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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
Kantonsschule Ausserschwyz
Maturaarbeit Oktober 2013
Fördert klassische Musik das
logische Denken?
Autorin, Klasse: Luana Daneffel, 4d
Adresse: Neue Jonastrasse 114, 8640 Rapperswil
Betreuende Lehrperson: Roman Küng
1
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung……………………………………………………………… Seite 03
2 Vorwort………………………………………………………………………….. Seite 04
3 Einleitung………………………………………………………………………... Seite 05
4 Material und Methoden………………………………………………………... Seite 08
4.1 Probanden………………………………………………………………………... Seite 08
4.2 Fragebogen………………………………………………………………………. Seite 08
4.3 Testinhalt………………………………………………………………………… Seite 09
4.3.1 Testinhalt für die Primarschüler…………………………………………………. Seite 09
4.3.2 Testinhalt für die Sekundarschüler………………………………………………. Seite 11
4.4 Vorbereitungsdossier…………………………………………………………….. Seite 11
4.5 Musik…………………………………………………………………………….. Seite 12
4.6 Testdurchführung………………………………………………………………… Seite 13
4.7 Auswertung………………………………………………………………………. Seite 14
4.7.1 „Montagsklasse“ und „Dienstagsklasse“ der Sekundarschule Einsiedeln………. Seite 14
4.7.2 Klasse Augustin und Klasse Dienstag der Primarschule Waldegg……………… Seite 15
5 Resultate………………………………………………………………………… Seite 16
5.1 Primarschule Waldegg in Horgen………………………………………………... Seite 16
5.1.1 Klasse Augustin………………………………………………………………….. Seite 16
5.1.2 Klasse Dünner……………………………………………………………………. Seite 20
5.2 Sekundarschule I in Einsiedeln…………………………………………………... Seite 24
5.2.1 Montagsklasse……………………………………………………………………. Seite 24
5.2.2 Dienstagsklasse…………………………………………………………………... Seite 28
5.3 Sekundarschule mit Schwierigkeitsfaktor……………………………………….. Seite 32
6 Diskussion……………………………………………………………………….. Seite 35
6.1 Interpretation der Resultate………………………………………………………. Seite 35
6.1.1 Interpretation der Korrektur bei den Sekundarschülern………………………...... Seite 36
6.1.2 Interpretation der Fragebögen……………………………………………………. Seite 37
6.2 Vergleich mit anderen Studien……………………………………………..……. Seite 38
6.3 Schlussfolgerung…………………………………………………………………. Seite 38
2
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
6.4 Analyse der gesamten Arbeit…………………………………………………….. Seite 39
7 Glossar…………………………………………………………………………... Seite 40
8 Quellenverzeichnis……………………………………………………………… Seite 41
8.1 Literaturverzeichnis……………………………………………………………… Seite 41
8.2 Abbildungsverzeichnis…………………………………………………………... Seite 42
9 Eigenständigkeitserklärung……………………………………………………. Seite 43
10 Anhang…………………………………………………………………………... Seite 44
3
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
1 Zusammenfassung
Es stehen wieder Hausaufgaben an. Soll man nun den Radio abschalten oder sich vielleicht doch von
der Hintergrundmusik berieseln lassen? Vielleicht wäre eine andere Musik besser als Radio? Oder ist es
doch blosse Ablenkung? Man kann sich doch kaum konzentrieren mit Hintergrundmusik. Aber es gibt
doch diesen Mozart-Effekt! Gerade bei Geometrieaufgaben soll dieser die Leistungen verbessern.
„Drei Forscher der University of California glaubten damals auf einen erstaunlichen Effekt
gestoßen zu sein: Probanden, denen zehn Minuten aus einer Mozart-Sonate vorgespielt wurde,
lösten im Anschluss einen Test zur räumlichen Vorstellungskraft besser als Probanden, die andere
Musik hörten.“ 1
Der obengenannte Artikel ist kein Einzelfall. Deshalb ergibt sich folgende Fragestellung zu diesem
Thema.
♦ Kann man sich durch Hören von klassischer Musik besser konzentrieren?
♦ Fördert das Hören von klassischer Musik das logische Denken?
♦ Haben das Alter und die Beziehung zur klassischen Musik einen positiven Einfluss?
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit diesen Fragen.
Der Kern der Arbeit besteht aus einer experimentellen Feldarbeit. Dazu wurden Schüler von
unterschiedlichen Schulen ausgewählt, die unterschiedlichen Alters sind. Die Probanden mussten
Logikrätsel und logische Knobelaufgaben lösen, einmal mit Hintergrundmusik und einmal mit „Stille“.
Dabei wurde wie folgt vorgegangen: Die Probanden konnten sich ungefähr zwei Wochen auf die beiden
Tests vorbereiten. Sie erhielten Unterlagen, die den gestellten Aufgaben der Tests entsprachen.
Anschliessend lösten die Testpersonen in 30 Minuten einen Test mit ähnlichen Aufgaben wie in der
Vorbereitung. Ein paar Tage später wurde mit der zweiten Durchführung das Experiment abgeschlossen.
Bei den einen Gruppen wurde beim ersten Mal Musik abgespielt, beim zweiten Mal nicht. Bei den
anderen Gruppen wurde der Test zuerst ohne Musik im Hintergrund gelöst anschliessend mit Musik.
Folgende Erkenntnis hat der Versuch ergeben: Ob die Musik beim ersten Mal oder erst beim zweiten
Mal abgespielt wird, hat keinen Einfluss auf die Resultate der Probanden. Grundsätzlich sind die
Ergebnisse sehr unterschiedlich. Das heisst, man kann keine allgemeine Aussage über eine fördernde
oder eine ablenkende Wirkung der Musik machen. Es hängt sehr stark von den Individuen ab, wie sie
auf diese reagieren. Teilweise wurden keine Veränderungen mit oder ohne Musik beobachtet.
1 Dörner, Stephan. Was ist der Mozart-Effekt? Klüger durch Musik? Schneller schlau führt sie in die Welt des Wissenswerten, http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/schneller-schlau/schneller-schlau-was-ist-der-mozart-effekt/6268110.html, 4. 10. 13
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Die Feldarbeit gibt keine eindeutigen Antworten auf die Fragestellungen, da die Ergebnisse zu
unterschiedlich ausgefallen sind.
Anmerkung: Der besseren Lesbarkeit wegen wurde in dieser Arbeit lediglich die männliche Form
gewählt; weibliche Leserinnen mögen dies bitte verzeihen.
2 Vorwort
Heutzutage gehören iPods oder MP3-Player zur Grundausstattung eines jeden Menschen in unseren
Breitengraden. Ob beim Joggen, während des Staubsaugens oder beim Zug – und Autofahren, ständig
wird Musik gehört. Dies bedeutet eine zusätzliche Beanspruchung für unser Gehirn, da gleichzeitig
meistens noch weitere Tätigkeiten ausgeführt werden.
Natürlich werden die musikalischen und elektronischen Geräte oft wieder zur Seite gelegt. Sobald man
zum Beispiel in Einkaufszentren ist oder Auto fährt, werden die Ohren wieder ununterbrochen durch
musikalische Geräusche belastet. Was bei Erwachsenen noch seltener ist, wird bei den Kindern oder
Jugendlichen fast schon zur Dauerbelastung.
Dies ist der erste von vier Gründen für meine Wahl zu diesem Thema. Ich finde es spannend zu
verstehen, wie das Gehirn die Musik verarbeitet und gleichzeitig verschiedenste Tätigkeiten ausführen
kann. Dabei kommt es darauf an, wie anspruchsvoll die Primäraufgabe2 ist. Die Musik kann sehr wohl
motivierend wie auch ablenkend wirken. Gerade bei Hausaufgaben oder Prüfungen wird die Musik als
reiner Störfaktor abgestempelt.
Damit sind wir beim nächsten Grund für die Wahl meines Themas. Ist es nicht motivierender, wenn
man das oft anstrengende und langwierige Lernen mit Musik untermalen kann? Würden
Mathematikaufgaben mit fröhlichen Klängen im Hintergrund nicht lockerer gelöst? Diese Fragen sind
zu ungenau, was die Musikrichtung betrifft. Es ist wohl kaum unterstützend, wenn man im Hintergrund
die neue Hitparade oder laute und tiefe Bässe von einem Hard Rock Konzert hört. Damit kommen wir
der Grundlage meiner Arbeit näher.
Ich habe in der Sachliteratur schnell festgestellt (siehe 3. Kapitel), dass man in anderen Studien zu
diesem Thema, vor allem in der Suggestopädie (siehe 7. Kapitel) klassische und/oder Barockmusik
einsetzt.
2 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 215
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Die klassische sowie die Barockmusik ist für mich ein weiterer Punkt, wieso ich dieses Thema gewählt
habe. Ich spiele nicht nur selbst Klavier, sondern interessiere mich allgemein für klassische Musik.
Deshalb bin ich auch schon auf den „Mozart-Effekt“ gestossen, der sehr kontroverse Reaktionen
aufwirft. Auf diesen werde ich in der Einleitung noch genauer eingehen.
Nebst der Verarbeitung im Gehirn, der Musik als Unterstützung beispielsweise als
Motivationssteigerung und der Musikrichtung, gibt es noch einen weiteren Grund. Ich wollte bei meiner
Maturaarbeit mit Leuten vor allem mit Kindern und Jugendlichen experimentieren, deshalb habe ich
meine Experimente auch mit jungen Schülern durchgeführt.
Was die Organisation betrifft, sind die Schulen und ihre Lehrpersonen sehr wichtig. An dieser Stelle
möchte ich mich herzlich bei der Primarschule Waldegg in Horgen ZH und bei den zwei Lehrerinnen
Simone Augustin und Lilian Dünner bedanken. Einen grossen Dank ist auch meinem Vater
auszusprechen, welcher als Schulleiter dort tätig ist und mich unterstützt hat. Die beiden Lehrerinnen
stellten mir für die Versuchsdurchführung ihre beiden 5. Klassen zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe war es
einfacher, die Schüler zu informieren und sie auf die Testdurchführung vorzubereiten. Die Vorbereitung
konnte dadurch kontrolliert und gleichmässig durchgeführt werden (siehe Kapitel 4.2.1).
