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Prof. Dr. Mihri Özdogan
Seminar: Einführung in die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens
Modul 1.5
Wie zitiere ich korrekt?
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• Wissenschaftliche Texte sind Teil eines
Forschungsgegenstand. Jeder Beitrag ist eine Ergänzung
zu einem Anderen, es wird sozusagen arbeitsteilig an
einem Forschungsgegenstand gearbeitet.
• Wichtig ist es aber darauf zu achten, dass ein Text immer
das eigene Produkt bleibt und nicht nur Zitate und
Meinungen anderer aneinander gereiht werden. Die
Kernaussagen stehen zwischen den Zitaten. Die Zitate sind
dazu da, eigene Aussagen zu belegen.
Belegen
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Die Ideen anderer sind geistiges
Eigentum !
Belegen
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Belegen ist das Anführen von Forschungsergebnissen und
Quellen, die eigene Behauptungen stützen können. Eigentlich
sollten alle nicht trivialen Aussagen in Texten belegt werden.
Ausgenommen davon sind allgemein anerkannte Meinungen
und eigene Erfahrungen. Beim Belegen durch andere
Literatur, sollte nur Primärliteratur verwendet werden.
Belegen
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Die formale Bedeutung von Belegen, ergibt sich aus zwei
Tatsachen:
1.Die Unterscheidung zwischen eigenen und fremden
Gedankengut wird ermöglicht.
2.Behauptungen und Gedankengänge werden nachprüfbar.
Formale Bedeutung von Belegen
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Arten von Belegen
Formen des Belegen können sein:
Verweise, direkte, indirekte Zitate, sowie Literaturangaben.
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Zwei Arten des Zitierens
1. Die amerikanische Zitierweise
2. Die traditionelle Zitierweise mit Fußnoten
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Amerikanische ZitierweiseBei der amerikanischen werden die Quellen im Text in einer Klammer angegeben.
Die Angaben erfolgen in stark verkürzter Form und verweisen auf einen ausführlichen
Eintrag im Literaturverzeichnis am Ende des Textes.
Der Verweis beinhaltet:
1. den Namen der Autorin/des Autors
2. das Erscheinungsjahr (bei mehr als einem zitierten Beitrag in einem Jahr werden die
Jahresangaben um einen Buchstaben ergänzt, z.B. Müller 2005a, Müller 2005b etc., der
auch im Literaturverzeichnis genannt wird)
3. die Seitenzahl
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Beispiele: Amerikanische Zitierweise
Direktes Zitat
„Zitieren bezeichnet das sinngemäße oder wörtliche
Anführen fremder Behauptungen, Ideen oder
Forschungsergebnisse.“ (Kruse 1997, S.103) oder (Kruse,
Otto 1997, S.103) oder (Kruse O. 1997:103) oder (Kruse
1997:103)
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Beispiele: Amerikanische Zitierweise
indirektes Zitat
Beim Zitieren werden fremde Behauptungen und Ideen
sinngemäß, manchmal auch wörtlich, wiedergegeben. (Kruse
1997, S.103) oder (Kruse, Otto 1997, S.103) oder (Kruse O.
1997:103) oder (Kruse 1997:103)
oder auch:
Laut Otto Kruse (1997, S.103) werden beim Zitieren fremde
Behauptungen und Ideen sinngemäß, manchmal auch
wörtlich, wiedergegeben.
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Beispiele
Um nicht jedesmal die gleichen Literaturangaben machen zu
müssen, kann, wenn in einem Text der/die gleiche AutorIn
nacheinander zitiert wird, auf eine Kurzschreibweise
zurückgegriffen werden. Dann werden nach dem direkten
oder indirekten Zitat in Klammern ebenda oder a.a.O. (am
angegeben Ort) gesetzt.
Wenn einzelne Wörter in einem direkten Zitat umgestellt
werden müssen, damit der Satz grammatisch bleibt, werden
diese am neuen Platz in eine eckige Klammer gesetzt.
