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Arbeit zur Erlangung des akademischen GradesBachelor of Science
RasterkraftmikroskopischeElastizitatsmessungen an Zellkernen
Julius Hillebrennergeboren in Lubeck
2016
Lehrstuhl fur Experimentelle BiophysikFakultat Physik
Universitat Bielefeld
Erstgutachter: Prof. Dr. D. AnselmettiZweitgutachter: Herr Dr. V. WalhornAbgabedatum: 23. Juni 2016
Kurzfassung
Beschreibt die Herzfrequenzvariabilitat eines menschlichen Herzens die Fahigkeit des
Herzmuskels sich an Belastung anzupassen, so ist der Muskel hauptverantwortlich
fur die Regulation des komplexen Herz-Kreislauf-Systems. Im Gegensatz zu der be-
wusst steuerbaren Skelettmuskulatur kommt es im Herzmuskel zu keiner naturlichen
Ermudungserscheinung. Bei der arrhythmogenen rechtsventrikularen Kardiomyopa-
thie (engl.: ARVC) degeneriert der Herzmuskel gefolgt von Binde- und Fettgewe-
beeinlagerung, welches eine Storung der Erregungsleitung zufolge hat. Unter phy-
siologischen Stressbedingungen, beispielsweise starker mechanischer Beanspruchung
im Sport, konnen sich Arrhythmien abzeichnen oder es kann der plotzliche Herztod
’sudden cardiac death (SCD)’ eintreten. Fur die Veranderungen der Herzmuskelzel-
len stehen verschiedene Mutationen innerhalb der Zellkernmembran im Verdacht die
Elastizitat negativ zu beeinflussen. Die Untersuchung der Zelleigenschaften anhand
einzelner Zellen im µm-Bereich wird mittels Rasterkraftmikroskopie durchgefuhrt. In
der vorliegenden Arbeit”Rasterkraftmikroskopische Elastizitatsmessungen an Zell-
kernen“ werden verschiedene Methoden fur die Vermessung des Elastizitatsmoduls
des Zellkerns aufgezeigt und an diversen Zelllinien angewandt. Speziell die dynami-
sche Methode zur Bestimmung der Elastizitaten birgt noch ungeklarte Probleme.
Weiterhin sollen Programmroutinen die Auswertung großer Datenmengen vereinfa-
chen und zu einer genaueren Aussage der Zellkerneigenschaften fuhren.
Abstract
Regarding the human heart as one of the most relevant organs for regulating the
cardiovascular system proper function is essential. Malfunction can be caused by
diverse diseases with different repercussions. The Arrhythmogenic right ventricular
cardiomyopathy (short.: ARVC) is a degenerative disease of heart muscle and gene-
tically transmitted. This desease can cause spontaneus heart arrhythmia or sudden
cardiac death - plotzlicher Herztod (SCD) in the youth when the muscle is exposed
to physical stress e.g. in sports. Profound knowledge of bening cells regarding their
mechanical specifications can be acquired by the use of the atomic force microscope.
A small tip in size of single atoms at the end of a spring, a so called cantilever,
is used to measure cell properties in magnitude of µm for research how mechani-
cal interactions affect function of cells. After the invention in 1986 the afm gained
a huge benefit for analysing single cells and multiple soft material regarding their
mechanical properties. The calculation of the elastic modulus of the cell nucleus is
resting on the hertzian contact mechanics of 1886.
iii
iv
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Theoretische Grundlagen 3
2.1 Rasterkraftmikroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1.1 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.1.2 Kalibration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.2 Elastizitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.3 Hertz-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.4 Rheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.5 Biologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
3 Methoden 15
3.1 Rasterkraftmikroskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3.2 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.3 Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.3.1 Statische Messmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.3.2 Dynamische Messmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.4 Zellkultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.5 Probenpraparation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4 Ergebnisse 25
4.1 Ergebnisse statische Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.2 Ergebnisse dynamische Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4.4 Disskussion und Fehlerbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
5 Zusammenfassung 43
A Anhang 45
A.1 Abkurzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
A.2 Losung der Langevin Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
A.3 MatLab Scripte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 59
Literaturverzeichnis 61
vi
1 Einleitung
Das etwa faustgroße menschliche Herz ist eine hocheffiziente Pumpe, die fur den
Transport von Sauerstoff und Stoffwechselprodukten im Blut verantwortlich ist. Es
besteht aus mehreren Kammern mit einzelnen Klappen, bei dem durch jede Kon-
traktion des Herzmuskels ein Volumen von etwa 0.08 Liter Blut befordert wird. Der
Herzmuskel kontrahiert wahrend der gesamten Lebenszeit ca. 3 Milliarde mal und
transportiert eindrucksvolle 2,46 · 108 L Blut durch das Adersystem des menschli-
chen Korpers [1]. Zwar kann der Muskel durch kontinuierliches Training um bis zu
10% vergroßert werden, jedoch kommt es unter naturlichen Voraussetzungen zu kei-
nen Ermudungserscheinungen wie in der Skelettmuskulatur.
Taktgebend fur die Kontraktion des Herzmuskels ist ein System aus Erregungslei-
tungen, das unter Ruhebedingungen ca. 60 Impulse pro Minute erzeugt. Eine struk-
turelle Schadigungen des Muskels kann Storungen des Erregungskomplexes in Form
von Arrhythmien oder den plotzlichen Herztod hervorrufen. Bei der Arrhythmoge-
nen rechtsventrikularen Kardiomyopathie (ARVC) kommt es zu einer Degeneration
einzelner Herzmuskelzellen gefolgt von der Einlagerung von Binde- und Fettgewebe.
Fur die ARVC auslosende Mechanismen konnten verschiedene Gen-Mutationen ge-
funden werden, die die Elastizitat der Zellkerne negativ beeinflussen.
In dieser Arbeit werden Zellkernelastizitaten vier verschiedener Zelllinien als Blind-
proben am Rasterkraftmikroskop vermessen. Bei der Rasterkraftmikroskopie konnen
Wechselwirkungskrafte mit einer feinen Spitze an einem Federbalken in Großen-
ordnungen von Pikonewton gemessen werden[2]. Die Gen-Mutationen der Lamine,
Intermediarfilamente der inneren Zellkernmembran, werden auf die Veranderung der
mechanischen Eigenschaften untersucht und mit der Kontrolllinie und vorherigen Er-
gebnissen verglichen. Die Zellen stammen von der Arbeitsgruppe von Peter Bross der
Universitat Aarhus und wurden vom Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen
(HDZ NRW) kultiviert.
1
2
2 Theoretische Grundlagen
In dem folgenden Kapitel wird die allgemeine Funktionsweise der Rasterkraftmikro-
skopie beschrieben. Weiterhin werden die theoretischen Grundlagen der Messme-
thodik und der Kraft-Spektroskopie erlautert. An diversen Stellen werden englische
Begriffe und Abkurzungen (vgl. Abkurzungsverzeichnis A.1) eingefuhrt, die sich in
der Rasterkraftmikroskopie etabliert haben und gebrauchlich sind.
2.1 Rasterkraftmikroskopie
Die erstmalige Vorstellung der Rasterkraftmikroskopie geht auf das Jahr 1986 und
die Entwickler G. Binning, C.F. Quate und Ch. Gerber zuruck [3]. Das Rasterkraft-
mikroskop (engl.: AFM) ist eine Weiterentwicklung des Rastertunnelmikroskops [4]
und gehort zu den Rastersondenmikroskopen, bei denen mittels einer Sonde eine
Probe piezogesteuert abgerastert wird. Im Gegensatz zur Lichtmikroskopie wird das
Bild nicht mittels optischer Abbildung, sondern uber die Wechselwirkungen zwi-
schen Probe und Sonde im Kontakt oder im Nahfeld erzeugt. Ausschlaggebend fur
die Auswahl der Mikroskopiearten sind die zu untersuchenden Wechselwirkungen
und Probeneigenschaften, die unterschiedliche Anforderungen an das Gerat stellen.
Einfache Prinzipien sind die Detektion elektrischer oder magnetischer Krafte die auf
der elektrostatischen und magnetostatischen Wechselwirkung beruhen [Ch.11.2 und
12.2][5].
In der optischen Nahfeldmikroskopie (engl.: SNOM) konnen Objekte in der Großen-
ordnung von [nm] trotz Abbe’scher Beugungsbegrenzung mittels optischer Metho-
den untersucht werden. Im Nahfeld wird die Probe beispielsweise durch einen Licht-
wellenleiter mit einer Spitzenoffnung von ≤ 100nm beleuchtet und das gestreute
Licht im Fernfeld analysiert [6]. Bei der Rasterionenleitfahigkeitsmikroskopie (engl.:
SICM) wird die Ionenleitfahigkeit in einer Elektrolytlosung mit einer Kapillare als
Sonde untersucht. Der abstandsabhangige Ionenstrom bei Annaherung der Son-
de an eine nicht oder schlecht leitende Probe dient als Bildgebung [7]. Mit dem
SICM konnen beispielsweise Ladungsverteilungen an (Kern- oder Polymer-)Poren
3
2 Theoretische Grundlagen
vermessen werden. Bei der Rastertunnelmikroskopie (engl.: STM) wird ein abstand-
sabhangiger Tunnelstrom in der Großenordnung von nano- bis piko-Ampere gemes-
sen, welches eine Leitfahigkeit der Probe sowie der Spitze voraussetzt [8, Ch. 1.1-1.3].
Fur eine biologische oder schlecht leitende Probe eignet sich neben dem SICM das
Rasterkraftmikroskop. Der Aufbau bei dem AFM ermoglicht die Messung an Luft
oder in Flussigkeit und somit das Aufrechterhalten physiologischer Bedingungen
wahrend des gesamten Messprozesses.
2.1.1 Aufbau
Die Kraftwechselwirkung im Rasterkraftmikroskop wird durch eine sehr feine Spitze
(engl.: tip) am Ende eines Federbalkens (engl.: cantilever) detektiert. Die Spitze
besitzt ideal einen Radius von wenigen Nanometern und die molekularen Krafte im
Nahfeld fuhren zu einer mechanischen Auslenkung des Cantilever.
Abb. 2.1.1: Schematischer Aufbau des Rasterkraftmikroskopes (Vorlagenach [9, S.4]). Bestimmung der Auslenkung des Cantilevers mit der Licht-zeigermethode und einer Superlumineszenzdiode als Lichtquelle
Wechselwirkungskrafte Die Wechselwirkungen der Spitze des Cantilevers mit der
Probenoberflache sind von unterschiedlichen Faktoren wie der Reichweite der Krafte,
dem Abstand zwischen Sonde und Probe und den Umgebungsbedingungen abhangig.
Unterschieden wird zwischen den kurz- und den langreichweitigen Kraften.
4
2.1 Rasterkraftmikroskopie
Die hier relevanten attraktiven und repulsiven Wechselwirkungen [5, Ch. 13.2.] wer-
den folgend kurz erlautert.
� attraktiv: Van-der-Waals-Kraft, Kapillarkraft, Coulombkraft
� repulsiv: Pauli-Abstoßung, Coulombkraft
Die Van-der-Waals-Krafte beinhalten molekulare Wechselwirkungen, die durch
permanente oder induzierte Dipole entstehen [10]. Sie gehort zu der langreichwei-
tigen Wechselwirkung im Bereich von 100nm und fur zwei makroskopische Korper
ist das Van-der-Waals Potential Vvdw(z) ∝ r−6[5, S.188]. Eine Besonderheit stellt
die Kapillarkraft, die lediglich fur Messungen an Luft (vgl. Abb. 2.1.3 —retrace )
relevant ist. Ein dunner Film von Kondenswasser sorgt bei einem Kontakt der Son-
de mit der Oberflache fur eine Wasserkapillare, die zusatzlich die Adhasionskrafte
(vgl. Abb. 2.1.3 Fadh ) der Spitze beim Anheben verstarkt [11]. Fur die Messung in
Flussigkeiten kommt dieser Effekt nicht zum Tragen.
Die Coulomb-Kraft FC beschreibt die Wechselwirkung zwischen zwei Ladungen Q1
und Q2, die je nach Vorzeichen sowohl attraktiv als auch repulsiv sein kann und
gehort zu den elektrostatischen Wechselwirkungen. Bei diesen mussen La-
dungsverteilungen im langreichweitigen Bereich mehrerer 100nm berucksichtigt wer-
den. Fur die Coulomb-Kraft gilt die Abstandsabhangigkeit FC ∝ r−2 und zusatzlich
noch FC ∝ 1/ε, wobei ε die Dielektrizitatskonstane der Umgebungsbedingungen be-
schreibt. Als Beispiele fur ε konnen hier an Luft(0◦C): ε ' 1 und in Wasser: ε = 81
[12] angegeben werden. Folglich sind die Coulombkrafte in Wasser 81 mal kleiner als
an Luft. Die Pauli-Abstoßung beschreibt quantenmechanisch die Wechselwirkung
zwischen Atomen in kurzer Reichweite von unter 0.1nm1. Resultierend ist die repul-
sive Kraft aus der Uberlappung der Elektronenwellenfunktionen unterschiedlicher
Atome im direkten Kontakt von Spitze und Probe. Grundlegend sorgt hierbei das
Aufenthaltsverbot von Elektronen mit gleichen Quantenzahlen fur ein Anheben der
Elektronen in hohere Energiezustande.
Das Gesamtpotential in mikroskopischer Betrachtung aus polarisierenden Wechsel-
wirkungen und quantenmechanischen Phanomenen lasst sich durch das Lennard-
Jones-Potential[5, (13.32)] beschreiben:
V (r) = 4ε
[(σr
)12−(σr
)6]
(2.1)
Hierbei werden nur die konservativen Anteile der Kraft berucksichtigt (somit nicht
die Kapillarkraft) und die Konstanten sind σ, der Abstand von zwei Atomzentren,
und ε, eine Materialkonstante. Das Minimum des Potentials ergibt sich durch Vmin =
−ε bei einem Abstand von rmin = 6√
2σ. Der erste Faktor(σr
)12ist fur r < σ
1Große eines Atoms (Atomkern und Elektronenwolke) ' 1 A = 0.1 nm
5
2 Theoretische Grundlagen
stark repulsiv aufgrund des Pauli Prinzipes. Fur r > σ ist der zweite Faktor(σr
)6ausschlaggebend fur die langreichweitige, attraktive Wechselwirkung im Lennard-
Jones-Potential.