Ich möchte mich ebenfalls herzlich bei Michael Jud, meinem ehemaligen Sekundarlehrer, bedanken,
welcher in der Sekundarschule in Einsiedeln tätig ist. Durch ihn hatte ich zwei weitere Klassen als
Vergleichsgruppen auf Sekundarstufe I zur Verfügung.
Zu guter Letzt danke ich meiner Betreuungsperson Roman Küng und allen Personen, die mich bei
meiner gesamten Arbeit unterstützten und bei Fragen und Problemen jeder Zeit weiter halfen.
3 Einleitung
Wie bereits kurz erklärt, analysiert diese Arbeit den Einfluss der klassischen und Barockmusik auf das
logische Denken und die Konzentrationsfähigkeit. Damit wird untersucht, ob man während des Hörens
von Musik einen Test mit Logikrätseln besser lösen kann oder nicht. Das Ziel dabei ist herauszufinden,
ob die Musik unterstützend wirkt und damit die Konzentration steigert. Rein neurowissenschaftlich sind
Verbesserungen mit klassischer Musik zu erwarten, da diese einen ähnlichen Zustand im Gehirn
erreicht, wie wenn man logische und räumlich-visuelle Aufgaben löst3. Dies würde das Lösen
erleichtern und somit bessere Ergebnisse zur Folge haben, weil das Gehirn schon in einem Zustand ist,
den es ohne Musik zuerst noch erreichen müsste.
3 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven
Psychologie. Bern 2009, S. 26+32
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Diese Überlegungen wurden schon zu Tausenden gemacht. Es gibt dazu unzählige Studien und
Arbeiten, die Experimente ausführten und die, die Sachliteratur immer wieder bestätigten oder ihr
widersprachen. Es ist sehr schwierig, bei diesen kontroversen Aussagen und Resultaten den Überblick
zu bewahren.
Vor allem in den 1990er-Jahren wurden viele ältere Studien wieder aufgerollt und nochmals
durchexperimentiert. Es entstanden mehrere Metaanalysen (siehe 7. Kapitel), die mehrere Arbeiten
zusammenschlossen, um so einen Effekt bestätigen zu können. Eine der bekanntesten und
glaubhaftesten Metaanalyse wurde 1999 von Chabris erstellt und in der renommierten Zeitschrift
„Nature“ veröffentlicht. Es wird dabei nur der „Mozart-Effekt“ auf die kognitiven (siehe 7. Kapitel)
Leistungen behandelt. Dazu wurden 16 Arbeiten, unter anderem die von Rauscher und Shaw, auf welche
später noch eingegangen wird, genommen und darin 20 Experimente verglichen. Chabris stellt in seiner
Metaanalyse fest, dass die Verbesserung der kognitiven Leistungen nur klein und nicht mit einer
Verbesserung des Intelligenzquotienten respektive des logischen Denkens gleichzusetzen ist.4
Eine weitere Metaanalyse wurde von Lois Hetland (2000) veröffentlicht. Ihr Ziel war es, „nicht-
veröffentlichte Arbeiten wie Doktorarbeiten, Masterarbeiten und nicht publizierte Kongressbeiträge in
die Metaanalyse aufzunehmen. Insgesamt verfügte sie über 36 Arbeiten und somit über 2465
Versuchspersonen. Nach sehr genauem und aufwendigem Vorgehen hat Hetland festgestellt, dass das
Hören der Mozart-Sonate eine Leistungssteigerung zur Folge hat. Jedoch hat sie auch bemerkt, dass
nach dem Hören anderer Musikstücke auch einen positiven Effekt der Leistung zu erkennen ist. Durch
die Bandbreite der nicht veröffentlichten Arbeiten hat Hetland vergleichen können, ob diese etwas
anderes behaupten als die publizierten Arbeiten. Dies ist jedoch nicht der Fall.“ 5
Nebst den Metaanalysen sind gezwungenermassen einzelne Arbeiten vorhanden. Dazu gibt es eine
breite Fläche an verschiedenster Experimente, die den Einfluss von Musik untersuchen. Es gibt Studien,
die mit Erwachsenen arbeiteten, aber auch solche mit Kindern. Weiter variiert der Einsatzzeitpunkt der
Musik, das heisst, nicht alle untersuchten das Lösen mit direkter Musik im Hintergrund, sondern die
Probanden hörten im Voraus Musik und stellten diese für die Aufgaben ab. Es gibt weiter Arbeiten, die
die Musikrichtung unterscheiden und zum Beispiel die Wirkung der Lieblingsmusik betrachten. Dies ist
ebenfalls sehr spannend, weil die Testpersonen sich dadurch die Hintergrundmusik bereits gewohnt
sind. Dies zu untersuchen, hätte aber den Umfang dieser Arbeit überstiegen.
4 Chabris Christopfer F. Prelude or requiem for the „Mozart effect“? Scientific Correspondance in Nature. http://www.nature.com/nature/journal/v400/n6747/abs/400826a0.html, 3.10.13
5 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 41+43+44
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Zu guter Letzt will noch die bekannte Publikation über den Mozart-Effekt von Rauscher und Shaw
(1993) kurz erläutert werden. Die Teilnehmer dieser Studie haben nur 10 Minuten die Mozart Sonate
KV 448 (gespielt mit zwei Klavieren in D-Dur) gehört und anschliessend räumliche Aufgaben gelöst.
Insgesamt nahmen 36 Studenten teil, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Die eine Gruppe hörte 10
Minuten die Mozart Sonate, während die andere Entspannungsmusik hörte und die letzte Gruppe nichts.
Direkt nach diesen 10 Minuten mussten die Probanden einen Test, den „Standford-Binet-Intelligenztest,
lösen. „ Hierbei handelte es sich um einen Test, der insbesondere räumlich-intellektuelle Leistungen
erfasst (Musteranalyse, Matrizentest und ein so genannter Papierfaltetest). Rauscher und Kollegen
stellten eine vorübergehende Steigerung des räumlichen Denkens nur nach der Darbietung der Mozart-
Klaviersonate fest. Konkret konnten sie zeigen, dass die Leistungen in diesen Untertests nach der
Präsentation der Mozart-Sonate 119 IQ-Punkte betrug, während nach dem Hören der
Entspannungsinstruktion ein IQ von 111 und in der Rahmenbedingung ein IQ von 110 erzielt wurde.
[…] Die Autoren vermerken noch, dass die Verbesserung der kognitiven Leistungen nur temporär und
nach zehn bis 15 Minuten wieder verschwunden sei.“6
Erklärt wurde der Effekt dadurch, unter anderem auch von Wilfried Gruhn (2008), dass „[…] eine
neuronale Wirkung des Musikhörens auf die Feuerrate der Nervenverbindungen erkennbar (wurde), die
für die räumliche Vorstellung zuständig sind. Es wurde also tatsächlich ein Effekt in einer externen
Domäne erzielt, der allerdings nur eine kurzfristige neuronale Stimulation dieser Reizleitung betraf.
Dabei gilt ganz allgemein, dass die Musikverarbeitung […] im hohen Masse mul-timodal verläuft, so
dass viele verschieden Hirnareale intern optimiert werden, so dass man durchaus annehmen kann, dass
sie auch für andere Tätigkeiten genutzt werden können. Und dies ist den verschie-denen Studien mit
ganz unterschiedlichem Erfolg überprüft worden.“7
Wenn man also auf diesem Gebiet recherchiert, fällt auf, dass Vieles dafür spricht, dass man mit
klassischer Musik leistungsfähiger wird. Das dem nicht so ist, zeigen andere Studien, die auf
gegenteilige Antworten kommen.
6 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 28
7 Gruhn, Wilfried. Der Musikverstand. Neurobiologische Grundlagen des musikalischen Denkens, Hörens und Lernens. Hildesheim 2008, S.96
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
4 Material und Methoden
In diesem Kapitel werden der Aufbau, die Beteiligten, sowie das verwendete Material der Feldarbeit
beschrieben.
4.1 Probanden
Für die Feldarbeit wurden Kinder und Jugendliche als Probanden gewählt. Dies wird damit erklärt, dass
einige Gründe gegen eine Testdurchführung mit Erwachsenen sprechen. Der Hauptpunkt der Arbeit
liegt beim Einfluss der Musik und nur der klassischen und Barockmusik. Es ist spannender, Kinder und
Jugendliche damit zu konfrontieren, da diese sich diese Musikrichtung kaum gewöhnt oder dagegen
abgeneigt sind. Das heisst, die Konfrontation mit der klassischen Musik bei einer Prüfungssituation ist
etwas sehr Neues für Schulkinder im Alter von 11 – 12 beziehungsweise 14 – 15 Jahren. Dabei kann
beobachtet werden, ob die Musik trotz der „Ablenkung“ eine unterstützende Funktion hat. Weiter heisst
es in vorhandenen Studien und in der Sachliteratur, dass Erwachsene eher ungenaue Resultate liefern.
Laut Jäncke (2009) sind die Leistungen von Erwachsenen sogar „bemerkenswert gering oder einfach
gar nicht vorhanden.“ 8
In der Primarschule Waldegg in Horgen haben zwei 5. Klassen teilgenommen. Zwei weitere Klassen
waren von der Sekundarschule I in Einsiedeln aus dem Niveau A9.
Die Testpersonen sind im Alter von 11 – 12 Jahren sowie 14 – 15 Jahren. Durch die Durchführung mit
altersunterschiedlichen Probanden hat man genug Vergleichsmaterial um auch die Altersdifferenz zu
betrachten. Insgesamt haben 69 Schüler teilgenommen.
4.2 Fragebogen
Musik kann mehrere Wirkungen respektive Reaktionen auslösen. Diese sind sehr individuell sowie auch
der gesamte Umgang mit der Musik sehr unterschiedlich ist. Es gibt einige Leute, die sehr oft
musikalischen Geräuschen ausgesetzt sind, zum Beispiel auch während der Hausaufgaben. Andererseits
gibt es Schüler, die nur selten Musik hören. Hier ist auch das „Introversion-Extraversion-Konzept“ 10 zu
erwähnen. Es kommt darauf an, ob die Person eher introvertiert oder extrovertiert ist. Da sich
8 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 213 9 In Einsiedeln ist die Oberstufe bzw. Sekundarschule in die drei Niveaus A, B und C eingeteilt. A ist das leistungsstärkste Niveau.
