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Studienarbeit
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Elektrofahrzeuge Bearbeiter:
Christian Eisenbarth 933649 christian.eisenbarth@hs-augsburg.de
Sebastian Müller 933570 sebastian.müller@hs-augsburg.de
Studienrichtung: Master Umwelt- und Verfahrenstechnik
Prüfer: Prof. Dipl.- Ing. Richard Kuttenreich
Abgabedatum: 18.01.2013
II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... III
Tabellenverzeichnis .............................................................................................................. IV
1 Einleitung ................................................................................................................... 1
2 Verfahrensbeschreibung ............................................................................................ 2
3 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.................................................................................. 4
3.1 Kostenvergleichsrechnung ........................................................... 4
3.2 Gewinnvergleichsrechnung ......................................................... 7
3.3 Rentabilitätsrechnung ................................................................. 9
3.4 Statische Amortisationsrechnung .............................................. 10
4 Fazit.......................................................................................................................... 11
5 Anhang ....................................................................................................................... V
6 Literaturverzeichnis ................................................................................................. VII
III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Funktionsprinzip eines Elektroautos [1] .............................................................. 2
Abbildung 2 Mitsubishi i-MiEV (links) [2], Renault Kangoo Z.E. (rechts) [3] ............................. 3
Abbildung 3-A Thermische Abhängigkeit der Batterielebensdauer [5] ................................... VI
IV
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Kostenvergleichsrechnung [2, 4] ............................................................................. 5
Tabelle 2 Gewinnvergleichsrechnung ..................................................................................... 7
Tabelle 3-A Kostenvergleichsrechnung Batteriemiete / Batteriekauf [2, 4] ............................. V
Tabelle 4-A Fahrzeugspezifikationen [4, 6] ............................................................................ VI
1 Einleitung
1 Einleitung
Auf Grund der Energiewende in Deutschland und dem daraus resultierenden Verlangen nach
CO2 Minimierung, wird in Zukunft auch in der Automobilbranche ein Umdenken stattfinden
müssen. Aufgrund dieser Tatsache wird in der Automobilindustrie seit einigen Jahren nach
einer alternativen Antriebstechnik als Ersatz für den Verbrennungsmotor gesucht.
Grundlegende Ideen hierzu waren bisher Fahrzeuge, die mit Brennstoffzellen, bzw. elektrisch
mit Hilfe von Batterien betrieben werden. Letztere haben mittlerweile die Serienreife
erreicht und werden zum Verkauf von einigen Anbietern angeboten. Des Weiteren hat die
Bundesregierung ein ehrgeiziges Ziel ausgegeben - eine Millionen Elektroautos auf
deutschen Straßen bis zum Jahre 2020. Dieses Ziel soll unter anderem durch steuerrechtliche
Vorteile bei der KFZ-Steuer erreicht werden.
Den größten Nachteil der batteriebetriebenen Elektroautos stellt derzeit die geringe
Reichweite, bedingt durch die unzureichenden Speicherkapazitäten der Batterien, dar. Eine
mögliche Zielgruppe, für die Elektroautomobile von Interesse sein könnten, ist die
Logistikbranche. In diesem Geschäftszweig werden viele Fahrten im Voraus geplant.
Außerdem gibt es Logistikunternehmen, die sich auf kurz bis mittelferne Strecken
spezialisiert haben. In diesem Bereich ist es durchweg sinnvoll über einen Wechsel von
Fahrzeugen mit Verbrennungsantrieben auf Elektroantriebe nachzudenken. Im Hinblick auf
die Substitution ganzer Fahrzeugflotten ergäbe sich hier ein sehr großes CO2
Einsparpotential.
Ein potentielles Logistikunternehmen hinterfragt bei einem Automobilneukauf stets die
Wirtschaftlichkeit eines Produkts. Um die Grundlage für eine Gegenüberstellung mit bisher
konventionellen Benzinmotoren herzustellen, wird in der folgenden Arbeit die
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die Anschaffung zweier Elektroautos der Hersteller
Mitsubishi und Renault, anhand der statischen Investitionsrechnung, durchgeführt. Der
Vergleich erfolgt mit Hilfe einer fiktiven Transportstrecke, bei der ein Erlös für die gefahrene
Strecke gezahlt wird.
Zusätzlich wird anhand einer Kostenvergleichsrechnung ein Vergleich zwischen dem Kauf
einer Batterie und einer Batteriemiete für ein Elektroauto erarbeitet.
Die weiteren Rahmenbedingungen werden in Kapitel 2 und 3 beschrieben. Zusätzlich zur
Kostenvergleichsrechnung wird eine Gewinnvergleichs-, Rentabilitäts- und
Amortisationsrechnung durchgeführt.
2 Verfahrensbeschreibung
2 Verfahrensbeschreibung
Grundsätzlich unterscheiden sich Elektroautos von Kraftfahrzeugen mit herkömmlichen
Verbrennungsmotoren hauptsächlich im Antriebsaggregat und dem Energiespeicher. Bei
Verbrennungsmotoren wird, je nach Art des Motors, ein fossiler Treibstoff eingesetzt und für
die Energiebereitstellung im Motorraum verbrannt. Bei einem Elektroauto steht ein
chemischer Energiespeicher (im Folgenden wird als Energiespeicher nur noch die Batterie
betrachtet) zur Verfügung, die meist im Heck oder Unterbodenbereich des Fahrzeugs
verbaut ist. Diese gibt den Strom als Gleichstrom ab, der dann im Wechselrichter in
dreiphasigen Drehstrom umgewandelt und dem Elektromotor zur Verfügung gestellt wird.
