Progress in Molecular and Subcellular Biology. Vol. 1. Von B. W. Agranoff, J. Davies, F. E. Hahn, H....

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LITERATUR

Quantenrnechanik und Theorie des Molekiilbaues.Von W. M . Tareitski. Verlag Chemie GmbH, Weinheim/Bergstr. 1969. 1. Aufl., 126 S., zahlr. Abb., brosch. DM 19.50.

Der Titel des Buches mag leicht irrefiihren; es wird keine Ein- fiihrung in die gegenwartige Theorie der chemischen Bindung und der Elektroncnstruktur der Molekiile gegeben, vielmehr hat der Autor sich das Ziel gesetzt, auf der Grundlage der Quan- tenmechanik aufzuzeigen, inwieweit die Begriffe und Gesetze der klassischen Strukturtheorie theoretisch fundiert und wo sie anwendbar sind. Er kommt zum SchluS, daR man gegenwartig noch keine Moglichkeit hat, fur vielatomige Molekiile den Be- griff der chemischen Bindung und die Strukturformel aus den allgemeinen Prinzipien der Quantenmechanik exakt oder auch nur naherungsweise herzuleiten. Das einzige allgemein gultige thcoretische Kriterium fur die Stabilitat oder lnstabilitat von Zustanden eines Systems aus Kernen und Elektronen ist das Vorhandensein bzw. Xichtvorhandensein eines Minimums der entsprechenden Energieflache. In eincr so strengen Quantentheorie des Molekiilbaus haben natiirlich die in der theorctischen Chemie gebrauchlichcn He- griffe wie Valenzelektronen, Elektronenpaarbindung, o-x- Trcnnung, Lokalisierung oder Delokalisierung von Elektronen keinen Platz. Das ist zwar iiberzeugend dargelegt, doch wird cs dem Chcmiker bci seinen Bemiihungen um das Vcrstandnis der Zusammenhange zwischen Struktur und Eigenschaften der Molekule kaum wciterhelfen. M a h l R l e s s i n g c r [ N B 9301

Manual on Radiation Dosimetry. Hcrausgeg. von N . W. Holm u. R. J. Berry. Marcel Dekkcr. Inc., New York 1970. 1. Aufl., XVI, 450 S., zahlr. Abb., geb. $ 24.50.

Es war die Absicht dcr Herausgeber, endlich einmal ein Hand- buch zu schaffen. das von der Geometric und vom Gewicht her diesen Namen auch verdient und das man leicht tragen und mit sich fiihren kann. Gedacht ist dieses Buch fur Wissenschaftler, Ingcnieure und Techniker, die taglich in der Praxis mit Dosi- metricproblcmen konfrontiert werden. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Tcil findct man einerseits die Kapitel iiber die verschiedensten Methoden dcr Dosimetrie, anderer- seits Kapitel iiber Anwendungsbereiche wie Strahlenschutz, Strahlcntherapie, ‘“Co- und Reschleunigerdosimetrie. Im zwei- ten Teil sind 20 exakte tiebrauchsanwcisungen fur verschiedene Dosismcfivcrfahren angegeben, nach denen experimentell ge- arbeitet werden kann. Wie in einem groBen ,,Handbuch“ sind die cinzelnen Kapitel von auf ihrem Gcbict international be- kannten Fachleuten geschrieben, was natiirlich zu ciner gewis- sen Heterogenitat in dcr Darstcllung und in der Iitcraturaus- wahl fiihrt. Das Stichwortverzeichnis hilft, eine interessierende Frage, die in verschiedenen Kapiteln bchandelt ist, zu klaren. Eine wahre Fundgrube ist das Buch fur alle, die sich mit che- mischen Dosimetrieverfahrcn im weitesten Rahmen bcschifti- gen wollcn, wozu umfangreiche Tabellen beitragen, wahrend jemand, der uber Neutronen- oder Unfalldosimetrie an Reak- toren arheitet, sein Stichwort vergeblich sucht. Zweifellcs ist

das Buch eine wertvolle Erganzung in der Handbibliothek der- jenigen. die es nicht vorziehen, sich deutschspraehiger Literatur zu bedienen. H . Kiefcr [NB 9431

Progress in Moleculy and Subcellular Biology. Vol. 1. Von B. W. Agranoff, J.-Davies, F. E. Hahn, H . G. Mandel, N . S. Scorr, R. M . Smillie und C. R. Woese, herausgeg. von F E. Hahn. Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1969. 1. Aufl., V11, 237 S., 32 Abb., geb. DM 58.-.

