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Mai – Juni 2015
2
Mai – Juni 2015
Fr, 01.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Blank
von Hanspeter Gschwend
Produktion: SRF 1992
46'
Seite 4
Sa, 02.05.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
KEIN HÖRSPIELTERMIN
Mo, 04.05.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Der Phonograph treibt auf dem Meer
von Jean-Claude Danaud
Produktion: SRF 1980
50'
Seite 5
Mi, 06.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Das Radio ist nicht Sibirien
von Rafael Jové
Produktion: Bauhaus
Universität Weimar 2011
48'
Seite 22
Fr, 08.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Hörspiel-Premiere
Sinn des Lebens – Drei Buchstaben!
von Hanspeter Gschwend
Produktion: SRF 2015
47'
Seite 6
Sa, 09.05.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Hornissengedächtnis
von David Zane Mairowitz
Produktion: SRF/ORF 2015
52'
Seite 23
Mo, 11.05.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Bach isch Trumpf
von Heinz Stalder
Produktion: SRF 2005
46'
Seite 7
Mi, 13.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Angst und Abscheu in der BRD - Sendezwang
von Dirk Laucke, Thomas Mahmoud und Matthias Platz
Produktion: WDR 2011
52'
Seite 24
Fr, 15.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Luftholen
von Oliver Wnuk
Produktion: SWR 2013
50'
Seite 8
Sa, 16.05.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Leben nach Noten
von Michael Stauffer
Produktion: SRF 2007
52'
Seite 25
Mo, 18.05.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Rumpeltropf und Elfenstein
von Heinz Stalder
Produktion: SRF 1999
48'
Seite 9
Mi, 20.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Radio till you drop
von Michael Stauffer
Produktion: SRF 2006
65'
Seite 26
Fr, 22.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
De Käptn, d Cinderella und ich
von Stephan Mathys
Produktion: SRF 2011
35'
Seite 10
Sa, 23.05.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Hate Radio
von Milo Rau
Produktion: WDR/ORF 2013
53'
Seite 27
Mo, 25.05.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Radio-Premiere
Ohrstellen, bitte!
von Clara Buntin, Uta Köbernick, Rolf Hermann, Guy Krneta,
Jens Nielsen und Ralf Schlatter
Produktion: SRF und
Solothurner Literaturtage 2015
50'
Seite 11
Mi, 27.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Don Don Don Quijote - Attackéee
von Hans Block
nach dem Roman von Miguel de Cervantes
Produktion: DLF/Schauspiel-
schule Ernst Busch 2014
49'
Seite 28
Fr, 29.05.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Christopher Columbus
von Maurizio Schmidt
Produktion: SRF 1987
48'
Seite 12
Sa, 30.05.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen
von Heinrich Böll
Produktion: SR 1965
56'
Seite 29
Mo, 01.06.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Hörspiel-Premiere
Facebook-Liiche
von Beat Ramseyer
Produktion: SRF 2015
50'
Seite 13
3
Mai – Juni 2015
Mi, 03.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
O-Ton Ü-Tek
von Helgard Haug und Daniel Wetzel
Produktion: DLR 2000
49'
Seite 30
Fr, 05.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Syra – Die Nackttänzerin
von Margrit Schribe
Produktion: SRF 2015
43'
Seite 14
Sa, 06.06.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Heute ist Mittwoch der 10. Dezember
von Eran Schaerf
Produktion: BR 2009
45'
Seite 31
Mo, 08.06.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Liebe unter Fischen
von René Maxim Freund
Produktion: NDR 2014
50'
Seite 15
Mi, 10.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Pitcher
von Walter Fitz
Produktion: WDR 2001
58'
Seite 32
Fr, 12.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Vom Fehlen des Meeres auf dem Lande
von Magda Woitzuck
Produktion: ORF 2013
54'
Seite 16
Sa, 13.06.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Paul Browski und die Monotonie des Yeh-Yeh-Yeh
von Christian Berner und Frank Schültge
Produktion: Autorenproduktion
i.A. des SWR 2014
53'
Seite 33
Mo, 15.06.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Die wundersame Reise des Roman Horn
von Andreas Sauter und Bernhard Studlar
Produktion: SRF 2012
51'
Seite 17
Mi, 17.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Hörspiel-Premiere
Dunkle Geheimnisse Kaufen Kunst
von Robert Woelfl
Produktion: SRF 2015
55'
Seite 34
Fr, 19.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Kapitäns Nacht
von Johannes Schenk
Produktion: SFB 1993
50'
Seite 18
Sa, 20.06.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Der Russe aus Nizza 1/2
von Leif Davidsen
Produktion: NDR 2009
42'
Seite 35
Mo, 22.06.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Fischer sin Fru
von Werner Buhss
Produktion: DLR 2007
50'
Seite 19
Mi, 24.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Die heisse Luft der Spiele
von Ror Wolf
Produktion: SDR 1972
43'
Seite 36
Fr, 26.06.2015, 20.00 Uhr
Radio SRF 1
Hechtsommer
von Jutta Richter
Produktion: WDR 2004
51'
Seite 20
Sa, 27.06.2015, 21.00 Uhr
Radio SRF 2 Kultur
Der Russe aus Nizza 2/2
von Leif Davidsen
Produktion: NDR 2009
44'
Seite 35
Mo, 29.06.2015, 14.00 Uhr
Radio SRF 1
Die Schatzinsel 1/3
von Robert Louis Stevenson
Produktion: NDR 1962
50'
Seite 21
4
Mai – Juni 2015
Hörspiel SRF 1
Freitag, 01.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Blank von Hanspeter Gschwend
«Stell dir vor, es ist Krieg – und alles schaut zu.» So geschehen 1990/91 während des 2. Golfkrieges.
Vor diesem Hintergrund spielt das Hörspiel «Blank».
Krieg als Live-Event: Millionen Menschen hingen ab Januar 1991 gebannt vor dem Fernseher und
verfolgten auf CNN das Kriegsgeschehen am Persischen Golf als wäre es ein Videospiel.
In Hanspeter Gschwends Hörspiel erliegt ausgerechnet Peter, ein kritischer, medienkundiger Journalist,
dem Reiz der gestylten TV-Bilder. Sie verändern seine Wahrnehmung, sein Selbstverständnis und
seine Beziehung zu Lisa.
Nach Ausbruch des Golfkrieges im Januar 1991 beauftragte die Hörspielabteilung von Radio SRF
Autorinnen und Autoren, Kurzhörspiele zum Thema zu schreiben. Innerhalb weniger Wochen konnten
14 Stücke realisiert werden. Sie wurden in verschiedenen Sendegefässen auf allen drei Radio-Ketten
ausgestrahlt. Das erste Stück dieser Serie schrieb Hanspeter Gschwend. «Stay with us» hiess es und
dauerte fünf Minuten. Ausgehend von dieser kurzen Szene schrieb Gschwend zum Jahrestag des
Kriegsausbruches das Hörspiel «Blank».
Mit: Doris Wolters (Lisa, Ärztin), Felix von Manteuffel (Peter, Journalist)
Tontechnik: Jack Jakob, Kathrin Binetti
Regie: Fritz Zaugg
Produktion: SRF 1992
Dauer: 46'
Hanspeter Gschwend (* 1945) studierte Geschichte und Germanistik in Bern und Wien. Von 1978 bis
2008 arbeitete Gschwend teilzeitig bei Radio SRF als Redaktor im Bereich Gesellschaft/Politik. In
seiner über 45 Jahre dauernden Laufbahn als Autor entstanden zahlreiche Hör- und Fernsehspiele
sowie Theaterstücke, Kurzprosa, essayistische Texte, Sachbücher und Biographien. Seine Werke
wurden auch mehrfach ausgezeichnet. Hanspeter Gschwend lebt und arbeitet in Roveredo, Tessin.
5
Mai – Juni 2015
Montag, 04.05.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Der Phonograph treibt auf dem Meer von Jean-Claude Danaud
Ein ungleiches Duell steigert sich zu einer furiosen Groteske, die am Schluss nur Verlierer zurücklässt:
gefühlsträchtige, phantasieverklärte Erinnerungen bei einem ehemaligen Theaterstar gegen handfeste
materielle Interessen bei einem Makler.
Eine vor Jahrzehnten berühmte Diva lebt mit ihrem Diener und einstigen Verehrer zurückgezogen in
einem baufälligen Haus auf einem Felsen am Meer. Verzweifelt klammert sie sich an ihre
Vergangenheit und kämpft gegen die Umwelt zerstörenden Einflüsse der Neuzeit, verkörpert in der
Figur des baulüsternen Maklers. Dieser spekuliert auf den Felsen, das einzige noch nicht mit Hotels
und Ferien-Appartements überbaute Grundstück an der ganzen Küste. Dabei sind ihm alle Mittel recht.
Mit: Maria Becker (Madame), Wolfgang Stendar (Sebastian), Peter Ehrlich (Makler)
Aus dem Französischen von Lore Kornell
Tontechnik: Irmgard Bichler, Willy Helbig
Regie: Mario Hindermann
Produktion: SRF 1980
Dauer: 50'
6
Mai – Juni 2015
Freitag, 08.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Hörspiel-Premiere
Sinn des Lebens – Drei Buchstaben! von Hanspeter Gschwend
«Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach.» Dieser Satz von Adorno inspirierte den Autor zu diesem
Hörspiel. Einem vordergründig heiteren Spiel um die Miesepetrigkeit eines Alternden, der als
Frühpensionierter nichts mehr mit sich und dem Leben anzufangen weiss.
Lukas hat seine Werbeagentur verkauft. Doch statt das Leben als Frühpensionär zu geniessen,
verkriecht er sich in seinem Zimmer, brütet vor sich hin und löst Kreuzworträtsel. Einzig Thomas, einer
seiner besten (ehemaligen) Werbetexter, hält ihm die Treue und besucht ihn immer mal wieder. Zur
Freude von Lukas' Ehefrau Angela, die in Thomas wenigstens einen Ansprechpartner hat, denn ihr
Mann spricht schon lange nicht mehr mit ihr.