Kraftmessung Mit der Lichtzeigermethode (engl.: optical beam deflection) wird
ein Laserspot auf die Ruckseite des Federbalkens fokussiert und der Reflex uber ein
Spiegelsystem mittig auf einer”4-Quadranten-Photodiode“[13] positioniert. Wird
nun der Cantilever in Probennahe gebracht und ausgelenkt, so fuhrt die Auslenkung
x des Federbalkens direkt zu einer Laserverschiebung auf der Photodiode [5, Ch.
10]. Nach dem Hookeschen Gesetz gilt fur die Auslenkung einer Feder
F = −k x (2.2)
bei der die Kraft F proportional zur Auslenkung multipliziert mit der Federkonstante
k ist. Die Auslenkung x (engl.: deflection) wird direkt gemessen uber die Spannung
Udefl.
Abb. 2.1.2: Auslenkung des Cantilevers und des Lasers auf der 4-Quadranten-Photodiode bei unterschiedlicher Krafteinwirkung (Lateral-kraft fur Abbildung im Kontaktmodus)
Die gemessenen Teilspannungen Ui der vier Segmente [A,B,C,D] werden in der
Steuersoftware verarbeitet und dienen als Regelsignal fur die vertikale Position. Wei-
terhin kann nach vorheriger Kalibration die Auslenkung direkt als Kraftrichtung und
-große ausgeben werden. Als Grundintensitat des Reflexes auf der Photodiode wird
die Summe aller vier Teilspannungen der Quadranten gebildet: Usum =∑Ui. Fur
die Auslenkung in vertikaler Richtung (z-Achse) ergibt sich Udefl als Differenz der
oberen und unteren Segmente: Udefl = UA + UB − UC − UD. Der Vollstandigkeit
halber gilt fur das Signal bei einer Torsion des Cantilevers die Differenz der linken
und rechten Segmente: Ulat = UA + UC − UB − UD.
6
2.1 Rasterkraftmikroskopie
2.1.2 Kalibration
Fur die direkte Bestimmung der Krafte nach (2.2) muss die Federkonstante k jedes
Cantilevers auch aufgrund abweichender Herstellerangaben vorab kalibriert werden.
Die hier verwendete Kalibrationsmethode beruht auf dem thermischen Rauschspek-
trum (vgl. Abb. A.0.1). Fur die verallgemeinerte Beschreibung der Cantilever Be-
wegung mittels Hamilton-Funktion[14] im Phasenraum gilt:
H(p, q) =p2
2m+ V (q) (2.3)
Der erste Teil beschreibt die kinetische Energie und V (q) die potentielle Energie.
Nun kann der Cantilever durch einen eindimensionalen harmonischen Oszillator mit
einem Freiheitsgrad in der z-Achse beschrieben werden. Fur die potentielle Energie
des harmonischen Oszillators gilt:
V (q) =1
2mω2
0 q2 (2.4)
In (2.3) und (2.4) beschreiben p den Impuls, m die Masse, ω0 die Resonanzfrequenz
und q die Auslenkung des Cantilevers. Nach dem Aquipartitionstheorem gilt fur die
mittlere Energie pro Freiheitsgrad f
〈E〉 =f
2kB T (2.5)
mit der Boltzmann-Konstanten kB und der Temperatur T , wobei 〈E〉 gleich der
potentiellen Energie V (q) entspricht. Fur f = 1 folgt 〈E〉 = 1/2 kB T und mit der
Substitution ω20 = k
m folgt fur die Federkonstante [15]:
k =kB T
〈q2〉(2.6)
Die mittlere quadratische Auslenkung 〈q2〉 erhalt man aus der Losung der Langevin-
Gleichung fur einen gedampften harmonischen Oszillator [16]. Das Integral der Lo-
sung im Frequenzraum entspricht hier der Fluktuation in der Spannung 〈δV 2〉, die
mit einem Korrekturfaktor χ2 [17] und dem Faktor InvOLS2 multipliziert werden
muss (siehe A.2). Der Faktor InvOLS (engl.: inverted optical lever sensitivity) be-
schreibt die Inverse der Sensitivitat OLS und wird mittels einer Kraft-Distanz-Kurve
auf einer harten Oberflache (z.B. Gold oder Glas) bestimmt (vgl. Abb 2.1.3).
InvOLS =∆z[nm]
∆Defl[V](2.7)
7
2 Theoretische Grundlagen
Deflection [V]
z [nm]
0
0.4
0.3
0.2
0.1
-0.1
-0.2
-0.3
-0.4
Def
lect
ion
[V]
-900-850-800-750-700-650z sensor [nm]
Fadh
trace retrace
OLS
Abb. 2.1.3: Einzelkraftkurve auf Glass fur die Kalibration der OLS (engl.:opitcal lever sensitivity). Triggerpunkt der Auslenkung Defl = 0.4[V]
Aus dem inversen der Steigung OLS kann zunachst die Auslenkung Defl[nm] be-
stimmt werden uber:
Defl[nm] = InvOLS[nm
V
]·Defl[V] (2.8)
Anschließend kann mit der Auslenkung Defl[nm] direkt die auf den Cantilever wir-
kende Kraft berechnet werden:
F [pN] = Defl[nm] · k[
pN
nm
](2.9)
Mittels piezoelektrischer Stellelemente kann nun sowohl der Cantilever auf die Ober-
flache (z-Achse) gesenkt werden und bis zu einer zuvor eingestellten Kraft den
Korper eindrucken (vgl. 2.3 Hertz-Modell), als auch die Probe in der x-y-Ebene
verfahren werden. Der piezoelektrische Effekt[8, Ch.9] beruht auf der Eigen-
schaft von Materialien, die durch ihre kristalline Struktur uber ein ausgerichtetes
elektrisches Dipolmoment verfugen. Setzt man ein piezo-sensitives Material einem
elektrischen Feld aus, so fuhrt dies zu einer proportionalen Dehnung oder Stau-
chung (inverser piezoelektrischer Effekt). Einzelkraftkurven und das Abrastern
der Oberflache ermoglichen Topographieaufnahmen, Adhasionsbestimmungen und
die Berechnungen von Probencharakteristika wie dem Elastizitatsmodul.
Abbildungsmodi
Fur die Abbildung in der Rasterkraftmikroskopie stehen unterschiedliche Modi zur
Verfugung. Zum einen der (statische) Kontakt-Modus (engl.: contact mode) und zum
anderen die dynamischen Modi. Bei diesen oszilliert der Cantilever und schwingt nur
8
2.2 Elastizitat
im Nahfeld (engl.: non contact mode) der Probe oder in direktem Kontakt (engl.:
tapping mode).
stat. Bei dem Kontaktmodus wird die Spitze in dauerhaftem Kontakt uber die
Probe gefahren. Hierbei kann die Oberflache mit konstanter Kraft (engl.: con-
stant force mode) oder konstanter (z-Piezo) Hohe (engl.: constant height mode)
vermessen werden.
dyn. Fur die dynamische Abbildung wird der Cantilever durch eine periodi-
sche Spannungsanderung an dem z-Piezo nahe seiner Eigenfrequenz f0 zum
schwingen gebracht. Eine Phasenverschiebung ∆ϕ, sowie eine Amplituden-
veranderung, resultierend aus der Wechselwirkung mit der Probe, werden de-
tektiert. Neben dem Hohenprofilbild erhalt man zusatzlich das Amplituden-
und Phasenbild.
2.2 Elastizitat
Wird ein Korper einer Normalkraft ( ~Fn ist senkrecht zur Flache A) Fn ausgesetzt,
so beschreibt die (dimensionslose) Dehnung ε = ∆ll [18, S.478] (engl.: strain) eine
relative Langenanderung ∆l zur Ausgangslange l. Mit der auf eine Querschnittflache
A wirkenden Normalkraft wird die (Zug-) Spannung σ[
Nm2
](engl.: stress) definiert
als:
σ =FnA
(2.10)
Hierbei wird der Spezialfall einer eindimensionalen Verformung betrachtet (mehrdi-
mensionale Beschreibungen erfordern Vektor- und Tensorschreibweise vgl. [19, Ka-
pitel I.]), die bis zu einer Proportionalitatsgrenze [18] einen linearen, elastischen
Zusammenhang beschreibt. Eine weitere Erhohung der Kraft fuhrt im Allgemeinen
uber den linearen Bereich hinaus und gehort zu der plastischen Verformung. Fur den
linearen Bereich ist das Verhaltnis zwischen Spannung σ und Dehnung ε beschrieben
durch das Hooke’sche Gesetz und wird durch eine materialabhangige Konstante
E beschrieben:
E =Spannung
Dehnung=σ
ε
[N
m2 = Pa
](2.11)
Diese Konstante nennt man Elastizitatsmodul (kurz: E-Modul) oder aus dem engli-
schen”Young’s modulus“ und ist fur die weitere Analyse bedeutsam. Die Elastizitat
liegt fur biologische Zellen im Bereich von 0.5 bis 100 kPa und ist von vielen Faktoren
der Zellregionen und -bestandteile abhangig [20].
9
2 Theoretische Grundlagen
2.3 Hertz-Modell
Die Elastizitatsbestimmung basiert auf der Theorie von dem Kontakt zweier Korper
und den daraus resultierenden Beruhrungsflachen von Heinrich Hertz aus dem Jahr
1881 [21]. Die Steifheit S einer Kontaktflache A mit Radius a resultiert aus der
differentiellen Veranderung der Kraft F durch die Eindrucktiefe d [22]:
S =∂F
∂d= κ aE∗ (2.12)
Hierbei gibt E∗ das effektive Elastizitatsmodul wieder und κ ist abhangig von der
Spitzengeometrie und der Poissonzahl ν. Fur verschiedene Spitzenarten liegt κ zwi-
schen π/2 (1− ν2) und 2/(1− ν2) [23]. Wir verwenden hier einen Wasserbalg als Modell
des Zellkerns und damit gilt νsample = 0, 5 fur inkompressible Materialien. Die Kraft
auf die Kontaktflache resultiert aus der Spitzengeometrie (Geometriefaktor Γ), der
Eindringtiefe d und ist:
F =
(E∗
1− ν2sample
)Γ d2 (2.13)
Fur eine konische Spitze ist Γ = 2π tan (α) und fur eine pyramidenformige Spitze gilt
Γ = 1√2
tan (α), mit α als halbem Offnungswinkel der Spitze [25][20]. Resultierend
aus dem effektiven Elastizitatsmodul E∗ folgt nun fur das Elastizitatsmodul der
Probe [22, S. L387]:
Esample =(1− ν2
sample
)·
−(
1− ν2tip
)Etip
+1
E∗
−1
(2.14)
4nN
3
2
1
0
For
ce
1.0µm0.80.60.40.20.0
Indentation
Trace Retrace 50% Indentation 95% Indentation Hertzian fit
Abb. 2.3.1: Einzelne Kraft-Distanz-Kurve mit Hertz Fit uber den relativenEindruckbereich von 50-95% bei gegebener Triggerkraft von Ftrig = 2nN
10
2.3 Hertz-Modell
Fur die Berechnung des Elastizitatsmoduls werden einzelne Kraft-Distanz-Kurven
aufgenommen und das effektive E-Modul E∗ uber den Fit des Hertz-Modells in einem
gewahlten Intervall der Eindrucktiefe (vgl. Abb. 2.3.1 —Hertzian fit ) bestimmt.
Anschließend kann das Elastizitatsmodul der Probe mit Gleichung (2.14) berechnet
werden. Die so gewonnen Informationen werden in einer sogenannten”Force Map“
gespeichert. Hierbei entspricht eine Kraftkurve einem Pixel in der Force Map und
die Große des Scanbereiches wird vorab in der Messsoftware festgelegt.
(a) Cantilever am linken Bildrand; Zellkern eingekreist
2.0
1.5
1.0
0.5
0.0
µm
2.01.51.00.50.0
µm
2.4
2.2
2.0
1.8
1.6
µm
(b) 20× 20 ForceMap
2.0
1.5
1.0
0.5
0.0
µm
2.01.51.00.50.0
µm
10
8
6
4
2
0
kPa
(c) berechnete Elastizitatswerte
Abb. 2.3.2: (a) Phasenkontrastbild fur den optischen Vergleich vor undnach der Messung (ForceMap0009, Dipper 1, 07.03.2016) mit dem ge-messenen (b) Hohenprofil auf dem Zellkern und den berechneten Elasti-zitatswerten dargestellt als (c) Elastizitatsprofil
11
2 Theoretische Grundlagen
2.4 Rheologie
Fur die vergleichenden dynamischen Messungen mussen Erweiterungen der stati-
schen Elastizitatsmessungen gemacht werden. Es wird hierbei eng an die Messrouti-
ne von Jonathan Schroder [26] angeknupft. Das nicht rein elastische Verhalten von
Zellen, fuhrt zu der Zuhilfenahme der zeitabhangigen Rheologie, die sich mit dem
Verformungs- und Fließverhalten von viskoelastischen Materialien beschaftigt [2].
Der Zusammenhang von Elastizitatsmodul und Schermodul ist durch
G =E
2 (1 + ν)mit G =
τ
γ
gegeben. Hierbei ist τ[N m−2
]die Scherspannung und γ = tan (θ) die Scherung
mit dazugehorigen Scherwinkel θ [18, S.481][19]. Die Grundlegende Methode beruht
hierbei auf einer kleinen Oszillation unterschiedlicher Frequenzen (ω) bei direktem
Kontakt mit dem Zellkern. Uber die Betrachtung des komplexen Schermoduls G∗(ω)
kann die Phasenbeziehung zwischen periodischer Anregung und Antwort des Systems
analysiert werden. Die folgende Formel von Alcaraz [27] beinhaltet eine Taylor-
Approximation erster Ordnung fur kleine Amplitudenanderungen um d0
G∗(ω) = G′(ω) + i ·G′′(ω) =1− ν4 d0 Γ
(F (ω)
d(ω)− i ω b(h0)
)(2.15)
In Formel 2.15 beschreibt G′ das Speichermodul (engl.: storage modulus) der elasti-
schen Verformungsenergie, und G′′ das Verlustmodul (engl.: loss modulus) der Dis-
sipation in der Probe. Das Verhaltnis der Kraftoszillation zu Auslenkungsoszillation
beruht auf der Phasenverschiebung zwischen Amplitudenverhaltnis bei der Kraft-
auslenkung zu Eindrucktiefe multipliziert mit dem komplexen Phasenfaktor.