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
extrovertierte meist mehr äussere Einflüsse gewohnt sind und diese sogar mögen, kann es bei ihnen
unterstützend sein. Introvertierte Personen sind hingegen gestört durch die Hintergrundmusik.10
Mit dem Fragebogen (siehe Kapitel 6.1.2 und 10) sollte dieser spezifische Bezug zur Musik des
Individuums geschildert werden. Es wird gefragt, wie oft, wann, wo, wie oder welche Musik gehört
wird. Die Probanden beantworteten die Fragen durch Ankreuzen der Kästchen und gaben dadurch eine
schätzbare Auskunft über ihren Bezug zur Musik. 11
4.3 Testinhalt
Da diese Arbeit den Einfluss der Musik auf die Konzentrationsfähigkeit und das logische Denken
untersucht, ist es naheliegend, dass man Aufgaben stellt, die eine hohe Konzentration erfordern. Es gibt
verschiedene Bereiche, wo eine hohe Konzentration erfordert wird. Diese Arbeit beschränkt sich
hauptsächlich auf das logische Denken, wobei man auch den linguistischen Bereich oder die
Gedächtnisleistung mit Einfluss von Musik untersuchen könnte. Jedoch würde dies den Rahmen
sprengen. Im folgenden Kapitel werden zuerst die Testinhalte der Primarschüler und anschliessend die
der Sekundarschüler beschrieben.
4.3.1 Testinhalt für die Primarschüler
Für die 11 – 12-jährigen Schüler der 5. Primarstufe sind vor allem Aufgaben im Bereich von Logicals
passend. Logicals sind Logikrätsel, die mit Hilfe von Hinweisen in einem Text oder einzelnen Sätzen
gelöst werden. Durch die unmittelbaren oder mittelbaren Aussagen können logische Schlussfolgerungen
gemacht werden. 12
Man fragt sich vielleicht, wieso man nicht einfach mathematische Aufgaben, welche ebenfalls viel
logisches Denken und somit eine hohe Konzentration fordern, hätte nehmen können. Hier ist zu
erwähnen, dass die Leistungen der Schüler bei typischen Mathematik-Aufgaben sehr unterschiedlich
sind, da bei vielen das Fach unbeliebt ist oder sie grundsätzlich eine Schwäche darin besitzen. Diese
Schwäche kann sich im ganzen logischen Bereich abzeichnen. Es ist weniger wichtig, wie stark oder
wie schwach ein Schüler im Lösen von logischen Aufgaben ist, da ja nur die Differenz der Resultate mit
und ohne Musik betrachtet wird. Trotzdem wählte man für diesen Versuch typische Logikrätsel, weil
diese beliebter sind und nicht nur mathematisches Denken verlangen.
10 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 211 11 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 292
12 Logical, http://de.wikipedia.org/wiki/Logical, 17.08.2013
10
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Vorteile von Logicals sind, dass zusätzlich Sprache und Farben eingesetzt werden. Das heisst, die
Aufgaben sind in Sätzen gestellt, die je nach Schwierigkeitsgrad einfacher oder schwieriger
(beispielsweise mit verneinenden Aussagen: Das Kind links hat keinen grünen Pullover.) sind. Somit
können beim Test einfachere und anspruchsvollere Aufgaben gestellt werden. Ein weiterer Faktor sind
die Bilder, welche bei den Logicals zu finden sind und somit eine visuelle Verarbeitung des Gehirns
erfordern. Zum Beispiel müssen die Probanden beim ersten Logical die Tiere richtig ausmalen und beim
zweiten Logical die Kerzen auf der Torte zählen.
Durch die vielen verschiedenen Komponenten bei Logicals wie Sprache, Bilder, Farben und Zahlen
muss sich das Gehirn mehr anstrengen beziehungsweise muss die Konzentration gesteigert werden.
Abbildung 1: Beim Logical „Alles Gute zum
Geburtstag“ müssen mit Hilfe der Sätze die Kästchen
(Name des Kindes, Farbe der Kerzen und Alter)
ausgefüllt werden.
(Quelle: Stucki, Barbara. Logicals, Lesen-verstehen-
kombinieren, 2012)
Nebst diesen Logikrätseln, von welchen es in den Tests für die Primarschüler insgesamt drei
unterschiedliche hatte, werden weitere logische Denkaufgaben eingesetzt. Die sogenannten
„Denksportaufgaben“ sind meist kleine Problemstellungen, Textaufgaben oder Bilder, wo gewisse
Zahlen oder Muster gesucht werden.
Abbildung 2 (links): Eine
Beispielaufgabe aus dem „Papageien“-
Test: Man soll die Anzahl der
benötigten Würfel zählen.
(Quelle: Woolley, Derek. 5 Minuten
Logik-Knacker)
Abbildung 3 (rechts): Eine weitere
Beispielaufgabe aus dem „Papageien“-
Test: Durch Wegnehmen von vier
Streichhölzern, soll man nur noch zwei
Quadrate sehen. (Quelle: Woolley,
Derek. 5 Minuten Logik-Knacker)
11
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Aus diesen Unterlagen sind zwei unterschiedliche aber mehrheitlich entsprechende Tests entstanden.
Folgend werden sie unterschieden nach ihren ersten Aufgaben, die „Papageien“ und „Pizzas“ lauten.
4.3.2 Testinhalt für die Sekundarschüler
Die Inhalte des Tests für die Schüler der 8. Klasse (14 – 15 Jahre alt) sind ähnlich wie bei den Tests für
die jüngeren Probanden. Natürlich sind diese niveaugerecht anspruchsvoller zusammengestellt.
Auf der ersten Seite ist ein einfaches Sudoku mit nur sechs Felder beziehungsweise den Zahlen eins bis
sechs vorhanden. Sudoku ist ein Zahlenrätsel, bei welchem man die fehlenden Zahlen nach gewissen
Regeln in dem Raster eintragen soll. Da es sehr bekannt und beliebt ist, dient es bei diesem Test als
Einstiegsaufgabe, damit die Schüler sich gut auf den konzentrierten Zustand vorbereiten können.
Nach dem Sudoku folgen zwei Logicals (siehe oben), von welchen das erste einfacher ist als das zweite.
Bei diesen werden ebenfalls verschiedene Fähigkeiten verlangt, beispielsweise den Eisbecher richtig
auszumalen oder die komplizierten Namen von Amphibien korrekt einzutragen. Im Gegensatz zu den
Aufgaben für die Primarschüler folgt als Abschlussaufgabe „Knobeleien mit Streichhölzern“. Dabei ist
die Vorstellungskraft der Schüler notwendig, da durch „Umlegen“ der Streichhölzer die gewünschte
Form gebildet werden soll.
Auch hier gibt es zwei verschiedene Tests, die folgend „Test 1“ (T1) und „Test 2“ (T2) heissen.
4.4 Vorbereitungsdossier
Bei „neuen“ Aufgaben oder Übungen, mit denen man nicht vertraut ist oder solche noch nie gelöst hat,
ist es schwierig diese beim ersten Mal gut zu lösen. Löst man sie jedoch ein zweites Mal, auch wenn es
sich lediglich um ähnliche Aufgaben handelt, ist ein extremer Lerneffekt zu beobachten. Auf diese
Feldarbeit zugeschnitten bedeutet dies: Wenn ein Schüler bis jetzt noch nie oder nur selten logische
„Denksportaufgaben“ gelöst hat, wird er beim ersten Durchgang wahrscheinlich eher viele Fehler tun.
Bei einem zweiten Durchgang wird er die Aufgaben schneller und besser begreifen können und somit
eine höhere Punktzahl erreichen. Dies ist der Lerneffekt, der entsteht, wenn man etwas zum ersten
respektive dann zum zweiten Mal macht. Um diesen Lerneffekt zu umgehen, werden die Probanden im
Vorfeld verschiedenste Übungen in diesem Bereich lösen. Folglich sind sie mit den gestellten
Testaufgaben vertraut. Die Vorbereitung wird in einem Dossier gebündelt und den Testpersonen zwei
Wochen vor dem Test abgegeben. Somit können sich diese intensiv darauf einstellen, um nicht bei der
ersten Testdurchführung geschockt zu sein, sowie bei der zweiten viel bessere Ergebnisse zu erzielen.
12
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Im Vorbereitungsdossier sind Aufgaben in Form von Logicals und weiteren „Denksportaufgaben“,
sowie „Streichholzlegen“ oder Sudokus vorhanden. Pro Aufgabentyp hat es zwischen zwei bis drei
Aufgaben, weiter wurden den Dossiers die Lösungen angehängt.
Die Unterlagen wurden aus Ordnern genommen, welche von den Lehrerinnen empfohlen wurden. Diese
kennen das Niveau der Schüler, sowie die vorhandenen Materialien. Aus den Materialordnern wurden
die Tests sowie die Vorbereitungsaufgaben entsprechend zusammengefügt.
4.5 Musik
Bei dieser Feldarbeit sind die Musik sowie die Auswahl der Lieder entscheidend. Es gibt verschiedene
Bereiche der Musik, welche einen konzentrierten Zustand fördern. In den wissenschaftlichen Studien
und in der Sachliteratur ist man sich mehrheitlich einig, klassische und Barockmusik für solche
Experimente zu verwenden. Die Vorteile der klassischen sowie der Barockmusik liegen darin, dass sie
meist eine beruhigende Musik ist. Natürlich gibt es auch sehr wilde klassische Stücke, doch wurden für
dieses Experiment ruhigere Lieder gewählt. Es wird behauptet, dass „beim Hören klassischer Musik
(insbesondere beim Hören von Mozart-Musik) eine weite Teile des Gehirns erfassende kohärente
Gamma-Band-Aktivität (siehe 7. Kapitel) auftritt“13 Laut Quast (2005) hat die klassische und die
Barockmusik meistens 60 – 70 Schläge pro Minute, welches einer guten und entspannten
Herzschlagfrequenz entspricht. Im Gegensatz zu Jänckes Aussage wird dadurch einen Alpha-Zustand
(siehe 7. Kapitel) geweckt, welcher geeignet ist, um Informationen aufzunehmen.14
Nebst der klassischen und der Barockmusik hätte auch die Möglichkeit bestanden, die Lieblingsmusik
der Einzelpersonen miteinzubeziehen. Ein Vorteil wäre, dass die Testperson, die Musik nach eigenem
Geschmack auswählt. Dies zusätzlich zu beachten, hätte den Umfang dieser Arbeit gesprengt.