Mit: Doris Wolters (Angela), Hanspeter Müller-Drossaart (Lukas), Ueli Jäggi (Thomas)
Musik: Lucas Niggli
Tontechnik: Roland Fatzer
Regie: Isabel Schaerer
Produktion: SRF 2015
Dauer: 47'
Hanspeter Gschwend (* 1945) studierte Geschichte und Germanistik in Bern und Wien. Von 1978 bis
2008 arbeitete Gschwend teilzeitig bei Radio SRF als Redaktor im Bereich Gesellschaft/Politik. In
seiner über 45 Jahre dauernden Laufbahn als Autor entstanden zahlreiche Hör- und Fernsehspiele
sowie Theaterstücke, Kurzprosa, essayistische Texte, Sachbücher und Biographien. Seine Werke
wurden auch mehrfach ausgezeichnet. Hanspeter Gschwend lebt und arbeitet in Roveredo, Tessin.
Lucas Niggli (* 1968), Schlagzeuger und Komponist, wuchs die ersten sechs Jahre seines Lebens in
Kamerun auf, seither lebt er in der Schweiz, spielt seine Musik aber auf der ganzen Welt. Seit 1994 tritt
er in unterschiedlichen Formationen auf – vom Duo bis zur Bigband. Zu seinen eigenen Bands zählen
«Steamboat Switzerland», «Zoom» und «Beat Bag Bohemia». Stilistisch bewegt er sich auf allen
möglichen Parketts, sei es Jazz, Neue Musik, Fusion oder Rock. Als Komponist verfasste er Werke für
Chor, Orchester und kleinere Ensembles. «Sinn des Lebens – Drei Buchstaben!» ist Lucas Nigglis
erster Hörspiel-Auftrag für SRF.
7
Mai – Juni 2015
Montag, 11.05.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Bach isch Trumpf von Heinz Stalder
Hauptfigur und «chnebliger Stierengrind» in Stalders Hörspiel ist Bauer Gunz. Sein Hof wird von einem
Bach vor seinem Haus bedroht. Mit einer nicht zu bremsenden Energie und ohne Bewilligung der
Behörden verbaut er den Bach im gebirgigen Gelände, versucht ihn mit allen Mitteln zu zähmen.
Er wirft sein ganzes Leben in den Kampf gegen den Bach und gerät dabei immer tiefer in die Mühlen
von Justiz und Behörden. Weder Gerichte noch Gefängnis noch die Psychiatrie können den Bauer von
seinem Tun abhalten. Sein Leben kennt nur ein einziges Ziel: Kampf gegen den Bach.
Heinz Stalder hat einen realen Fall aufgegriffen, über den in den Medien ausführlich berichtet wurde.
Stalder hat daraus mit einer stilisierten Sprache eine Geschichte gemacht, die sich an der Realität
orientiert, aber dennoch reine Fiktion ist.
Mit: Ueli Jäggi (Gunz), Ernst C. Sigrist (Feuz), Walter Sigi Arnold (Banz), Hansrudolf Twerenbold
(Joss), Marlise Fischer (Frau Gunz), Albert Freuler (Wasservogt/Gefängniswärter), Herbert Leiser
(Kantonaler Baudirektor), Andrej Togni (Gemeinderat), Klaus-Henner Russius (Gefängnispsychiater),
Päivi Stalder (Journalistin)
Musik: Roland von Flüe
Tontechnik: Norbert Elser
Bearbeitung und Regie: Fritz Zaugg
Produktion: SRF 2005
Dauer: 46'
Heinz Stalder zählt mit seinem eigenwilligen Sprachwitz und seinen knorrigen Figuren zu den
unverwechselbaren Stimmen im Hörspiel- und Theaterschaffen der Schweiz. Für sein Schaffen wurde
er mehrfach ausgezeichnet. Heinz Stalder lebt in Kriens und Finnland.
8
Mai – Juni 2015
Freitag, 15.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Luftholen von Oliver Wnuk
«Bergung und Rettung» gehören zu den Aufgaben eines Bademeisters. Am Beckenrand kennt Josch
sich aus, da weiss er, was zu tun ist. Aber in seinem privaten Leben hat er vor Jahren alle Sicherheiten
verloren. Damals hat ihn seine Frau verlassen und den gemeinsamen Sohn mitgenommen.
Verletzt und gedemütigt hatte Josch sich damals zurückgezogen. Er identifiziert sich seither mit seinem
Beruf, die Kontakte am Schwimmbecken sind ihm das Wichtigste. Da ist zum Beispiel Leonie, 14-jährig
und sehr in den Bademeister verliebt. Josch weist ihre Avancen zurück. Die junge Frau klaut ihm
daraufhin den Schlüssel, sowie eine Taucherausrüstung und kommt bei einem nächtlichen Solo-
Tauchgang ums Leben. Der Tod des Mädchens veranlasst Josch, sich auf die Suche nach seinem
Sohn zu machen. Dass ihn die blinde Maria auf diesem Weg begleitet, ist ein grosses Glück, das Josch
aber gar nicht hoch genug schätzen kann.
Mit: Oliver Wnuk (Josch), Friederike Kempter (Maria), Bernhard Leute, Vincent Leittersdorf, Boris
Koneczny, Fynn Henkel, Enya Elstner, Johanna Eiworth
Tontechnik: Matthias Härtenstein, Nicole Jörg
Regie: Mark Ginzler
Produktion: SWR 2013
Dauer: 50'
Oliver Wnuk (* 1976 in Konstanz) ist als Schauspieler und Autor tätig. Er schreibt Romane,
Theaterstücke, Hörspiele und Songtexte.
9
Mai – Juni 2015
Montag, 18.05.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Rumpeltropf und Elfenstein von Heinz Stalder
Vor sehr langer Zeit, vielleicht kurz bevor die Wurzeln aus der Oberwelt in die Unterwelt vordrangen
und zu versteinern begannen, entschlossen sich die Niederirdischen, den mühsamen Wechsel von Hell
und Dunkel den Oberirdischen zu überlassen.
Der Tag bringe ohnehin zu vieles ans Licht, sagten sich die an die Dunkelheit gewöhnten
Niederirdischen. Von nun an konnten oder durften sich die Niederirdischen und die Oberirdischen aus
verschiedenen Gründen nicht mehr sehen. Einen Berührungspunkt schaffen jedoch Höhlen und
Grotten, wie beispielsweise die Höllgrotten bei Baar. An diesem einzigartigen und verwunschenen Ort
entwickelt sich eine märchenhaft und dennoch sehr heutige Liebesgeschichte.
Mit: Heinz Stalder (Erzähler), Kaspar Manz (Rumpeltropf), Andrea Guyer (Elfenstein), Dieter Stoll
(Oberniederirdischer), Stephanie Glaser (Chalchmischeri Nevin), Silvia Jost (Runzelexpertin Niasi),
Bettina Stucky (Wasserschmöckeri Serpsil), Daniel Ludwig (Schteihauer Peik), Andi Baumann
(Wurzelzüchter und Pfnüsel-Dokter Achmi), Reeto von Gunten (Warzeschpöizer Alef)
Musik: Andreas Baumann, Reeto von Gunten
Tontechnik: Jack Jakob, Norbert Elser
Regie: Isabel Schaerer
Produktion: SRF 1999
Dauer: 48'
Heinz Stalder (* 1939) zählt mit seinem eigenwilligen Sprachwitz und seinen knorrigen Figuren zu den
unverwechselbaren Stimmen im Hörspiel- und Theaterschaffen der Schweiz. Er ist Verfasser von
Erzählungen, Reportagen, Gedichten, Theaterstücken und Hörspielen; er schreibt zum Teil auch in
Mundart. Für sein Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Heinz Stalder lebt in Kriens und
Finnland.
10
Mai – Juni 2015
Freitag, 22.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
De Käptn, d Cinderella und ich von Stephan Mathys
Der zwölfjährige Jonas fantasiert sich gerne in seine eigenen Welten: aufs Schiff im stürmischen Meer,
mit Käptn und Cinderella. Zuweilen muss Spider Man zu Hilfe kommen, wenn die Wogen hoch gehen.
Und das tun sie oft in Jonas Familie.
Der Vater trinkt gerne und viel und die Mutter verliert die Nerven. Und Jonas? Jonas sucht Zuflucht in
seiner fantastischen Welt. Beim Käptn und bei Cinderella.
Stephan Mathys lebt als Autor und Kunsttherapeut in Bern. Er hat schon mehrere Hörspiele
geschrieben, die von SRF produziert wurden.
Mit: Fabienne Hadorn (Jonas), Irina Schönen (Lehrerin), Rachel Braunschweig (Mutter), Peter Hottinger
(Götti Tim)
Musik: Martin Bezzola
Regie: Geri Dillier
Produktion: SRF 2011
Dauer: 35'
11
Mai – Juni 2015
Pfingstmontag, 25.05.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Radio-Premiere: Aufzeichnung von den Solothurner Literarturtagen 2015
Ohrstellen, bitte! eine literarisch-musikalische Matinée von Clara Buntin, Uta Köbernick, Rolf Herrmann, Guy Krneta,
Jens Nielsen und Ralf Schlatter
Die Solothurner Literaturtage sind stets ein Fest für Autorinnen und Autoren. Da dürfen die Stimmen
nicht fehlen, die jeden Morgen einen literarischen Fussabdruck in den Programmen von Radio SRF 1
und SRF 2 Kultur hinterlassen. Sie haben exklusiv für Solothurn eine kurzweilige Matinée gestaltet.
«Schnöden guten Sorgen sehr verderbte Lahmen und Gern. Ich freche beute wieder beinmal
Mittelsudhochdeutsch, das gönnen zermutlich nicht kralle underständen. Wie dem auch blei, es ist auf
jeden Knall ein Schnarchteil vom Radio, dass man die Beute im Radio nicht sehen kann. Sie gönnen
meine Bimme nur öhrn, aber wie sehe ich laus? Bin ich z. B. rollig mit einem blonden Pockenkopf?