F (ω)
d(ω)=AF (ω)
Ad(ω)exp
(i(ϕF (ω) − ϕδ(ω)
))(2.16)
Mit dem Quotienten η = G′′/G′ wird der Verlustfaktor (engl.: loss tangent) beschrie-
ben, mit dem eine Aussage uber das elastische (η � 1) oder viskose (η � 1) Verhal-
ten der Probe getroffen werden kann [27]. Im imaginaren Teil beschreibt b(h) einen
Korrekturfaktor des hydrodynamischen Widerstands.
b(h) =6πζa2
eff
h+ heff(2.17)
Der Korrekturfaktor resultiert aus der Messung in einem viskosen Medium (Visko-
sitat ζ), bei der die relative Phasenverschiebung ϕlag kleiner Oszillationen der Kraft-
anregung ϕF (ω) zur Auslenkungsphase ϕd(ω) korrigiert werden muss. Als Funktion
abhangig von der Hohe h und zwei Fit-Parametern fur die effektive Cantilevergeome-
12
2.5 Biologische Grundlagen
trie aeff und heff, werden fur unterschiedliche Frequenzen und Abstande zur Probe
jeweils die Amplituden- und Frequenzverhaltnisse aufgetragen. Aus der Funktion
b (h) kann anschließend der Wert fur den direkten Kontakt b (h0) extrapoliert wer-
den [2, Supplementary Information].
Rheologisches Modell Fur die dynamische Elastizitatsmessung und den Fit fur
das komplexe Schermodul G∗ (ω) bedient man sich dem Modell der strukturellen
Dampfung [26][27]:
G∗(ω) = G0 (1 + i ϑ)
(ω
ω0
)α+ i ω µ (2.18)
Hierbei beschreibt ϑ = tan (απ/2) den Koeffizienten der strukturellen Dampfung,
G0 einen Skalenfaktor fur das Speicher- und Verlustmodul, µ ist die Viskositat der
Probe und ω0 wird zur Vereinfachung gleich 1 gesetzt.
2.5 Biologische Grundlagen
Arrhythmogene rechtsventrikulare Kardiomyopathie Erstmalig 1978 beschrieben,
handelt es sich bei der Arrhythmogenen rechtsventrikularen Kardiomyopathie (engl.
short : ARVC) um eine degenerative Herzmuskelerkrankung am rechten Ventrikel
(med. Ventri- culus cordis dexter). Hierbei tritt ein Verlust der Herzmuskelzel-
len gefolgt von der Einlagerung von Binde- und Fettgewebe auf. Die Veranderung
kann Storungen der Erregungsleitung hervorrufen, die sich im Elektrokardiogramm
durch die Analyse des QRS-Komplexes[28] darstellen lassen. Diese Storung kann,
unter weiteren physiologischen Einflussen wie z.B. mechanischer Beanspruchung im
Sport den plotzlichen Herztod (engl.: scd) hervorrufen. Die ARVC wird autosomal-
dominant vererbt und tritt bei Mannern haufiger als bei Frauen auf. Die Krank-
heitshaufigkeit liegt zwischen 1:2000 bis 1:5000 [29]. Die genauere Analyse ARVC
auslosender Mechanismen liefert bis heute die Erkenntnisse mehrerer Gen-Muta-
tionen, die desmosomale Proteine kodieren. Diese sind fur den Zell-Zell-Kontakt
sowie die mechanische Stabilitat verantwortlich.
Zellkern Zellen beschreiben”[...] die einfachste Funktionseinheit eines großeren
Systems [...]“ [30, S.131] und besitzen somit je nach Funktion spezifische Eigen-
schaften. Der Aufbau besteht bei allen Zellen aus einer Plasmamembran, in denen
die Zellorganellen und -bestandteile in der Zellflussigkeit, dem Cytosol, eingebettet
sind. Eukaryotische Zellen besitzen einen Zellkern (auch Nukleus) in dem sich die
DNA befindet.
13
2 Theoretische Grundlagen
Abb. 2.5.1: Zellkern (Nucleus), Endoplasmatisches Retikulum mitHohlraumen (Cisternae), Kernkorper (Nukleolus), Chromatinfilamente,Kernhulle (Nuclear envelope) und Kernporen (Nuclear pores) - Nucleoliund Chromatinfilamente bilden den Großteil des Karyoplasmas [31, unbe-arbeitet]
Die Hulle des Zellkerns besteht aus zwei Membranen (Lipiddoppelschichten), die
das Karyo- oder Nukleoplasma vom Cytoplasma trennen und von etlichen Kern-
poren durchzogen sind. Die Kernporen sind fur Regulationsmechanismen von Ma-
kromolekulen und Proteinen verantwortlich. Der Abstand der beiden Membranen
liegt zwischen 20 − 40 nm. Fur den Zellkern strukturgebend ist die Kernlamina,
die an der Innenseite der Zellkernmembran befindlich ist und aus einem netzartigen
Proteinfilament besteht [30]. Gen-Mutationen am Lamin konnen die mechanischen
Eigenschaften des Zellkern negativ beeinflussen und werden mit der Herzmuskeler-
krankung ARVC in Zusammenhang gebracht.
14
3 Material und Methoden
3.1 Rasterkraftmikroskop
Die Messapparatur MFP-3D-BIO� der Firma
Asylum Research (Asylum Research, Santa Bar-
bara, CA 93117, USA), kombiniert ein invertie-
rendes Lichtmikroskop, Olympus IX71 (Olym-
pus, Tokyo, Japan), mit einem Rasterkraftmi-
kroskop. Fur die Elastizitatsmessung an leben-
den Zellen ermoglicht die Haltevorrichtung Bio-
Heater (Asylum Research) zusatzlich das Auf-
rechterhalten der physiologischen Bedingungen
auch außerhalb des Brutschrankes. Hierfur wer-
den die WillCo-dish®-Glassbodenpetrischalen
auf dem Bioheater mit einem Magnethalter
montiert.
Abb. 3.1.1: Asylum MFP-3D-Bio�mit Ring-blende (engl.: Phase Annulus) und Objektiv(engl.: Object Lens) mit Phasenring [32]
montiert. Ein dunner Film aus Immersionsol verbessert zusatzlich die Warmeleitung
von Bioheater zur Petrischale. Die Temperaturregelung ubernimmt die Erweite-
rung der Fa. Asylum Research in der Messsoftware IGOR wahrend des gesam-
ten Messintervalls (vgl. Abb. A.0.2). Zusatzlich befindet sich eine Gummilippe am
Cantilever-Halter die sowohl die Verdunstung von Medium reduziert und gleichzeitig
das WillCo-dish von der Messumgebung abkapselt.
Das Herzstuck des Aufbaus ist der Messkopf (vgl. AFM Head Abb. 3.1.1), der neben
der Optik das Piezo-Element fur die Cantilever-z-Achsen Positionierung beherbergt.
In x- und y-Richtung kann der Cantilever mit dem Objekttisch (engl.: Stage) je ca.
90µm verfahren werden und dabei Hohendifferenzen (z-Achse) von ca. 15µm ver-
messen [33]. Mit dem Proben-Tisch des MFP-3D-Bio kann seperat der Messkopf
und der BioHeater mit dem WillCo relativ zum Objektiv des Durchlichtmikroskops
verschoben werden. Die Positionierung des Cantilevers im optischen Sichtfeld des
Durchlichtmikroskops, sowie die Verschiebung der Probe unter dem Cantilever er-
lauben eine hohe Flexibilitat in der Probenvermessung. Weiterhin kann uber die
Steuersoftware (bei vollstandiger Kalibrierung der CCD-Pixelgroße) mit der Funkti-
on region of interest (ROI) ein Bereich im Live-Bild der Kamera ausgewahlt werden,
der automatisch angefahren und mit der definierten Rastergroße vermessen wird.
15
3 Methoden
Abb. 3.1.2: Messaufbau Rasterkraftmikroskop mit (1)Vibrations-Isolations-Tisch [TableStable TS-300LT] (JRS Scientific Instruments, 8932Mettmenstetten, Switzerland), (2)AFM-Kopf, (3)Olympus IX71, (4)Kame-ra fur Laserausrichtung, (5)Controller, (6)Messrechner mit IGOR und einer(S) Schallschutzbox
Die Datenaufnahme der einzelnen ForceMaps erfolgte jeweils nach optischer Kon-
trolle der einzelnen Zellen (in der Petrischale). Fur die spatere Auswertung wurde
jeweils vorher und nachher eine Aufnahme mit der Kamera gemacht und fur den
direkten Vergleich skaliert und zusammengefugt (vgl. Abb. 3.1.3).
Dies hatte zwei Grunde. Zum Einen wurde somit die richtige Position der Spitze des
Cantilever nach jeder ForceMap auf eventuelle Verschiebungen der Probe/Zelle oder
des Zellkerns an sich kontrolliert. Zum Anderen konnte die Position der Nucleoli
vor und nach der Messung verglichen werden, die ein Indiz fur die Lokalisierung und
Bewegungen des Zellkerns darstellen. Die Qualitat des Messprozesses wird damit sehr
hoch gehalten und es konnen sowohl einzelne ForceMaps fur die Berechnungen des
Elastizitatsmoduls ausgeschlossen sowie die optischen Bilder mit den Topographie-
Aufnahmen verglichen werden.
Im Strahlengang befindet sich ein Infrarotfilter, der das Licht der Superlumineszenz-
diode (SLD) (λ = 860nm) herausfiltert und zu der grunen Ansicht der Zellen fuhrt.
Fur die Abbildung bei der Durchlichtmikroskopie wird der Phasenkontrast1[34]
verwendet, bei dem die relativen Phasenunterschiede in Intensitatsunterschiede um-
gewandelt werden [35, Ch. 2 S.7]. Dies wird verwendet, da lebende Zellen (in Mono-
1nach Frederik”Frits“ Zernike (*1888-d1966), NP 1953
16
Abb. 3.1.3: Phasenkontrastbilder vor und nach der Messung (Force-Map0008, Dipper 1, 25.02.2016) fur die optische Kontrolle des Zellkerns(MatLab Code Anhang Optische Kontrolle A.3.2 )
oder Einzellage) als durchsichtige Objekte zu wenig Licht absorbieren um ein kon-
trastreiches Bild im Hellfeld zu erzeugen. Der Phasenkontrast wird durch eine relati-
ve Phasenverschiebung ausgelost, die durch unterschiedliche Brechkraft (Brechzahl
n) oder Dicken (d) der Zellbestandteile [36, Ch. 3.2 S.56] zustande kommen. hierfur
wird im Strahlengang eine Ringblende (vgl. Abb. 3.1.1 Phase Annulus) (Ph2) mit
dazugehorigem Phasenkontrastobjektiv eingebracht. Das durch die Ring- oder Pha-
senblende erzeugte Bild muss mittels Millimeterschrauben mit dem Phasenring im
Objektiv in Deckung gebracht werden um eine moglichst kontrastreiche Bildgebung
zu erzeugen [36, vgl. Bild 60, S.117].
Abb. 3.1.4: Aufnahme der Spitze eines benutzten Cantilever (DNP-10 D)am Rasterelektronenmikroskop bei 13000-facher Vergroßerung [37]
17
3 Methoden
Cantilever Der benutzte Cantilever DNP-10 Lever D (Bruker AFM Probes, Cama-
rillo, CA 93012, USA) wird sowohl fur die elastischen als auch fur die dynamischen
Messungen verwendet. Kennzeichnend fur diesen ist eine symmetrische Spitzengeo-
metrie mit drei unterschiedlichen Winkeln (vgl. Abb. 3.1.5b), eine weiche Federkon-
stante und eine feine Spitze fur den Kontakt mit der Probe. Je nach Messmodus wird
entweder die direkte Auslenkung oder die Schwingungsamplitude gemessen. Fur die
verbesserte Reflexion des Laserspots bei der Lichtzeigermethode ist die Ruckseite
der Cantilever mit Gold beschichtet [38].
Tab. 3.1.1: Cantilever D Spezifikationen des Herstellers und Fit-Parameter
Wert
Spitzengeometrie symmetrische PyramideFrontwinkel FA = (15,0± 2,5) °Ruckseitenwinkel BA = (25,0± 2,5) °Seitenwinkel SA = (17,5± 2,5) °Spitzenradius (Nom) 20 nmMaterial Silicium NitridResonanzfrequenz f0 ' 18 kHz (f0 ∈ [12; 24]kHz)
Federkonstante k ' 0, 06 Nm (k ∈ [0, 03; 0, 12] N
m)
1⁄2 Offnungswinkel 19°Poisson-Zahl νtip = 0, 25Elastizitatsmodul Etip = 290 GPa
(a) Spitzenabbildung (b) Winkel
Abb. 3.1.5: (a) Bild der Spitze und (b) geometrische Eigenschaften (vgl.Tab. 3.1.1) nach Herstellerangaben [38]
Der Fit fur das Elastizitatzmodul in IGOR erlaubt die folgenden drei Spitzengeo-
metrien: Zylinder, Kugel und Kegel. Die Einbindung der unterschiedlichen Geome-
triefaktoren Γ wurde hier aus zeitlichen Grunden nicht weiter verfolgt und es wurde
die pyramidenformige Tip-Geometrie mittels Kegel am besten approximiert.
18
3.2 Software
3.2 Software
Die Steuerung und Regelung wahrend des Messprozesses ubernimmt IGOR Pro
6.22A (WaveMetrics Inc., Lake Oswego, OR 97035, USA) mit der Erweiterung der
Fa. Asylum Research MFP3D (111111+1719).
