Ludwig-Maximilians-Universität München Seminar: Phonetic and phonological analyses of intonation...

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Ludwig-Maximilians-Universität München Seminar: Phonetic and phonological analyses of

intonation in different languagesProfessor: Prof. Dr. Jonathan Harrington

Referentin: Lia saki Bucar shigemori, Yuuki EraDatum: 17.04.2009

GliederungGliederung

1. Eigenschaften der Mora-timed Sprachen– Das japanische Alphabet– Eigenschaften des Japanischen– Mora

2. Akzent– Die Akzentregeln des Japanischen– Die Akzentregeln von Fremdwörtern

3.Studien zur Satzintonation– Untersuchung zur Intonation am Satzende– Satzintonation am Beispiel “Ii kaisha janai”– Experimente zur Satzintonation “Ii kaisha janai

4. Ausblick

Eigenschaften: Mora-timedEigenschaften: Mora-timed

• Jede Mora = gleich lang

• Die totale Dauer der Äußerung ist abhängig von der Zahl der Moren

Eigenschaften: JapanischEigenschaften: Japanisch

• Jede Mora im Japanischen entspricht einem Kana-Schriftzeichen = jap. “Grundalphabet”

• Ein Kana = eine Mora• „To-mi-ko“, „To-o-ko“, „To-k-ko“ und „Ta-n-

ka“ werden als gleich lang wahrgenommen und ausgesprochen

• 110 Laute bzw. Moren – 106 normale Moren– 4 spezielle Moren

Das japanische „Alphabet“Das japanische „Alphabet“

あ a い i う u え e お o

         

か ka き ki く ku け ke こ ko

さ sa し shi す su せ se そ so

た ta ち chi つ tsu て te と to

な na に ni ぬ nu ね ne の no

は ha ひ hi ふ fu へ he ほ ho

ま ma み mi む mu め me も mo

や ya   ゆ yu   よ yo

ら ra り ri る ru れ re ろ ro

わ  wa       を  o/wo

        ん n

Japanische „Alphabete“: getrübte und halbgetrübte Laute

Japanische „Alphabete“: getrübte und halbgetrübte Laute

が ga ぎ gi ぐ gu げ ge ご go

ざ za じ ji ず zu ぜ ze ぞ zo

だ da ぢ (ji) づ (zu) で de ど do

ば ba び bi ぶ bu べ be ぼ bo

ぱ pa ぴ pi ぷ pu ぺ pe ぽ po

Yôon (KYV)Yôon (KYV)

• Besteht aus einem Konsonant, Halbvokal und Vokal

-> kyo, hya, rya, byo etc. • Ein Yôon entspricht einer Mora• Ein Yôon darf nicht als 2 Moren

verstanden werden

Japanische „Alphabete“: Yôon (KYV)

Japanische „Alphabete“: Yôon (KYV)

(ya) (yu) (yo)

きゃ kya

きゅ kyu

きょ kyo

しゃ sha

しゅ shu

しょ sho

ちゃ cha

ちゅ chu

ちょ cho

にゃ nya

にゅ nyu

にょ nyo

ひゃ hya

ひゅ hyu

ひょ hyo

みゃ mya

みゅ myu

みょ myo

りゃ rya

りゅ ryu

りょ ryo

(ya) (yu) (yo)

ぎゃ gya

ぎゅ gyu

ぎょ gyo

じゃ ja じゅ ju じょ jo

ぢゃ (ja)

ぢゅ (ju)

ぢょ (jo)

びゃ bya

びゅ byu

びょ byo

ぴゃ pya

ぴゅ pyu

ぴょ pyo

Yôon (KYV)Yôon (KYV)

– じゅう jû (Pistole) vs じゆう jiyû (Freiheit)– びょういん byôin (Krankenhaus) vs

biyôin びよういん (Friseursalon)

– こんにゃく konyaku (Kartoffelart) vs     こんやく konyaku (Verlobung) vs コニャック konyakku (Cognac)

Normale und spezielle Moren

Normale und spezielle Moren

Normale MorenNormale Moren• V

– /a, i, u, e, o/

• YV– /wa, ya, yu, yo/

• CV – /ki, me, ha/ etc.