Bei der Liederwahl wurden Empfehlungen von Ulrike Quast verwendet, die sie in ihrem Buch „Leichter
lernen mit Musik“ (2005) 15 aufgelistet hat. Schlussendlich stellt sich die Liederliste wie folgt
zusammen:
� Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur, KV 299, 2. Satz
13 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 290 14 Quast, Ulrike. Leichter lernen mit Musik. Theoretische Prämissen und Anwendungsbeispiele für Lehrende und Lernende. Bern 2005, S. 52 15
Quast, Ulrike. Leichter lernen mit Musik. Theoretische Prämissen und Anwendungsbeispiele für Lehrende und Lernende. Bern 2005, S. 113+114
13
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
� Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie Nr. 36 in C-Dur, KV 425
� Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie Nr. 34 in C-Dur, KV 338 (I. Allegro vivace)
� Antonio Vivaldi, Le Quattro Stagioni, la Primavera
� Johann Sebastian Bach, 1. Konzert (BWV 1046) in F-Dur von „Brandenburgische Konzerte“
4.6 Testdurchführung
Das Experiment wurde an verschiedenen Tagen und an verschiedenen Standorten durchgeführt.
Zwischen den beiden Testphasen waren in der Sekundarschule eine Woche und in der Primarschule fünf
Tage vergangen.
Die erste Durchführung in Einsiedeln fand mit Musik statt. Da es Montagmorgen, den 24. Juni 2013 um
8.15 Uhr war, kann man annehmen, dass die Schüler vielleicht noch etwas müde waren. Der Test wurde
im vertrauten Klassenzimmer gelöst und dauerte genau 30 Minuten, wobei einige Testpersonen schon
früher fertig waren. Da es wie erwähnt zwei unterschiedliche Tests gab, löste die eine Hälfte der Klasse
in der ersten Woche T1 und die andere T2. Eine Woche später, also bei der zweiten Durchführung
derselben Klasse ohne Musik, wurden die beiden Tests vertauscht. Damit sollte beobachtet werden, ob
die Tests unterschiedlich schwer sind und vielleicht somit die Resultate verfälschen. Man nimmt an,
dass die Probanden am einen Tag T1 lösen und eine Woche später T2. Kann man eine Verbesserung
oder eine Verschlechterung der Ergebnisse beobachten, wäre dies vielleicht aufgrund der
unterschiedlichen Ansprüche der Teste der Fall und nicht wegen des Musikeinflusses.
Die weitere Versuchsdurchführung begann am Tag darauf am 25. Juni 2013 mit der zweiten
Sekundarklasse in Einsiedeln, ebenfalls um 8.15 Uhr. Dieses Mal wurde jedoch keine Musik abgespielt.
Es war also eine übliche Prüfungssituation für die Schüler, da es wieder in der vertrauten Umgebung,
das heisst im jeweiligen Klassenzimmer, stattfand.
Eine Woche später wurde der Test am Dienstag mit Musik und am Montag ohne Musik durchgeführt
und T1 und T2 jeweils ausgetauscht.
Der Ablauf des Experimentes in der Primarschule Waldegg in Horgen verlief identisch. Jedoch war die
erste Durchführung bei beiden Klassen am Donnerstag, den 27. Juni 2013 zwischen 9.00 und 11.00 Uhr
und die zweite zur selben Zeit am Dienstag, den 2. Juli 2013. Am Donnerstag wurde in der Klasse von
Simone Augustin keine Musik abgespielt, hingegen bei Lilian Dünner schon.
14
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
4.7 Auswertungen
Im folgenden Unterkapitel werden ausführlich die Überlegungen der Ausgänge des Experimentes
beschrieben. Beim Korrigieren sind einige Probleme aufgetreten, wobei die Lösungsprozesse nun
erläutert werden.
4.7.1 „Montagsklasse“ und „Dienstagsklasse“ der Sekundarschule Einsiedeln
Obwohl die beiden Tests, T1 und T2, identisch aufgebaut sind, sind die maximal zu erreichenden
Punktzahlen abweichend. Dieser kleine Unterschied durch einen Faktor angepasst werden. Bei der
Auswertung dieser Tests ist stark aufgefallen, das T2 einfacher gelöst wurde. Die grosse Mehrheit
konnte den Test knapp fehlerfrei und in wenig Zeit lösen. Durch Vergleichen der Ergebnisse sowie
durch Rückfragen bei den Schülern wurde dies bestätigt.Die Frage ist dabei, wie man diesen
Schwierigkeitsfaktor in der Auswertung und anschliessend in der Interpretation festhält?
Eine Korrektur mit Hilfe eines Faktors und somit mit einem „strengeren“ Notenmassstab brachte keine
erfolgreiche Wirkung. Man versuchte den Unterschied der Notendurchschnitte von T1 und T2 von der
„Montagsklasse“ und der „Dienstagklasse“ zusammenzuzählen und dann diesen Wert zu halbieren.
Dadurch ergab sich der Wert 1.2 beziehungsweise den Faktor 0.8 welchen man zu den
Notendurchschnitt des T2‘s multiplizierte. Die Notendurchschnitte wurden alle tiefer, zeigten aber für
diese Arbeit immer noch die gleichen Resultate, da hier die Differenz der Leistungen, dies kann eine
Steigerung, eine Senkung oder eine Stagnierung sein, betrachtet wird.
Nach weiteren Überlegungen wurde eine 2. Korrektur angewendet, um den Schwierigkeitsgrad nicht
einfach wegzulassen. Da muss jedoch ausdrücklich erwähnt werden, dass man davon ausgeht, dass ein
Lerneffekt verhindert wurde mittels der Vorbereitungsdossiers.
Bei der Montags – und Dienstagsklasse jeweils „mit Musik“ wurde die Differenz der Durchschnitte der
erreichten Punkte von T1 und T2 berechnet. Diese beiden Differenzen von Montag und Dienstag wurden
anschliessend zusammengezählt und dividiert. Der gleiche Prozess hat man bei den erreichten
Punktzahlen von Montag und Dienstag „ohne Musik“ gemacht. Die entstandenen Mittelwerte wurden
bei den jeweiligen T2-Durchschnitten subtrahiert.
15
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
4.7.2 Klasse Augustin und Klasse Dünner der Primarschule Waldegg
Bei den beiden Tests „Papageien“ und „Pizzas“ konnten jeweils gleich viele Punkte erreicht werden.
Des Weiteren sind beim Korrigieren keine gravierenden Unterschiede zwischen den Tests aufgefallen.
Es sind beim „Pizzas“-Test zwar oft bessere Resultate erzielt worden, man kann jedoch nicht genau
sagen, ob dieser einfacher war. Es war also bei der Auswertung dieser Tests keine weitere Korrektur
wie bei T2 der Sekundarschule nötig. Die Auswertung wurde nur dadurch angepasst, dass gewisse
Aufgaben aus dem Test gestrichen wurden. Einige Aufgaben, die niemand geschweige denn richtig
gelöst hat, wurden nicht bewertet.
16
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
5 Resultate
Im folgenden Kapitel werden die Resultate des Experimentes ersichtlich. Die Ergebnisse werden mittels
erreichten Punktzahlen angegeben. Die maximalen Punktzahlen können sich zwischen den Tests
unterscheiden, deshalb ist die erreichte Punktzahl immer in Relation zur gesamten Punktzahl zu
betrachten.
5.1 Primarschule Waldegg in Horgen
Die beiden Klassen der fünften Primarstufe wurden aufgeteilt nach den jeweiligen Lehrpersonen, Klasse
Augustin mit 19 Schülern und Klasse Dünner mit 17 Schülern. In den Klassen wurden bei jeder
Durchführung zwei unterschiedliche Tests ausgeteilt, bei denen jeweils eine maximale Punktzahl von
38 erreicht werden konnte.
5.1.1 Klasse Augustin
Bei der Klasse von Simone Augustin sind im Durchschnitt nur sehr minimale Unterschiede zu erkennen.
Abbildung 4: 1. Diagramm über den Klassendurchschnitt der erreichten Punkte: Im Schnitt wurden mit Musik 25.47 Punkte
erreicht, ohne Musik 24.55. Die Differenz der erreichten Punkte beträgt nur ungefähr 1 Punkt. Der Stichprobenraum besteht
aus 19 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
25.47 24.55
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der erreichten Punkte der ganzen Klasse
mit Musik
ohne Musik
17
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Um die einzelnen Resultate genauer zu betrachten, werden folgend die beiden Tests „Pizzas“ und
„Papageien“ getrennt dargestellt. Hier sind genauere Unterschiede zwischen den beiden
Durchführungen zu erkennen.
Abbildung 5: 1. Diagramm über den Durchschnitt beim „Papageien“-Test: Mit Musik wurden im Schnitt 24.17 Punkte erreicht,
ohne Musik 22.05. Der Unterschied beträgt ca. 2 Punkte. Die Standardabweichung ohne Musik beträgt
d = 11.05, was eine starke Streuung der Ergebnisse bedeutet. Der Schnitt mit Musik berechnet sich aus 9 Schülern, der ohne
Musik aus 10. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 6: 1.Diagramm über den Durchschnitt beim „Pizzas“-Test: Dieses Diagramm zeigt, dass mit Musik 26.65 Punkte
erzielt wurden und ohne Musik 27.33. Der Unterschied ist rund 0.7 Punkte. Die Stichprobengrösse beträgt beim Wert mit
Musik 10 Schüler und ohne Musik 9 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
24.1722.05
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der erreichten Punkte beim Test "Papageien"
mit Musik
ohne Musik
26.65 27.33
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der erreichten Punkte beim Test "Pizzas"
mit Musik
ohne Musik
18
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Folgend werden die Ergebnisse der beiden Halbklassen und der einzelnen Schüler dargestellt. Die eine
Gruppe der Klasse löste zuerst den „Pizzas“-Test mit Musik und eine Woche später den „Papageien“-
Test ohne Musik.