Fur die Auswertung und Verarbeitung der Daten konnte neben IGOR auch auf
MatLab (Student Version) R2011a, sowie Version R2008a mit der ’curve fitting
toolbox’ der Firma MathWorks ® (The MathWorks Inc., Natick, MA 01760, USA)
zugegriffen werden.
3.3 Messungen
3.3.1 Statische Messmethode
Die statische Messmethode beruht auf dem einfachen ForceMapping, bei dem ein
vorgegebenes Raster, gegeben durch Forcelines und Forcepoints (im Folgenden kurz:
(l · p)), von Einzelkraftkurven aufgenommen wird. Die hier verwendete Große des
Scanbereiches betragt 2×2 µm und bestand aus 400 (20·20) oder 600 (24·25) Einzel-
kraftkurven. Je nach Zeitfenster pro Messung und Zellkerngroße fur die gewunschte
Auflosung kann dieser Wert variiert werden. Der Cantilever wird mit einer Ge-
schwindigkeit von ca. 10 µms uber der Probe verfahren und nimmt mit 0.5 Hz
Einzel-Kraft-Kurven auf. Die aufgenommen Daten ergeben ein Topographie- und
eine Adhasionsbild des Scanbereiches. Als Triggerkraft fur die Eindruckung wird
2nN verwendet. Diese Kraft hat sich bei vorhergehenden Messungen als hinreichend
groß erwiesen um den Zellkern nicht zu zerstoren und gleichzeitig Zellbestandteile
zwischen Zellkern und außerer Zellmembran zu verdrangen.
Im ’Master Force Panel’ unter ’Elastic’ (IGOR) wird das Elastizitatsmodul nach Er-
stellung der Force Map ermittelt. Hierfur wird das Hertz-Modell im Bereich von 50
bis 95% relativer Eindrucktiefe an jede einzelne Kraftkurve angefittet. Somit konnen
die Werte, die mit der selben Routine erfasst wurden, einfacher mit den berechne-
ten verglichen werden. Die berechneten Elastizitatsmodule werden anschließend als
Tabelle gespeichert und mithilfe von MatLab fur die Auswertung anhand von Hi-
stogrammen weiterverarbeitet. Die MatLab-basierte Auswerteprozedur basiert auf
vorhandenen Skripten von V. Walhorn und J.Schroder und wurde weiterentwickelt.
Hierfur sind in dem Script Messungen.m (A.3.1) die jeweiligen Zelllinien mit zu-
gehorigen Messtagen eingetragen.
Fur die Auswertung wird die Funktion Zelllinie.m verwendet, die zwei Benut-
zereingaben erfordert.
19
3 Methoden
Zunachst erfolgt die Abfrage der Zelllinie, die auf der Vereinfachung nach (Tab.
4.0.1) basiert und ausgewertet werden soll:
1 ’ Z e l l l i n i e ( Dipper/Stan/Wendy/Ford ) : ’
Anschließend wird die Intervallgrenze R fur die Darstellung im Histogramm einge-
geben.
1 ’ x−Range o f Histogram x=[0 ,R ] [ kPa ] . Set R=’
Hierbei kann R sowohl ein einzelner Wert, als auch ein Vektor aus mehreren Grenzen
sein, die anschließend graphisch gespeichert werden. Fur die Auswertung der Histo-
gramme ist eine Routine in der Funktion eingebaut, die je nach Zelllinie einen Fit
fur die einzelnen Peaks benutzt und neben den Histogrammen auch die berechneten
Parameter speichert. Die Ausgabe erfolgt fur jedes Histogramm in eine Encapsula-
ted Postscript-Datei .eps und die Messparameter werden in einer Text-Datei .txt
gespeichert.
20
3.3 Messungen
3.3.2 Dynamische Messmethode
Analog zu der statischen Messmethode wird der Cantilever wieder uber dem Zellkern
positioniert, jedoch das Raster und somit die Auflosung des Messbereichs verkleinert
(ca. 10 · 12). Nach dem Anfahren und dem Erreichen der Triggerkraft verbleibt der
Cantilever fur eine bestimmte Zeit t0 bei der Eindrucktiefe d0 und wird dann in
Oszillation d(ω) versetzt. Hierfur wird das ’Indenter Panel’ in IGOR verwendet mit
dem der Cantilever durch die folgenden Frequenzen fur die Zeiten ti in Sekunden
ab erreichen der Triggerkraft von 2nN angeregt wird. Die Amplitude ist fur alle
Frequenzen auf 10nm festgelegt. Wahrend der 6.5 s Messdauer geht der Kontakt
zwischen Zellkern und Spitze nicht verloren und es wird die Phasenverschiebung
zwischen der Anregung und Auslenkung bei unterschiedlichen Frequenzen zwischen
0 und 150 Hz detektiert. Anschließend wird der Cantilever wieder angehoben, sodass
die Kraft auf 0nN zuruck geht und der nachste Punkt angefahren werden kann.
Tab. 3.3.1: Indenter Funktion mit Frequenzen und Zeiten
i = 0 1 2 . . .
Frequenz fi [Hz] 0 10 20 30 40 50 75 100 125 150 0
Zeitdauer ti [s] 1.5 0.5 0.5 0.5 0.5 0.5 0.5 0.5 0.5 0.5 0.5
Abb. 3.3.1: Zeit-Auslenkungs-Graph der Indenterfunktion fur die dynami-sche Messmethode eines einzelnen Messpunktes; Erreichen der 2nN Trigger-kraft bei ca. 1.6s gefolgt vom Start der Indenterfunktion mit t0
21
3 Methoden
In Abbildung 3.3.1 ist ein nicht ebener Verlauf der Auslenkung nach dem Erreichen
der Triggerkraft zu erkennen. Bei konstant bleibender z-Piezo Hohe erfolgt eine Art
Umstrukturierung innerhalb der Zelle, bei der weitere Zellbestandteile zwischen Zell-
membran und Kern verdrangt werden. Fur diesen Verlauf wird die Wartezeit von 1.5s
eingebaut, die das anfangliche Nachgeben berucksichtigt und eine Art Ruhelage fur
den Start der Oszillation sicherstellen soll. Hiermit sollen mogliche Artefaktbildun-
gen bei der Relaxation des Systems wahrend der dynamischen Messung vermieden
werden.
Hydrodynamischer Widerstand Die Berechnungen zu dem hydrodynamischen Wi-
derstandsfaktor sind im Quellcode bereits eingebaut und erfordern lediglich die Ein-
gabe der Kontakthohe sowie die Anzahl aufgenommener Korrekturkurven. Hiermit
wird nach (2.17) die Phasenkorrektur im Imaginarteil des komplexen Schermoduls
fur verschiedene Hohen uber dem Zellkern aufgenommen und anschließend der Wert
fur den direkten Kontakt b (h0) extrapoliert.
22
3.4 Zellkultur
Datenauswertung dynamischer Messungen Die Auswertung der dynamischen
Messungen erfolgt nach der Routine von J. Schroder [26] und gliedert sich mit den
Programmen wie folgt:
CalcKompMod.m Hier erfolgt sowohl die Korrektur des hydrodynamischen Wider-
standes, als auch die Berechnung des komplexen Elastizitatsmoduls. Dazu werden
die Daten eines Messtages sowie alle relevanten Parameter eingelesen (vgl. A.3.4).
Fur die Berechnung werden jeweils die einzelnen Zeit-Auslenkungs-Graphen (vgl.
Abb. 3.3.1) eingelesen, die Kontakt-/Triggerpunkte festgelegt und der Messbereich
der Indenterfunktion isoliert und nach Frequenzen aufgeteilt. Gespeichert werden
die Messwerte in einem Matrix-Konstrukt mit dem Namen Gsterndaten.
1 Gsterndaten ( : , : , f , x )
Die Zugriffsvariablen sind hierbei (line number,point number,frequency,ForceMap
number) und der MatLab-Operator : gibt alle Werte aus.
Mit median4D.m wird jeweils der Mittelwert uber die Messwerte Gsterndaten aller
Messungen je Frequenz ωi ausgegeben.
Die berechneten Werte fur das Elastizitatsmodul konnen mit GenShearMap.m ahnlich
einer Force Map dargestellt werden. Dazu wird der Aufruf
1 GenShearMap( Gsterndaten , f , x )
benutzt, der automatisch die ganze Force Map x zu der Frequenz f auswertet.
Strukturelle Dampfung Fur das Modell der strukturellen Dampfung (2.18) wird
zunachst eine vereinfachte logarithmische Naherung log(G∗) benutzt, um die Start-
werte fur den Fit mit LogCalcStartVals.m zu erhalten.
log(G∗) = log(G0) · α log(ω) (3.1)
Die Startwerte aus dem Fit (3.1) an die logarithmierten Daten werden anschließend
an LogOptimTwoPartFit.m ubergeben, mit dem der Fit des Modells der strukturellen
Damp-fung an die Messwerte, berechnet durch CalcKompMod.m, ausgefuhrt wird.
3.4 Zellkultur
Fur die Messungen werden verschiedene Zelllinien von Fibroblasten durch das Herz-
und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen kultiviert.
23
3 Methoden
Abb. 3.4.1: Schraubkappe; rot:
Gasaustausch O2/CO2, blau:
Medium, grun: Keime [39, S.58]
Die Zelllinien, darunter drei Lamin-Mutationen und
eine Kontroll-Linie, wurden von der Arbeitsgruppe
von Peter Bross (Aarhus University, 8200 Aarhus N,
Denmark) zur Verfugung gestellt und im Zelllabor
kultiviert.
Eine (T- oder) Zellkulturflasche[40] (Cellstar©T-25)
besitzt eine 25 cm2 große Wachstumsflache, auf der
vorab 1 mL 0,1 %-ige Gelantinelosung eingetrocknet
wurde. Fur den Gasaustausch im Brutschrank (37 ◦C
und 5 % CO2) sind die Schraubkappen mit einem hydrophoben Filter versehen, der
zum einen den erforderlichen Gasaustausch ermoglicht und sogleich eine Barriere fur
Keime und das Medium darstellt [39].
Fur die erforderliche Nahrstoffzufuhr der Zellen in der T-Flasche wird in einem 2-
3 Tage Zyklus das Medium gewechselt. Das Zellkulturmedium basiert auf 500 mL
DMEM 2 (+L-Glutamin, +4,5 g/L Glucose) versetzt mit einem pH-Indikator Phe-
nolrot.
Medium: 500 mL DMEM (Dulbeccos Modified Eagles Medium), 50 mL FBS (Fetal
Bovine Serum), 25 mL HEPES-Pufferlosung, 5 mL NEAA (non-essential amino
acids), 5 mL Ampecilin/Streptomycin, 450 µL β-Mercaptoethanol,
3.5 Probenpraparation
Fur die Messung bei physiologischen Bedingungen unter dem Asylum MFP-3D-Bio�
mussen die Zellen aus den T-Flaschen in WillCo-dish®-Glassbodenpetrischalen
mit 50 mm Durchmesser umgesetzt werden. Nach Entfernen des Mediums wird
zweifach mit 5,5 mL phosphatgepufferter Salzlosung (PBS) gespult um die Zellli-
nie moglichst ruckstandsfrei vorliegen zu haben. Fur das Ablosen (engl.: detache-
ment) der adharenten Zellen wird mit 0,5 mL Trypsin-EDTA der Zell-Zell- sowie
der Zell-Matrix-Verbund aufgelost [39, Ch. 11.1.2]. Nach 5 min wird die Enzymak-
tivitat durch die Zugabe von 6 mL frischem Medium gestoppt. Durch mehrfaches
auf- und abpippetieren werden Zellcluster gelost und die Zellen vereinzelt. Aus den
ca. 6,5 mL konnen nun je nach Wachstumseigenschaften 100-180 µL zusammen mit
3 mL neuem Medium in ein WillCo-dish® pro Messung umgesetzt werden. In der
Kulturflasche wird eine Verdunnung von 1:4 oder 1,5:3,5 (Zellsuspension zu neuem
Medium) abhangig von Wachstumsrate und nachstem Passagieren belassen. Nach
der Indexerhohung der Passagenanzahl und einer Sichtkontrolle der gelosten Zellen
wird die T-Flasche bis zum nachsten kultivieren inkubiert.
2Erstbeschreibung durch Dulbecco and Freeman, 1959 [39, S.81]
24
4 Ergebnisse
Im folgenden Kapitel wird auf die Messdatenaufnahme der statischen und dyna-
mischen Messroutine, die Datenauswertung sowie die gewonnenen Messergebnisse
eingegangen. Fur die Bestimmung der Zellkernelastizitat wurden vier verschiede-
ne Zelllinien aus Aarhus vom Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen (HDZ
NRW) kultiviert und als Blindproben vermessen.
Tab. 4.0.1: Tabelle mit Name der Zelllinien aus dem Herz- und Diabetes-zentrum Bad Oeynhausen (HDZ NRW) und den Umbenennungen fur dievereinfachte Kommunikation
Datum Name HDZ Passagenzahl Umbennenung
03.02.2016 hDF 8H 5 Dipper 1-2hDF 7G 5 Stan 1-2hDF E5 5 Wendy 1-2
17.03.2016 hDF 6F Arhuis 6 Ford 1hDF 6F Arhuis 7 Ford 2-3
03.05.2016 hDF 8H 5 Dipper 3-5hDF E5 5 Wendy 3-5
Fur einen Messtag wird vorab eine Zelllinie in ein Glassbodenpetrischalchen umge-
setzt (vgl. Kapitel 3.5). Die Konzentration fur das Umsetzen variiert je Zelllinie und
wird durch die ersten Umsetzungen bestimmt. Jede Probe wird nach dem Umsetzen
fur mindestens 24h im Brutschrank belassen bevor die Messung beginnt. Hierbei
wird sichergestellt das die Zellen ausreichend fest am Boden angewachsen sind um
sich wahrend der Messung nicht zu losen. Auch die vollstandige Regeneration der
Zellmembran aus dem trypsinierten Zustand der Zellen muss vor der Messung er-
reicht werden.
In Kapitel 4.3 wurde eine tabellarische Ubersicht bisheriger Messungen in der Ar-
beitsgruppe dargestellt um die Großenordnung der statischen und dynamischen
Messwerte neben Literaturwerten einordnen zu konnen.
