Mutter, Vater, Kind 22.8.–31.8 - trennungsvaeter.de fileDonnerstag, 14. August 2008 DEGGENDORF...

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Seite 3Seite 3D E G G E N D O R F a k t u e l lDonnerstag, 14. August 2008Donnerstag, 14. August 2008

Mutter, Vater, Kind. . .Das Wohl des Kindes geht über alles - und ist schwer abzuschätzen: Das Jugendamt und

die Erziehungsberatungsstelle der Caritas helfen bei Streitigkeiten im Umgangsrecht

Deggendorf. Das Wohldes Kindes steht über al-lem. Kein Elternteil, undsei er seinem (ehemaligen)Partner auch noch so spin-nefeind, wird dieses Wohlverleugnen wollen. Aber:„Es ist unendlich schwierig,zu erkennen, was das Wohldes Kindes eigentlich ist“,sagt Anneliese Hellauer,Fachkraft für Trennungund Scheidung beim Ju-gendamt in Deggendorf.

* * *Gerade kleinere Kinder seien häu-fig von dem Elternteil, der dasSorgerecht hat - meistens dieMutter -, beeinflusst und gegenden getrennt lebenden Elternteileingenommen. Selbst wenn dieseEinflussnahme nicht bewusst ge-schehe, könnten ehemalige Part-ner aus ihrer Abneigung oftmalskein Hehl machen. Abfällige Be-merkungen, vielleicht gedanken-los dahingesagt, fielen bei denkleinen Zuhörern auf fruchtbarenBoden. Und Kinder sind sensibel:Sie spüren es, wenn die Muttertraurig ist, weil der Besuch beimVater ansteht, vielleicht sogar inTränen ausbrechen, wenn derMoment des Abschieds gekom-men ist. „In den allermeisten Fäl-len wird sich ein Kind dann mitder Mutter solidarisieren und beiihr bleiben wollen“, weiß Anne-liese Hellauer.

Umgekehrt klingelten dieAlarmglocken, wenn zum Bei-spiel ein Kindsvater nach zig Jah-ren auftauche und nach Umgangmit dem Kind verlange. Weiß derVater, dass dieser Umgang nichtnur sein Recht, sondern auch einePflicht ist ? Ist ihm bewusst, dassein Kind keine Ware ist, die belie-big zwischen Elternteilen hin undhergeschoben werden kann? Istder Wunsch, eine Beziehung mitdem Kind aufzubauen, von Daueroder wird er seiner Verantwor-tung nach ein paar Jahren über-drüssig sein und das Kind wiederabschieben? Lebt der Vater in-zwischen in einer neuen Bezie-hung? Oder ist er in der Vergan-genheit schon als gewalttätig auf-gefallen?

* * *

Wie auch immer: Das Gesetzzwingt das Jugendamt, tätig zuwerden. „Wir laden den Vater inso einem Fall erst einmal zu unszum Gespräch ein und versuchen,seine Motivation und seine Ab-sichten zu ergründen“, berichtetdie Jugendamtsmitarbeiterin.Viele Väter erwiesen sich als sehrungeduldig; sie wollten eine Um-gangsregelung von heute auf mor-gen erzwingen. Ihnen gelte es klarzu machen, dass gut Ding auchund gerade in BeziehungsfragenWeile braucht. „Vertrauen musslangsam wachsen. Deshalb ist esoft ratsam, den Weg einer Bezie-hungs- oder Kontaktanbahnungzu gehen, wie ihn die Erziehungs-beratungsstelle der Caritas inDeggendorf anbietet.“

Dass die ersten Treffen zwi-schen dem fremd gewordenen El-ternteil und dem Kind auf neutra-lem Boden, in Anwesenheit eineraußenstehenden Person, stattfin-det, ist ein wesentlicher Vorteil.Hinzu kommt, dass insbesondereVäter in ihrer Rolle oft sehr unsi-cher und unerfahren sind und vonden Experten der Erziehungsbera-tungsstelle Tipps und Rat erhal-ten, wie sie sich dem - möglicher-weise misstrauischen oder feind-seligen - Kind nähern und seinVertrauen gewinnen können.

Das kann Monate dauern, mit-unter Jahre. Das erfordert Geduldund Beharrlichkeit sowie das Be-wusstsein, dass sich kindlicheLiebe und Zuneigung nicht er-zwingen lassen.

