Methode zur Darstellung von arsenikfreiem Kobalt und Nickel

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44,04 Kohlenstoff 4,58 Wasserstoff

61,38 Sauerstoff Bernsteinslure mit einem Ueberschufs von A4etzkali

erhitzt, gab keine Honigsteinssure, sondern nur Klee- &ure.

Durch trockne DestiIIation des honigsteinsauren Am- qoniaks beinerkt inan einige auffallende Erscheinungen, auf die wir aufmerksdm machen wollen, indem die ge- ringe Menge dieser seltenen Substanz, die uns iitrig blieb, das Verfolgen derselben nicht verstattcte; es ent- weicht zuerst Ammoniak, alsdann vie1 Blausliure, und es sublimirt eine smaragdgrune krystallinisclie Subsianz, wel- che sich in Wasser mit gelbcr Farbe Ibst, und denisel- ben einen sehr bitteren Geschinack ertheilt.

II. - ikIethode zur Darstellung con arsenikfrekm Kobalt tcnd Nickel; von J. L i e b i g .

K o b a l t und Nickel, so wie ihre Oxyde, bieten fiir das Leben so nutzliche und schtitzbare .Anwendungen dar, und ibr Gebrauch ist, ibrer schwierigen Darstellung und Reinigung wegen, noch so eingeschrznkt, dafs ich glaube den Gewerben einen Dienst zu leisten, indem ich eine Methode bekannt mache, wonach diese beiden Metalle zu einem sehr rnsfsigen Preis dargestellt werden konnen. Die Methode, welche Hr. W 6 h l e r fur die Abscheidung des Arseniks angegeben hat, Itifst fiir Laboratorien nicbts zu wtinschen iibrig, allein ihrer Ausfuhrung im Grofsen stellen sich Schwierigkeiten enfgegen, die der Hiitten- mann nicht leicht beseitigen kann *), *) In einer hiesigeo bedeuteaden Neusilber-Fabrik bedient man

sich indefs diescr Methode schon seit 1;ingerer Zeit mit Vortheil, indem man dabei Griphittiegel anwendet. P.

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Nach der folgenden erhilt man ein arsenik- und dabei eisenfreies Kobaltoxyd.

Das Kobalterz wird wie gewiShnlich fein gemahlen und a d s Sorgf3ltigste geriistet. Man triigt es alsdann, 1 Theil, in kleinen Portionen, in einen Schmelztiegel oder in ein eisernes GeBCs, in welchen man 3 Th. sau- res schwefelsaures Kali, welches man von Vitriolfabriken zu einem sehr a f s igen Preis eru l t , bei ganz gelinder Hitze geschmolzen hat.

Die Masse ist anhnglich hichtfliissig, wird aber nach und nach zu einem festen Teige. Bei diesem Zeit- punkte giebt man starkeres Feuer, mit welchem man so lange anhrilt, bis dafs die Masse in riihigem Flufs ist und man keine weifs'en Dampfe mehr bemerkt.

Die fliissige Masse wird alsdann niit einein eisernen Loffe1 heransgenommen, der Tiegel aufs Neue mit 6au- rem schwefelsauren Kali gefiillt und so fortgefabren, bis er unbrauchbar geworden ist; die geschmolzene Masse enthdt scbwefekaures Kobaltoxyd , neutrales schwefel- saures Kati, femer etwas arseniksaures Eisen und Ko- baltoxyd.

Man trlgt sie fein gepulvcrt i& einen Kessel mit sie- dendem Wasser, und kocht so langc, bis das Pulvcr sich nicht mehr rauh und kBrnig anfuhlt. Die Aufliisung trennt man durcli Absetzen oder Filtriren von den1 geringen weifsen oder gelblichweifsen Buckstand; sic bcsitzt eine geszttigtte Rosenfarbe; man setzt zu der klaren Fliissig- keit eine Aufliisung von Pottasche, und trennt das nie- derfallende kohlensaure Kobaltoxyd dureh Abkliiren oder Filtriren. Der Niedsrschlag wird mehrmals, am Besten mit heifsem Wasser, ausgewaschen, und dieses Wasch- wasser zuin Auflijsen einer neuen Portion der gescbmol- zenen Masse verwendet. Die erste von dem Kobaltoxyd abfiltn'rte Flifssigkeit ist eine gesattigte Auflfisung von schwefelsaurem Kali, die man in eiiiem eisernen Kessel zur T r o c h e abdamyft, und durclr Schmelzen lrrit der

166 Hdftc ihres Gewichts SchwefeIs5ure aufs Neue in mu- res schwefelsaures Kali vemandelt; es kann mit einem geringen Verlust stets wieder gebraucht werden. Die beschriebene Methode griindet sich darauf, dafs das schwe- felsaure Kobaltoxyd in der Gliihhitze nicht zerlegt wird, und daL arsenikmures Eisen und Kobaltoxyd in neutra- len Fliissigkeiten unaufllZslich sind.