25
4 Ergebnisse
Zunachst wurden alle vier Zelllinien mit der statischen Messmethode vermessen. An
jedem Messtag konnten, auch bedingt durch die Konzentration der angewachsenen
Zellen im Messbereich des Glassbodenpetrischalchen, unterschiedlich viele Force-
Maps einzelner Zellen aufgenommen werden.
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
(a) Dipper n = 50
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
(b) Stan n = 23
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
(c) Wendy n = 35
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
(d) Ford n = 13
Abb. 4.0.1: Ubersicht der Histogramme der Elastizitatswerte mit Anzahl nder Zellen fur jede einzelne Zelllinie. Aufgetragen ist die relative Haufigkeitder jeweiligen Elastizitatswerte in [kPa].
Die Auswertung der Daten zeigt direkt Unterschiede in der Verteilung der Elasti-
zitatswerte, die in der Ubersicht (Abb. 4.0.1) ausgemacht werden konnen.
26
In jeder ForceMap werden Informationen, die aus den Kraft-Distanz-Kurven extra-
hiert werden pixelweise gespeichert. Standardmaßig werden die Probenhohe und die
auftretenden Adhasionskrafte bestimmt und gespeichert. Diese werden anschließend
verwendet um in IGOR gesondert die Elastizitatswerte zu berechnen1. Dieses erfolgt
vollstandig fur jede ForceMap nach Gleichung (2.14) mit dem Fit des Hertz-Modells
im Bereich von 50-95% relativer Eindrucktiefe. Die maximale Eindrucktiefe ist be-
grenzt durch die vorgegebene Triggerkraft von Ftrig = 2nN bei der Aufnahme der
einzelnen Kraft-Kurven.
Bei der Aufnahme der einzelnen ForceMaps auf jedem Zellkern wurde bei konstanter
Große von 2µm × 2µm die Auflosung (400 o. 600 Kraft-Kurven) nach optischer
Zellkontrolle ausgewahlt. Die unterschiedlichen Großen der ForceMaps werden in
der Auswertung berucksichtigt und fur die Erstellung der Histogramme automatisch
durch die Funktion Zelllinie.m (A.3.3) eingelesen.
Tab. 4.0.2: Anzahl der statischen Elastizitatsmessungen je Zelllinie, Aus-gabe erfolgt in Z.177 von Zelllinie.m
Zelllinie Anzahl Zellen Anzahl Einzelkraftkurven
Dipper 50 23 990Stan 23 9808Wendy 35 21 062Ford 13 7200
Hierbei sind die krummen Anzahlen der Einzelkraftkurven direkt auf das Aus-
schließen einzelner Kraft-Distanz-Kurven sowie auf fehlerhaft berechnete Elasti-
zitatsmodule zuruckzufuhren. Weiterhin werden alle berechneten Werte die außer-
halb des Maximums der Histogramme von 20 [kPa] liegen bei der Erstellung der Hi-
stogramme nicht berucksichtigt. Dies geschieht in Zeile 83 von Zelllinie.m (A.3.3)
und kann anhand von (Abb. 4.0.2) begrundet werden.
1Es empfiehlt sich hierbei die separate Berechnung des Elastizitatsmoduls, da das gleichzeitige Auf-nehmen einer ForceMap und das Berechnen zu diversen Speicherfehlern innerhalb der ForceMapgefuhrt hat.
27
4 Ergebnisse
0 10 20 30 40 500
500
1000
1500
2000
elastic modulus [kPa]
occu
rren
ce
20 30 40 500
5
10
15
elastic modulus [kPa]oc
curr
ence
Abb. 4.0.2: Vollstandiger Bereich aller aufgenommenen Messwerte der Zell-linie Wendy. Oberhalb von 20 kPa sind lediglich vereinzelte Werte zu erken-nen.
Im Bereich von Werten uber 20 kPa der Histogramme befinden sich lediglich einzelne
Ausreißer, die in der statistischen Auswertung keine Auswirkung haben und somit
in der Darstellung direkt ausgelassen werden. Als Ursachen fur diese Werte konnen
Spitzenartefakte oder Verunreinigungen im Medium erwahnt werden. Streuungen
des Laserspots und eine daraus fehlerhaft bestimmte Kraft folgern einen Fehler in
der mit dem Hertz-Modell bestimmten Elastizitat.
Weiterhin entspricht der Bereich von 20 kPa dem Wert vorheriger Messungen, mit
denen die aufgenommenen Werte somit einfacher verglichen werden konnen.
4.1 Ergebnisse statische Messungen
Fur die Zelllinien Dipper und Stan wurden zunachst einzelne Gauss-Funktionen der
Form:
F1(x) = a1 · exp
(−(
(x− b1)
c1
)2)
(4.1)
benutzt. Fur x = b1, dem Zentrum des Peaks, folgt mit exp(0) = 1 die Hohe des
Peaks a1 (hier rel. Einheiten). Fur die Halbwertsbreite (engl.: FWHM) gilt FWHM =
(2√
2 log(2) · σ), wobei hier σ = c1 gilt. Das Bestimmtheitsmaß R2 ist ein Maß der
Statistik, das die Varianz der Werte vom verwendeten Modell beschreibt.
28
4.1 Ergebnisse statische Messungen
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
4.77 kPa
(a) Dipper mit Fit κ = 7
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
2.00 kPa
(b) Stan mit Fit κ = 5
Abb. 4.1.1: Annaherung des mittleren Elastizitatswertes mit einer einzel-nen Gauss-Funktion
Hierbei und im folgenden wurde der Fit angepasst an die Peaks indem Werte großer
als κ [kPa] ausgeschlossen wurden um das Zentrum der Verteilung moglichst ge-
nau zu bestimmen. Auffallig ist bei Dipper ein kleiner Peak zu Beginn des dar-
gestellten Elastizitats-Intervalls sowie bei Stan ein hohe Anzahl an gemessenen 0-
Elastizitaten.
Tab. 4.1.1: Einzelpeak Gauss-Fit an den beiden Zelllinien Dipper und Stan
Zellname E [kPa] FWHM [kPa] R2
Dipper 4,77 5,71 0,96Stan 2,00 5,26 0,92
Werden mehrere Peaks angefittet wird (4.1) nach der Anzahl der Peaks n erweitert.
Fn(x) =
n∑1
an · exp
(−(
(x− bn)
cn
)2)
(4.2)
29
4 Ergebnisse
Fur die Probenlinie Wendy lassen sich zwei diskrete Peaks und eine Abstufung aus-
machen:
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
1.66 kPa
2.77 kPa4.44 kPa
(a) Wendy mit Fit κ = 7
Abb. 4.1.2: Mehrfache Auspragung einzelner Peaks und Verwendung derGauss-Funktion mit n = 3.
Die Abstufungen zwischen 7 und 10 [kPa] wurden bei der Berechnung zunachst auf-
grund schwacher Auspragung ausgelassen. Fur eine Berucksichtigung empfiehlt sich
hierbei die Vermessung weiterer Proben, um die Abstufung starker auszupragen oder
statistisch auszuloschen.
Tab. 4.1.2: Fit Koeffizienten der Gauss-Funktion an der Zelllinie Wendymit n = 3
Zellname E [kPa] FWHM [kPa] R2
Wendy 1,66 1,12 0,992,77 1,65 0,994,44 5,84 0,99
30
4.1 Ergebnisse statische Messungen
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
2.34 kPa
5.85 kPa
(a) Ford mit Fit κ = 10
Abb. 4.1.3: Zweifache Auspragung von Peaks und Verwendung der Gauss-Funktion mit n = 2.
Die Zelllinie Ford weist mit 13 Zellen die geringste Haufigkeit auf, jedoch lasst sich
eine Verteilung der Elastizitatswerte mit zwei Gauss-Peaks gut beschreiben. Auffal-
lend ist hierbei ein relativ ebener Verlauf bis ca. 1.5kPa.
Tab. 4.1.3: Fit Koeffizienten der Gauss-Funktion an der Zelllinie Ford mitn = 2
Zellname E [kPa] FWHM [kPa] R2
Ford 2,34 1,82 0,945,85 8,23 0,94
Insgesamt lasst sich mit den Gauss-Funktionen eine gute Aussage uber die Vertei-
lung der mittleren Elastizitatswerte einer Zelllinie treffen. Folgend ist eine Ubersicht
aller statisch bestimmten Elastizitatswerte dargestellt.
Tab. 4.1.4: Ubersicht der Elastizitatswerte der statisch vermessenen Zell-linien.
Zellname E [kPa] FWHM [kPa] R2
Dipper 4,77 5,71 0,96
Stan 2,00 5,26 0,92
Wendy 1,66 1,12 0,992,77 1,65 0,994,44 5,84 0,99
Ford 2,34 1,82 0,945,85 8,23 0,94
31
4 Ergebnisse
Bis auf der zweite Peak in der Zelllinie Ford liegen alle Elastizitatsmodule unter
5kPa. Mit dem Bestimmtheitsmaß von R2 wird die Gute der Approximation des
Modells abhangig von den Daten beschrieben, wobei R2 = 1 einer idealen Beschrei-
bung entspricht. Mit den Gausskurven der Histogramme und den Bereichen des Fits
werden die Verteilungen und die Peak-Zentren demnach gut beschreiben.
32
4.2 Ergebnisse dynamische Messungen
4.2 Ergebnisse dynamische Messungen
Sowohl der hydrodynamische Widerstand des Cantilevers als auch die Wechselwir-
kung mit der Zelle fuhren zu einer Phasenverschiebung des schwingenden Cantile-
vers.
Vor Beginn jeder dynamischen Messung werden fur die Korrektur des hydrody-
namischen Widerstandes kontaktlose Kraft-Kurven oberhalb der Probenoberflache
gefahren. Dabei wird der Cantilever in eine Oszillation mit 100Hz und 50nm Am-
plitude versetzt und die Phasenverschiebung in unterschiedlichen Hohen detektiert.
Anschließend kann mit der Gleichung (2.17) ein Fit durch die Datenpunkte gelegt
werden, mit dem der Wert fur den direkten Kontakt bei h0 extrapoliert werden
kann.
0 0.5 1 1.5 2 2.5
x 10−6
3
3.5
4
4.5
5x 10
−6
height [m]
resi
stan
ce p
aram
eter
b [N
s*m
−1]
resistance coefficients
b(h0)=4.65*10−6
Fit
Abb. 4.2.1: Widerstandskoeffizienten mit Fit und Extrapolation von b (h0)
Fur den Fit wurde der bestimmte Kontaktpunkt um 0.25µm angepasst (vgl. der
Kontaktkurve mit einzelnen Kraftkurven), da sonst einzelne Messpunkte im negati-
ven Bereich liegen und die Extrapolation keinen Sinn ergabe. Der extrapolierte Wert
der korrigierten Kontakthohe liegt bei b (h0) = 4.64µN sm und somit im Bereich der
Messungen von Schroder, J. [26], sowie Rother, J. [2]. Ein zweiter bestimmter Wert
lag bei b (h0) = 4.81µN sm (hier nicht dargestellt).
Die Datenaufnahme fur die dynamische Messung beschrankt sich zunachst auf die
Zelllinien Dipper und Stan, die durch eine einzelne Peak Auspragung fur den Ver-
gleich herangezogen werden. Die dynamisch erhaltenen Elastizitatswerte werden ge-
mittelt und mit den zuvor bestimmten elastischen Werten verglichen.
33
4 Ergebnisse
Dipper
Fur die dynamische Messung an der Zelllinie Dipper wurden 16 ForceMaps mit einer
Auflosung von (13 · 14) aufgenommen und mit CalcKompMod.m konnten folgende
Werte ermittelt werden.
0 25 50 75 100 125 150−1
0
1
2
3
4
5
6
frequency f [Hz]
G’ &
G’’
[kP
a]
Dipper
real part G’imaginary part G’’
Abb. 4.2.2: Real- und Imaginarteil des komplexen Schermoduls der Zellli-nie Dipper, negative Werte von G′′ eingekastet
Mit G∗(ω) = G′(ω)+ i ·G′′(ω) wurden die Werte fur das komplexe Schermodul sepa-
riert nach Real- und Imaginarteil fur die einzelnen Frequenzen der Indenterfunktion
(siehe Tab. 3.3.1) aufgetragen. Hierbei wurden die Mittelwerte fur jede Frequenz
uber alle 16 ForceMaps gebildet. Auffallend ist hierbei der lineare Anstieg im Real-
teil, der dem Elastizitatsmodul entspricht. Wird der Mittelwert uber die Frequenzen
gebildet, so ergibt sich ein Wert von
G∗ = 3.99 · 103 + i · 1.34 · 102 (4.3)
Zu beachten ist hierbei der Mittelwert fur die komplexen Zahlen, da diese fur Fre-
quenzen unterhalb von 50 Hz negative Werte ergeben. Fur das Elastizitatsmodul
ergibt sich also G′ = 3.99 kPa.
34
4.2 Ergebnisse dynamische Messungen
Aus den Werten des komplexen Schermoduls wird der Verlustfaktors η mit η = G′′/G′
bestimmt. Die Werte fur Frequenzen kleiner als 50 Hz sind hierbei negativ. Dieses
schließt auf eine fehlerhafte Bestimmung der Phasenverschiebung, da eine negative
Phase einem Vorlauf der Auswirkung vor der angewandten Kraft entspricht.
Fur die Darstellung des Verlustfaktores werden fur diese Werte die positiven Zahlen-
werte der Imaginarteile verwendet, da negative Verlustmodule/-faktoren hier keinen
Sinn ergeben. Die invertierten Werte sind wieder eingekastet und haben keinen kau-
salen Zusammenhang mit dem Verlustfaktor.
25 50 75 100 125 1500
0.05
0.1
0.15
0.2
0.25
0.3
0.35
0.4
0.45
0.5
frequency f [Hz]
loss
tang
ent η
=G
"/G
Dipper
Abb. 4.2.3: Verlustfaktor bei einzelnen Frequenzen Dipper
Schließt man diese vier Werte aus, so ergibt sich fur die verbleibenden Frequenzen
ein Wert von η � 1 und daraus resultiert ein rein elastisches Verhalten der Zelllinie
Dipper im Frequenzbereich von 10− 150Hz.