Abbildung 7: 1. Diagramm der
ersten Halbklasse Augustin, zuerst
„Pizzas“: Mit Musik beim „Pizzas“-
Test wurden im Schnitt 26.65 Punkte
erzielt, ohne Musik beim
„Papageien“-Test rund 22.05. Der
Unterschied beträgt 4.5 Punkte. Die
Halbklasse besteht aus 10 Schülern.
(Quelle: Luana Daneffel)
Die zweite Halbklasse löste demnach zuerst den „Papageien“-Test und anschliessend den „Pizzas“-Test.
Abbildung 8: Diagramm der
zweiten Halbklasse Augustin, zuerst
„Papageien“: Mit Musik beim
„Papageien“-Test wurden im Schnitt
24.17 Punkte erzielt, ohne Musik
beim „Pizzas“-Test rund 27.33. Der
Unterschied beträgt 3.16 Punkte. Die
Halbklasse besteht aus 9 Schülern.
(Quelle: Luana Daneffel)
Bis dahin sind nur immer die Mittelwerte der Klassen ob halb oder ganz gezeigt worden. Damit der
individuelle Aspekt nicht verloren geht, sollen auch die einzelnen Resultate der Probanden gezeigt
werden.
24.1727.33
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der Punkte der zweiten Halbklasse
mit Musik(Papageien)
ohne Musik(Pizzas)
26.65
22.05
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der Punkte der ersten Halbklasse
mit Musik(Pizzas)
ohne Musik(Papageien)
19
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Abbildung 9: 2. Diagramm der ersten Halbklasse Augustin: 6 Schüler haben bei der ersten Testdurchführung (d.h. mit Musik
– „Pizzas“-Test) besser abgeschnitten als bei der zweiten. 4 Schüler haben bei der zweiten Durchführung (ohne Musik –
„Papageien“-Test) besser abgeschnitten. Insgesamt waren es 10 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 10: 2. Diagramm der zweiten Halbklasse Augustin: 2 Schüler haben bei der ersten Testdurchführung (d.h. mit
Musik – „Papageien“-Test) besser abgeschnitten. 6 Schüler haben bei der zweiten Testdurchführung (ohne Musik – „Pizzas“-
Test) besser abgeschnitten. Eine Schülerin hat beide Male gleich viele Punkte erreicht. Insgesamt waren es 9 Schüler.
(Quelle: Luana Daneffel)
05
10152025303540
Vergleich der ersten Halbklasse
mit Musik (Pizzas) ohne Musik (Papageien)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Milena Nadja Massimo Anda Anesa Kenia Flora Elif Chimey
Vergleich der zweiten Halbklasse
mit Musik (Papageien) ohne Musik (Pizzas)
20
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
5.1.2 Klasse Dünner
Die Klasse von Lilian Dünner zeigt deutlichere Resultate als die Klasse von Simone. Bei dieser Klasse
wurden zuerst ohne Musik die beiden Tests gelöst.
Abbildung 11: 2. Diagramm über den Klassenschnitt der erreichten Punkte: Im Schnitt wurden ohne Musik 25.26 Punkte
erreicht, mit Musik 22.35. Die Differenz der erreichten Punkte beträgt ungefähr 3 Punkte. Der Stichprobenraum besteht aus 17
Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
25.2622.35
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der erreichten Punkte der ganzen Klasse
ohne Musik
mit Musik
21
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Wie vorhin beschrieben, werden nun auch die Ergebnisse getrennt betrachtet. Zuerst werden die
Resultate vom „Papageien“-Test gezeigt.
Abbildung 12: 2. Diagramm über den Durchschnitt beim „Papageien“-Test: Ohne Musik wurden im Schnitt 21.24 Punkte
erreicht, mit Musik 22.95 Punkte. Der Unterschied beträgt ca. 1.8 Punkte. Der Schnitt ohne Musik berechnet sich aus 7
Schülern, der mit Musik aus 10. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 13: 2. Diagramm über den Durchschnitt beim „Pizzas“-Test: Dieses Diagramm zeigt, dass ohne Musik 28.15
Punkte erzielt wurden und mit Musik 21.50. Der Abstand ist 6.65 Punkte. Die Standardabweichung ist hier bei 28.15
bemerkenswert gross (d = 9.62), dies bedeutet eine weite Streuung. Der Schnitt ohne Musik berechnet sich aus 10 Schülern,
der mit Musik aus 7 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
21.1422.95
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der erreichten Punkte beim Test "Papageien"
ohne Musik
mit Musik
28.15
21.50
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der erreichten Punkte beim Test "Pizzas"
ohne Musik
mit Musik
22
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Anschliessend werden noch die einzelnen Halbklassen dargestellt. Die eine Halbklasse löste als ersten
den „Pizzas“-Test. Es ist diese Gruppe, welche im Schnitt die höchste Punktzahl erreichte.
Abbildung 14: 1. Diagramm der
ersten Halbklasse Dünner, zuerst
„Pizzas“: Beim „Pizzas“-Test ohne
Musik sind im Schnitt 28.15 Punkte
erzielt worden, hingen beim
„Papageien“-Test mit Musik 22.95
Punkte. Der Unterschied beträgt also
5.2 Punkte. Diese Halbklasse
beinhaltet 10 Schüler. (Quelle: Luana
Daneffel)
Die zweite Halbklasse löste beim ersten Mal den „Papageien“-Test und beim zweiten Mal den „Pizzas“-
Test.
Abbildung 15: 1. Diagramm der
zweiten Halbklasse Dünner, zuerst
„Papageien“: Beim „Papageien“-
Test ohne Musik sind im Schnitt
21.14 Punkte erzielt worden,
hingegen beim „Pizzas“-Test mit
Musik 21.50 Punkte. Der
Unterschied beträgt folglich nur ca.
0.4 Punkte. Die Halbklasse
beinhaltet 7 Schüler. (Quelle: Luana
Daneffel)
21.14 21.50
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der zweiten Halbklasse
ohne Musik(Papageien)
mit Musik(Pizzas)
28.15
22.95
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Anz
ahl
Pun
kte
von
38
Durchschnitt der ersten Halbklasse
ohne Musik(Pizzas)
mit Musik(Papageien)
23
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Als Übersicht der Einzelpersonen dienen folgende Abbildungen.
Abbildung 16: 2. Diagramm der ersten Halbklasse Dünner: 7 Schüler von 10 erreichten ohne Musik beim „Pizzas“-Test
höhere Punktzahlen. Ein Schüler war besser mit Musik und die restlichen 2 waren beide Male gleich stark. Insgesamt waren es
10 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 17: 2. Diagramm der zweiten Halbklasse Dünner: 5 Schüler erreichten ohne Musik beim „Papageien“-Test tiefere
Punktzahlen. 2 Schüler erreichten mit Musik beim „Pizzas“-Test tiefere Punktzahlen. Die Unterschiede bei den ersten drei sind
überraschend klein. Insgesamt waren es 7 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
05
10152025303540
Vergleich der ersten Halbklasse
ohne Musik (Pizzas) mit Musik (Papageien)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Gabriele Endrit Milica Vjeko Blend Esmeralda Lindton
Vergleich der zweiten Halbklasse
ohne Musik (Papageien) mit Musik (Pizzas)
24
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
5.2 Sekundarschule I in Einsiedeln
Nun werden die Resultate der beiden Klassen von Michael Jud erläutert. Die Montagsklasse besteht aus
17 Schülern und die Dienstagsklasse aus 16. Bei T1 konnten insgesamt 24.5 Punkte erreicht werden,
wobei beim T2 nur 22.5. Wie bereits erklärt, wurden die „T2-Punkte“ mittels eines Faktors der
maximalen Punktzahl von 24.5 angepasst, um die erreichten Punkte zu vergleichen.
5.2.1 Montagsklasse
Bei der Klasse am Montag wurde zuerst Musik abgespielt. In dieser Klasse sind oftmals nur kleine
Unterschiede in den Resultaten zu erkennen.
Abbildung 18: 3. Diagramm über den Klassendurchschnitt der erreichten Punkte: Es wurden im Schnitt bei der ersten
Durchführung mit Musik 20.03 Punkte erzielt und bei der zweiten sprich ohne Musik 22.12. Punkte. Dies ergibt eine Differenz
von ca. 2 Punkten. Die Klasse hat 17 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
20.0322.12
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte der ganzen Klasse
mit Musik
ohne Musik
25
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Nun werden die Resultate der beiden Tests, T1 und T2, einzeln dargestellt.
Abbildung 19: 1. Diagramm über den Durchschnitt bei T1: Mit Musik sind 18.06 Punkte erzielt worden und ohne Musik 21
Punkte. Der Unterschied beträgt also rund 3 Punkte. Die Gruppe „mit Musik“ besteht aus 9 Schülern, die Gruppe „ohne Musik“
aus 8 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 20: 1. Diagramm über den Durchschnitt bei T2: Es wurden mit Musik im Schnitt 22.25 Punkte erzielt und ohne
Musik 23.11 Punkte. Die Differenz liegt bei weniger als einem Punkt. Mit Musik haben T2 8 Schüler gelöst und ohne Musik
9 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
18.06
21.00
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte bei "T1"
mit Musik
ohne Musik
22.2523.11
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte bei "T2"
mit Musik
ohne Musik
26
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Anschliessend an die Übersichten von T1 und T2 folgen die Übersichten der Halbklassen und der
Schüler. Die erste Halbklasse löste zuerst T1 mit der Hintergrundmusik, eine Woche später T2 in Stille.
Abbildung 21: 1. Diagramm der ersten Halbklasse vom Montag, zuerst T1: Bei der ersten Durchführung mit Musik erzielte
diese Halbklasse im Durchschnitt 18.06 Punkte und bei der zweiten Durchführung folglich ohne Musik 23.11 Punkte. Die
Differenz ist demnach rund 5 Punkte. Die erste Halbklasse beinhaltete 9 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
Bei der zweiten Halbklasse war die Reihenfolge umgekehrt, das heisst zuerst T2 mit Musik und dann
T1 ohne Musik.
Abbildung 22: 1. Diagramm der zweiten Halbklasse vom Montag, zuerst T2: Bei der ersten Durchführung erzielte diese
Halbklasse im Durchschnitt 22.25 Punkte und bei der zweiten Durchführung 21 Punkte. Die Differenz ist demnach 1.25 Punkte.
