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Klinikum legt Grundstein für sichere Zukunft Blaue Helferinnen: Zeit zum Zuhören, Vorlesen, Singen Gesundheit Nordhessen beim Marathon auf den Beinen Hilfe bei OP-Entscheidung: Neurochirurgie im ZMV Bald Impfung gegen Lungenkrebs? Organspendekampagne: Schatz, wir müssen reden! Medizinische Kliniken: Schönes Ambiente, neue Technik Elternschule: „Von der Milch zum Brei“ Thoraxchirurgie komplettiert das Angebot in Bad Arolsen Ärzte für Kinderschutz: Arbeitsgemeinschaft gegründet „Einfach laufen“ mit „Galileo“ Essstörungen: Welche Therapien gibt es? Das StippVisite-Kreuzworträtsel Reisequiz: Das Viersterne-„Vital- & Wellnesshotel Albblick“ Kontaktliste Gesundheit Nordhessen Geburtshilfe: Bäuche in Gips und jede Menge Tipps
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StippVisite
Fundament für eine sichere ZukunftFeierliche Grundsteinlegungim Klinikum Kassel
Organspende rettet LebenGesundheit Nordhessenunterstützt breit angelegte Kampagne für mehr Organspenden
Herbst 2008
Impfung gegenLungenkrebs?Medizinische Klinik IV des Klinikums an Studien zu neuen Therapien beteiligt
„Einfach laufen“ mit „Galileo“Steh- und Gehtrainer hilft bei chronischen Muskel- und Knochen-erkrankungen
Das Patientenmagazin der Gesundheit Nordhessen
2 StippVisite
Inhalt
Klinikum legt Grundstein für sichere Zukunft 3
Blaue Helferinnen: Zeit zum Zuhören, Vorlesen, Singen 4
Gesundheit Nordhessen beim Marathon auf den Beinen 4
Hilfe bei OP-Entscheidung: Neurochirurgie im ZMV 5
Bald Impfung gegen Lungenkrebs? 6
Organspendekampagne: Schatz, wir müssen reden! 8
Medizinische Kliniken: Schönes Ambiente, neue Technik 9
Elternschule: „Von der Milch zum Brei“ 10
Thoraxchirurgie komplettiert das Angebot in Bad Arolsen 11
Ärzte für Kinderschutz: Arbeitsgemeinschaft gegründet 12
„Einfach laufen“ mit „Galileo“ 13
Essstörungen: Welche Therapien gibt es? 14
Das StippVisite-Kreuzworträtsel 16
Reisequiz: Das Viersterne-„Vital- & Wellnesshotel Albblick“ 17
Kontaktliste Gesundheit Nordhessen 18
Geburtshilfe: Bäuche in Gips und jede Menge Tipps 19
ImpressumHerausgeber:Gesundheit Nordhessen Holding AG, Mönchebergstraße 48 E, 34125 Kassel, Tel.: (05 61) 9 80-48 07, Internet: www.gesundheit-nordhessen.de, E-Mail: info@gesundheit-nordhessen.de und Juwi MacMillan Group GmbH, Bockhorn 1, 29664 Walsrode, Tel.: (0 51 62) 9815-0, E-Mail: info@juwimm.com
Redaktion und Konzept:Juwi MacMillan Group GmbH, Tel.: (0 51 62) 9815-0
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:Juwi MacMillan Group GmbH, Peter Jungblut-Wischmann, Gisa Stämm
Redaktion:Doris Bergs, Britta Erlemann, Dirk Frankowski (verantwortlich für diese Ausgabe), Birgit Russell (überr. Teil), Anette von Löwenstern
Producer:Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt
Layout und Satz:Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt,Christian König, Nicole Laroche, Jessica Rodewald
Anzeigen:Juwi MacMillan Group GmbH, Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 9815-42, Jessica Rodewald, Tel.: (0 51 62) 9815-73
Fotos:Juwi MacMillan Group GmbH, Cornelius van Velzen,Paavo Blofield, Gisa Stämm, Klinikum Kassel
Druck: Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise: quartalsweise
Auflage StippVisite Kassel: 13.500
Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten ver-antwortlich. Der Nachdruck der Beiträge dieserAusgabe bedarf, auch auszugsweise, der ausdrückli-chen Genehmigung der Herausgeber. Die Redaktionbehält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
Herzlich willkommen!
Die StippVisite, das Patientenmaga-
zin der Gesundheit Nordhessen, er-
scheint ab dieser Ausgabe mit einem
veränderten Aussehen. Wir haben den
Titel an das einheitliche Erschei-
nungsbild unseres Unternehmens-
verbundes angepasst, der zahlreiche
Anbieter von Gesundheitsdienstleis-
tungen unter seinem Dach vereint.
Dazu gehören das Klinikum Kassel mit
dem Kinderkrankenhaus Park Schön-
feld, das Krankenhaus Bad Arolsen,
die Kreiskliniken Kassel in Bad Karls-
hafen-Helmarshausen, Hofgeismar
und Wolfhagen, zwei Reha-Zentren,
die Seniorenwohnanlagen Kassel, der
ambulante Pflegedienst SWA aktiv
und die Servicegesellschaft ökomed.
Auch inhaltlich haben wir etwas ver-
ändert: Es stehen jetzt mehr Seiten in
der StippVisite zur Verfügung, um Sie
über Interessantes aus den verschie-
denen Unternehmen der Gesundheit
Nordhessen zu informieren. Dafür
sind die bisherigen überregionalen
Anzeigenseiten weggefallen.
Gern schicken wir Ihnen die Stipp-Visite, die alle drei Monate neu er-
scheint, auch nach Ihrem Kranken-
hausaufenthalt nach Hause. Ein kos-
tenloses Abonnement können Sie auf
unserer Internetseite www.gesund-heit-nordhessen.de unter dem Stich-
wort „Aktuelles“ bestellen. Oder rufen
Sie an: 0561/980-4807.
Möchten Sie noch aktueller informiert
werden? Dann bestellen Sie doch un-
seren elektronischen Newsletter, der
Sie monatlich über neue Behand-
lungsverfahren, Personalien, Veran-
staltungen und mehr auf dem Laufen-
den hält (per E-Mail an newslet-
ter@gesundheit-nordhessen.de oder
auf der Internet-Startseite rechts das
Kästchen anklicken).
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit
der Lektüre unseres Patientenmagazins
Ihre Stippvisite-Redaktion
3StippVisite
„Lasst uns an die Stelle vonZukunftsängsten das Vordenkenund Vorausplanen setzen.“ Unterdiesem Motto nach einem Zitatdes ehemaligen britischen Pre-mierministers Winston SpencerChurchill legten hochrangigeVertreter der Gesundheit Nord-hessen Holding (GNH) Ende Maiden Grundstein für das neueKlinikum Kassel – in einer feierli-chen Zeremonie, begleitet von200 Gästen.
„Wir legen heute nicht nur ganz real
den Grundstein für unser neues Zen-
tralgebäude. Wir legen damit gleich-
zeitig auch den Grundstein für eine
gute Zukunft des Klinikum Kassel und
der gesamten Gesundheit Nordhes-
sen“, sagte Dr. Gerhard M. Sontheimer,
Vorstandsvorsitzender der GNH. In
den Grundstein gelegt wurde eine
Hülse mit Urkunde, Klinikum-Chronik,
aktueller Tageszeitung, Fotos, Bau-
zeichnungen und einem Kreuz.
Im ersten Bauabschnitt entsteht ein
neues Zentralgebäude, in dem künftig
Aufnahme und Diagnostik für das
gesamte Klinikum gebündelt werden.
Im Sommer kommenden Jahres sollen
diese Bereiche des neuen Zentralge-
bäudes in Betrieb genommen werden.
Darüber baut das Klinikum auf zwei
Etagen moderne Patientenzimmer mit
insgesamt 152 Betten. Im neuen
Frauen-, Mutter-, Kindzentrum, das
teilweise parallel zum Diagnostikge-
bäude gebaut wird, sind ab 2011 die
Frauen- und die Kinderklinik des Klini-
kums sowie das Kinderkrankenhaus
Park Schönfeld vereint. Ein siebenge-
schossiges Gebäude (Magistrale) ver-
bindet die einzelnen Häuser. Weil ein
Teil der Strahlentherapie der neuen
Magistrale weichen muss, entsteht
außerdem ein eingeschossiger Ersatz-
bau für die Strahlentherapie, der An-
fang 2009 bezogen werden soll.