35
4 Ergebnisse
Stan
Bei der Zelllinie Stan wurden 13 ForceMaps mit einer Auflosung von (11 · 12) auf-
genommen und wieder gemittelt uber alle Frequenzen der Real- und Imaginarteil
dargestellt:
0
−1
−2
−3
−4
−5
−6
−7
−8
G’’
0 25 50 75 100 125 1500
1
2
3
4
5
6
7
8
frequency f [Hz]
Stan
G’
Abb. 4.2.4: Realteil G′ und Imaginarteil G′′ des komplexen Schermodulsder Zelllinie Stan, y-Achsen in [kPa]
Hierbei ist wieder ein annahernd linearer Verlauf des Realteils G′ zu erkennen und
gleichzeitig sind alle komplexen Werte des Schermoduls G′′ im negativen Bereich. Es
scheint bei der Berechnung im Programm oder bei der Messung ein Fehler aufgetre-
ten zu sein. Betrachtet man den Verlauf der Werte von G′′, so lasst sich aufgrund der
Großenordnung wieder eine fehlerhafte Bestimmung der Phasenverschiebung vermu-
ten.
Wird fur die Bestimmung von G′ wieder G∗ gemittelt, erhalt man
G∗ = 4.09 · 103 − i · 2.60 · 103 (4.4)
und daraus resultiert G′ = 4.09 kPa fur das Elastizitatsmodul der Probenlinie Stan.
Mit dem berechneten komplexen Schermodul kann wieder der Verlustfaktor η dar-
gestellt werden. Bei G′′ wurden wieder die positiven Werte fur die Darstellung be-
nutzt.
36
4.2 Ergebnisse dynamische Messungen
0 50 100 1500
0.5
1
1.5
loss
tang
ent
η=G
"/G
’
frequenzy f [Hz]
Stan
Abb. 4.2.5: Verlustfaktor bei einzelnen Frequenzen Stan, komplexer Teilder Werte wurde mit (-1) multipliziert.
Mit den invertierten komplexen Anteilen ergibt sich ein Verlustfaktor, der im Bereich
großerer Frequenzen als 100 Hz großer als 1 ist und somit ein viskoseres Verhalten
bei hohere Frequenzen aufweist.
Liegen die bestimmten Werte fur die Elastizitaten in der Großenordnung von 0 −5 kPa, im Bereich plausibler Elastizitatswerte, zeigt jedoch ein direkter Vergleich
(Tab. 4.2.1) unterschiedlich starke Abweichungen zwischen statischen und dynami-
schen Elastizitatswerten.
Tab. 4.2.1: Vergleich der statisch und dynamisch bestimmten Elasti-zitatsmodule der beiden Zelllinien Dipper und Stan.
Zellname E [kPa] FWHM [kPa] G′ [kPa] Abw. zw. E&G′
Dipper 4,77 5,71 3,99 -16%
Stan 2,00 5,26 4,09 +105%
Die starken Abweichung zwischen elastischen und dynamisch bestimmten Elasti-
zitatswerten sowie die negativen Werte der Verlustmodule sind an dieser Stelle nicht
zu erklaren und bedurfen einer tieferen Analyse der Berechnung mittels CalcKompMod
und weiteren Messungen an einzelnen Proben. Aufgrund der Abweichung und den
Schwankungen der Messwerte wird auf den Fit des Modells der strukturellen Damp-
fung hier nicht weiter eingegangen.
37
4 Ergebnisse
Vergleich realer- und imaginarer Komponente der ’Gsterndaten’ Fur eine ge-
nauere Analyse und eine Ubersicht der berechneten Werte des komplexen Schermo-
duls (Gsterndaten) konnen Anhand der Ergebnisse der Zelllinie Dipper die Vertei-
lungen der Real- und Imaginarteile getrennt betrachtet werden.
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 200
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
G’
occu
rren
ce
Dipper
(a) G′ in kPa, Zelllinie Dipper
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 200
500
1000
1500
2000
2500
3000
G’’
Dipper
occu
rren
ce
(b) G′′ in kPa, Zelllinie Dipper
Abb. 4.2.6: Ubersicht der (a) Real- und (b) Imaginarteile der ZelllinieDipper. Aufgetragen ist die relative Haufigkeit der berechneten Werte auf-geteilt in Boxen der Breite mit 2kPa und der Farbcodierung fur die einzelnenFrequenzen fi der Indenterfunktion (s. Tab. 3.3.1).
38
4.2 Ergebnisse dynamische Messungen
Dies dient auch dazu um Ruckschlusse auf die Auswirkung der einzelnen Frequenzen
innerhalb der Messung zu erhalten.
Die ersten und letzten Boxen enthalten weiterhin auch alle Werte die jeweils außer-
halb des Intervalls von [0; 20] kPa liegen, somit auch negative. Hierbei ist die hohe
Anzahl der Werte fur x ≤ 0 kPa bei der Frequenz f6 = 75 Hz zu erwahnen. Bei
kleineren Frequenzen uberwiegen niedrigere Elastizitatsmodule und fur hohere Fre-
quenzen erhalt man eine Verschiebung zu großeren E-Modulen.
Die Abbildung 4.2.6 (b) zeigt den Imaginarteil des komplexen Schermoduls G′′ und
weist kleine Werte bei niedrigen Frequenzen auf. Lediglich fur Frequenzen ab 100
Hertz ergeben sich Werte großer als 2 kPa. An dieser Stelle wird bei der Zelllinie
Stan auf G′ und die komplett negativen Werte G′′ nicht weiter eingegangen. Fur
eine weitere Analyse empfehlen sich weitere Messungen einzelner ForceMaps und
die dynamische Auswertung um eine genauere Aussage der Zelleigenschaften zu er-
halten.
Auch eine Analyse der Phasenverschiebung die wahrend der Messroutine automa-
tisch erfasst wird muss eventuell noch weiter optimiert werden um eine qualita-
tiv bessere Aussage uber die imaginare Komponente des Schermoduls treffen zu
konnen.
39
4 Ergebnisse
4.3 Vergleichende Messwerte
Die folgenden Tabellen beinhalten Messwerte vorheriger Messungen die fur den Ver-
gleich der berechneten Werte herangezogen werden.
Tab. 4.3.1: Messwerte (Gauss-Fit der Histogramme) aufgenommen von Ta-mara Munnich [41]. TMEM43-Werte ausgeklammert, da die Beschreibungmittels Gauss-Fit nicht sinnvoll ist.
Mutation Anzahl Zellen E [kPa] FWHM [kPa]
keine 45 3,0 4,2keine 25 2,0 3,1PLB 12 2,1 2,8CGD 14 2,3 6,4iDCM 32 5,5 7,9OI 36 3,2 5,2TMEM43 34 ( 2,5 ) (22,2 )Lamin 12 2,3 3,0
Tab. 4.3.2: Messwerte (Gauss-Fit der Histogramme) aufgenommen vonAnn-Christin Moritzer [42]
Mutation Anzahl Zellen E [kPa] FWHM [kPa]
Kontrolle 30 2,46 1,76Lamin (p.R471H) 45 5,52 4,30Lamin (R321X) 40 4,55 2,83Lamin (p.R216C) 28 2,82 2,42
Tab. 4.3.3: Messwerte (dynamische Bestimmung des Elastizitatsmoduls)aufgenommen von Jonathan Schroder [26]
Zellname ForceMap Mutation E [kPa]
Simba 2 2 Kontrolle 56,43 Kontrolle 41,14 Kontrolle 4,85 Kontrolle 5,1
Timon 2 Kontrolle 2,2
Die zuvor aufgenommenen Werte der statischen Messungen liegen alle im Bereich
von 1 bia 10 kPa und auch drei der dynamisch bestimmten Elastizitatswerte liegen
in diesem, der mit Zellelastizitaten ubereinstimmt (vgl. 2.2). Die vorliegenden Blind-
proben konnten nun graphisch mit den Werten der Lamin Mutationen von A.-Ch.
Moritzer verglichen werden.
40
4.3 Vergleichende Messwerte
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
2.34 kPa
5.85 kPa
(a) Ford (b) Kontrolle [42]
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
4.77 kPa
(c) Dipper (d) Lamin (R321X)-Mutation [42]
0 5 10 15 200
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
elastic modulus [kPa]
prob
abili
ty [1
/kP
a]
Fit
2.00 kPa
(e) Stan (f) Lamin (p.R216C)-Mutation [42]
Abb. 4.3.1: Direkter Vergleich der vermessenen Blindproben mit den Mu-tationen vorheriger Messungen von A.-Ch. Moritzer [42].
41
4 Ergebnisse
4.4 Disskussion und Fehlerbetrachtung
Es konnten somit mit der statischen Messmethode des Elastizitatsmoduls vergleich-
bare Ergebnisse erzielt und den Blindproben erfolgreich eine Lamin-Mutation zuge-
wiesen werden. Bei der dynamischen Messmethode treten noch Probleme bei der
Bestimmung der Phasenverschiebung und den daraus resultierenden Werten des
komplexen Schermoduls auf.
Beginnend mit der statischen Bestimmung des Elastizitatsmoduls sind zunachst ver-
schiedene Faktoren zu berucksichtigen. Bei der Berechnung des Elastizitatsmoduls
wird die benutzte pyramidenformige Cantilever Spitze mit einem Kegel angenahert.
Die Bestimmung des halben Offnungswinkels erfolgte nach einer Konstruktion eines
Spitzenmodells in einem CAD Programm. Die Einbindung fur beliebige Cantilever
Geometrien war an dieser Stelle in IGOR nicht moglich. Die Anderung des Wertes
des Offnungswinkels fur die Elastizitat geht mit tan(α) ein und sollte daher noch
genauer bestimmt werden.
Die Datenaufnahme der einzelnen Einzel-Kraft-Kurven weist (wie in Abb. 2.3.1 zu
sehen) Abweichungen von der voreingestellten Triggerkraft von 2 nN auf, was in
der automatischen Bestimmung nicht weiter kontrolliert wird. Hierfur konnte eine
MatLab Routine eingebaut werden, die zunachst Auffalligkeiten im Kraftverlauf
anmerkt und nach einer Benutzerkontrolle verlangt.
Die verwendeten Zelllinien weisen neben dem unterschiedlichen Wachstumsverhalten
auch optische Unterschiede innerhalb der Zelllinie auf (Große, Form vgl. Abb. A.1.1).
Am auffalligsten ist ein Problem innerhalb der Zelllinie Ford (geringste Messanzahl)
aufgetreten, bei dem sich einzelne Zellen nach einer, zu Test-/Kontrollzwecken gefah-
renen, Einzelkraftkurve vollstandig zuruckgezogen haben und eine neue Zelle anvi-
siert werden musste. Die Passagenzahl beschrankt sich auf kleine Werte, jedoch muss
an dieser Stelle die Selektion bei jedem Trypsinierungs-Vorgang erwahnt werden.
Abschließend mit der dynamischen Bestimmung der Elastizitatswerte konnten Mes-
sungen erfolgreich ausgewertet werden und die Großenordnung von den zuvor sta-
tisch bestimmen Werten eingehalten werden. Hierbei tauchen allerdings noch Fehler
auf (Bsp. negative G”), deren Herkunft wahrend der Berechnung noch nicht genauer
analysiert werden konnte. Fur eine genauere Auswertung sind weiterhin mehrfache
Messungen erforderlich (Stichprobenzahl hier 16 und 13) um auch eventuelle Feh-
ler einzelner Messungen aufzudecken und ausschließen zu konnen. Der vorhandene
MatLab Code muss folglich weiterhin optimiert und an anderen Zelllinien erprobt
werden, um genauere Aussagen uber die mechanischen Eigenschaften von Zellen
treffen zu konnen.
42
5 Zusammenfassung und Ausblick
Die gesammelten Daten statischer Messungen der Blindproben ergeben vergleich-
bare Ergebnisse, die eine direkte Zuweisung der Mutation erlauben. Fur eine dyna-
mische Messung treten noch Fehler in der Bestimmung des Elastizitatsmoduls auf,
deren Herkunft wahrend der Berechnung noch nicht weiter analysiert werden konn-
te. Hierfur ist eine genauere Analyse der Auswertungsroutine erforderlich, die fur
folgende Messungen weitere Moglichkeiten der Optimierung eroffnen.
Vergleichend mit den Werten aus Tab. 4.3.2 konnen drei der vier Zelllinien Muta-
tionen zugewiesen werden. Die vermessenen Blindprobe Ford ist hierbei wahrschein-
lich die Kontrolllinie, die trotz der geringen Stichprobengroße eine bimodale Vertei-
lung wie bei den Messungen von Ann-Christin Moritzer aufweist. Der Zelllinie Dip-
per wird die Lamin-Mutation (R321X) und der Zelllinie Stan die Lamin-Mutation
(p.R216C) zugeordnet.
Somit eignet sich das Rasterkraftmikroskop neben der Oberflachenanalyse gut fur
die Bestimmung von mechanischen und rheologischen Eigenschaften einzelner Zellli-
nien mit unterschiedlichen Mutationen. Fur einzelne Krankheiten, wie zum Beispiel
der hier behandelten ARVC, ausgelost durch Gen-Mutationen konnen somit Un-
terschiede in den mechanische Eigenschaften fur einzelne Mutationen nachgewiesen
werden.
Ausblick Werden hier zunachst statische und dynamische Messungen separat durch-
gefuhrt ist es theoretisch auch moglich, das Hertz-Modell an den Hinweg der Zeit-
Auslenkungs-Kurve (Abb. 3.3.1) bei der dynamischen Messmethode zu fitten. Hierfur
mussen Programm- und Speicher-Parameter auswertet werden und die Messzeit bei-
der Methoden kann erheblich verkurzt werden.
Auch eine Kontrolle der erreichten Triggerkrafte, sowie Auffalligkeiten wie Kurven-
abrisse oder Sprungstellen konnten in der MatLab-Routine noch eingebaut werden.