Oder bin ich ros und blank, womöglich schunkelhaarig? Na, ist doch flunderbar, dass man sich beim
Radio das alles ohrstellen kann! »
Macht man Punkt 6 Uhr 10 das Radio an, kann es durchaus sein, dass die Autorin Clara Buntin einem
so einen Guten Morgen wünscht. Texte wie diese geben dem Radio einen literarischen Tupfer: als
«Früh-Stücke» auf Radio SRF 2 Kultur, oder in den «Morgengeschichten» auf Radio SRF 1.
Zum Abschluss der diesjährigen Solothurner Literaturtage trafen sich am Sonntag, dem 17. Mai 2015,
sechs der literarischen Morgenstimmen von SRF zu einer gemeinsamen Matinée mit Texten und
Liedern. Dabei konnte das Publikum vor Ort für einmal live überprüfen, ob sich seine Vorstellung von
Clara Buntins Ohrstellung bestätigte.
Radio SRF 1 sendet am Pfingstmontag statt eines Hörspiels eine Aufzeichnung dieser Veranstaltung.
Mit: Clara Buntin, Uta Köbernick, Rolf Herrmann, Guy Krneta, Jens Nielsen und Ralf Schlatter
Redaktionelle Mitarbeit: Wolfram Höll, Johannes Mayr
Leitung: Reto Ott
Regie: Margret Nonhoff und Susanne Heising
Produktion: SRF 2015, in Zusammenarbeit mit den Solothurner Literaturtagen
Dauer: 50'
12
Mai – Juni 2015
Freitag, 29.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Christopher Columbus von Maurizio Schmidt
Wer war Christopher Columbus? War er ein Schwärmer, ein Träumer, ein Visionär, oder gar ein Anti-
Held? Wir begegnen dem Seefahrer und Abenteurer in einer biographischen Phantasie mit
temperamentvollen Szenen, die ein lebendiges Bild des vermeintlichen Indien-Fahrers und seiner Zeit
zeichnet.
Diese Produktion aus dem Jahre 1987 wurde mit dem Prix Suisse ausgezeichnet. Das Hörspiel erzählt
mit Witz und Tempo die Geschichte der zufälligen Entdeckung von Amerika durch Christopher
Columbus und gibt gleichzeitig einen fast comic-artigen Einblick in die Machtverhältnisse von Kirche
und Staat vor 500 Jahren. Mit Augenzwinkern werden beiläufig geschichtliche Schranken überschritten.
Mit: Hans-Gerd Kübel (Erzähler), Wolfram Berger (Christopher Columbus), Jodoc Seidel (Gutierrez),
Wolfgang Stendar (Ramirez), André Jung (Benitez), Jürgen Cziesla (Pater Alvarez), Sue Mathys
(Isabella), Peter Fischli (Ferdinand), Peter Kner (Pinzon), Hans-Rudolf Spühler (Camacho), Ingold
Wildenauer (Jimenez), Paul Höfer (Gonzales), Thomas Stuckenschmidt (Ramon)
Aus dem Italienischem von Patrizia Orlando
Musik: Robert Weber
Tontechnik: Annelise Hasler, Stanislav Hromadnik
Regie: Franziskus Abgottspon
Produktion: SRF 1987
Dauer: 48'
13
Mai – Juni 2015
Montag, 01.06.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Hörspiel-Premiere
Facebook-Liiche von Beat Ramseyer
Was, wenn es gelänge, einen Menschen ins Jenseits zu befördern, mit dessen Lebensversicherung
reich zu werden, und dabei niemandem ein Haar zu krümmen? Facebook soll es richten.
Jeden Morgen punkt sechs Uhr trinkt Kurt Barandun am Kiosk seinen Feierabend-Kaffee; er ist
Nachtwächter bei der Securitas. Der Zufall spielt ihm eine Möglichkeit zu, den lang gehegten Traum
vom sorglosen Leben zu verwirklichen. Sein fantastischer Plan schliesst in der Folge die Schicksale der
Kioskfrau, ihrer Stammkunden, eines Computerfreaks sowie eines Sonderlings von Kriminalbeamten
mit ein.
«Facebook-Liiche» ist Krimi, ist Groteske, ist Blick in kleine Welten, ist Liebesgeschichte. Mittendrin:
der Kiosk als Angel- und Drehpunkt eines Geschehens, das mit grossem Augenzwinkern
niedergeschrieben worden ist.
Mit: Sara Capretti (Noëmie-Maria Neukomm, geschiedene Wälti), René Schnoz (Kurt Barandun),
Edward Piccin (Nick), Sonja Riesen (Gerda Müller), Dieter Stoll (Theo Lüthi), Hanspeter Müller-
Drossaart (Korporal Emmenegger)
Musik: Daniel Ziegler
Tontechnik: Roland Fatzer
Regie: Isabel Schaerer
Produktion: SRF 2015
Dauer: 50'
Beat Ramseyer (* 1946), pensionierter Reallehrer, verfasst seit Ende der 1970er Jahre Hörspiele –
darunter auch Schreckmümpfeli, Theaterstücke, Kurz- und Kalendergeschichten. Vor einigen Jahren
schrieb er über seine Autoren-Tätigkeit für das Hörspiel: «In einer Zeit, in der sich der durchschnittlich
verkabelte Normalbürger an einem durchschnittlichen Samstagabend durch durchschnittlich 50
Fernsehprogramme zappen kann, ist einer, der durchschnittlich ein Hörspiel pro Jahr schreibt,
entweder ein durchschnittlicher Idiot oder ein überdurchschnittlicher Optimist. Ich zähle mich zu den
Letzteren, weil ich an das Leben im Kopf glaube!»
Daniel Ziegler (* 1973), seit Oktober 2012 einem breiten Publikum bekannt als mürrischer Bassist in der
Fernsehsendung «Giacobbo/Müller», ist ein begnadeter Musiker. Mit virtuoser Fingerfertigkeit,
beeindruckender Musikalität und verblüffender «Fussfertigkeit» im Umgang mit dem Loop-Gerät
zaubert er die verrücktesten, zauberhaftesten, mitreissendsten Klänge auf seinem E-Bass. Auf der
Bühne trifft man Ziegler sowohl solo an als auch als langjährigen Bühnenpartner von Simon Enzler, mit
dem er bereits die Schulbank drückte. Im Hörspiel ist nicht bloss seine Musik zu hören, Daniel Ziegler
«gibt» auch die Kaffeemaschine, Cyberklänge, Schritte und andere Geräusche.
14
Mai – Juni 2015
Freitag, 05.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Syra – Die Nackttänzerin von Margrit Schriber
Syra Marty. Die erste Schweizer Burlesque-Tänzerin. «Switzerland’s most beautiful un-cover girl!» Mit
einem Sternchen auf jeder Brust und einem zwischen den Beinen tanzt die lebenslustige Inner-
schweizerin durch die Nachtclubs dieser Welt und verdreht den Berühmten und Mächtigen den Kopf.
Josephina Magdalena Marty, wie Syra mit bürgerlichem Namen heisst, wächst an der Rigi Nordwand
auf und erlangt als Stripteasetänzerin und Pin-Up Girl in den 50er Jahren Weltruhm. Sie ist eine der
begehrtesten Frauen ihrer Zeit. Gregory Peck und Frank Sinatra verehren sie. Miss Swiss Cheese hat
unzählige Affären, liebt ihr Leben lang aber nur einen Mann. Sie verbringen eine Nacht zusammen,
dann trennen sich ihre Wege. Er ist verheiratet, und sie tourt als Nackttänzerin durch die Welt.
Syra Marty. Das erstaunliche Leben einer erstaunlichen Frau, nach dem Roman «Syra, die Stripperin»
von Margrit Schriber. «Don’t miss the Swiss Miss. You’ll yodel for more!»
Mit: Yvonne Kupper (Syra alt), Karin Wirthner (Syra jung), Buddy Elias (Don), Ulrike Krumbiegel
(Jenny), Hanspeter Müller-Drossaart (Billy Frick, Autofahrer, Vater), Graziella Rossi (Manuela della
Rosa), Daniel Ludwig (Monsieur Antoine), Nicole Knuth (Barmaid), Daniel Mangisch (Gast), Kurt
Grünenfelder (Gast), Helmut Vogel (Presse), Mara Zenhäusern (Nachrichtensprecherin), Julius
Griesenberg (MC, Kellner, Gast)
Musik: Till Löffler
Hörspielfassung: Margrit Schriber
Technik: Mirjam Emmenegger
Regie: Karin Berri
Produktion: SRF 2015
Dauer: 43'
Margrit Schriber wurde 1939 in Luzern als Tochter eines Wunderheilers geboren. Sie wuchs in Brunnen
und Küssnacht am Rigi auf. Bankangestellte, Buchhalterin, Mannequin und Fotomodel waren Umwege
zu dem von Anfang an gesetzten Ziel: Schriftstellerin zu werden. Diverse Publikationen und Preise.
Unter anderem die Ehrengabe der Stadt Zürich und der Aargauer Literaturpreis.
15
Mai – Juni 2015
Montag, 08.06.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Liebe unter Fischen von René Maxim Freund
Was macht ein Bestseller-Lyriker in der Abgeschiedenheit der österreichischen Berge? Er entdeckt die
Elritze. Zum Beispiel. Und Mara, die Fischforscherin.
Eine verzweifelte Berliner Verlegerin, ein jodelnder Naturbursche und eine im Bergsee gründelnde
slowakische Nixe: Sie stellen das illustre Personal dieser Versuchsanordnung dar, in die der
ausgebrannte Kreuzberger Bestseller-Lyriker Alfred Firneis gerät. Unversehens findet er sich in einer
einsam gelegenen Hütte mitten in den österreichischen Bergen wieder – in absoluter Stille und
Zivilisationsferne. Nach erstem Schock und gescheitertem Fluchtversuch, gewinnt Alfred mit der Zeit
eine völlig neue Sicht auf die Dinge und sich selbst. Sogar der poetische Genius beginnt zu neuem
Leben zu erwachen. Eigentlich zu schön, um wahr zu sein.