116,5 Millionen Euro investiert das
einzige Krankenhaus der Maximal-
versorgung in der Region, um „lang-
fristig eine hochwertige Patientenver-
sorgung der nordhessischen Bevölke-
rung zu sichern und den Beschäftig-
ten attraktive und sichere Arbeits-
plätze zu bieten“, führte Sontheimer
aus. Das Land Hessen fördert den ers-
ten Bauabschnitt mit 74 Millionen
Euro. Der zweite Bauabschnitt soll
sich möglichst nahtlos an den ersten
anschließen. Er umfasst ein neues
Empfangsgebäude mit Hubschrau-
berlandeplatz sowie Umbauten im Be-
stand. Beide Bauabschnitte sind ins-
gesamt mit rund 152 Millionen Euro
veranschlagt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der
GNH, Kassels Oberbürgermeister Ber-
tram Hilgen, lobte auf dem Festakt
das Neubauprojekt des größten kom-
munalen Krankenhauses Hessens.
Damit würden die Voraussetzungen
geschaffen, um das Klinikum im Wett-
bewerb der bundesdeutschen Kran-
kenhauslandschaft gut zu positionie-
ren. Hilgen wie Sontheimer forderten,
dass die Krankenhausfinanzierung
künftig nicht länger gesetzlich ge-
deckelt wird. Denn derzeit hätten
Kliniken trotz ständig steigender Kos-
ten keinen Spielraum, ihre Einnahmen
zu erhöhen. Das Klinikum habe mit
dem Neubauprojekt die Vorausset-
zungen für wirtschaftliches Arbeiten
geschaffen und seine Hausaufgaben
gemacht.
Klinikum legt Grundsteinfür sichere ZukunftNeubau bringt kürzere Wege und optimiert Abläufe
Kupferschmiedmeister Friedrich Kretschmer aus Halberstadt lötet die Hülse zu, aufmerksambeobachtet von Klinikum-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz, GNH-VorstandsvorsitzendemDr. Gerhard M. Sontheimer, Regierungspräsident Lutz Klein, Dechant Harald Fischer, Oberbür-germeister und Aufsichtsratsvorsitzendem Bertram Hilgen und Dekan Jürgen Renner (von links).
StippVisite
„Wir nehmen uns die Zeit, wir set-zen uns ein – ehrenamtlich.“ Unterdiesem Motto sind die BlauenHelferinnen und Helfer seit 27Jahren im Klinikum Kassel tätig.Sie stellen mit ihrem unentgelt-lichen Dienst eine wertvolle Er-gänzung zur Arbeit der Ärzte undPflegekräfte dar. Die Blauen Helfe-rinnen und Helfer bringen Zeit mitfür Gespräche, zum Zuhören undfür Zuwendung. Seit Mai sind sieauch in den Seniorenwohnanla-gen Kassel (SWA) der GesundheitNordhessen im Einsatz.
Heiderose Fitsch hat als erste Blaue
Helferin in der SWA Fasanenhof ihren
Einsatz begonnen. Die langjährige Al-
tenpflegerin im Pflegeheim der SWA
wollte im Ruhestand die Verbindung zu
Bewohnern und Kollegen erhalten und
sich für andere Menschen engagieren.
Bei der Ausbildung zur Ehrenamtsko-
ordinatorin lernte sie die Leiterin der
Blauen Helferinnen im Klinikum, Mar-
lies Rohrbach, kennen. Schnell war die
4
Apotheker S. RäuberMönchebergstraße 5034125 Kassel
Telefon 87 79 79
Service rund umArzneimittel
Verleih von Intervall-milchpumpen
Verleih von Babywaagen
direkt gegenüber demHaupteingang
Mächtig in Bewegung war die Gesundheit Nordhessen (GNH) beim E.ON
Mitte Kassel Marathon im Juni: Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter aus allen Unternehmen der GNH gingen an den Start. Als größtes Gesund-
heitsunternehmen der Region Nordhessen hatte die GNH gern dieses sport-
liche Ereignis unterstützt und ihre Beschäftigten zur Teilnahme aufgerufen.
„Wir möchten mit unserem Engagement auch unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter motivieren, etwas für ihre Gesundheit zu tun, und dafür ist rich-
tig betriebener Ausdauersport optimal“, sagt Personalvorstand Birgit Dilchert.
Daher bereiteten Fachleute des Reha-Zentrums der GNH den Großteil der
Teilnehmer auf ihre Disziplinen vor. An den Start brachte die Gesundheit
Nordhessen auch 122 Jungen und Mädchen der Fridtjof-Nansen-Schule:
Führungskräfte des Unternehmens hatten die Startgebühr für den Mini-
Marathon übernommen und so die Teilnahme ermöglicht. Auf dem Foto
Personalvorstand Birgit Dilchert, kurz bevor sie den Minimarathon startete.
Gesundheit Nordhessen auf den Beinen
Idee geboren, die Einsätze
unter dem Dach der Blauen
Helferinnen zusammenzufas-
sen. Zur Freude von SWA-Ge-
schäftsführer Jürgen Hilde-
brandt: „Wir werden künftig
immer mehr ehrenamtliches
Engagement benötigen, da-
mit wir Wünschenswertes
anbieten können.“
Gemeinsam singen, lesen,
basteln, Ausfahrten mit dem Rollstuhl
unternehmen, spazieren gehen – mit
vielen Dingen kann Heiderose Fitsch
den Bewohnerinnen und Bewohnern
eine Freude machen. Die danken es
ihr: „Wir freuen uns alle, wenn Sie
kommen“, strahlt Elisabeth Wiedfeld
(87) die Blaue Helferin an.
Zeit zum Zuhören, Vorlesen und SingenBlaue Helferinnen jetzt auch in den Seniorenwohnanlagen
Freuen sich über die Vorleserin: Elisabeth Milbrandt (102),Elisabeth Wiedfeld (87) und Ingeborg Stuhlmann (vonlinks) mit der Blauen Helferin Heiderose Fitsch, dahinterMarlies Rohrbach und Jürgen Hildebrandt.
5StippVisite
dafür, dass die Belastung für die
Patienten möglichst gering bleibt.
So wie bei Bettina Germerott, die
wegen plötzlicher, extrem starker
Schmerzen und Lähmungserschei-
nungen in die Klinik kam. Die Ärzte
diagnostizierten einen Bandscheiben-
vorfall im Bereich der Halswirbelsäule.
Da bei Lähmungen konservative The-
rapien meist nicht ausreichen, wurde
bei der Patientin mikrochirurgisch das
in den Wirbelkanal ragende Stück der
Bandscheibe (Sequester) von hinten
entfernt. Dieses Verfahren hat den
großen Vorteil, dass die Bandscheibe
erhalten bleiben kann. Fünf Tage nach
der Operation kann Bettina Germerott
die Klinik verlassen.
Information: Tel. 0561/980-3087
Der Bereich Neurochirurgie desZentrums für Medizinische Ver-sorgung (ZMV) am KlinikumKassel berät Patientinnen undPatienten sowie niedergelasseneÄrztinnen und Ärzte bei der Ent-scheidung für oder gegen eineOperation, unter anderem bei de-generativen Wirbelsäulenerkran-kungen.
Von Rückenschmerzen ist in den In-
dustrienationen fast jeder Mensch im
Laufe seines Lebens betroffen. Sie
können ein Symptom für zahlreiche
Erkrankungen sein, häufig entstehen
sie durch Abnutzung (Degeneration)
der Bandscheiben, der Wirbelkörper
und Wirbelgelenke sowie der Bänder
der Wirbelsäule. Zu diesen degenera-
tiven Wirbelsäulenerkrankungen ge-
hören unter anderem Bandschei-
benvorfälle, Wirbelkanalverengungen
oder Instabilitäten der Wirbelsäule.
Beispiel Bandscheibenvorfall (Fach-
begriff Diskusprolaps): Rund 800.000
neue Bandscheibenvorfälle werden
jedes Jahr in Deutschland festgestellt.
Dabei treten Teile der Bandscheibe in
den Spinalnerven- oder Rückenmarks-
kanal vor, was in der Regel starke
Schmerzen, manchmal Taubheitsge-
fühle und Lähmungen verursacht.
Meist führt eine konservative Behand-
lung (Schonung, Schmerzstillung,
Stärkung der Rückenmuskulatur) zum
Erfolg. Nur ein kleiner Teil der Band-
scheibenvorfälle wird operiert, was in
Deutschland noch über 60.000 Opera-
tionen jährlich ausmacht.
