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Forschung fur die Praxis • Band 14
Berichte aus dem Forschungsinstitut fur Rationalisierung (FIR) und dem Lehrstuhl und Institut fur Arbeitswissenschaft (lAW) der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hochschule Aachen
Herausgeber: Prof. Dr.-Ing. R. Hackstein
H. Hoff
Personal Computer in kleinen Produktionsunternehmen
Mit 64 Abbildungen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo 1988
Dipl.-Ing. Harald Hoff IHR - Hoff Industrie Rationalisierung GmbH, Wiesbaden. Zum Zeitpunkt der Manuskripterstellung: Forschungsinstitut fOr Rationalisierung an der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hochschule Aachen.
Prof. Dr.-Ing. Rolf Hackstein Inhaber des Lehrstuhls und Direktor des Instituts fOr Arbeitswissenschaft, Direktor des Forschungsinstituts fOr Rationalisierung an der RheinischWestfalischen Technischen Hochschule Aachen.
D 82 (Diss. TH Aachen) Originaltitel: Personal Computer in kleinen Produktionsunternehmen. Entwicklung von Entscheidungshilfen zur Beurteilung und Auswahl bei technisch-organisatorischen Aufgabenstellungen.
ISBN-13: 978-3-540-19407-1 e-ISBN-13: 978-3-642-83511-7
001: 10.1007/978-3-642-83511-7
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschOtzt. Die dadurch begrOndeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahmen von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielftlltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielftlltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zultlssig. Sie ist grundstltzlich vergotungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.
© Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1988
Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1988
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nichtzu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wtlren und daher von jedermann benutzt werden dOrften.
Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z. B. DIN, VDI, VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewtlhr fOr Richtigkeit, Volisttlndigkeit oder Aktualitat Obernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenlalls lOr die eigenen Arbeiten die vollsttlndigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gOitigen Fassung hinzuzuziehen.
Gesamtherstellung: Blasaditsch GmbH & Co. KG . Kitzenmarkt 26-28 . 8900 Augsburg . Telelon (0821) 518033/34
2160/3020 - 543210
- VII -
INHALTSVERZEICBNIS
1.
2.
2.1
2.2
2.3
3.
4.
EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG
BESCBREIBUNG UNO ABGRENZUNG DES
UNTERSUCBUNGSFELDES
Bard- und Software
Kleine Produktionsunternehmen als
Personal Computer-Anwender
Einsatzformen von Personal Computern
BESTANDSAUFNABME UNO KRITISCBE wUR
DIGUNG VORBANDENER ENTSCBEIDUNGSBILFEN
ZUM PERSONAL COMPUTER-EINSATZ
ENTSCBEIDUNGSBILFEN IN FORM BINES
INSTRUMENTARIUMS
4.1 Anforderunqen an das zu entwickelnde
Instrumentarium
4.2
4.2.1
4.2.2
4.3
Konzeption des Instrumentariums
Datenerhebung
Vorgehensweise zur Konzeption des
Instrumentariums
Diskussion des empiriscben Ansatzes
Seite
1
6
6
11
12
15
22
22
23
24
25
28
5.
5.1
5.2
- VIU -
GESTALTUNG UND ENTWICKLUNG DES IN
STRUMENTARIUMS
Her1eitung re1evanter Merkma1e
Differenzierung der Merkma1e
5.3 Gruppenbildung anhand mathematisch
statistischer Verfahren
5.3.1
5.3.2
5.3.3
5.3.4
5.3.5
6.
7.
EDV-technische Rea1isierung
Datenmatrix
Korrelation der Merkma1e
Distanzfunktion und Distanzmatrix
C1usterverfahren
DEFINITION DER PERSONAL COMPUTER
ANWENDER-PROFILE
ENTWICKLUNG UNO DARSTELLUNG ANWENDER-
Seite
31
31
36
47
48
50
53
57
60
73
TYPSPEZIFISCHER ENTSCHEIDUNGSHILFEN 82
7.1.
7.1.1
7.1. 2
7.1.3
7.1.4
Anwendertyp-spezifische Hardware
Systemeinheit
Externspeicher
Eingabeperipherie
Ausgabeperipherie
84
84
89
94
97
- IX -
Seite
7.2 Anwendertyp-spezifische System-
software 102
7.2.1 Betriebssystem 103
7.2.2 Betriebssystemerweiterungen 107
7.2.3 Kommunikationssoftware 109
7.3 Anwendertyp-spezifische Anwendungs-
software 115
7.3.1 Basissoftware 118
7.3.2 Standardsoftware 126
7.3.3 Branchensoftware 133
7.3.4 Individualsoftware 134
8. ANWENDUNGSBEISPIEL 135
9. ZUSAMMENFASSUNG 139
10. LlTERATURVERZEICHNIS 141
10.1 Autoren aus dem Forschungsinstitut
fUr Rationa1isierung (FIR) an der
RNTH Aachen 141
10.2 Fremde Autoren 143
1. EINLEITUNG UNO ZIELSETZUNG
Die "Computerisierung" der technisch-organisatorischen
Bereiche in den Industrieunternehmen hat in den vergan
genen Jahren stetig zugenommen. Der permanente Hardware
Preisverfall, verbunden mit enormen Leistungssteigerun
gen der EDv-Systeme, eraffnet zunehmend auch kleineren
Unternehmen entsprechende Rationalisierungschancen. Mit
de r heutigen Generation der Mikro- bzw. Per sonal
Computer (PC) ist die EDV-Anwenderschwelle der Klein
und Kleinstbetriebe erreicht.
Allerdings verli:iuft der InnovationsprozeB nicht unge
start. 1m Gegensatz zur ersten Generation der Mikro
computer-Anwender, die in der Regel uber EDV- und
Programmierkenntnisse verfugten, steht fur die neue
Zielgruppe "Klein- und Kleinst-Betriebe" die reine
Anwendung im Vordergrund. Diese potenti ellen Anwender
bringen weder die Zeit noch die Bereitschaft mit, sich
in die komplexe EDV-Materie einzuarbeiten. Sie und die
Kauferschicht der "Early Innovators" trennen Welten.
Dies hat nicht selten zur Folge, daB
- Auswahl und Einsatz der EDV unsystematisch erfol
gen, weil das groBe Angebot eines jungen Marktes
ohne etablierte standards und Regeln sowie die
ve~wirrende BegriffsvieIfaIt zahlreiche Probleme
schaffen,
- die Eignung der EDV zur Lasung betrieblicher Auf
gabenstellungen nicht ausreichend beurteilt wer
den kann,
- 2 -
- der Aufwand zur Erstellung eigener Problemlosun
gen unterschatzt wird und deshalb das Angebot
verfugbarer Software nicht gepruft wird,
- notwendige Daten aus dem technisch-organisato
rischen Bereich nicht vorhanden oder vom Aufbau
her fur eine Verwaltung durch die EDV nicht ge
eignet sind.
Daruber hinaus erweist sich der wesentliche Vorteil ei
nes Personal Computers, die individuelle Nutzung fur be
triebs- und arbeitsplatzspezifische Aufgabenstellungen,
in der Beurteilungs- und Auswahlphase als gravierender
Nachteil, weil nur begrenzt auf allgemeingultige Beur
teilungskriterien, strukturierende Merkmale und Erfah
rungswerte zuruckgegriffen werden kann.
Hier wirft gerade der technisch-organisatorische Ein
satzbereich Probleme auf, weil Standardlosungen in der
Regel weit weniger ubertragbar sind, als dies im kommer
ziellen Bereich der Fall ist. Andererseits ist ein Per
sonal Computer fur betriebsspezifische Losungen tech
nisch-organisatorischer Aufgabenstellungen, wie sie
beispielhaft in Abbildung 1-1 aufgelistet sind, geradezu
pradestiniert. Fur diese Aufgabenstellungen bietet der
Markt inzwischen ein brei tes Angebot von St andard- und
PC-spezifischer Quasi-Standardsoftware (Basis- bzw.
Personalsoftware) an, die viele Anforderungen dieses Be
reiches weitgehend abdeckt. Die fur andere EDV-Bereiche
zu konstatierende "Softwarelucke" (vgl. HACKSTEIN 1985
a) besteht hier nicht.
- 3 -
TECHNISCH - ORGANISATORISCHE AUFGABEN
In der KONSTRUKTION
1m VERTRIEB
In der ARBEITSPLANUNG
In der QUALIT~TSSICHERUNG
In der PRODUKTIONSPLANUNG UND - STEUERUNG
• technlsche Angebotsbearbel tung
• tcchn I sche Erzeugnl sdokumentat Ion • Verwal tung technlscher Archive,
Kataloge. Tabellen etc.
• Absatzplanung
• Erstellung technlscher Vertrlebs-unter lagen
• Vertrlebsstatlstlken • Erstellung von Versandpapleren
• Erstellung und Pflege von Ersatztelilisten
• ProJektorganlsatlon
• Vorgabezel terml tt lung
• Vor- und Nachkalkulatlon
• Instandhal tungsplanung
• technlsche Investl tlonsplanung
• Betrlebsmlttelplanung
• Ersteiiung von PrUfpl~nen
• Erstellung von PrOfbertchten
• Erstellung von PrOfstandsprotokollen
• aile Elnzelfunktlonen
(vgi. HACKSTEIN, 1985a, 5.17 und 18)
Abb. 1-1: Moglichkeiten des Personal Computer-Einsatzes
fur technisch-organisatorische Aufgabenstel
lungen des produzierenden Gewerbes
- 4 -
Die vorhandenen Probleme resultieren weniger aus einem
quantitativen Mangel an geeigneter Hard- oder Software,
sie beruhen im Gegenteil eher auf der verwirrenden Viel
faIt der angebotenen Hard- und Softwarekomponenten. Dies
gilt insbesondere vor dem Hintergrund des Leistungsspek
trums eines PCs als multifunktionales Datenendgerat
(vgl. Abbildung 1-2).
Ttlhysltm
B} "Ilor""ti.
Abb. 1-2: Das Leistungsspektrum eines PCs als multi
funktionales Datenendgerat (MUSIOL 1983)
In technisch-organisatorischen Bereichen reicht das An
gebot von universell verwendbarer Basis- bzw. Per so
nalsoftware (Datenbanksysteme, Tabellen-Kalkulations
programme etc.) tiber Einzelprogramme ftir die Vorkal-
kulation, Vorgabezeitermittlung,
litatssicherung etc. bis zu
Lagerverwaltung, Qua
Branchensoftware und
integrierten
systemen (vgl.
Produktionsplanungs- und -steuerungs
ISIS Personal Computer-Report, NOMINA
- 5 -
1986). Letztlich deckt Personal Computer-Software heute
das komplette CIM-Spektrum (£omputer Integrated
!::!anufacturing), wie es vom AWF definiert wird (vgl.
HACKSTEIN 1985 b), mit Einzelprogrammen abo
Vor dem dargestellten Hintergrund ist es Ziel der vor
liegenden Arbeit, moglichst individuelle Entscheidungs
hilfen zur Beurteilung und Auswahl von Personal Com
puter-Hard- und -Software-Komponenten bereitzustellen.
Das Untersuchungsfeld und die Zielgruppe beschranken
sich dabei auf technisch-organisatorische Aufgaben
stellungen in Klein- und Kleinstbetrieben des produ-
zierenden Gewerbes. Grundlage der Entscheidungshilfen
ist einerseits eine Systematik aller relevant en Personal
Computer-Komponenten und andererseits eine fur den Per
sonal Computer-Bereich entwickelte Anwendertypologie.
Dabei wird nicht auf die vor allem von BULLINGER (1985)
und SCHEER (1983 und 1984) behandelte Dezentralisierung
einzelner Funktionen mit Hilfe von Personal Computern
eingegangen. Diese unter dem Stichwort PC-Mainframe
bzw. PC-Host-Kopplung gefuhrte Diskussion tangiert aus
schlieBlich groBere Unternehmen.
Die entwickel ten Entscheidungshilfen sol len auch Hilfe
zur Selbsthilfe sein. Daher werden durch Strukturierung
von Personal Computer Hard- und Softwarekomponenten und
Definitionen eindeutige Anknupfungspunkte fur eine in
tensivere Beschaftigung mit der Materie bereitgestellt.
2.
- 6 -
BESCBREIBUNG UNO ABGRENZUNG DES UNTER
SUCHUNGSFELDES
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, im Rahmen eines In
strumentariums Mi::iglichkei ten und Grenzen des Personal
Computer-Einsatzes in kleinen Produktionsunternehmen
aufzuzeigen und entsprechende Entscheidungshilfen be
reitzustellen. Dabei sollen in erster Linie Beurteilung
und Auswahl von Personal Computern im Hinblick auf tech
nisch-organisatorische Aufgabenstellungen berlicksichtigt
werden, so daB Begriffsdefinitionen und funktionale Ab
grenzungen im wesentlichen dem Hard- und Softwarebereich
sowie den relevanten technisch-organisatorischen Aufga
benstellungen gelten mlissen. Darliber hinaus ist es im
Sinne der Themenstellung notwendig, die Zielgruppe der
vorliegenden Arbeit zu definieren und gegen andere Per
sonal Computer-Anwender abzugrenzen. Angesichts des
breiten Einsatzspektrums und aufgrund der universellen
Verwendbarkei t von Personal Computern sind schlieBlich
die fur den Adressatenkreis relevanten Einsatzformen von
PCs zu definieren.
2.1 Hard- und Software
Das vorliegende Untersuchungsfeld ist, soweit es Hard-
und Software betrifft, marktseitig durch eine verwir-
rende Vielfalt der Begriffe gekennzeichnet, die sich
aufgrund der Schnellebigkeit dieses Marktes einer Stan
dardisierung oder Normung weitgehend entziehen. Daruber
hinaus wird diese Begriffswelt in hohem MaBe durch Mar
ketingstrategien der Anbieter gepragt, die in der Regel
wenig Interesse an eindeutigen Abgrenzungen und Defi
nitionen haben. Daher werden beispielsweise die Begriffe
- 7 -
Tischcomputer, Arbeitsplatzcomputer, Mikrocomputer, Per
sonal Computer, Minicomputer und Btirocamputer haufig so
wohl synonym als auch einander ausschlieBend verwendet.
In Ubereinstimmung mit den sich in der Praxis durch
setzenden Begriffen wird hier die Bezeichnung Personal
Computer als Synonym ftir Tisch- und Arbeitsplatzcomputer
angesehen, gleichwohl wird im Rahmen der vorliegenden
Arbeit allein die heute gebrauchlichste Bezeichnung ~er
sonal £omputer (PC) verwendet. Ein derartiger Computer
ist ein frei programmierter Rechner auf Mikroprozessor
basis mit alpha-numerischer Tastatureingabe, Ausgabemog
lichkeiten auf Bildschirm und Drucker sowie Intern- und
Externspeicher (nach DIEBOLD 1980). Dagegen gelten als
Mikrocomputer bereits aIle auf der Basis eines Mikro
prozessors arbeitenden frei programmierbaren Systeme
(ZEEB 1983). Somit mtissen sowohl die Hobby- bzw.
Homecomputer als auch die Personal Computer als Mikro
ccmputer angesehen werden (Abb. 2-1).
FUr ernsthafte kommerzielle bzw. technisch-organisato
rische Anwendungen kommen Homecamputer allerdings nicht
in Betracht. Auch in kleinen Unternehmen beginnt pro-
fessioneller EDV-Einsatz erst mit Personal Camputern.
Allerdings umfaBt der Begriff Personal Computer unter
schiedliche Leistungsklassen, so daB leistungsstarke
Personal Computer mehr und mehr in den Bereich der Mini-
computer hineinreichen. Sie ve rftigen in diesem FaIle
tiber entsprechend
Magnetplatten als
groBe Hauptspeicherkapazitaten und
Externspeicher. Normalerweise tiber-
treffen Btiro- und Minicomputer allerdings die Leistungs
fahigkeit von Personal Computern und bilden eine eigene
Gruppe, zu der auch die Anlagen der !:!ittleren Daten
technik (MDT) zahlen. Diese Gruppe wiederum deckt den
unteren Leistungsbereich der GroBrechner ab (vgl. Abb.
2-1). Die vorliegende Arbeit bezieht sich ausschlieBlich
- 8 -
auf Personal Computer im Sinne der hier definierten Ab
grenzung.
~:
r---
Homecomputer Hobbycomputer
PERSONAL COMPUTER Arbeitsp!atzcomputer
Tischcomputer
-.., Mlkro_-_ :/ computer
Abb. 2-1: Abgrenzung unterschiedlicher Computergruppen
Das klassische Aufgabengebiet der Per sonal Canputer er
streckt sich auf technisch-wissenschaftliche und indi
viduelle arbeitsplatzunterstlitzende Funktionen. Aufgrund
gravierender Hardware-Leistungssteigerungen sind die
ursprlinglich Blirocomputern vorbehaltenen Bereiche, wie
Finanzbuchhaltung, kaufmannische Auft ragsabwickl ung,
Lohn- und Gehaltsabrechnung usw. hinzugekanmen. Software
- 9 -
flir diesen Bereich wird unter den Begriffen kommerzielle
bzw. kommerziell-org anisa tor i sche So ftware subsumiert
und in der vorliegenden Arbeit nicht weiter behandelt •
.l\uch rein technische bzw. wissenschaftliche Aufgaben
stellungen, wie Finite-Elemente-Berechnungen, NC-Pro
grammierung, Verschnitt-Optimierung oder statistische
Auswertungen, deren Bearbeitung heute mit PC-Unter-
stlitzung erfolgen kann, werden in der vorliegenden Ar
beit nicht behandelt.
Der Schwerpunkt liegt auf technisch-organisatorischen
Aufgabenstellungen, die sich auf die in den Abb. 2-2 und
2-3 dargestellten Betriebsbereiche und PPS-Funktionen
erstrecken. In diesen Bereichen rlicken Personal Computer
zunehmend in den Vordergrund. Ihr Einsatz erstreckt sich
dabei sowohl auf die klassischen "groBen" Funktionen wie
Lagerbestandsverwaltung, Auftragsterminierung, Arbeits
p 1 an- und St lickl istenverarbei t ung etc. als auch auf
zahlreiche "kleine", z.T. sehr betriebsspezifische Auf
gaben. Diese "kleinen" Aufgaben, beispielsweise die
Vorgabezeitermittlung in der Arbeitsvorbereitung, werden
bereits seit einigen Jahren mit PC-Unterstlitzung gelost.
Dagegen wurde der Personal Computer-Einsatz flir die o.g.
"groBen" technisch-organisatorischen Aufgaben erst mit
der Generation der l6-bit-Rechner moglich (etwa seit
1980) und scheint sich vollends mit den 32-bit-Rechnern
durchzusetzen.
- 10 -
Technischorganlsalonsclle Bereiche eines Unternehmens
Abb. 2-2: Technisch-organisatorische Bereiches
eines Unternehmens (AWF 1985)
/ " / '\.
lellgeblete der PPS Funkt lonSgruppen
/ ~ Produktlons-P~y~~~-
Mengen-planung
Produkt lons-Dlanung
~ c ~
~ Termln- und kanazltats-
I pianuog
Auttraosver-anlassuno
Produktlons-steuerung
AuftragSOber-wachung
-Abb. 2-3: PPS-Hauptfunktionen (HACKSTEIN 1985 a, S. 19)
2.2
- 11 -
Kleine Produktionsunternehmen alB Personal
Computer-Anwender
Der PC-Anwenderkreis stell t sich ebenso inhomogen und
vielfaltig dar wie der Personal Computer selbst. Die
vorliegende Arbeit zielt auf den speziellen Anwender
kreis der kleinen Produktionsunternehmen und hier in
erster Linie auf Betriebe, die bislang noch keine Per
sonal Computer fur technisch-organisatorische Aufgaben
stellungen einsetzen. In Anlehnung an die Yom Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) verwendeten
BetriebsgroBenklassen werden Betriebe mit weniger als
100 Mitarbeitern als Kleinbetriebe definiert. Untersu
chungsergebnisse des VDMA (1985) belegen, daB die PC
Durchdr ingung innerhalb der BetriebsgroBenklassen 0-49
und 50-99 Mitarbeitern generell relativ gering ist (33%
bzw. 28%, vgl. Abb. 2-4), so daB die Relevanz der The
menstellung fur die Zielgruppe gewahrleistet ist.
Kleinbetriebe Mittelbetriebe Gro~triebe 8etriebs· '----~~--.... -----,----+_--... ----1 g e s •• t grii6e •
mit PC
ohne IC
gesal::
Ferti
,gungs
art
mit PC
ohne PC
gesalt
bis 49 50 - 99
44
66
" ' · " · . ... . c ... • .c _ u · . · -OIl :E
18
46
64
100 • 299 300 - 499 500 - 999 1.000 u,oehr
45
100
145
34
29
53
... c ." " .... ~ oj,j ~
'" III L III " .... " .... \/I c: .... _ C "J: II ...... u !'oj
tJ '" III C ~ . -~..., % Iij
37
29
66
.. c · " - . " · .. · .... • c ... C III :.
u · . . ~ . -"OIl :E
50
25
75
13 3 0 6 II 3 0 4 14 8 0 23 16 5 5 8 12 7 7 II 12 4 15 19
26 10 0 8 19 10 3 14 36 26 8 30 8 3 9 9 6 4 0 19 7 5 3 10
39 13 0 14 30 13 3 18 50 34 8 53 24 8 14 17 18 II 7 30 19 9 18 29
206
27J
479
206
27J
479
Abb. 2-4: PC-Durchdringung nach BetriebsgroBenklassen
und Fertigungsarten (VDMA 1985, S. 2)
- 12 -
2.3 Einsatzformen von Personal Computern
Prinzipiell lassen sich die in Abb. 2-5 definierten und
im folgenden erlauterten Einsatzformen unterscheiden.
1. IsoIlertes Einolatzsystem (Single-User-Betrleb)
2. Bestandtell elnes Mellrplatzsystems (Multi-User-Betrleb)
3. Systemkornoonente 1m lokalen PC-Netzwerk (PC-LAN)
4. "Intelligentes" Terminal eines zentralen Rechners
(PC -Hos t -Kopp lung)
5. Multifunktionales Endgerat der neuen iiffentlichen
Koomunlkationsdlenste (Btx. Teletex. Datex-P. Datex-l)
Abb. 2-5: Einsatzformen von Personalcomputern
Bislang werden PCs liberwiegend als Einplatz- bzw.
Stand-Alone-Systeme eingesetzt. In dieser Form steht ein
PC jeweils nur einem Benutzer zur Verfligung (Single
User-Betrieb) .
An einem Multi-User-System konnen mehrere Benutzer an
mehreren Terminals gleichzeitig arbeiten und auf gemein-
- 13 -
same Peripheriegerate und Datenbestande zugreifen. Vor
aussetzung ist ein Multi-User-fahiges Betriebssystem.
PC-Netzwerke stellen die Alternative zu Multi-User-
Systemen dar. Grundsatzlich gilt, daB auch leistungs-
starke PCs nur begrenzt Multi-User-fahig sind und der
Vorteil gemeinsamer Nutzung vorhandener Datenbestande
und teurer Peripheriegerate auch durch PC-Netzwerke er
reicht werden kann. Beide Einsatzformen konnen in einer
ersten Ausbaustufe als Stand der Technik angesehen wer
den.
Vorwiegend ftir groBere Unternehmen gewinnt eine weitere
Einsatzform zunehmend an Bedeutung: Der Einsatz von Per
sonal Computern als intelligente Terminals bzw. Work
stations zentraler GroBrechner (PC-Host-Kopplung). In
dieser Form bieten PCs dann tiber reine Terminalfunk
tionen hinaus arbeitsplatzspezifische Auswertungsmog
lichkeiten im Rahmen eigener Grafik-, Text- oder Tabel
lenkalkulationssoftware. Dartiber hinaus konnen sie auch
als integraler Bestandteil des tibergreifenden EDV-Sy
stems Verwendung finden, beispielsweise durch gezielte
Auslagerung arbeitsplatzsspezifischer Dateien und Pro
gramme.
In einer weiteren Einsatzform lassen sich Personal Com
puter als multifunktionale Endgerate der neuen Kommuni
kationsdienste verwenden (Teletex, Btx, Datex-L, Datex
P). Dabei handelt es sich urn externe Kommunikation, bei
der PCs als Ein- und Ausgabe-, Verarbeitungs- und Spei
cherstationen genutzt werden, wahrend der Datentrans
port tiber offentliche Netze erfolgt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daB Personal
Computer in kleinen (Produktions-)Unternehmen bislang
vor allem als Stand-Alone-Systeme eingesetzt werden.
- 14 -
Allerdings erfordert umfangreicher EDV-Einsatz arbeits
platzspezifische EDV-Unterstutzung, die nicht bzw. nur
eingeschrankt mit Einplatzsystemen realisiert werden
kann. Daher werden in kleinen Unternehmen verstarkt
Multi-User-Systeme bzw. lokale PC-Netzwerke zum Einsatz
kcmmen. Daruber hinaus tangiert die Integration von
Daten-, Text- und Grafikverarbeitung im Rahmen der neuen
Kommunikationsdienste den Personal Computer-Einsatz ge
nerell. Bei diesen fur die Zielgruppe relevanten Ein
satzformen liegt daher auch der Schwerpunkt der vorl ie
genden Arbei t.
3.
- 15 -
BESTANOSAUFNAHME UNO KRITISCHE wURDIGUNG VOR
HANOENER ENTSCHEIOUNGSHILFEN ZUM PERSONAL
COMPUTER-EINSATZ
Die uberdurchschnittlich wachsenden Ahsatzzahlen des
Mikro- bzw. Personal Computer-Marktes zogen eine ent
sprechend groBe Anzahl von Publikationen zu diesem Thema
nach sich, so daB man von einem eigenen Markt fur Publi
kationen zum Thema Mikro- bzw. Per sonal Computer
sprechen kann. So befassen sich in der Bundesrepublik
mehr als zwanzig Zeitschriften ausschlieBlich mit Fragen
und Themenstellungen im Zusammenhang mit Mikrocomputern.
Die Bandbreite der Literatur entspricht der Vielfalt der
Einsatzmoglichkeiten und potentiellen Anwendergruppen
dieser Gerate und reicht von der Darstellung wissen
schaftlicher Forschungsergebnisse auf abstraktem Niveau
bis zum Zeitschriftenartikel in Comic-Form.
Aber trotz dieses breiten Informationsangebotes finden
potentielle Anwender aus kleinen Unternehmen, die einen
professionellen Personal Computer-Einsatz in technisch
organisatorischen Bereichen planen, bislang kaum ent
sprechende Fachliteratur, die einerseits auf fundierten
wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und andererseits
konkrete und fur die Praxis geeignete Entscheidungshil
fen liefert.
Aktuellere Literatur, die nicht mehr die Hardware in den
Vordergrund stellt, wie dies beispielsweise bei OSBORNE
(1978) noch der Fall ist, laSt sich im wesentlichen in
vier Gruppen einteilen:
- 16 -
- Beitrage, die verschiedene Systeme mit ihren An
wendungsmog1ichkeiten aus Sicht des Systemen
gineerings beschreiben und Anwenderprob1eme bei
der Auswah1 und Einflihrung von PCs nicht oder je
wei1s nur am Rande behande1n (CALINGAERT 1983,
ENDERLE u.a. 1983, HENK 1983, NIEVERGELT 1983,
BERLAGE 1984). Als typischer Vertreter die'ser
Gruppe beschaftigt sich HEINZEL (1984) mit der
Gestaltung
systemen,
zugehen.
und Auslegung von Mikrocomputer-
ohne auf Aufgabenbereiche naher ein-
- Literatur, die in neutraler Form Darste11ungen
und Hinweise in bezug auf Auswahl und Einflih
rungsfragen von Personal Computern beinhaltet und
dabei zumeist spezifische Einsatzbereiche in den
vordergrund stellt (PLEIL 1982 und 1985; WERNICKE
1982; ENGEL 1983; EWALD 1983; PAHLIG, EDINGER
1983; BUDDE 1984). Entsprechende Beitrage in
Personal Computer-Fachzeitschriften, die sich mit
Auswahl- und Einflihrungsprob1emen oder mit kon
kreten Einsatzmoglichkeiten von PCs systematisch
und auf den professionellen Anwender bezogen
auseinandersetzen, bilden die Ausnahme (z.B.
BRUNOLD 1984).
- Literatur, die sich mit Einsatzmoglichkeiten von
Personal Computern in groBen Unternehmen im Rah
men lokaler Netzwerke (LANs), office automation
Konzepten, distributed processing und neuen Kom
munikationsdiensten auseinandersetzt (office au
tomation = EDV-unterstlitzte Blirorationalisierung;
distributed processing = verteilte Intelligenz,
Dezentralisierung) (DIEBOLD 1982 und 1983, MUSIaL
- 17 -
1983, SCHMITZ 1983, WIBKIRCHEN u.a. 1983, BULLIN
GER u.a. 1984, EDER 1984, HORING u.a. 1984,
KATHER 1984, KAUFFELS 1984, KUNZE 1984, MOMBAUER
1984, I1USIOL 1984, RUSKA 1984, SCHREIBER 1984,
SEIDEL 1986, STEINLE 1986). Auch in diesem Be
reich orientieren sich Forschungsarbeiten und
Veroffentlichungen bislang uberwiegend an be-
triebswirtschaft1ichen bzw. kommerziell-orga-
nisatorischen Aufgabenstel1ungen. Beispie1sweise
wird die Integration von Text- und Datenver
arbei tung von vielen Autoren als Schlussel thema
der Burorationalisierung behandelt (REINDL 1981,
PLEIL 1983, SORG 1984, TIEMEYER 1984). A11erdings
tragt die Literatur hier zumeist den Bedurfnissen
groBer Unternehmen Rechnung.