Die Molekularbiologie hat sich als eine Art Religionsgemein- schaft dem .,Zentralen Dogma“, nach dem allein die DNA iiber alle anderen Lebensvorginge bestimmt. verschrieben und im- mer wieder neue Grenzgebiete aufgesucht, um dort Mission zu betreiben und RegelmaSigkeiten zu etablieren, die durch phy- sikalische Phanomene zu erkliren sind. Das Gesetz, das vom Zentralen Dogma ausgeht, ist der .,InformationsfluS” (ein Be- griff. der nicht dadurch an Klarheit gewinnt, daB er sich so schil- lernd vielfaltig und unverbindlich gebrauchen IiBt), nach Zeit, Ort, Menge kontrolliert durch Membranen, Hormone, Eerven- zellen. So ist nach der Molekulargenetik und vielem anderen heute das Studium der Nervenvorgange in die Perspektive der Molekularbiologcn gekommen.

Die Serie ,,Progress in Molecular and Subcellular Biology“ be- ginnt vielversprechend. Die Herausgeber haben mehrere ge- seheite und gesehickte Autoren veranlassen konnen, uber ihre Arbeitsvorhaben in einem weiteren, allgemeinen Rahmen zu referieren. In einem uberaus raffiniert aufgebauten Absehnitt beschaftigt sich C. R. Woese mit dem Problem. was die Auf- liisung des genetischen Codes intellektuell und heuristisch fur die Molekularbiologie bedeutete. Ein weiteres provokatori- sches Kapitel hat B. W. Agranoff iiber die Rolle der Makro- molekiile in der Hirnfunktion beigetragen. Er kommt zum SchluS, daR hahere Tiere ein natiirliches Vcrhaltensrepertoire haben, das ahnlich ,,gelernt” wird wie die Immunkorperbildung. Ein typisches Kapitel subzellularer Biologic ist die autonome Biosynthese der Chloroplasten. wie sie von R. M . Smillie und N . S. Scorr iibersichtlich und eingehend dargestellt wird. - Ein Informationsmolekiil steuert die Bildung einer komplizierten Struktur: Was geschieht, wenn man kiinstliche Blockierungen und Fehlstcllen in solchc Informationsmolekulc einbaut, be- schreibt H. G . Mandcl am Beispiel des 5-Fluoruraeils, wah- rend J. Davier die natiirliche Bandbreite der Kopiermechanis- men untcrsucht.

Alle diese Abschnitte sind lehrreich und iiberlegen dargestellt, wenn auch manche Zweifel an der uberzeugungskraft so vieler ephemerer Aussagen blciben. Immerhin sind erst kiirzlich SO-

wohl fur das Zcntrale Dogma als auch fur die Zuverlassigkeit der Translationsmechanismen Ausnahmen bekannt geworden. Das vorgelegte Buch ist in seiner Art und Intention gelungen und wird auch die Chemikcr unter den Lesern mit Denkweise und Problemen der Molekularbiologen vertraut machen.

L. Jaenicke [NB 9241

Die Wicdcrpdx von Gebmuchsnamen. Handelsnamen. Warenkzcichnungen und dg. m dierer Zettsculr berechrlpr nichr zu der Annahme. d a 5 solche .&‘amen ohne wcireres van j e d e m a n n benurzr wcrdcn durfen Vielmehr handelr es sich hauffp um geserrlich peschurzre etngerragene Warenzeichen. auch u ~ n n sic nichr eipenens als solche gckennteichner sind

Redaktion: 694 Weiaheim, B w L t n E e 12; Tekfon (06201) 3791, Telex 465516 vchwh d.

B Vcrlag Chemie GmhH, Weinheim/Bcrgttr. 1971. Printed in Germany.

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1 s4 Angcu. Chrm. z’ 83. Jahrg. 1971 / Nr. 4

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