Hilfe bei der Entscheidung, ob bei de-
generativen Wirbelsäulenerkrankun-
gen eine Operation angezeigt ist, bie-
tet der Bereich Neurochirurgie des
Zentrums für Medizinische Versor-
gung am Klinikum Kassel. „Hausärzte
können nun ihre Patientinnen und
Patienten direkt zu uns überweisen,
um zu klären, ob eine Operation not-
wendig ist“, erläutert Dr. Annette
Kailing, die den Bereich mit Mehrdad
Salehi leitet. Beide Mediziner sind
langjährige Fachärzte und Oberärzte
in der Klinik für Neurochirurgie des
Klinikum Kassel (Direktor: Prof. Dr.
Wolfgang Deinsberger). Dadurch ist
laut Salehi eine optimale Verzahnung
von ambulant und stationär gesichert.
Die Klinik für Neurochirurgie – Teil des
Neurozentrums am Klinikum Kassel –
bietet das gesamte Spektrum der
Wirbelsäulenchirurgie an, von einfa-
chen Eingriffen wie mikrochirurgi-
schen Bandscheibenoperationen bis
zu komplexen Operationen wie dorso-
ventralen Stabilisierungen bei Insta-
bilitäten oder Tumoren der Wirbel-
säule. Für die Behandlung stehen die
neuesten Techniken bereit, denn 80
Prozent der Eingriffe erfolgen heute
mikrochirurgisch und unterliegen
computergestützter Vorbereitung und
Überwachung. Besonderes Augen-
merk wird auf modernste und mini-
malinvasive Operationen bei degene-
rativen Wirbelsäulenerkrankungen
gelegt. Die neuen Verfahren sorgen
Häusliche Alten- und Krankenpflege
Häusliche Kinderkrankenpflege
Kursangebote für Angehörige und ehrenamtlich Pflegende
Information und Beratung in allen Pflegefragen
www.diakoniestationen-kassel.de
Zentrale Rufnummer 31 31 03
Nachuntersuchung bei den Neurochirurgenim ZMV: Patientin Bettina Germerott mitMehrdad Salehi und Dr. Annette Kailing.
Hilfe bei OP-EntscheidungNeuer Bereich Neurochirurgie am ZMV des Klinikum Kassel
StippVisite6
Lange Zeit ruhte die Behandlungvon Lungenkrebs ausschließlichauf den Säulen Operation, Chemo-therapie und Strahlentherapie. Injüngster Zeit werden jedoch zu-nehmend neue, biologische Medi-kamente entwickelt, deren Wirk-samkeit in zahlreichen Studien ge-prüft wird.
Die Medizinische Klinik IV des Klinikum
Kassel (Onkologie, Hämatologie, Im-
munologie), die jährlich rund 200
Patientinnen und Patienten mit Lun-
gentumoren behandelt, ist an insge-
samt 18 Studien beteiligt, die Hälfte
hiervon wird bei Patienten mit Lungen-
tumoren durchgeführt. Für die Patien-
ten bringt das den Vorteil, dass sie an
Therapien auf dem aktuellen Stand der
medizinischen Wissenschaft teilhaben
können. Die StippVisite sprach darüber
mit dem Direktor der Klinik, Prof. Dr.
Martin Wolf.
StippVisite: Herr Prof. Wolf, was istderzeit die gängige Behandlungvon Patientinnen und Patientenmit Lungenkarzinom? Prof. Dr. Martin Wolf: Das hängt
ganz vom Erkrankungsstadium ab (s.
Kasten). Wird der Tumor in einem frü-
hen Stadium – I oder II – entdeckt, ist
eine Operation das Mittel der Wahl, je
nach Größe eventuell in Kombination
mit einer Chemotherapie. Ein Tumor im
Stadium III wird üblicherweise nicht
operiert, sondern mit Chemo- und
Strahlentherapie behandelt. Im Sta-
dium IV erfolgt eine Ganzkörperthera-
pie mit „klassischer“ Chemotherapie.
Für alle Stadien sind derzeit neue,
schonendere Medikamente im Rahmen
von Studien verfügbar, welche die
Chemotherapie ergänzen oder mittel-
fristig sogar ersetzen können.
Können Sie uns Beispiele nennen?Rund 20 Prozent der Patientinnen und
Patienten mit Lungentumoren werden
operiert (Stadium I und II). Bei etwa der
Hälfte von ihnen entwickelt sich erneut
ein Tumor und wir versuchen, dieses
Rückfallrisiko zu senken. Dazu gibt es
zwei Möglichkeiten: Erstens eine Che-
motherapie nach der Operation, die das
Risiko um 10 bis 20 Prozent reduziert.
Zweitens – und diese Methode ist ganz
neu – eine Impfung gegen das Wie-
derauftreten von Lungenkrebs. Die
Patienten bekommen ein Tumoreiweiß,
wie es auch auf den Tumorzellen sitzt,
unter die Haut gespritzt. Das Immun-
system soll mit der Impfung sensibili-
siert werden, das Eiweiß und damit die
Tumorzelle zu erkennen und zu zerstö-
ren. Diese Impfung funktioniert nach
dem gleichen Prinzip wie bei einer
Masernimpfung, nur dass kein Virus,
sondern ein Eiweiß gespritzt wird – das
übrigens selbst nicht wachsen und
keine Krebserkrankung auslösen kann.
Nebenwirkungen dieser Methode sind
bisher kaum bekannt.
Ersetzt die Impfung die Chemo-therapie? Nein, die Patienten erhalten trotzdem
eine Chemotherapie. Geprüft wird, ob
sich mit der Impfung die Zahl der
Rückfälle weiter reduzieren lässt.
Für wen kommt die Impfung inFrage?Für Patienten, die an einem Lungenkar-
zinom operiert wurden und bei denen
dieses spezielle Eiweiß an der Tumor-
oberfläche sitzt. Das trifft auf circa ein
Drittel der operierten Patienten zu. Um
die Wirksamkeit der Impfung zu prü-
fen, läuft gerade weltweit die MAGRIT-
Studie, an der wir beteiligt sind. Die
Impfung beginnt innerhalb der ersten
drei Monate nach der Operation und
erstreckt sich inklusive Auffrischungen
über rund ein Jahr.
Welche neuen Möglichkeiten gibtes für Patienten, die nicht operiertwerden? Auch für Patienten mit dem Erkran-
kungsstadium III gibt es eine Impfstu-
die, die START-Studie. Sie untersucht
das gleiche Prinzip wie die MAGRIT-
Studie, aber ein anderes Eiweiß, das
Impfung gegenLungenkrebs?Neue Therapien bei Bronchialkarzinom in der Entwicklung
Nimmt an einer der Impfstudien teil: Klaus Ewig mit Tanja Reuter, Krankenschwester undMitarbeiterin in der Studienzentrale der Medizinischen Klinik IV des Klinikum Kassel.
7StippVisite
nach Abschluss von Che-
mo- und Strahlentherapie
gespritzt wird. An dieser
weltweiten Studie nehmen
bereits einige unserer Pa-
tienten teil.
Sie sind Vorsitzender von AktionBronchialkarzinom e. V. (ABC),einem Zusammenschluss von Ärz-ten, welche die Behandlung vonPatienten mit Lungentumorenverbessern wollen. Die ABC-Stu-diengruppe führt selbst die INNO-VATIONS-Studie durch. Worumgeht es dabei?Um eine biologische Therapie für Pa-
tienten mit Lungentumoren des Sta-
diums IV, die Metastasen gebildet ha-
ben. Diese Patienten erhalten derzeit
eine Ganzkörper-Chemotherapie. Sie
wirkt immer gegen alles, was wächst,
kann gesunde nicht von kranken Zellen
unterscheiden. Das führt zu den
Nebenwirkungen wie Haarausfall,
Schleimhautschäden, Infektionsan-
fälligkeit etc. Bestimmte Nebenwir-
kungen wie Übelkeit und Erbrechen
lassen sich heutzutage zwar beim
Großteil der Patienten durch begleiten-
de Medikamente deutlich reduzieren,
jedoch nicht vollständig vermeiden.
Jede Chemotherapie ist daher auch mit
Belastungen und Einschränkungen für
die Patienten verbunden. Ziel muss es
also sein, eine Therapie zu entwickeln,
welche die gesunden Zellen nicht
beeinträchtigt. Bei der INNOVATIONS-
Studie erhalten die Patienten eine
Kombination aus einem Wachstums-
blocker, der gezielt das Wachstum der
Tumorzellen verhindert, und aus einem
Medikament, das die Blutversorgung
der Tumorzellen unterbin-
det, sodass diese abster-
ben.
Bekommen die Patien-ten trotzdem eine Che-motherapie?