Das erhaltene Kobaltoxyd ist frei von Nickeloxyd, und enthilt eine so geringe Menge Eisenoxyd, dafs es durch Gallapfelaufgufs nicht angezeigt wird; es enthlilt hbchstens noch Kupferoxyd, wenn das Kobalterz von Kupfenen begleitet war, und von dem man es auf die bekannten Arten leicht trennen kann. Schwefelwasscr- stoffgas bringt in der erhaltenen schwefelsauren Kobalt- auflbsung zuweilen einen brsunlichen Puiederschlag hcr- vor, allein dieser enthalt nicht die geringste Spur Arse- nik; trocken erhitzt, schmiIzt er ohne sich zu verfliichti- gen. Er besteht aus Schwefelantimon oder Schwefelwis- muth, meistens aber aus beiden zugleich. Ich habe 6s

vortheilhaft gefunden, der schinelzeuden Masse gegliiliteii Eisenvitriol zuziisetzen; ich habc bemerkt, dafs alsdann kein arseniksaures Kobaltoxyd, sondern nur arseniksau- res Eisenoxyd zuriickbleibt, was den Vortheil gewiihrt, dafs man einer wiederholten Behandlung des kobalthalti- gen Rtickstandes iiberhoben ist.

Ich brauche nicht zu erwiihnen, d a t das vollkom- mene GeIingen dieses Verfahrens davon abhsngt, d a t die iiberschiissige Sfure des sauren schwefelsauren Kali’s durch die Gliihhitzo vollstifndig vertrieben ist.

Die angefiihrto Methode llfst sich zur DarsteIIung W k k e l o x y d s nicht anwenden, weil das schwefelsaure Nideloxyd die Rothgliihhitze nicht vertriigt ohne zersetzt zu werden; nach der folgenden Methode erhiilt man es vollkommen arscnikfrei. Die Kobaltspeise oder der Ku- pfernickel wird sorgfaltig und wiederholt geriistet, alsdann mit seinem gleichen Gewichte gepulverten Flufsspaths ver-

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mischt und in einem bleiernen Kessel mit 3 bis 3 4 Th. Schwefelsaure iibergossen und erhitzt. Sobald die Tem- peratur tiber 10W gestiegen ist, wird die Masse dick und legt sich auf den Bnden des Kessels an, man mufs die- ses diirch sorgfiiltiges Umriihren zu verlneiden suchen; zu gleicber Zeit entwickeln sich eine Menge D h p f e von Flaorarsenik, man ist deshaIb geniithigt, unter einem selir gut ziehenden Rauchfange zu arbeiten.

Sobald die Masse trocken geworden ist, w i d sic aus dem Kessel herausgenommen, zerschlagen und in ei- nem Reverberirofen gelinde gebrannt; sie wird sodann in beifsern Wasser aufgeliist, von dem riickbleibenden Gyps getrennt, und wie gewiihnlich das Eisen abgeschieden.

Man kaun auch den FluCsspath anfiinglich hinweglas- sen, das geriistete E n mit Vitrioliil, dem + Salpeter zu- gesetzt wird, aufschliefsen, und alsdann erst den FluCs- spath zusetzen. I)er Salpcter hat noch den Vortheil, dak man das Eisen als Osyd in der Aufl6suag erhalt, wo- durch seine Abscbeidung erlcichtert wird. Beabsichtigt man bei der Darstellung des Nickels blofs die Bereitong des sogenannten Argentans, der bekannten Legirung von Nickel mit Messing, so dampft inan am Besten die scbwe- felsaure Nickeloxydaufliisung bis zur 'L'rockne ab, zer- setzt es durch Gliihen und reducirt das eisenhaltige Nik- keloxyd geradezu mit schwanem Flufs; der geringe Ge- halt an Gyps schadet dabei nicht.

Diese Metbode ist darauf gegriindet, dab die Schwe- feelsiure das Arsenik nur in arsenige und nicht in Arse- niksaure verwandelt, indem sie bei ihrer Zersetzung nur 1 Antheil Sauerstoff abgiebt, und dafs die arsenige Slure, bei Gegenwart von Flufsslure, als hochst flucbtiges FIuor- arsenik schon bei d e n Siedpunkt des Wassers entweicht.

Die erbaltene sehwefehaure Eickelauflbsung giebt zwar mit Schwefelwasserstoffgas ebenfalls eiaen gelben Niederechlag, der aber so wenig wie der beim Kobalt erwahntc arsenikhaltig ist.

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