Trotzdem: „Im Grunde seinesHerzens wünscht sich jedes Kindzwei Elternteile. Eine MutterUND einen Vater. Spätestens imKindergarten oder in der Grund-schule wird es den Vergleich zuanderen Familien herstellen. Undim schlimmsten Fall irgendwannder Mutter bittere Vorwürfe ma-chen, dass sie ihm den Vater vor-enthalten habe.“

Anneliese Hellauer wünschtkeiner Mutter, auf diese Weisespäter einmal der Feindseligkeitdes eigenen Kindes begegnen zumüssen. Natürlich versteht sie es,wenn eine Frau dem „Ex“ dasgemeinsame Kind nicht mehr an-vertrauen will, sei es nun aus

Angst vor Entfremdung oder Sor-ge um das Wohl des Kindes.Doch gerade dieses Wohl dürfenicht vorgeschoben sein. „Ist eswomöglich nur die eigene Abnei-gung, die aufs Kind projiziertwird? - Diese Frage muss jedeMutter für sich ehrlich beantwor-ten!“

* * *Niemand habe das Kind gefragt.Da entscheiden Erwachsene,Fremde, einfach über seinen Kopfhinweg: Ein Vorwurf, dem sichdie Mitarbeiter des Jugendamtes,ebenso die Richter am Jugendge-richt, tagtäglich ausgesetzt sehen.„In Sachen Umgangsrecht ent-scheiden wir am Jugendamt garnichts. Wir haben ausschließlichberatende Funktion“, stellt Anne-liese Hellauer klar.

Davon abgesehen spiele derWille des Kindes sehr wohl eineRolle, sowohl für die Beurteilungder Situation durch das Jugend-amt als auch vor Gericht. Dortmüssten Kinder bei Streitigkeitenhinsichtlich der Umgangsrege-lung zwar offiziell erst ab 14Jahren angehört werden; vor denhiesigen Richtern kämen jedochschon wesentlich jüngere Kinderzu Wort. Dabei ließen Ausdrucks-weise und Redewendungen in derRegel schnell einen Rückschlussdarauf ziehen, ob das Kind - subtil

- beeinflusst wurde. * * *

Doch wie sage ich's der Mutter,dass sie das Umgangsrecht desVaters akzeptieren muss? Wastun, wenn sie sich allen Argumen-ten verschließt, sich den Vermitt-lungsversuchen des Jugendamtesverweigert, vereinbarte Terminenicht einhält, das Angebot einerbegleiteten Kontaktanbahnungausschlägt ? Wenn sie dem Vaterdas Kind mit allen Mitteln vorent-hält ?

Wie den Vater davon abhalten,mit dem Kopf durch die Wand zugehen, erzwingen zu wollen, wassich nicht erzwingen lässt ?

* * *„Wenn die Eltern nicht kooperie-ren wollen, ist es für uns alsJugendamt sehr, sehr schwierig“,sagt Anneliese Hellauer. Auchder Erfolg einer Kontaktanbah-nung stehe und falle mit der Be-reitschaft von Mutter und Vater,sich einzulassen. Erklären, begü-tigen, vermitteln, gut zureden:„Wir vom Amt und die dazugezo-genen Psychologen versuchen al-les, um zu einer einvernehmli-chen Regelung zu gelangen“, be-tont Anneliese Hellauer. Trotz-dem ende mancher Kampf umsUmgangsrecht vor Gericht. Undgehe selbst nach einem Urteilweiter. Andrea Weidemann

Wo die Liebe aufhört. . . beginnt der Kampf ums KindWenn der Vater mit der Tochter. . . Umgang haben will und die Mutter das nicht will

Ursula K. (Name v. d. Red. geändert) ist zor-nig. So zornig, dass ihrbald alles egal ist.

„Soll er doch vor Gericht gehen!“Ihre Wut gärt seit Monaten, seitSpätherbst letzten Jahres, als sichder Vater ihres Kindes auf einmalwieder bei ihr meldete und An-sprüche geltend machte. Er wolleseine Tochter sehen, regelmäßig,wolle, dass sie ihn in seinem Zu-hause besuche. Er habe ein Rechtdarauf.