Nein, zunächst nicht. Wir wollen damit
bei Patienten mit Lungentumoren weg
von der Chemotherapie. Wenn aller-
dings die rein biologische Therapie, die
deutlich schonender für den Körper ist,
nicht wirkt, werden die Patienten auf
Chemotherapie umgestellt. Dies ist die
erste Studie, bei der in der Erstbehand-
lung eine Chemotherapie mit einer rein
biologischen Therapie verglichen wird.
Die Untersuchung läuft seit circa
einem halben Jahr, 45 Kliniken aus
Deutschland nehmen teil. Aus dem
Klinikum Kassel sind bisher sechs
Patienten eingeschrieben.
Wird die Chemotherapie bei Lun-gentumoren irgendwann durchdie neuen Verfahren abgelöst? Nicht innerhalb der nächsten fünf
Jahre. Aber vielleicht sind wir in zehn
Jahren so weit, dass die Chemothera-
pie bei der Behandlung von Lungen-
karzinomen eine untergeordnete Rolle
spielt. Die biologischen Therapien wer-
den jedenfalls zunehmend an Stellen-
wert gewinnen – eine Entwicklung, wie
sie auch bei der Behandlung von
Brustkrebs und Darmkrebs zu verfol-
gen ist.
Information: Prof. Dr. Martin Wolf, Tel. 0561/980-3046 oder E-Mail: onkologie@klinikum-kassel.de
Zweithaarstudio Karin KlenglerWir haben uns spezialisiert auf Perücken und Toupets für Chemotherapie in Echt- und Kunsthaar
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Prof. Dr. Martin Wolf
Vier ErkrankungsstadienLungenkrebs ist in Deutschland sowohl
bei Frauen als auch bei Männern die
dritthäufigste Krebserkrankung. Bei rund
45.000 Menschen pro Jahr wird ein Bron-
chialkarzinom festgestellt. Die Größe des
Tumors, ein eventueller Lymphknoten-
befall und das Vorhandensein von Metas-
tasen werden bei der Einteilung in vier
Erkrankungsstadien herangezogen: Im
Stadium I liegt der Tumor innerhalb eines
Lungenflügels, es sind keine Lymphknoten
befallen und es gibt keine Metastasen-
bildung. Im Stadium II überschreitet der
Tumor ebenfalls nicht einen Lungenflügel,
aber es sind bereits Lymphknoten inner-
halb der Lunge befallen. Im Stadium III
hat der Tumor bereits die lungenangren-
zenden Strukturen wie Brustwand oder
Zwerchfell erfasst oder es sind Lymph-
knoten zwischen den beiden Lungenflü-
geln befallen. Im Stadium IV sind Metas-
tasen in anderen Organen vorhanden,
häufig in Leber, Knochen, Gehirn und Ne-
bennieren. Unterschieden wird zudem
zwischen dem nicht kleinzelligen und dem
kleinzelligen Bronchialkarzinom, wobei
Letzteres in der Regel nicht operiert wird.
Patienten mit Lungentumoren werden im
Klinikum Kassel in enger Zusammenarbeit
zwischen dem Schwerpunkt Thorax-
chirurgie der Klinik für Allgemein-, Vis-
zeral- und Thoraxchirurgie, der Strahlen-
therapie sowie der Medizinischen Klinik
IV behandelt.
Teilnehmer an Studien haben die Mög-
lichkeit, neue Medikamente und Thera-
pien zu erhalten, die noch nicht allgemein
verfügbar sind. Dabei geht es in der Regel
darum, die Wirksamkeit von Substanzen
zu prüfen. Die Patienten erhalten die nach
dem bisherigen Wissensstand beste Be-
handlung und werden engmaschig über-
wacht.
StippVisite
Gemeinnützigen Interessengemein-
schaft Organspende e. V. (GIOS) an
der Vorbereitung der Aktion beteiligt
und hat sie auch finanziell gespon-
sert. „Organspende ist eine lebens-
wichtige Aufgabe, daher unterstüt-
zen wir dieses Anliegen gern“, erläu-
terte der GNH-Vorstandsvorsitzende
Dr. Gerhard M. Sontheimer. Weitere
Sponsoren sind VW Original Teile, der
Rotary Club Kassel-Wilhelmshöhe
und Roberts Marken & Kommunika-
tion.
Nach einer Pressekonferenz mit der
Schirmherrin, Hessens Sozialministe-
rin Silke Lautenschläger, folgte im
Mai eine bundesweit einmalige Mai-
ling-Aktion: Jeder Haushalt in Kassel
erhielt einen Organspendeausweis
sowie Informationen zum Thema. Mit
Erfolg: Bei einer (nichtrepräsentati-
ven) Umfrage erklärten über die
Hälfte derjenigen, die sich an das
Mailing erinnern konnten, das Thema
zu Hause noch besprechen zu wollen.
Vier Prozent haben den Organspen-
deausweis ausgefüllt, sechs waren
bereits Organspender. Rund ein Drit-
tel hatte kein Interesse am Thema.
„Wenn die Familien zu Hause über
das Thema Organspende diskutieren,
sind wir schon einen großen Schritt
weiter“, so Dr. Petra Wegermann,
Transplantationsbeauftragte im Kli-
nikum Kassel und Mitglied einer
Steuerungsgruppe des Hessischen
Sozialministeriums zur besseren Um-
setzung des Transplantationsgeset-
zes. „Für die Familie ist es immer ein
Schock, wenn ein Angehöriger an
einem Hirntod verstirbt und eine
Organspende möglich wäre. Um die
schwierige Entscheidung über eine
Organspende treffen zu können, ist es
für die Familie extrem hilfreich, den
Willen des Verstorbenen zu kennen.“
Information zur Organspende bei Dr.
Petra Wegermann, E-Mail weger-
mann@klinikum-kassel.de
Links: www.dso.de www.organspende-info.dewww.gios-organspende.de
8
„Schatz, wir müssen reden“, mitdiesem Slogan ist im Frühsom-mer 2008 eine Organspende-kampagne im Raum Kassel ge-startet. Ziel: die Bevölkerung zurBeschäftigung mit dem ThemaOrganspende zu animieren unddie Zahl der Organspenden zuerhöhen.
Rund 12.000 schwer kranke Men-
schen in Deutschland warten auf ein
Spenderorgan. Täglich sterben drei
Patienten, weil kein passendes Organ
vorhanden ist.
Nach Einschätzung der Deutschen
Stiftung Organspende (DSO), welche
die Organspenden in Deutschland
koordiniert, müsste aus diesem Grund
niemand sterben, wenn sich die
Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger
zur Organspende bereit erklären wür-
den. Umfragen zufolge stehen zwar
rund drei Viertel der Bevölkerung der
Organspende positiv gegenüber, aber
nur zwölf Prozent haben einen Or-
ganspendeausweis.
Auf Initiative von Robert Köster, Ge-
schäftsführer der Roberts Marken &Kommunikation GmbH in Kassel,
startete daher eine Kampagne, um
möglichst viele Menschen der Region
zu einer bewussten Entscheidung für
eine Organspende zu bewegen. Die
Kampagne wurde an der Akademie
für Kommunikation Kassel (AKK) ent-
wickelt, an der Köster Dozent ist. Das
Konzept stammt von der Junioragen-
tur „Reaktor“, die auch den Slogan
„Schatz, wir müssen reden“ ent-
wickelt hat.
Die Gesundheit Nordhessen Holding
(GNH), insbesondere das Klinikum
Kassel, war mit der DSO und der
Schatz, wir müssen reden!Gesundheit Nordhessen unterstützt Organspendekampagne
Die Gebäude der MedizinischenKliniken des Klinikum Kassel sind inden vergangenen drei Jahren peu àpeu umfassend renoviert worden.Mit der Modernisierung derDialysestation wurde das Projektnun abgeschlossen.
Rund drei Millionen Euro hat das Klini-
kum investiert, um die Gebäude tech-
nisch und optisch auf Vordermann zu
bringen. Die Stationen wurden gene-
ralüberholt und strahlen jetzt in hellen,
freundlichen Farben. Die Instandset-
zungsarbeiten standen auch im Zusam-
menhang mit einer geänderten Raum-
aufteilung innerhalb der Medizinischen
Kliniken, die zu besseren Betriebsabläu-
fen und kürzeren Wegen für Patienten
und Beschäftigte geführt hat.