- Die im Sinne der Themenstellung re1evante Litera
tur liiBt sich unter dem Begriff "PC-Einsatz in
technisch-organisatorischen Bereichen" zusammen
fassen. Auf die wesentlichen Beitrage wird im
folgenden eingegangen.
Fur technisch-organisatorische Aufgaben wird bereits
seit einigen Jahren der Einsatz von Personal Computern
in der Arbeitsplanung beschrieben.
PACYNA (1980) stellt fertige Programmsysteme fur Perso
nal Computer zur Arbeitsp1anung in GieBereien vor (da
mals wurde meist die Bezeichnung Tischcomputer verwen
det). PANSKUS (1981) diskutiert Vor- und Nachteile des
dezentralen Kleinrechnereinsatzes in der Arbeitsvorbe
rei tung. TONSHOFF u.a. (1979) beschreiben die Vorteile
der Dialogverarbeitung zur Arbeitsplanerstellung. Einige
Beitriige behandeln den Einsatz von Personal computern
- 18 -
zur Vorgabezeitermittlung und Vorkalkulation in der
Arbeitsplanung kleiner Maschinenbaubetriebe; STIERLE
(1981) beschreibt Programme eines PCs zur Arbeitsplaner
stellung, Kalkulation und Auftragsreihenfolgeermittlung.
DAHLHEIMER (1981) beschreibt Programme fur Personal Com
puter zur Grunddatenverwal tung in Fertigungsbetr ieben.
Als Erganzung werden Lagerbewirtschaftungsprogramme und
Programme zur Materialdisposition entwickelt. SCHRODER
u.a. (1983) legen den Leistungsumfang von Systemen zur
Materialwirtschaft dar. KALBERER (1983) untersucht Ein
satzmaglichkeiten von Mikrocomputern fur planerische
Aufgaben im Rahmen von Material- und Zeitwirtschaft.
RECKZIEGEL (1983) macht auf einen Nachholbedarf der Ra
tionalisierung durch Rechnerunterstutzung in der Mate
rialwirtschaft bzw. Logistik aufmerksam.
In der neueren Literatur treten andere Aspekte in den
Vordergrund. Eine umfassende Wurdigung des Einsatzes von
Mikrocomputern in technisch-organisatorischen Bereichen
liefert SCHEER; er behandelt die Breite des Anwen
dungsspektrums eines PCs von der Lasung verschiedener
Einzelaufgaben uber die Integration von Aufgabengebieten
bis zur Kommunikation mit PCs in lokalen und affent
lichen Netzen (SCHEER 1983) und definiert Kriterien fur
die Aufgabenverteilung in Mikro-Mainframe-Anwendungs
systemen (SCHEER 1985).
In einer weiteren Arbeit untersucht er die Personal
Computer-Integration in Produktionsplanungs- und steu
erungssystemen im Hinblick auf bestehende und zukunftige
betriebliche Organisationsformen (SCHEER 1984). Aller
dings werden auch hier die fur kleine Unternehmen re
levanten Aspekte des Personal Computer-Einsatzes aus
drucklich ausgeklammert. Andere Beitrage behandeln das
Thema der PC-unterstutzten Produktionsplanung und
-steuerung (KERN 1984, ROHL 1984). Allerdings beschran-
- 19 -
ken sie sich im wesentlichen auf Programmbeschreibungen,
ohne auf PC-spezifische Aspekte oder Problematiken naher
einzugehen.
Gezielt setzen sich mit dem Thema BULLINGER (1985),
KERNLER (1985 a) und der Autor (HOFF 1985 a) in ihren
Beitragen "PPS mit PC und Mikro aus der Sicht der wis
s enschaft", "PPS mi t PC und Mikro aus der Sicht des Un
ternehmens" und "PPS mit PC und Mikro aus der Sicht von
Soft- und Hardware" auf einer VDMA-Informationstagung
auseinander. Bullinger konkretisiert hier anhand von
Ei nzel funkt ionen der PPS quali tative tiberlegungen zum
PC- bzw. Mikrocomputereinsatz, diskutiert die Orga
nisation des PC-Einsatzes und behandelt als Fallbeispiel
die PC-unterstutzte Arbeitsplanerstellung anhand von
Entscheidungstabellen.
Auf dem AWF-KongreJ3 "PPS 85" behandelt KERNLER (1985 b)
das Einsatzspektrum des PCs fur PPS-Aufgaben, und
SCHUMACHER (1985) stellt eine realisierte Losung zur
Darstellung und tiberwachung von Kennzahlen auf PCs vor.
LOOS und RUFFING (1986) prasentieren in den Veroffent
lichungen des Instituts fur Wirtschaftsinformatik (IWI)
ein Konzept der verteilten Produktionsplanung und -steu
erung unter Einsatz von Mikrocomputern.
SchlieJ31ich sind Personal Computer in aIle CIM-Konzepte
integriert. Dies schlagt sich in der neueren Literatur
entsprechend nieder (z.B. TRISTAM 1986, WALLER 1986,
HOFF 1986).
In der Praxis werden heute zahlreiche Insel- und inte
grierte Personal Computer-Losungen fur technisch-orga
nisatorische Aufgabenstellungen angeboten und auch ein
gesetzt. So bietet die Fa. Brankamp System Produktions
planung (BSP) einzelne PPS-Programmmoduln fur PCs an,
- 20 -
beispielsweise zur Vertriebssteuerung und Kapazitats
grobplanung (POESTGES 1985) sowie zur Normierung bzw.
zum Datentransfer zwischen BDE-Konzentratoren und GroB
rechnern (BRANKAMP 1985). NCR erfaBt Betriebsdaten und
betreibt Qualitatssicherung und Werkstattsteuerung mit
PCs (LECHNER 1985). Die Fa. Siemens bietet das am In
sti tut fur Fabrikanlagen, Hannover (IFA) entwickel te
Verfahren der belastungsorientierten Auftragsfreigabe
als PC-Losung zur Werkstattsteuerung an (SIEMENS 1985).
Die Firma PSI, Berlin, ersetzt Plantafel und konventio
nellen Leitstand durch interaktive, farbige Grafiksyste
me auf Mikro Computer-Basis. Dabei handelt es sich urn
eine PC-HOST-Kopplung, da die Daten yom ubergeordneten
PPS-System (PIUSS-O) zur grafischen Umsetzung ubertragen
werden (PSI 1985).
Eine im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgefuhrte
Marktstudie erg~b, daB mehr als zwanzig integrierte PPS
Pakete fur PCs angeboten werden, die einen groBen Teil
der klassichen PPS-Funktionen, wie sie bei HACKSTEIN
(1984, S. 5 ff) definiert sind, beinhalten.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, daB sich die ak-
tuelle, im Sinne der vorliegenden Themenstellung rele-
vante Forschung auf dem Personal Computer-Sektor stark
am jeweiligen technologischen Entwicklungsstand orien
tiert und haufig erst eine Entwicklung nachvollzieht,
die auf dem Hard- und Software-Markt berei ts stattge
funden hat. Fur die systematische Aufarbeitung und ge
zielte Erforschung weiterer Einsatzmoglichkeiten bleibt
aufgrund der rasch fortschreitenden technologischen Ent
wick lung kaum ausreichend Zeit.
Die vielzitierte Softwarelucke stellt sich fur tech
nisch-organisatorische Aufgabenstellungen kleiner Un
ternehmen daher aktuell weniger als quantitativer Mangel
- 21 -
dar, sondern besteht vielmehr in einem Informationsdefi
zit und in fehlenden Konzepten zur BewiUtigung der mit
einem PC-Einsatz verbundenen Probleme.
Fur eine Vielzahl technisch-organisatorischer Aufgaben
stellungen kleiner Unternehmen resultiert daraus, daB
eine Innovation nicht bzw. nur sehr zogernd stattfindet,
obwohl geeignete Hard- und Software angeboten wird. Dies
gi 1 t sowohl fur die groBen klassischen t echnisch-orga
nisatorischen Aufgaben wie Lagerbestandsfuhrung oder
Auftragsterminierung als auch fur die Vielzahl sehr be
triebsspezifischer Aufgabenstellungen dieses Bereiches.
Hier existieren heute Personal Canputer-Programme, die
fur Losungen derartiger Aufgabenstellungen geradezu pra
destiniert scheinen, ohne daB dieser Sachverhalt bislang
hinreichend wissenschaftlich aufgearbeitet und in einer
fUr die Praxis geeigneten Form dargestellt wurde. Die
vorliegende Arbeit 5011 mit der Entwicklung eines anwen
dungsorientierten Instrumentariums dazu beitragen, diese
Lucke zu schlieBen.
- 22 -
4. KONZEPTION DES INSTRUMENTARIUMS
Innerhalb des vorliegenden Kapitels erfolgt zunachst
eine zusammenstellung der Anforderungen an das zu ent
wickelnde Instrumentarium. 1m Anschlui3 wird die
empirische Vorgehensweise und die Konzeption des In
strumentariums beschrieben. Abschliei3end werden in der
Literatur vorgefundene kritische Hinweise zu empirischen
Vorgehensweisen diskutiert.
4.1 Anforderungen an das zu entwickelnde
Instrumentarium
Wie bereits erortert, beruhen zahlreiche Probleme im
Rahmen des Personal Computer-Einsatzes auf betriebs
spezifischen, zum Teil nicht objektiv reproduzierbaren
Faktoren. Aui3erdem erweist sich der wesentliche Vorteil
eines PCs, die individuelle Nutzung flir betriebs- oder
arbeitsplatzspezifische Aufgabenstellungen, in der Be
urteilungs- und Auswahlphase als gravierender Nachteil,
weil nur begrenzt auf allgemeingliltige Beurteilungskri
terien zurlickgegriffen werden Kanno Daher ist es auch
nicht moglich, generelle Vorgehensweisen zur Beurtei
lung, Auswahl und Einflihrung von Personal Computern zu
entwickeln. Gegen die Wirksamkeit eines derartigen In
strumentariums spache aui3erdem das nahezu unliberschau
bare Hard- und Softwareangebot des PC-Marktes. tiber 250
PCs und tausende Standardprogramme, zu denen taglich
neue hinzukommen, verhindern eine systematische und
laufend aktualisierte Erfassung des Marktangebotes (der
halbjahrlich erscheinende ISIS Personal Canputer Report
enthalt in 1/1986 mehr als 2.200 Programme (NOMINA
- 23 -
1986), die weder bewertet noch getestet wurden. Aber da
mi t ist nur ein Bruchtei1 des tatsach1ichen Markt
angebotes erfaBt).
Andererseits kann sich die Entwicklung eines praxisge
rechten 1nstrumentariums nicht auf die Formu1ierung
allgemeiner Hinweise beschranken, denn gerade kleine
Unternehmen benotigen konkrete und umsetzbare Entschei
dungshil fen. Das zu entwicke1nde I nstrumentar ium mul3
daher folgenden Anforderungskriterien gerecht werden:
- RELEVANZ im Sinne konkreter Entscheidungs
hilfen,
- REPRODUZ1ERBARKE1T im Sinne einer nachvoll
ziehbaren Vorgehensweise und im Hinblick auf
Ergebnisse,
- PRAKT1KAB1L1TAT in Hinb1ick auf konkrete
Arbeitsschritte,
- W1RTSCHAFTL1CHKE1T in bezug auf den Aufwand
bei der Anwendung des 1nstrumentariums.
1m folgenden werden Grundkonzept und Vorgehensweise zur
Entwick1ung eines derartigen 1nstrumentariums beschrie
ben.
4.2 Konzeption des Instrumentariums
Die Konzeption eines Entscheidungshilfe-1nstrumentariums
zum Personal Computer-Einsatz setzt die Definition
relevanter Einflul3groBen voraus und erfordert liber reine
Marktuntersuchungen hinaus die Erfassung und Analyse
entsprechender Anwender- und Anbieter-Erfahrungen. Dies
- 24 -
erfolgt durch die Auswertung mehrerer Untersuchungen,
die im folgenden Kapitel "Datenerhebung" beschrieben
werden.
4.2.1 Datenerhebung
1m Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden einundftinfzig
Personal Computer-Anwender und achtzehn Anbieter inter
viewt. Dartiber hinaus standen Erhebungsdaten bzw. Ergeb
nisse zweier weiterer Untersuchungen dieses Themenkom
plexes zur Auswertung zur Verftigung. Dabei handelt es
sich zum einen urn eine Umfrage des Verb andes Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA, vgl. Abb. 2-4), zum an
deren urn eine Untersuchung der Handwerkskammer Koblenz
zum Computereinsatz im Handwerk (HWK Koblenz 1984). An
der VDMA-Untersuchung beteiligten sich bei insgesamt 479
Firmen 130 Betriebe mit weniger als einhundert Be
schaftigten.
An der Befragung der Handwerkskammer Koblenz nahmen 455
Betriebe teil. Allen Untersuchungen lag ein Fragebogen
zugrunde. Dies erschien auch fur die eigene, in Inter
viewform durchgefuhrte Umfrage sinnvoll, da die Objek
tivitat und Reproduzierbarkeit einer empirischen Unter
suchung in erster Linie durch ein standardisiertes Er
fassungsinstrumentarium sichergestellt werden kann (vgl.
DICHTL, KAISER 1978, S. 490).
Die Auswertungen der eigenen Interviews, der VDMA-Un
tersuchung und der Umfrage zum Computer-Einsatz im Hand
werk dienten dazu, das Personal Computer-Umfeld mit Ein
fluBgroBen und Randbedingungen empirisch abgesichert in
die Gestaltung des Instrumentariums einflieBen zu las
sen.
- 25 -
Die eigenen Untersuchungsergebnisse der Anwender-Befra
gung wurden darUber hinaus anhand geeigneter stati
stischer Verfahren zur Bildung von Anwender-Gruppen
profilen herangezogen.
4.2.2 Vorgehensweise zur Konzeption des Instrumen
tariums
Der Konzeption des Instrumentariums liegen im wesent
lichen zwei Ansatze zugrunde, die aus der allgemeinen
Auswertung der Umfragen resultieren. Zum einen kann
vorausgesetzt werden, daB sich die Anforderungen po
tentieller PC-Anwender aufgrund der besonderen Rand
bedingungen des PC-Einsatzes ahneln und daB dies insbe
sondere dann gilt, wenn vergleichbare Aufgabenstellungen
und Voraussetzungen vorliegen. Zum anderen wird davon
ausgegangen, daB die im Rahmen des PC-Einsatzes rele
vanten EinfluBgroBen in zwei Gruppen eingeteilt werden
konnen.
zunachst sind dies situationsbeschreibende objektiv
reproduzierbare Einflu8qro8en, anhand derer sich Aus
sagen bzw. Entscheidungskriterien fUr entsprechend
definierte PC-Anwendergruppen ableiten lassen. Diese
GroBen haben wesentlichen EinfluB auf Realisierungs
moglichkeiten und Vorgehensweisen der Anwender. Bei
spielsweise erlaubt die objektiv feststellbare Ein
fluBgroBe "Branchencharakter des Unternehmens" Rlick
schlUsse auf eventuell vorhandene Branchenlosungen sowie
deren Einsatzhaufigkeit und kann das weitere Vorgehen
innerhalb der Auswahlphase entscheidend beeinflussen.
- 26 -
Die EinfluBgroBen der zweiten Gruppe, namlich unter den
angefuhrten Randbedingungen nicht objektiv reproduzier-
bare EinfluBgroBen, konnen bei der Entwicklung eines
Instrumentariums zum PC-Einsatz lediglich in Form all
gemeiner Orientierungshilfen Berucksichtigung finden.
Im Hinblick auf das zu entwickelnde Instrumentarium
stellt sich die Situation damit folgendermaBen dar:
Die alleinige Auswertung der objektiv reproduzierbaren
EinfluBgroBen kann keine vollstandigen Ergebnisse lie
fern, die den ProzeB der Beurteilung und Auswahl eines
PCs vollstandig abdecken. Vielmehr kann dieser Komplex
im Rahmen des Entscheidungsprozesses als "Weichenstel
lung" fur das wei tere Vorgehen sowie als Grobauswahl in
Hinblick auf vom Markt angebotene Gesamtleistungen in
terpretiert werden. Dazu muB dieser Komplex eine Methode
beinhalten, mit deren Hilfe ein Anwender seine indivi
duelle Problemstellung anhand weniger Merkmale soweit
abstrahieren kann, daB fur ihn gruppenspezifische Ent
scheidungshilfen nutzbar werden.
Daruber hinaus ist es notwendig, in das Instrumentarium
die relevanten, nicht objektiv reproduzierbaren EinfluB
groBen einzubeziehen. Dies kann aufgrund der aufgezeig
ten Randbedingungen allerdings lediglich in Form allge
meiner Hinweise bzw. Kriterien geschehen.
Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Zielsetzung
wird eine Vorgehensweise entwickelt,
Schritten aufbaut (vgl. Abb. 4-1).
die auf vier
Zunachst werden objektiv reproduzierbare EinfluBgroBen
(= Merkmale) und die zugehor igen Merkmalsauspdigungen
definiert (Kap. 5.1 und 5.2).
- 27 -
Sodann werden die unterschiedlichen Anwender mi t ihren
unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Voraussetzungen
zu reprasentativen Gruppen gleicher bzw. ahnlicher Merk
male zusammengefaBt (Kap. 5.3). Zur Gruppenbildung wer
den die eigenen Untersuchungsergebnisse der Anwender
Befragung anhand geeigneter mathematisch-statistischer
Ve rfahren ausgewertet. Darauf aufbauend werden unter
Berucksichtigung weiterer Aspekte Personal Computer
Anwenderprofile definiert (Kap. 6). AbschlieBend wird in
Kapi tel 7 fur die def inierten Anwenderprofile (Typen)
aufgezeigt, welche Hard- und Systemsoftwarekanponenten
jeweils notwendig sind, welche Anforderungen an die
wichtigsten typspezifischen Hardware-Kanponenten zu
stellen sind und welche Kategorien von Anwendungssoft
ware unter welchen Randbedingungen jeweils zur Verfugung
stehen. Diese Untersuchungsergebnisse basieren sowohl
auf der Untersuchung des VDMA als auch auf der
Eigenuntersuchung. Aufgrund der schnellen techno
logischen Entwicklung im Personal Canputer-Bereich
mussen die Untersuchungsergebnisse allerdings sach
orientiert interpretiert werden und teilweise sach
logisch ableitbare Erganzungen erfanren.
Definition relevanter EinfluBgrbBen und
deren AuSpragungsformen
Empirische Ableitung reprasentatlver
Personal ComputerAnwendergruppen
Deflni tion von Personal ComputerAnwenderprofilen (Anwendertypen)
Entwickl Darstellung
typspezi Entscheidu
ung und anwender-
fischer ngshilfen
Q KOI!OOnenten
Tastatur
Elnoabe- Plaus
periPherie
llcntstlft
- 28 -
Merkma 1 Merkma 1 sauspragungen
1 1 .1 1.2 1.3
2 2.1 2.2 2.3
3 3.1 3.2 3.3
-
h(i)
L-________ ~II ~ ________ '_'_.'_'_._l_S_.'_s_._._._"_._'_'_. ______ ~
V[lAUE1TUIiG
TEXT
VEUR!EJ TUKG
1.2 1.3 SClI'I(Iard- IIItthOdenlnttnslvl Aus
IvswcrtUl'lgen wertungen blW. b~'oI. -bereclw'lunoen kO/Cllue JerKilnUl1Qen
Gr~r Ikyer.r!lel tUllQ
~n 1 2 Kcr.oonente
8-Bl t-PrOlessoren 8/16- und 16-Blt-Prozessoren
M 1 kraprozessor ~nt>llc1t.llI'I9st~ndenz
Arnlendertyp Anwendertyp (V) L Ill. IV. VI1
Relevanz pro Anwendertyp
( I( II( IV V VI VI(
• • • • • • • () •
() ()
Abb. 4-1: Konzeption des Instrumentariums
- 29 -
4.3 Diskussion des empiriscben Ansatzes
Die Konzeption des Instrumentariums basiert im wesent
lichen auf Hard- und Software-Marktstudien sowie auf den
Ergebnissen empirischer Untersuchungen.
Nun mull jede auf empirischen Untersuchungen basierende
Vorgehensweise zwei kritischen Anmerkungen Rechnung
tragen. Zum einen wirken derartige Ansatze allzu oft
innovationshemmend, wenn der in der Realitat vorgefun
dene Erkenntniszusammenhang unkritisch hingencmmen und
lediglich zur Beschreibung oder Rechtfertigung der Ist
Situation herangezogen wird (vgl. STAEHLE 1979, s. 221).
Zum anderen ist haufig festzustellen, dall die zur Daten
analyse verwendeten statistischen Methoden derart in den
Vordergrund treten, dall die notwendige inhaltliche In
terpretation zu wenig Berucksichtigung findet (vgl.
KUBICEK u.a. 1975, zitiert bei PIEPER-MUSIOL 1982, s. 19). Beiden kritischen Anmerkungen kanmt im Rahmen der
vorliegenden Aufgabenstellung entscheidende Bedeutung
zu.
Aufgrund der raschen technologischen Entwicklung im Per
sonal Computer-Bereich darf die notwendige Strukturie
rung des Untersuchungsfeldes gerade hier nicht einengen,
sondern mull im Gegenteil so angelegt sein, dall sie die
Basis fur innovative Losungen im betrieblichen Alltag
bilden kann. Daher werden im Instrumentarium Personal
Computer-Anwendungsgebiete berucksichtigt, die bislang
empirisch kaum zu erfassen sind, weil sie trotz vorhan
dener Technik noch keinen Eingang in die Praxis gefunden
haben.
Folgt man der zweiten kritischen Anmerkung, mull gerade
ein Instrumentarium zum stark anwenderorientierten PC
Einsatz die wissenschaftliche Aufarbeitung und konzep-
- 30 -
tionelle Weiterentwicklung der vorgefundenen Realitat
beinhalten, ohne die verwendeten Methoden allzuweit in
den Vordergrund zu stellen. Daher werden mathematische
Grundlagen, statistische Verfahren, programmbeschrei
bungen etc. im Rahmen der vorliegenden Arbeit moglichst
kurz behandelt bzw. in separaten Arbeiten dokumentiert.
5.
- 31 -
GESTALTUNG UNO ENTWICKLUNG DES INSTRUMEN
TARIUMS
Wie im vorangegangenen Kapite1 abge1eitet wurde, setzt
die Zusammenfassung unterschied1icher Anwender zu geeig
neten PC-Anwendergruppen die Definition re1evanter Ein
fluBgroBen bzw. Merkmale voraus.
1m Rahmen dieser Vorgehensweise wird daher zunachst eine
PC-Anwendertypologie entwickelt, urn die Vielzahl unter
schiedlicher EinfluBgroBen auf die wesentlichen Merkmale
zu reduzieren bzw. zu verdichten. 1m AnschluB wird dann
die Ableitung der PC-Anwendergruppen beschrieben.
5.1 Her1eitung re1evanter Merkma1e
Die zu definierenden Merkmale sol len zur Gruppenbildung
in Hinblick auf gleiche oder ahnliche PC-Anwender-Vor
aussetzungen bzw. -Anforderungen herangezogen werden.
Dies setzt relevante und vollstandige Merkmale im Sinne
der Zielsetzung voraus. In der einschlagigen Literatur
finden sich weder Hinweise auf allgemein verwendbare
Methoden zur Auswahl von Merkmalen, noch sind die zahl
reichen Zusammenstellungen betrieblicher Merkmale auf
die vorliegende Problemstell ung libertragbar (GROBE
OETRINGHAUS 1974, KUNERTH 1976, SCHOMBURG 1980, GERLACH
1983, LEY 1984). Einzig GROBE-OETRINGHAUS (1974, s. 50
ff.) entwickelt einen systematischen Ansatz zur Auswahl
typbeschreibender Merkmale; allerdings mit der Zielset
zung einer umfassenden Typisierung von Fertigungsprozes
sen.
- 32 -
1m Zusammenhang mi t organisationstheoretischen Frage
stellungen beschreiben zahlreiche Autoren die Eigen
schaften verschiedener Organisationsstrukturen, ohne daB
deren Methoden oder Merkmale auf die vorliegende Pro
blemstellung libertragbar waren (z.B. KIESER u.a. 1978).
Auch die morphologische Systematik, die fast allen An
satzen zur Typen- bzw. Gruppenbildung zugrundeliegt, un
terstlitzt die Auswahl der Merkmale nicht, sondern ist
letztlich nur als Form der vollstandigen Darstellung
bzw. als Auswertungsinstrument zu betrachten. "Ziel ei
ner morphologischen Analyse in einem Problemlosungspro
zeB ist die moglichst vollstandige Erfassung eines kom
plexen Alternativfeldes und die Identifizierung aller
moglichen Losungsalternativen flir ein gegebenes Problem"
(ZWICKY 1971, ROPOHL 1972; zitiert bei GROCHLA 1982, S.
391) .
1m Hinblick auf die Vollstandigkeit der Merkmale hat
sich aus Praktikabilitatsgrlinden eine Beschrankung auf
wenige Merkmale und Merkmalsauspragungen eingeblirgert,
wenn die morphologische Systematik in erster Linie
Orientierung bieten 5011. Als Reslimee bleibt festzustel
len, daB, unter Berlicksichtigung der vorliegenden Auf
gabenstellung, typbeschreibende Merkmale folgende Vor
aussetzungen zu erflillen haben:
Sie mlissen in unterschiedlichen Auspragungen differen
zierbar sein und die wesentlichen in der Praxis auftre
tenden Voraussetzungen und Anforderungen beim PC- Ein-
satz reproduzierbar abbilden konnen. AuBerdem hat die
Auswahl der Merkmale in Hinblick auf die Zielsetzung zu
erfolgen, d.h. die Kombination der Merkmalsauspragungen
muS eine sinnvolle Gruppenbildung ermoglichen.
- 33 -
Eine systematische Auswahl derartiger Merkmale laBt sich
in drei Phasen durchflihren:
Zunachst sollte eine Einteilung des Untersuchungsberei
ches in abgegrenzte Problemkreise erfolgen. AnschlieBend
sind die wesentlichen Problemkreise festzulegen, aus
denen sich im dritten Schritt problemadaquate Merkmals
gruppen mit entsprechenden Einzelmerkmalen ableiten las
sen.
Aufgrund der Marktstudien und Umfragen wurde deutlich,
daB sich die Definition der Merkmale am potentiellen
Aufgabenspektrum und an der individuellen Ausgangssitua-
tion eines PC-Anwenders orientieren muB. Der Untersu-
chungsbereich ist damit abgesteckt. Er laBt sich anhand
dreier wesentlicher Problemkreise beschreiben, namlich
durch:
- die Art der anfallenden Aufgaben,
- die Form der Aufgaben und
- die Situation des Anwenders.
Sie reprasentieren letztlich die Fragest ell ungen "was
5011 PC-unterstlitzt ablaufen, wie 5011 es ablaufen und
wer ist der Anwender?" (Abb. 5-1).
FUr die drei Problemkreise lassen sich die entsprechen
den Merkmalsgruppen mit ihren Einzelmerkmalen definieren
(Abb. 5-2). Losgelost von konkreten Aufgabenstellungen
beschreiben sie die wesentlichen Kriterien des Personal
Computer-Einsatzes und bilden die Grundlage zur Ablei
tung reprasentativer Gruppenprofile.
Aufgabenart
Was 5011 PCunterstUtzt ablaufen ?
- 34 -
Anwendersituation
Wer ist der
Anwender ?
Aufgabenform
Wle 5011 die
erfolgen ?
Abb. 5-1: Die drei Problemkreise des PC-Einsatzes
Die erste Merkmalsgruppe wird durch die Merkmale "Da
ten-", "Text-", "Grafik-" und "Kommunikationsverarbei
tung" definiert. Diese Merkmale beschre iben die Art der
Aufgaben, fur die Personal Computer heute eingesetzt
werden konnen.
Mit Hilfe der zweiten Merkmalsgruppe wird die Form der
Aufgaben charakterisiert. Mi t PC-Unterstut zung konnen
St an dard- oder Indi vi dualaufgaben unterschi edlicher Art
(vgl. Merkmalsgruppe eins) in isolierter oder integrier
ter Form bearbeitet werden. Dementsprechend werden die
Merkmale als Standardisierungs- und Integrationsgrad be
zeichnet.
- 35 -
/ I Datenverarbeitung
Aufgaben-
art
/ I Textverarbeitung
( Graf i kverarbe i tung
Typoiogisclle Komnunikationsverarbei tung Merkmaie des
PC - Einsatzes Aufgaben-r Standard i s ierungsgrad )
form I I Integrationsgrad I I Brancllencllarakter
IInwender-
situation (EDV - ErfallrlHlg
EDV-reievanter Organisationsgrad
Abb. 5-2: Aufbau der typologischen Merkmale des Personal
Computer-Einsatzes
Die Merkmale der dritten Gruppe kennzeichnen die Situa
tion des Anwenders in Hinblick auf den geplanten Perso
nal Computer-Einsatz. Bier sind vor allem Branche, EDV
Erfahrung und Organisation des potenti ellen Anwenders
von Bedeutung. Daher wird dieser Komplex durch die Merk
male "Branchencharakter", "EDV-Erfahrung" und "EDV-rele
vanter Organisationsgrad" beschrieben.
- 36 -
5.2 Differenzierung der Merkmale
Die Merkmale allein erlauben noch keine Beschreibung des
jeweiligen Problemfeldes. Vielmehr ist es erforderlich,
die einzelnen Merkmale anhand relevanter Kriterien nach
Merkmalsauspragungen zu differenzieren. Analog zur Vor
gehensweise bei der Auswahl der Merkmale hat sich auch
deren Aufteilung in Merkmalsauspragungen an der zugrun
deliegenden Zielvorstellung zu orientieren (vgl. GROBE
OETRINGHAUS 1974, S. 56).
