Modellierung des Lebenszyklusverhaltens von

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Technische Universität GrazErzherzog-Johann-University

Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Modellierung des Lebenszyklusverhaltens von

Hochspannungsanlagen

Christof Sumereder, Bernhard Körbler, Michael Muhr

6. Oktober 2004, TU Darmstadt

GIS- Anwenderforum 2004

Asset-Management von Hochspannungsschaltanlagen

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Inhalt:

• Anlagenstruktur in Österreich• Lebenszyklus von Anlagen• Instandhaltung, Strategien• Zustandsbewertung, Methoden• Statistische Funktionen und Verfahren• Alterungsfunktionen• Modellbildung von Lebensdauerzyklen• Zusammenfassung

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Altersstruktur von Anlagen Un < 110kV

Quelle VEÖ

0

50

100

150

200

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000

Baujahr

Anz

ahl

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Altersstruktur von Anlagen Un = 110kV

0

20

40

60

80

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000

Baujahr

Anz

ahl

Quelle VEÖ

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von Hochspannungsanlagen

Betriebsdauer

Lebensdauervorrat(Zustand)

„Normal“ Defekte

KritischerSchwellwert

Betriebsbelastungen

VerunreinigungAlterung

∆t

"Lebensdauerverlängerung"durch

Instandhaltungsmassnahmen

Ausfall

Lebensdauer einer Anlage

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von Hochspannungsanlagen

Instandhaltung

Ziel der Instandhaltung:

– Vermeidung von Betriebsmittelausfällen

– Ausnutzung des Lebensdauervorrates von Betriebsmitteln

– Zuverlässige Funktion der Energieversorgung

Erreichen der gesetzten Ziele durch Wahl von

– geeigneten Instandhaltungsstrategien.

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Instandhaltungsstrategien (Auszug)

Zeit

Zustand

zeitorientiert Time Based Maintenance TBM

zustandsorientiert Condition Based -“- CBM

ereignisorientiert Incident Based -“- IBM

zuverlässigkeitsorientiert Reliability Centered -“- RCM

risikoorientiert Risk Based -“- RBM

vorausschauend Forecast Based -“- FBM

... ... ...

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Zustandsbewertung

• Zustandsbewertung im Neuzustand eines Betriebsmittels: – Abschätzung der möglichen Lebensdauer

• Zustandsbewertung im gealterten Zustand eines Betriebsmittels:– Abschätzung des momentanen Zustandes, der

Restnutzungsdauer und Betriebszuverlässigkeit

• Werkzeuge der Zustandsbewertung– Technische Diagnostik– Expertenwissen

Zustandsbewertung: Grundlage zustandsorientierter IH-Strategien!

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von Hochspannungsanlagen

Möglichkeiten der Zustandsbewertung

• Technische Diagnostik an Betriebsmittel (Messungen im Rahmen der Instandhaltung: Online/Offline, Monitoring)

• Betriebsmitteldatenbank, Störungsstatistik (Expertenwissen)

• Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

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Verfahren der Technischen Diagnostik (Auszug)

• Materialanalytik – UV, VIS, IR-Spektrometrie, Gaschromatographie, Massenspektrometrie

• Durchschlagsdiagnostik – Ud, ϕ(Ud), t(Ud),

• Teilentladungsdiagnostik– Ue, ϕ(TE), Teilentladungsintensität

• Dielektrische Diagnostik– ii(t), C(f), tanδ(f), (Transferfunktion)

• Mechanische Diagnostik– Schallemissionsanalyse, Dilatometrie, Analyse mechanischer Größen

• Thermische Diagnostik• Visuelle Diagnostik

– Darstellung von γ, Röntgen, UV, IR, Schallabstrahlung– Endoskopie, Stroboskopie

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Betriebsmitteldatenbank

• Nenndaten• Betriebsstunden• Durchschnittliche Auslastung• Maximale Belastung• Außergewöhnliche Betriebszustände• Instandhaltung: Maßnahmen, Intervalle• Störungen vergleichbarer Geräte (Störungsstatistik)

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von Hochspannungsanlagen

Modellierung

• Mathematische Abbildung von physikalischen Prozessen und Vorgängen während des Betriebes– Mechanismen der Alterung

(Arrhenius, Inverse Power Law)– Erfassung der Tätigkeiten aus Instandhaltung,

Wartung, Störungen, Instandsetzung(Einfluß auf den Lebensdauervorrat)

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Möglichkeiten der Zustandsbestimmung

Modellbildung (Alterung)

Diagnostik (Eigenschaften)

StatistikBetriebsmitteldaten (Anlagen-Lebenslauf)

Zustand der Anlage

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Zusammenwirken statistischer Funktionen

0 20 40 60 80 100 120 1400

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

λ(t)

0

0,01

0,02

0,03

0,04

0,05

0,06

Zeit t

F(t)

f(t)R(t)