„Mit vielen kleinen und einigen
größeren Maßnahmen konnten wir
das Ambiente erheblich verschönern
und Abläufe vereinfachen“, sagt Klini-
kum-Hauptgeschäftsführer Wolfgang
Schwarz. Diese reichen von der Dach-
abdichtung über neue Bodenbeläge und
Anstriche, neue Beleuchtung und neue
Sanitärräume bis hin zu neuen Möbeln
und insbesondere der Ausstattung mit
TV-Geräten in allen Zimmern. Damit
wurden deutliche Verbesserungen für
die Patienten und Patientinnen aller
vier internistischen Kliniken des Klini-
kums erreicht: Medizinische Klinik I –
Gastroenterologie, Hepatologie, Allge-
meine Diabetologie, Infektionskrank-
heiten (Dr. Dorothee Dorlars), Medizini-
sche Klinik II – Herz- und Kreislaufer-
krankungen, Lungen- und Bronchial-
erkrankungen, Internistische Intensiv-
medizin (Prof. Dr. Jörg Neuzner), Medi-
zinische Klinik III – Nieren und Hoch-
druckerkrankungen, Rheumatische Er-
krankungen, Nephrologische Diabetolo-
gie (Prof. Dr. Jörg Plum) und Medizini-
sche Klinik IV – Onkologie, Hämatologie,
Immunologie (Prof. Dr. Martin Wolf).
Die Dialysestation ist auch technisch
auf den neusten Stand gebracht wor-
den. So ist das neue Rohrleitungssys-
tem komfortabler zu desinfizieren und
erhielt Adapter der modernsten Gene-
ration. Neu eingerichtet wurde ein
Interventionsraum, unter anderem für
die Patienten, die einen zentralen Ve-
nenkatheter benötigen. Nun stehen
zwölf Dialysebetten – davon zwei als 1-
Bett-Isolierzimmer – mit neuer Medi-
zintechnik zur Verfügung.
Auch die Strukturen innerhalb der
Medizinischen Kliniken wurden in den
vergangenen Jahren geändert. Die
onkologische Tagesklinik und die onko-
logische Station sind inzwischen unter
einem Dach in Haus 9 vereint und die
Bettenzahl wurde um 9 auf 42 Betten
aufgestockt. Die kardiologischen Sta-
tionen sind jetzt auf einer Ebene ange-
ordnet, wodurch sich Arbeitsabläufe
vereinfachen lassen.
Schönes Ambiente,neue TechnikGebäude der Medizinischen Kliniken renoviert
In modernen Räumen werden jetzt auch dieDialysepatienten im Klinikum Kassel behan-delt, auf dem Foto Gisela Stöhr mit Gesund-heits- und Krankenpfleger Alexander Dupki-Rappe.
24
StippVisite
Utermöller vom Geburtshilfe-Team
des Klinikums betreut.
Information bei Bianca Wendland,
Tel. 0561/812981, E-Mail: kontakt@
hebamme-bianca-wendland.de. Das
gesamte Programm der Elternschule
findet sich unter www.gesundheit-
nordhessen.de/veranstaltungen.
10
Die richtige Ernährung von Babys im
ersten Lebensjahr beugt Karies und
Übergewicht vor und senkt das Risiko,
an bestimmten Allergien zu erkranken.
Bei der Vielfalt an Babynahrung ist es
für die Eltern oft schwierig, sich im
„Angebotsdschungel“ zurechtzufinden
und Werbeaussagen kritisch zu
beleuchten. Hilfe bei der optimalen Er-
nährung des Säuglings bietet die drei-
stündige Veranstaltung „Von der Milch
zum Brei“ – Beikosteinführung, die seit
diesem Jahr in der Elternschule des
Klinikum Kassel angeboten wird.
Hebamme Bianca Wendland gibt Tipps
zum Kochen verschiedener Breie und
informiert über sanftes Abstillen,
industriell hergestellte Gläschenkost,
geeignete Getränke für Säuglinge und
Kinderlebensmittel. Ein Schwerpunkt
ist auch die Auswahl geeigneter
Lebensmittel für Kinder mit erhöhtem
Allergierisiko.
„Mit der richtigen frühkindlichen Er-
nährung kann man bestimmten aller-
gischen Erkrankungen, zum Beispiel
Neurodermitis, allergischem Asthma
und Heuschnupfen, vorbeugen, was
angesichts einer Zunahme von Aller-
gien immer wichtiger wird“, so Bianca
Wendland, die sich nach den Emp-
fehlungen des Forschungsinstitutes
für Kinderernährung in Dortmund
richtet. Die Babys werden während des
Kurses bestens von der Kranken-
schwester und Stillberaterin Ulrike
Ernährungshilfe für Mütter und Väter
„Von der Milch zum Brei“
Hirse und andere Getreidesorten stellte Bian-ca Wendland (vorn Mitte) den Teilnehmerin-nen des Kurses „Von der Milch zum Brei“ vor,vorn links Alexandra D’Angelo, vorn rechtsBianca Rehm-Aubel mit Tochter Maja.
Kliniken Bad Wildungen
Fachklinik Fürstenhof & Helenenklinik
Fach- und Rehabilitationsklinik fürUrologie, Orthopädie, Urogynäkologie/Gynäkologie und Innere Medizin/NephrologieTelefon (0 56 21) 85-0Laustraße 35, 34537 Bad Wildungenhelenenklinik.badwildungen@asklepios.com
Informieren Sie sich über unsere Kliniken mit ganzheitlicher Therapie.Beide Kliniken sind in unmittelbarer Nähe zur neu eröffneten Asklepios Stadtklinik für Akutmedizin und bieten somit eine durchgängige Behandlungskette.
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Telefon (0 56 21) 704-03Brunnenallee 39, 34537 Bad Wildungenfuerstenhof.badwildungen@asklepios.com
11StippVisite
vor Ort problemlos in Bad Arolsen ko-
ordiniert werden – gemäß dem Motto
„Der Arzt kommt zum Patienten“.
Anmeldung zur thoraxchirurgischen
Sprechstunde:
Frau Nietzel, Tel. 05691/800-210
Information:Dr. Peter Ahrens, Tel. 05691/800-222,
peter.ahrens@skhba.de
Walter Knüppel, Tel. 05691/800-161,
walter.knueppel@skhba.de
Dr. Marc Hinterthaner, Tel. 0561/980-3719,
marc.hinterthaner@klinikum-kassel.de
Das Krankenhaus Bad Arolsen hatsein Diagnostik- und Therapie-spektrum für Patientinnen undPatienten mit Lungenerkrankun-gen mit dem Angebot der Thorax-chirurgie komplettiert. Dr. MarcHinterthaner, Leiter des Funktions-bereiches Thoraxchirurgie amKlinikum Kassel, kommt seit vori-gem Jahr zur Sprechstunde und zuoperativen Eingriffen nach BadArolsen, für die die Patienten bis-her nach Kassel fahren mussten.
Die Thoraxchirurgie umfasst sowohl
die diagnostischen Untersuchungen
als auch die chirurgischen Behand-
lungen von Erkrankungen und Fehl-
bildungen innerhalb des Brustkorbs.
Davon können unter anderem die Lun-
ge, die Luftröhre und das Bronchial-
system, das Brust- oder das Mittelfell
sowie die Brustwand betroffen sein.
Neben Lungenkrebs kommt der Tho-
raxchirurg bei Metastasen von ande-
ren Tumoren zum Einsatz, die sich zum
Beispiel als Folge von Brustkrebs oder
Dickdarmkrebs in der Lunge bilden
können. Die Methoden der Thorax-
chirurgie werden zudem angewandt
bei der operativen Behandlung einer
zusammengefallenen Lunge (Pneumo-
thorax), Eiteransammlung im Brust-
korb (Pleuraempyem), bei unklaren
Lungengewebserkrankungen und an-
deren unklaren Neubildungen inner-
halb des Brustkorbs, erläutert Dr. Hin-
terthaner, der seit 2004 den Funk-
tionsbereich im Klinikum leitet.
Als Beispiele für thoraxchirurgische
Eingriffe nennt Dr. Hinterthaner Spie-
gelungen des Mittelfells und der
Brusthöhle ggf. mit gleichzeitiger Pro-
benentnahme aus dem Brustfell sowie
die Probenentnahme aus der Lunge
zur weiteren Gewebeuntersuchung.
Behandlungen sind ebenfalls möglich,
beispielsweise die Verklebung des
Brustfellspaltes bei wiederholt auftre-
tendem Pleuraerguss („Flüssigkeit zwi-
schen Lunge und Brustwand“).