GROCHLA (1982, S. 392) weist darauf hin, daB diese Dif-
ferenzierung bei der praktischen Anwendung der morpholo
gischen Systematik zu Problemen fuhren kann, weil be
reits durch eine geringe Anzahl von Merkmalen und Merk
malsauspragungen sehr viele Alternativen, also hier PC
Anwendergruppen, generiert werden. Beispielsweise fuhren
bereits 4 Merkmale mit jeweils 4 Auspragungen zu 44
256 alternat i ven PC-Anwendergruppen. "Daruber hi naus be
reitet es oft Schwierigkeiten, die fur die Losung
zur Verfugung stehenden Aktionsparameter und ihre Aus
pragungen zu identifizieren und klar voneinander abzu
grenzen, so daB sie als unabhangige und damit beliebig
miteinander kombinierbare GroBen betrachtet werden kon-
nen" (GROCHLA 1982, S. 392).
Urn der zielvorstellung Rechnung zu tragen, das Verfahren
zur Gruppenbildung als Grundlage eines Instrumentariums
zu nut zen, wurde bei der Differenzierung der Merkmals
auspragungen auf eine moglichst eindeutige Abgrenzung
Wert gelegt. Zugleich resultierte daraus die Forderung
nach einer allgemein verstandlichen Beschreibung der
einzelnen Merkmalsauspragungen.
In Ubereinstimmung mit LEY (1984, S. 63) bleibt festzu
stellen, daB unter diesen Randbedingungen partiell abge-
- 37 -
stufte Merkmale mit einer geringen Zahl von Stufen
(Merkmalsauspragungen) verwendet werden sollten.
Unter Beachtung der Forderung, daB die jeweiligen Merk-
malsauspragungen auch das Auspragungsspektrum des
zugehorigen Merkmals abdecken mtissen, wurden die in den
Abbildungen 5-3 bis 5-11 dargestel1ten Merkmalsaus
pragungen definiert.
Das erste Merkmal charakterisiert die Anforderungen im
Rahmen der "Datenverarbeitung". MaBgebende Kriterien ftir
die Art der Datenverarbeitung sind Anzahl und Komplexi
tat der logischen Operationen bzw. mathematischen Algo
rithmen, die zur Losung der geplanten EDV-Aufgaben not
wendig sind. Beispielsweise gilt die Merkmalsauspragung
1.3. "methodenintensive Auswertungen bzw. komplexe Be
rechnungen" , wenn die Bedarfsermi ttlung im Rahmen der
Materialwirtschaft anhand einer Stticklistenauflosung
tiber mehrere Stufen inklusive termingerechter Bedarfszu
sammenfassung erfolgt (vgl. Abb. 5-3). Auch die Erfas
sung, Speicherung und Verarbeitung umfangreicher MeB-,
Maschinen- oder ProzeBdaten ist der Merkmalsauspragung
1.3 zuzuordnen.
Mit Hilfe des zweites Merkmals "Textverarbeitung" werden
unabhangig von konkreten Aufgabenstellungen Anforderun
gen an das EDV-System im Hinblick auf das Erste11en,
Verandern und Speichern von Texten erfaBt. Als Kriterien
zur Feststel1ung der Merkma1sauspragung werden Textver
arbeitungsumfang und Ansprtiche an die Textverarbeitung
herangezogen. Die Bandbreite reicht dabei von keiner
Textverarbeitung bis zur professionel1en (full-time-)
Nutzung durch den Sachbearbeiter oder eine Schreibkraft
(vgl. Abb. 5-4).
Das dritte Merkmal
Moglichkeit, einen
- 38 -
"Grafikverarbeitung" zielt auf die
Personal Computer zur Erstellung,
Verwaltung und Veranderung grafischer Darstellungen ein
zusetzen (vgl. Abb. 5-5). Die Anforderungskriterien sind
im wesentlichen durch den Anwendungsbereich festgelegt.
Von den drei existierenden Anwendungsbereichen sind im
Hinblick auf technisch-organisatorische Aufgabenstel
lungen allerdings nur zwei von Interesse:
Der erste Bereich wird als Prasentations- oder
Business-Grafik bezeichnet. Hier wird ent-
sprechende Standardsoftware zur Aufbereitung
und Prasentation von Informationen, z.B. in
Form von vorgegebenen Linien-, Balken- oder
Kreisdiagrammen, herangezogen.
Der zweite Bereich wird als Design- oder Frei
grafik bezeichnet. Derartige Software ermog
licht den Entwurf und die freie Gestaltung von
Grafiken und Bildern am Bildschirm und ist
wesentliches Element des Desktop Publishing.
Da Freigrafik keine technisch-organisato
rischen Aufgaben unterstutzt, wird dieser Be
reich nicht weiter behandelt.
der dritte Bereich ist mit dem Begriff CAD
uberschrieben (CAD: £omputer ~ided ~esign bzw.
£omputer ~ided ~rawing oder ~rafting). CAD
Software unterstutzt die Konstruktions- und
Zeichnungserstellung.
Das vierte Merkmal "Kommunikationsverarbeitung" beruck
sichtigt einen noch sehr jungen, aber stark zukunfts
orientierten Anwendungsbereich fur Personal Computer.
Die Merkmalsauspragungen charakterisieren die unter
schiedlichen Kommunikationsbereiche (vgl. Abb. 5-6). Die
Auspragung "keine Kommunikationsverarbeitung" kennzeich-
- 39 -
net ein reines Einplatzsystem1 interne Kommunikations
verarbeitung basiert auf einem Mehrplatzsystem, einem
lokalen PC-Netzwerk (Lokal Area Network: LAN) oder auf
einer PC-Host-Kopplung 1 externe PC-Kommunikation wird
durch den AnschluB an die neuen offentlichen Kommunika
tionsdienste Btx, Teletex, Datex-L und Datex-P ermog
licht.
Anhand des funften Merkmals wird das PC-Einsatzgebiet in
Hinblick auf den Standardisierungsgrad def iniert. Das
Merkmal definiert in drei Auspragungsstufen den indi
viduellen Charakter der anstehenden EDV-Aufgaben und
gestattet Ruckschlusse auf die Verwendbarkeit von
Standardsoftware (vgl. Abb. 5-7).
Mi t dem sechsten Merkmal findet die sogenannte "inte
grierte EDV-Verarbei tung" Berucksichtigung vgl. Abb.
5-8). Dieser Begriff wird in der Praxis unterschiedlich
interpretiert. Der vorliegenden Arbei t liegt folgende
Definition zugrunde:
Entweder wird fur verschiedene Aufgabenstel
lungen auf gemeinsame Datenbestande zugegrif
fen (z.B. gemeinsamer Zugriff von Programmen
der Arbeitsvorbereitung und des Einkaufs auf
die Artikelstammdatei) oder
bei verschiedenen Aufgabenstellungen flieBen
die Ergebnisse des einen Bereiches in einen
anderen Bereich ein (z.B. Mischen von Adressen
oder Grafik mit Texten).
Bei dem siebten Merkmal "Branchencharakter" handelt es
sich urn eines der drei Merkmale, die der Charakterisie
rung der Unternehmenssituation innerhalb des EDV-Umfel
des dienen (vgl. Abb. 5-2) • Die Differenzierung der
- 40 -
Merkmalsauspragungen orientiert sich an den branchen
spezifischen Eigenschaften des Unternehmens. Als wesent
liche Kriterien gelten die Zugehorigkeit zu einer Bran
che, die zentrale Unternehmensleistung, d.h. das Erzeug
nis- bzw. Aufgabenspektrum sowie die Struktur des Unter
nehmens (vgl. Abb. 5-9).
Das achte Merkmal "EDV-Erfahrung" zielt auf das im Un
ternehmen vorhandene EDV-Know-how. Zur Festlegung auf
eine der drei Merkmalsauspragungen sind die Kriterien
PC-Marktliberblick, Prograrnrnierkenntnisse und Erfahrung
mit dem organisatorischen Umfeld der EDV heranzuziehen.
Oas EDV-organisierte Umfeld umfaBt beispielsweise die
Formulierung eines Pflichtenheftes auf Basis einer im
Unternehmen durchgeflihrten 1st-Analyse (vgl. Abb. 5-10).
Das neunte Merkmal "EDV-relevanter Organisationsgrad"
erfaBt die EDV-Reife eines Unternehmens im Hinblick auf
die anstehenden EDV-Aufgaben. 1m Vordergrund stehen also
lediglich die Sachgebiete bzw. Aufgaben, die computer
gestlitzt bearbeitet werden sollen. Die Differenzierung
der Merkma1sauspragungen orientiert sich an der Vo11-
standigkeit und Aktua1itat der entsprechenden Daten in
Karteien und auf Formularen sowie an der Eindeutigkei t
von Arbeitsinha1ten und -ablaufen (vgl. Abb. 5-11).
Die gemeinsame Oarstellung der Merkma1e mit ihren Aus
pragungen flihrt zu der in Abbi1dung 5-12 gezeigten mor
phologischen Matrix. Sie bi1det die Grundlage des In
strumentariums, da anhand dieser Matrix Voraussetzungen
und Anforderungen potentie11er PC-Anwender abge1eitet
werden.
Krl terlum:
1.1
kelne Datenverarbel tung
- 41 -
DATENVERARBEITUNG
KOIllPlexltat der Aufgabe bzw. des Ulsungsverfahrens
1.2 elnfache
Auswertungen bzw. Berechnungen
1.3 methodenlntenstve Aus·
wertungen bzw. kOll'Q lexe Berechnungen
steigender Anforderungsumfang
1le.Wl.l.e.l..e: - elnfache Slmulatlonen
(wle ~ndert slcn das Ergebnls. wenn slch eln Elngabewert andert)
- Berechnung von Federkennilnlen
- LagerbestandsfOhrung
1le.Wl.l.e.l..e: - Stuckllstenauf 10sung
tiber mehrere Stufen Inclusive termlngereehter Bedarfszusammenfassung
- rechnerunterstutztes Konstruleren (CAD)
- Uste aller Fert19Ungs- - Simuiationen auftr3ge sort tert naeh geplantem Endtermln ml t Angabe des Kunden
Abb. 5-3: Merkma1sauspragungen zur Datenverarbeitung
2 TEXTVERARBEITUNG
Krlterten: - Umfang der geolanten Textverarbeltung
- Anspri..iche an die Textverarbeltung
2.1
kelne
Textverarbel tung
2.2
bedarfsor lent terte Textverarbet tung
2.3 professlonelle
(full-time) Textverarbet tung
steigender Anforderungsumfang
kllI!.1.eJ. : Es werden Angebote und Standardbr lefe ml t dem System erstellt
kllI!.1.eJ. : Sachbearbet ter oder Schrelbkraft arbelten praktlsch ausschlleBl1ch am Bildschirm. Es werden Angebote erstell t. ReChnungen und werbebrtefe geschrleben. Es wtrd ml t Textbaustelnen gearbel teL Text und Adressen werden gemlscht.
Abb. 5-4: Merkma1sauspragungen zur Textverarbeitung
- 42 -
3 GRAFISCHE VERARBEITUNG
Krlterlum: AnwendungSbere teh
3.1
kelne Graf lkverarbel tung
3.2
Prasentat 10n5-
graflk
3.3
CAD-Anwendungen
steigender Anforderungsumfang
~:
Darstellung der Kapaz! tl:itsauslastung In Form von saulendla-
~:
CAD (SChaltpl~ne)
gramren ill ·Wk~, ::rt
Abb. 5-5: Merkmalsauspragungen zur Grafikverarbeitung
4 KOMMUNIKATIONSVERARBEITUNG
Krt terllfll:
q .1 kelne
Konmun lkat lon5-verarbel tung
Koomunlkat lonsberel ch
q .2 Interne
Korrmunlkatlonsverarbel tung
Be.J.sQJ..eJ..e:
- Multl-User-System
- lokales PC-Netzwerk
- PC-Host-Kopplung
q.3 ext erne
Konmunl kat 10nsverarbettung
Be.J.sQJ..eJ..e:
- Teletex - Btx
- Datex-L
- Datex-P
Abb. 5-6: Merkmalsauspragungen zur Kommunikationsver
arbeitung
- 43 -
5 STANDARDISIERUNGSGRAD
Krlterlun: Indlvldueller Charakter der geplanten Autgaben
5.1 5.2 5.3
relne unternehnens- wei tgehend soezlflsch angeDaBte sDezlelle
Standardaufgaben Standardaufgaben Indl vldualaufgaben
J.. [ steigender Anforderungsumfang
y
~: ~: ~:
verwaltung elnes Lagerbes tandsfUhrung Unternehmensspezl-Art Ike Ibestandes ml t unternetvnensspez 1- flsche werkzeug- und mit Mengen- und tlsche" statistischen Vorr lchtungsverwal tung Pre1sangahen Auswertungen mit soeZlellen Schnltt-
stelle" zur Fertlgungs-steuerung
Abb. 5-7: Merkmalsauspragungen des Standardisierungs
grades
6 INTEGRATIONSGRAD
Krlterlen: - Mehrfachnutzung von Datelbestanden - Dlrekte verwendung von Ergebnisse"
6.1 6.2 6.3 Elnze iaufgaben bzw. telllntegrlerte weltgehend vonelnander unab- Integrlerte hanglge Aufgaben Aufgaben Aufgaben
~
[ steigender Anforderungsumfang
r ~: ~: ~:
Erstelle" von Ole Werkstattauf- Ge3nderte Elnkaufs-PrOfstands- tragsfrelgabe berOck- preise bewlrken 1m protokollen Slchtigt ketne Werk- Ratvnen der Rechnungs-
zeuge und Vorr lchtun- prOfung sofort neue gen. Deren Bereltstel- Art Ikeldurchschnl tts-lung erfolgt dann auf prelse fOr dIe Kaiku-Bas I s der gedruckten latlon. Arbe 1 tsoaolere.
Abb. 5-8: Merkmalsauspragungen des Integrationsgrades
- 44 -
7 BRANCHENCHARAKTER
Krl terten: - Elndeutlge BranChenzugeMrlgkeit
- BranchentYDlsches ErzeUQntssDektrum - BranChentYDlsche Unternetvnensstruktur
7.1 7.2 7.3 keln begrenzt branchentYD 1 sches
branchentyp lsches branchentyp lsches Unternetvnen Unternehmen Unternehmen
1ltlD.J..tl, Jle.W!J..el , Jle.W!J..el ,
Hersteller speZle!- Lahnrert 1 ger 1m I'Ia- Konvent lonelIer Her-ler Zug- und Druckfe- schlnenbau oMe eloe- steller k.lelner Ver-dern ohne elgene nes PrOduktorogranm packungsmaschlnen Lagerha 1 tung
Abb. 5-9: Merkma1sauspragungen zum Branchencharakter
8 EDV - ERFAHRUNG
Krlterlen: - Progr amnl erkenntnl sse
- PC-MarktuberbJlck
- Erfahrungen mit dem organlsatorlschen UmfeJd der EDV
8.1 8.2 8.3
I<.elne begrenzte groBe
EDV - Erfahrung EDV - Erfahrung EDV - Erfahrung
1ltlD.J..tl, Jle.W!J..el , Jle.W!J..el , - kelne ProgramnJer- - begrenzte Program- - PrOgrarrmlerkenntnlsse
kenntn1sse mlerkenntnlsse - guter Markttiberbl1ck - kaLm Markttiberbllck - guter Marktuberbllck - umfangrelche Erfah-- kelne Erfahrungen - ~elne Erfahrungen rungen rntt dem on;;Ja-
mit dern organlsato- mt t dem organtsato- nlsatorlschen urnfeld rlschen Umfeld der rlschen Umfeld der der EDV EDV EDV
Abb. 5-10: Merkma1sauspragungen zur EDV-Erfahrung
- 45 -
9 EDV - RELEVANTER ORGANISATIONSGRAD
Krlterlen: - vollstMdlgkett von Daten bzw. Unterlagen
- Aktualltat von Daten bzw. Unterlagen
- Elndeutlgkelt von Arbeltslnhalten und Arbel tsablaufen
9.1 9.2 9.3
ger Inger begrenzter hoher
Organlsatlonsgrad Organ 1 sat lonsgrad Organlsatlonsgrad
IlUSJlJ.tl : IlUSJlJ.tl : IlUSJlJ.tl : ADgeblJtslsal~ulat lCD ~ I agcrbestaocsiiibrlloQ
- Kosten fUr Zukauf- - offene Postenbuch- - geschlossenes Lager telle unbekannt fuhrung aktuell - elndeutlg geregelte
- Vorgabeze 1 ten unl< tar - Verwendung von Stan- Verantwortllchkel ten - verat tete Daten dardtexten - gekennzelchnete - ketne Maschlnen- - Muf I ge ze I taufwen- Lagerorte
stundensatze dlge Ruckfragen zwl- - vollstMdlge - mangelhafte Kosten- schen Fachabtellun- Artlkelk?rtel
rechnung gen - vollst3ndlge und eln-
- unbekannte Kaoazl- deut Ige Artlkelbe-tatssltuatlon ze 1 chnungen
- unvollstandlge - elndeutlge Artlkel-Arbettsplane nunmern
- klasstflzlerende Artlkelmmnern
Abb. 5-11: Merkma1sauspragungen zum EDV-re1evanten Or
ganisationsgrad
- 46 -
:~~~~M~E~R~K~~M~A~L~~~':1 I~L~----------M-E-R-K-M-A--L-S-A-U-S-P-R-A-.-G-U-N-G-E-N----------~'~l / "-
1 1.1 1.2 1.3
DATEN- kelne e I nf ache methodemntenslve Aus· Auswertungen wertungen bzw.
VERARBEITUNG Datenverarbel tung bzw. Berechnungen komp I exe Berechnungen
2 2.1 2.2 2.3
TE X T- bedarf sor ient lerte professlOnelle
kelne (full-tIme) VERARBEl TUNG Textverarbei tung Textverarbel tung Textverarbei tung
3 3.1 3.2 3.3
GRAFIK- keine Prasentat lons- CAD-Anwendungen
VERARBEITUNG Graf i kverarbe i tung graflk
4 4.1 4.2 4.3
KOMMUNIKATIONs- kelne Interne externe
KOl1111unlkat lons- KOl1111umkatlons- KOl1111unlkatlons-VERARBEITUNG verarbel tung verarbel tung verarbel tung
5 5.1 5.2 5.3
STAN DAR- unternehmens- we I tgehend relne
spell f ISch angepaBte spellelle DIsIERUNGsGRAD Standardauf gaben S tanda r dauf gaben I nd I v I dua laufgaben
6 6.1 6.2 6.3
INTEGRATIONs-Einzelaufgaben bzw
telllntegr lerte we I tgehend voneinander unab- lntegrlerte
GRAD himgige Aufgaben Aufgaben Aufgaben
7 7.1 7.2 7.3
BRANCHEN- kein begrenz t br anchen typ I sches branchentyp I sches b r anchentyp i sches
CHARAKTER Unternehmen Unternehmen Unternehmen
8 8.1 8.2 8.3
EDV- keine begrenzte groBe
ERFAHRUNG EDV-Erfahrung EDV-Erfahrung EDV-Er f ahrung
9 9.1 9.2 9.3 EDV-RELEVANTER ORGANIsATIONs-
gerlnger begrenzter hoher
GRAD Organi satlonsgrad Organl sat ionsgrad Organ i sat ionsgrad
Abb. 5-12: Morphologische Matrix der typologischen
Personal Computer-Merkmale
- 47 -
5.3 Gruppenbildung anhand matbematisch
statistischer Verfahren
Zur Ableitung charakteristischer PC-Anwendergruppen be
darf es geeigneter Verfahren, mit denen das vorliegende
Datenmaterial verdichtet und strukturiert werden kann.
Fur derartige Problemstellungen werden in der Regel
mathematisch-statistische Verfahren und insbesondere die
Verfahren der Clusteranalyse herangezogen. Dabei umfaBt
der Begriff Cluster analyse eine Reihe verschiedener
Verfahren, die zwar auf unterschiedlichen mathematischen
Algori thmen basieren, deren Anwendung aber nach einem
einheitlichen Schema ablauft. In Anlehnung an VOGEL
(1975, S. 46) und STEINHAUSEN (1977, S. 22) lassen sich
fo1gende Arbeitsschritte definieren:
1. Aufbereitung der Daten zu einer Er
hebungs- bzw. Datenmatrix
2. Bestimmung einer geeigneten Distanz
funktion
3. Berechnung der Distanzmatrix
4. Bestimmung
verfahrens
eines geeigneten
5. Berechnung der Cluster
Cluster-
6. Analyse und Interpretation der Ergebnisse
1m folgenden werden die theoretischen, mathematischen
und EDV-technischen Grundlagen der einzelnen Arbeits
schritte in knapper Form erlautert und unmittelbar auf
die vorliegende Problemstellung angewandt.
- 48 -
Auf eine eingehendere Darstellung wird verzichtet. Hier
sei auf die grundlegenden Arbeiten von BOCK (1974),
SPATH (1975), VOGEL (1975), STEINHAUSEN, LANGER (1977)
und SACHS (1978) verwiesen sowie auf die anwendungs
orientierten Arbeiten von GtiTTLER (1978), SPEITH (1982)
un d LEY (19 84 ) •
5.3.1 EDV-technische Realisierung
Die Durchflihrung der Cluster analyse erfolgte mit Hilfe
von FORTRAN IV-Programmen auf der zentralen EDV-Anlage
des Forschungsinstitutes flir Rationalisierung (SIEMENS
7.738) unter dem Betriebssystem BS 2000. Die ent
sprechenden Einzelprogramme entstammen teilweise der
Programmbibliothek des Institutes, teilweise wurden sie
unter Anleitung des Verfassers programmiert und zu einem
integrierten Programmsystem zusammengefaBt (Abb. 5-13).
Die detaillierten Programmbeschreibungen und die Quell
programme sind einer separaten Programmdokumentation zu
entnehmen (HOFF, SIMON 1985).
Oaltlln
I L ____ _
- 49 -
Dlmenslone" der [rhtlbungs ..... lrt .. M.I'kINISlUSprlJu"9tn
Dimension'" dt' £rhebungSmltrlx" Art des Kornlations· toellldtnten
Dlmenslontn d., £rhebungSmltri" MI. Art de, Dlst.lnz. MI. ClWlchtung
Dimension'" der [rhebungsmilri .. Kennahl dts Clusl"· verf.hr.ns. Anuhl .rCru,p.n
Dlmtnslontn dt, £rhtbungslIMtrhr. U .... "' ... 'DnJdt· IUsgabt. Art de, Vortjlbeplrtlllon. MI. VOl1*"r1i11on
loglsm. Dlilinumllltt d" Vo""",r1l11on, Dlmtnslonen dtr '[rI"llu"' .... lri~ ,,"phi dtrMe"" IIIIISiusprlgung.n
EINCABE
KORRC
DISSEU oder
DIS SMA
CLUSTER
AUST
CRUPRO
Druaau'4abt
Abb. 5-13: Struktur des Programmsystems zur Cluster
analyse
- 50 -
5.3.2. Datenmatrix
Zur mathematischen Verarbeitung mlissen die erfaBten Da
ten eines Untersuchungsfeldes in Form numerischer Rela
tionen, z.B. als Zahlenwerte, vorliegen. D.h. die Daten
mlissen direkt quantitativ oder aber in quantifizier
baren, qualitativen Zuordnungen erfaBt sein. Die Ge
samtheit aller Daten wird dann zu einer Erhebungs- bzw.
Datenrnatrix zusammengefaBt (die Begriffe Erhebungs- und
Datenmatrix werden in der Literatur synonym verwendet).
Mathematisch betrachtet wird dabei eine Menge von n Ob-
jekten 01 , .•• ,ON durch L Merkmale Ml , ... ,ML beschrieben.
Man bezeichnet die Auspragung eines Merkmals M. bei J
einem Objekt Ok mit xkj ' so
(xkl' ..• ,xkL ) der n x L Datenmatrix
x (k 1, ••• ,N)
das Objekt Ok charakterisiert.
daB die k-te Zeile
( j 1, ••• ,L)
Der Beschreibung einzelner Merkmalsauspragungen eines
Objektes durch Zahlenwerte liegt stets eine Skala zu-
grunde. 1m wesentlichen lassen sich vier Skalierungen
mit unterschiedlichen 1nformationsniveaus unterscheiden:
"Nominalskala, Ordinalskala, 1ntervallskala und Ratio
Skala" (STE1NHAUSEN 1977, S. 29). 1m Hinblick auf die
mathematische Auswertung sollten alle Merkmalsaus-
pragungen einer Untersuchung von vornherein gleiche
Skalierungen aufweisen. Nachtragliche Transformationen
auf ein niedrigeres Skalenniveau sind mit 1nformations
verlusten verbunden. Ein hoheres Skalenniveau erfordert
Zusatzinformationen.
- 51 -
Die vorliegenden typologischen Merkmale des Personal
Ccmputer-Einsatzes sind streng monoton in drei Stufen
unterteilt, d.h. die jeweiligen Merkmalsskalen nehmen
die Werte von 1 bis 3 an. Sie weisen eine Rangfolge ohne
Angabe eines Verhaltnisses oder Nullpunktes auf (vgl.
Abb. 5-12). Daher k6nnen sie als ordinalskaliert
angesehen werden. Damit lassen sich die Merkmalsauspra
gungen der 51 untersuchten PC-Anwender ordinalskaliert
in Form einer Daten- bzw. Erhebungsmatr ix darstellen
(Abb. 5-14).
- 52 -
~ 0 , -v '" '" -< W~ /" z '" ~ .... z z z z o z '" z ,
'" '" zo -' => => => - => ' '" 0 z w C J: = .... ' .... .... .... '" ~ w .... z -<_
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"" WO
OBJUT: 1 2.0f) 2.00 1 .00 1 .00 1.00 2.00 3.00 2.00 2.00 2 2.00 2.00 1.00 1.00 2.00 2.00 3.00 2.00 2.00 ~ 2.00 1.00 1.0e 1.00 1 .00 1.00 2.00 2.00 3. CO 4 ~.OQ 2.00 1.00 1.00 3.00 2.00 1.00 3.00 2.00 5 2.00 2.00 1.00 1.00 2.00 2.00 1.00 3.00 2.CO 6 2.00 1.00 1.00 1.00 3.00 1 .00 1.00 2.00 3.00 7 3.00 1.00 2.00 1.00 3.00 1.00 1.00 3.00 2.CO e 3.QO 1.00 2.00 1.00 3.00 2.00 2.00 2.00 1.00 9 3.00 1.00 2.00 1.00 2.00 1.00 1.00 2.00 2.00
10 3000 1.00 1.00 1.00 3.00 2.00 2.00 2.00 1.00 11 2.00 1.00 1 .00 1.00 2.00 2.00 3.00 2.00 2.CO 12 2.00 1.00 1.00 1.00 2.00 3.00 3.00 2.00 1 .00 13 2.00 2.00 1.00 1.00 2.00 2.00 2.00 1 .00 1.00 14 3.00 1.00 2.00 1.00 2.00 2.00 2.00 3.00 1.00 15 3.00 1.00 1 .00 1.00 2.00 3.00 3.00 2.00 2.00 16 3.00 2.00 1.00 1.00 2.00 3.00 3.00 2.00 1 .00 17 2.00 2.00 1.00 1.00 2.00 3.00 2.00 2.00 3.00 18 2.00 2.00 1.00 1 .00 2.00 3.00 3.00 1.00 2.00 19 2.00 2.00 1.00 1.00 2.00 3.00 2.00 2.00 1.00 20 1.00 3.00 1 .00 1.00 1.00 1.00 3.00 1.00 1.00 21 1 .00 3.00 1.00 3.00 1.00 1.00 3.00 1.00 1.00 22 2.00 1.00 1 .00 1.00 1.00 3.00 3.00 3.00 3.00 23 3.00 2.00 1.00 1.00 2.00 3.00 2.00 2.00 2.00 24 3.00 1.00 1.00 1.00 2.00 3.00 3.00 2.00 2.00 25 2.00 2.00 1.00 3.00 2.00 3.00 2.00 3.00 2.00 26 2.1)0 2.00 1.00 3.00 2.00 3.00 1.00 2.00 2.00 27 3.00 1.00 3.00 1.00 2.00 1.00 2.00 2.00 1.00 28 1.00 1. no 3.00 1.00 2.00 1.00 2.00 1.00 2.00 29 2.00 1 .00 1.00 1.00 1.00 1 .00 2.00 2.00 1.00 30 2.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1 .00 1.00 2.00 2.00 31 2.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1 .00 2.00 2.00 2.00 32 3.00 1.00 1.00 1.00 3.00 1.00 2.00 3.00 3.00 33 2.00 1.00 1.00 1.00 3.00 1 .00 1.00 3.00 2.00 34 3.00 1.00 1.00 1.00 3.00 1.00 3.00 3.00 3.00 35 1.00 3.00 1.00 3.00 1.00 1.00 3.00 1.00 2.00 36 1.00 3.00 1.00 1.00 1.00 1 .00 2.00 1.00 1. 00 37 3.00 1.00 3.00 1.00 2.00 1 .00 2.00 2.00 2.00 38 2.00 2.00 2.00 1.00 3.00 3.00 3.00 1.01) 1. 00 39 2.00 2.00 2.00 1.00 2.00 3.00 1 .00 2.00 2.00 40 3.00 2.00 2.00 2.00 2.00 3.00 2.00 2.00 1.00 41 2.00 2.00 2.00 3.00 2.00 3.00 3.00 1.00 2.CO 42 2.00 2.00 2.00 1.00 2.00 3.00 1.00 1.00 3.00 43 2.00 2.00 2.00 1.00 3.00 2.00 3.00 2.00 2.00 44 2.00 2.00 2.00 1.00 1.00 3.00 2.00 2.00 2.00 45 3.00 1.00 1.00 2.00 2.00 3.00 3.00 2.00 1 .00 46 3.00 2.00 1 .00 3.00 2.00 3.00 3.00 2.00 2.00 47 2.00 2.00 1.00 1.00 2.00 2.00 2.00 2.00 2.00 48 2.00 2.00 1.00 3.00 2.00 3.00 2.00 3.00 2.00 49 3.0f) 1.00 1.00 2.00 2.00 3.00 3.00 2.00 2.00 50 3.00 2.00 1.00 1.00 2.00 3.00 2.00 2.00 1.00 51 1.00 3.00 2.00 1.00 1.00 1.00 3.00 1.00 1.00
Abb. 5-14: Datenmatrix der 51 untersuchten PC-Anwender
- 53 -
5.3.3 Korrelation der Merkmale
In der Literatur wird Ubereinstimmend gefordert, Merk
male zur Beschreibung eines Untersuchungsfeldes auf In
terdependenzen zu untersuchen, urn sicherzustellen, daB
relevante Merkmale definiert wurden und keine uner
wUnsch ten Gewichtungen durch korrelierende Merkmale
auftreten.