Mit: Fabian Busch (Alfred Firneis), Britta Steffenhagen (Susanne Beckmann), David Miesmer (August),
Katja Danowski (Mara/Lissie), Bettina Stucky (Ärztin), Wolfgang Krassnitzer (Wirt)
Musik: Max Nagl
Tontechnik: Rudolf Grosser, Sebastian Ohm, Birgit Gall
Regie: Beatrix Ackers
Produktion: NDR 2014
Dauer: 50'
16
Mai – Juni 2015
Freitag, 12.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Vom Fehlen des Meeres auf dem Lande von Magda Woitzuck
Immer wenn es Frühling wird, kommt sie wieder zurück. Sie war in der Karibik oder am Pazifik, in
Thailand oder in Kambodscha, in Indonesien, Australien oder auf Kuba. Die Ich-Erzählerin taucht in
allen Meeren dieser Welt nach Schnecken und Muscheln.
Zu Hause, in einem idyllischen Dorf in Österreich, tauscht sie ihre Trophäen gegen Naturalien. Sie
tauscht seltene Exemplare gegen ein paar Bier, fünf Schnitzel samt Beilagen und eine Stange
Zigaretten. Denn die Wirtin des Dorfgasthauses, von Fernweh geplagt und gleichzeitig ans Land
gekettet, sammelt. Zuletzt will sie eine Epitonium Scalare, auch die «Echte Wendeltreppe» genannt.
Man findet sie mit viel Glück im Roten Meer, bei Madagaskar, in Südafrika und im Südwestpazifik. Am
Ende verlässt die Wirtin ihr Dorfgasthaus, um selbst nach Schnecken und Muscheln zu suchen.
Mit: Gerti Drassl (Ich), Brigitte Karner (Wirtin), Florentin Groll (Vater), Günther Einbrodt (Alfred), Markus
Sturzeis (Taxifahrer) u.a.
Regie: Peter Kaizar
Produktion: ORF 2013
Dauer: 54'
Magda Woitzuck wurde 1983 in Wien geboren. Studium der Allgemeinen und Vergleichenden
Literaturwissenschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Magda
Woitzuck schreibt Prosa, Hörspiele und Theaterstücke. Für das Hörspiel «Doggod», produziert vom
ORF, wurde sie 2010 mit dem Kritikerpreis für das künstlerisch anspruchsvollste Hörspiel des Jahres
und dem Prix Europa Special Commendation 2010 ausgezeichnet.
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Mai – Juni 2015
Montag, 15.06.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Die wundersame Reise des Roman Horn von Andreas Sauter und Bernhard Studlar
Roman Horn ist Taxifahrer in Romanshorn am schönen Bodensee. Hilfsbereit, beliebt und frei von
Sorgen. Aber dann holt er seinen neuen Personalausweis ab: die Schweizer «ID». Und Roman Horn,
bisher nicht als Grübler bekannt, stellt sich plötzlich eine schicksalhafte Frage: Wer bin ich eigentlich?
Das Fräulein von der Passstelle erklärt sich bezüglich persönlicher Fragestellungen für unzuständig
und schickt Roman Horn zu einem obskuren Informationsschalter, von wo er mit noch mehr Fragen in
ein noch obskureres Büro für Identitätsangelegenheiten verwiesen wird. Roman Horn besteigt einen
Fahrstuhl und landet – zu seiner grössten Verblüffung – am Grund des Bodensees. Dort erfährt er
zunächst, dass es vielfältige Wege zum wahren «Ich» gäbe, einige wenige direkte und so manche
verkehrte. Die meisten Wege aber – und das sollte er als Taxifahrer eigentlich wissen – würden sich als
Umwege herausstellen. Nur wer in die Tiefe ginge, habe als Ich-Sucher am Ende Erfolg. Und so wird
Roman Horn hinaus geschickt in die trübe Wasserwelt des Bodensees, wo sich allerlei merkwürdige
Gestalten tummeln. Und nicht nur eine süsse, kleine Alge fragt sich bang: Wird Roman Horn seinen
Weg finden?
Das schweizerisch-österreichische Dramatiker-Duo Sauter und Studlar hat einen skurrilen
Selbstfindungstrip entlang einer surreal grundierten akustischen Kulisse geschrieben, frei nach dem
Motto: «So lange man fährt, ist man noch nicht da».
Mit: Kamil Krejci (Roman Horn), Fabienne Hadorn (Fräulein Bächli/Haar), Walter Andreas Müller (Herr
Moser), Markus Scheumann (Froschgesicht), Michael Schacht (Lavazza), Inga Eickemeier (Alge), Urs
Bihler (Vater), Lisbeth Felder (Mutter), Carina Braunschmidt (Heidi/Auge), Trudi Roth (Frau Hüsch),
Peter Hottinger (Bronsky/Selbstvertrauen), Rahel Hubacher, Anja Schärer, Daniela Sarda
(Seejungfrauen), Jodoc Seidel (Fahrgast/Gehirn), Margret Nonhoff (Knie), Michael Luisier (Fuss) u.a.
Technik Aufnahme: Fabian Lehmann
Komposition, Sounddesign und Montage: Martin Bezzola
Dramaturgie und Regie: Reto Ott
Produktion: SRF 2012
Dauer: 51'
Andreas Sauter, geboren 1974 in Zürich, und Bernhard Studlar, geboren 1972 in Wien, haben sich
1998 während des Studiums an der Berliner UdK kennen gelernt und seitdem eine Vielzahl
gemeinsamer Theaterstücke verfasst. «A. ist eine andere» wurde 2000 mit dem Kleist-Förderpreis
ausgezeichnet und mehrfach im In- und Ausland inszeniert. Das gleichnamige Hörspiel von SRF wurde
in der Schweiz zum Hörspiel des Jahres 2004 gewählt.
18
Mai – Juni 2015
Freitag, 19.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Kapitäns Nacht von Johannes Schenk
Die Liebe, die Sehnsucht und das Meer. «Kapitäns Nacht» ist ein Märchen für Erwachsene und ist
dennoch mehr: Es ist ein Traum, der die Gesetze dieser Welt ausser Kraft setzt und uns den Blick auf
das Magnetische freigibt.
Elsbeth Mond, die Leuchtturmwärterin, nimmt den Kapitän, der zwei Tage Landgang hat, mit auf ihre
kleine, in jeder Hinsicht ungewöhnliche Insel: Dort gibt es – mitten im Watt – nicht nur «Palmen,
Gebüsch mit roten Blüten und Schwäne, die auf Baumzweigen hocken», es gibt dort auch die Liebe
und Lena, ein Weib «weich wie ein Federplumeau». Aber die Nacht ist lang, Sturm kommt auf, eine
Springflut droht: Den Kapitän erwarten noch jede Menge anderer Überraschungen.
Mit: Hans-Peter Korff (Kapitän Jan Schaumwoge), Irm Hermann (Dame Elsbeth Mond), Hilmar Thate
(Kutscher Iwan), Ulrike Krumbiegel (Lena), Walter Pfeil (Lotse), Veit Schubert (Steuermann), Greger
Hansen (Rudergänger), Johannes Schenk (Radiostimme/Matrosen)
Musik: Henk Nouwenhoud
Tontechnik: Doris Peter
Regie: Holger Rink
Produktion: SFB 1993
Dauer: 50'
Johannes Schenk (1941 - 2006) fuhr selbst lange Jahre zur See. Später arbeitete er als Gärtner,
Strassenarbeiter oder Bühnenarbeiter, gründete ein Strassentheater, war als «Writer in Residence» in
Ohio. Von 1986 bis 1992 betrieb Schenk das «Schenk’sche Sonntagscafé» in Berlin, wo er auch seine
literarischen Werke vorstellte. In den 90er Jahren zog er in einen Zirkuswagen ins Künstlerdorf
Worpswede, wo er auch aufgewachsen war.
19
Mai – Juni 2015
Montag, 22.06.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1
Fischer sin Fru von Werner Buhss
Mörderisches von der Ostsee im Insel-Krimi von Werner Buhss, mit Ole Plessow und Martin Brückner,
den beiden Festlandkommissaren und dem urigen Inselsheriff Hübner. Nicht vom Titel verwirren lassen:
Hier geht es hauptsächlich hochdeutsch zu. Dennoch kann der Krimi mit viel lokalem Insel-Flair
überzeugen.
Auf der Ostsee-Insel Hiddensee wird ein toter Mann angespült. Er muss beim letzten Sturm über Bord
gegangen sein. Dann stirbt der alte Fischer Karl Loens. Seine Witwe versucht, ihre leichtlebige
Schwiegertochter Marianne aus der Ehe mit ihrem Sohn Andreas, aus der Familie und von der Insel zu
vertreiben. Der inzwischen identifizierte Tote war ein Urlauber, der mit Marianne eine Liaison hatte. Sie
wollte mit ihm ein neues Leben beginnen, jenseits von Clan-Kriegen, Bösartigkeiten und Suff.
Mit: Karl Kranzkowski (Ole Plessow), Stefan Kaminksi (Martin Brückner), Michael Klobe (Hübner),
Matthias Matschke (Professor), Stefan Konarske (Blacher), Cathlen Gawlich (Marianne Loens), Udo
Kroschwald (Andreas Loens), Monika Lennartz (Marga, Mutter), Harald Warmbrunn (Sören Gau),
Andrea Solter (Antje, Kellnerin), Fritz Hammer (Herr Paul), Thomas Fränzel (Thommy, Kellner),
Stephan Baumecker (Peter Pierwoss), Roland Hemmo (Pfarrer), Wolfgang Rindfleisch (Herr
Wiedemann)
Musik: Frank Merfort
Regie: Wolfgang Rindfleisch
Produktion: DLR 2007
Dauer: 50'
Werner Buhss, geboren 1949 in Magdeburg, aufgewachsen in Frankfurt/Oder, Abitur, Lehre und Arbeit
als Stahlbauschlosser. 1969-73 Regiestudium an der Filmhochschule Babelsberg. Arbeiten im DEFA-
Studio für Dokumentarfilme. Regisseur an verschiedenen Theatern. Seit 1981 freiberuflicher Autor.