Dr. Hinterthaner arbeitet eng mit der
Allgemein- und Viszeralchirurgie im
Krankenhaus Bad Arolsen unter Leitung
von Chefarzt Dr. Peter Ahrens zusam-
men. Dieser betreut die Patienten wäh-
rend des gegebenenfalls notwendigen
stationären Aufenthaltes nach einem
Eingriff. Für das zusätzliche Angebot
hat das Krankenhaus Bad Arolsen den
Operationsbereich mit thoraxchirurgi-
schen Instrumenten ausgestattet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Patien-
tinnen und Patienten mit gut- und
bösartigen Lungenerkrankungen nun
ein umfassendes chirurgisches Ange-
bot vor Ort machen können“, so Wal-
ter Knüppel, Chefarzt für Innere Me-
dizin und Lungenspezialist. Die ge-
samte Behandlungskette könne damit
Krankenhaus Bad Arolsen mit breitem Spektrum für Lungenpatienten
Thoraxchirurgie komplettiert das Angebot
Umfassendes Angebot für Patienten mit Lun-generkrankungen im Krankenhaus Bad Arol-sen: die Chefärzte Walter Knüppel und Dr.Peter Ahrens mit Thoraxchirurg Dr. Marc Hin-terthaner (von links).
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StippVisite
Mit der in Kassel gegründeten Ar-beitsgemeinschaft Kinderschutzin der Medizin (KiM) gibt es erst-mals eine bundesweite Informa-tionsplattform für Ärztinnen undÄrzte, um Kindesmisshandlungenbesser zu erkennen und zu derenVerhinderung beizutragen.
Kinder erleben körperliche oder sexu-
elle Gewalt. Ihre körperlichen oder
seelischen Bedürfnisse werden ver-
nachlässigt oder sie werden seelisch
misshandelt. Eine wichtige Berufs-
gruppe, die bei Verdacht auf Kindes-
misshandlung Alarm schlagen kann,
sind die Medizinerinnen und Medizi-
ner. Vielen von ihnen ist das ungute
Gefühl bekannt: Ist dieser Knochen-
bruch mit einem Sturz vom Wickel-
tisch erklärbar? Ist dieses Bluterguss-
muster ein Hinweis auf Gewalt, eine
Blutgerinnungsstörung oder einfach
nur Tollpatschigkeit? Was bedeutet ein
erweiteter Schei-
deneingang?
Doch die meisten
Ärztinnen und Ärz-
te sind laut Ober-
arzt Dr. Bernd Herr-
mann, Leiter der
Ärztlichen Kinder-
schutzambulanz im
Klinikum Kassel,
nicht ausreichend
ausgebildet, um
Hinweise auf Miss-
brauch und Miss-
handlung zu erkennen. „Sowohl im
Studium als auch später in der Praxis
kommt das Thema viel zu kurz.“ Damit
Misshandlungen von Kindern künftig
besser und rechtzeitig diagnostiziert,
unterbunden und behandelt werden
können, hat sich jüngst auf Initiative
von Dr. Herrmann, der zum Vorstand
der Deutschen Gesellschaft gegen
Kindesmisshandlung und -vernachläs-
sigung gehört, die bundesweite Ar-
beitsgemeinschaft Kinderschutz in der
Medizin (AG KiM) gegründet. Die neue
AG sieht Herrmann als historischen
Schritt für den medizinischen Beitrag
zum Kinderschutz.
Dabei bleibt es schwierig, Kindesmiss-
handlung zu erkennen: „Was Ärzte
sehen, muss sich nicht unbedingt
decken mit den inneren physischen
Schäden“, so Herrmann. Ein Kind, das
geschüttelt wurde, könne ein völlig
zerstörtes Gehirn haben. „Gewalt kann
zudem auch ohne körperlich sichtbare
Folgen zu schweren, lebenslangen
seelischen Schädigungen führen.“
Sexuell missbrauchte Kinder haben
nach seinen Worten zu neunzig Pro-
zent keine körperlichen Befunde, die
medizinisch nachzuweisen sind. Be-
sonders wichtig im Kampf gegen
Kindesmisshand-
lung sei die Zu-
sammenarbeit der
Fachleute – Ärzte,
Pflegekräfte, Psy-
chologen, Sozial-
arbeiter – in Kin-
derschutzgruppen,
betont Herrmann.
In Deutschland gibt
es sie erst an 13
von 450 Kinder-
abteilungen in 330
Kliniken. Die Kas-
seler Kinderschutz-
gruppe existiert seit 2003 und war die
erste bundesweit. Das Konzept wird
im Internet unter www.kindesmiss-
handlung.de zur Verfügung gestellt.
Parallel zur Gründung der AG KiM kon-
stituierte sich die Kommission Kinder-
schutz der Deutschen Akademie für
Kinder- und Jugendmedizin, der Dach-
verband der Kindermedizingesellschaf-
ten. Zum Leiter der Kommission wurde
ebenfalls Dr. Herrmann ernannt.
Der Facharzt für Kinder- und Jugend-
medizin sowie Kinder- und Jugend-
gynäkologe hat in der Ärztlichen Kin-
derschutzambulanz des Klinikum Kas-
sel jährlich über 150 Anfragen zum
Thema. Bei der Gründung der Einrich-
tung vor zehn Jahren waren es bis zu
20. „Wir freuen uns über jedes Kind,
dem wir helfen können, auch dadurch,
dass unsere Kinderschutzarbeit Vorbild
in Deutschland ist. Wir haben durch
unsere jährliche Fortbildung mittler-
weile circa 450 Ärzte ausgebildet, was
Kindern bundesweit zugute kommt“,
bilanziert Herrmann.
Info: Dr. Bernd Herrmann, Tel. 0561/980-3389, herrmann@klinikum-kassel.de
Ärzte für KinderschutzBundesweit tätige Arbeitsgemeinschaft in Kassel gegründet
Die Puppe ist bei Untersuchungen immer da-bei: Dr. Bernd Herrmann, Leiter der ÄrztlichenKinderschutzambulanz am Klinikum Kassel.
12
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13StippVisite
„Einfach laufen“ – so heißt dasProgramm im Kinderkranken-haus Park Schönfeld, das Kindernmit chronischen Muskel- oderKnochenerkrankungen beim Lau-fenlernen hilft. Dabei kommt seitKurzem der Steh- und Gehtrainer„Galileo“ zum Einsatz, der mitSpenden finanziert wurde.
Das Prinzip von „Galileo“ wurde in der
Weltraumforschung entwickelt, da-
mit Astronauten trotz Aufenthaltes in
der Schwerelosigkeit ihre Muskulatur
trainieren können. Die Forscher stell-
ten fest, dass auf einem schnell
schwingenden Brett die Muskulatur
effizient trainiert und Knochen-
schwund verhindert wird. Die Vibra-
tionen reizen Nerven und Muskeln
und verbessern deren Leistungs-
fähigkeit. Diese Erkenntnisse kommen
nun auch Kindern mit angeborenen
Muskel- oder Knochenerkrankungen
sowie Kindern mit angeborenen oder
erworbenen Hirnschädigungen zu-
gute, die in der Abteilung für neuro-
logische Frührehabilitation im Kin-
derkrankenhaus Park Schönfeld be-
handelt werden. Sie können oft nicht
selbstständig laufen, sind schon viele
Jahre auf den Rollstuhl angewiesen
oder können das Bett fast gar nicht
verlassen. Zu stehen oder gar zu ge-
hen stellt für sie einen enormen Fort-
schritt dar.
Beim Steh- und Gehtrainer „Galileo“
ist eine Kippliege am Fußende mit
einer Vibrationsplatte verbunden.
Durch die Neigungsmöglichkeit der
Liege von waagerecht bis senkrecht
werden die jungen Patienten allmäh-
lich an eine aufrechte Position ge-
wöhnt. „Gleichzeitig wird durch die
Vibrationen der Knochen- und Mus-
kelstoffwechsel angeregt“, erläutert
Privatdozent Dr. Bernd Wilken, Direk-
tor der Kinderneurologie im Klinikum
Kassel und Leiter der Frührehabili-
tation. „Zweimal täglich wenige
Minuten Training mit dem Galileo-
System reichen, damit der Körper all-
mählich das Muskel- und Skelett-
system aufbaut.“ Ergänzend dazu
werden die Kinder im Rahmen des
„Einfach laufen“-Programms umfas-
send physiotherapeutisch betreut.
Darüber hinaus soll ein computerge-
stütztes Laufbandtraining eingeführt
werden.
Für die „Galileo“-Ausstattung des
Kinderkrankenhauses Park Schönfeld
hat der Verein „Hilfe für Kinder und
Erwachsene im Krankenhaus e. V.“
insgesamt rund 17.000 Euro aus
Spenden zur Verfügung gestellt. „Wir
hoffen, dass es den Kindern mit Hilfe
dieses Programms gelingt, im wahren
Sinne des Wortes auf den eigenen
Füßen zu stehen und dadurch ihre
Lebensqualität erheblich zu verbes-
sern“, so der Vereinsvorsitzende, Dr.