Als MaBstab fUr die Korrelation zweier Merkmale wird der
Korrelationskoeffizient 'r' herangezogen. FUr 'r' gilt:
- 1 ~ r ~ +1
Bei r = 0 gelten die Merkmale als unkorreliert, bei
r = -1 bzw. r = +1 liegt vollstandige negative bzw. po
sitive Korrelation vor.
Zur Beurteilung der Korrelation zweier Merkmale fUhrt
VOGEL (1975, S. 59 ff) Untersuchungen an, bei denen der
Grenzkorrelationskoeffizient, der zum AusschluB eines
Merkmals fUhrt, zwischen 0.50 und 0.90 liegt. Der
Grenzkorrelationkoeffizient laBt sich nicht pauschal
festlegen, weil Korrelationen im Einzelfall durchaus
sachlogisch begriindet sein konnen und dann erwUnschte
Gewichtungseffekte verursachen (VOGEL 1975, S. 60). Bei
Werten deutlich Uber 0.50 gilt es dennoch zu prUfen, ob
zwei korrelierende Merkmale nicht durch ein gemeinsames
drittes ersetzt werden konnen.
In Abhangigkeit von der Art der Merkmalsskalierung kom
men unterschiedliche Korrelationskoeffizienten zum Ein
satz. Bei ordinalskalierten Merkmalen muB ein Rangkor
relationskoeffizient berechnet werden (BAMBERG 1982).
Dazu werden den Objekten fUr jedes Merkmal entsprechend
den Merkmalsauspragungen Range zugeordnet. Das Objekt
- 54 -
mit der hochsten Auspragung erhalt den Rang 1, das Ob
jekt mit der nachstkleineren Auspragung den Rang 2 usw.
Treten Merkmalsauspragungen haufiger auf, man spricht in
diesem Fall von Bindungen, wird ein mittlerer Rangplatz
fur aIle Objekte mit gleicher Auspragung vergeben und
mi t einem korrigierten Rangkorrelationskoeffizienten
gerechnet (tritt z.B. die h6chste Merkmalsauspragung bei
5 Objekten auf, so erhalten die Objekte gemeinsam den
Rang 2,5). AnschlieBend wird eine Korrelation zwischen
den Rangreihen der Merkmale berechnet.
SACHS (1978) g ibt als Grenzwert fur Bindungen 20 % von
der Anzahl der betrachteten Objekte an. Aufgrund der
wenigen Merkmalsauspragungen ist im vorliegenden Unter
suchungsfeld eine hohe Zahl an Bindungen unvermeidlich,
so daB korrigierte Rangkorrelationskoeffizienten her
angezogen werden mussen.
Die bekanntesten und in der vorliegenden Arbeit zur
Korrelationsanalyse verwendeten Koeffizienten fur der
artige Rangreihen sind die nach SPEARMAN und KENDALL.
Der korrigierte Rangkorrelationskoeffizient nach SPEAR
MAN errechnet sich folgendermaBen:
r' 5
1 -(h 3
yk - h )] yk
R (x) und R (y) kennzeichnen die Rangzahlen der ein
zelnen Objekte, n kennzeichnet deren Gesamtzahl und hxk
gibt die Haufigkeit an, mit der die Merkmalsauspragung k
des Merkmals x aufgetreten ist. Entsprechendes gilt fur
h yk ·
- 55 -
VOGEL (1975) empfieh1t, bei vertretbarem Aufwand zu
satz1ich den korrigierten Korre1ationskoeffizienten
r ' k
n-l n
L L i=l ;=i+1
+ ~ I
nach KENDALL zu ermitte1n. Dabei werden die Objekte nach
dem Merkma1 x a1s Referenzvariab1e in eine aufsteigende
Rangre ihe gebracht, die dann nach dem Merkma1 y unter
sucht wird.
Im Rahmen der vor1iegenden Arbeit wurden beide Korre1a
tionskoeffizienten berechnet, wei1 mit der vorgegebenen
Anzah1 von Objekten und der Haufigkeit der Bindungen die
Einsatzvoraussetzungen fUr beide Verfahren gegeben sind.
Die Berechnung erfo1gte mit dem Programm KORRC (vg1.
Kap. 5.3.1). Die Abbildungen 5-16 und 5-17 zeigen die
berechneten Korre1ationskoeffizienten a1s Matrix. Beide
Verfahren fUhren zu annahernd gleichen Ergebnissen. Der
groBte (negative) Korre1ationkoeffizient 1iegt bei den
Merkma1en 1 und 2 vor (-0.56 und -0.55) und ist sach1o-
g isch dadurch begrUndet, daB PCs haufig entweder zur
Daten- oder zur Textverarbeitung genutzt werden.
- 56 -
'1ERKMAL 1 2 3 4 5 6 7 8 9
1.001-0.56\ 0.21 -0.09 ~ 0.16 -C.10 0.41 ').00
2 1-0 • 56 1 1.00 -0.08 0.30 -0.30 0.21 0.16 -0.45 -0.22
3 0.21 -0.08 1.00 -0.12 0.16 -0.10 -0.18 -0.19 -0.13
4 -0.09 0.30 -0.12 1.00 -0.13 0.28 0.20 -0.a7 -0.04
5 0.531-0.30 0.16 -0.13 1.00 0.11 -0 .21 0.37 0.11
6 0.16 a .21 -0.10 0.28 0.11 1.00 0.22 0.03 -C.03
7 -0.10 ').16 -0.18 C .20 -0.21 0.22 1.oa -0.32 -0.19
8 0.41 -0.45 -0.19 -0.07 0.37 0.03 -0.32 1.00 0.32
9 0.00 -0.22 -0.13 -0.04 0.11 -0.03 -0.19 Q.32 1. 00
Abb. 5-16: Rangkorre1ationskoeffizienten nach SPEARMAN
MERKMAL 1 2 3 4 5 6 7 8 9
1.001-0.551 0.20 -0.08 ~ 0.14 -0.09 0.38 0.00
2 -0.55 1.00 -0.07 0.2t1 -0.29 0.20 0.14 -0.42 -0.20
3 0.20 -0.07 1.00 -0.12 0.15 -0.09 -0.16 -0.17 -0.12
4 -0.08 0.28 -0.12 1.00 -0.12 0.27 0.19 -0 .06 -0.04
5 ~-0.29 0.15 -0.12 1.00 0.09 -0.20 0.34 0.11
6 0.14 0.20 -0.09 0.27 0.u9 1.00 0.20 0.03 -0.02
7 -0.09 0.14 -0.16 0.19 -0.20 0.20 1.00 -0.30 -0.17
8 0.38 -0.42 -0.17 -0.06 0.34 0.03 -0.30 1.00 0.30
9 0.00 -0.20 -0.12 -0.04 0.11 -0.02 -0.17 0.30 1 .:10
Abb. 5-17: Rangkorrelationskoeffizienten nach KENDALL
- 57 -
Der zweite relativ groBe Korrelationskoeffizient
zwischen den Merkmalen 1 und 5 (0.53 bzw. 0.49) spiegelt
ebenso die Praxs wider, weil methodenintensive Aus-
wertungen bzw. komplexe Berechnungen im Personal Com
puter-Bereich haufig individuellen Charakter aufweisen
und dann mit Standardsoftware nicht gelost werden kon
nen. Da auch diese Extremwerte noch deutlich innerhalb
der Toleranzgrenzen liegen, konnen die definierten
Merkmale als weitestgehend unkorreliert gelten und bei
behalten werden.
5.3.4 Distanzfunktion und Distanzmatrix
Die Anwendung eines Clusterverfahrens setzt voraus, daB
die differierenden Merkmalsauspragungen und damit die
Unterschi edlichke it der Obj ekte als Zahlenwerte def i-
niert werden. Man bezeichnet diese Zahlenwerte als
DistanzmaBe. Sie errechnen sich aus den Zahlenwerten der
Erhebungsmatrix und liegen nach ihrer Berechnung als
sogenannte Distanzmatrix vor. In der Literatur finden
sich, je nach Merkmalsskalierung und Zielsetzung der
Clusterung,
Dist anzmaBen.
zahlreiche Funktionen zur Ermi ttl ung von
Diese Distanzfunktionen lassen sich bei
Bedarf in Funktionen zur Bestimmung von Ahnlichkeits
maBen transformieren.
Bei ordinaler Merkmalsskalierung wird haufig die eu
klidische Distanz
oder, der Einfachheit halber, die quadrierte euklidische
Distanz
- 58 -
L
L: j = 1
verwendet. Dabei wird anschaulich davon ausgegangen, daB
die Untersuchungsobjekte Punkte eines L-dirnensionalen
Raurnes darstellen (L = Anzahl der Merkrnale, vgl. Kap.
5.3.2.). Dies setzt zunachst voraus, daB die Merkrnale
nicht korrelieren (vgl. VOGEL 1975, S. 142). Jedoch kann
in der Praxis ein Gewichtungseffekt durch korrelierende
Merkrnale durchaus erwunscht und insofern gerechtfertigt
sein (vgl. STEINHAUSEN, LANGER 1977, S. 58). Urn einen
weiteren, in der Regel unerwlinschten Gewichtungseffekt
d urch unter schi edl ic he Dist anzen der Merkrnalsauspragun
gen zu verrneiden, ernpfiehlt es sich, diese auf ein ein-
hei tliches MaB zu norrnieren. Daruber hinaus kann es
sinnvoll sein, die durchschnittliche euklidische Distanz
zwischen den Objekten i und k
I Anzahl der tatsach11ch l Lt=/beruckSichtigten Merk
male
bzw.
stanz
die durchschni ttliche quadr ierte euklidische Di-
zu verwenden, urn auch Objekte mit unvollstandigen Daten
berucksichtigen zu k6nnen. Von einer externen Gewich-
tung einzelner Merkrnale wird irn allgerneinen abgeraten.
Die Berechnung der DistanzrnaBe bei ordinalskalierten
Merkrnalen kann auf unterschiedliche Art und Weise er
folgen. Zurn einen lassen sich ordinale Merkrnale in bina-
re Merkrnale transforrnieren, fur die dann zahlreiche
- 59 -
Ahnlichkeits- und Distanzfunktionen vorliegen (vgl.
VOGEL 1975). Zum anderen finden sich in der Li teratur
auch fur mehrstufige ordinale Merkmale zahlreiche
Distanzfunktionen, u.a. kann die euklidische Distanz
verwendet werden. Sie hat den Vorteil, daB die Hohe des
Skalenwertes der jeweiligen Merkmalsauspragung die
errechnete Distanz zwischen zwei Objekten nicht
beeinfluBt.
Koeffizient
Diesen Vorteil weist auch der Matching-
L L 0 (x, " x k ') j=l ~J J
1 - -L
1,xij=Xkj
O,xi/xkj
auf. Allerdings ist er mit einem anderen Nachteil be
haftet. Wie die Funktion zeigt, werden nur uberein-
stimmende Merkmalsauspragungen berucksichtigt, so daB
verschieden groBe Abstande nicht ubereinstimmender
Merkmalsauspragungen keine Auswirkungen haben. Daher
sollte der Matching-Koeffizient bei ordinalskalierten
Merkmalen nur verwendet werden, wenn die Anzahl der
Merkmalsauspragungen niedrig ist.
Die vorliegenden Merkmale weisen jeweils nur drei Aus
pragungsstufen auf, so daB sowohl die quadrierte eu
klidische Distanz als auch der Matching-Koeffizient zur
Ermittlung einer Distanzmatrix herangezogen werden
konnten. Die Berechnung erfolgte mit den Programmen
DISSEU und DISSMA (vgl. Kap. 5.3.1).
Die errechnete Distanz eines jeden Objektes zu allen
anderen laBt sich als Matrix darstellen und bildet die
Grundlage zur Anwendung eines Clusterverfahrens.
- 60 -
5.3.5 Clusterverfahren
Ziel einer Clusterung ist es, die Objekte eines Unter
suchungsfeldes derart zu klassifizieren, daB die Gruppen
(Klassen) moglichst verschieden, die Objekte innerhalb
einer Gruppe jedoch moglichst gleichartig sind. Dieses
Ziel wird zum einen durch die Art, die Objekte zu un
terscheiden, d.h. durch die Distanzfunktion, beeinfluBt
(vgl. Kap. 5.3.4). Zum anderen ist das Clusterverfahren
ent sche idend, anhand dessen die Objekte zusammengefaBt
werden. Abbildung 5-18 zeigt eine mogliche Systematik,
die verschiedenen Clusterverfahren einzuordnen.
"' Unterscheidullls·
! Cluster· Verlahren ! kriterium I I
form des I I GruppierUllls· I hierarchisch I I partitionierendi resullats
I I Art des I I 8 !nicht :tmtiV! GruppierulllS· ! diViSiV! I agglomerativ I prozesses
Abb. 5-18: Einteilung von Clusterverfahren (LEY 1984)
(Die starker umrandeten Felder kennzeichnen
Verfahren, die im Rahmen dieser Arbeit
verwendet werden.)
Als hierarchisch werden Clusterverfahren bezeichnet, die
alle Objekte eines Untersuchungsfeldes auf jeweils un
terschiedlichen Distanz- oder Ahnlichkeitsebenen zu-
sammenfassen, so daB sich das Ergebnis in einer Hier-
- 61 -
archie von Clustern darstellt. Man unterscheidet diver
sive und agglomerative hierarchische Verfahren (vgl.
Abb. 5-18). Divisive Verfahren gehen von einer ge
meinsamen Gruppe aller Objekte aus und teilen diese nach
verfahrensspezifischen Kriterien schrittweise auf. Sie
sind von geringer praktischer Bedeutung (vgl. VOGEL
1975, s. 235) und werden daher hier nicht weiter be-
handelt. Agglomerative Verfahren betrachten jedes Objekt
als separate, einelementige Gruppe und fassen die zwei
Gruppen mit der geringsten Distanz zu einer gemeinsamen
neuen Gruppe zusammen:
mit min ilj
Deren Distanz zu allen anderen Gruppen gi wird neu be
rechnet. Dieses Verfahren wird iterativ fortgesetzt, bis
aIle Objekte in einer gemeinsamen Gruppe vereinigt sind.
Die verschiedenen agglomerativen Verfahren unterscheiden
sich lediglich durch die Art der iterativen Distanzer
mittlung. Allerdings liegt allen relevanten agglomera
tiven Verfahren eine gemeinsame Rekursionsformel zu
grunde:
d ,neu ql.
Die Parameter 4, 4, ~ und ~ nehmen jeweils verfahrens-p, q spezifische Werte an. In Abb. 5-19 sind die Parameter
und die resultierenden Rekursionsformeln der sieben EDV
technisch realisierten Clusterverfahren angegeben (vgl.
Kap. 5.3.1). Auf eine Herleitung und Kommentierung wird
an dieser Stelle verzichtet. Hier sei auf die ein-
schUigige Literatur verwiesen (BOCK 1974,
SPATH 1975, STEINHAUSEN 1977).
VOGEL 1975,
/
Verfahren
1 Single Linkage (Nearest Neighbor)
2 Complete Linkage (Furthest Neighbor)
3 Average Linkage
4 Average Linkage (weighted)
5 Median
6 Centroid
7 Ward
Q p
112
1/2
1/2
1/2
- 62 -
Parameter
Q q
1/2
1/2
1/2
n
1/2
nq +. n;
n + ni
o -1/2
o 1/2
o 0
o 0
-1/4 0
-nj 0
Distanz d~fu
1 } (dp/+ dqj)
1 ;;- (npdp/ + nqdq/)
1 1 }(dpj+dqj)-:jdpq
1 -- «nj + np) dpj + n + ni
+ (nj + nq) dqj-njdpq)
Erlauterung: Die Verfahren 4, 6 und 7 gewichten mit der
Elementzahl nJ.0' wobei gilt: n = n + n p q
Abb. 5-19: Parameter und resultierende Rekursions
formeln der sieben EDV-technisch reali
sierten Clusterverfahren (nach STEINHAUSEN
1977, S. 77).
1m Gegensatz zu hierarchischen Verfahren gehen parti
tionierende Clusterverfahren von einer vorgegebenen
Anfangsverteilung (Anfangspartition) der Objekte inner
halb einer vorgegebenen Anzahl von Gruppen aus und va
riieren lediglich die Gruppenzuordnung der Objekte nach
verfahrensspezifischen Optimierungskriterien (Glite- bzw.
Zielfunktion). Daher werden partitionierende Cluster-
- 63 -
verfahren haufig dazu verwendet, die Klassifikations-
ergebnisse hierarchischer Verfahren zu verbessern.
In dieser Arbeit wird das Austauschverfahren als gangi-
ges partitionierendes
sich auf aIle fur
Verfahren herangezogen, weil es
die vorliegende Problemstellung
sinnvolle DistanzmaBe anwenden laBt und in der Regel zu
verbesserten Partitionen fuhrt (vgl. BOCK 1980, S. 217).
Dem Austauschverfahren liegt als Gute- bzw. Zielfunktion
Z fur eine Gruppierung G (gl, ... ,gn) eine Verallgemei
nerung des Varianzkriteriums zugrunde:
m
Z (G) I: i=l
Dabei kennzeichnet dkj sowohl euklidische als auch nicht
euklidische Distanzen und m eine vorgegebene Gruppenzahl
(vgl. SPATH 1975, S. 50; STEINHAUSEN 1977, S. 135 ff).
1m Minimum von Z (G) liegt die beste Partition vor. Al
lerdings liefern partitionierende Verfahren lediglich
suboptimale Losungen, da jweils nur ein Element variiert
wird. Daher empfehlen einige Autoren, mit Hilfe hierar
chischer Clusterverfahren berechnete Anfangspartitionen
vorzugeben (STEINHAUSEN 1977, S. 137; BOCK 1974,S. 224).
GemaB dieser Empfehlung wurde die Clusterung hier zu
nachst mit den hierarchisch-agglomerativen Verfahren
- Average Linkage
- Weighted Average Linkage und dem
- Ward-Verfahren
in Verbindung mit der quadrierten euklidischen Distanz
durchgeflihrt. Diese verfahren lieBen, aufgrund ihrer in
I,D
- 64 -
der einschlagigen Literatur diskutierten Eigenschaften,
die besten Ergebnisse erwarten.
Das Resultat der jeweiligen iterativen Agglomeration
besteht in einer Zusammenfassung der Cluster (Gruppen)
auf unterschiedlichen Distanzniveaus und la13t sich an
hand eines Dendrogrammes darstellen (Abb. 5-20, 5-21 und
5-22) .
Die unterhalb der Dendrogramme angedruckten Heterogeni
tatsgrade geben das Distanzniveau jeder Vereinigung an.
Sie dienen in erster Linie als Zeichenhilfe und werden
im Rahmen des Programmes CLUSTER errechnet und ent-
sprechend
sortiert.
dem Konstruktionsprinzip der Dendrogramme
-.N.-.~.-N~W~ ••• ~~O ••• N~E._.N~.~_.~ •• ~Nw.nw •••• ~_._. - W- __ ~W-_N •• __ N~._~ •• NWNWWN N~~ ~~~ __ NN~N~~N~
:;
Abb. 5-20: Dendrogramm des Average Linkage-Verfahrens
auf der Basis quadrierter euklidischer
Distanzen
hlil
1,5
1,0
0,5
- 65 -
:; ._~_.~~~~_~~~ __ .~.~N~a~ON~~~.~_~_ •• C~ __ N.~N._O_~~ _ ___ ~~.NC __ ~ ___ ~~~."N~ •• CN~~~N __ ~_N~" __ .N~~N~_. __ ~_ •••• ' ••••••••••••• I •• '" ••• " •••••••••••••••••••••
O?COQOOCC~occeccoO~COOCO~oo_ooccooceocooc'oocC_~CQa
_.N~_~"N •• ~ •• ~~~L."~.~NN~ •• _.".e_.c.~~.~.~.~.N.C_._~ _ ~ _____ N~. __ N~."._~~.NN.N~. N"~ __ NN~ ~"~N~~N~
:;
Abb. 5-21: Dendrogramm des Weighted Average Linkage
verfahrens auf der Basis quadrierter euk1i
discher Distanzen
= ~~:~~~~:~~~:;~~~:~:.:~g~~~~g~~~:;:!;~~!:~~:=~~~~~~= ........................ , ........................ . i oococoo_oco~o~_~ooo_coooo~oooc~oc_c~coo~ooc~e~e~_o
__ N~_~ •• "~N~ •• a~ •• ~CCN~.~~N~ •• _.~_._.~~C_.~.~~~.~"N • • ___ ". __ " _____ N~. __ N._NN_N __ N~~N~ N"N NN~ ~~"
Abb. 5-22: Dendrogramm des Ward-Verfahrens auf der
Basis quadrierter euk1idischer Distanzen
- 66 -
Der mi t einer Zusammenfassung verbundene Heterogeni
tat szuwachs h (i) ist als MaB fur die Unahnlichkei t der
vereinigten Objekte bzw. Gruppen zu interpretieren.
Eine Analyse der Klassifikationsergebnisse verdeutlicht,
daB die Verfahren Average Linkage und Weighted Average
Linkage zu weitgehend identischen Ergebnissen fuhren
(vgl. die Hilfslinien bei 5 bzw. 7 Clustern und den
Programmausdruck in Abb. 5-23). Allerdings zeigt sich
auch, daB beide Verfahren fur das vorliegende Untersu
chungsfeld keine befriedigenden Klassifikationsergeb-
nisse erzielen. Im Gegensatz zum Ward-Verfahren werden
keine klar abgegrenzten, in sich homogenen Gruppen ge
bildet (vgl. Abb. 5-22). Die Anwendung der Verfahren
nach Average Linkage und Ward in Verbindung mit dem
Matching-Koeffizienten fuhrt zu ahnlichen Ergebnissen
(Abb. 5-24 und 5-25). Auch hier liefert das Ward-
Verfahren eindeutigere, in sich homogenere Cluster.
Dieses Ergebnis deckt sich mit Erfahrungen von VOGEL
(1975, S. 318) und LEY (1984, S. 97).
- 67 -
AVERAGE LINKAGE
GRUrPIERUNG no 5 CLUSTERN:
url"ENTE OER 6RUPPE 1 : 2 47 11 18 13 38 43 12 15 24
45 49 16 19 2:5 50 40 17 39 44 42
£Ll~ENTE OER GRuprE 7.: 25 48 26 41 46
£LEMENlE ~FR G RU PP E 3 : 22
ElE~E'ITE orR GRUrPE 4 : 3 29 30 31 4 6 7 33 32 34
8 10 14 9 27 28 37
EL [~ENTE O~R GRUPPE 5 : 20 51 36 21 35
GRUrPI ERUNG FIE I 7 CLUSTERN:
ELE"ENTE OER GRUrPE 1 : Z 47 11 18 13 31\ 43 1~ 15 24
45 49 16 t~ 23 50 4(1 17 39 44 42
£llMENTF DE R GRUPPE 2 : 25 48 26 41 46
[UII ENT E OER GRUprE 3: Z2
EUMENH D£R G RUPPE 4 : 3 29 30 31
EUMENTE on GRUrrE 5 : 4 5 6 7 33 32 34
fll"ENTE OER GPUPrE 6: 8 10 14 9 27 28 37
£Lll"E"TE DER GRUPP[ 7: 20 51 36 21 35
WEIGHTED AVlRAGE LINKAGE
GRUPPIERUNG IIEI 5 CLUSTERN:
ELEMENTE DER GRUPPE 1 : 2 47 11 18 13 12 15 24 45 49
16 19 2:5 50 40 38 43 17 39 44 42 22
EUPIENTE O£R GRUPPE 2: 25 4e 26 41 46
rUPlEf,jTE orR GPUprE 3: 3 29 30 31 8 10 14 9 27 211 37
rLC"Ef,jTE orR GNUPPE 4 : 5 6 7 33 32 34
I LlMENTE DfR GRUPPE 5: 20 51 36 21 35
Abb. 5-23: Gruppenbildung nach den Verfahren Average
Linkage, Weighted Average Linkage und Ward,
Teil 1
- 68 -
G~UPPIERUNG ~El 7 CLUSTERN:
ILl~ENTE DER GRUPPE 1 : 2 47 1 1 18 D 12 1 5 24 45 49
16 19 23 50 40 38 43 17 39 44 42
ELEI'IENTE OER GRUPPE 2 : 22
ILEI'IENT[ OER GRUPPE 3 : 25 48 26 41 46
flEI'IENTE OER GRUPPE 4 : 3 29 30 31
f LEI'IENTE DE R GRUPPE 5 : 8 10 14 9 27 28 37
fU.HNTE OER GRUPPE 6 : 4 6 7 33 32 34
ILEMENTf DER GRUPPE 7: 20 51 36 21 35
IIARDS VERHHREN
GRUPPlERUNG BE I 5 CLUSTERN:
ElOIEtlTE orR GRUprE 1 : 47 1 1 13 18 38 43 17 42 39
44 8 10 14 16 19 23 5C 40 12 15 24 45 49 zz
rLEI'IENTE orR GRUPPE z: 25 48 26 41 46
fLEMENT£ OER GRUPPE 3 : 20 51 36 21 35
ElllHNTE DER GRUPPE 4 : 3 29 30 31 9 27 ze 37
ILlMENT[ OH GRUPPE 5: 4 6 7 33 32 34
GPUPPIERUNG eEl 7 CLUSTtRN:
(UIIENT£ OER GRUPPE 1 : 2 47 11 13 18 H 43 17 42 39
44
EUIHNTE OFR GRUPPE 2 : II 10 14 16 19 23 50 40 12 15 24
45 49 22
£UI'IENTE OER GRUPPE 3 : 25 48 26 41 46
ELE,.EhTE OER GRUPPE 4 : 20 51 36 21 35
EUI!ENTE OER GRUPPE 5 : 3 29 30 31
ELE,.ENTE OER GRUPPE 6: 9 27 28 37
ElE,.ENTE OER GRUPPE 7: 4 6 7 33 32 34
Abb. 5-23 : Gruppenbildung nach den Verfahren Weighted
Average Linkage und Ward, Teil 2
0,8
htil
0,6
0,4
0,2
0
hHl
4
3
- 69 -
: ._ •• ~~.O~~.N~~~O._ .. _._~~C.N~_._._N~_~~_ •. _._._.~_ ___ N.~.~N~~N~~N~ __ ~ __ N_ .. UNNC ___ ~.N~_.~_N.~ __ . __ N_ " " •••••••••• I .................. , ••••••••• , •••••••
O,:)C oOO.;)C,CQC' OGOO 0::' =-::..:: ce, (")("'ce C,'::;:OQ'I C c .. coc,.. eLle. ,:.~co C/o 00 c: c· -_~N~_-~~-C_~~~N~~~~~~_~~~~~«~~~>O_~~_~~N~04~~~~~_~_~ _ ., ... ... .... ........ ,""" ........... ,..,. ... 01 ... '" ............. .,. 01 N" ,...~, """ .... ..., "',,, _... t\,. 1'\1"" t\,. ..... "" ...... _
:;
Abb. 5-24: Dendrogramm des Average Linkage-Verfahrens
auf Basis des Matching-Koeffizienten
C_.N~.N •• N.NNUC~~._~~_ •• _ •• _N_ •• N.NN._~_~ ••• _._ •• _
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ; ooc-o~ce-~eeoo_oeoo_c~oooo.oooo_o~cooo_ococco~coca
-~N~_r-~"'N~_~~~~N~.~~""~~~_CQ_~O_~"'~~_N,... ... ~~ ... ~~~~n_~_~ _ ..... ..., .. ""I.., ....... N ... ,... .. __ "" ...... __ .................. ...,,'" .... "' ........ __ I'\I ..... ~' ... "' .. ,N_ ::
Abb. 5-25: Dendrogramm des Ward-Verfahrens auf Basis des
Matching-Koeffizienten
- 70 -
Die Analyse verdeutlicht auBerdem, daB Matching-Koef-
fizient und Euklidische Distanz zu unterschiedlichen
Klassifikationsergebnissen flihren, weil das mit dem
Matching-Koeffizienten errechnete DistanzmaB nicht da
nach differenziert, ob sich die Abweichungen der Merk
malsauspragungen liber eine oder mehrere Stufen erstrek
ken. Daher wird flir die weiteren Untersuchungen das
Ward-Verfahren in Verbindung mit der Euklidischen Di
st anz zugrundegelegt.