• CYV– /kyo, hya, kyu/ etc.

Spezielle MorenSpezielle Moren• Geminata

– /gakko:/

• Langer Vokal– /to:fu/

• Silbischer Nasal– /san/

• /i/ eines Diphthongs– /daigaku/

V = Vokal, Y = Halbvokal, C = Konsonant

Die Speziellen Moren kommen nie im Anlaut vor!!

Kurzer vs. langer KonsonantKurzer vs. langer Konsonant

• 2 Moren vs. 3 Moren – /kite/ きて vs. /kitte/ きって (Komm!/ Zieh

was an! vs. Schneide!/ Briefmarke)– /shita/ した vs. /shitta/ しった (getan vs.

erfahren)– /wata/ わた vs. /watta/ わった (Watte vs.

gebrochen)

• 3 Moren vs. 4 Moren– /gasho:/ がしょう vs. /gassho:/ がっしょう

(Gemäldehändler vs. Chor)

Kurzer vs. Langer VokalKurzer vs. Langer Vokal

• 1 Mora vs. 2 Moren– /to/ と vs. /to:/ とう (Tür vs. Turm)

• 2 Moren vs. 3 Moren– /toru/ とる vs /to:ru/ とおる (nehmen vs.

vorbeigehen)– /biru/ ビル vs. /bi:ru/ ビール (Hochhaus vs. Bier)

• 3 Moren vs. 4 Moren– /issho/ いっしょ vs. /issho:/ いっしょう (zusammen vs. das ganze Leben)

• 4 Moren vs. 5 Moren– /ojisan/ おじさん vs. /oji:san/ おじいさん (Onkel vs. Großvater)

AkzentAkzent

Die japanischen Akzentregeln

Die japanischen Akzentregeln

1. Die erste Mora und zweite Mora müssen verschiedene Tonhöhen haben.

1. Wenn der Pitch einmal innerhalb eines Wortes gefallen ist, kann er nicht wieder steigen.

Der AkzentDer Akzent

• Weist die Veränderung der Tonhöhe auf– Jede Mora hat H- oder L-Ton

• Unterscheidet die Bedeutung von Wörtern

• Zeigt uns die Grenze von Wörtern

Stäbchen (HLL)

Brücke (LHL)

Rand (LHH)

Die Bedeutung von WörternHashi: Stäbchen, Brücke oder

Kante?

Die Bedeutung von WörternHashi: Stäbchen, Brücke oder

Kante?

Die Bedeutung von WörternHashi: Stäbchen, Brücke oder Kante?

Die Bedeutung von WörternHashi: Stäbchen, Brücke oder Kante?

• Kokoni kino hashiga (HLL) aru. 1. Mora=Nucleusakzent

ここに きの はし(箸)が ある。 (Hier ist ein Paar Holzstäbchen.)

• Kokoni kino hashiga (LHL) aru. 2.Mora=Nucleusakzent ここに きの はし(橋)が ある。 (Hier ist eine Holzbrücke.)

• Kokoni kino hashiga (LHH) aru. Kein Nucleusakzent ここに きの はし(端)が ある。 (Hier ist eine Holzkante.)

Nucleusakzent ->Die Mora vor dem Tonabstieg in einem

Wort

Der AkzentDer Akzent• Gleiche Phoneme, aber andere Betonungen und

Bedeutungen– ame (HL) 雨 vs. ame (LH) 飴 : Regen vs. Bonbon– shiro (HL) 白 vs. shiro (LH) 城 : weiß vs. Schloss – /budo:/ ぶどう (LHH) vs. /budo:/ 武道 (HLL): Traube vs. Kampfkunst

• Gleiche Phoneme, gleiche Betonungen, aber andere Bedeutungen -> Homophone– kaidan (LHHH): Treppe ( 階段 ) vs. Besprechung ( 会談 ) vs. Geistergeschichte ( 怪談 ) – kashi (HL): Süßigkeit ( 菓子 )vs. Liedertext ( 歌詞 )