Thomas Fischer, Chefarzt für Kinder-
anästhesie und Intensivmedizin im
Kinderkrankenhaus Park Schönfeld.
Information:Oberarzt Heiko Backes,
E-Mail: heiko.backes@klinikum-kas-
sel.de, Tel. 9285-130 (Station P3)
Spendenkonto „Hilfe für Kinderund Erwachsene im Krankenhaus“:2142128 bei der KasselerSparkasse, BLZ 520 503 53
„Einfach laufen“ mit „Galileo“
Die 12-jährige Tiara gehörte zu den erstenPatientinnen im Kinderkrankenhaus ParkSchönfeld, die mit dem „Galileo“-System trai-nierte, hier unterstützt von den Physiothera-peutinnen Bärbel Striening und Gisela Pfaffen-bach.
Steh- und Gehtraining für chronisch kranke Kinder
Ihr starker Partner in der Hilfsmittelversorgung
Zentrale: Hannoversche Str.34, 34266 Niestetal
Filiale: Königsplatz sse 30, 34537 Bad Wildungen
Filiale: Töpfermarkt 1, 34369 Hofgeismar
Tel. 0561-788050 / Fax. 0561-7880555
StippVisite14
Über unterschiedliche Aspekteder Essstörungen Anorexie (Ma-gersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Binge-Eating (Ess-attacken) haben wir in den vorhe-rigen zwei Ausgaben berichtet.Bisher ging es um Frühwarnzei-chen, Auslöser und Ursachen so-wie um Diagnostik und Präven-tion. Im dritten Teil der Serieinformieren wir über die Therapieder Essstörungen.
Wieso lassen sich viele Ess-gestörte erst so spät behandeln?
Die Essstörung selbst kann als ein
Lösungsversuch für ein dahinterlie-
gendes seelisches Problem verstan-
den werden. Sie hat die Funktion,
wieder ein besseres seelisches Gleich-
gewicht herzustellen, weshalb die
Patientinnen und Patienten zunächst
an der Erkrankung festhalten und oft
erst spät eine Krankheitseinsicht und
Behandlungsbereitschaft entwickeln.
Im Falle der Magersucht stellt sich
häufig mit dem Hungern wieder ein
positives Gefühl der Kontrolle über
das eigene Leben und über den eige-
nen Körper ein. Die typisch mager-
süchtige Körperwahrnehmungsstö-
rung (die Magersüchtige erlebt sich
trotz erheblichen Untergewichts wei-
ter als zu dick) verhindert zudem ein
Krankheitsbewusstsein. Das Problem
wird verleugnet, die Patientin ver-
sucht lange Zeit den Eindruck auf-
rechtzuerhalten, sich fit und gesund
zu fühlen.
Im Fall der Bulimie schafft das Er-
brechen Erleichterung bei inneren
Spannungen und unerwünschten
Gefühlen. Gleichzeitig besteht eine
große Scham wegen des Kontroll-
verlusts beim Essanfall und wegen
des Erbrechens. Dies
verhindert häufig län-
gere Zeit, Hilfe in
Anspruch zu nehmen.
Deshalb kann man
generell sagen, je aus-
geprägter die Ess-
störung ist, desto später
begeben sich die Be-
troffenen in Behand-
lung.
Der erste ganz wesentli-
che Schritt für die
erfolgreiche Therapie
einer Essstörung be-
steht darin, sich einzu-
gestehen, überhaupt
eine Essstörung zu
haben. Ohne beginnen-
de Krankheitseinsicht
und den Wunsch nach
Veränderung ist eine
erfolgreiche Therapie nicht möglich.
Aber selbst dann ist die Behandlung –
wie bei anderen Suchterkrankungen –
oft schwierig, da die Betroffenen hin
und her gerissen sind zwischen der
Seite, die gesund werden will, und der
Seite, die krank bleiben und das
Suchtverhalten beibehalten will.
Was gibt es fürTherapiemöglichkeiten?
Die einfachste Möglichkeit besteht
darin, sich als Betroffener oder Ange-
höriger erst einmal ganz unverbind-
lich an eine Beratungsstelle zu wen-
den, gegebenenfalls auch telefonisch
oder per E-Mail. Sehr gute Informa-
tionen bekommt man auch auf den
Internetseiten der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung
(www.bzga-essstoerungen.de), die
ein umfassendes Verzeichnis der
Beratungsstellen in Deutschland
bereithalten. In Kassel ist dies bei-
spielsweise Kabera e. V. (www.kabe-
ra.de, Tel. 0561/70133-10). Natürlich
kann man sich auch direkt an den
Hausarzt oder einen Psychothera-
peuten wenden.
In leichteren Fällen können Essstö-
rungen ambulant behandelt werden.
Sinnvoll ist eine Zusammenarbeit
zwischen Psychotherapeuten, Haus-
ärzten und Ernährungsberatern. In
der Psychotherapie geht es einerseits
um Veränderungen beim Essverhal-
Was ich wert bin,sagt mir die WaageTeil 3: Wie behandelt man Essstörungen?
Autorin: Annette Eisenmann
15StippVisite
Insgesamt ist die
Behandlung einer
manifesten Ess-
störung langwierig
und schwierig, da
Hilfsangebote oft
erst zu einem rela-
tiv fortgeschritte-
nen Zeitpunkt der
Erkrankung in An-
spruch genommen
werden und auch die Behandlung
selbst von Rückfällen und Ambi-
valenzen gekennzeichnet ist. An eine
stationäre oder tagesklinische Be-
handlung sollte sich auf jeden Fall
eine weitere ambulante Psychothera-
pie anschließen.
Im 4. und letzten Teil der Serie geht
es um das Thema Gesellschaft und
Essstörung.
Information: Tel. 0561/980-3838 oder -3820Annette Eisenmann, Ärztin fürPsychiatrie und Psychotherapie
Klinik für PsychosomatischeMedizin und Psychotherapie Klinikum Kassel
chung häufigere
Einzel- und Grup-
penpsychotherapie,
Entspannungs-, Be-
wegungs- und Ge-
staltungstherapien
angeboten werden.
In der Psychothe-
rapie der Essge-
störten haben sich
Gruppen mit meh-
reren Betroffen bewährt, da diese von
anderen Betroffenen oft mehr
annehmen können. Die Bewegungs-
therapie hilft, das Gespür für den
Körper und seine Grenzen zu erfahren
und sich wieder im wahren Sinne
des Wortes ein Selbst-Bewusstsein
zu erarbeiten. Die Gestaltungsthera-
pie dient dem Ausdruck von Gefüh-
len, Ängsten und inneren Vorstellun-
gen ohne Worte.
Bei der Bulimie ist, auch in schwere-
ren Fällen, oft schon eine tagesklini-
sche Behandlung ausreichend, bei der
die Patienten an einem ähnlich um-
fangreichen Therapieprogramm wie
stationäre Patienten teilnehmen, aber
nachts zu Hause schlafen und in ih-
rem sozialen Umfeld bleiben.
ten, das Schreiben von Ess-Protokol-
en, das Genießenlernen, das Wieder-
einlassen auf bislang strikt gemiede-
ne Speisen und die Verdauungsvor-
gänge an sich etc. Andererseits geht
es aber auch um die Bearbeitung der
seelischen Ursachen der Essstörung,
das Wiedererlernen eines gesunden
Selbstvertrauens und Gefühlsaus-
drucks und um die soziale Integra-
tion. Wenn möglich ist vor allem bei
jüngeren Patientinnen auch eine Fa-
milientherapie anzustreben. Die
Hausärztin ist primär zuständig für
den Körper mit regelmäßigen Ge-
wichts- und Laborkontrollen. Bei der
Bulimie können bestimmte Medika-
mente hilfreich sein bei der Reduk-
tion von Ess- und Brechanfällen.
In schwereren Fällen, besonders bei
der Magersucht mit bedrohlichem
Untergewicht, körperlichen und seeli-
schen Begleiterkrankungen und ge-
scheiterten Vorbehandlungen, ist eine
stationäre Behandlung in einer psy-
chosomatischen Reha- oder Akut-
klinik erforderlich. Zusätzlich zu
den genannten Therapiemaßnahmen
können im stationären Umfeld neben
einer besseren körperlichen Überwa-
Der erste Schritt für die erfolgreiche
Therapie einerEssstörung
besteht darin, sich einzugestehen, eine Essstörung
zu haben.