Zahlreiche Theaterstücke, Hörspiele sowie Bearbeitungen und Übersetzungen von klassischen und
zeitgenössischen Stücken. Mülheimer Dramatikerpreis1996. Werner Buhss lebt heute in Berlin und auf
der Insel Hiddensee.
20
Mai – Juni 2015
Freitag, 26.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Hechtsommer von Jutta Richter
Annas Mutter hat Tränen in den Augen. Sie erzählt, dass Gisela, die Mutter von Daniel und Lukas sehr
krank ist. Krebs. Anna, Lukas und Daniel sind beste Freunde und Nachbarskinder. Wie gehen die
Kinder mit dem nahenden Tod um? Wie damit, dass die Veränderungen ihr sommerliches Leben
bedrohen?
Morgens im Schulbus stecken die anderen Dorfkinder die Köpfe zusammen. Das gibt eine Rauferei, der
Busfahrer schimpft, die Kinder wissen immer noch nicht genau, was da eigentlich los ist. Daniel und
Lukas glauben, wenn sie den Hecht im Burggraben fangen können, wird ihre Mutter wieder gesund. Sie
üben mit Weissbrot und Kescher, mit Senke und Köderfischen. Der Sommer scheint ewig.
«Die Zeit» schrieb über «Hechtsommer»: Der verführerische Zauber von Jutta Richters Erzählung trifft
den Leser wie ein unversehens herbeigewehtes Lied, wie ein lange nicht mehr geträumtes Bild...»
Diesen Zauber, die Leichtigkeit und die Traurigkeit findet man auch im Hörspiel.
Mit: Anna Thalbach (Erzähler), Nina Petri (Mutter), Celine Voigt (Anna), Davide Brizzi (Daniel), Tobias
Klausmann (Lukas), Dorothea Gädecke (Gisela), Gregor Höppner (Peter), Stefanie Baekler (Anna-
Sophia), Philipp Fuchs (der kleine Bruder von Klaus Stelter), Bert Stevens (Busfahrer)
Musik: Mike Herting
Tontechnik: Günther Kaspar
Regie: Petra Feldhoff
Produktion: WDR 2004
Dauer: 51'
Jutta Richter (geb. 1955) schreibt Kinder und Jugendbücher seit sie mit 15 Jahren ein Jahr in USA war
und Angst hatte, ihre Sprache zu verlernen. Für ihre Erzählungen hat sie viele Preise erhalten, darunter
den «Deutschen Jugendliteraturpreis».
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Mai – Juni 2015
Montag, 29.06.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/3
Montag, 06.07.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/3
Montag, 13.07.2015, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 3/3
Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson
Der 17jährige Jim Hawkins gelangt in den Besitz der Schatzkarte des Piraten-Kapitän Flint. Mit
Freunden beschliesst er, ein Schiff zu mieten und den Schatz zu heben. Sie ahnen nicht, dass die
Matrosen ihres Schiffes ehemalige Piraten sind, die es ebenfalls auf Käptn Flints Schatz abgesehen
haben.
Abenteuer, Seefahrt, Piraterie, Schatzsuche. Es gibt etliche geschichtliche Erfindungen und erfundene
Geschichten um und über diese Träume, die unsere Vorstellungskraft beflügeln. Einer der
berühmtesten Abenteuerromane dieser Art ist fraglos «Die Schatzinsel» (Treasure lsland), die der
schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson 1883 veröffentlichte und die bis heute von zahllosen,
zumeist jugendlichen Lesern «verschlungen» wird.
Mit: Georg Eilert (Erzähler, Dr. Livesey), Andreas von der Meden (Jim Hawkins), Reinhold Nietschmann
(Jims Vater), Anne-Mary Braun (Jims Mutter), Erwin Linder (Squire Trelawney), Robert Meyn (Billy
Bones), Joseph Offenbach (John Silver), Herbert Steinmetz (Pew, der Blinde), Uwe Friedrichsen
(Morgan), Herbert A. E. Böhme (Kapitän Smollet), Benno Gellenbeck (Israel Hands), Josef Dahmen
(Ben Gunn), Harald Eggers, Erwin Laurenz, Vadim Glowna, Peter Wienecke, Werner Schumacher
(Matrosen)
Hörspielfassung: Ruth Hermann
Regie: Otto Kurth
Produktion: NDR 1962
Dauer: je Folge 50'
Robert Louis Balfour Stevenson (1850 - 1894) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen
Zeitalters. Stevenson litt an Tuberkulose und wurde nur 44 Jahre alt; jedoch hinterliess er ein
umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik
und Essays. Bekannt geworden sind vor allem der Jugendbuchklassiker «Die Schatzinsel» und die
Schauernovelle «Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde». Einige Romane sind heute noch
populär und haben als Vorlagen für zahlreiche Verfilmungen gedient.
22
Mai – Juni 2015
Hörspiel SRF 2 Kultur
Mittwoch, 06.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Das Radio ist nicht Sibirien von Rafael Jové
Das Kulturradio FDR 2 hat sein Programm einer tiefgreifenden Reform unterzogen: Alle komplexen
Inhalte und Sendungen wurden verbannt. Nun treiben austauschbare Inhalte gemächlich auf einer
Woge harmonischer Musik dahin.
Wohlfühlradio für den statistischen Normhörer. Nur die Radiomacher selbst fühlen sich alles andere als
wohl. Als an diesem Tag beim Radiosender FDR 2 das Mikrofon aufgeht, ist es für Hagen Pollaschek,
Moderator der Sendung «FDR 2 Mittagstisch – Das Magazin um eins», das eine Mal zu viel. Der
idealistische Eifer, mit dem er einst bei FDR 2 antrat, ist tiefster Frustration gewichen. Die Arbeit im
strikt formatierten Kulturfunk unter der Knute der statistisch ermittelten Hörerzahlen hat Pollaschek
jeden Glauben an die Radioarbeit genommen. An diesem Tag bricht all der angestaute Kummer und
Zorn aus ihm heraus. Mit deutlichen Worten versucht er das gestörte Verhältnis zwischen Hörer und
Radiomacher wieder ins Reine zu bringen. Auch auf die Gefahr hin, dass dieser «Mittagstisch» sein
letzter gewesen sein könnte.
Mit: Rafael Jové (Hagen Pollaschek), Saskia Rienth (Christin Bartholdy), Mareike Maage (Gesine
Petereit), Stefanie Rösner (Babsi), Xenia Noetzelmann (Püppi), Jeanne Devos (Petra), Maria Antonia
Schmidt (Station Voice 1), Andreas Feddersen (Station Voice 2)
Musik: Rafael Jové
Regie: Ulrich Gerhardt
Produktion: Bauhaus Universität Weimar 2011
Dauer: 48'
Rafael Jové, geboren 1977 in Hamburg, ausgebildeter Tontechniker, studierte Experimentelles Radio in
Weimar, arbeitet als DJ und produziert Radiohörspiele und Features.
23
Mai – Juni 2015
Samstag, 09.05.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Zum Ende des 2. Weltkriegs in Europa vor 70 Jahren
Hornissengedächtnis von David Zane Mairowitz
«Sie hassen einander mit nicht nachlassender Leidenschaft, seit Jahrzehnten. Wie Hornissen, die sich
an jede Kränkung erinnern, die ihnen ein Feind zugefügt hat.»
Ein französisches Dorf nahe der Schweizer Grenze im Kriegsjahr 1940: Reveka ist ungarische Jüdin
und hat bereits eine zweijährige Flucht quer durch ganz Europa hinter sich. Zacharias ist Jude mit
Schweizer Pass, blauen Augen und dem sicheren Gefühl, dass ihm nichts passieren kann. Darum
zögert er lange – zu lange, sagt sie –, bis er mit Reveka in die Schweiz flüchtet. Hier werden beide
interniert, Zacharias im luzernischen Wauwilermoos, Reveka im Geisshof bei Bremgarten (AG). Erst
nach dem Krieg finden die beiden wieder zusammen, heiraten, bekommen ein Kind, kaufen ein Haus.
Dann übernimmt Zacharias die traumatisierende Aufgabe, bei den Nürnberger Prozessen Hermann
Görings Aussagen ins Französische zu übersetzen, Worte zu finden für das Unsagbare. Nach seiner
Rückkehr aus der Hölle von Nürnberg ist ein gemeinsames Leben nicht mehr möglich. Reveka nimmt
ihr Kind und geht.
Fünfzig Jahre später – fünfzig Jahre, in denen Zacharias und Reveka kein einziges Wort miteinander
gesprochen haben – versucht ihre Enkelin Suzanna das Unmögliche: zwischen den beiden zu
vermitteln. Sie möchte verstehen, warum der Hass ihre Grosseltern so zerfressen konnte. Und sie
möchte, dass die beiden das Letzte, was sie noch verbindet, endlich verkaufen: ihr längst verfallenes
Haus.
David Zane Mairowitz, Autor und Regisseur von «Hornissengedächtnis», erzählt diese authentische
Geschichte aus permanent wechselnden Perspektiven. Aber im Scherbenhaufen der zersplitterten
Erinnerungen, Vorwürfe und Widersprüche ist der Kern der Tragödie nicht mehr zu erkennen. Suzanna
muss an ihrem Auftrag scheitern. Und doch gehört ihr die Zukunft.
Mit: Erni Mangold (Reveka), Hans-Michael Rehberg (Zacharias), Pippa Galli (Suzanna), Gerti Drassl
(Reveka jung), Alexander Scheer (Zacharias jung), Ljubisa Lupo Grujcic (Gendarm im Bus), Patrick
Bongola (Französischer Wachtposten), Giuseppe Rizzo (Polizist), Roland Koch (Lagerkommandant),
Therese Affolter (Lagerkommandantin), Michèle Rohrbach (Oberschwester) u.a.