Die Analyse des Dendrogramms zeigt, daB bereits auf re
lativ niedrigem Heterogenitatsniveau sieben, in sich
homogene Gruppen gebildet werden. Eine Reduzierung von
sieben auf flinf Gruppen flihrt zu einem deutlichen Hete
rogenitatszuwachs und ist zugleich mit einem starken
Anstieg der Objektanzahl innerhalb einzelner Gruppen
verbunden. Diese
Gruppenprofil mehr
Gruppen weisen
auf. Andererseits
kein eindeutiges
flihren mehr al s
sieben Gruppen zu Aufspaltungen in sehr kurzen Hetero
genitatsstufen, so daB sich die entsprechenden Gruppen
zu wenig voneinander unterscheiden, urn als typisch gel
ten zu k6nnen. Daher wurden die Objekte des vorliegenden
Untersuchungsfeldes in sieben Gruppen zusammengefaBt.
GemaB der bereits diskutierten Vorgehensweise wurde in
einem weiteren Untersuchungsschritt versucht, die er
zielten Klassifikationsergebnisse anhand des Austausch
verfahrens zu verbessern. Es zeigte sich, daB die Grup
pen im Vergleich zu den Vorgabe-Partitionen zumeist
eindeutiger wurden, ohne daB sich dabei die Schwerpunkte
der Profile nennenswert verschoben. In der Abb. 6-26
sind die entsprechenden Gruppenprofile dargestellt.
Dabei ist in der Merkmalsmatrix anst elle j eder Merk
malsauspragung die Haufigkeit angegeben, mit der diese
Auspragung in der Gruppe vertreten ist. Die jeweils
haufigsten Merkmalsauspragungen kennzeichnen ein Profil,
das die typischen Eigenschaften der Gruppe widerspie-
- 71 -
gelt. Im folgenden Kapitel werden diese Gruppenprofile
zur Bildung der PC Anwender-Typen herangezogen und in
terpretiert.
Grupoenorof t 1 Grupoenprof 11
Ausor. Auspr.
Merkin. @ Merkin. @ Merkin. @ Merkm. CD Merkm. 3 Q) Merkm. 0 Merkm. q ® Merkm. q @ Merkm. @ Merkin. CD Merkm. Q) Merkm. CD Merkin. CD Merkm. @ Merkm. @ Merkin. G Merkm. 0 Merkin. G
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Merkin. G) Merkm. @ Merkm. @ Merkm. 0) Merkm. G) Merkin. G) Merkin. q 0) Merkin. q CD CD Merkrn. (0 Merkin. @ Merkin. (0 MerlaR. CD Merkrn. CD (3) Merkin. G) Merkin. 8 CD 0 Merkin. CD Merkin. '9 0) I1erknl. '9 G)
Abb. 5-26: Profile der sieben Gruppen nach dem Aus
tauschverfahren, Teil 1
- 72 -
Gruppenorof 11 Gruoocnorof II
AU5pr. Auspr,
Merkm. 0 Merkm. 0 Merkm. 0 Merkm. 0 Merkm. 0 Merkm. Q) 0) Merkm. 4 0 Merkin. q 0 Merkm. G Merkm. (8 Merkm. 0 Merkm. 0 Q) Merkm. 0) Merkm. (0 Merkm. 0 Merkm. CD Merkm. CD Merkm. 0 0)
Gruopenprof 11
Auspr.
Merkm. 0) G Merkm. CD Merl<.m. CD MerkIn. 0 Merkin. (0 Merl<m. CD Merkm. CD MerKen. (0 Merkm. G 0
Abb. 5-26: Profile der sieben Gruppen nach dem Aus
tauschverfahren, Teil 2
6.
- 73 -
DEFINITION DER PERSONAL COMPUTER-ANWENDER
PROFILE
Die im Rahmen dieses Kapitels definierten Personal Com
puter-Anwenderprofile weisen im Vergleich zu den empi
risch abgeleiteten Gruppenprofilen keine Anderungen,
aber zusatzliche Merkmalsauspragungen auf. Dies gilt fur
Merkmale mit eindeutigen Merkmalsauspragungen, bei denen
eine Ubererfullung typspezifischer Anforderungen akzep-
tabel ist, oder deren Relevanz fur den jeweiligen An-
wendertyp gering ist (vgl. Kap. 5.3 "Diskussion des em
pirischen Ansatzes") •
Aufgrund des begrenzten Untersuchungsfeldes treten der
artige Erscheinungen zwangslaufig auf und bedurfen der
sachorientierten Interpretation (vgl. STAEHLE 1979, S.
221). AuBerdem sind dort entsprechende zusatzliche Merk
malsauspragungen zugelassen, wo das Gruppenprofil zwar
den in der Praxis vorgefundenen Ist-Zustand widerspie
gelt, aber keinen Spielraum fur aktuelle technologische
Entwicklung beinhaltet.
Das Profil des Anwendertyps I (Abb. 6-1) charakterisiert
eine in der Praxis haufig vorkommende Anwendersituation,
in der unternehmensspezifisch angepaBte Standardaufgaben
weitgehend integriert ablaufen (Merkmalsauspragungen 5.2
und 5.3) und im wesentlichen einfache Anforderungen in
den Bereichen Daten- und Textverarbeitung vorliegen
(Merkmalsauspragungen 1.2 und 2.2). Hier sind Kommuni
kations- und Grafikverarbei tung nur von untergeordneter
Bedeutung (Merkmalsauspragungen 3.1 und 4.1). Allerdings
wird bei diesem Anwendertyp sowohl die Prasentations
grafik als auch die interne Kommunikation zunehmend an
Bedeutung gewinnen. Auf Ursachen und Konsequenzen wird
- 74 -
Kapitel 7 eingegangen. Das Profil kennzeichnet mit den
Merkmalsauspragungen 7.2 und 8.2 (begrenzt branchen
typisches Unternehmen mit begrenzter EDV-Erfahrung) so
wie einem mittleren EDV-relevanten Organisationsgrad
(Merkmalsauspragung 9.2) eine fur heutige PC-Anwender
typische Situation. Die Merkmalsauspragungen 8.3 und 9.3
sind wegen Ubererfullung zugelassen.
Die Abbildung 6-2 beschreibt das Gruppenprofil typischer
PPS-Systemanwender (Anwendertyp II). Allerdings verber
gen sich unter dem Begriff "PPS auf PCs" unterschied
lichste Anwendungen. Haufig werden dabei lediglich Teil-
aufgaben aus dem PPS-Bereich abgedeckt, obwohl heute
zahlreiche integrierte PPS-Pakete fur PCs angeboten wer
den, die einen groBen Teil aller PPS-Funktionen beinhal-
ten. Diese Systeme erfordern in hoheren Ausbaustufen
Mehrplatzfahikeit oder PC-Netzwerke (Merkmalsauspragung
4.2). Kennzeichnende Merkmalsauspragungen sind auBerdem
methodenintensive Auswertungen bzw. komplexe Berechnun
gen ohne Text- oder Grafikverarbeitung (Merkmalsauspra
gungen 1.3, 2.1, 3.1) sowie weitgehend integrierte, un
ternehmensspezifisch angepaBte Standardaufgaben (Merk
malsauspragungen 5.2 und 6.3). Obwohl die Zielgruppen
derartiger Prograrnrnpakete von kleinen Produktionsun
ternehmen mit bis zu 30 Mitarbeitern, uber kleine Zweig
werke bis zu Fachabteilungen groBerer Unternehmen rei
chen (PRODSTAR 1985), sind jeweils branchentypische Un
ternehmen angesprochen (Merkmalsauspragung 7.3). PPS
Aufgaben stellen in der Regel Anforderungen an die EDV
Erfahrung, die sich weniger auf Prograrnrnierkenntnisse,
sondern auf das EDV-organisatorische Umfeld erstrecken
(Merkmalsauspragung 8.2). Je nach Art und Umf ang der
Aufgabenstellungen kann der EDV-relevante Organisations
grad gering bis hoch sein (Merkmalsauspragungen 9.1 bis
9.3) .
- 75 -
Die Abbildung 6-3 zeigt das Profil von Anwendern, ftir
deren Aufgaben haufig sogenannte Branchenpakete angebo
ten werden (Anwendertyp III). Diese Pakete bieten in der
Regel Standardleistungen in den Bereichen Daten- und
Textverarbeitung (Merkmalsauspragungen 1.2 und 2.2).
Grafikverarbeitung ist zumeist nicht vorgesehen, wahrend
externe Kommunikationsverarbeitung zunehmend an Be
deutung gewinnt (Merkmalsauspragungen 3.1 und 4.3).
Dieser Anwendertyp ist durch einen hohen Integra
tionsgrad unternehmensspezifisch angepaBter Standard
aufgaben gekennzeichnet (Merkmalsauspragungen 5.2 und
6.3). Es handelt sich urn begrenzt oder vol lends bran-
chentypische Unternehmen (Merkmalsauspragungen 7.2 und
7.3) mit zumindest begrenzter EDV-Erfahrung und mit ei
nem mittleren bzw. hohen EDV-relevanten Organisa
tionsgrad (Merkmalsauspragungen 8.2, 8.3, 9.2 und 9.3).
Der PC-Anwendertyp IV (Abbildung 6-4) ist durch profes
sionelle Textverarbeitung, z.T. in Verbindung mit exter
ner Kommunikationsverarbeitung, charakterisiert (Merk
malsauspragungen 2.3, 4.1 und 4.3). Daten- bzw. Grafik
verarbeitung ist nicht oder nur am Rande von Interesse
(Merkmalsauspragungen 1.1 und 3.1). Bei den hier rele
vanten Aufgabenstellungen handel t es sich urn Standard
aufgaben, die zwar Anforderungen an die Gerateausstat
tung stellen, aber in der Regel durch Standardsoftware
unterstlitzt werden konnen (Merkmalsauspragungen 5.1).
Integrierte EDV-Verarbeitung findet tiber die Kombination
von Textverarbei tung und externer Kommunikation hinaus
nicht statt. Daher sind hier lediglich die Merkmalsaus
pragungen 6.1 und 6.2 zugelassen. 1m Rahmen von Text
verarbeitung und externer Kommunikation spielen bran
chenspezifische Aspekte keine Rolle, so daB dem Merkmal
"Branchencharakter" keine Bedeutung zukommt. Daher sind
aIle Merkmalsauspragungen zugelassen. Auch die EDV-Er-
- 76 -
fahrung tritt hier in den Hintergrund, da die begrenzte
und leicht liberschaubare Materie kaum EDV-technische
Probleme aufwirft (alle Merkmalsauspdigungen des Merk
mals 8 sind zugelassen). Das Merkmal 9 "EDV-relevanter
Organisationsgrad" bezieht sich hier im wesentlichen auf
Textbausteine bzw. -listen, die im Unternehmen vorliegen
oder aber leicht zu erstellen sind (Merkmalsauspragungen
9.1 bis 9.3).
Bei dem in Abbildung 6-5 dargestellten Anwendertyp V
liegt der Anwendungsschwerpunkt im Datenverarbei tungs
bereich und ist durch einfache Auswertungen bzw. -Be
rechnungen gekennzeichnet (Merkmalsauspragung 1.2).
Text-, Grafik- oder Kommunikationsverarbeitung wird
nicht betrieben (Merkmalsauspragungen 2.1, 3.1 und 4.1).
Die Personal Computer-Unterstlitzung erstreckt sich
lediglich auf einzelne, nicht integrierte Standard
aufgaben (Merkmalsauspragungen 5.1 und 6.1), so daB auch
nur begrenzte EDV-Erfahrungen und ein geringer Orga
nisationsgrad vorliegen mlissen (Merkmalsauspragungen
8.2, 8.3, 9.1, 9.2 und 9.3). Bei derartigen Aufgaben
stellungen ist der Branchencharakter in der Regel ohne
Bedeutung, so daB alle Merkmalsauspragungen zugelassen
sind (7.1 bis 7.3).
Der Personal Computer-Einsatz des Anwendertyps VI (Ab
bildung 6-6) erstreckt sich auf methodenintensive Aus
wertungen bzw. komplexe Berechnungen, z.T. in Verbindung
mi t den verschiedenen Formen PC-gestlitzter Graf ikver
arbeitung (Merkmalsauspragungen 1.3, 3.2 und 3.3). Bei
diesen Aufgabenstellungen liberwiegen unternehmensspezi
fisch angepaBte Standardaufgaben mit geringem oder mitt
lerem Integrationsgrad (Merkmalsauspragungen 5.2, 6.1
und 6.2). Text- oder Kommunikationsverarbeitung erfolgt
nicht (Merkmalsauspragungen 2.1 und 4.1). Das Merkmal 7
"Branchencharakter" ist von untergeordneter Bedeutung,
- 77 -
da Grafik-Anwendungen keinen branchenspezifischen, son
dern aufgabenbezogenen Kriterien unterliegen (Merkmals
auspragungen 7.1 bis 7.3). Dies gilt fur Prasenta-
tionsgrafik und fur CAD-Anwendungen, denn obwohl CAD-
Software nach Branchen eingeteilt wird, unterstutzt sie
letztlich nur bestimmte Aufgaben (z. B. Stromlaufplan
erstellung). Grafik-Anwendungen erfordern zwar speziel
les Know-how, aber nur begrenzte EDV-Erfahrung und einen
begrenzten EDV-relevanten Organisationsgrad (Merkmals
auspragungen 8.2, 8.3, 9.1 und 9.2).
In Abbildung 6-7 ist das Profil des PC-Anwendertyps VII
dargestellt. Dieser Anwendertyp ist im Hinblick auf die
Art der anfallenden Aufgaben durch teilweise anspruchs
volle, individuelle Datenverarbeitung charakterisiert
(Merkmalsauspragungen 1.2, 1.3 und 5.3). Text-, Grafik
oder Kommunikationsverarbei tung f indet nicht oder nur
eingeschrankt statt (Merkmalsauspragungen 2.1, 3.1 und
4.1). Der Integrationsgrad ist niedrig, d.h. der Perso
nal Computer-Einsatz erstreckt sich in erster Linie auf
Einzelaufgaben (Merkmalsauspragung 6.1). Da es sich urn
individuelle Aufgabenstellungen handelt, ist der Bran
chencharakter ohne Bedeutung, so daB aIle Merkmalsaus
pragungen von 7.1 bis 7.3 zugelasssen sind. Stattdessen
steht die EDV-Erfahrung im Vordergrund, weil EDV-Losun
gen fur derartige Anwendungen in der Regel selbst pro
grammiert werden mussen (Merkmalsauspragung 8.3) Der
EDV-relevante Organisationsgrad kann begrenzt, aber auch
hoch sein, wenn der Anwendung komplexe Algorithmen bzw.
Modelle und umfangreiche Datenvolumina zugrundeliegen
(Merkmalsauspragungen 9.2 und 9.3).
1m folgenden Kapitel 7 werden die speziellen Kriterien
dargestellt, die bei der Beurteilung und Auswahl von
Personal Computern fur die definierten Anwendertypen von
besonderer Bedeutung sind.
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GRAD oroanlsatlonsorad Qrganlsatlonsgrad
Abb_ 6-7: Anwenderprofi1 VII
7.
- 82 -
ENTWICKLUNG UNO OARSTELLUNG ANWENOERTYP
SPEZIFISCHER ENTSCHEIOUNGSHILFEN
1m prinzipiellen Aufbau unterscheiden sich Personal Com
puter nicht von groJ3en EDV-Systemen. In Abb. 7-1 sind
die gebrauchlichen Sytemkomponenten im Zusammenhang dar
gestellt. Nahezu aIle Komponenten sind in unterschied
lichen technischen Ausfuhrungen mit unterschiedlichen
Leistungsmerkmalen verfugbar und mussen fur eine kon
krete Aufgabenstellung bis zu einem gewissen Grad auf
gabenspezifisch zusammengestellt werden.
1m Rahmen des vorliegenden Kapitels wird fur die defi
nierten Anwendergruppen aufgezeigt,
welche Hard- und Systemsoftwarekomponenten
jeweils notwendig sind,
welche Anforderungen an die wichtigsten typ
spezifischen Hardware-Kamponenten zu stellen
sind und
welche Kategorien von Anwendungssoftware unter
welchen Randbedingungen jeweils zur Verfugung
stehen.
Entsprechende PC-spezifische Definitionen der relevant en
Systemkamponenten existieren bisl ang nicht. Auf Basis
der Untersuchungsergebnisse und in enger Anlehnung an
die Praxis werden daher Bedeutung und Leistungsmerkmale
der relevanten Systemkomponenten dargestellt, soweit sie
anwendertyp-spezifischen Charakter aufweisen (vgl. Kap.
4.2, s. 28). Allgemeine Kriterien werden nicht behan
delt. Hier sei auf einen entsprechenden Leitfaden des
Autors verwiesen (HOFF 1985 b).
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- 84 -
Da sich innerhalb der Personal Computer-Welt eine eigene
Fachsprache entwickelt hat, die sich stark produktorien
tiert artikuliert und iiber den Produktnamen Leistungs-
merkmale definiert, kann im vorliegenden Kapitel zum
Teil nicht auf Produktnamen verzichtet werden. In vielen
Fallen definiert die jeweilige Systemkamponente des
Marktfiihrers IBM einen Quasi-Industrie-Standard.
7.1 Anwendertyp-spezifische Hardware
Die Hardware eines Personal Computers setzt sich im we
sentlichen aus der Systemeinheit, aus Ein- und Ausgabe
peripherie und extern en Massenspeichern zusammen (vgl.
Abb.7.1).
7.1.1 Systemeinhei t
Die Systemeinheit beinhaltet die Prozessoren und den
Hauptspeicher. Jede Personal Camputer-Beurteilung ist
entscheidend durch den verwendeten MIKROPROZESSOR ge
pragt, so daB dieser fiir aIle Anwendergruppen von
Bedeutung ist (Abb. 7-2). Dabei steht neben den
Leistungsmerkmalen insbesondere
vordergrund, wei! sich daran
dessen Verbrei tung
das Marktangebot
im
an
St an da rd-Anwendungs so ftware orientiert. In Analog ie zur
Standard-Software kann man daher bei Personal Computern
von Standard-Mikroprozessoren sprechen.
- 85 -
Relevanz pro Anwendertyp Komponenten
I II III IV V VI VII
Mikroprozessor • • • • • • • Doppelprozessor ()
System-elnheit Arithmetik- oder
Graflk-Coprozessor () • ()
Hauptspeicher • • • • • • • • typrelevante Komponente () bedingt typrelevante Komponente
Abb. 7-2: Typspezifische Komponenten der Systemeinheit
In der Regel verfugt ein PC standardmaBig lediglich uber
einen Mikroprozessor. DOPPBLPROZESSORSYSTEME, mit denen
die Bandbreite der nutzbaren Standardsoftware vergroBert
werden kann, bilden die Ausnahme (VDMA-Untersuchung:
3 %, Eigenuntersuchung: 8 %). Derartige Systeme konnen
vor dem Hintergrund des vergroBerten Standardsoftware
angebotes fur einzelne Anwender des Typs I von Bedeutung
sein.
Die Anwender des Typs VI bzw. bedingt auch II und VII
mussen an ihr System Anforderungen stellen, die mit ei
nem normalen Mikroprozessor allein haufig nicht reali
sierbar sind. Fur diese Anwendungen kammen dann Systeme
in Frage, die optional durch ARITBMETIK- oder GRAFIK
COPROZESSOREN aufzurusten sind.
- 86 -
Die gebrauchlichen Mikroprozessoren unterscheiden sich
durch eine Reihe von Merkmalen, aber ihre Leistungs
fahigkeit hangt vor allem von der Wortbreite und der
Taktfrequenz ab (die Wortbrei te kennzeichnet die maxi
male GroBe einer Binar-Zahl, die in einem ooerationszyk
Ius - genauer in einem Hole-Zyklus - verarbeitet werden
kann; die Taktfrequenz kennzeichnet die Anzahl der Ope
rationszyklen pro Sekunde). Eine groBere Wortbreite er
fordert weniger Operationszyklen pro Befehl, erhoht da
mit die Rechengeschwindigkeit und erlaubt auBerdem, ei
ne n groBeren Haupt speicherbere ich zu adres sieren. tiber
die maximal adressierbare Hauptspeicherkapazitat be
grenzt die wortbrei te daher auch die GroBe der Anwen
dungsprogramme. Personal Computer arbeiten zur Zeit mit
8-, 16- und zum Teil mit 32-bit-Wortbreite und werden
dementsprechend als 8-, 16- und 32-bit-Rechner be
zeichnet. Allerdings verarbeitet beispielsweise der
INTEL 8088-Prozessor intern zwar 16-bi t-Daten, verfugt
nach auBen aber lediglich uber einen 8-bit-Datenbus.
Hier handelt es sich also urn einen 8/16-bit-Mikro
prozes sor. Dagegen verfugt der INTEL 80 286-P rozes sor
uber einen l6-bi t-Datenbus und verarbeitet intern 24
bit. Er ist damit erheblich leistungsfahiger und bietet
die Voraussetzungen fur ein Multi-User-Betriebssystem.
Die genannten Prozessoren sind im IBM PC-XT bzw. -AT
installiert und definieren einen eigenen Industrie
St an dard (XT-kompat ibel, AT-kompat ibel) •
Damit lassen sich anhand des Kriteriums Wortbreite, dif
ferenziert nach in- und externem Datenbus, drei Mikro
Prozessor-Leistungsklassen definieren, die zugleich die
technologische Entwicklung dokumentieren (Abb. 7-3). Die
Zuordnung der Anwendertypen verdeutlicht, daB Rechner
mit 8-bit-Prozessoren (Leistungsk1asse 1) nicht mehr
oder nur noch bei geringen Anforderungen eingesetzt
"
- 87 -
werden (nur bei Anwendertyp V, jedoch auch hier nur mit
Einschrankungen).
Das Gros aller neuen Installationen erfordert Mikropro
zessoren der Leistungsklasse 2, also 8/16- und 16-bit-
Prozessoren (Anwendertypen I, II I, IV und VII). Fur
methodenintensive Auswertungen, komplexe Berechungen und
insbesondere fur CAD-Aufgaben stehen die Mikroprozesso
ren der Leistungsklasse 3 zur Verfugung (Anwendertyp II
und VI).
~n 1 2 3 Karponente
8-81 t-Prozessoren 8/16- und 16-81 t- 16I2Q-. 16/32- und Prozessoren 32-81 t-Prozessoren
IIlkroprozessor I Entwlck lun9' tendenz > Anwendertyp Anwendertyp Anwendertyp
(V) I. III. IV. VII <Ill. VI
Abb. 7-3: Mikroprozessor-Leistungsklassen
Neben der Wortbreite des Mikroprozessors ist die Kapa
zitat des HAUPTSPEICHERS, speziell des RAM (~andom
Access ~emory), der wichtigste Indikator fur die Hard
ware-Leistungsfahigkeit eines PCs. Wie bereits erortert,
besteht zwischen beiden ein unmittelbarer Zusammenhang.
Die Haupt- bzw. Arbei tsspeicherkapazi tat eines 8-bi t
Rechners ist auf 64 K Byte begrenzt. Ein typischer 16-
bi t-Rechner verfugt dagegen uber mindestens 64, meist
- 88 -
uber 128 bzw. 256 K Byte-RAM (vgl. Abb. 7-4) und ist bei
AT-kompatiblen Systemem standardmaBig bis zu 3 M Byte
aufrustbar. 16-bit-Rechner bieten daher, bei ent
sprechend ausgebautem Hauptspeicher, erheblich mehr Ver
arbeitungs- bzw. Programmierkomfort, weil aufwendigere
Betriebs- und Anwendungssoftware genutzt werden kann.
Dies gilt in noch greBerem MaBe fur 32-bit-Mikroprozes-
soren.
Anteil (%) HauptspeichergrbBe (K Byte)
VDMA- Eigen-Untersuchung untersuchung
bls 16 1 -32 7 -64 27 26
128 18 17 256 neuere Systeme 31 39 512 13 8
Uber 512 3 -
G e s a m t 100 100
Abb. 7-4: Verteilung der Hauptspeicherkapazitat
Gemessen am aktuellen technologischen Entwicklungsstand,
der fur neu zu installierende Systeme zugrunde gelegt
werden muB, lassen sich die in Abb. 7-5 dargestellten
Hauptspeicher-Leistungsklassen definieren.
Da der Hauptspeicher nach dem "greGten geplanten Anwen
dungsprogramm plus Betriebssystem" dimensioniert werden
muG, sind Systeme mit maximal 128 K Byte-Hauptspeicher
(Leistungsklasse 1) lediglich fur einfache Datenverar
bei tungsaufgaben mit geringem Integrationsgrad sinnvoll
(Anwendertyp V). Software fur integrierte Auf
gabenstellungen oder anspruchsvolle Software fur kom-
- 89 -
plexe Einzelaufgaben erfordert in der Regel Haupt
speicherkapazitaten von 256 K Byte (Leistungsklasse 2,
/ "-~n 1 2 3 Karoonente
~ 128 K Byte 256 K Byte ~ 512 K Byte
Hauptspelcher I Entwlctl UnQstendenz > Anwendertyp Anwendertyp Anwendertyp
V I. Ill. IV. VII ll. VI
Abb. 7-5: Hauptspeicher-Leistungsklassen
Anwendertypen I, III, IV und VII). Treten die Merkmale
"anspruchsvolle Da tenverarbe i tung" und "hoher
Integrationsgrad" gemeinsam auf, sind zumeist 512 und
mehr K Byte Hauptspeicher erforderlich (Leistungs
klasse 3, Anwendertyp II). Gleiches gilt ftir CAD-Auf
gabenstellungen des Anwendertyps VI.
7.1.2 Externspeicher
Neben dem internen Haupt- bzw. Arbeitsspeicher verftigt
ein PC tiber zumindest ein Diskettenlaufwerk und optional
tiber Plattenspeicher und Bandkassette (Tape-Streamer)
als Externspeicher.
Die DISKETTE als Programm- und Datentransport- bzw.
Sicherungsmedium ist ftir aIle Anwendertypen obligato
risch (vgl. Abb. 7-6).
- 90 -
Relevanz pro Anwendertyp Komponenten
I II III IV V VI VI I
Diskette • • • • • • • Extern - () • • () () • () speicher
Plattenspelcher
Bandkassette () () () () (Tape-Streamer)
• typrelevante Komponente (J bedingt trorele~'ante K<Jm{)onente
Abb. 7-6: Typspezifische Externspeicher-Komponenten
Die gangigen Unterscheidungs- bzw. Leistungsmerkma1e wie
Diskettendurchmesser, Speicherkapazi tat, Art der Sek
torisierung und Schreibdichte weisen keinen anwender
typspezifischen Charakter auf. Diese Kriterien sind a1-
1erdings unter Standardisierungs- und Kanpatibilitats
aspekten von genere11er Bedeutung.
Man unterscheidet:
Die zur
Standard-Disketten mit 8 Zoll Durchmesser
Mini-Disketten mit
Mikro-Disketten mit
5,25 Zoll Durchmesser
3,5 Zoll Durchmesser
Zeit liblichen Speicherkapazi taten liegen
zwischen 320 K Byte und 1,2 M Byte. Die Entwick1ung von
Disketten mit groBeren Speicherkapazitaten flihrte zu
zwei wichtigen Unterscheidungsmerkma1en:
- 91 -
Zum einen werden statt einer beide Diskettenseiten be
schrieben (double-sided-Verfahren), zum anderen wird ein
Verfahren mit doppelter Schreibdichte verwendet (double
density) •
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal stellt die Art der
Sektorierung dar. Disketten sind zur Adressierung in
Spuren und Sektoren aufgeteilt. Bei der Hardsektorierung
werden die einzelnen Sektoren einer Spur durch ein Loch
gekennzeichnet, bei der Soft sektor ierung ist nur der
Sektor "0" durch ein Sektorloch definiert, aIle anderen
Sektoren sind durch Bitmuster gekennzeichnet. Disketten
laufwerk und Betriebssystemsoftware mtissen auf das je
weilige Verfahren abgestimmt sein. Die XT- und AT-Kom
patibilitat als Quasi-Industrie-Standard setzt Mini-Dis
ketten mit Softsektorierung und beim AT zweiseitige
Nutzung voraus.
Der Kompatibilitatsaspekt ist insbesondere dann von Be-
deutung, wenn ein Datenaustausch zwischen mehreren
systemen tiber Disketten geplant ist. Dieses Verfahren
kann ftir aIle Anwender mit mehreren weitgehend inte
grierten Aufgabenstellungen (Merkmalsauspragung 6.3) bei
Systemerweiterungen die erste Realisierungsstufe einer
Personal Computer-Kopplung darstellen (Anwendertypen I,
I I und III).
PLATTENSPEICHER bieten erheblich mehr Speicherplatz und
schnelleren Datenzugriff als Disketten. Sie weisen als
Festplatte meist Speicherkapazi taten zwischen 5 und 50
M Byte auf, aber es ist abzusehen, daB in Zukunft bis zu
300 M Byte je Laufwerk realisiert werden konnen. Da etwa
80 % der erfaBten Personal Computer mit Plattenspeicher
ausgertistet sind, stellt dieses Speichermedium ftir aIle
Anwendergruppen zumindest eine bedingt relevante System
komponente dar (vgl. Abb. 7-6 und 7-7).
- 92 -
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Plattenspeicher -Gesamtanteil
Platten- Antei 1 (%)
Kapazitilt VDMA - Eigen - VDMA - Eigen -
Untersuchung untersuchung (M Byte) Untersuchung untersuchung
bls 5 12 2
10 70 82
81 % 75 % 20 11 16
50 4 -Uber 50 3 -
Gesamt 100 100
Abb. 7-7: Plattenspeicheranteil und Verteilung der
Plattenkapazitat
Die zur Beschreibung von Plattenspeichern relevanten
Parameter bzw. technischen Daten, wie Aufzeichnungs
dichte in £it !2,er ~nch (bpi), Transferate in K Byte/s,
Spurdichte als Spuren pro Zoll bzw. !rack !2,er ~nch (tpi)
und die mittlere Zugriffszeit in ms spielen fur einen
pro fessionellen Anwender bei der Auswahl einer Gesamt
lasung i.d.R. keine Rolle. Entscheidend ist die Platten
kapazitat.