Gewinner eines Hautpflegesets von sebamed® des letzten Kreuzworträtsels mit der Lösung „Hautpflege“ sind: W. Piech, Wilster; P. Semma, Wernigerode; E. Krause, Leipzig; S. Franke, Kiel; F. Lucas, Itzehoe; K. Richter, Leipzig;
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Klinik für Plastische-, Ästhetische und HandchirurgieDr. Thomas Giesler Tel. 980-3811
Klinik für Psychosomatische Medizin und PsychotherapieDr. Johannes Kipp Tel. 980-3838
Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische ChirurgieDr. Manfred Raible Tel. 980-4026
Klinik für UrologieDr. Patrick de Geeter (komm.) Tel. 980-4031
Ludwig-Noll-KrankenhausKlinik für Psychiatrie und PsychotherapieDennhäuser Straße 156 Tel. 4804-0PD Dr. Martin Ohlmeier Tel. 4804-401
Medizinische Klinik IDr. Dorothee Dorlars (komm.) Tel. 980-3071
Medizinische Klinik IIProf. Dr. Jörg Neuzner Tel. 980-3076
Medizinische Klinik IIIProf. Dr. Jörg Plum Tel. 980-3081
Medizinische Klinik IVProf. Dr. Martin Wolf Tel. 980-3046
Strahlentherapeutische GemeinschaftspraxisTel. 980-2730
Zentrum für Diagnostische und Interventionelle RadiologieProf. Dr. F.-P. Kuhn Tel. 980–4016
NeuroradiologieDr. Ralf Siekmann Tel. 980-2407
ZMV:LabormedizinPD Dr. Karl H. Reuner Tel. 980-2746Neurochirurgie Dr. Annette Kailing Mehrdad Salehi Tel. 980-3087NuklearmedizinPD Dr. Knut Liepe Tel. 980-4011Appartements Tel. 980-2224Bildungszentrum Tel. 980-2381Blaue Helferinnen Tel. 980-2825Diebetes- u. Ernährungsberatung Tel. 980-2955Klinikseelsorge Tel. 980-2820 (ev)/-2822 (kath)Sozialdienst Tel. 980-2800
LeitungIngo Baltrusch Tel. 9285-166
Kinder- und JugendmedizinProf. Dr. Friedrich K. Tegtmeyer Tel. 9285-313
KinderchirurgieDr. Peter Illing Tel. 9285-124
Anästhesie und IntensivmedizinDr. Thomas Fischer Tel. 9285-138
KinderradiologieDr. Karoly Lakatos Tel. 9285-143
HNO-HeilkundeJens Böe Tel. 7015936, Lutz Schäfer Tel. 3161177
Geschäftsführer Dr. Werner Brand Tel. 0561/98794-0
Standort Klinikum KasselMönchebergstraße 41–43 Tel. 0561/98794-13
Standort GesundheitszentrumWilhelmshöher Allee 91 Tel. 0561/98794-0
Geschäftsführer Manfred Schweitzer Tel. 0561/800-360
Innere MedizinWalter Knüppel, Dr. Bertolt Linder Tel. 800-161
ChirurgieDr. Peter Ahrens, Dr. Peter Wotzlaw Tel. 800-222
AnästhesieDr. Ulrich Lehmann, Hermann Wohn Tel. 800-0
Gynäkologie/GeburtshilfeDr. H.-Achim Hertig
Britt-Marie Jansson
Dr. Ulrich Streich Tel. 2057
Klinikum Kassel GmbH Mönchebergstraße 41–43, 34125 Kassel, Tel. 0561/980-0
Kinderkrankenhaus Park Schönfeld Frankfurter Straße 167, Tel. 0561/9285-0
Rehazentrum
Krankenhaus Bad Arolsen GmbH Große Allee 50, 34454 Bad Arolsen, Tel. 05691/800-0
Geschäftsführer Klaus Herrmann Tel. 05671/81-200
Kreisklinik HelmarshausenAm Kleinen Fahlenberg 2–8 34385 Bad Karlshafen Tel. 05672/998-0
Innere MedizinDr. Alois Kubek Andreas Hebbeker Tel. 998-187
ChirurgieDr. Wolfgang Müller Dr. Dietrich Wilke
Tel. 998-181
Anästhesie/IntensivmedizinDr. Adam Wozniak Tel. 998-173
Kreisklinik HofgeismarLiebenauer Straße 1
34369 Hofgeismar Tel. 05671/81-0
Innere Medizin: Dr. Ulrich Braner
Dr. Wilhelm Schmidt Tel. 81-400
ChirurgieAxel Schneider
Dr. Thomas Sürig Tel. 81-300
Gynäkologie/GeburtshilfeJoachim Kuhl Tel. 2006
Anästhesie/IntensivmedizinDr. Stefan Mähler Tel. 81-500
Kreisklinik WolfhagenAm kleinen Ofenberg 1 34466 Wolfhagen Tel. 05692/40-0
Innere MedizinDr. Hans-Joachim Griesche Tel. 40-150
ChirurgieDr. Peter-Josef Frings Tel. 40-500
Gynäkologie/Geburtshilfe Dr. Marion Reif-Kaiser Dr. Werner Prinz, Dr. Axel Vetter Tel. 988550
Anästhesie/IntensivmedizinDr. Uwe Hecht Tel. 40-504Dr. Cengiz Cetegen Tel. 40-505
HNO-HeilkundeFrank Dastych, Uwe Simon, Martin Stahl Tel. 2270
Kreiskliniken Kassel GmbH
SWA siehe rechte Seite
www.gesundheit-nordhessen.de, E-Mail: info@gesundheit-nordhessen.de
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19StippVisite
Die Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher in den Kliniken
• prüfen Anregungen und Beschwerden der Patienten und der Angehörigen,
• wenden sich mit deren Einverständnis an die zuständigen Stellen und ver-suchen zu vermitteln,
• nehmen gern auch positive Erfahrungen entgegen und geben sie weiter.
Klinikum Kassel:Marlies Rohrbach, Sprechzeiten donnerstags 14.30 bis 16 Uhr, Haus 14,Eingang A, Zimmer 2, Tel. 0561/980-2811, Briefkasten im Eingangsbereichvon Haus 14, der aber nicht täglich geleert wird
Ludwig-Noll-Krankenhaus: Gudrun Burlon, mittwochs von 15.30 bis 16.30 Uhr, Haus 2, Dachgeschoss
Kinderkrankenhaus Park SchönfeldIris Zaeske, dienstags 14.30 bis 15.30 Uhr, 4. Stock, Tel. 0561/9285-192
Krankenhaus Bad Arolsen:Gerda Schmalz und Ursula Halbich, montags von 11 bis 12 Uhr, Raum gegenüber Patientenaufnahme, Tel. 05691/800-172
Kreisklinik Hofgeismar:Brigitte Briel, dienstags von 15 bis 17 Uhr, Tel. 05671/81-95555
Kreisklinik Wolfhagen:Elke Oppermann, mittwochs 9 bis 11 Uhr, Tel. 05692/40-440
Kreisklinik Helmarshausen:Eckhart Deutsch, Sprechzeiten: dienstags 15 bis 18 Uhr, telefonisch über Zentrale 05672/998-0
Liebe Patientin, lieber Patient,
Kann Akupunktur den Geburts-
schmerz lindern? Wie sieht eine ge-
sunde Ernährung während der
Schwangerschaft und der Stillzeit
aus? Wie lange ist das Stillen sinn-
voll? Kompetente Antworten auf alle
Fragen rund um Schwangerschaft,
Geburt und die erste Zeit mit dem
Baby können alle Interessierten am
Samstag, 27. September 2008, imKlinikum Kassel erhalten: Die Ge-
burtshilfeabteilung der Frauenklinik
(Direktor: Prof. Dr. Thomas Dimpfl)
gibt von 12 bis 17 Uhr in Haus 5 und
im Infocenter einen Einblick in den
Bereich, in dem jährlich fast 1.400
Kinder das Licht der Welt erblicken –
darunter auch zahlreiche „Frühchen“,
die in der ersten Zeit eine ganz be-
sondere Betreuung benötigen. „Die
Besucherinnen und Besucher können
die Kreißsäle und die Station besich-
tigen, Vorträge hören und sich in der
Ausstellung informieren“, so die
Leitende Hebamme, Bettina Wüst.
Schwangere können sich aus Gips
eine Bauchmaske anfertigen lassen
oder ihren Bauch kunstvoll bemalen
lassen.
Die Veranstaltung wurde mit Blick auf
die Weltstillwoche vom 29. Septem-
ber bis 5. Oktober konzipiert, die un-
ter dem Motto „Stillen fördern –
goldrichtig“ steht.
Bäuche in Gips
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