Regie: David Zane Mairowitz
Produktion: SRF/ORF 2015
Dauer: 52'
David Zane Mairowitz ist einer der angesehensten Radiomacher der Gegenwart. Seit den späten 60er
Jahren arbeitet der gebürtiger New Yorker als Autor und Regisseur in ganz Europa. Mairowitz ist mit
allen wichtigen Preisen der Branche ausgezeichnet worden, zuletzt 2012 mit dem «Prix Europa» für
seine SRF-Produktion «Category 5: Wie ich Fats Domino aus dem Hurrikan Katrina rettete».
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Mai – Juni 2015
Mittwoch, 13.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Angst und Abscheu in der BRD - Sendezwang von Dirk Laucke, Thomas Mahmoud und Matthias Platz
Logbuch einer Reise ins gesamtdeutsche Herz: Zwei Gonzo-Journalisten, Verfechter subjektiver
Recherchen reisen durch die Republik und lassen ihre Landsleute ins Mikro sprechen u.a. zur
politischen Vergangenheit, zu Rassismus, Antisemitismus und Israelkritik.
Ideologien, rechte wie linke, attackieren den Mainstream. Totalitäre Einstellungen im Namen des
Friedens oder des Hasses und revisionistische Sichtweis auf die deutsche Geschichte sind
vernehmbar. Ihre Originaltöne ergeben ein Kriegstagebuch mit illustren Gästen: Als Kommentatoren
treten auf die Witwe von Jean Baudrillard, der Ur-Ur-Ur-Enkel Otto von Bismarcks und Mandy Butler,
die Schwester von Judith Butler, der Queer-Theoretikerin.
Dabei wird die heutige Diskussion auf die deutsche Öffentlichkeit fokussiert, weil die Macher bei ihrem
Gonzo-Ansatz – alleine schon aus sprachlichen Gründen – auf ihren eigenen Erlebnisraum angewiesen
sind. Wünschbar wäre eine parallele Zusammenstellung aus anderen Ländern, zum Beispiel aus der
Schweiz, aus Frankreich, den skandinavischen Staaten usw.
Mit: Dirk Laucke (Jörg Holz), Matthias Platz (Thomas Zaunmüller), Thomas Mahmoud (Heiner «Texas»
Müller), Anita Vulescica (Mandy Butler), Dietrich Kuhlbrodt (Herr von Bismarck Jr. Jr. Jr.), Richard
Barenberg (autonomer Nationalist)
Musik: Thomas Mahmoud
Tontechnik: Peter Kainz
Regie: Dirk Laucke, Thomas Mahmoud und Matthias Platz
Produktion: WDR 2011
Dauer: 52'
Dirk Laucke, 1982 in Schkeuditz (DDR) geboren, ist ein deutscher Dramatiker. Er entwickelt und
inszeniert politische Dokumentarprojekte und dokumentarische Theaterstücke, die vom Leben an den
urbanen und sozialen Randzonen der Gesellschaft erzählen.
Matthias Platz, geboren 1975, Journalist.
Thomas Mahmoud, geboren 1977, Musiker, Sänger, Soundkünstler.
25
Mai – Juni 2015
Samstag, 16.05.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Leben nach Noten von Michael Stauffer
Michael Stauffer hat den gepflegten Diskurs der Kulturmedien unter die Lupe genommen: Er hat eine
Radiosendung erfunden, in der ein einfühlsamer Moderator junge Komponistinnen und Komponisten
vorstellt und ausschnittweise auch deren Werke, und zwar in der Live-Interpretation eines
Kammerensembles.
Stauffers Hörspiel entstand 2007, als die klassische Musik (neben dem Jazz) noch in unbestrittenem
Monopol als Sound schlechthin des Kulturellen stand. Das hat sich inzwischen geändert und andere
Musik-Provenienzen stehen gleichberechtigt im Programm. Geblieben aber ist das senderasterfüllende
Reden über die Künste mit unterschiedlich bedeutsamem Inhalt.
Mit: Hans Schenker (Moderator), Christine Gross (Komponistin) Christian Ahlers (Komponist), Hans-
Peter Pfammatter (Piano u. andere Instrumente), Ursula Kleeb (Flöte)
Musik: Hans-Peter Pfammatter
Tontechnik: Aldo Gardini
Regie: Michael Stauffer
Produktion: SRF 2007
Dauer: 52'
Michael Stauffer, 1972 in Winterthur geboren, wuchs in Frauenfeld auf und wandte sich nach einer
Ausbildung zum Lehrer der freien Schriftstellerei zu. Der Stil des Autors wird bereits deutlich, wenn man
aus den Titeln seiner Werke nur schon in Auswahl eine Liste macht, zum Beispiel aus den Buchtiteln:
«Haus gebaut, Kind gezeugt, Baum gepflanzt – So lebt ein Arschloch. Du bist ein Arschloch.» (2004),
«Normal. Vereinigung für normales Glück» (2006), «Alles kann lösen» (2013), «Ansichten eines alten
Kamels» (2014) und aus den über zehn Titeln der für SRF produzierten Hörspiele: «Gartenproletarier»
(2001), «Die Socken machen» (2002), «Die Tierstunde», «Wart du nur, du» (2005), «Mein Motto
Mutter» (2008), «Hinduhans» (2010), «Ich begrüsse mich ganz herzlich» (2011), «Kanu fahren ohne
Paddel» (2012), «Gottesteilchen» (2013).
Hans-Peter Pfammatter, geboren 1974 in Sitten, ist Komponist und Musiker im Bereich «piano,
synths&electronics». Seine Ausbildung hat er an der Musikhochschule Luzern bei Simon Nabatov
absolviert. Er konzertiert regelmässig in der Schweiz und in ganz Europa mit eigener Formation und als
Sideman in anderen Formationen.
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Mai – Juni 2015
Mittwoch, 20.05.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Radio till you drop von Michael Stauffer
«Radio till you drop» kämpft im Mediendschungel als Privatsender ums Überleben. Und eben hat sich
das kleine Unternehmen eine neue Sendeform verpasst, die sich nach dem aktuellen
medienwissenschaftlichen Trend richtet, nach dem IHTB (INTERACTIVE HUMAN TOUCH
BROADCASTING).
Das interaktive Programmangebot besteht ausschliesslich aus Telefongesprächen mit den Hörerinnen
und Hörern. Diese machen eigentlich das Programm – natürlich zusammen mit der Moderatorin Anette.
Das schafft den richtigen Rahmen für lustige Spiele, Werbespots und für den Direktverkauf über den
Sender, damit das Publikum ausgepresst werden kann wie eine Zitrone. Und es spart erst noch Kosten
für teure journalistische Sendungen. In den ersten Tagen mit dem neuen Format steht Udo als
Redaktor Anette bei. Die taffe Frau am Mikrophon käme eigentlich ganz gut alleine zurecht – wenn das
neue Sendekonzept in allen Punkten funktionieren würde, und wenn es ihr nicht gegen den Strich
ginge.
Mit: Anette Herbst (Anette, Moderatorin), Klaus Brömmelmeier (Udo, Redaktor), Christoph Müller (Rob),
Sonja Caruso (Claudia), Vincent Leittersdorf (Tom), Susanne-Marie Wrage (Johanna), Katharina von
Bock (Hanna), Iris Erdmann (Berta), Christian Ahlers (Christian), Bettina Hoppe (Bettina), Siggi
Schwientek (Martin), Jörg Schröder (Torsten, genannt Tossy), Sebastian Rudolph (Andy), Barbara
Falter (Doris), Kristian Krone (Michi), sowie Mignon Lamielle, Katharina Dorp, Viola Koch, Marco Geiger
und Karl Atteln (Stimmen der Werbespots)
Musik und Sounddesign: Karl Atteln
Tontechnik: Tom Willen
Regie: Claude Pierre Salmony
Produktion: SRF 2006
Dauer: 65'
Michael Stauffer, 1972 in Winterthur geboren, wuchs in Frauenfeld auf und wandte sich nach einer
Ausbildung zum Lehrer der freien Schriftstellerei zu. Der Stil des Autors wird bereits deutlich, wenn man
aus den Titeln seiner Werke nur schon in Auswahl eine Liste macht, zum Beispiel aus den Buchtiteln:
«Haus gebaut, Kind gezeugt, Baum gepflanzt – So lebt ein Arschloch. Du bist ein Arschloch.» (2004),
«Normal. Vereinigung für normales Glück» (2006), «Alles kann lösen» (2013), «Ansichten eines alten
Kamels» (2014), und aus den über zehn Titeln der für SRF produzierten Hörspiele: «Gartenproletarier»
(2001), «Die Socken machen» (2002), «Die Tierstunde», «Wart du nur, du» (2005), «Mein Motto
Mutter» (2008), «Hinduhans» (2010), «Ich begrüsse mich ganz herzlich» (2011), «Kanu fahren ohne
Paddel» (2012), «Gottesteilchen» (2013).
Karl Atteln (* 1973) ist freier Musiker, Toncutter und Sounddesigner bei Film, Fernsehen und Radio.
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Mai – Juni 2015
Samstag, 23.05.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Hate Radio von Milo Rau
Radio läuft beim Kochen, beim Essen – und beim Morden. Als 1994 in Ruanda der Völkermord verübt
wird, liefert das Radio RTLM die Hintergrundmusik. Da spielen die Moderatoren «Rhythm of the Night»,
um dann zum Mord aufzurufen. Im Hörspiel «Hate Radio» wird eine Sendung von RTLM nachgestellt.
«Hate Radio» wurde 2014 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich
beeindruckt, wie Radio sich hier selbst reflektiere: «Drastisch wird vorgeführt, mit welchen
Mechanismen Radio manipulieren kann: wie der coole sprachliche Duktus eine positive Stimmung des
Einverständnisses erzeugt, wie die mords-gute Laune und die peppige Musik einen Sog erzeugen,
dabei sein zu wollen […] Da wird im Ton von Fussballergebnissen die neuen Todeszahlen
durchgegeben. Und da wird wie in Verkehrsnachrichten nicht die Lage von Staus, sondern die Lage
von Häusern und Verstecken von Tutsi gemeldet, die man massakrieren soll.»