Deren Auslegung muB sich neben dem Anwendungsbereich in
erster Linie an dem zu verarbeitenden Datenvolumen
orientieren, so daB die in Abb. 7-8 dargestellten anwen
dertypspezifischen Leistungsklassen nur eine einge
schrankte Aussagefahigkeit besitzen kannen. Allerdings
zeigen die Untersuchungsergebnisse, daB fur einfache
Daten- und reine Textverarbeitung zumeist 10 M Byte-
Platten eingesetzt werden (Leistungsklasse I, An-
wendertypen I, IV und V) . Methodenintensive, indi-
viduelle Datenverarbeitung und anspruchsvolle Grafik
verarbeitung setzt teilweise 20 M Byte-Plattenspei-
- 93 -
cherkapazitat voraus (Leistungsklasse 2, Anwendertypen
VI und VII). Insbesondere die Anwendertypen II und III,
die durch einen hohen Integrationsgrad verschiedener
Aufgabenstellungen gekennzeichnet sind, konnen Da-
tenvolumina aufweisen, die mehr als 20 M Byte-
Plattenspeicherkapazitat erfordern (Leistungsklasse 3).
~n 1 2 3 KOO1lOnente
So 10 1\ Byte 20 1\ Byte > 20 1\ Byt:
Plattenspelcher
I £ntwlcklOOQS tendenz > Anwendertyp Anwendertyp Anwendertyp
I, IV, V V!' <VII> (II>, (III)
Abb. 7-8: Plattenspeicher-Leistungsklassen
Bei groBeren Datenvolumina sind Disketten zur Daten
sicherung ungeeignet (die komplette Sicherung einer 10
M Byte-Platte erfordert 28 Disketten mit je 360 K Byte).
Daher ist fur Anwender mit 20 und mehr M Byte-Platten
speicherkapazitat der Einsatz einer BANDKASSETTE (Tape-
Streamer) obligatorisch
weise II, III und VII;
(Anwendertypen V, sowie fall
vgl. Abb. 7-6). Tape-Streamer
konnen bis zu 70 M Byte Speicherkapazitat aufweisen, 50
daB sich der Inhalt eines kompletten Plattenspeichers
sichern laBt.
- 94 -
7.1. 3 Eingabeperipherie
Die Ein- und Ausgabeperipherie hat als Mensch-Maschine
Schnittstelle sowohl unter technischen als auch unter
ergonomischen Gesichtspunkten Bedeutung.
Das gebrauchlichste und ftir aIle Anwendertypen relevante
Eingabegerat ist nach wie vor die TASTATUR (vg1. Abb.
7-9). Die unterschiedlichen Leistungsmerkmale konnen in
Hinblick auf schnelles und ermtidungsfreies Arbeiten von
groJ3er Bedeutung sein (deutscher Zeichensatz nach DIN
2137-2) , separate Curser-Steuertasten, separate nume
rische Tasten, frei definierbare Funktionstasten, ergo
nomische Gestaltung etc.). Aber da den Anforderungen an
die Tastatur keine aufgaben- oder typspezifischen, son
dern allgemeingtiltige Kriterien zugrundeliegen, werden
sie nicht weiter behandelt.
Neben der manuellen Dateneingabe tiber die Tastatur kom
men im Personal Computer-Bereich, in Abhangigkeit von
der Aufgabenstellung und vom Anwendertyp, unterschied
liche halbautomatische Dateneingabe-Verfahren zum Ein
satz.
Die sogenannte -MAUS- ist ein typisches, nahezu aus-
schlieJ3lich im Personal Computer-Bereich eingesetztes
Eingabegerat. Aufgrund des kleines Gehauses mit Verbin
dungskabel ahnelt das Gerat dem namensgebenden Original.
Es handelt sich dabei urn ein Hilfsmittel zur Cursor
Steuerung und Mentiauswahl, das die Cursorsteuertasten,
die Returntaste und haufig eine oder mehrere Funktions
tasten ersetzt. Da der Einsatz in der Regel spezielle
Software voraussetzt, die Ikons (Bildsymbole) verwendet
und auf der Window- bzw. Fenstertechnik basiert, ist der
Einsatzbereich bislang beschrankt. Zur Zeit wird diese
- 95 -
Relevanz pro Anwendertyp Komponenten
I I I III IV V VI VII
Tastatur • • • • • • • Elngabe- Maus () • perlpherle
L1chtstlft () ()
Sensor-Bl1dschlrm ()
Dlgltalls1ertableau • • typrelevante Komponente ~ bedlngt typrelevante Komponente
Abb. 7-9: Typspezifische Eingabe-Komponenten
Eingabetechno1ogie uberwiegend im Grafikbereich und fur
Tabe11enka1ku1ationsaufgaben im Rahmen integrierter
P1anungssysteme genutzt. Die betroffenen Anwendertypen I
und VI (vg1. Abb. 7-9) weisen daher die Merkma1sauspra
gungen 3.3 "CAD-Anwendungen" oder 1.2 "Standardauswer
tungen bzw. -berechnungen" in Verbindung mit einem hohen
Integrationsgrad auf (Merkma1sauspragung 6.3). 1m Be
reich "Buroautomatisierung und EDV-unterstutzter Sach
bearbeitertiitigkeit" ist mit einer zunehmenden Verbrei
tung dieser Techno1ogie zu rechnen.
LICHTSTIFT und SBHSORBILDSCBIRM ermog1ichen die Aktivie
rung von Bi1dpunkten auf dem Bi1dschirm und dienen in
- 96 -
der Regel zur Auswahl eines Verarbeitungsschrittes aus
einem Menu. Beide Eingabekomponenten haben bislang wenig
Verbreitung gefunden. Der Lichtstift findet uberwiegend
im Bereich semi-professionellen PC-Einsatzes und als
Alternative zur Maus bei CAD-Aufgabenstellungen Verwen
dung und kann daher fur die Anwendertypen V und VI als
bedingt typrelevante Komponente eingestuft werden. Der
Sensorbildschirm wird bisher lediglich von einem Per
sonal Computer-Anbieter eingesetzt. Der Einsatzbereich
beschrankt sich auf Standardauswertungen bzw. -berech
nungen mit niedrigem Integrationsgrad (Merkmalsauspra
gungen 1.2 und 6.1), so daB der Sensorbildschirm ledig
lich fur den Anwendertyp V als bedingt typrelevante Kom
ponente eingestuft werden muB.
Das DIGITALISIERTABLEAU dient zur Koordinateneingabe im
Rahmen von CAD-Aufgabenstellungen. AIle in der Eigenun
tersuchung erfaBten professionellen CAD-Anwender (Anwen
dertyp VI) verwenden Digitalisiertableaus, um eine auf
wendige Koordinateneingabe uber die Tastatur zu vermei
den. Daher wird diese Eingabekomponente fur den Anwen
dertyp VI als relevant eingestuft.
tiber die angefuhrten Standard-Ein- und Ausgabe-Gerate
hinaus lassen sich - bevorzugt an XT- und AT-kanpatiblen
Personal Computern - Spezialkomponenten, beispielsweise
fur die MeB-, Steuer- und Regeltechnik, anschlieBen. Die
Systemerweiterung erfolgt PC-seitig anhand entsprechen
der Zusatzplatinen. Die Anzahl der dafur notwendigen
freien Steckplatze in der Systemeinheit kann ein we
sentliches Beurteilungskriterium darstellen.
- 97 -
7.1.4 Ausgabeperipher~e
Zur Ausgabeperipherie zahlen alle Gerate, die die Er
gebnisse der Datenverarbeitung fur den Anwender sichtbar
machen. Bei PCs sind dies im wesentlichen Bildschirm,
Drucker und Plotter.
Abbildung 7-10 verdeutlicht, daB Bildschirm und Drucker
fur jeden professionellen Personal Computer-Anwender
obligatorisch sind.
Relevanz pro Anwendertyp Komponenten
I II III IV V VI VI I
Blldschlrm • • • • • • • Ausgabe-
perlpherle Drucker • • • • • • • Plotter •
• typrelevante Komponente ~ bedlngt typrelevante Komponente
Abb. 7-10: Typspezifische Ausgabe-Komponenten
Ein groBer Teil der BILDSCHIRM-Leistungsmerkmale ist bei
professionellen Anwendern vor allem unter ergonomischen
Gesichtspunkten von Bedeutung. Dazu zahlen Flimmer
freiheit, augenschonende Farbe, einstellbare Helligkeit
und Kontrastscharfe sowie die Moglichkeit, den Bild
schirm zu drehen und zu schwenken. Bedingt typspezi
fischen Charakter weisen die Merkmale Bildschirmauflo
sung in den Auspragungen nMonochrom" und "Grafik" sowie
die Mehrfarbigkeit auf.
- 98 -
Die Kombination dieser typspezifischen Merkmale flihrt zu
den in Abb. 7-11 dargestellten Leistungsklassen. Die
Zuordnung der Anwendertypen verdeutlicht, daB die mo
nochrome Standardauflosung liberwiegt (Leistungsklasse 1,
Anwendertypen I bis V). Die auf Basis der erhobenen
Daten getrof fene Zuordnung des Anwendertyps VII zur
Bildschirm-Leistungsklasse 2 "Monochrom-Grafik" ist
nicht eindeutig interpretierbar. Allerdings charakte
risiert der Typ VII Anwender mit groBer EDV-Erfahrung,
die urn den ergonomischen Nutzen hoherer Auflosung wissen
und in der Lage sind, ihr System durch entsprechende
"Grafik-Karten" aufzurlisten.
/
~n 1 KCJ!l)onente
2 3
IIOnochran-Standard l1onochran-Graflk Mehrfarblgkel t
<l.B. 560 x 225 (z.B. 960 x 720 (1.d.R. In Komblna-
Blldschlrm Blldpunkte) Blldpunkte) tlon mIt Graflk-Auf-I~sung: COl or-Graf I k)
Anwendertyp Anwendertyp Anwendertyp I, II, III, IV. V (VIIl VI
Abb. 7-11: Bildschirm-Leistungsklassen
Dagegen ist die Zuordnung des Anwendertyps VI zur Bild-
schirm-Leistungsklasse 3 eindeutig. Hier erfordert die
professionelle Grafikverarbeitung zumeist hochauflosende
Color-Grafik etwa im Bereich von 960 x 720 Bildpunkten.
Professionelle Personal Computer-Nutzung erfordert die
alpha-numerische und grafische Dokumentation der Text-,
Grafik- oder Datenverarbeitungsergebnisse liber einen
- 99 -
DRUCKER (vg1. Abb. 7-10). Die Untersuchungsergebnisse
bestatigen dies, da 94 % a11er in der Eigenuntersuchung
erfaBten Personal Computer-Systeme mit einem Drucker
ausgestattet waren.
Anhand der Kriterien Druckgeschwindigkeit und Druckqua-
1itat lassen sich die im Personal Computer-Bereich lib
lichen Drucker in die vier Leistungsk1assen "einfache
Matrixdrucker", "Typenraddrucker", "Sch6nschrift
Matrixdrucker" und "Hoch1eistungs-Matrixdrucker bzw.
Laser-Drucker" eintei1en (Abb. 7-12). Innerha1b dieser
Leistungsk1assen existieren weitere, nicht anwendertyp
spezifische Merkma1e wie Anzah1 der Durchsch1age, Druck
breite, Pufferspeicherkapazitat, Gerauschentwick1ung,
M6g1ichkeiten der Schriftgesta1tung etc.
Die Leistungsk1asse 1 umfaBt preiswerte Matrixdrucker
(Nade1drucker) mit ein bis zwei Schriftarten und maximal
zwei Druckgeschwindigkeiten. Im Norma1- oder Draft-Mode
erreichen diese Drucker, die jedes Zeichen aus Einze1-
punkten zusammensetzen, Druckgeschwindigkeiten von 100
bis 150 Zeichen/sec bei einer 5 x 7 bis 9 x 11 Punkt
matrix pro Zeichen. Bei 1angsamer Druckgeschwindigkeit
von etwa 30 Zeichen/sec verbessert sich die Druckqua-
1itat durchschnitt1ich auf ein 15 x 18 Punktraster (NLQ:
Near Letter Quality).
- 100 -
~ klassen 1 2 3 4 KOOtIonente
Elnfache Typenraddrucker SChOnSChrl ft- ~ochlel stungsmatr lx~ Matr lxdrucker Matr lxdrucker ~rucker, Laserdrucke
o Draft-Mode: 20 Dis 90 Us a Draft-Mode: bls ca. 1000 Zls 5x7 DIS 9xll Punk.t- (oegrenzter Zelchen- ca. 12x18 Punk t- (Zanlrelcne Kcmfort-
Drucker matriX, yarra!) matrix, uno 100 DIS 150 Zls 250 DIS 100 Us Lei stungsmerkmale)
o NlQ-Mode: o LQ-l"Iode: ca 15x18 Punkt- ca. 18x32 Punkt-matriX, matriX, ca. 30 Zls 80 DIS 100 Us
I EntlllCkII.l"l9$tenoenz :>
Anwendertyp
AnWendertyp Anwendertyp Anwendertvp nleht erfaBt
I. II. v. VII IV III. <Ill (tecnn010Q1SCner Ent-
\oj lek lungsproze6)
Abb. 7-12: Drucker-Leistungsklassen
Die Arbei tsweise und die Druckquali tat von Typenrad
druckern (Leistungsklasse 2) ist der von Schreibma
schinen vergleichbar. Typenraddrucker verfUgen Uber ei
nen begrenzten Zeichenvorrat (meist 86 bzw. 92 Zeichen)
und sind in der Druckgeschwindigkeit auf 20 bis 50
(maximal 100) Zeichen/s beschrankt. Grafikdarstellungen
sind i.d.R. nicht moglich.
Die Schonschrift-Matrixdrucker der Leistungsklasse 3
sind auf ein groBeres Druckvolumen und auf bessere
Druckqualitat ausgelegt als einfache Matrixdrucker. Sie
erreichen sog. Korrespondenz- bzw. Briefqualitat (LQ:
1etter 2uality) durch entsprechend feine Punktraster
(ca. 18 x 32). Die Druckgeschwindigkei t betragt dann
etwa 80 bis 100 Zeichen/s. 1m Draft-Mode arbeiten sie
mit 250 bis 300 Zeichen/s (Punktmatrix 12 x 18). Der-
artige Drucker sind i.d.R. grafikfahig und verfUgen
teilweise Uber Color-Fahigkeit.
- 101 -
Hochleistungs-Matrix- und Laserdrucker der Leistunqs
klasse 4 erreichen Druckgeschwindigkeiten bis zu 1000
Zeichen/s. Sie verfUgen darUber hinaus Uber zahlreiche
Komfort- und Leistungsmerkmale (5.0.).
Die Anforderungen der Anwendertypen I, II, V und VII
lassen sich in der Regel durch Drucker der Leistungs
klasse 1 abdecken. Die durch die Merkmalsauspragung 2.3
gekennzeichneten Anwender des Typs IV set zen bislang
Uberwiegend Typenraddrucker der Leistungsklasse 2 in
Verbindung mit einer EinzelblattzufUhrung ein. Aller-
dings zeichnet sich ab, daB Typenraddrucker zunehmend
durch die schnelleren und flexibler einsetzbaren Schon
schrift-Matrixdrucker der Leistungsklasse 3 verdrangt
werden. Diese Drucker werden dort eingesetzt, wo eine
schnellere Druckausgabe, ggfs. in Kombination mit guter
Druckqualitat, beispielsweise fUr den Barcode-Druck
(ggfs. Anwendertyp II), erforderlich ist. Entsprechende
Anforderungen mUssen in der Regel die Anwender des Typs
III stellen. FUr den Anwendertyp VI kommen grafikfahige
Leistungsklasse 3-Drucker als Alternative zu einem Plot
ter in Frage.
Hochleistungs-Matrixdrucker, Laserdrucker, Tintenstrahl
drucker und weitere sogenannte Non-Impact-Drucker wurden
nicht erfaBt, so daB sie empirisch keinem Anwendertyp
zugeordnet werden konnen. Allerdings ist hier aufgrund
des technologischen Entwicklungsprozesses generell mit
einer zunehmenden Verbreitung zu rechnen.
tiber die angefUhrten Leistungsmerkmale hinaus sind fUr
den praktischen Einsatz insbesondere die Kompatibilitat
zwischen PC und Drucker und die Form der Papierzufuhr
(Einzelblatt und/oder Endlospapier) von Bedeutung.
Obgleich entsprechende Drucker Standard-Grafikanforde
rungen abdecken, erfordert anspruchsvollere Grafikver-
- 102 -
arbeitung, und hier insbesondere der CAD-Bereich, in der
Regel die Zeichnungsausgabe tiber einen PLOTTER. Daher
werden Plotter im wesentlichen von Anwendern der Typs VI
eingesetzt, die u.a. die Merkmalsauspragung 3.3 CAD
Anwendungen aufweisen.
7.2 Anwendertyp-spezifische Systemsoftware
Die Systemsoftware steuert und koordiniert Hard- und
Anwendungssoftware. Die einzelnen Aufgaben der System
software werden von unterschiedlichen Software-Kompo
nenten wahrgenommen (vgl. Abb. 7-1). Dabei stellt das
Betriebsystem die fUr aIle Anwendertypen wichtigste Kom
ponente dar (Abb. 7-13).
Relevanz pro Anwendertyp Komponenten
I II III IV V VI VII
Betrlebssystem • • • • • • • System-
Betrlebssystem-erwelterungen () () () () • software
PC-Netzwerke () ()
PC-Host-Netzwerke grOBere Unternehmen
Externe Netze () () (Btx, Teletex)
• typrelevante Komponente () bedlngt typrelevante Komponente
Abb. 7-13: Typspezifische Systemsoftware-Komponenten
- 103 -
7.2.1 Betriebssystem
Das Betriebssystem bildet den Kernbereich der Software
und wirkt in zwei Richtungen. Einerseits verwaltet und
steuert es peripheriegerate, Hauptspeicher und Mikro
prozessor, andererseits iiberwacht und koordiniert es
Programmablaufe. Die wesentlichen Leistungsmerkmale
lassen sich mit den Begriffen Single- bzw. Multi-User
System, Multiprogramming, Multitasking und Multipro
cessing iiberschreiben. An einem Single-User-System kann
jeweils nur ein Benutzer arbeiten. Ein Multi-User-System
unterstlitzt mehrere Benutzer mit separaten Terminals
gleichzeitig. Wenn ein Betriebssystern Multiprogramming
ermoglicht, k6nnen mehrere Programme quasi parallel
ablaufen. Unter Multitasking versteht man die quasi pa-
rallele Bearbeitung von Teilaufgaben. Von Mul-
tiprocessing spricht man, wenn das Betriebssystem zur
Bearbeitung einzelner Aufgaben ;-_1ehrere vorhandene Pro
zessoren unterstiitzt.
FUr Anwender mit anspruchsvollen, individuellen Auf-
gabenstellungen konnen weitere Leistungsmerkmale, wie
hierarchische Inhaltsverzeichnisse, Befehlsvorrat, Art
und Anzahl unterstiitzter peripheriegerate etc. von Be
deutung seine Aber in der Regel erstreckt sich der un
mittelbare Kontakt mit dem Betriebssystem lediglich auf
einige Grundfunktionen, beispielsweise auf das Forma
tieren und Kopieren von Disketten.
1m PC-Bereich existieren sowohl herstellereigene als
auch Standard-Betriebssysteme. Die dominierenden Stan
dard-Betriebssysteme bilden die Grundlage fUr den Ein
satz hardwareunabhangiger Standard-Anwendungssoftware.
Daher muB die Beurteilung eines PC-Betriebssystemes ne
ben den Leistungsmerkmalen insbesondere dessen Verbrei
tung berucksichtigen.
- 104 -
Bislang haben
Marktstellung
system CP/M
vor allem zwei Systeme eine beherrschende
erlangt. Fur 8-bit-Rechner das Betriebs
(Control frogram fur ~icroprocessor) von
DIGITAL RESEARCH, fur die neuere l6-bit-Rechnergenera
tion das System MS-DOS (~ikro~oft Disc Qperating £ystem)
der Firma MIKROSOFT (Abb. 7-14).
'\
Antell (%)
Betrlebssystem VDMA- Elgen-
lJntersuchung untersuchung
DOS/MS-DOS/PC-DOS 48,6 62
CP/M 22,5 16
HP - elgene 5,4 4
CP/M 86 L5 -
USCD 0,9 -MP/M 0,2 -UNIX 0,2 6
Rest 20,7 12
Gesamt 100 100
Abb. 7-14: Verteilung der Betriebssysteme
CP/M basiert auf den weltweit verbreiteten 8-bit-Mikro
prozessoren INTEL 8080/8085 und ZILOG Z 80, so daB CP/M
de facto zum Standard-Betriebssystem fur 8-bit-Rechner
werden konnte. Da CP/M bereits 1974 auf den Markt kam,
existiert heute ein reichhaltiges Angebot an Standard
Anwendungssoftware. Urn auf dieses Softwareangbot zuruck
greifen zu konnen, wird CP/M optional auch bei l6-bit
Rechnern erganzend zum eigenen Betriebssystem angeboten,
obwohl deren Leistungsfahigkeit unter CP/M nicht ausge
schopft werden kann. CP/M wurde im Laufe der Zeit ver
bessert und in unterschiedlichen Versionen wei terent
wickelt. So ist MP/M als Multi-User-System konzipiert,
wahrend CP/M 86 als Einplatzsystem auf den l6-bit-Pro
zessoren INTEL 8086/8088 basiert. Alle CP/M-Anwenderpro
gramme laufen auch unter diesen neuen Betriebssystemen.
- 105 -
Allerdings konnte sich bei den l6-bit-Rechnern CP/M 86
nicht gegen MS-DOS durchsetzen, das ebenfalls auf den
INTEI-Prozessoren 8086/8088 basiert. MS-DOS arbeitet un
ter dem Namen PC-DOS im IBM-PC und somit auf allen PCs,
die den Anspruch erheben, IBM-kompatibel zu sein. Daher
wurde MS-DOS zum fUhrenden Single-User-Betriebsystem fUr
professionelle 16-bit-Rechner und definiert einen Quasi
Industrie-Standard. Daran andert bislang auch das neue
IBM-Betriebssystem OS/2 nichts.
Im Bereich der multi-user-fahigen 16- bzw. 32-bit-Rech
ner entwickelt sich das Multi-User-Betriebssystem UNIX
mehr und mehr zum marktbeherrschenden System. Allerdings
kennen in diesem Bereich noch keine endgUltigen Aussagen
getroffen werden.
Anhand des dargestellten Zusammenhanges zwischen Be
triebssystemen, Mikroprozessoren und der Single- bzw.
Multi-User-Eignung lassen sich drei Betriebssystem
Leistungsklassen definieren (Abb. 7-15). Diese Differen
zierung schlieBt die Merkmale "Multiprogramming" und
"Mul ti tasking" mit ein, da beide Leistungsmerkmale in
der Regel Multi-User-Systemen vorbehalten sind.
Die Leistunqsklasse 1 umfaBt Single-User-Betriebssysteme
fUr 8-bi t-Rechner. Trotz groBer Verbrei tung bei allen
Anwendertypen (vgl. Abb. 7-14) beschranken sich neue
Installationen auf den Anwendertyp V. Das Gros aller
neuen PC-Installationen erfolgt auf Basis von Betriebs
systemen der Leistunqsklasse 2. Bei diesen Single-User
Betriebssystemen fUr 16-bit-Rechner definieren die ver
schiedenen Versionen von MS-DOS bzw. PC-DOS einen markt-
beherrschenden Industriestandard. Legt man allein die
Verbreitung zugrunde, ohne Entwicklungstendenzen zu be-
- 106 -
rlicksichtigen, fallen mit Ausnahme des Typs Valle An-
wendertypen in diese Betriebssystem-Leistungsklasse.
Aber die Berlicksichtigung von Entwicklungtendenzen er
gibt, daB die durch einen hohen Integrationsgrad (Merk
malsauspragung 6.3) gekennzeichneten Anwendertypen I, II
und III bevorzugt multi-user- bzw. netzwerkfahige Syste
me der Leistungsklasse 3 einsetzen werden. Allerdings
erfordern PC-Netzwerke zusatzliche Netzwerkbetriebs-
systeme als Erganzung zu einem Standardbetriebssystem
oder netzwerkfahige Betriebssysterne erganzt urn ent-
sprechende Netzwerksoftware. Daher we rden PC-Net zwerke
irn Kapi tel 7.2.3 "Kornmunikationssoftware" separat be
handelt.
"-~n 1 2 3 Koovonente
Sing 1 e-User-Bet r 1 ebs- Single-User-Betr lebs- /'lui t1-User-Betrlebs-system fUr 8-81 t- system fUr 16-BI t- system oder Netz-
Betrlebssystem Rechner Rechner werkf3hlgkel t
I Entwlcklungs tendenz > Anwendertyp Anwendertyp Anwendertyp
V I. IV. VII II. II I. VI
Abb. 7-15: Betriebssystern-Leistungsk1assen
- 107 -
7.2.2 Betriebssystemerweiterungen
Uber die angeflihrten Betriebssystem-Leistungsmerkmale
hinaus konnen Verfligbarkeit und Qualitat von Software
werkzeugen (Tools), Dienst- und Hilfsprogrammen (Uti
lities) sowie Compilern bzw. Interpretern wichtige Kri
terien flir den einzelnen Anwender darstellen.
Bei den Tools handel t es sich in erster Linie um Pro
grammgeneratoren, die beispielsweise die Erstellung
individueller Listen oder Bildschirmmasken ermoglichen
und als komfortable und anwenderfreundliche Programmier
sprache flir diese Aufgaben interpretiert werden konnen.
Utilities unterstlitzen die Programmierung und eine Viel
zahl von Tatigkeiten auf Betriebssystemebene. Darauf
wird im AnschluB naher eingegangen. Compiler und Inter
preter setzen ein in einer hoheren Programmiersprache
erstelltes Programm (Quellcode) in die Maschinensprache
um (Obj ektcode ) •
Je nach Zielsetzung und Form der Anwenderunterstlitzung
lassen sich PC-utilities folgendermaBem klassifizieren:
Uberlagerte zeichen- oder grafikorientierte Me
nlisysteme zur Schaffung einer komfortablen Be
nutzeroberflache (z.B. Top-View, GEM, Mikro
soft-Window)
Funktionserweiterungen und Benutzerhilfen
(Desk-top-utilities und Tastaturmakroprogramme)
Anwendungsorientierte Zusatzfunktionen, die auf
der Basis von Standardprogrammen aufsetzen
Klassische Utilities wie Dateiverwaltungs
programme, Sortierprogramme, Fehlersuch
programme (Debugger) etc.
- 108 -
Die ersten drei Klassen lassen sich weder der System
noch der Anwendungssoftware eindeutig zuordnen und
konnen als PC-spezifische Utili ties betrachtet werden.
Die letzte Klasse kennzeichnet Utilities, wie sie auch
im Rahmen der klassischen Mittleren Datentechnik und
GroB-EDV Verwendung finden.
Im Gegensatz zu den USA verbreiten sich in der Bundesre
publik Deutschland die typischen PC-Utilities bei pro-
fessionellen Anwendern nur zogernd. Sie wurden daher
weder in der VDMA- noch in der Eigenuntersuchung erfaBt.
Damit ist keine empirisch abgesicherte Zuordnung von
Anwendertypen und Leistungsklassen, sondern lediglich
eine pauschale Differenzierung moglich. Diese PC
spezifischen Betriebssystemerweiterungen zielen auf
Anwender, die ihren PC als flexibles Werkzeug fur
individuelle Problemlosungen im Rahmen ihrer Tagesarbeit
nutzen wollen, ohne dafur groBere EDV-Erfahrung
mi tbringen zu mussen. Diese Anwender werden im Un
tersuchungsfeld im wesentlichen durch den Anwendertyp I
reprasentiert.
Klassische Utilities, Tools, Compiler und Interpreter
sind bei .. fertigen" St andard-Anwendungen ohne Bedeut ung.
Daher werden keine Leistungsmerkmale behandelt. Sie un
terstutzen in erster Linie die individuelle Programmie
rung spezieller Anwendungen (Merkmalsauspragung 5.3).
Ein gezielter Einsatz findet daher insbesondere bei
Anwendern des Typs VII statt (vgl. Abb. 7-13) und setzt
entsprechende EDV-Kenntnisse voraus (Merkmalsauspragung
8.3). Daruber hinaus belegen ein relativ hoher Anteil
individuell erstellter Software (VDMA-Untersuchung:
35 %, Eigenuntersuchung: 22 %) und die Charakterisierung
der Anwendertypen I, II, III und VI durch unternehmens
spezifisch angepaBte Standardaufgaben (5.2) die bedingte
Relevanz von Betriebssystemerweiterungen fur diese Typen
- 109 -
(vgl. Abb. 7-13). Allerdings findet die Anpassung von
st andardaufgaben im Personal Computer-Bereich immer
seltener durch Individualprogrammierung statt, sondern
erfolgt durch die Verwendung sogenannter Personal- bzw.
Basissoftware. Darauf wird in Kapitel 7.3.1 eingegangen.
7.2.3 Kommunikationssoftware
Der Begriff Kommunikation zielt im Zusammenhang mit Per
sonal Computern im wesentlichen auf drei Einsatzformen:
PCs im (lokalen) Netzverbund als Alternative zu
netzwerkfahigen Multi-User-Systemen,
PCs als "intelligente" Terminals zentraler
GroBrechner (PC-Host-Kopplung),
PCs als multifunktionale Endgerate der neuen
Kommunikationsdienste.
