Sportspezifische Literatur - Universität Innsbrucksport1.uibk.ac.at/lehre/lehrbeauftragte/Geser...

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Sportspezifische Literatur1. Aus Schlicht, W. & Strauß, B., (2003). Sozialpsychologie des Sports. :Kap. 4: Ich mach Dich – Ich mag Dich nicht – Ich mag Dich. (S.57 - 69)Kap. 6: Du bist nicht allein … (S 89 – 96)Kap. 7: Auf immer dein!? (S. 97 - 105)

2. Aus Alfermann D. & Stoll O. (2005). Sportpsychologie.:Lektion 10: Trainer–Athlet-Interaktion (S. 201 -222)Lektion 11: Gruppe und Mannschaft. (S.223 – 242)Lektion 12: Zuschauer. (S. 244 – 267)

3. Alfermann D. & Strauß B. (2001). Soziale Prozesse im Sport. In Einführung in die Sportpsychologie, Teil 2: Anwendungsfelder. Schorndorf. S 73 – 108.

4. Avermaet E. (2002). Sozialer Einfluss in Kleingruppen. In Stroebe W. et al. Sozialpsychologie, Berlin, S 452 – 495.

5. Wilke H & Wit A. (2002) Gruppenleistungen. In Stroebe W. et al. Sozialpsychologie, Berlin, S 498 – 535.

Gruppenleistung

Potenzielle GruppenleistungDie Leistung, die eine Gruppe erbringen kann, wenn sie die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal einsetzt.

ProzessverlusteGruppenprozesse, die verhindern, dass eine Gruppe ihre potenzielle Produktivität erreicht.= Koordinationsverluste + Motivationsverluste

TatsächlicheLeistung

potenzielleLeistung

Prozess-verluste=

TatsächlicheLeistung

potenzielleLeistung

Prozess-verluste=

Prozess-gewinne

+

Individuelle Leistung im sozialen Kontext

Travis (1925)Ungeübte Versuchspersonen schneiden bei einfacher Auge-Hand-Kooperation vor Publikum besser ab.

Pessins (1933)Silbenlernen besser, wenn Versuchsperson allein lernt.Wenn die Silben nach einer gewissen Zeit noch einmal gelernt werden, dann ist Lernen Publikum erfolgreicher.

Erklärung von Zajonc

dominante Reaktionen

nichtdominante Reaktionen

soziale Erleichterung

soziale Hemmung

Erklärung von Zajonc

Erleichterung dominanterReaktionen

Hemmungnicht-dominanter

Reaktionen

VerbesserteLeistung

bei einfachenAufgaben

VerschlechterteLeistung

bei schwierigenAufgaben

Anwesenheitanderer Erregung

Multifassetten-Ansatz

Einheitliche Erklärungen sind nicht möglich.

Metaanalyse (241 Studien):Prozessgewinne bei einfachen und gut gelernten Aufgaben sind oft nicht so groß, wie Prozessverluste bei komplexen und nicht gut gelernten Aufgaben.

Insgesamt lässt sich durch die bloße Anwesenheit anderer nur wenig Varianz aufklären

Gruppenleistungen in interagierenden Gruppen

Kooperative InterdependenzEine Aufgabensituation, bei der der Erfolg jedes Mitglieds der Gruppe die Chance für einen Erfolg der anderen Mitglieder verbessert.

Wettbewerbsorientierte InterdependenzEine Aufgabensituation, in der jedes Mitglied der Gruppe nur erfolgreich sein wird, wenn andere Gruppenmitglieder versagen.

Interdependenz mit gemischten MotivenEine Aufgabensituation, bei der die Gruppenmitglieder sowohl kooperativ als auch wettbewerbsorientiert interdependent sind. Mischung der Inderdependenz motiviert die Gruppenmitglieder, demgemeinsamen Interesse zu dienen und motiviert sie gleichzeitig, in ihrem eigenen Interesse zu handeln.

Prozessverluste

Kooperationsverluste= Unfähigkeit der Gruppenmitglieder, ihre

Ressourcen optimal zusammenzufügen.