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Beispiele
Laut Otto Kruse (1997, S.103) werden beim Zitieren fremde
Behauptungen und Ideen sinngemäß, manchmal auch
wörtlich, wiedergegeben. Dabei „müssen [Zitate] mitnichten
die eigene Meinung darstellen.“ (a.a.O.)
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Beispiele
Wenn ein Wort eingefügt werden muss, damit ein Zitat zu
verstehen ist (beispielsweise, weil sich der/die AutorIn selber
auf einen vorangestellten Satz bezieht), wird das eingefügte
Wort in runde Klammern gesetzt und d. Verf. dahinter
geschrieben.
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Beispiele
„Zu den Grundelementen dieses Verständnisses (von
Rechtsextremismus, d. Verfasser) gehört, daß die
rechtsextremen Orientierungsmuster im Kern als Angriff auf
die Gleichheit von Menschen verstanden werden müssen, der
mit sozialer, psychischer und physischer Ausgrenzung bzw.
Vernichtung anderer verbunden ist und Gewalt als zentralen
Regelungsmechanismus gesellschaftlicher Verhältnisse und
Konflikte versteht". (Heitmeyer 1989, S.15)
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Beispiele
Es kann vorkommen bzw. sinnvoll sein, dass ein Zitat nicht in
der gesamten Länge im Wortlaut wiedergegebenen werden
soll, z.B. weil es einfach zu lang ist oder der zweite Teil für
den Gesamtzusammenhang unbedeutend ist. Auslassungen
werden dann durch runde Klammern mit drei Punkten
gekennzeichnet. Wichtig ist es dabei, dass der Sinn und die
Aussage des Zitates erhalten bleibt.
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Beispiele
„Die genaue Untersuchung rechtsextremer Ideologien zeigt
(...), daß diese nicht zu den Wurzeln gesellschaftlicher
Probleme vordringen, sondern vielmehr deren Ursachen in
Feindbild-Projektionen verschieben." (Pfahl-Traughber 1993,
S.26)
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Beispiele
Wenn ein Zitat aus einem anderem Buch übernommen
werden soll (nur mit guten Gründen!), dann muss dies
gekennzeichnet werden.
Beispiel
„Es sind ja die Soldaten des Sozialismus, (...) die einander
aufs Geheiß des Kapitals seit Monaten abschlachten,
einander das kalte Mordeisen ins Herz stoßen, einander mit
tödlichen Armen umklammern, zusammen ins Grab
hinabtaumeln.“ (Luxemburg 1975, S.148f, zitiert nach:
Kappeler 1994, S. 23)
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Die traditionelle Zitierweise mit Fußnoten
Hier wird durch eine Fußnote auf die verwendete Quelle verwiesen. Inzwischen
beherrschen alle aktuellen Textverarbeitungsprogramme die Verwaltung von Fußnoten,
sodaß hierdurch keine besonderen Schwierigkeiten auftreten dürften. Der Unterschied zur
Harvard-Zitierweise besteht darin, dass an Stelle einer Kurzform, die auf das ausführliche
Literaturverzeichnis verweist, die kompletten Angaben zur Quelle in der Fußnote
auftauchen.
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Beispiele: traditionelle Zitierweise mit Fußnoten
Direktes Zitat
Beispiele:
„Zitieren bezeichnet das sinngemäße oder wörtliche Anführen fremder
Behauptungen, Ideen oder Forschungsergebnisse.“1
[...]
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1 Otto Kruse: Keine Angst vor dem leeren Blatt.: Ohne Schreibblockaden durchs
Studium. Frankfurt am Main/New York 1997 , S. 103
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Beispiele: traditionelle Zitierweise mit Fußnoten
Indirektes Zitat
Beispiele:
Beim Zitieren werden fremde Behauptungen und Ideen sinngemäß, manchmal
auch wörtlich, wiedergegeben1.
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1 Vgl. Otto Kruse: Keine Angst vor dem leeren Blatt.: Ohne Schreibblockaden
durchs Studium. Frankfurt am Main/New York 1997 , S. 103
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Übung
Suchen Sie in Ihrer Textvorlage nach direkten und indirekten
Zitaten.
Was fällt Ihnen auf?
Worauf müssen sie achten?
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