Die Programmerweiterungen der Fa. Asylum Research fur das MFP-3D-BIO� in
IGOR erlauben mit der Funktion region of interest eine Auswahl des Messbereichs
im Live Bild der Kamera, die automatisch angefahren und vermessen wird und er-
leichtern das Positionieren des Zellkerns unter dem Cantilever erheblich.
43
5 Zusammenfassung
Schlussendlich konnen noch Uberlagerungen der aufgenommenen Elastizitatswerte
mit den Bildern/ForceMaps durchgefuhrt werden um die berechneten Daten auf
einzelne Bereiche ruckschließen zu konnen.
44
A Anhang
2
3
4
5
6
7
89
10-12
2
3
4
5
6
7
89
10-11
Met
er /
sqrt
(H
z)
8 910 kHz
2 3 4 5 6 7 8 9100 kHz
2 3
Abb. A.0.1: Doppelt logarithmisch Aufgetragen ist die Frequenz gegen dieAmplitude: Thermisches Rauschspektrum Bruker DNP-10 Lever D aufge-nommen in Luft. Im roten Intervall (Zoom-Center) erfolgt der Lorentz-Fitder Grundfrequenz (blaue Kurve). Zu sehen ist außerdem die 1. und 2. har-monische Anregungsfrequenz.
HeaterLiveGraph
Abb. A.0.2: Aufgenommer Temperaturverlauf uber den gesamten Mess-zeitraum einer Probe (Dipper 1, 140µL, 20 ForceMaps) am 07.03.2016
45
A Anhang
A.1 Abkurzungsverzeichnis
AFM atomic force microscopy - Rasterkraftmikroskop
ARVC Arrhythmogene rechtsventrikulare Kardiomyopathie
FWHM full width at half maximum - Halbwertsbreite
ROI region of interest - Live Bereichsauswahl
SCD sudden cardiac death - plotzlicher Herztod
SICM scanning ion cunductive microscope - Rasterionenleitfahigkeitsmikroskop
SLD superluminescent diode - Superlumineszenzdiode
SNOM scanning nearfield optical microscopy - optische Rasternahfeldmikroskop
STM scanning tunneling microscopy - Rastertunnelmikroskop
46
A.1 Abkurzungsverzeichnis
(a) Dipper
(b) Stan
(c) Wendy
(d) Ford
Abb. A.1.1: Direkter optischer Vergleich der einzelnen Zelllinien (erstelltmit Connect.m A.3.2)
47
A Anhang
A.2 Losung der Langevin Gleichung
Die Langevin Gleichung fur einen gedampften eindimensionalen harmonischen Os-
zillator mit erzwungener Schwingung gilt [16]:
d2
dt2= 2α
dq
dt+ ω2
0 q =F0
meffei ω t (A.1)
Hierbei beschreibt α die Dampfungskonstante, ω die Anregungsfrequenz, ω0 die Re-
sonanzfrequenz und F0 ist die externe Kraftanregung.
Fur eine Dampfung (2α� ω0) und ω ≈ ω0 ist die Losung stationarer Schwingungen
gegeben durch ein Lorentzprofil:
q(t) =F0
2meff ω√
(ω0 − ω)2 + α2
· cos (ω t+ φ) (A.2)
und dem Phasenwinkel φ = arctan(
αωω2−ω2
0
). Mit dem Gutefaktor Q = ω0
α und der
Amplitude A0 ist die Losung nach Fourier-Transformation im Frequenzraum:
q (ω)2 =A2
0 ω20(
ω20 − ω2
)2+(ω ω0Q
)2 (A.3)
Die Integration der Losung (A.3) im Frequenzraum(∫∞
0 q (ω)2 dω)
liefert die mittle-
re quadratische Auslenkung 〈q2〉. Hierbei sind die Fitparameter an das Lorentzprofil
bei der Eigenfrequenz (vgl. Abb. A.0.1): Q,ω0 undA0. Die Fluktuationen ergeben
sich durch die mittlere quadratische Auslenkung in Volt multipliziert mit dem Um-
rechnungsfaktor InvOLS und einem Korrekturfaktor χ ' 1 fur InvOLS, der das
Verhaltnis des Rauschens zwischen frei schwingendem Cantilever zum Cantilever im
Kontakt fur verschiedene Laserspot-Großen beschreibt1 [17].
〈q2〉 = 〈δV 2〉χ2InvOLS2 (A.4)
1Darstellung verschiedener Werte fur χ gegeben durch die”Equation Card“von Asylum Research:
https://www.asylumresearch.com/Applications/EquationCard.pdf
48
A.3 MatLab Scripte
A.3 MatLab Scripte
A.3.1 Messtage/Zelllinien zuweisen
Messungen.m
1 % Zuweisung der Messtage ( s t a t i s c h ) zu den Z e l l l i n i e n
2 % g l o b a l ” Z e l l l i n i e ” ; 2x1 Ce l l mit ”Name” in {1 ,1} und
Spa l tenvektor mit
3 % Messtagen in {2 ,1}4 g l o b a l Dipper ;
5 g l o b a l Stan ;
6 g l o b a l Wendy ;
7 g l o b a l Ford ;
8 Dipper1 =[20160225 ;20160307 ;20160308 ] ; %20160225 nur b i s
ForceMap 11
9 Dipper2 = [ ] ;
10 Dipper3 = [ ] ;
11 Dipper4 = [ ] ;
12 Dipper5 = [ ] ;
13 Stan1 =[20160216 ] ;
14 Stan2 =[20160225 ] ; %20160225 nur ab ForceMap 12
15 Wendy1=[20160229 ;20160301 ] ;
16 Wendy2=[20160223 ] ;
17 Wendy3 = [ ] ;
18 Wendy4 = [ ] ;
19 Wendy5 = [ ] ;
20 Ford1 = [ ] ;
21 Ford2 =[20160414 ] ;
22 Ford3 =[20160404 ;20160405 ] ;
23 Dipper={ ’ Dipper ’ ; [ Dipper1 ; Dipper2 ; Dipper3 ; Dipper4 ; Dipper5 ] } ;
24 Stan={ ’ Stan ’ ; [ Stan1 ; Stan2 ] } ;
25 Wendy={ ’Wendy ’ ; [ Wendy1 ; Wendy2 ; Wendy3 ; Wendy4 ; Wendy5 ] } ;
26 Ford={ ’ Ford ’ ; [ Ford1 ; Ford2 ; Ford3 ] } ;
49
A Anhang
A.3.2 Optische Kontrolle
Connect.m
1 c l e a r
2 %% Text in Koordinatensystem erzeugen
3 t = text ( . 0 5 , . 1 , ’ 25 \mu m’ , ’ FontSize ’ ,20 , ’ FontWeight ’ , ’
normal ’ ) ;
4 F = getframe ( gca , [ 2 1 20 77 3 0 ] ) ; % Text spe i che rn
5 c l o s e
6 % Ebene in RGB−Bi ld auswaehlen
7 c = rgb2ind (F . cdata , 2 ) ; % und Binae rb i ld erzeugen
8 % Ort der schwarzen P ixe l e i n l e s e n ( schwarz g l e i c h 0) :
9 [ i , j ] = f i n d ( c == 0) ;
10 I =[ i , j ] ;
11
12 %% Bi lde r vor und nach der Messung e i n l e s e n
13 % Name Fmp{b , a }0000 . png gL=#Z i f f e r n in Dateiname
14 gL=4;
15 Max=length ( d i r ( [ ’Fmp ’ ’ * . png ’ ] ) ) /2 ;
16 f o r i =0:Max
17 t ry
18 be f o r e=imread ( [ ’Fmpb ’ [ repmat ( ’ 0 ’ , 1 , gL−l ength ( num2str ( i )
) ) num2str ( i ) ] ’ . png ’ ] ) ;
19 a f t e r=imread ( [ ’Fmpa ’ [ repmat ( ’ 0 ’ , 1 , gL−l ength ( num2str ( i ) )
) num2str ( i ) ] ’ . png ’ ] ) ;
20 comp = [ be f o r e ( 2 0 : 4 9 6 , 3 9 : 7 4 5 , : ) , a f t e r ( 2 0 : 4 9 6 , 3 9 : 7 4 5 , : ) ] ;
% zusammenfuegen , IGOR Skala abgeschn i t t en
21 comp ( 4 4 0 : 4 4 8 , 1 2 9 5 : 1 3 7 4 , : ) =255; % s c a l e b a r 79px 25 \mu m
22 % Skala und Text in comp e in fuegen
23 f o r x=1: s i z e ( I , 1 ) ;
24 comp(405+ I (x , 1 ) ,1296+ I (x , 2 ) , : ) =255;
25 end
26 image (comp)
27 ausgabe =[ ’Comp ’ [ repmat ( ’ 0 ’ , 1 , gL−l ength ( num2str ( i ) ) )
num2str ( i ) ] ’ . png ’ ] ; % Speichername erzeugen
28 imwrite (comp , ausgabe ) ; % Ausgabe ’Comp0000 . png ’
29 end
30 end
50
A.3 MatLab Scripte
A.3.3 Zelllinie Auswerten
Zelllinie.m
1 f unc t i on [ Auswertung]= Z e l l l i n i e ( )
2 % Auswertung e i n e r Z e l l l i n i e {Dipper , Stan , Wendy , Ford}3 % Messtage , Z e l l l i n i e aus Messungen .m; E in l e s en a l l e r
4 % E l a s t i z i t a e t s w e r t e aus den . txt Dateien
5 c l e a r ;
6 run Messungen ;
7 s t a r t F o l d e r = cd ;
8 n he a de r l i n e s = 2 ;
9 hold o f f ;
10
11 %% Ein l e s en der Z e l l l i n i e und f e s t l e g e n der x−Bere iche im
Histogramm
12
13 Name = input ( ’ Z e l l l i n i e ( Dipper/Stan/Wendy/Ford ) : ’ ) ;
14 s t r i n g = [Name{ 1 , 1 } ] ; % Z e l l l i n i e
15 nums = [Name{ 2 , 1 } ] ; % Messtage
16
17 Range = input ( ’x−Range o f Histogram x=[0 ,R ] [ kPa ] . Set R=’ ) ;
18
19 [ l i n e s columns ]= s i z e ( Range ) ;
20 i f l i n e s==1 && columns==1;
21 Range=[Range ] ;
22 e l s e i f l i n e s >=1 && columns==1;
23 Range=s o r t ( Range ) ’ ;
24 e l s e i f l i n e s >=1 && columns>=1;
25 Range=s o r t ( reshape ( Range , 1 , l i n e s *columns ) ) ;
26 e l s e
27 di sp ( ’ bad input ’ )
28 end
29
30 %% Histogramm a l l e r Daten e i n e r Z e l l l i n i e
31
32 f o r j =1: l ength ( Range ) ;
33 CountZel len =1;
34 range=Range (1 , j ) ;
35 D= [ ] ; % I n d i z i e r u n g Datenvektor
36 DataPath = ’Z :\ J u l i u s \ ’ ;
51
A Anhang
37 f o r k=1: l ength (Name{2 ,1})
38 cd ( [ DataPath num2str (nums(k , 1 ) ) ] ) ;
39 % ’FMxyE1F. txt ’ mit gL=#Z i f f e r n xy in Dateiname
40 gL=2;
41 t ry
42 Content=d i r ( [ ’FM’ ’ * . tx t ’ ] ) ;
43 Ende=Content ( end , 1 ) . name ( 3 : 4 ) ; %l e t z t e r Wert xy
im a k t u e l l e n Ordner
44 catch
45 e r r o r ( ’ Check f i l e s in c u r r e n t f o l d e r ’ )
46 end
47
48 i f nums(k , 1 ) ==20160225 && strcmp ( s t r i ng , ’ Dipper ’ ) %
Wechsel der Probe innerha lb e i n e s Messtages ,
b e l i e b i g e rwe i t e rba r
49 Min=0;
50 Max=11;
51 e l s e i f nums(k , 1 ) ==20160225 && strcmp ( s t r i ng , ’ Stan ’ )
52 Min=12;
53 Max=st r2doub l e ( Ende ) ;
54 e l s e
55 Min=0;
56 Max=st r2doub l e ( Ende ) ;
57 end
58
59 f o r l=Min :Max
60 t ry
61 f i l e=importdata ( [ ’FM’ [ repmat ( ’ 0 ’ , 1 , gL−l ength ( num2str ( l ) ) ) num2str ( l ) ] ’E1F . txt ’
] , ’ \ t ’ , nh e ad e r l i n e s ) ;
62 % automatisch Daten e i n l e s e n
63 [ L ines Columns]= s i z e ( f i l e . data ) ;
64 d i s c=reshape ( f i l e . data , L ines *Columns , 1 ) ;
65 % Spal tenvektor
66 D=[D; d i s c ] ; % Al l e Werte e in fuegen
67 CountZel len=CountZel len +1;
68 end
69 end
70 end
71
52
A.3 MatLab Scripte
72
73 bin =0: range *10 : range *1000 ;
74 abundance=h i s t (D, bin ) ;
75 binkPa =0:( range /100) : range ;
76
77 bar ( binkPa , abundance ) ; %Histogramm mit a b s o l u t e r Haeu f i gke i t
78
79 a l l=h i s t (D, bin ) ;
80 a l l=a l l ( 1 : 1 0 0 ) ;
81
82 a l lN=a l l /sum( a l l ) ;
83 binkPa =0:( range /100) : range−(range /100) ; %Werteueberhang
84
85 %% Histogramm mit r e l a t i v e r Haeu f i gke i t
86 bar ( binkPa , al lN , ’ r ’ )
87
88 x l a b e l ( ’ e l a s t i c modulus [ kPa ] ’ , ’ FontSize ’ ,20) %
E l a s t i z i t a e t s m o d u l
89 y l a b e l ( ’ p r o b a b i l i t y [ 1/ kPa ] ’ , ’ FontSize ’ ,20) %r e l .