Motivationsverluste= Reduzierung der Motivation, sein Bestes

für die Gruppe zu tun.

Typologie der Verknüpfungsregelnnach Steiner

Ringelmann-Effekt

Ringelmann-Effekt

Prozess-verluste

Tatsächliche Produktivität

Latané et al. (1979)

Potenzielle Leistung

Pseudogruppen

Echte Gruppen

Motivationsverlust

Koordinationsverlust

Je größer die Gruppe, umso größer die Prozessverluste

Erklärungen für den Ringelmann-Effekt

KoordinationsverlustePbn ziehen in verschiedene RichtungenZu unterschiedlichen Momenten maximaler Krafteinsatz

MotivationsverlusteVerantwortung verteilt sichBeiträge sind nicht identifizierbar

Motivationsverluste

Soziales FaulenzenJe größer die Gruppe ist

TrittbrettfahrenSich als überflüssig erleben

TrotteleffektGlauben, dass die anderen

das eigene Engagement ausnutzen

Motivationsverluste

Disjunktive Aufgaben

Heureka-Aufgaben vs. nichtheureka-Aufgaben

Das kompetenteste oder die kompetentesten Gruppenmitglieder müssen identifiziert und motiviert werden.

Koordinationsverluste:wenn sich kompetente Personen zurückhaltenwenn sich Lösung nicht durchsetzen kann odernicht unterstützt wird

Motivationsverluste:Vor allem die weniger kompetenten Mitglieder verlieren leicht die Motivation = Trittbrettfahrer

Prozessverluste sind besonders bei Nichtheureka-Aufgaben zu erwarten

Konjunktive Aufgaben

unterteilbare Aufgaben vs. nicht unterteilbare Aufgaben

Koordinationsverluste:bei unterteilbaren Aufgaben, durch nicht optimale Aufteilung der Aufgabe

Motivationsverluste:Vor allem kompetente Mitglieder verlieren leicht die Motivation= Trotteleffekt

Gruppenaufgabe muss von allen Mitgliedern erfolgreich ausgeführt werden.

Prozessverluste bei Brainstorming-Technik

Realgruppen bringen im Vergleich mit Nominalgruppen weniger Ideen und weniger kreative Ideen.

Erklärung:

1. Motivationsverlust bzw. Trittbrettfahren2. Bewertungsangst3. Produktionsblockierung = klärt am meisten Varianz auf

Warum ist die Brainstorming-Technik trotzdem beliebt?

Gruppenstruktur

Soziale Gruppen haben die Tendenz sich zu strukturieren.

Es entwickeln sich Rollen- und Statusdifferenzierungenund Kommunikationsmuster.

Die gruppenbezogen haben Strukturen die Aufgabe Prozessverluste (=Kooperations- und Motivationsverluste) zu verhindern. Sie beeinflussen daher wesentlich die Gruppenleistung.

Interaktionsprozessanalyse nach BalesIPA-Kategorien

IPA Kategorien Sozioemotionales Verhalten (pos.) 1 zeigt Solidarität 2 Zeigt Spannungsreduktion 3 Stimmt zu Lösungsversuche 4 Macht Vorschläge 5 Äußert sein Meinung 6 Vermittelt Orientierung Aufgabenbezogene Fragen 7 Bittet um Orientierung 8 Bittet um Meinungsäußerung 9 Bittet um Vorschläge Sozioemotionales Verhalten (neg.) 10 Stimmt nicht zu / widerspricht 11 Zeigt sich angespannt 12 Verhält sich feindselig

Unterscheidung zwischen Gruppenmitgliedern, die

vor allem beziehungs-orieniertes und Gruppen-

mitgliedern, die vorallem aufgabenorientiertes

Verhalten zeigen.

Statusdifferenzierung

WahrgenommeneFähigkeiten

Statusmerkmale:• spezifische• diffusz.B. Alter

GeschlechtGruppenzugehörigkeit

Beteiligungsrate

Gruppenorientierung

ErwarteterBeitrag zum

GruppenerfolgStatus

Selbstbehauptung

Einfluss

Verhaltensstil

Kommunikationsmuster

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