AIle drei Einsatzformen setzen entsprechende Hard- und
Software-Komponenten voraus. Auf Hardware-Komponenten
wie Frequenzumsetzer, Netzwerkadapterkarten, Netzwerk
kabel, Modems etc. wird nicht eingegangen, da deren Lei
stungsmerkmale im Rahmen einer Gesamtlosung von unter
geordneter Bedeutung sind.
Mi t Hilfe lokaler PC-NE'l'ZWEJUtB (!!ocal Area Networks:
LANs) werden Personal Computer verbunden, so daB ange
schlossene Benutzer Nachrichten austauschen und auf ge
meinsame Peripheriegerate wie Festplatten, Drucker und
Plotter zugreifen konnen (vgl. Merkmalsauspragung 4.2
"Interne Kommunikationsverarbeitung). Die Vielzahl der
angebotenen Netzwerke (vgl. NOMINA 1986) unterscheidet
sich beispielsweise durch die Anzahl anschlieBbarer
- 110 -
Stationen und den maximalen Netzwerkradius. Allerdings
treten nach rein anwenderspezifischen Gesichtspunkten
diese und weitere gangige Merkmale lokaler PC-Netzwerke
in den Hintergrund. Weder die Netztopologie als ab
strakte Darstellung der physikalischen Struktur noch das
Zugangsprotokoll zur Regelung des Datentransfers oder
die Vbertragungsgeschwindigkeit als wichtiges Leistungs
merkmal (vgl. KAUFFELS 1984) bilden zur Zeit die tat
sachlich relevanten Entscheidungskriterien. Fur den An
wender steht zunachst die Frage im Vordergrund, ob das
jeweilige PC-Netzwerk im Rahmen eines konkreten Anwen
dungsprogrammes genutzt werden kann. Weil bislang noch
wenig zukunftssichere EDV-Konzepte der verteilten Daten
hal tung und Datenverarbeitung vorhanden sind, wird fur
technisch-organisatorische Aufgabenstellungen wenig
netzwerkfahige PC-Standard-Anwendungssoftware angeboten.
Daher ist die entsprechende Merkmalsauspragung 4.2 im
Rahmen der Eigenuntersuchung nur vereinzelt aufgetreten
(vgl. Abb. 5-26). Aber erwartungsgemaJ3 entfallen diese
Anwender auf die Anwendertypen II und III, bei denen
aufgrund integrierter Aufgabenstellungen (Merkmalsaus
pragung 6.3) in Zukunft verstarkt PC-Netzwerkrealisie
rungen zu erwarten sind (beispielsweise realisierten
einige PC-PPS-Systemanbieter im Jahr 1987 die PC-Netz
werkfahigkeit ihrer Software).
Daher mussen PC-Netzwerke zumindest als bedingt relevant
fur die Anwendertypen II und III eingestuft werden.
Die PC-HOST-KOPPLUNG als weitere Einsatzform PC-ge
stiltzter Kommunikationsverarbeitung tangiert in erster
Linie groJ3ere Unternehmen. Daher wurde diese Einsatzform
im Rahmen der auf kleine und Kleinst-Unternehmen be
schrankten Eigenuntersuchung nicht erfaJ3t. Die VDMA-Un
tersuchung bezog auch grOJ3ere Unternehmen ein (vgl. Abb.
- III -
2-4). Hier arbeiteten bereits 15 % aller Personal Com
puter im Verbund mit Zentralrechnern. "Dabei handelte es
sich nahezu ausschlieBlich urn einen einseitigen Daten
austausch vom GroBrechner zum Personal Ccmputer" (VDMA
1985, S. 12). Die jeweilige Form des PC-Host-Verbundes
wird im wesentlichen durch das Ubertragungsprotokoll
bestimmt, durch das sich der PC wie ein Bildschirm des
GroBrechners verhalt und mit diesem kommunizieren kann
(Emulation). Sogenannte RJE-Protokolle (~emote ~ob ~n
try) ermoglichen lediglich Stapelverarbeitung (z.B.
Nachbildung der IBM-Bildschirme 2780 und 3780). Andere
Protokolle emulieren auch Dialog-Bildschirmstationen, so
daB der PC sowohl als vollwertiges Dialogterminal eines
groBen Rechners als auch als eigenstandiger Rechner fur
arbeitsplatzspezifische Aufgaben genutzt werden kann.
Aufgrund der marktbeherrschenden Stellung der Firma IBM
hat die sogenannte 3270-Emulation, die aus einem PC ein
IBM-Dialog-Bildschirmterminal des Typs 3270 macht, welt
weite Bedeutung erlangt. Dementsprechend lassen sich die
meisten PCs durch Einschub einer entsprechnden Platine
nachrusten (z.B. mit der sogenannten "IRMA-Karte"). Je
nach Leistung des PC-Host-Netzwerkes sind auf dieser Ba
sis dann Dateiselektionen und Filetransfers von und zum
Host moglich (siehe oben, vgl. PC-Welt 1986).
In der Praxis findet eine PC-Host-Kopplung selten iso
liert statt, sondern ist in ein Unternehmenskonzept zur
Realisierung eines Inhouse-Netzwerkes eingebunden (vgl.
TRISTAM 1986). Derartige Konzepte sind letztlich durch
die sieben Ebenen des "ISO-OSI-Reference Models"
charakterisiert (vgl. STAMS 1985) und finden in der
aktuellen Diskussion urn TOP (!echnical 2ffice ~rotocol)
und MAP (!:!anufacturing ~utomation ~rotocol) ihren Nie
derschlag (vgl. HEGER 1985 und 1986). Auf weitergehende
technische und organisatorische Aspekte bei der Reali
sierung eines Inhouse-Netzwerkes unter Einbeziehung von
- 112 -
PCs wird nicht eingegangen, da sie ausschlieBlich
groBere Unternehmen mit zentralen Rechnern betreffen.
Dagegen erfolgt der Einsatz von Personal Computern als
MULTIFUNKTIONALE ENDGERATE der neuen KOMMUNlKATIONS
DIENSTE unabhangig von der UnternehmensgroBe. Hinter dem
Begriff "neue Kommunikationsdienste" verbirgt sich ex
terne Kommunikation liber offentliche Netze (vgl. Merk
malsauspragung 4.3 "externe Kanmunikationsverarbei
tung"). Dabei muB grundsatzlich zwischen den von der
Bundespost bereitgestellten Transportnetzen und den
darauf betriebenen Postdiensten unterschieden werden,
obwohl haufig derselbe Name flir Netz- und Postdienst
verwendet wird. Bei den Diensten bzw. Medien handelt es
sich im einzelnen um:
- Teletex/Telex (Blirofernschreiben)
- Telefax (Fernkopieren)
- Btx (~ildschirm~e~t)
- Datex-L (Leitungsvermittelte Datenlibertragung)
- Datex-P (Paketvermittelte Datenlibertragung)
Die Netze heiBen:
- Fernsprechnetz (Telefonnetz)
- Telex (siehe oben)
- Datex-L (siehe oben)
- Datex-P (siehe oben)
- HfD (~auptanschluB flir £irektruf, permanent
geschaltet) •
FUr den PC-Benutzer sind zumeist nur die Dienste, nicht
aber die jeweils benutzten Netze interessant, weil die
Netze teilweise zum Integrierten Fernschreib- und £aten
~etz (IDN, zuklinftig ISDN: Integrated ~ervices £igital
Network) zusammengefaBt wurden und durch Netzlibergange
- 113 -
gegenseitig zuganglich sind (vgl. KUNZE 1984). Aus An
wendersicht unterscheiden sich die Netze im wesentlichen
durch unterschiedliche minimale und maximale tibertra
gungsgeschwindigkei ten und im FaIle von Datex-L und -P
durch die Art der Vermittlung (siehe oben). 1m
Zusammenhang mit Personal Computern als Kommuni-
kationsendgerate sind vor allem Btx- und Teletex-Dienst
von Interesse.
1m Btx-Geschehen muB zwischen 'Teilnehmern' und 'Infor
mationsanbietern' unterschieden werden. Btx ermoglicht
allen Btx-Teilnebmern, im Dialog Informationen aus of
fentlichen oder privaten (firmeneigenen) Datenbanken
abzurufen und Nachrichten zu hinterlegen (SAFERT 1983).
Btx-Informationsanbieter konnen ihr Informationsangebot
in selbst entworfenen Bildschirmtextseiten allen Teil
nehmern oder geschlossenen Benutzergruppen zur verftigung
stellen und selbst Nachrichten (beispielsweise Bestel
lungen) entgegennehmen. Mit Personal Camputern ist so
wohl Teilnehmer- als auch Informationsanbieter-Betrieb
realisierbar. Speziell ftir den Informationsanbieter
Betrieb sind Plattenspeicher und zumindest Hauptspeicher
der Leistungsklasse 2 sowie Bildschirme der Leistungs
klasse 3 notwendig (vgl. Abbildungen 7-5 und 7-11).
Dartiber hinaus ist spezielle Btx-Software erforderlich,
die entsprechende Editier-, Abfrage-, Kopier-, Boten
und Vermittlungsfunktionen beinhaltet.
Der Teletex-Dienst stellt eine Weiterentwicklung des
Telex-Dienstes dar (tibertragungsgeschwindigkeit 2400
statt 50 bit/sek, format- und layoutgetreue Wiedergabe,
voller Zeichenvorrat mit 309 Zeichen etc. (vgl. DBP, BPM
1985) und kann bei entsprechend eingeschrankter Be
triebsweise tiber Teletex/Telex-Umsetzer mit Telex-End-
geraten kommunizieren. Teletex erfordert folgende spe-
- 114 -
zielle Hard- und Softwareausstattung des Personal
Canputers:
von der Post zugelassener Drucker mit vollem
zeichensatz von 309 zeichen (diese Forderung
wird in der Regel bereits von Leistungsklasse
I-Druckern erfullt),
Modem,
Teletex-Controller mit speziellem Empfangs
speicher und X.21 Schnittstelle fur das Datex
L-Netz,
entsprechende Teletexsoftware,
teletex-fahiges Textverarbeitungsprogramm.
Btx- und Teletex-Dienst sind in der vorliegenden Arbeit
ohne Dif ferenzierung unter der Merkmalsauspragung 4.3
"Ext erne Kommunikationsverarbeitung" ausgewiesen, obwohl
im Untersuchungsfeld lediglich Teletex-Anwender erfaJ3t
wurden (die VDMA-Untersuchung liefert hier keine Aus
sagen). Da der Teletex-Dienst den Einsatz eines Textver
arbeitungssystems voraussetzt (siehe oben), tritt diese
Merkmalsauspragung nur in Verbindung mit den Merkmals
auspragungen 2.2 "Standardtextverarbei tung" bzw. 2.3
"Professionelle (full-time) Textverarbeitung" auf (An
wendertypen III und IV). In beiden Fallen erweitert Te
letex die reine Textverarbeitung urn die Textkommuni
kation.
Zusammenfassend ist festzustellen, daJ3 aufgrund des
hohen externen Kommunikationsanteiles kleinerer In-
dustrieunternehmen der Einsatz von Personal Computern
als multifunktionale Endgerate der neuen Kommunika
tionsdienste gerade fur kleinere Unternehmen interessant
sein kann (vgl. "Arbeitsstatten und ihr Kanmunikations
verhalten" in: MUSIOL 1983). Dies gilt insbesondere fur
die Maschinenbaubranche, deren kanplexe Erzeugnisse, die
- 115 -
Vielzahl der Zukaufteile sowie das Ersatzteilgeschaft
eine kommunikationsintensive Auftragsabwicklung verur
sachen.
7.3 Anwendertyp-spezifische Anwendungssoftware
1m vorliegenden Kapitel wird fur die definierten Anwen
dergruppen unter Berucksichtigung weiterer Randbedin-
gungen aufgezeigt, welche Kategorien von Anwendungs-
software jeweils zur Verfugung stehen. 1m Gegensatz zur
Situation, die BRIEF (1984), SPEITH (1982) und PITRA
(1982) bei der Entwicklung ihrer Instrumentarien zur
Beurte il ung und Auswahl von PPS- bzw. Grobplanungs-
systemen vorfanden, liegt hier ein nahezu unuberschau
barer, v611ig inhomogener Softwaremarkt vor. Daher muB
sich die Entwicklung von Entscheidungshilfen zur Beur
te il ung und Auswahl von PC-Anwendungs software fur
technisch-organisatorische Aufgabenstellungen zunachst
auf die Definition und Zuordnung geeigneter Software
kategorien erstrecken.
Es entspricht der zentralen Philosophie des Personal
Canputer-Einsatzes, den PC als flexibles Werkzeug fur
individuelle Problem16sungen im Rahmen der Tagesarbei t
zu nutzen. Damit ist der PC-Einsatz haufig weniger durch
die konkreten Aufgabenstellungen gepragt als durch all
gemeine Funktionen wie Daten-, Text-, Grafik- oder
Kommunikationsverarbeitung. Dem tragt das Softwareange
bot im Personal Computer-Bereich Rechnung, d.h. neben
der Standard-Anwendungssoftware, die die klassischen
Funktionen technisch-organisatorischer Anwendungen be
inhaltet, existiert ein breites, PC-spezifisches Angebot
universell einsetzbarer Software, das sich auch fur
technisch-organisatorische Aufgabenstellungen eignet.
- 116 -
Derartige Software wird als Basis- oder Personal-Soft
ware bezeichnet.
Beriicksichtigt man neben der klassischen Standard- und
Individualsoftware noch die im PC-Bereich weit ver
breitete Branchensoftware, ergibt sich die in Abbildung
7-16 dargestellte Personal Computer-spezifische Eintei
lung technisch-organisatorischer Anwendungssoftware. In
llbbildung 7-17 ist deren typspezifische Relevanz im
einzelnen dargestellt.
1 2 3 4
KLASSISCHE BASIS- BRANCHEN- INDIVIDUAL-
STANDARD-SOFTWARE SOFTWARE SOFTWARE
SOFTWARE
r--- Q Q r---
~ B A
r " ~ BD\
Abb. 7-16: Personal Computer-spezifische Software
einteilung
- 117 -
Relevanz pro Anwendertyp Komponenten
I I I III IV V VI
Datenbank-systeme
TabelIen-kaIkulatlons- • • • • prograrrrne
1
Basls- Textsysteme () () • software Prasentations- • graflksoftware
Integrierte • • • Planungssysteme
Integrlerte • () Standardsysteme
2 Standardsoftware klasslsche fUr PPS-Elnzel- • Standard- funktlonen
software Standardsoftware fUr separate
Aufgaben
3 Branchensoft- () • ware
IndlvlduaI-4 software
.: typrelevante Komponente
~: bedlngt typrelevante Komponente
Abb. 7-17: Typspezifische technisch-organisatorische
Anwendungssoftware
VII
• ()
• •
- 118 -
7.3.1 Basissoftware
Im Personal Computer-Bereich kann die klassische Soft
wareeinteilung in System- und Anwendungssoftware eben-
sowenig aufrechterhalten werden (vgl. Kap. 7.2.2 "Be-
triebssystemerweiterungen") wie die eindeutige Trennung
von Standard- und Individualsoftware. Diese Einteilung
muE durch eine Personal Computer-spezifische Software art
erganzt werden (vgl. Abb. 7-16).
Derartige Software bildet die Basis fur individuelle
Problemlosungen,
blemlosung selbst,
software der Fall
aber realisiert noch nicht die Pro-
wie dies bei fertiger Anwendungs-
ist.
aIle
Die Einsatzmoglichkeiten er-
strecken sich uber kommerziellen und technisch-
org anisa tor i sc hen Funktionsbereiche. Diese Art von
Basis-Software wird auch unter dem Begriff "Personal-
So ftware" zusammengefaBt. Beide Begrif fe sind bisl ang
nicht eindeutig definiert. In Ubereinstimmung mit der
Praxis gelten sie in der vorliegenden Arbeit als
Sammelbegriffe fur
- Datenbanksysteme,
- Tabellenkalkulationsprogramme,
- Textsysteme,
- Prasentationsgrafik-Software und
- Integrierte Planungssysteme.
DATENBANKSYSTEME dienen zur Speicherung, Bearbeitung,
Verwaltung und Auswertung umfangreicher, miteinander
verknupfter Datenbestande. Sie beinhalten haufig eine
eigene Kommandosprache zur Erstellung individueller Pro
gramme, so daB problembezogen Daten erfaBt, geandert,
aufgelistet, gesucht, sortiert und berechnet werden
konnen. Im Personal Computer-Bereich existieren eigene,
zumeist relationale Datenbanksysteme.
- 119 -
Ein professioneller PC-Anwender kann auf unterschied
liche Weise mit einem Datenbanksystem in Beruhrung kom
men. Zum einen steht bei vielen komplexen Anwendungspro
grammen ein Datenbanksystem im Hintergrund. Davon merkt
der Anwender wenig, aber fur den Anbieter sind Kunden
wunsche nach individuellen Auswertungen, Listen etc. re
lativ leicht zu erfullen. Zum anderen kann der Anwender
selbst ein Standard-Datenbanksystem erwerben (z.B. d
Base II oder III) und sich sukzessiv eigene Problem
losungen aufbauen.
TABELLENKALKULATIONSPROGRAMME konnen als elektronische
Arbeitsblatter fur Berechnungen interpretiert werden.
Sie werden auch als Spreadsheets bezeichnet. Ein solches
Spreadsheetprogramm basiert auf einem Arbeitsblatt in
Tabellenform und stellt Rechenoperationen zur Ver
knupfung der in den Zeilen und Spalten enthaltenen Daten
bereit. Die Inhalte und Formeln sind vom Anwender selbst
zu definieren, das Programm liefert lediglich die Struk
tur. Beispielsweise kann ein Arbeitsblatt in den Feldern
unterschiedliche MeBwerte einer Testreihe und in weite
ren Feldern entsprechende Auswertungen bzw. Gesamtergeb
nisse enthal ten. Das gleiche Tabellenkalkulationspro
gramm kann aber auch fur Kostenanalysen oder -prognosen
Verwendung finden (Was-Ist-Wenn-Abfragen), weil Ande
rungen einzelner Werte im Arbeitsblatt ein sofortiges
Neuberechnen der abhangigen Tabellenwerte bewirken.
Derartige Programme stellen ein flexibles Hilfsmittel
fur Prob lemlosungen dar, bieten
"fertigen" Anwendungsprogrammen
aber im Gegensatz zu
keine bereits reali-
sierte Problemlosung an. Die bekanntesten Stan
dardkalkulationsprogramme, wie VISI CALC, MULTIPLAN etc.
sind weltweit zu hunderttausenden installiert. Sie
decken den klassischen Personal Computer-Bereich ab, bei
dem technisch-wissenschaftliche, technisch-organisa
torische oder personliche Planungs- und Kalkulationsan-
- 120 -
wendungen von Sachbearbeitern und FUhrungskraften
dominieren, und werden fur eine Vielzahl entsprechender
Einzelaufgabenstellungen eingesetzt.
TEXTSYSTEME bzw. TEXTVERARBEITONGSPROGRAMME sind im
Rahmen der vorliegenden Themenstellung relevant, weil in
kleinen Unternehmen technisch-organisatorische Sachar
beit zum groBen Teil aus Schreibarbeit besteht. Dies
gilt z.B. fur die Bestellschreibung im Rahmen der Ma-
terialwirtschaft, die Angebots- und Rechnungsschreibung
im Rahmen der Auftragsabwicklung, das technisch-organi
satorische Berichtswesen etc.
1m Mikrocomputerbereich stehen fur EDV-gestutzte Text
verarbeitung drei unterschiedliche Systemtypen zur Ver
fugung:
Speicherschreibmaschinen,
Textsysteme fur Personal Computer und
reine Textverarbeitungssysteme.
Speicherschreibmaschinen und reine Textverarbeitungs
systeme dienen ausschlieBlich der Textverarbeitung und
we rden nicht wei ter behandelt. Das Spektrum der Text
systeme fur Personal Computer ist durch zwei unter
schiedliche Systemphilosophien gekennzeichnet.
Zahlreiche Systeme basieren auf der Philosophie, dem An
wender moglichst jederzeit aIle Freiheiten und Funk
tionen anzubieten. Sie erfordern Zeit bei der Einar
beitung und intensive Beschaftigung mit der Materie,
bieten dann aber einen erheblichen Funktionsumfang.
Andere Systeme trennen konsequent Formatierung und Text
e ingabe. Zunachst wird das Ausgabeformat des Br iefes,
Textes oder Formulares erstellt, indem Zeichen- und Zei-
- 121 -
lenabstand, Seiten- und Zeilenlange, eventuell Randaus
gleich, Tabulatoren und gegebenenfalls Kopf- und FuB
zeilen festgelegt werden. 1m Rahmen dieses Formates
erfolgt dann die Texteingabe bzw. tiberarbeitung anhand
der tiblichen Funktionen wie Loschen, Duplizeren, Ver
t auschen etc. Derartige Systeme sind aufgrund der kon
sequenten Trennung von Formatierung und Texteingabe
sowie der engen Benutzerftihrung leichter zu handhaben,
aber auch weniger flexibel. Ein am deutschen Markt er
folgreicher Vertreter dieser Philosophie ist beispiels
weise das System "RECHENTEXT", wahrend das wei tver
breitete "WORDSTAR" eher der zuerst genannten Philoso
phie entspricht.
tiber die dargestellten Systemphilosophien hinaus sind im
betrieblichen Alltag zahlreiche weitere Kriterien von
Bedeutung. Sie lassen sich in den Rubriken Benutzer-
ftihrung / Benutzerfreundlichkeit, Texteingabe / Textfor
matierung, Textkorrektur, Textbausteinverarbeitung und
Rechenfunktionen einordnen und sind in einem separaten
FIR-Leitfaden des Autors erlautert (HOFF 1985 b). Text
verarbeitung in der dargestellten Form kann isoliert
oder integriert erfolgen. D.h. ein Textverarbeitungs
programm kann urn weitere Programme erganzt werden, wenn
es tiber entsprechende Schnittstellen verftigt, es kann
aber auch von vornherein Bestandteil eines integrierten
Paketes sein.
PRAsENTATIONS- bzw. BUSlNESSGRAFIK-SOFTWARE ist typische
Software des Personal Computer-Bereiches. Die ent-
sprechenden Programme prasentieren numerische Daten in
Form von Kreis-, Saulen- oder Balkendiagrammen und er
moglichen es, Zustande und Entwicklungstendenzen jedwe
der Art zu veranschaulichen (Beispiele: Marktanteile,
Umsatzentwicklungen, Produktionssttickzahlen, AusschuB-
anteile, Kapazitatsauslastungen, MeBergebnisse etc.).
- 122 -
Prasentationsgrafik wird als Stand-Alane-Software und in
integrierter Form mit entsprechenden Schnittstellen zu
Textsystemen und Tabellenkalkulationsprogrammen ange
boten.
INTEGRIERTE PLANUNGSSYSTEME werden auch als integrierte
Systeme, integrierte Anwendungssysteme oder Multifunk
tionsprogramme bezeichnet. Sie vereinigen die verschie
denen klassischen PC-Funktionsbereiche in Form einzelner
programmbausteine in einem Paket;
dies:
- Textverarbeitung,
- Datenverwaltung
im einzelnen sind
(zumeist ein relationales Datenbanksystem),
- Tabellenkalkulation und
- Prasentationsgrafik.
Zum Teil verfiigen die Pakete dariiber hinaus iiber Kom-
munikationsmoduln. Derartige Systeme weisen gegeniiber
entsprechenden Einzelprogrammen zwei wesentliche Vor
teile auf:
aIle einmal angelegten Daten stehen automatisch
in allen anderen Funktionsbereichen zur Verfii
gung und miissen nicht redundant gespeichert und
gepf legt werden;
in allen Funktionsbereichen sind Tastenbelegung
und Bediene rfiihrung einhei tlich (einhei tliche
Benutzeroberflache).
Allerdings sind integrierte Pakete in der Handhabung
komplizierter als Einzelprogramme und erreichen in den
einzelnen Funktionsbereichen nicht unbedingt die Lei
stungsfahigkeit ausgereifter Einzelpakete.
- 123 -
Bekanntester Vorrei ter der integrierten Planungspakete
ist das seit 1983 angebotene LOTUS 1-2-3: 1984 kam mit
OPEN ACCESS eine neue Generation dieser Systeme auf den
deutschen Markt. Jlingere Erzeugnisse heiBen FRAMEWORK,
LOTUS SYMPHONY, JAZZ etc.
(Eine Alternative zu den integrierten Paketen stellen
die in Kap. 7.2.2 beschriebenen liberlagerten zeichen
oder grafik-orientierten Menlisysteme dar, die quasi als
tiberbau die Integration einzelner Standard-Software
Pakete an der Benutzeroberflache ermoglichen).
Die beschriebene Basissoftware pragt den Personal Com
puter-Einsatz entscheidend. Mehr als 70 % aller instal
lierten Anwendungen basieren au~ dieser Art von Software
(vgl. Abb. 7-18). Dabei weisen Tabellenkalkulationspro
gramme, Textsysteme und integrierte Planungssysteme die
groBte Verbreitung auf.
/ "-Antell OD
RANG BASISSOFTWARE - PRODUKTGRUPPE VDMA- Elgen-Untersuchung untersuchung
1. Tabeiienkalkulatlons-progralll1le 29,8 23,5
2. Textsysteme 24,5 19,6
3. Integrlerte Planungssysteme 20,1 19,6
4. Datelverwaltungs- und Datenbanksysteme 12,1 9,8
5. Prasentatlonsgraflk-Software 6,3 3,9
Rest 7,2 23,6
G e sam t 100 100 . 1: Baslssoftware 92,8 76,4
• Die VD!1A-Untersuenung dl fferenzlert nler nlent naeh BetrlebsgrOBe. Kleine und Klelnst-Unternel1nen set zen ernebllen menr "klasslsene" Standardsoftware eln.
Abb. 7-18: Verbre1tung nach Software-Produktgruppen
- 124 -
Aufgrund der groBen Verbreitung ist Basissoftware bei 6
der 7 Anwendertypen vertreten und dementsprechend auch
von zumindest bedingter Relevanz fur diese Typen (vgl.
Abb.7-17).
Allerdings laBt sich die Relevanz von Basissoftware
n ic ht pausch al beurte i len. Die unterschiedlichen Ver-
breitungszahlen von Datenbanksystemen, Tabellenkal-
kulationsprogrammen, Textsystemen, Prasentationsgrafik
Software und integrierten Planungssystemen kennzeichnen
zugleich deren unterschiedliche Bedeutung fur die ein
zelnen Anwendertypen. Vom Anwender selbst eingesetzte
Datenbanksysteme bilden eher die Ausnahme. Kennzeichnend
fur deren Einsatz sind in erster Linie die Merkmalsaus
pragungen 1.2 bzw. 1.3 (Standardauswertungen bzw. -be
rechnungen und methodenintensive Auswertungen bzw. -be
rechnungen) sowie 6.3 und 8.3 (weitgehend integrierte
Aufgaben und groBe EDV-Erfahrung), wie sie die Anwender
des Typs VII aufweisen. Dagegen liiBt sich der Einsatz
von Tabellenkalkulationsprogrammen nicht durch signi
fikante Merkmale belegen. Sie werden bevorzugt von An
wendern des Typs V eingesetzt, sind aber auch bei den
Anwendertypen I, II, III und VII (bedingt) relevant und
werden hiiufig parallel zu anderer Software verwendet.
Abbildung 7-18 verdeutlicht die generelle Bedeutung PC
gestutzter Textverarbe i tung. Die entsprechenden Merk
malsauspriigungen 2.2 (Standard-Textverarbeitung) und 2.3
(professionelle full-time Textverarbeitung) sind bei 28
der 51 untersuchten Anwender aufgetreten (vgl.Abb.5-26).
Allerdings erfordert die Zuordnung von Anwendertyp und
Anwendungssoftware die Berucksichtigung weiterer
Merkmale. So kennzeichnen die Merkmalsauspragungen 1.2
und 2.2 in Kombination mit 6.3 fur die entsprechenden
Anwendertypen I und III Anforderungen an integrierte
Daten- und Textverarbeitung, wie sie integrierte
- 125 -
Planungssysteme und Branchenpakete bieten. Dagegen
lassen sich den Anwendern des Typs IV als reine
Textverarbeiter eindeutig Textsysteme zuordnen (vgl.
Abb. 6-4).
Der Einsatz von Prasentationsgrafik-Software ist durch
die Merkmalsauspragung 3.2 gekennzeichnet. Diese und die
Merkmalsauspragung 3.3 charakterisieren den Anwendertyp
VI (vgl. Abb. 6-6). Allerdings wird Prasentationsgrafik
software in der Regel lediglich erganzend zu anderer
Basis- oder Standardsoftware eingesetzt. Speziell fur
die Anwendertypen I und III liegt daher der Einsatz in
tegrierter Software nahe.
Die groBe Verbreitung integrierter Planungssysteme ver
deutlicht deren Relevanz fur viele Anwender (vgl. Abb.