Mit: Bianca Hauda, Uwe Wassermann, Max von Malotki, Ill Young-Kim, Hüseyin Michael Cirpici, Benny
Hogenacker, Edda Fischer
Aus dem Französischen von Mascha Euchner-Martinez, Eva-Maria Bertschy
Hörspielfassung und Regie: Milena Kipfmüller
Produktion: WDR/ORF 2013
Dauer: 53'
Milo Rau wurde 1977 in Bern geboren. Der Autor und Theaterregisseur ist Kopf des Kollektivs
«International Institute of Political Murder» (IIPM). Die Inszenierungen des IIPM beleuchten dunkle
Kapitel der jüngeren Geschichte: die Erschiessung des rumänischen Diktators Ceausescu («Die letzten
Tage der Ceausescus»), den ruandischen Völkermord («Hate Radio») oder den norwegischen
Terroristen Anders Breivik («Breiviks Erklärung»). Milos Rau und das IIPM wurden 2014 mit dem
«Schweizer Theaterpreis» ausgezeichnet.
28
Mai – Juni 2015
Mittwoch, 27.05. 2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»/ArtOrt Hörspiel/Das weisse Lauschen
Don Don Don Quijote - Attackéee von Hans Block nach dem Roman von Miguel de Cervantes
Cervantes’ berühmteste Romanfigur Don Quijote macht sich auf, Abenteuer zu erleben, die ihm in
seinem maroden Kaff versagt sind. Er will im krisengeschüttelten, feudalen Spanien die Wahrheit seiner
alten Ritterromane leben und konstruiert sich deswegen eine fast perfekte eigene Welt.
Auch im Hörspiel scheint diese Geschichte 500 Jahre später immer noch verheerende Wirkung zu
haben. Infiziert von einer neuen Ausstrahlung der Geschichte des heldenhaften Ritters werfen hunderte
Hörer ihren bürgerlichen Namen über Bord, stülpen sich die Maske des Don Quijotes über und ziehen
in die Schlacht unter dem Motto: «Die Welt ist veränderbar!» Vielleicht eine neue Erfolgsgeschichte des
Hörspiels oder einfach nur das grosse Scheitern? Schalten Sie ein, wenn Sie sich trauen!
Mit: Stefan Kolosko, Lisa Hrdina, Jan Breustedt, Matthias Mosbach, Max Meyer-Bretschneider,
Alexander Höchst u.a.
Regie: Hans Block
Produktion: DLF in Kooperation mit der Schauspielschule «Ernst Busch» 2014
Dauer: 49'
Hans Block, geboren 1985 in Berlin, studierte Schlagzeug an der Universität der Künste und seit 2010
Regie an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» Berlin. Während seiner Studienzeit
realisierte er schon zahlreiche Inszenierungen. Ab der Spielzeit 2014/15 ist Hans Block Mitglied des
REGIEstudios am Schauspiel Frankfurt.
Im Anschluss:
Das weisse Lauschen
29
Mai – Juni 2015
Samstag, 30.05.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen von Heinrich Böll
Schweigen ist im Radio nicht gefragt. Lieber lässt man die meinungsbildenden Kultur-Gurus zu Wort
kommen. Egal, was sie über den Sender verbreiten. – Eine mediensatirische Geschichte von Heinrich
Böll.
Alltag im Funkhaus. Dr. Murke, Redakteur der Abteilung «Kulturelles Wort», plagt sich mit einer wenig
attraktiven Aufgabe: den wortgewaltigen Essayisten Professor Bur-Malottke reut es, dass er in seinen
Nachkriegsvorträgen «Gott» so eindeutig beim Namen genannt hat – und zieht nun eine
unverbindlichere Wendung vor. Deshalb muss Murke das Wort «Gott» aus alten Sendebändern, die
wiederholt werden sollen, herausschneiden und dafür die Formel «Jenes höhere Wesen, das wir
verehren» einkleben. Das überflüssig gewordene Wort «Gott» findet prompt in einem Hörspiel
Verwendung, an Stellen, wo ursprünglich Schweigen vorgesehen war. Schweigen ist nun mal im
Rundfunk nicht so gefragt. Nur der Herr Dr. Murke vom «Kulturellen Wort», der hat für das Schweigen
so seine ganz eigene Verwendung.
Mit: Dieter Hufschmidt in allen Rollen
Musik: Fritz Maldener
Regie: Wolfgang Drescher
Produktion: SR 1965
Dauer: 56'
Heinrich Böll (1917-1985) war einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Nachkriegszeit. Erst
nach seiner Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg begann er mit seinem schriftstellerischen Hauptwerk.
So beschäftigt sich auch seine Kurzgeschichte «Dr. Murkes gesammeltes Schweigen» von 1958 mit
dem Umgang und den Umtrieben der Nationalsozialisten nach dem Kriegsende. Zu Bölls Hauptwerken
zählen u.a. «Ansichten eines Clowns», «Die verlorene Ehre der Katharina Blum» und «Gruppenbild mit
Dame».
30
Mai – Juni 2015
Mittwoch, 03.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
O-Ton Ü-Tek von Helgard Haug und Daniel Wetzel
Wer das Radio einschaltet, ist meist live dabei. Dafür sorgen Menschen, die normalerweise ungehört
bleiben: die Techniker. Im Hörspiel «O-Ton Ü-Tek» spielen sie die zentrale Rolle.
Drei mobile Sende-Einheiten haben sich auf den Weg gemacht: nach Lippstadt, nach Torgau an der
Elbe und zum Brandenburger Tor in Berlin. Vor Ort machen sie sich an die Arbeit. Verbindungen
werden aufgebaut, Pegel geprüft, Einspielungen vorbereitet, bis schliesslich alle Beteiligten an zentraler
Stelle zu einer Radiosendung zusammengeführt werden können: «O-Ton Ü-Tek» hört den Technikern
bei der Arbeit zu und kommt somit gewissermassen direkt aus dem Radio. Der so dokumentierte Alltag
zwischen Mikrophon und Sendemast macht deutlich, dass die zugrunde liegende Technik eigentlich
noch genauso faszinierend ist wie vor hundert Jahren.
Mit: Christian Fischer, Rainer Böhme, Joachim Jähnert, Peter Rudert, Thomas Schütt, Dietmar Wilkens,
Uwe Lauschek, Sascha Seipel, Robert Schurmann, Vincent Lungwitz, Detlev Rebensdorf, Raimund
Becker, Michael Redlich, Jürgen Rothe und Andreas Zumach
Regie: Helgard Haug und Daniel Wetzel
Produktion: DLR 2000
Dauer: 49'
Helgard Haug und Daniel Wetzel (beide Jahrgang 1969) arbeiten seit 2000 gemeinsam mit Stefan
Kaegi (Jahrgang 1972) als «Rimini Protokoll» an Theater-, Hörspiel- und Performanceprojekten. Für ihr
Hörspiel «Karl Marx: Das Kapital, Erster Band» erhielten sie den Hörspielpreis der Kriegsblinden. 2014
realisierten sie «Qualitätskontrolle», das den deutschen Hörspielpreis der ARD und den deutschen
Hörbuchpreis erhielt.
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Mai – Juni 2015
Samstag, 06.06.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Heute ist Mittwoch der 10. Dezember von Eran Schaerf
Zwei Minuten Stille im Radio, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen. Vielleicht waren es auch drei
Minuten, jedenfalls war es pünktlich 9 Uhr morgens und manche Hörer erwarteten die Nachrichten.
Doch es kam: Nichts.
Wenn heute die Radionachrichten ausfielen, würden die Hörer den Sender wechseln oder ins Netz
gehen. Aber es ist 1990, und es gibt fast keine Privatsender und wenig im Netz. Konnte deshalb die
Nachricht, dass es keine Nachrichten gab, eine Nachricht werden? Ja, aber nicht allein. Dazu gehört
das Zusammenspiel zwischen den Erwartungshaltungen der Hörer, dem Selbstbild des Senders und
nicht zuletzt der Berufsethik eines Nachrichtensprechers.
«München. Sprecher schlief ein, keine Nachrichten im Bayerischen Rundfunk. Der Vater eines 2-
jährigen Kindes habe eine unruhige Nacht gehabt, da der Nachwuchs an einer fiebrigen Erkältung leide
und mehrfach aufgewacht sei.» (dpa-Meldung vom 13.09.1990)
Mit: Peter Veit
Regie: Eran Schaerf
Produktion: BR 2009
Dauer: 45'
Eran Schaerf wurde 1962 in Tel Aviv-Jaffa geboren. Er lebt und arbeitet seit 1985 in Berlin. Nach
seinem Studium der Architektur an O.R.T. in Givatayim (Israel) und an der Hochschule der Künste in
Berlin, übernahm er eine Professur an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg und lehrt
derzeit an der Zürcher Hochschule der Künste. Sein Hörspiel «Die Stimme des Hörers» wurde 2002
zum Hörspiel des Jahres gekürt. 2013 erhielt Schaerf den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der
Künste Berlin.
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Mai – Juni 2015
Mittwoch, 10.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Pitcher von Walter Filz
Joachim Kerzel ist «die Stimme». Man hat ihn im Ohr, als Synchronsprecher von Jack Nicholson, aus
der Werbung für Bausparverträge. Doch irgendwann ist seine Stimme verbraucht. Da wird Kerzel ins
deutsche Erzgebirge geschickt: Zum «Pitcher», der dort angeblich Nasen operiert, um Stimmen zu
pimpen.
Das Hörspiel «Pitcher» wurde 2001 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Die Jury
würdigte «Pitcher» als «ein nicht nur doppel-, sondern gleich mehrfach-bödiges skurriles Spiel. Walter
Filz verwertet O-Töne aus Reportagen, Reiseberichten und Interviews und kombiniert dieses
authentische Material mit fiktiven Passagen. […] Wie nebenbei wird dabei das eigene Medium so
kritisch wie lustvoll reflektiert. Das alles geschieht spielerisch, unverbraucht, mit vielfarbigen Strichen,
amüsant, witzig, schwarz-humorig.»
