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sowi, abitur
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Soziale Ungleichheit
– Antike (Sklaven / Herrschende)– heutige Industriegesellschaft (Armut/Luxus und Ungleichheit zwischen Ost-West und Mann-Frau)– systematisch aufgrund von Positionen in gesellschaftlichem Beziehungsgefüge ungleich verteilte
Lebensbedingungen (vorteilhaft/unvorteilhaft) ->beispielsweise stellen gesellschaftliche Werte ein begehrtes Gut, also die Bedingungen dar
– Einkommen in Wohlstandstaat ist gleicher verteilt → weniger Ungleichheit– Deutschland: Zunahme der Ungleichheit seit 1980
Ebenen der Ungleichheit
Ursache:– wirtschaftliche Ausbeutung / soziale Vorurteile
Determinanten (Kriterien, die in Vor-/Nachteile führen):– Beruf / Geschlecht / Herkunft / Alter
Dimensionen/Indikatoren (Arten sozialer Vor-/Nachteile):– Vermögen bzw. Einkommen / Macht / Ansehen, vor allem Bildung (und Wohnbedingung / Gesundheit)
Auswirkungen auf Lebenslage (Konsequenzen der Vor-/Nachteile):– wirtschaftliche Lage und Verhaltensweisen (durch Dimensionen -> Lebensbedingungen geprägt) beeinflussen
äußere Lebensverhältnisse und Lebenslage
verikale Ungleichheiten: auf Berufsebene (durch individuelle Leistung erworbene Ungleichheit → meist legitim)– Polizeibeamter (viel Freizeit / hohe soziale Sicherheit / geringes Einkommen / mehr Ansehen und Macht)– Selbstständiger (wenig Freizeit /mehr Unsicherheit / höheres Einkommen / Ansehen und wenig Macht)
→ Berufsdeterminante: Zusammenwirken von Vor-/Nachteilen in unterschiedlichen Dimensionen bilden die Lebenslage (aus unterschiedliche Lebensbedingungen)
horizontale Ungleichheiten: verschiedene Determinanten (Geschlecht / Herkunft) (unbeeinflussbar → kritisch)– Ost (mehr Arbeitslosigkeit) ↔ West (wenig Arbeitslosigkeit)– Frau (weniger Entlohnung) ↔ Mann (mehr Entlohnung)
→ verschiedene Determinanten beeinflussen die Dimensionen
Dimensionen
Macht (politisch/wirtschaftlich/kulturell)
– autoritär und überlegen durch Macht und Einfluss– meist mit Dimensionen verbunden: Vermögen bzw. Einkommen / Ansehen / Bildung– gesamtgesellschaftlich wirksame Macht ist meist institutionalisiert (an Ämter gebunden)– Machtelite → großer Einfluss auf wichtige Entscheidungen in verschiedenen Sektoren
(Politik/Wirtschaft/Kultur)– Chancen → vor allem durch Bildung und die damit verknüpften Dimensionen: Ansehen und Vermögen
(selten vererbt)
Bildung (Komplexität gesamter Zusammenhänge erfordert mehr Wissen und Bildung)
– essentiell für die Erlangung von Einkommen bzw. Vermögen / Macht / Ansehen– Forderung der Chancengleichheit im Bildungswesen (Herkunft / Geschlecht / Religion / Vermögen)– ungleiche Verteilung (wohlhabende/gut situierte Eltern → Kinder besserer Zugang zu Bildung)– früher war Bildung weniger wichtig
Ursache: Auslese im Bildungssystem nicht nur leistungsabhängig, sondern auch abhängig von sozialen Kriterien (vor allem die eigenen Lebensbedingungen und die der Eltern)→ Finanzierungsschwierigkeiten (Vermögen) / mangelnde Motivation (Eltern auch erfolglos)
Prestige (Ansehen)
– subjektive Dimension, weil es abhängig vom Denken anderer Menschen und des Handeln ist– knüpft an die anderen Dimensionen: Vermögen bzw. Einkommen / Macht /Bildung– Berufszugehörigkeit (aber auch Macht und Vermögen) beeinflusst eine bestimmte Prestige– Prestige kann aber auch umgekehrt zur Quelle von Macht und Einkommen bzw. Vermögen werden– sozialer Wandel → Änderung bzw. Verschiebung in der Berufsprestigestruktur (Atomphysiker / Politiker / …)
Vermögen
Bruttovermögen (Gebrauchsvermögen / Bruttogeldvermögen / Grund- und Hausvermögen/ Beteiligung an Unternehmen)
Nettovermögen (Abzug von Schulden und Verbindlichkeiten)
Funktionen, die Vermögen erfüllen:
Machtfunktion (politisch/wirtschaftlich):– Überlegenheit der Machtelite im Bereich Macht, aber auch andere Dimensionen
Einkommenserzielungsfunktion:– Einkommen und Vermögenserzielung (Geld)
Nutzungsfunktion:– Verbrauch des Vermögens (Konsum)
Sicherungsfunktion:– individuelle Unabhängigkeit, Absicherung gegen Risiken
Statuserhaltungsfunktion:– Erhaltung des Ansehens und der Macht in gesellschaftlicher Hierarchie
Armutsrisiken : → Armutsproblem, nicht die Beseitigung, sondern die Befristung– Alleinerziehen– Arbeitslosigkeit– Kinderreichtum– nichtdeutsche ethnische Herkunft– niedrige Qualifikation bzw. Bildung– Alter/Rente
→ untere Schicht: Anhäufung von unterschiedlichen Nachteilen
Erfassung des Lebensstandards anhand des Einkommens:
– Haushaltseinkommen unpassend bei Bewertung(selbes Einkommen von 2600€ bei Großfamilie und Single, Single lebt besser)
– Pro-Kopf-Einkommen auch unpassend bei Bewertung(selbes Pro-Kopf-Einkommen von 520€ bei fünfköpfige Familie und Single, Familie lebt besser, weil bei einer großen Familie sparsamer gewirtschaftet werden kann, einmalige Miete, nicht fünf-facher Strompreis,...)