7-18). Integrierte Planungssysteme erlauben es, unter
Verwendung modernster Techniken individuelle, integrier-
te Programme zu erstellen, ohne im klassischen Sinne
programmieren zu mussen. Allerdings bieten diese Pro
gramme keine fertigen Problemlosungen, sondern offe
rieren lediglich komfortable Werkzeuge zur Problemlosung
auf einer relativ leicht verstandlichen, anwendernahen
Ebene. Sie sind daher im "Rohzustand" fur die typischen
Aufgabenstellungen kleiner Unternehmen und Handwerks
betriebe nur bedingt tauglich. Diese Programme orien
tieren sich an den Zielgruppen "Sachbearbeiter und
Flihrungskrafte" und
Schreibtisch-Tatigkeiten
unterstlitzen die klassischen
dieser Berufsgruppen. Aber
generell ist ihr Einsatz liberall dort denkbar, wo die
Merkmalsauspragungen 1.2 bzw. 1.3 in Verbindung mit 2.2
und/oder 3.2 sowie 6.2 bzw. 6.3 auftreten. Derartige
Merkmalsprofile weisen die Anwendertypen I, III und IV
auf. Allerdings erfordern diese Systeme entsprechend
ausgebaute Hauptspeicher (Leistungsklasse 2 oder 3, vgl.
- 126 -
Kap. 7.1.1, Abb. 7-5) und in der Regel auch Festplatten
als Externspeicher (vgl. Kap. 7.1.2).
7.3.2 Standardsoftware
1m Gegensatz zur Basissoftware offeriert die im vorlie
genden Kapitel behandelte klassische Personalcomputer
St an dardso ftware fertige Prob lemlosungen. In Hinblick
auf technisch-organisatorische Aufgabenstellungen laJ3t
sie sich in drei Gruppen einteilen (Abb. 7-19).
Die erste Gruppe beinhaltet anspruchsvolle, zum Teil in
tegrierte Software fur die Bereiche Auftragsabwicklung,
Projektplanung und ~roduktionsElanung und -~teuerung
(PPS) •
StandardAnwendungssoftware fUr technisch
organisatorische Aufgabenstellungen
anspruchsvolle z.T. integrierte Software fUr
- Projektplanung - Auftragsabwicklung - PPS
Einzelprogramme aus den oben genannten Bereichen z.B.:
- LagerbestandsfUhrung - Arbeitsplanverwaltung - Betriebsdatenerfassung
Einzelprogramme fUr separate Aufgaben z.B. :
- Instandhaltung - Vorrichtungsverwaltung
Abb. 7-19: Einteilung von PC-Standardsoftware
- 127 -
SYSTEME ZUR AOFTRAGSABWICKLURG werden haufig als Bran
chenpakete angeboten und decken dann die normalerweise
notwendigen Funktionen dieser Branche abo Allerdings
liegt der Schwerpunkt zumeist im Bereich der kaufman
nischen Funktionen und weniger innerhalb der technischen
Au ftragsabwicklung. Teilweise treten im Rahmen der La
gerverwaltung Uberschneidungen im Leistungsspektrum zu
PPS-Systemen auf, da in der Regel beide Systemformen die
Funktion "Lagerverwaltung" beinhalten. Da Branchenpakete
im folgenden Kapi tel behandel t werden, kann an dieser
stelle auf eine weitere Darstellung verzichtet werden.
PROJEItTPLANOIiGSSYSTEME basieren zumeist auf der Netz
plantechnik und dienen der Terminplanung und -liber
wachung. Sie beinhalten teilweise Funktionen zur Ein
satzmittel- und Kostenplanung und konnen liberall dort
Verwendung finden, wo Planungs-, Fertigungs-, Montage
prozesse etc. mit projektcharakter ablaufen.
Ein groaer Teil aller technisch-organisatorischen Auf
gabenstellungen im produzierenden Gewerbe wird durch
Systeme zur PRODOltTIONSPLANOIiG UNO -STEUERURG abgedeckt.
Die typischen Anwender integrierter Projektplanungs- und
PPS-Systeme werden durch das Profil des Anwendertyps II
charakterisiert (vgl. Kap. 6, Abb. 6-2). Wahrend Systeme
zur Auftragsbearbeitung bzw. -abwicklung mit ihrem
Schwerpunkt im kommerziellen Bereich liegen und ver
starkt die kaufmannischen Auftragsabwicklungsfunktionen
beinhalten, dienen PPS-Systeme liberwiegend zur Un
terstlitzung der technischen Auftragsabwicklung. Auf die
entsprechenden PPS-Einzelfunktionen soll nicht ein
gegangen werden. Hier sei auf das Werk von HACKSTEIN
(1984, S. 9 ff) verwiesen. Integrierte PPS-Systeme flir
Personal Computer beinhalten zwar die wesentlichen
Einzelfunktionen der PPS (vgl. FORSTER u.a. 1986), aber
- 128 -
bei detaillierter Betrachtung werden die Unterschiede zu
groBeren Systemen deutlich.
Abbildung 7-20 zeigt am Beispiel zweier Systembewer
tungsmerkmale (FIR, 1985) den Leistungsunterschied
zwischen einer typischen PC-Losung (MIKRO-PPS) und einem
"groBen" PPS-System (PIUSS-O).
Mikro - PPS Piuss - 0
I Bewerturqs· Auspr~ungsstufen
merlmal 1 2 3 • 5 .-Berechnung keine Durch FOhrung Durch FOhrung LosgrOoenabhan- wahlweise der Vorlauf- der Vorlaufzeit der Voria ufzeil gige VOrlaufzeit zeit im Teilestamm im Struktursatz
Oberyarqs- keine gleiche Ober- in der Arteits- im Arteitsplan Ooe"Jarqs· zeit garqszeit fOr platzllatei zeitenmatrix
aile Arteits-platze ~ .~
Mikro - PPS Piuss-O
Abb. 7-20: PPS-System-Leistungsvergleich am Beispiel
zweier Bewertungsmerkmale
Unabhangig von derartigen Leistungsunterschieden sind
zwei kri tische Anmerkungen notwendig. Integrierte PC
PPS-Systeme stellen an den Anwender ahnlich hohe daten
maBige und organisatorische Voraussetzungen wie groBere
Systeme, weil die herkommlichen PPS-Funktionen einfach
auf Personal Computer Ubertragen werden. Dabei bleibt
unberUcksichtigt, daB Klein- und Kleinst-Unternehmen
- 129 -
zumeist organisatorische Voraussetzungen und betrieb
liche Ablaufe aufweisen, die sich gravierend von denen
groBerer Unternehmen unterscheiden. Dariiber hinaus
stoBen auch in kleinen Betrieben Einplatzsysteme schnell
an organisatorische Grenzen. Die zahlreichen
integrierten Funktionen wie Kundenauftragserfassung und
-verwaltung, Bedarfsermi ttl ung, Lagerbest andsfiihrung,
Bestellrechnung, Durchlauf- und Kapazitatsterminierung,
Druck der Arbeitspapiere, Auftragsbestatigungen und
Bestellungen usw. erfordern unabhangig vom Mengengeriist
mehr als einen Bildschirmplatz (vgl. Kap. 7.2.1 und
7.2.3). In Abbildung 7-21 sind exemplarisch fur ein
Ei nplatz-PC-PPS-System Maximalwerte fur das zu verar
beitende Mengengerust in Abhangigkeit von der Plat
tenspeicherkapazitat angegeben (Leistungsklasse 1 und 2,
vgl. Abbildung 7-8).
Dennoch fuhrte eine im Rahmen der vorliegenden Arbeit
durchgefuhrte Ma,rktuntersuchung bereits zu der in
Abbildung 7-22 dargestellten Auflistung am Markt
angebotener PC-PPS-Systeme.
Anzah I ~ 20 000 ----, 19 000 I 18 000 I
I 17 000 I 16 000 I 15 000 I
I 14 000
13 000
12 000
11 000
10 000
9 000
8 000
7 000
6 000
5 000
4 000
3 000
2 000
1 000 500
~ , i c: c:
Q)C: ~ ~Q)
~ "'c: c: :::.~ ~ -"'~ ~ u-_ -"'" Q)
,~ ~o U")O-
- 130 -
20 M Byte - Plattenspeicher
10 M Byte - Plattenspeicher
r--l I I I I I I I I I I I I I I
r--J : r---, I I
~ Q)C: ~Q)
"'C: Q)O
~~ "0'" _0 -0-
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" <c: '" ~= c: ai Q)
"0 "0 "0--
~ § c:'" "0
'"' ""0-
Q) en ~ -~ ~ t: Q)
'"
Abb. 7-21: Richtwerte fUr ein PC-PPS-MengengerUst
(OSY 1985)
c:
'''' _c: "0 !~ ~'" "'0 'v;~
~~ "'~
I PPS-System
AGS - IPOS, - ITOS
AVUS + BOE
BCA- FERTI GUNG
COMFORT
FERTIGUNG
FERTI GUNGS -WIRTSCHAFT
MAST
Mikro-PPS
MIPICS
MPMS-I, STOll-I
PORTOS
PRODSTAR
OSP-SAS -FEPLUS
- 131 -
Hardware
DG Desktop Serie
Apple II
Rechner mit UNIXBetriebssystem
Fortune 32: 16 Siemens PC-X Siemens PC-MX
DEC Professional 350
Fortune 32:16
ITT 3030 IBM PC NCR PC
IBM PC XT Apple II und III
IBM PC XT
Sirius I IBM PC XT
DG Desktop 30
IBM PC XT IBM PC AT DEC Rainbow HP 150
IBM PC
Anbieter
AGS Gesellschaft fUr Datentechnik mbH, 5000 Koln 51
Gelpke, 5038 Koln-Rodenkirchen
BCA BUro-Computer-Anwendungen GmbH, 8084 Inning a.A.
ORGA-SOFT Organisation und Software Coperation GmbH 8027 Neuried
Fritzler & Partner GmbH BOOO Munchen 45
Fortune Systems GmbH 3236 Eschborn
SIEMAG Rechenzentrum GmbH 5902 Netphen 1
Prof. K.D. Kern + Partner 7410 Reutlingen 1
Unternehmensberatung MUller GmbH, 6233 Kelkheim
OSV-Gmbll 7801 Schallstadt b. Freiburg
ORS CATS Datentechnik Vertriebs GmbH, 4040 Neuss
Prodstar Produktions-Software GmbH, 5901 Wilnsdorf
OSP METRA Gesellschaft fUr Softwaresysteme mbH, 4300 Essen 1 .~
~.~--------------~ ~
Abb. 7-22: PC-PPS-Systeme
Die zwelte Gruppe technisch-organisatorischer Standard
programme (vgl. Abb. 7-19) beinhaltet STANDARDSOFTWARE
FUR EINZELNE FUNKTIONEN der berei ts beschriebenen Auf-
- 132 -
gabenbereiche, z.B. Einzelprogramme fur die Lager
bestandsfuhrung oder die Arbeitsplanverwaltung etc.
Derartige Insel-Losungen bieten zunachst den Vorteil
einer schnellen, wenig komplexen und haufig ausgefeilten
Problemlosung fur einen speziellen Bereich. Der Einsatz
eines solchen Programmes kann sinnvoll sein, wenn eine
PC-Nutzung fur "benachbarte" Aufgabenstellungen aus
sche idet, oder das Programm e indeut ig def inierte
Schnittstellen aufweist und integrationsfahig konzipiert
ist. Daher ist diese Software insbesondere fur Anwender
des Typs V relevant, die ein entsprechend einfaches An
forderungsprofil aufweisen (vgl. Abb. 6-5).
Die dritte Gruppe umfaJ3t STANDARD SOFTWARE FUR SEPARATE
TECHNISCH-ORGANISATORISCHE AUFGABENSTELLUNGEN, die sich
n icht in die oben genannten Bereiche einordnen lassen.
Als Beispiele seien genannt:
- Instandhaltung
- Vorrichtungsverwaltung
- Werkzeugverwaltung
- Prufmittelverwaltung
- Maschinen- und Anlagenplanung
- Vorgabezeitermittlung
- Kostenplanung
- Technische Investitionsplanung
- Allgemeine Bedarfsermittlung
- Produktplanung
- etc.
Diese Gruppe ist im Anwendertyp VII zusammengefaJ3t und
umfaJ3t bis auf wenige Ausnahmen in erster Linie Auf
gaben, die unternehmens- bzw. arbeitsplatzspezifische
Besonderheiten aufweisen, so daB fertige Standard-Pro
gramme selten vollends den Anforderungen entsprechen
(Merkmalsauspragung 5.3). Andererseits sind Personal
- 133 -
Computer gerade fur diese abgegrenzten Aufgabenbereiche
besonders gut geeignet, da zumeist relativ uberschaubare
Datenmengen und keine komplexen integrierten Arbeitsab
laufe vorliegen (Merkmalsauspragung 6.1). Haufig ist le
diglich ein einzelner Mitarbeiter bzw. eine kleine Grup-
pe bet rof fen, so daB diese Aufgabenbereiche der klas-
sischen Philosophie des Personal Canputer-Einsatzes vom
individuellen Hilfsmittel am Arbeitsplatz genau ent
sprechen. Allerdings setzt ein derartiger Einsatz vor
aus, daB der Anwender geeignete Standardsoftware findet
oder eine individuelle Problemlosung selbst erstellen
kann (Merkmalsauspragung 8.3).
7.3.3 Branchensoftware
Branchensoftware deckt zumeist die im kommerziellen Be
re ich anstehenden Aufgaben und die Auftragsabwicklungs
funktionen der jeweiligen Branche abo Sie ist zwar nicht
fur den einzelnen Betrieb, aber fur die Branche maBge
sChneidert und bietet daher den Vorteil branchenspe
zifischer Begriffe, Ablaufe und Funktionen. Die Profile
der Anwendertypen II und mehr noch III weisen aus, unter
welchen Voraussetzungen Branchensoftware fur einen An
wender relevant sein kann (vgl. Abb. 6-3). Kennzeichnend
sind vor allem Standardanforderungen in den Bereichen
Daten- und Textverarbeitung (Merkmalsauspragung 1.2 und
2.2), ein hoher Integrationsgrad unternehmensspezifisch
angepaBter Standardaufgaben (Merkmalsauspragungen 5.2
und 6.3) sowie ein begrenzt oder vol lends branchenty
pischer Unternehmenscharakter (Merkmalsauspragung 7.2
bzw. 7.3). Die externen Kommunikationsanforderungen des
Anwendertyps III werden in der Regel nicht durch Bran
chensoftware abgedeckt, sondern erfordern zusatzliche
Soft- und Hardwareausstattung (vgl. Kap. 7.2.3).
- 134 -
7.3.4 Individualsoftware
Der Einsatz von Individualsoftware betrifft in erster
Linie den Grenzbereich von technisch-organisatorischen
zu technischen bzw. wissenschaftlichen Aufgabenstel
lungen. Obgleich der Markt eine Vielzahl von Stan
dardprogrammen fur Berechnungsaufgaben, MeB- und Regel
funktionen, Erfassungs- und Simulationsprozesse, Stati
stikfunktionen etc. bietet, werden diese Programme hau
fig selbst erstellt. Daher liegt der Schwerpunkt bei der
Beurteilung und Auswahl hier auf komfortablen Software
werkzeugen, leistungsfahigen Betriebssystemfunktionen
und SChnittstellen fur zusatzliche Hardwarekanponenten
zur ProzeBdatenverarbeitung (vgl. Kap. 7.1.3 "Eingabe
peripherie" und 7.2.2 "Betriebssystemerweiterungen").
Die entsprechenden Anwender werden im Untersuchungsfeld
im wesentlichen durch den Anwendertyp VII reprasentiert,
der als kennzeichnende Merksmalsauspragung groBe EDV
Erfahrung aufweist (vgl. Abb. 6-7). Daher 5011 hier auf
eine weitere Erorterung des Themas Individualsoftware
ve rz ichtet we rden.
- 135 -
8. ANWENDUNGSBEISPIEL
1m folgenden Beispiel ist die Anwendung des 1nstrumenta
riums dargestellt.
Das untersuchte Unternehmen produzierte mit ca. 50 Mit
arbeitern komplette Lackieranlagen und wies aIle Merk
male eines typischen "Anlagebauers" auf. Zum Zeitpunkt
der Untersuchung war weder ftir kommerzielle noch ftir
technische oder technisch-organisatorische Aufgabenstel
lungen EDV-Untersttitzung vorhanden. Der Betriebsleiter
verftigte tiber begrenzze EDV-Kenntnisse aus dem Material
wirtschaftsbereich.
Urn die ftir das Unternehmen wichtige Nachkalkulation zu
verbessern, sollte ein preiswertes EDV-System eingeftihrt
werden. In einer zweiten Phase sollte die Ersatzteil
bevorratung durch eine EDV-gesttitzte Lagerbestandsftih
rung verbessert werden.
Die vorhandenen Stticklisten waren unvollstandig, die
Einzel teile wurden teilweise ohne Sachnummer geftihrt.
Die Identifizierung erfolgte in diesen Fallen lediglich
tiber die Stticklistenpositionsnummer.
Diese Ausgangssituation ftihrte zu dem in Abbildung 8-1
dargestellten Unternehmensprofil und damit zur Zuordnung
zum Anwenderprofil II.
(Anhand dieses Beispiels lassen sich auch die einzelnen
Entwicklungsschritte des Instrumentariums nachvoll
ziehen: Abb. 5-14 I Objek.t 45, Abb. 5-23 I Teil 2, Abb.
5-26 I Teil 1 und Abb. 6-2).
- 136 -
Aufgrund dieser Zuordnung gelten fur das Unternehmen die
in Kapitel 7 dokumentierten Entscheidungskriterien und
Hard- und Software-Leistungsklassen des AnwendertypsII.
Die fur diesen Anwendertyp wesentlichen Anforderungen
sind in Abbildung 8-2 zusammengestellt.
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- 139 -
9. ZUSAMMENFASSUNG
Jeder professionelle Personal Computer-Einsatz setzt zu
nachst die Beurteilung und Auswahl geeigneter Hard- und
Software voraus. Die vorliegende Arbeit beschrankt sich
dabei notwendigerweise auf ein abgegrenztes Untersu
chungsfeld. Behandelt werden:
technisch-organisatorische Aufgabenstellungen in
- Klein- und Kleinstbetrieben des
- produzierenden Gewerbes.
Zugeschnitten auf dieses Untersuchungsfeld galt es, mog
lichst individuelle Entscheidungshilfen zur Beurteilung
und Auswahl entsprechender PC-Anwendungen bereitzustel
len.
Dem mit dieser Zielsetzung entwickelten Instrumentarium
liegt der Ansatz zugrunde, daB sich die Anforderungen
potentieller PC-Anwender aufgrund der besonderen Rand
bedingungen der Personal Computer-Welt ahneln und daB
dies insbesondere dann gilt, wenn vergleichbare Auf
gabenstellungen und Voraussetzungen vorliegen.
Aufgrund dieses Ansatzes wurden zunachst, losgelost von
konkreten Aufgabenstellungen, charakteristische Merkmale
und Merkmalsauspragungen zur Beschreibung von Inhalt und
Form der anstehenden EDV-Aufgaben sowie der Anwender
Randbedingungen abgeleitet.
Sodann wurden die unterschiedlichen Anwender mit ihren
unterschiedlichen Zielen und Voraussetzungen zu repra
sentativen Gruppen gleicher bzw. ahnlicher Merkmale zu-
- 140 -
sammengefaBt. Dazu wurden Untersuchungsergebnisse einer
Anwenderbefragung anhand geeigneter statistischer Ver
fahren ausgewertet.
Diese Ergebnisse wurden interpretiert und in typspezi
fische Anwenderprofile umgesetzt.
SchlieBlich wurde eine Systematik aller relevanten Per
sonal Computer-Komponenten entwickelt und als Grundlage
zur Darstellung der anwendertypspezifischen Entschei
dungshilfen herangezogen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, daB die dargestell
ten Entscheidungshilfen angesichts der Komplexitiit und
Vielschichtigkei t der Personal Computer-Welt letztlich
weitergehende intensive Beschiiftigung mit der Materie
nicht ersetzen konnen. Daher ist es ein zentrales An-
liegen der vorliegenden Arbeit, durch Strukturierung von
Personal Computer Hard- und Softwarekomponenten und
durch Definitionen eindeutige Anknlipfungspunkte zu lie
fern.
- 141 -
10. LITERATURVERZEICHNIS
10.1 Autoren aus dem Forschuoqsinstitut fUr Ratio
nalisierunq (FIR) an der RWTH Aachen
BRIEF, U.: Entwicklung und Erprobung eines EDV-gestutzten Verfahrens zur Feinauswahl von Standardsystemen der Produktionsplanung und -steuerung im Maschinenbau.
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Marktspiegel. PPS-Systeme auf dem Prufstand. Praxisorientierter Leistungsvergleich von Standardsystemen zur Produktionsplanung und -steuerung (PPS) • Koln 1986.
Entwicklung von Gestaltungsrichtlinien fur eine zentrale Auftragsabwicklung. Dissertation RWTH Aachen 1983.
Entwicklung und Anwendung eines Klassifikationsverfahrens fur Gruppen anforderungsahnlicher Arbeitsplatze. Dissertation RWTH Aachen 1978.
Produktionsplanung und -steuerung (PPS) • Ein Handbuch fur die Betriebspraxis. Dusseldorf 1984.
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CIM-Begriffe sind verwirrende Sch1agwerter. - Die AWF-Empfeh1ung schafft Ordnung -. In: Tagungsband des AWF-Kongresses "PPS 85". Beb1ingen 1985 b.
PPS mit PC und Mikro aus der Sicht von Software und Hardware. In: Tagungsband zur Informationstagung des VDMA "PPS mit PC und Mikro" . Wiesbaden 1985 a.
Personal Computer fur K1einbetriebe. Ke1n 1985 b.
CIM erfordert wei taus mehr a1s Hardund Software. In: Neue Techno1ogien - neue Qua1ifikationen, Tagungsband zur 12. Deutschen Industrial Engineering Fachtagung, Darmstadt 1986.
Praktische Durchfuhrung einer C1usterana1yse mit FORTRAN-Programmen. Unvereffent1ichter Leitfaden und Programmdokumentation. Aachen 1985.
LEY, W.: Entwick1ung von Entscheidungshi1fen zur Integration der Fertigungshi1fsmitte1disposition in EDV-gestutzte Produktionsp1anungs- und -steuerungssysteme. Dissertation RWTH Aachen 1984.
PIEPER-MUSIOL, R.: Auswah1 und Bewertung von Kommissioniersystemen - Entwick1ung von Entscheidungshi1fen -Dissertation RWTH Aachen 1982.
PITRA, L.:
SCHOMBURG, E.:
SPEITH, G.:
- 143 -
Entwick1ung und Erprobung eines Instrurnentariums zur Auswah1 von rechnergestutzten Systemen zur Grobp1anung der Produktion. Dissertation RWTH Aachen 1982.
Entwick1ung eines betriebstypo1ogischen Instrumentariums zur systematischen Ermitt1ung der Anforderungen an EDV-gestutzte Produktionsp1anungs- und -steuerungssysteme im Maschinenbau. Dissertation RWTH Aachen 1980.
Vorgehensweise zur Beurtei1ung und Auswah1 von Produktionsp1anungs-und -steuerungssystemen fur Betriebe des Maschinenbaus. Dissertation RWTH Aachen 1982.
10.2 Premde Autoren
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Statistik. Munchen 1982.
Graphik-Standards fur Mikrocomputer. In: Microextra (1984)2, S. 16-21.
Automatische K1assifikation. Gottingen 1974.
C1usterana1yse - tiberb1ick und neuere Entwick1ungen. In: OR-Spektrum (1980)1, S. 211-232.
Betriebsdaten einma1 erfassen, fur mehrere Tei1aufgaben nutzen. Maschinennutzung - Persona1einsatz -Qua1itatssicherung - Auftragsfortschritt.
BRUNOLD, J.:
BUDDE, R.:
BULLINGER, H.-J.:
BULLINGER, H.-J.; BRUNNER, D.; FAHNRICH, K.-P.:
CALINGAERT, R.:
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DIEBOLD:
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Personal Computer - eine echte Fiihrungshilfe. In: Management-Zeitschrift i 0 53(1984)5, S. 219-225.
PPS mit PC und Mikro aus der Sicht der Wissenschaft. In: Tagungsband zur Informationstagung des VDMA "PPS mit PC und Mikro" . Wiesbaden 1985.
Ingenieurleistungen durch Biirokommunikation. In: VDI-Z 126 (1984)6, S. 171-174.
Betriebssysteme aus Benutzersicht. Miinchen, Wien 1983.
Kleincomputer im Fertigungsvorfeld. In: Moderne Fertigung 9 (1981)3, S. 27-29.
Telekommunikationsdienste fiir das moderne Biiro. Dienste der Deutschen Bundespost fiir die elektronische Vbertragung von Text und Bild. Bonn 1985.
Zur VerlaBlichkeit der Ergebnisse empirischer Untersuchungen. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 7 (1978) 10, S. 490-492.
Volkscomputer auf dem Vormarsch. In: Diebold Management Report (1980)1.
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Bildschirmtext als Systemveranderer. In: Diebold Management Report (1983)2, S. 1-4.
Bildschirmtext als betriebliches Informations- und Kommunikationssystem. 2. Auflage, Heidelberg 1984.
Die Funktionen des Graphischen Kernsystems. In: Informatik Spektrum (1983)6, S. 55-75.
Burorationalisierung mit TischComputern. Frankfurt 1983.
Software richtig eingekauft. Haar 1983.
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Anwendungspotentiale integrierter Text- und Datenverarbeitung. In: Fortschrittliche Betriebsftihrung und Industrial Engineering 33 (1984)3, S. 135-141.
Arbeitsplanung im Dialog mit dem Rechner fur die Anforderungen mittlerer Unternehmen. In: Industrieanzeiger 101 (1979)73, S. 40-43.
Der PC in der Fertigungsindustrie. In: Produktionsplanung, Produktionssteuerung in der CIM-Realisierung. Tagungsband der IPA-Arbeitstagung, Stuttgart 1986, S. 143-169.
Umfrageergebnisse. Zwischenbetrieblicher Vergleich. Kennzahlen zum Einsatz von PersonalComputern (PCs) 1984. Eschborn 1985.
Probleme und Verfahren der numerischen Klassifikation. Gottingen 1975.
WALLER, S.:
WERNICKE, J.:
WISSKIRCHEN, P.; KREIFELTS, T.; KRUCHEBERG, F.; RICHTER, G.; WURCH, G.:
ZEEB, G.:
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Lokale Netzwerke und Rechnerhierarchie in CIM-Konzepten. In: Rechnerintegrierte Konstruktion und Produktion 1986, Entwicklungsstand und Einsatzbeispiele verfugbarer CIM-Bausteine, VDI-Berichte 611, Tagungsband des Internationalen CIM-KongreB zur Systec '86, Dusseldorf 1986.
Computer fur den Kleinbetrieb. Wurzburg 1982.
Informationstechnik und Burosysteme. Stuttgart 1983.
Personal Computer-Technik, Einsatzmoglichkeiten und Marktangebot. In: Tagliche Betriebspraxis 8 (1983)4, S. 21-33.
FI R - Forschung fOr die Praxis Berichte aus dem Forschungsinstitut fOr Rationalisierung (FIR), Aachen, und dem Lehrstuhl und Institut fOr Arbeitswissenschaft (lAW) der RheinischWestfalischen Technischen Hochschule Aachen.
Herausgeber: Prof. Dr.-Ing. R. Hackstein
Qualitiitszirkel und andere Gruppenaktivitiiten Von F. J. Heeg.ISBN 3-540-15498-1. 1985,232 Seiten mit 45 Abbildungen und 17 Tabellen. 68,- DM
2 Planung und Auslegung von Palettenlagern Von P. Bauer. ISBN 3-540-15499-X. 1985,148 Seiten mit 42 Abbildungen und 8 Tabellen. 68,- DM
3 Kennzahlen in der Distribution Von W. Konen. ISBN 3-540-15624-0. 1985, 150 Seiten mit 9 Abbildungen und 7 Tabellen. 68,- DM
4 Personalbedarf der Arbeitsplanung Von P. Bresser. ISBN 3-540-15625-9. 1985,179 Seiten mit 65 Abbildungen und 6 Tabellen. 68,- DM
5 Analyse und Grobprojektierung von Logistik-Informationssystemen Von O. Gast. ISBN 3-540-15626-7. 1985,187 Seiten mit 68 Abbildungen und 20 Tabellen. 68,- DM
6 Flexibilitiit in der Fertigung Von R. Grob. ISBN 3-540-16159-7. 1986, 158 Seiten mit 25 Abbildungen und 20 Tabellen. 68,- DM
7 Rechnergestutzte Planung von Durchlaufregallagern Von E. J. Ribbert. ISBN 3-540-16160-0. 1986,154 Seiten mit 30 Abbildungen und 7 Tabellen. 68,- DM
8 Wirtschaftliche Arbeitsplanung in der Instandhaltung Von W. JOtting. ISBN 3-540-16701-3. 1986,145 Seiten mit 40 Abbildungen. 68,- DM
9 Planung des Personalbedarfs in indirekten Bereichen Von K. Hemmers. ISBN 3-540-16702-1. 1986,149 Seiten mit 73 Abbildungen. 68,- DM
10 Organisatorische Gestaltung einer zentralen Werkstattsteuerung Von M. Strack. ISBN 3-540-17570-9. 1987, 150 Seiten mit 48 Abbildungen. 68,- DM
11 Planzeiten fur Konstruktion und Arbeitsplanung Von K.-G. Konrad. ISBN 3-540-18040-0. 1987, 151 Seiten mit 49 Abbildungen.
12 Integrierte Produktionsplanung Von E. Giliessen.ISBN 3-540-18614-X. 1988,149 Seiten mit 45 Abbildungen.
13 EinfUhrung von Informations- und Kommunikationstechnologie Von R. Junker. ISBN 3-540-18845-2. 1988,157 Seiten mit 26 Abbildungen und 42 Tabellen.
14 Personal Computer in kleinen Produktionsunternehmen Von H. Hoff. ISBN 3-540-19407-X. 1988,158 Seiten mit 64 Abbildungen.
68,- OM
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