„Als wir uns trennten, war Do-reen (Name v. d. Red. geändert)zweieinhalb. Nachdem wir nichtverheiratet waren, stand fest, dassich das Sorgerecht für die Kleinehabe. Sie ist sowieso total aufmich fixiert. Ihr Vater hat ja nieviel Interesse an ihr gezeigt. Anihren Geburtstagen war er nichtda, auch nicht an Weihnachten.Ich glaube, dass er das Kind niewirklich wollte. Am Ende schrieer dann, wir sollen verschwinden,er könne uns nicht mehr ernäh-ren.“

* * *Ursula K. ist verbittert. Neun Jah-re war sie mit dem Mann zusam-men. Am Ende lagen Welten zwi-schen ihnen. Doch wäre es nur einEnde mit Schrecken gewesen. . .

* * *„Ein Jahr lang herrschte nahezu

Funkstille. Ich war mit Doreeninzwischen in eine andere Woh-nung gezogen, die allerdingsnicht weit von seiner entfernt lag,weshalb er uns zuweilen über denWeg lief, zum Beispiel auf demSpielplatz. Aber wenn er dortnach Doreen rief, reagierte siegar nicht oder sie lief zu mir und

begann zu weinen. Sie hat nienach ihm gefragt.“

* * *Nach der Trennung sei sie sogarbeim Jugendamt gewesen und ha-be sich erkundigt, wie es denn seimit Besuchsrecht und so weiter,erzählt Ursula K. Sie braucheüberhaupt nichts zu tun, habe man

ihr versichert. Der Impuls müssevom Vater ausgehen.

* * *„Ende letzten Jahres suchte erdann auf einmal wieder Kontakt.Ich habe ihm gesagt, er solle unsin Ruhe lassen. Daraufhin hat ersich wohl ans Jugendamt ge-wandt, denn ich erhielt einen An-ruf und eine Einladung zu einemGesprächstermin. Die Dame dortgab mir einen Zettel, der dasUmgangsrecht betraf. Sie drängtemich, ein Treffen mit dem Kinds-vater und unserer Tochter zu ver-einbaren. Ich hätte gern jeman-den vom Jugendamt oder vomKinderschutzbund dabei gehabt,aber das wurde abgelehnt. Ichnahm dann meine Freundin mitauf den Spielplatz, er tauchte mitseiner Mutter auf. Es war eineKatastrophe! Doreen hatte schongar nicht hingehen wollen, undals ihr Vater mit ihr spielen woll-te, fing sie an zu schreien und warnicht mehr zu beruhigen. DerMann ist ein Fremder für sie!“

* * *Der Vater sehe nicht ein, dass erdie Beziehung zur Tochter nichterzwingen könne, ja, dass er ihrmit seinem Beharren Angst einja-ge und Schaden zufüge. Statt des-sen habe er sie beschuldigt, dasKind gegen ihn beeinflusst zuhaben, sagt Ursula K. Das stimme

aber nicht. „Vor ein paar Monaten erhielt

ich ein Schreiben von seinem An-walt. Und eine Vorladung vorGericht. Dort hat die Frau vomJugendamt vorgeschlagen, mitHilfe der Erziehungsberatungs-stelle der Caritas einen Anbah-nungsversuch zu unternehmen.Der Richter stimmte dem zu; mirblieb gar nichts anderes übrig,als darauf einzugehen. Nach demersten Gespräch mit der Caritas-Psychologin war ich Anfang Julimit Doreen dort. Dabei hat dieKleine eindeutig geäußert, siewolle nicht mit ihrem Vater spie-len. Aber ich habe den Eindruck,die Psychologin wollte das gar

nicht hören. Denen dort und denBehörden geht es überhaupt nichtum das Wohl des Kindes!“

* * *Infolge der Ereignisse sei ihreinzwischen fünfeinhalbjährigeTochter bereits völlig verstört,sagt Ursula K. Das Mädchen habeSchlafstörungen, es könne denUrin nicht halten, es bleibe nir-gends mehr alleine ohne die Mut-ter. Sie fürchte, dass ihre Doreenseelischen Schaden nehme, alle-mal dann, wenn es im Septemberzum Treffen mit dem Vater in derErziehungsberatungsstelle käme.

* * *„Ich werde mein Kind schützen!Mit aller Konsequenz!“

Andrea Weidemann

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