– Netto-Äquivalenzeinkommen passend:[1]Gewichtung der Haushaltsmitglieder mit Werten (bedarfsgewichtet) anhand der OECD-Skala[2]Division des Haushaltseinkommens durch die summierten Werte
Modell: Soziales Gefüge: Schicht und Klasse
Klassen und Schichten (nach Marx)– Besitzende (Bourgeoisie) und Besitzlose (Proletariat)
→ Ungleichheit: Vermögen / Macht / Ansehen ; untere Schicht gelangt nicht an Bildung und materiellen Wohlstand
– Besitz / Nichtbesitz von Produktionsmitteln → einseitiges Abhängigkeitsverhältnis– antagonistisches Klasseninteresse: Erhaltung ↔ Umsturz (der Verhältnisse) → führt zum Klassenkampf– Auf-/Abstiege kaum möglich
Schichten Heute– eingeteilt nach ähnlichen Dimensionen (Vermögen / Macht / Ansehen) → Lebensbedingungen
→ meist anhand des Berufes, denn die beiden Kriterien sind damit verknüpft
Schichtmodelle der modernen Sozialstruktur
Zwiebelmodell (Bolte 1960)– Prestigeaufbau nach Bildung, Einkommen und Berufsähnlichkeit (zwiebelförmig von unten nach oben →
Mittelstand überwiegt, nach unten hin schwächt es sich ab und nach oben hin ist die Oberschicht karg vertreten– wenig Mobilität (klare abgrenzende Schicht)
Hausmodell (Dahrendorf 1960 / Geißler 2000 – zusätzlich Ausländer) – Prestigeaufbau nach Einteilung der verschiedenen Funktionen von Gruppen (hausförmig von unten nach oben,
ähnlich wie das Zwiebelmodell)– Auf-/Abstiegsprozesse in mobiler und dynamischer Schichtesellschaft (durchlässig und überlappend)– Daten willkürlich auf Basis anderer Modelle
Nivellierende Mittelstandgesellschaft - Anti-Klassen-Theorie(Schelsky)– Klasse und Schicht haben sich aufgelöst → kollektive mobile Auf-/Abstiegsprozesse– soziale Nivellierung der oberen und unteren Schichten in gesellschaftliche Mitte– Kritik: es gibt immer noch soziale Auslese im Bildungswesen und große Einkommensunterschiede
Einfaches Drei-Schichten-Modell durch subjektive Einstufung– Unterschiede von z.B Ost (Arbeitergesellschaft ↔ West (Mittelstandgesellschaft) in bestimmte Zeit
→ soziale Arbeiterideologie wirkt immer noch / vermeintliche Lebensstandarddefizite ggü. Westen
Modell: Soziale Sinus-Milieus (Sozialstrukturanalyse ≠ Schichtanalyse)
– Unterschiede in subjektiven Orientierungen in täglichen Lebensbereichen (Arbeit / Freizeit /Konsum / Familie / Geld / Politik)→ Einordnung in soziale Milieus (ähnelnde Lebensweise) (→ Alltagswirklichkeit bedeutsamer als Lebensbedingungen)
– soziale Zugehörigkeit wird eher von Lebensgemeinsamkeiten als schichtspezifische Gemeinsamkeiten geprägt– Wertprioritäten werden zu Basis-Typologie verdichtet (Sinus Milieus)– vertikal und horizontal
Klasse und Schicht heute – Kritik?
Auflösung:– Statussymbole verlieren Kraft und sind theoretisch für jeden zugänglich (Privilegien)– Aufstieg und Abstieg möglich, keine permanente Klasse → soziale Mobilität– Risiken betreffen alle (Massenarbeitslosigkeit)– Individualisierung (Beck) der Lebenslagen (Individuum löst sich aus kollektiven Strukturen und Lebenslagen)
Existenz:– Klassenstruktur nicht aufgelöst, sondern nur dynamischer und vielfältiger– Chancen immer noch schichtspezifisch (Bildung / politisches Mitwirken → Macht)– Lebensrisiken immer noch schichtspezifisch (Armut / Krankheit)– subjektive Wertorientierung variiert zwischen Schichten– traditioneller Gegensatz nach Marx: Arbeitgeber ↔ Arbeitnehmer
Soziale Ungleichheit in Deutschland – Heute!
– etwa 10 % der deutschen Einwohner gelten als einkommensarm (konzentrierter im Osten und Norden)– Gesellschaftspolarisierung als Konsequenz der mageren Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik
→ Kinderarmut und soziale Selektion im Bildungssystem→ Benachteiligung Langzeitarbeitsloser→ Integration von Zuwanderern unzureichend
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