Haeu f i gke i t
90 s e t ( gca , ’ FontSize ’ ,20 , ’ TickDir ’ , ’Out ’ )
91 xmin=0; ymin=0;
92 xmax=range ; ymax=0.1;
93 a x i s ( [ xmin xmax ymin ymax ] )
94 box o f f
95
96 save f i l ename = [ s t r i n g ’ H i s t ’ num2str ( range ) ] ;
97 s a v e f i l e n a m e f i t = [ s t r i n g ’ H i s t f i t ’ num2str ( range ) ] ;
98 savepath = ’Z :\ Hist \ ’ ;
99 cd ( savepath )
100
101 saveas ( gcf , save f i l ename , ’ eps ’ ) % Histogramm spe i che rn
102
103 %% D e f i n i t i o n des F i t typs und der K o e f f i z i e n t e n
104
105 opt ions=f i t o p t i o n s ( ’ Method ’ , ’ Nonl inearLeastSquares ’ , . . .
106 ’ Robust ’ , ’ on ’ , ’ Algorithm ’ , ’ Trust−Region ’ , . . .
107 ’ MaxFunEvals ’ ,5000) ;
108 opt ions ;
109
53
A Anhang
110
111
112 i f strcmp ( s t r i ng , ’ Dipper ’ )
113 x=7; %f i t r a n g e
114 method=’ gauss1 ’ ;
115 opt ions . Lower=[− I n f 4 −I n f ] ;
116 opt ions . Upper=[ I n f 7 I n f ] ;
117 e l s e i f strcmp ( s t r i ng , ’ Stan ’ )
118 x=5; %f i t r a n g e
119 method=’ gauss1 ’ ;
120 opt ions . Lower=[− I n f 2 −I n f ] ;
121 opt ions . Upper=[ I n f 7 I n f ] ;
122 e l s e i f strcmp ( s t r i ng , ’Wendy ’ )
123 x=7; %f i t r a n g e
124 method=’ gauss3 ’ ;
125 opt ions . Lower=[0 0 0 0 2 0 0 3 .5 0 ] ;
126 opt ions . Upper=[ I n f 2 I n f I n f 3 . 5 I n f I n f 7 I n f ] ;
127 e l s e i f strcmp ( s t r i ng , ’ Ford ’ )
128 x=10;
129 method=’ gauss2 ’ ;
130 opt ions . Lower=[− I n f 0 −I n f −I n f 4 . 5 −I n f ] ;
131 opt ions . Upper=[ I n f 4 I n f I n f 10 I n f ] ;
132 end
133
134 %% Fit
135
136 [ cfun , gof , output ]= f i t ( binkPa ( 2 : ( x /0 . 2 ) ) ’ , a l lN ( 2 : ( x /0 . 2 ) ) ’ ,
method , opt ions ) ;
137
138 hold on
139 h=p lo t ( cfun , ’ b lue ’ ) ; % Achsenbeschr i f tung ueber s chr i eben
140 s e t (h , ’ LineWidth ’ ,2 , ’ DisplayName ’ , ’ F i t ’ ) ;
141 x l a b e l ( ’ e l a s t i c modulus [ kPa ] ’ , ’ FontSize ’ ,20)
142 y l a b e l ( ’ p r o b a b i l i t y [ 1/ kPa ] ’ , ’ FontSize ’ ,20)
143 s e t ( gca , ’ FontSize ’ ,20 , ’ TickDir ’ , ’Out ’ )
144 cd ( savepath )
145
146 %% Anmerkung an Fit−Peaks
147 % p o s i t i o n =[x y width he ight ] ;
148 more=get ( gca , ’ Po s i t i on ’ ) ;
54
A.3 MatLab Scripte
149 % r e l . E inhe i ten konve r t i e r en
150 convx=more (1 , 3 ) / range ;
151 convy=more (1 , 4 ) /ymax ;
152 cente r = [ ] ; maxvar={}; percent =1.5 ; upset =1.1 ;
153
154 f o r d=1: s s c a n f ( method , ’%*5c%d ’ )
155 cvar = [ ’ c fun . b ’ i n t 2 s t r (d) ] ; % Fit−Zentrum
156 hvar = [ ’ c fun . a ’ i n t 2 s t r (d) ] ; % Fit−Hoehe Max be i exp (0 )
=1
157 cente r (1 , d )=eva l ( cvar ) ; % spe i che rn in Matrix
158 cente r (2 , d )=eva l ( hvar ) ;
159 cente r (3 , d )=gof . r square ;
160 maxvar {1 ,d}=[num2str ( c en t e r (1 , d ) , ’ %.2 f ’ ) ’ kPa ’ ] ; %
Konstrukt f u e r ’ textarrow ’ Anmerkung
161 maxvar {2 ,d}=[num2str ( go f . rsquare , ’ %.2 f ’ ) ]
162
163 annotat ion ( ’ textarrow ’ , . . .
164 [ more (1 , 1 )+cente r (1 , d) *convx* percent more (1 , 1 )+
cente r (1 , d ) *convx ] , . . .
165 [ more (1 , 2 ) *upset+cente r (2 , d ) *convy* percent more
(1 , 2 ) *upset+cente r (2 , d ) *convy ] , . . .
166 ’ S t r ing ’ , maxvar {1 ,d} , ’ TextRotation ’ ,0 , ’
Vert i ca lAl ignment ’ , ’ bottom ’ , ’ FontSize ’ ,16) ;
167
168 end
169
170 %% Graf ikausgabe mit Gauss Peaks
171 saveas ( gcf , s a v e f i l e n a m e f i t , ’ eps ’ )
172 end
173
174 %% Parameter spe i che rn
175 name=[ s t r i n g ’ . txt ’ ] ;
176 f i d=fopen (name , ’w ’ ) ;
177 f p r i n t f ( f i d , ’%−8s % 6s , % 8 s % 4 . f , % 12 s %6. f \ r \n ’ , ’Name =
’ , s t r i ng , ’# Z e l l e n =’ , CountZellen , ’# Messwerte =’ ,
l ength (D) ) ;
178 f c l o s e ( f i d ) ;
179 system ( ’ copy Dipper . txt+Stan . txt+Wendy . txt+Ford . txt a l l . tx t ’
) ;
180 cd ( s t a r t F o l d e r )
55
A Anhang
181 save ( ’ t e s t . mat ’ ) % A r b e i t s s p e i c h e r s i c h e r n
182 c l e a r
183 end
56
A.3 MatLab Scripte
A.3.4 Anweisung CalcKompMod von J. Schroder [26]
CalcKompMod.m
1 CalcKompMod ( 1 8 , . . . %Anzahl Korrekturkurven
2 [ 1 0 , 2 0 , 3 0 , 4 0 , 5 0 , 7 5 , 1 0 0 , 1 2 5 , 1 5 0 ] , . . . %Frequenzen
3 [ 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 , 0 . 5 ] , . . . %Ze i ten
4 −1.9*10ˆ−6 , . . . %Kontakthoehe
5 ’ s topLineIdx ’ ,10 , ’ s topIdx ’ , 1 1 , . . . %ForceMap Groesse
6 ’ startMapIdx ’ ,0 , ’ stopMapIdx ’ , 1 2 , . . . %ForceMap Anzahl
7 ’ nu ldur f ront ’ , 1 . 5 , ’ b0 f l a g ’ , 0 ) ; %Parameter , ’ b0 f lag ’
l o g i s c h e r Operator f u e r HDD
57
A Anhang
A.3.5 Analyse der Gsterndaten
GsternAnalyse.m
1 % RE=r e a l ( Gsterndaten ( l ineIDx , pointIdx , f reqIdx , mapIdx ) )
2 % h=bar (RE*1e−3 , ’b ’ ) %konv . in \ s i {\ k i l o }3 % s e t (h , ’ FaceColor ’ , ’ none ’ )
4
5 ALL= [ ] ;
6 MWF= [ ] ;
7 Range=20;
8 x=0:Range *100 : Range *1000 ;
9 xkPa=0:(Range /10) : Range ; %Aufte i lung mit Bre i t e 2 f u e r
b e s s e r e Uebers i cht
10
11 f o r j =1: s i z e ( Gsterndaten , 3 ) % ueber a l l e Frequenzen
12 RE = r e a l ( Gsterndaten ( : , : , j , : ) ) ;
13 [ l i n e s columns ]= s i z e (RE) ;
14 D = reshape (RE, l i n e s *columns , 1 ) ; % Daten der R e a l t e i l e
15 MW = median ( reshape (RE, l i n e s *columns , 1 ) *1e−3) ; % MW
a l l e r Daten
16 MWF( j , 1 ) = MW;
17 ALL = [ALL,D ] ;
18 end
19 MWF % Ausgabe Vektor mit Mit te lwer te j e Frequenz
20 % s i z e (MWF)=s i z e ( f r e q )= 9 1
21
22 abundance=h i s t (ALL, x ) ;
23 h=bar (xkPa , abundance ) ;
24 % s e t (h , ’ FaceColor ’ , ’ none ’ ) ;
25 s e t ( gca , ’ FontSize ’ ,12 , ’ TickDir ’ , ’Out ’ ) ;
26 x l a b e l ( ’E [ kPa ] ’ , ’ FontSize ’ ,12) ;
27 y l a b e l ( ’ abs . Haeu f i gke i t ’ , ’ FontSize ’ ,12) ;
28 box o f f ;
29 g r id on ;
30 a x i s ([−1 21 0 1600 ] )
31 % T i t e l :
32 % t i t l e ( ’ Dipper ’ , ’ FontSize ’ , 1 2 ) ;
33 %
34 % t i t l e ( ’ Stan ’ , ’ FontSize ’ , 1 2 ) ;
58
Abbildungsverzeichnis
2.1.1 Aufbau des Rasterkraftmikroskopes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.1.2 Kraftauslenkung Cantilever . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2.1.3 Bestimmung OLS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.3.1 Hertz Fit an Kraft-Distanz-Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.3.2 Ubersicht Datenaufnahme bei statischer Messmethode . . . . . . . . 11
2.5.1 Schematischer Aufbau Zellkern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.1.1 Rasterkraftmikroskop Asylum MFP-3D-Bio� . . . . . . . . . . . . . 15
3.1.2 Messaufbau Rasterkraftmikroskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.1.3 Phasenkontrastbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.4 REM-Bild Cantilever . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.5 Spitzengeometrie DNP-10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3.3.1 Dynamische Messung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.4.1 Schraubkappe T-Flasche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.0.1 Direkter Vergleich der vier Zelllinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4.0.2 Vollstandiges Histogramm im Bereich bis 50kPa . . . . . . . . . . . . 28
4.1.1 Einzelpeak Verteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
4.1.2 Drei Peaks innerhalb der Elastizitatswerte bei Wendy . . . . . . . . 30
4.1.3 Zwei Peaks innerhalb der Elastizitatswerte bei Ford . . . . . . . . . 31
4.2.1 Extrapolation Widerstandsfaktor b (h0) . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4.2.2 Komplexe Schermodul Dipper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
4.2.3 Verlustfaktor η Dipper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
4.2.4 Komplexe Schermodul Stan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
4.2.5 Verlustfaktor η Stan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
4.2.6 Vergleich der absoluten Haufigkeiten von G′&G′′ je Frequenz fi Hz . 38
4.3.1 Vergleich untersuchte Zelllinien mit vorherigen Messungen . . . . . . 41
A.0.1Thermisches Rauschspektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
A.0.2Temperaturverlauf wahrend der Messung . . . . . . . . . . . . . . . 45
A.1.1Ubersicht Zelllinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
59
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
3.1.1 Cantilever Spezifikationen und Fit Parameter . . . . . . . . . . . . . 18
3.3.1 Indenter Funktion dynamische Messung . . . . . . . . . . . . . . . . 21
4.0.1 Zelllinie Umbenennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
4.0.2 Anzahl der statischen Elastizitatsmessungen . . . . . . . . . . . . . . 27
4.1.1 Koeffizienten bei Fit Dipper und Stan . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
4.1.2 Wendy Fit Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.1.3 Ford Fit Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4.1.4 Ubersicht der Elastizitatswerte (statisch) . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4.2.1 Vergleich statische und dynamische Ergebnisse . . . . . . . . . . . . 37
4.3.1 Messwerte (statisch) Tamara Munnich [41] . . . . . . . . . . . . . . . 40
4.3.2 Messwerte (statisch) Ann-Christin Moritzer [42] . . . . . . . . . . . 40
4.3.3 Messwerte (dynamisch) Jonathan Schroder [26] . . . . . . . . . . . . 40
60
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64
Eidesstattliche Versicherung
Ich, Julius Hillebrenner, versichere hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende
Bachelorarbeit mit dem Titel”Rasterkraftmikroskopische Elastizitatsmessungen an
Zellkernen“ selbststandig und ohne unzulassige fremde Hilfe erbracht habe. Ich habe
keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt, sowie wortliche
und sinngemaße Zitate kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in gleicher oder ahnlicher
Form noch keiner Prufungsbehorde vorgelegen.
Ort, Datum Unterschrift
Danksagung
Zu guter Letzt mochte ich mich noch bei verschiedenen Personen fur Ihre Un-
terstutzung wahrend des Verlaufs meiner Bachelorarbeit bedanken. Die freundliche
Aufnahme in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. D. Anselmetti ergab eine gute Grund-
lage fur angenehmes Arbeiten.
Fur die Einarbeitung am Asylum, viele hilfreiche Tipps, die Probenbeschaffung und
die Betreuung wahrend der gesamten Zeitspanne bedanke ich mich bei Dr. V. Wal-
horn.
Die vier Zelllinien wurden im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen
kultiviert, per Fahrdienst geliefert und stammen von der Arbeitsgruppe von Peter
Bross (Aarhus University, 8200 Aarhus N, Denmark) - Danke! - und haben die Mes-
sungen erst ermoglicht.
Wahrend der Abwesenheit von Helene Schellenberg hat mich Niklas Biere in der
Zellkultur eingearbeitet und stand mir neben Hilfestellungen bei Fragen, dem Au-
toklavieren und den Aufnahmen am REM zur Seite. Die Rotation mit Niklas in
der zweitaglichen Zellkultur und die Proben(be-&/her-)stellung hat auch nach der
Wiederkehr von Helene hervorragend funktioniert.
Den Herren vom TSV Hillentrup und Dennis mochte ich fur viel Ablenkung beim
Sport danken! Nicht zu vergessen ist die finanzielle und moralische Unterstutzung
meiner Mutter, die mir das Studium ermoglicht und stets zur Seite steht.
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