Die Grenze von Wörtern in einer Phrase

Die Grenze von Wörtern in einer Phrase

a) /shiroinuno/ /kubiwa/ Das Halsband eines weißen Hundes

しろい いぬの くびわ L H L L H L L H H b) /shiroi/ /inuno kubiwa/ Das weiße Halsband eines Hundes

しろい いぬのくびわ L H L L H H L H H Wiederanstieg vom Pitch → Beginn

eines neuen Wortes

Das Halsband eines weißen HundesL H L L H L L H H

Das weiße Halsband eines HundesL H L L H H L H H

Die Grenze von Wörtern in einer Phrase

Die Grenze von Wörtern in einer Phrase

a) /sorewa watashiga/ /mo:shimashita/ Ich habe es gesagt.

それはわたしが もうしました。

L H H H L L

b) /sorewa watashiga/ /mo:/ /shimashita/

Ich hab es schon getan/ erledigt.

それはわたしがもう、 しました。 H L L H L L Wiederanstieg vom Pitch → Beginn eines

neuen Wortes

Die Grenze von Wörtern in einer Phrase

Die Grenze von Wörtern in einer Phrase

a) /niwaniwa niwatoriga iru/ Im Garten sind Hühner/ ist ein Huhn

にわには にわとりが いる。 L H H H Hb) /niwaniwa niwa toriga iru/ Im Garten sind zwei Vögel.

   にわには にわ とりが いる。 H L L H HWiederanstieg vom Pitch → Beginn eines neuen

Wortes

Akzentregel von Fremdwörtern

Akzentregel von Fremdwörtern

Die Akzentregeln von Fremdwörtern

Die Akzentregeln von Fremdwörtern

• Auch hier wird die Akzentregel angewendet

• Akzent stimmt nicht mit dem Akzent der Orignalsprache überein

Die Akzentregeln von Fremdwörtern

Die Akzentregeln von Fremdwörtern

• Der Nucleusakzent ist die drittletzte Mora– /baSnana/ バナナ (banana)– /o:sutoSria/ オーストリア (Austria)– /baSta:/ バター (butter)– /oreSnji/ オレンジ (orange)

• Wenn die drittletzte Mora eine spezielle Mora ist, wird der Nucleusakzent in die viertletze Mora verschoben

– /raSita:/ ライター (lighter) → /i/ eines Diphthongs– /washinton/ ワシントン (Washington) → siblischer

Nasal– /konpyuS:ta:/ コンピューター (Computer) → Langer

Vokal– /sakka:/ サッカー (soccer) → Geminata

Die Akzentregeln von Fremdwörtern:

Vorkommen ca. 10% mit LHHH-Ton

Die Akzentregeln von Fremdwörtern:

Vorkommen ca. 10% mit LHHH-Ton• Bei folgenden Bedingungen1. Besteht aus 4 Moren2. Die letzten zwei Moren = normale Moren3. Endung der letzten Mora entweder

/a/, /e/ oder /o/– /itaria/ イタリア (Italia)– /infure/ インフレ (inflation)– /razania/ ラザニア (lasagna)– /kyanbera/ キャンベラ (Canberra)

Studien zur SatzintonationStudien zur Satzintonation

Untersuchung zur Intonation am Satzende (Kubozono, 2008)

Untersuchung zur Intonation am Satzende (Kubozono, 2008)

• Untersuchung am Satz „Konai deyo (nicht kommen)“

• Intonation entscheidend für die wahrgenommene Zeitangabe

• konai deyo (HL) -> "Ich hatte dir doch gesagt, du darfst nicht kommen und jetzt bist du trotzdem da"

• konai deyo (LH) -> ein Verbot, in Zukunft zu kommen

Satzintonation am Beispiel „Ii kaisha janai“ (Toda, 2008)Satzintonation am Beispiel

„Ii kaisha janai“ (Toda, 2008)

• drei verschiedene Bedeutungen je nachdem, mit welcher Satzmelodie sie produziert wird– Aussage (Die Firma ist nicht gut.)– positives Erstaunen (Die Firma ist doch gut!)– Aufforderung zur Bestätigung (Die Firma ist gut,

nicht wahr?)