Mit: Joachim Kerzel
Regie: Walter Filz
Produktion: WDR 2001
Dauer: 58'
Walter Filz wurde 1959 in Köln geboren. Er ist Autor und Regisseur zahlreicher Hörspiele und Features,
z.B.: «Zur Ästhetisierung des Katzenfutters im ausgehenden 20. Jahrhundert» (Prix Futura),
«Resonanz Rosa. Eine Frau hört mehr» (Hörspielpreis der Akademie der Künste) oder «Krieg und
Haben. eBay – oder: Wie wild wird der Warentausch» (Ernst-Schneider-Preis). Walter Filz leitet die
Redaktion Literatur und Feature bei SWR 2.
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Mai – Juni 2015
Samstag, 13.06.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Paul Browski und die Monotonie des Yeh-Yeh-Yeh von Christian Berner und Frank Schültge
Ein Privatdetektiv par excellence, ein wenig Fantasy, eine Zeitreise und das fleischgewordene Ur-Böse:
Dieses Hörspiel steckt das Kino bei seinem Streifzug durch Genres, Länder und Zeiten locker in die
Tasche.
Paul Browski, gentrifizierungsgebeutelter Privatdetektiv aus Neukölln-Berlin, hat endlich einen
lukrativen Fall an Land gezogen: Er soll einen Vermissten finden, der in der Lage ist, jede Gestalt
anzunehmen. Doch bevor Browski mit der Suche so richtig loslegen kann, katapultiert er sich beim
Flippern versehentlich ins Ostberlin von 1966 und gerät prompt ins Visier der Staatsmacht. Gefesselt
neben einer Hippiefrau findet er sich im Zentrum des Bösen wieder. Doch welches Spiel treibt das
Meerschweinchen mit Pudelmütze, das plötzlich auftaucht, und was hat das alles mit dem Monster von
Magdeburg zu tun, das Kurs auf die Hauptstadt der DDR genommen hat?
Schauspieler Stefan Kaminski, der vor allem durch seine Hör-Spiel-Theater-Abende «Kaminski on Air»
bekannt ist, zieht wieder einmal alle Stimm-Register. In diesem ihm auf den Leib geschnittenen
Hörspiel kann er in jeder der Dutzenden Rollen seine Wandelbarkeit unter Beweis stellen: ob als Film-
Noir-Detektiv mit Berliner Schnauze, sanft säuselnde Hippie-Braut oder Stasi-Offizier aus der
«dunggelsdn Ägge Saggsns». Ein Genuss.
Mit: Stefan Kaminski in allen Rollen
Regie: Christian Berner und Frank Schültge
Produktion: Autorenproduktion i.A. des SWR 2014
Dauer: 53'
Der Autor Christian Berner und der Musiker Frank Schültge sind «Rininat Rebresch & Perdie Blumm».
Ihre gemeinsame Arbeit begann mit der Veröffentlichung selbstgemachter Comicgeschichten. Nun
fahren die beiden Künstler durchs Land, um ihre «Live-Hörspiele und Minimal-Musik» aufzuführen.
Inzwischen arbeiten sie vornehmlich als Hörspielmacher und haben schon mehrere ausgezeichnete
Hörspiele für deutsche Rundfunkanstalten geschrieben und produziert.
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Mai – Juni 2015
Mittwoch, 17.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Hörspiel-Premiere
Dunkle Geheimnisse Kaufen Kunst von Robert Woelfl
Jonas hat sich einen Traum erfüllt: Endlich besitzt er ein Bild von Gerhard Richter. Doch das Glück
währt nur kurz, denn schon steht der Verdacht im Raum, dass er eine Fälschung gekauft hat. Und das
wirft nicht nur seine Ehefrau Paula aus der Bahn.
Handelt es sich bei Kunstfälschung eigentlich um ein Kavaliersdelikt oder muss man nicht eher von
Wirtschaftskriminalität sprechen? Immerhin gelten Kunstwerke mehr denn je als wichtige
Investmentanlage. Die gezahlten Summen sind astronomisch. Wie kauft man heute eigentlich ein
Gemälde – orientiert man sich nur am reinen Marktwert oder darf Geschmack noch eine Rolle spielen?
Kann man Kunst überhaupt emotionslos bewerten? Oder läuft man immer Gefahr, dass persönliche
Eindrücke den nüchternen Sachverstand trüben? Leiten uns am Ende gar irgendwelche dunklen
Geheimnisse?
Fragen über Fragen wirft das neue Hörspiel von Robert Woelfl auf und gibt nachhaltige Einblicke in den
Kosmos «Kunstmarkt», in dem Illusion und Idealismus in einem aufreibenden Wechselspiel mit
Verdinglichung und Rendite stehen.
Mit: Cathrin Störmer (Paula) und Klaus Brömmelmeier (Jonas)
Musik: Johannes Hofmann
Tontechnik: Tom Willen
Regie: Susanne Heising
Produktion: SRF 2015
Dauer: 55'
Robert Woelfl wurde 1965 in Villach geboren, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien
und lebt seitdem als freier Schriftsteller. Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche Preise, darunter
den Reinhold-Lenz-Preis für neue Dramatik und den Autorenpreis der deutschsprachigen
Theaterverlage. Beim ORF sind eine Vielzahl seiner Texte als Hörspiele produziert worden, so etwa
«Familien Unternehmer Geister» oder «Wir verkaufen immer». Seit 2012 veranstaltet er zudem die
Hörspieltage in Neulengbach in Niederösterreich.
Johannes Hofmann (geb. 1981) ist Theater- und Filmmusiker und hat seit seinem Studium an der
Universität der Künste Berlin zahlreiche Bühnenmusiken realisiert, unter anderem am Thalia Theater
Hamburg, Maxim Gorki Theater Berlin, Theater Basel oder Düsseldorfer Schauspielhaus. Er hat
wiederholt für SRF-Hörspiele Musik komponiert und eingespielt, zuletzt 2014 für Jens Steiners
«Supermänner».
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Mai – Juni 2015
Samstag, 20.06.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 1/2
Samstag, 27.06.2015, 21.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 2/2
Der Russe aus Nizza von Leif Davidsen
Eine Kreuzfahrt nach Russland – warum nicht, sagt sich Marcus. Zumal seine Frau Nathalie ja
gebürtige Russin ist. Doch schon beim ersten Landgang verschwindet Nathalie spurlos. Marcus
beginnt, sie auf eigene Faust zu suchen, mit der Hilfe eines Strassenjungen und eines zwielichtigen
Geschäftsmannes.
Leif Davidsens Hörspiel klopft ab, was unter der Oberfläche steckt. Was als launige
Beziehungskomödie beginnt, entwickelt sich zu einem handfesten Thriller: Von der harmlosen
Kreuzfahrt geht die Reise ins korrupte Russland der Nuller Jahre. Und immer wenn man glaubt,
verstanden zu haben, geht es noch einen Dreh weiter. Und schliesslich führen alle Fäden zur
Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater, bei der tschetschenische Terroristen 2002 über 800
Menschen in ihre Gewalt brachten.
Mit: Fabian Busch (Marcus Hoffmann), Katerina Poladjan (Nathalie), Felix von Manteuffel (Vater), Ulrich
Gebauer (Victor T.), Leve Kühl (Sasha)
Aus dem Dänischen von Anne-Britt Gerecke
Musik: Jan-Peter Pflug
Regie: Sven Stricker
Produktion: NDR 2009
Dauer Teil 1: 42', Teil 2: 44'
Leif Davidsen wurde 1950 in Otterup/Dänemark geboren. Nach dem Studium der Journalistik arbeitete
er als Nachrichtenredakteur im dänischen Fernsehen sowie als Korrespondent in Moskau. Davidsens
fundierte Kenntnisse – vom postsowjetischen Russland oder auch dem Balkankonflikt – lässt er in seine
Romane einfliessen; zuletzt erschien «Die Wahrheit stirbt zuletzt». Davidsen lebt und schreibt in
Kopenhagen.
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Mai – Juni 2015
Mittwoch, 24.06.2015, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
In der Reihe «RADIORADIO»
Die heisse Luft der Spiele von Ror Wolf
Der Fussball regiert dieses Hörspiel. Und das Sprechen darüber: Der blumige Jargon der Radioreporter
prallt auf das Aufschreien der Fans und die Fachsprache der Experten. Alle quasseln durcheinander
und alle haben Recht.
In Dialogen und Zitaten, in Originalübertragungen und Originalaufnahmen vom Platz selbst braut sich in
diesem Hörspiel sprachlich und klimatisch etwas zusammen: Die heisse Luft der Spiele. Sie erzeugt
Momente der Komik, Momente der Tragik, Momente höchster Sprachkunst und niederster Instinkte.
Ror Wolf ist überzeugt: «Die Welt ist zwar kein Fussball, aber im Fussball, das ist kein Geheimnis,
findet sich eine ganze Menge Welt.»
Mit: Adolf Furler (Reporter), Peter Klein (Reporter), Oskar Klose (Reporter), Heiner Schmidt (Reporter)
und vielen anderen
Regie: Günter Guben
Produktion: SDR 1972
Dauer: 43'
Ror Wolf wurde 1932 in Saalfeld/Thüringen geboren, er lebt und arbeitet in Mainz. Wolf hat das
Hörspiel im 20. Jahrhundert geprägt, ob als Autor («Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke
aus Nord-Amerika») oder Regisseur. Einen besonderen Platz nehmen seine Fussball-Collagen ein. In
Stücken wie «Schwierigkeiten beim Umschalten» oder «Heinz, wie ist Deine Ansicht» arbeitet Wolf
ausschliesslich mit Original-Tönen von Spielern, Fans und Kommentatoren. Wolf erhielt zahlreiche
Auszeichnungen und Preise, zuletzt 2015 Auszeichnung mit dem Günter-Eich-Preis für Hörspiel.
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Mai – Juni 2015
Kontakt
Schweizer Radio und Fernsehen
Kultur
Hörspiel und Satire
Postfach
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Schweizer Radio und Fernsehen
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Hörspiel und Satire
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