∫=t

dttftF0

)()(

dttdFtf )()( =

)(1)( tFtR −=

)()()(

)(1)()(

tRtft

tFtft

=

−=

λ

λ

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von Hochspannungsanlagen

Bewertung mit statistischen Verfahren

Technische Diagnostik

math. Alterungsmodelle

Betriebsmittelstatistiken

Zust

ands

bew

erte

nde

Verfa

hren

math. statistische Funktionen:• Ausfallwahrscheinlichkeit• Zuverlässigkeit• Risiko• Ausfallsrate• Fehlerrate

Zust

and

Technische Diagnostik

math. Alterungsmodelle

Betriebsmittelstatistiken

Zust

ands

bew

erte

nde

Verfa

hren

math. statistische Funktionen:• Ausfallwahrscheinlichkeit• Zuverlässigkeit• Risiko• Ausfallsrate• Fehlerrate

Zust

and

Technische Diagnostik

math. Alterungsmodelle

Betriebsmittelstatistiken

Zust

ands

bew

erte

nde

Verfa

hren

math. statistische Funktionen:• Ausfallwahrscheinlichkeit• Zuverlässigkeit• Risiko• Ausfallsrate• Fehlerrate

Zust

and

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Erstellung von AlterungsmodellenMethode 1:

– Dauer bzw. Alterungsversuche unterschiedlicher Belastungen

– Umgebungsbedingungen bleiben konstant

Zeit

Bel

astb

arke

it ...Ausfall

stat. Dichtefunktionen

– Dauer- bzw. Alterungsversuche mit einer Dauerbelastungsstufe

– Feststellung der verbliebenen Belastbarkeit in regelmäßigen Zeitintervallen

Methode 2:

Zeit

Bel

astb

arke

it

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Quelle: A. Pack, Service Aged Medium Voltage Cables – A Critical ReviewOf Polyethylene Insulated Cables, ISEI 2004, 19.-22.09.2004 Indianapolis

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Zustandsbeurteilung mit Alterungsmodellen

Zeit

Belastbarkeit(Zustand)

Belastung 1

AusfallswahrscheinlichkeitP(l,t)

Zeit

„1“

Ausfall

Prinzip:

Belastung 2

Ausfall

Alterungsmodell

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von Hochspannungsanlagen

Berechnung von Ausfallswahrscheinlichkeiten

Belastbarkeit

Belastung

Zeit

Zeit

P(l,t)∫∞

⋅=0

),()(),( dltlFlftlP ii

t1 t2 t3 t4 t5

• Beschreibung von Alterungsmodellen (Belastbarkeit) mit statistischen Größen

• Beschreibung der Belastung mit statistischen Größen

• Berechung der Ausfallswahrscheinlichkeit

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Mathematische Formulierung von Modellen

• Erfassung von:– Instandhaltungstätigkeiten (Inspektion, Wartung, Instandsetzung,

Störungsbehebung)– Betriebsmitteldatenbank, Systemeigenschaften– Ergebnisse der technischen Diagnostik

• Bewertung mittels statistischen und empirischen Lebensdauerfunktionen in einer Datenbank

• Ermittlung von Kennzahlen für die Bewertung des Betriebsmittelzustandes, Instandhaltungsaufwandes und der Priorität von Anlagen

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HS- Freileitung Allgemeines

LTG 1233,75 km

2 Systeme1980

70 Jahreeinfach

.

..

Inspektion, visuelle ÜberprüfungLeiter- und ErdseileVerbindungenÜberspannungsableiterKabelaufführungen. .

.

Erweiterte InspektionThermovisionWiderstandsmessungen. .. .

WartungAusästenReinungsmassnahmen .. .. ..

technische NutzungsdauerBegehbarkeitTopologie.

Name der FreileitungTrassenlängeSystemanzahlBaujahr

Betriebsmitteldaten

Bewertung

51,5

56,9

88,3

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Prorität

Aufwand

Zustand

Dateneingabe

Datenbewertung

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Erfassung der Daten

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Kennzahlen der Instandhaltungspraxis

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Vergleich ausgewählter Betriebsmittel

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Modellierung des Lebenszyklusverhaltens

von Hochspannungsanlagen

Zusammenfassung: Nutzen der Modellierung

• Objektive Bewertung von Betriebsmittel, Erstellung von Kennzahlen• Vergleich verschiedener Netzabschnitte und Betriebsmittel• Variation von Parametern durch Simulation möglich und

Optimierung der Instandhaltungsstrategie:

– Weniger Defekte– Weniger Verluste – mehr Qualität– Minimierung der Kosten– Erhöhung der Lebensdauer– Minimierung des Ausfallsrisikos– Bessere Entscheidungsgrundlage

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von Hochspannungsanlagen

Technische Universität GrazInstitut für Hochspannungstechnik

und SystemmanagementInffeldgasse 18

8010 GrazTel.: 0316/873-DW

FAX: 0316/873-7408

O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Michael Muhr DW 7400 muhr@hspt.tu-graz.ac.atUniv.Ass. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Körbler DW 7415 koerbler@hspt.tu-graz.ac.atUniv.Ass. Dipl.-Ing. Dr. Christof Sumereder DW 7411 sumereder@hspt.tu-graz.ac.at

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