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Sedierungsleitlinien – Wann wie viele Personen?
Christian Madl
4. Medizinische Abteilung mit Gastroenterologie, Hepatologie und Zentralendoskopie
KA Rudolfstiftung, Wien
&
Zentrum für Gastrointestinale Endoskopie, Kaiser Franz Josef Spital, Wien
Prinzipielle Grundsätze zur Sedierung bei gastrointestinaler Endoskopie
Arzt, der die Endoskopie durchführt, ist sowohl für die Endoskopie als auch
für die Auswahl und Umsetzung der Sedierung verantwortlich.
Aufklärung über beide Maßnahmen inkl. Komplikationen unabhängig
notwendig.
Arzt der endoskopiert, kann nicht gleichzeitig die Sedierung überwachen.
Definition der Person (Arzt oder DGKP), die für die Durchführung der
Sedierung und Überwachung zuständig ist.
Strukturiertes, standardisiertes Training für Arzt/DGKP der die Sedierung
und Überwachung übernimmt ist notwendig.
Endoskopiker muss sich überzeugen, dass diese Person ausreichend
geschult ist und in der Lage ist ihre Aufgabe durchzuführen.
Endoscopy 2010; 42:960-974
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Evaluation und Management durch Anästhesisten
Schwere kardiovaskuläre Erkrankungen
Schlaf Apnoe Syndrom
Morbide Adipositas (BMI > 40)
Chronische Niereninsuffizienz (Grad 3A)
Chronische Lebererkrankungen (MELD Score > 10)
Ältere Patienten (>70a) (Dosisreduktion, längere “recovery“-Zeit)
ASA III bis IV
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Voraussetzungen für Sedierung und Analgesie bei
medizinischen Eingriffen Pkt. 1 - 7
Adäquate Evaluation der oberen Atemwege
Adäquates Monitoring und Infrastruktur
Personal: Zertifikat für kardiopulmonale Reanimation
Kenntnisse und Training für „Nicht-Anästhsisten“ in Anwendung der
Sedierung
Beurteilung von Komorbiditäten
Erfahrung in i.v. Zugängen
Beurteilung und Management verschiedener Sedierungstiefen
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Voraussetzungen für Sedierung und Analgesie bei
medizinischen Eingriffen Pkt. 8 - 13
Detaillierte Kenntnisse der Pharmakologie der Medikamente
Zertifizierte Kompetenz in „advanced life support“ und Monitoring
Verfügbarkeit eines Anästhesisten innerhalb kürzester Zeit
Zeitgerechte Aufklärung des Patienten über Risiko, Benefit und Technik
der Sedierung/Analgesie
Unmittelbarer Zugang zu CPR-Equipment
Definierte, adäquate Räumlichkeit und Umfeld für Eingriff
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Voraussetzungen für Sedierung und Analgesie bei
medizinischen Eingriffen Pkt. 14 - 15
Nüchtern-Periode vor Sedierung (2h Flüssigkeit, 6h feste Nahrung)
Detaillierte Kenntnisse des Monitorings und der erhobenen Daten
Klinische Beurteilung
Nichtinvasiver Blutdruck (mind. alle 5 Minuten)
Kont. Herzfrequenz
Kont. Puls-Oxymetrie (SaO2)
Capnographie (EtCO2)
Bei Bedarf Bispectral Index Monitoring (BIS) bei tiefer Sedierung
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Voraussetzungen für Sedierung und Analgesie bei
medizinischen Eingriffen Pkt. 16 - 17
Kenntnisse und Management von Komplikationen
Atemdepression, Atemobstruktion
Arterielle Hypotension, Hypertensive Krise
Brustschmerz (AP/MI)
Herz-Kreislaufstillstand
Minor Komplikationen (Vasovagal, Arrythmien, Halluzinationen,
Übelkeit, Erbrechen, Hypersalivation)
Kenntnisse über Sauerstoff-Zufuhr und Hämodynamischen Support
Hinkelbein J; Eur J Anaesthesiol 2018
Entlassungskriterien
Keine weitere Überwachung wegen potentieller post-interventionellen
Komplikationen notwendig
Bewusstseinslage und physiologische Parameter haben Ausgangswerte
vor dem Eingriff erreicht
Post-interventionelle Symptome (Schmerzen, Übelkeit, Schwindel) gut
tolerierbar (ALDRETE Score)
Anwesenheit einer Begleitperson für die ersten Stunden gegeben
Schriftliche Instruktion nach der Entlassung notwendig
ALDRETE Score
Trevisani; W J Gastroenterol 2013
Sedierungsleitlinien – wann wie viele Personen?
Verantwortung und Entscheidung über Art und Dosis der Sedierung liegt
beim endoskopierenden Arzt
Spezielle Aufklärung über Sedierung ist notwendig
Initiale Applikation der Sedierung erfolgt durch Arzt, dann ist Delegation an
geschulte und erfahrene DGKP möglich
Definition einer Person (DGKP oder Arzt), die für die Durchführung der
Sedierung und kontinuierliche Überwachung des Patienten zuständig ist
Unterbrechung dieser Überwachungsaufgabe für kurzfristige Tätigkeiten
möglich? (z.B. Anreichen der Biopsiezange) - divergente Empfehlungen
Neue Guidelines der European Society of Anaesthesiologoy 2018
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