrad wider-spiegelt das Interesse der Anwender.Hatte Microsofts Handy-Plattform inden besten Zeiten weit über 10 ProzentMarktanteil bei den Smartphones, istdieser laut Marktforscherin Gartnerim zweiten Quartal dieses Jahres auf5 Prozent gesunken. Trotz grossen Ein-brüchen ist Nokias Symbian immernoch klarer Leader, dann folgen dieBetriebssysteme Blackberry OS, An-droid und Apple iOS.

Die vom PC inspirierte Benutzer-oberfläche von Windows Mobile hatsich auf kleinen Displays nicht be-währt; lange hat Microsoft ohne Ge-genwehr dem Erfolg der Konkurrenzzugeschaut. Doch Microsoft gibt sichnicht geschlagen. Morgen Montag willCEO Steve Ballmer das Steuer herum-reissen. In New York wird er das unterdem neuen Namen Windows Phone 7komplett umgebaute Betriebssystemvorstellen, welcher das Comeback ein-läuten soll. Erste Geräte sollen ab dem21. Oktober zu kaufen sein. Als ersteHersteller werden morgen Samsung,HTC und LG Mobiltelefone mit Phone7 präsentieren.

Multi-Touch-BedienungMit der Neuauflage ist nun auch Mi-crosoft im Zeitalter der Multi-Touch-Bedienung angekommen. Die Oberflä-che zeichnet sich durch ein schlichtes,elegantes Design aus und lässt sich mitden von anderen Touch-Handys be-kannten Fingergesten wie Scrollen,Wischen und Zoomen mit zwei Fin-gern benutzerfreundlich bedienen. DerBildschirminhalt passt sich dem Wech-sel vom Hoch- ins Querformat an. Dievon Windows Mobile bekannte Bedie-nung mit Stift ist auf kapazitiven Dis-plays nicht mehr möglich, und deswe-gen soll es auch keine Updates für äl-tere Windows-Phones mit einem resis-tiven Display geben.

Der Startbildschirm von Phone 7präsentiert sich als Ansammlung von

grossen quadratischen Flächen («LiveTiles»), die Zugriff auf Anwendungengeben und zugleich Informationen wieverpasste Anrufe, eingegangeneE-Mails oder Aktivitäten von Face-book-Freunden zusammenfassen. DieAuswahl und Anordnung der Informa-tionen auf der Startseite sind individu-ell konfigurierbar, das Aussehen derBenutzeroberfläche können Hardware-Hersteller aber nicht mehr wie bisherdurch ein eigenes Design verändern.

Neben den Live Tiles verfolgt Mi-crosoft mit den sogenannten Hubs einneues Konzept. Einen Hub kann mansich als eine Kategorie vorstellen, dieverwandte Informationen aus ver-schiedenen Quellen sammelt, ohnedass der Anwender hierzu mehrereApps öffnen muss. Der Hub «People»etwa zeigt nicht nur die Daten aus demAdressbuch, sondern auch den Statuseiner Person auf Microsofts Online-Plattform Windows Live und derenneuste Aktivitäten auf Facebook.

Intuitive, schnelle BedienungEinen ersten Eindruck der Bedienober-fläche vermittelt uns ein noch nicht se-rienreifes Handy, auf dem sich Win-dows Phone 7 intuitiv und sehr flüssigbedienen lässt. Auch die Apps laufensehr schnell. Um dies zu garantieren,stellt Microsoft klare Hardware-Anfor-derungen an die Hersteller. Dazu gehö-ren im Minimum ein Prozessor mit1 GHz Taktrate, eine Display-Auflö-sung von 480×800 Pixeln und ein inter-ner Speicherplatz von 8 GByte. Das istnicht viel, sollte sich die kursierendeBehauptung bestätigen, dass Phone 7wie iOS von Apple keine externenSpeicherkarten unterstützt.

Marco Wyrsch, Betreiber des überdie Grenzen hinaus bekannten ForumsPocketPC.ch, nutzt schon seit zweiMonaten ein Handy mit einer Vor-abversion von Phone 7. Sein Fazit: «DasBetriebssystem hat zur Konkurrenzaufgeschlossen, es ist nicht schlechterund nicht besser als iOS und Androidund bringt auch neue Ansätze.»

Ein genauerer Blick zeigt allerdings,dass noch einige Funktionen fehlen,welche die Konkurrenz schon anbietet.Phone 7 beherrscht kein Copy-Pasteund kein Tethering (Nutzung des Han-dys als Modem) und kann wie dasiPhone zumindest vorläufig keineFlash-Inhalte darstellen. Ausserdemgibt es nur ein limitiertes Multitasking.Laut mehreren Quellen ist es zwar

möglich, Musik zu hören und gleich-zeitig eine Anwendung zu nutzen; Ent-wickler von Apps können die Multi-tasking-Funktion jedoch nicht nutzen.

Dass ein Betriebssystem allein nochkeinen Frühling macht, weiss auch Mi-crosoft. Die Attraktivität eines Systemslebt entscheidend von den Anwendun-gen und Inhalten Dritter. Gut positio-niert sind Systeme, für die es vieleApps und Services gibt. iOS mit rund225 000 Apps und Android mit deren100 000 sind in einer komfortablenPosition. Microsoft hingegen steht voreiner grossen Herausforderung. DennPhone 7 ist nicht kompatibel mit denfür das frühere Windows Mobile ent-wickelten Anwendungen.

Microsoft hat einiges unternommen,Entwickler zu gewinnen, unter ande-rem mit einem kostenlosen Software-Kit zur Programmierung von Apps undPreisen für gute Anwendungen. Unterden ersten Programmen werden auchSchweizer Apps sein. Verfügbar sindzudem die mobile Version von Micro-soft Office sowie zahlreiche Games.Mit der Anbindung an die eigene On-line-Spielplattform XBox-Live will Mi-crosoft das Handy auch als vernetztenEntertainer positionieren.

Ein klares Fazit zu ziehen, ist nichteinfach. Im Vergleich zum Vorgängerüberzeugt Windows Phone 7 beim ers-ten Eindruck als benutzerfreundliche,grafisch schön umgesetzte Software.Doch das Comeback kommt spät, zuspät meinen einige Marktforscher.Gartner etwa prognostiziert, dass derMarktanteil von Windows Phonenächstes Jahr auf 5,2 Prozent steigenwird, bis 2014 aber auf 3,9 Prozent zu-rückfällt. Für Microsoft sprechen aberdie Dominanz auf dem PC, die optimaleSynchronisation mit Outlook und dieAnbindung an den in Firmen verbreite-ten Kommunikationsserver MicrosoftExchange. Für den Erfolg von Phone 7entscheidend wird die Entwicklung beiden Apps sein und auch das Innova-tionstempo der Konkurrenz. Einfachwird die Aufholjagd nicht werden.

.. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..

Ein Marktforscherprognostiziert, dass derMarktanteil vonWindows Phone auf3,9 Prozent fallen wird... . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..

Übersichtliche Bedien-oberfläche von WindowsPhone 7.