Die Standardabweichungen sind etwas gross, bei T2 ist d = 2.82 und bei T1 ist d = 3.06. Die zweite Halbklasse beinhaltet 8
Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
Die Vergleiche der Einzelnen werden hier kurz aufgezeigt.
18.06
23.11
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der Punkte der ersten Halbklasse
mit Musik (T1)
ohne Musik (T2)
22.2521.00
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der Punkte der zweiten Halbklasse
mit Musik (T2)
ohne Musik (T1)
27
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Abbildung 23: 2. Diagramm der ersten Halbklasse vom Montag: Alle 9 Schüler haben beim T2 ohne Musik eine höhere
Punktzahl erzielt als beim T1 mit Musik. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 24: 2. Diagramm der zweiten Halbklasse vom Montag: Es haben 4 Schüler bei T1 (ohne Musik) besser
abgeschnitten als bei T2. Die restlichen 4 Schüler haben bei T2 (mit Musik) besser abgeschnitten. Die Unterschiede sind oft
sehr gering ausser bei Marko. (Quelle: Luana Daneffel)
0
3.57
10.5
14
17.521
24.5
NadineW.
Jasmin Tanja Marco Marius NadineF.
Philippe Marc Noah
Erreichte Punkte der ersten Halbklasse
mit Musik (T1) ohne Musik (T2)
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Valdrin Benjamin Rahel Marko Patricia Nathalie Andrea Marina
Erreichte Punkte der zweiten Halbklasse
mit Musik (T2) ohne Musik (T1)
28
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
5.2.2 Dienstagsklasse
Mit der Klasse, die am Dienstag geprüft wurde, wurde beim ersten Mal keine Musik abgespielt. Erst
eine Woche später lösten sie die Tests mit Hintergrundmusik.
Abbildung 25: 4. Diagramm über den Klassendurchschnitt der erreichten Punkte: Es wurden im Schnitt bei der ersten
Durchführung ohne Musik 18.98 Punkte, mit Musik 21.52 Punkte. Der Unterschied beträgt 2.54 Punkte. Der Stichprobenraum
besteht aus 16 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
18.98
21.52
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte der ganzen Klasse
ohne Musik
mit Musik
29
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Folgend sind wieder die beiden Tests einzeln zu sehen.
Abbildung 26: 2. Diagramm über den Durchschnitt bei T1: Ohne Musik sind 15.22 Punkte erzielt worden und mit Musik 21.43
Punkte. Der Abstand beträgt folglich 6.21 Punkte. Die Gruppe die T1 ohne Musik löste, besteht aus 9 Schülern, die andere aus
7 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 27: 2. Diagramm über den Durchschnitt bei T2: Es wurden ohne Musik im Schnitt 23.80 Punkte erzielt und mit
Musik 21.60 Punkte. Der Abstand beträgt also 2.2 Punkte. Ohne Musik haben T2 7 Schüler gelöst und mit Musik 9 Schüler.
(Quelle: Luana Daneffel)
15.22
21.43
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte bei "T1"
ohne Musik
mit Musik
23.80
21.60
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte bei "T2"
ohne Musik
mit Musik
30
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Es folgen wieder die Diagramme der jeweiligen Halbklassen und Einzelpersonen. Hier löste die erste
Halbklasse T1 ohne Musik, eine Woche später T2 mit Musik.
Abbildung 28: 1. Diagramm der ersten Halbklasse vom Dienstag, zuerst T1: Die erste Durchführung fand ohne Musik statt,
im Schnitt erreichten die Schüler bei T1 15.22 Punkte. Bei der zweiten Durchführung mit Musik und beim Lösen von T2
erreichten sie 21.60 Punkte. Die Differenz liegt somit bei 6.38 Punkten. Die erste Halbklasse hat 9 Schüler.
(Quelle: Luana Daneffel)
Die andere Hälfte der Klasse löste ohne Musik den T2 und eine Woche danach den T1 mit
Hintergrundmusik.
Abbildung 29: 1. Diagramm der zweiten Halbklasse vom Dienstag, zuerst T2: Diese Hälfte löste zuerst T2 und erzielte dabei
im Schnitt 23.80 Punkte und bei der zweiten Durchführung sprich beim Lösen von T1 mit Hintergrundmusik erzielten sie 21.43
Punkte. Die Differenz liegt demnach bei 2.37 Punkten. Die Halbklasse hat 7 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
15.22
21.60
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der Punkte der ersten Halbklasse
ohne Musik (T1)
mit Musik (T2)
23.80
21.43
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der Punkte der zweiten Halbklasse
ohne Musik (T2)
mit Musik (T1)
31
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Als nächstes werden wiederum die Vergleiche der Einzelpersonen aufgezeigt.
Abbildung 30: 2. Diagramm der ersten Halbklasse vom Dienstag: 8 Schüler haben mit Musik beim Lösen von T2 besser
abgeschnitten. Nur jemand war ohne Musik besser. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 31: 2. Diagramm der zweiten Halbklasse vom Dienstag: 4 Schüler haben ohne Musik besser abgeschnitten wieder
beim Lösen von T2. Nur zwei haben weniger Punkte ohne Musik erreicht. Einer hat beide Male die volle Punktzahl erreicht.
Insgesamt sind es 7 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Michi Noah Ella Aldo Laura Jeanine Julia Nino Aranja
Erreichte Punkte der ersten Halbklasse
ohne Musik (T1) mit Musik (T2)
0
3.5
7
10.514
17.5
21
24.5
Tanja Jérôme Fabian BenjaminF.
Steffi Sandra Chantal
Erreichte Punkte der zweiten Halbklasse
ohne Musik (T2) mit Musik (T1)
32
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
5.3 Sekundarschule mit Schwierigkeitsfaktor
Wegen der Feststellung, dass Test 2 einfacher war, hat man einen Schwierigkeitsgrad miteinberechnet
(siehe Kapitel 4.5.1). Anschliessend werden zuerst die veränderten Diagramme der Montagsklasse
gezeigt.
Abbildung 32: Diagramm der Montagsklasse mit Korrektur bei T2: Mit Musik wurden durch die Korrektur anstatt 22.25 nur
20.07 Punkte erreicht. Ohne Musik wurden durch die Korrektur anstatt 23.11 nur 17.77 Punkte erreicht. Der Stichprobenraum
besteht mit Musik aus 8 und ohne Musik aus 9 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
Die beiden nächsten Diagramme zeigen die korrigierten Werte der Halbklassen vom Montag.
Abbildung 33: Diagramm der ersten Halbklasse der Montagsklasse mit Korrektur bei T2: Mit der Korrektur wurden nun ohne
Musik 17.77 Punkte im Schnitt erreicht. Dies sind 5.34 Punkte weniger als ohne Korrektur (23.11 Punkte). Die Werte
berechneten sich aus 9 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
20.07
17.77
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte bei "T2" mit Korrektur
mit Musik
ohne Musik
18.06 17.77
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der Punkte der ersten Halbklasse mit Korrektur
mit Musik (T1)
ohne Musik (T2)
33
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Abbildung 34: Diagramm der zweiten Halbklasse der Montagsklasse mit Korrektur bei T2: Mit der Korrektur wurden mit
Musik nun 20.07 Punkte erreicht, wobei es ohne der Korrektur 22.25 Punkte waren. Dadurch ist der Wert mit Musik kleiner
als der Wert ohne Musik. Die Werte berechneten sich aus 8 Schülern. (Quelle: Luana Daneffel)
Die folgenden Diagramme beziehen sich auf die Dienstagsklasse.
Abbildung 35: Diagramm der Dienstagsklasse mit Korrektur bei T2: Ohne Musik wurden durch die Korrektur 18.46 Punkte
erreicht, das sind ebenfalls 5.34 Punkte weniger als ohne Korrektur. Mit Musik wurden 19.41 Punkte anstatt 21.6 erreicht. Der
Abstand ist lediglich 0.29. Ohne Musik haben hier 7 Schüler teilgenommen, mit Musik 9. (Quelle: Luana Daneffel)
20.07 21.00
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der Punkte der zweiten Halbklasse mit Korrektur
mit Musik (T2)
ohne Musik (T1)
18.4619.41
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der erreichten Punkte bei "T2" mit Korrektur
ohne Musik
mit Musik
34
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Abbildung 36: Diagramm der ersten Halbklasse vom Dienstag mit Korrektur bei T2: Es wurden mit der Korrektur mit Musik
19.41 Punkte erreicht. Dieses Diagramm zeigt sehr hohe Standardabweichungen, bei T1 ist d = 5.17 und bei T2 ist
d = 2.99. Diese Halbklasse beinhaltete 9 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
Abbildung 37: Diagramm der zweiten Halbklasse der Dienstagsklasse mit Korrektur bei T2: Mit der Korrektur sind ohne
Musik bei T2 18.46 Punkte erzielt worden. Damit liegt der Wert von T2 unter dem Wert von T1, welcher 21.43 Punkte beträgt.
Diese Halbklasse beinhaltete 7 Schüler. (Quelle: Luana Daneffel)
15.22
19.41
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der ersten Halbklasse mit Korrektur
ohne Musik (T1)
mit Musik (T2)
18.46
21.43
0
3.5
7
10.5
14
17.5
21
24.5
Anz
ahl
Pun
kte
von
24.5
Durchschnitt der zweiten Halbklasse mit Korrektur
ohne Musik (T2)
mit Musik (T1)
35
KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
6 Diskussion
6.1 Interpretation der Resultate
Die Resultate sind vielseitig zu betrachten und sehr unterschiedlich. Deshalb kann nicht nur eine
Antwort auf die gestellten Fragen gegeben werden. Es ist schwierig, aus den erhaltenen Resultaten auf
Allgemeinheiten zu schliessen, da die Werte klar aufzeigen, dass der Einfluss der Musik vom Zuhörer
abhängig. Dass will heissen, dass einzelne Probanden mit der Musik effektiv besser abschnitten und
durch Rückfragen bestätigten, sich mit Musik besser konzentrieren zu können. Dann wiederum gibt es
andere, die die Musik störend empfanden und dadurch abgelenkt wurden.