Experiment „Ii kaisha janai“Experiment „Ii kaisha janai“

• Drei Dialoge zwischen A und B wurden vorgespielt

• Der letzte Satz ist immer „Ii kaisha janai“, visuell, aber NICHT über Kopfhörer

• Der Satz wird von den VPs passend zum Kontext vorgelesen

• Jeweils 10mal in randomisierter Reihnenfolge

ZwischenergebnisseZwischenergebnisse

• Aussage und positives Erstaunen: H-L-Ton• Aufforderung zur Bestätigung: L-H-Ton• Unterschied zwischen Aussage und Erstaunen

akustisch in der Synchronisierung des F0-Gipfels

• „Ii kaisha“ wurde nicht anlysiert, nur „JANAI“

HypotheseHypothese

• Aussage und positives Erstaunen unterscheiden sich durch die H-Synchronisierung

-> Umkippung der H-Synchronisierung verantwortlich für die Unterscheidung

* Aufforderung zur Bestätigung: L-H-Ton -> nicht relevant für die Untersuchung

ErgebnisseErgebnisse

• Signifikante Unterschiede bei den H und L• Große Streuung bei Aussage -> variabel• Anfang des Abstiegs von H unterschiedlich • Median für H Aussage 0.599• Median für H Erstaunen 0.168• Hochsignifikanter Unterschied zw. H-Aussage und H-Erstaunen (W=0.8163, p< 0.001)

ErgebnisseErgebnisse

• L-Synchronisierung der Aussage ist sehr stabil

• L-Synchronisierung des Erstaunens ist variabler

• Median der L-Aussage: 1• Median des L-Erstaunens:

0.924• Hochsignifikanter

Unterschied in L der beiden Äußerungen (W=2057.5, p< 0.001)

ErgebnisseErgebnisse

• L fast gleicher Punkt• Überlappungen von H,

aber Median nicht• Bei Erstaunen Abstieg

deutlich früher als bei Aussage

Aussage

Positives Erstaunen

ErgebnisseErgebnisse

• Gleicher Satz mit verschiedenen Satzintonationen ergibt unterschiedliche Bedeutungen

-> Satzintonation im Japanischen von großer Bedeutung

• Hypothese wurde bestätigt: – Signifikanter Unterschied bei Abfallpunkten beider

Aussagearten

• Frage? – Ist L auch ausschlaggebend?

Ausblick: PerzeptionsexperimentAusblick: Perzeptionsexperiment

• Am „Janai“ manipulierte Stimuli • forced-choice-Entscheidung, ob Aussage oder

Erstaunen• Spielt bei der Wahrnehmung auch die L-

Synchronisierung eine entscheidende Rolle?• Oder nur die H-Synchronisierung?

Quelle

• Kubozono, Haruo (2008): “Purosodii no kihonkenkyû to nihongo kyôiku“, in: Nihongo kyôiku to onsei. Toda, Takako (Hrsg). Tôkyô, Kuroshio shuppan. S. 101 – 116.

• Saitô, S. (2003) Nihongo Onseigaku Nyûmon. Tôkyô, Sanseidô. Tanaka, Shinichi & Kubozono Haruo (1999): Nihongo no Hatsuon kyôshitsu – Ronri to renshû. Kubozono, Haruo (Hrsg.). Tôkyô, Kuroshio shuppan.

• Toda, Takako & Wakuda, Miho (2008): „ 『 YOKUNAI 』 no Hyôgen ito no kikitori – Nihongo bogo washa to kankokujin nihongo gakushûsha “, in: Nihongo kyôiku to onsei. Toda, Takako (Hrsg). Tôkyô, Kuroshio shuppan. S. 209 – 231.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!

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