Bei den Primarschülern ist aufgefallen, dass die Unterschiede oftmals sehr gering sind. Gerade bei der
Klasse Augustin sind in den Durchschnitten nur Differenzen von zwei bis vier Punkten zu erkennen. Es
zeigt sich jedoch im einzelnen Schülervergleich (siehe Abbildungen 9 und 10), dass die Unterschiede
unter den Schülern sehr gross sind. Das heisst, dass einige mit Musik viel besser waren als ohne. Gerade
in der ersten Halbklasse sind viele mit Musik um einige Punkte besser als ohne. Diese Gruppe löste dann
jedoch den „Pizzas“-Test, welcher eher der einfachere von beiden war. Bei der Klasse Dünner sind die
Unterschiede im Schnitt zwar etwas grösser, obwohl die einzelnen Ergebnisse nur kleine Veränderungen
zeigen (siehe Abbildungen 16 und 17). Bei dieser Klasse sind die Schüler meist ohne Musik besser
(siehe Abbildung 16). Das kann jedoch auch hier am einfacheren „Pizzas“-Test liegen.
Grundsätzlich sind bei den Primarschülern die Unterschiede sehr vielseitig. Es ist anzunehmen, dass
viele Kinder, durch die Musik abgelenkt wurden. Dies wurde teilweise schon bei der Testdurch-führung
festgestellt, da viele Kinder auf die Musik mit Kichern reagierten oder bei einem Liederwechsel erstaunt
aufblickten. Die hohen Standardabweichungen zeigen an, wie gross die Streuung der Resultate ist. Die
Mittelwerte sind oft wenig aussagekräftig, weil die Berechnung aus sehr verschiedenen Ergebnissen
entstanden ist. Die Durchschnittsergebnisse zeigen deshalb nicht immer die Realität des Einzelnen an.
Eine andere interessante Beobachtung bei der Primarschule betrifft den „Papageien“-Test. Es sind bei
ihm vermehrt Schwierigkeiten aufgetaucht, egal ob mit oder ohne Musik. Man nimmt also an, dass
dieser schwieriger ist. Der anspruchsvollere „Papageien“-Test wurde jedoch bei beiden Klassen jeweils
mit Musik besser gelöst (siehe Abbildungen 5 und 12), was heisst, dass die Musik beim schwierigeren
Test mit höherem Konzentrationsanspruch unterstützend wirkte. Der einfachere „Pizzas“-Test wurde im
Gegenteil ohne Musik zwei Mal besser gelöst, dies ist stark bei der Klasse Dünner der Fall (siehe
Abbildungen 6 und 13).
Die Unterschiede bei den Sekundarschülern variieren ähnlich wie bei den Primarschülern. Es kann keine
klare Aussage bezüglich des Altersunterschieds der Teilnehmenden gemacht werden. Es ist zu
vermuten, dass die Sekundarschüler den Musikeinfluss etwas mehr gewohnt sind, und deshalb nicht so
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
stark wie die jüngeren Probanden auf die Musik reagierten. Diese Annahme kann durch die Aussagen
des Fragebogens bestätigt werden. Die Sekundarschüler haben vermehrt angegeben, mehrmals täglich
Musik zu hören (siehe Kapitel 6.1.2)
Bei den 14-15 jährigen Probanden sind die Unterschiede im Schnitt ebenfalls sehr klein. Im Gegensatz
zeigen diese Schüler meist ähnliche Resultate, nicht wie bei den jüngeren Vergleichsgruppen. In den
Abbildung 23 und 31 sind je eine Halbklasse der Sekundarklassen zu sehen, welche mit Musik eher
schlechter abschnitten; sie lösten beide Male den schwierigeren T1.
Die Standardabweichungen bei den Sekundarklassen sind generell kleiner als bei den Primarklassen.
Die Durchschnittswerte sind demnach aussagekräftiger, da die die Schüler sich im ähnlichen Rahmen
befinden und nicht so verstreut sind.
Beim Experiment wurde die eine Klasse zuerst mit Musik getestet, die andere ohne, um den Einfluss
der Reihenfolge der Musik zu beobachten. Die Feldarbeit zeigt, dass dies keine Rolle spielt.
Die Frage, ob die Musik einen Einfluss auf die Konzentration hat, wird mit ja beantwortet. Gemäss
dieser Feldarbeit wirkt sich die Musik jedoch nicht wie erwartet fördernd sondern eher hemmend auf
die Konzentrationsfähigkeit der Testpersonen aus, obwohl viele Probanden während der Testphase mit
Musik ruhiger und konzentrierter zu sein schienen. Laut den Resultaten sind bei den älteren Probanden
insgesamt 14 Schüler mit Musik und 17 Schüler ohne Musik besser. Bei den Jüngeren ist das Verhältnis
ähnlich, wobei 14 mit Musik und 18 ohne Musik besser sind.
Die Frage, ob klassische Musik das logische Denken fördert, kann diese Arbeit nicht beantworten. Die
Resultate sind dafür zu ungenau und zu unterschiedlich.
Die Frage des Altersunterschieds kann mit den Auswertungen der Fragebögen und der Resultate
teilweise beantwortet werden. Laut den Antworten der Fragebögen, sind die älteren Schüler sich
Musikkontakt mehr gewohnt. Sie reagierten nicht so stark auf die ihnen eher fremde Musik wie die
jüngeren Schüler. Die erreichten Punkte mit und ohne Musik waren bei den Sekundarschülern im
ähnlichen Rahmen, die Punkte der Primarschüler variierten stark.
6.1.1 Interpretation der Korrektur bei den Sekundarschülern
Mithilfe der Korrektur wurden die Punkte auf ein ähnliches Niveau gebracht. Die erreichten
Durchschnittspunkte von T2 sind dadurch im ähnlichen Rahmen von T1. Für die Interpretation bedeutet
dies, dass mehrheitlich ein positiver Effekt zu erkennen ist. Ohne Korrektur war vor allem die
Montagsklasse ohne Musik besser. Mit Korrektur änderte dies stark, das heisst, die Montagsklasse
erzielte mit Musik einen höheren Schnitt. Hätte man also den Schwierigkeitsfaktor bei dieser Klasse
ausser Acht gelassen, würde man einen negativen, verfälschenden Effekt feststellen. Bei der
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Dienstagsklasse waren die Schüler ebenfalls mit Musik etwas schlechter. Nach der Korrektur ist diese
Klasse, ähnlich wie die vom Montag, jedes Mal besser mit Musik.
Das Fazit der Korrektur ist, dass diese erforderlich war, um falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden.
Das heisst, dass meistens die Werte von T2 höher waren, egal ob mit oder ohne Musik (siehe
Abbildungen 21, 21, 28 und 29). Mit der Korrektur sind auch vermehrt positive Effekte durch die Musik
erkennbar (siehe Abbildung 32, 36 und 37), auch wenn diese oft nur sehr klein sind (siehe Abbildung
28).
6.1.2 Interpretation der Fragebögen
Mit den Antworten auf den Fragebögen kann man oft die Interpretation bezüglich des
Altersunterschiedes bestätigen. Die meisten Schüler, egal ob Primar – oder Sekundarschüler, sagen, sie
hören mehrmals am Tag Musik und tun oft nebenbei etwas anderes. Bei den Primarschülern gibt es
jedoch auch Schüler, welche nur „manchmal“ Musik hören und gleichzeitig eine andere Tätigkeit
ausüben. Bei der Frage, während welchen Tätigkeiten sie Musik hören, wurde am meisten „Während
der Hausaufgaben bzw. während des Lernens“ und „Während des Sports“ angekreuzt. Dies bedeutet,
dass die Schüler mehrmals mit Musik gelernt haben. Im Sport wird die Musik oft auch als
Motivationssteigerung gebraucht.
Mit der Frage „Wo und wann hörst du Musik?“ wollte man herausfinden, wie oft die Schüler
„Geräuschen ausgesetzt“ sind. Es wurde mehrheitlich „Überall (meistens mit Kopfhörern)“ angegeben.
Anschliessend an diese Frage, wurde die Frage nach dem Musikgeschmack gestellt. Bei den
Primarschülern ist vor allem „Rap und R&B“ beliebt, also rhythmische und „gesprochene“ Musik. Auf
die Frage, ob die Schüler klassische Musik hören, haben alle mit „Nie“ geantwortet. Dies erklärt, wieso
die Primarschüler also sehr überrascht wurden von der Musik und sich vielleicht daher mehr von ihr
ablenken liessen. Der Musikgeschmack bei den Sekundarschülern ist etwas verteilter. Die Kreuzchen
„Rock und Pop“, „Charts (aktuelle Lieder)“ und „Gemischt“ wurden ziemlich gleichmässig gewählt.
Jedoch ist auch hier die klassische Musik bemerkenswert unbeliebt, da bis auf sechs Schüler alle „nie“
klassische Musik hörten.
„Spielst du ein Instrument?“ war die letzte Frage. Es ist aufgefallen, dass die Sekundarschüler häufiger
ein Instrument spielen als die jüngeren Schüler. Bei den Primarklassen waren es nur je zwei bis drei
Schüler, die die Frage mit ja beantworteten. Bei den Sekundarklassen waren es sieben bis acht pro
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
Klasse. Dies ist deshalb sehr interessant, weil laut der Sachliteratur das Musizieren sehr gut für das
vernetzte Denken ist und damit die Intelligenz fördert. 16
6.2 Vergleich mit anderen Studien
Wenn man diese Maturaarbeit mit vorhandenen Studien vergleicht, fällt auf, dass die publizierten
Arbeiten und Metaanalysen Resultate mit einem positiven Effekt liefern. Bei den erwähnten Studien im
3. Kapitel wurde die Musik aber nicht parallel zur Aufgabenlösung gehört. Zum Beispiel wurde bei der
Studie von Rauscher und Shaw (1993) die Musik vor dem Lösen für nur 10 Minuten gehört. Des
Weiteren handelte es sich nur um Mozart Musik, wobei bei dieser Maturaarbeit auch Lieder von J.S.
Bach sowie von A. Vivaldi gespielt wurden. Eine weitere Abweichung zu den wissenschaftlichen
Studien ist die Aufgabenstellung. Meistens sind nur räumlich-visuelle Aufgaben wie zum Beispiel
einem Papier-Falte-Test verlangt, bei dieser Maturaarbeit wurden jedoch auch verschiedene andere
logische Aufgaben wie beispielsweise einem Sudoku gestellt. Die Ergebnisse sind zu ungenau, um
behaupten zu können, dass diese Maturaarbeit den vorhandenen wissenschaftlichen Arbeiten
widerspricht. Obwohl ein geringer Effekt und vermehrt ein negativer Effekt durch die Musik erkennbar
wurde, ist dies nur eine knappe Mehrheit; nicht viel weniger Probanden zeigten einen positiven Effekt.
Die Begründung einer Steigerung der Leistung bezieht sich in der Literatur oft auf den Zustand des
Gehirns, den die Musik erreicht um gut räumlich-visuelle Aufgaben zu lösen. Weiter wird sogar eine
Verbesserung des Intelligenzquotienten festgestellt. Bei dieser Arbeit begründet man es nicht mit einer
Verbesserung der logischen Denktätigkeit sondern eher mit einem konzentrierteren und beruhigteren
Zustand der Testpersonen. Dies ist aber nur eine Vermutung, da ja nicht die Konzentration direkt
gemessen wurde.
6.3 Schlussfolgerung
Wie bereits erwähnt, können nicht alle gestellten Fragen klar beantwortet werden. Die Resultate haben
gezeigt, dass das Hören von Musik während des Lösens von logischen Denkaufgaben einen Einfluss
hat. Dieser kann sehr unterschiedlich sein. Die klassische Musik im Hintergrund wirkte bei einigen eher
negativ und ablenkend und bei anderen unterstützend. Mehrheitlich wurden jedoch mit Musik
schlechtere Resultate erzielt. Vergleicht man diese Arbeit mit vorhandenen Arbeiten muss unterschieden
werden, welche Musik (nur Mozart Musik oder auch andere klassische Stücke) und wann die Musik
(vor oder während der Aufgabenstellung) eingesetzt wird. Diese Maturaarbeit kann
16 Becker, Martin W., Viele Vorteile für „Musik-Kinder“, Der Einfluss klassischer Musik auf Kinder und Jugendliche, in denkbar
anders, http://www.denkbaranders.de/themenschwerpunkte/bildung/viele_vorteile_fuer_musik-kinder_.html, 10.10.2013
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
der vorhandenen Sachliteratur nur teilweise widersprechen, da die Ergebnisse zu unterschiedlich sind
und die Mehrheit mit einem negativen Effekt sehr klein ist.
6.4 Analyse der gesamten Arbeit
Diese Maturaarbeit kann die Fragestellungen nicht genau klären, da die Resultate zu unterschiedlich
sind und sich somit oft widersprechen. Es kann auch daran liegen, dass die Auswertung der Resultate
zu ungenau war. Bei der Auswertung ist aufgefallen, dass die Tests teilweise unterschiedlich schwierig
waren. Der Aufbau der Tests müsste identischer sein. Das heisst, dass bei beiden Tests gleiche Aufgaben
gestellt werden, jedoch beispielsweise mit anderen Zahlen. Der Umfang der Tests hätte kleiner sein
können, da die Testpersonen teilweise unter Zeitdruck gerieten.
Die Stichprobe dieser Arbeit ist für einen wissenschaftlichen Anspruch zu klein (Klassen mit lediglich
16 – 19 Schülern). Es wäre möglich gewesen bei der Auswertung, die vier Testgruppen jeweils zu zweit
zusammen zu nehmen, jedoch könnte dann nicht mehr verglichen werden, ob die Reihenfolge (zuerst
mit Musik und dann ohne Musik beziehungsweise umgekehrt) einen Einfluss hat.
Oben wurde bereits erläutert, dass die Ergebnisse zu ungenau respektive zu unterschiedlich sind. Die
Ergebnisse stellen hier noch eine weitere Fehlerquelle dar. Es wird bei der Auswertung der Ergebnisse
nicht berücksichtigt, in welcher Verfassung der Schüler war, welcher Tag oder welche Zeit es war. Es
muss also nicht an der Musik liegen, wie gut ein Schüler oder eine Schülerin den Test lösen konnte.
Die Schwierigkeit bei dieser Arbeit war schliesslich vor allem die Auswertung der Resultate und
anschliessend die richtige Interpretation. Es musste intensiv reflektiert werden, was die Ergebnisse
wirklich aussagen. Dabei ist es ebenfalls sehr anspruchsvoll, dies mit den vorhandenen Studien zu
vergleichen.
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
7 Glossar
� Suggestopädie, auch Superlearning genannt, ist eine Lernmethode seit 1960, welche versucht
das Lernen durch gewisse Reize zu optimieren. Durch „visuelle, auditive und kinästhetische
Reize“17 soll der Lernende in einen „Alpha-Zustand“ gebracht werden und dadurch effizienter,
motivierter und somit lockerer lernen. Auch die Gedächtnisleistung soll dabei erhöht werden.18
� Metaanalysen schliessen immer mehrere Experimente zusammen. Man möchte beispielsweise
einen Effekt bestätigen und um dies zu tun, nimmt man vorhandene Versuche und wiederholt
diese. Die sogenannten Replikationen werden zusammengefasst zu einer Metaanalyse.19 Kurz
gesagt von Gene V. Glass: Analysis of analyses. 20
� Kognitiv kommt von Kognition und beschreibt den Denkvorgang, die Wahrnehmung, das
Lernen und Merken und weitere Funktionen, die man vor allem erkenntnismässig erlernt. 21
� Ein Gamma-Band ist ein Frequenzbereich, welches ein bestimmtes Schwingungsmuster von
Hirnwellen angibt. Es gibt verschiedene Frequenzbänder, die sich zwischen 2 – 100 Hz
ansiedeln. Diese Frequenzbänder entsprechen jeweils einem Bewusstseinszustand. Das
Gamma-Band ist in der Forschung am beliebtesten, da es um das „Zusammenführen und
Synchronisieren weit entfernter Funktionsmodule im Gehirn“ geht. 22
� Der Alpha-Zustand ist ein entspannter Zustand, wo durch das Gehirn sehr viele ruhige
Alpha-Wellen „strömen“. 23
17 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitivien Psychologie. Bern 2009, S.201 18 Suggestopädie, http://lexikon.stangl.eu/484/suggestopaedie/, 20.08.2013 19 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitivien Psychologie. Bern 2009, S. 36 20 Metaanalyse, http://de.wikipedia.org/wiki/Metaanalyse, 4.10.13 21 Kognitiv, Definition, http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzeptg/l52/l5255.htm, 3.10.13; Quast, Ulrike. Leichter lernen mit Musik. Theoretische Prämissen und Anwendungsbeispiele für Lehrende und Lernende. Bern 2005, S. 179) 22 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 289 – 290 23 Jäncke, Lutz. Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus der Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Bern 2009, S. 46+289
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
8 Quellenverzeichnis
8.1 Literaturverzeichnis
Becker, Martin W., Viele Vorteile für „Musik-Kinder“, Der Einfluss klassischer Musik auf Kinder und
Jugendliche, in denkbar anders,
http://www.denkbaranders.de/themenschwerpunkte/bildung/viele_vorteile_fuer_musik-
kinder_.html, 10.10.2013
Chabris, Christopfer F., Prelude or requiem for the „Mozart effect“? Scientific Correspondance in
Nature, http://www.nature.com/nature/journal/v400/n6747/abs/400826a0.html, 3.10.2013
Dörner, Stephan, Was ist der Mozart-Effekt? Klüger durch Musik? Schneller schlau führt sie in die
Welt des Wissenswerten, http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/schneller-
schlau/schneller-schlau-was-ist-der-mozart-effekt/6268110.html, 4. 10. 2013
Gruhn, Wilfried, Der Musikverstand; Neurobiologische Grundlagen des musikalischen Denkens,
Hörens und Lernens, S. 94 – 97, Georg Olms Verlag, Hildesheim, 3. Auflage, 2008
Jäncke, Lutz, Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften und der
kognitiven Psychologie, S. 24 – 41, S. 197 – 207, S. 210 – 218, S. 277 – 283, S. 286 – 293, Verlag
Hans Huber, Bern, 1. Nachdruck, 2009
Kognitiv, Definition, http://www.sign-lang.uni-
hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzeptg/l52/l5255.htm, 3.10.2013.
Logical, http://de.wikipedia.org/wiki/Logical, 17.08.2013
Metaanalyse, http://de.wikipedia.org/wiki/Metaanalyse, 4.10.2013
Quast, Ulrike, Leichter lernen mit Musik; Theoretische Prämissen und Anwendungsbeispiele für
Lehrende und Lernende, S. 18 – 21, S. 39 – 45, S. 49 – 52, S. 111 – 114, S. 179, Verlag Hans
Huber, Bern, 1. Auflage, 2005
Spitzer, Manfred, Musik im Kopf; Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen
Netzwerk, S. 115 – 119, Verlag Schattauer, Stuttgart, 1. Korrigierter Nachdruck der 1. Auflage,
2002
Suggestopädie, http://lexikon.stangl.eu/484/suggestopaedie/, 20.08.2013
Vorteile der Musik gegenüber der verbalen Expression, Musiklabor Netzwerk,
Musik/Photographie/Kunst, http://musiklabor-netzwerk.blogspot.ch/2007/07/vorteile-der-musik-
gegenber-der.html, überarbeitet am 05.05.2011, 10.10.2013
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit Oktober 2013
8.2 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Stucki, Barbara und Kornherr, Peter, Logicals 2. SJ. Lesen-verstehen-kombinieren,
Schubi Lernmedien, 8. Auflage, 2012
Abbildung 2+3: Woolley, Derek, 5 Minuten Logik-Knacker. Klasse 3 und 4, Verlag an der Ruhr, 1999
Abbildung 4 – 37: Diagramme aus Excel 2013 von Luana Daneffel
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
9 Eigenständigkeitserklärung
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung der
angegebenen Quellen verfasst habe und ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der Arbeit
ausdrücklich hinweise.
Datum und Unterschrift
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KSA Luana Daneffel Maturaarbeit 2013
10 Anhang
� Fragebogen
� Vorbereitungsdossier
o Sekundarschule
o Primarschule
� Test 1
� Test 2
� „Papageien“-Test
� „Pizzas“ – Test
� Tabelle der Resultate
o Montagsklasse
o Dienstagsklasse
o Klasse Augustin
o Klasse Dünner
Recommended