Der E-Motor kann, im Vergleich zum herkömmlichen Verbrennungsmotor, seine
Nennleistung über einen sehr weiten Drehzahlbereich und bereits bei sehr geringen
Drehzahlen (Anfahren) zur Verfügung stellen. Der funktionale Aufbau eines Elektroautos ist
in Abbildung 1 zu erkennen.
Abbildung 1 Funktionsprinzip eines Elektroautos [1]
Im Detail betrachtet fällt auf, dass im Elektroauto Aggregate über eigene Elektromotoren
bewegt werden und nicht wie beim Verbrennungsmotor über dessen mechanischen Abtrieb.
Dies ist notwendig, da der Elektromotor beispielsweise im Stillstand nicht läuft und daher
keine Hilfsenergie zur Verfügung stellen kann. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist,
3 Verfahrensbeschreibung
dass der Elektromotor im Schiebebetrieb (Motorbremse) als Dynamo fungiert. So wird
Energie rückgewonnen, die dann wieder in die Batterie eingespeist werden kann.
Abbildung 2 Mitsubishi i-MiEV (links) [2], Renault Kangoo Z.E. (rechts) [3]
Die Elektromobilität bietet auf dem heutigen technischen Stand einige Punkte die sich
vorteilig gegenüber der herkömmlichen Verbrennungsmotorentechnik äußern. Beispiele
dafür wären die geringeren Betriebs und Unterhaltkosten sowie eine, unter gewissen
Voraussetzungen, höhere Umweltfreundlichkeit. Vor allem die geringen Betriebskosten, die
sich hauptsächlich durch niedrigere Strompreise äußern, können im Bereich der
Logistikbranche zu erheblichen Kostenersparnissen führen. Bei einem Elektroauto kosten
100 km etwa 3,40 € (0,25
; 13,5
). Bei einem konventionellen Fahrzeug, dass mit
einem Otto-Motor angetrieben wird sind es rund 11 € (1,60
; 7
).
Außerdem fallen, bedingt durch die niedrige Steuerlast, die Unterhaltskosten entsprechend
geringer aus. Das Argument der Umweltfreundlichkeit und CO2 Einsparung kann nur dann
herangezogen werden, wenn das Elektroauto durch regenerativ erzeugten Strom betrieben
wird. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des E-Autos ist die Reduktion der
Geräuschemissionen, der sich vor allem im innerstädtischen Bereich positiv auf die
Lebensqualität der Anwohner auswirkt. Allerdings ist dieser Punkt mit einem erhöhten
Gefahrenpotential behaftet, da Fahrzeuge so von Passanten aufgrund der fehlenden
akustischen Reize schlechter wahrgenommen werden und das Unfallrisiko erheblich steigt.
Nachteile, speziell für Logistikunternehmen, sind die langen Ladezeiten der Batterien und
deren geringe Lebensdauer. Lange Ladezeiten können durch spezielle Gleichstrom-
Schnellladestationen erheblich gesenkt bzw. durch Batterietauschstationen umgangen
werden. Erstere sind jedoch nicht mit jedem Elektroauto kompatibel und letztere derzeitig
nur als Konzept vorhanden. Des Weiteren hängt die Lebensdauer einer Batterie
entscheidend von der thermischen Belastung ab (vgl. Abbildung 3-A). Dabei ist von einem
relativen Kapazitätsverlust von etwa 15% im Mittel auszugehen, wodurch die Reichweite
eingeschränkt wird.
4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
3 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Mit Hilfe von Investitionsrechnungen wird zwischen zwei oder mehreren
Investitionsobjekten das Vorteilhaftere ermittelt. Das Ziel hierbei ist es, die Kosten bei einer
Anschaffung zu minimieren. Dabei sollen möglichst alle Kostenkomponenten, die durch die
Investition entstehen, prognostiziert werden. Nachfolgend wird mittels statistischer
Investitionsrechnung eine Bewertung der beiden Elektrofahrzeuge Mitsubishi i-MiEV und
Renault Kangoo Z.E. durchgeführt.
3.1 Kostenvergleichsrechnung
Bei der Kostenvergleichsrechnung werden zwei oder mehrere Investitionsalternativen im
Hinblick auf ihre Kosten gegenübergestellt und gegenübergestellt. Die Gesamtkosten einer
Investition werden aus der Summe der Kapitalkosten und den Betriebskosten berechnet.
Wie eingangs beschrieben, werden zwei unterschiedliche Elektrofahrzeuge im Hinblick auf
einen Logistikeinsatz verglichen. Hierbei handelt es sich zum einen um das Elektrofahrzeug
der Firma Mitsubishi (Modell i-MiEV) und zum anderen um das Modell der Firma Renault
(Modell Kangoo Z.E.). Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten wurden beide Fahrzeuge mit
möglichst ähnlichen Konfigurationen gewählt. Ein Unterschied besteht darin, dass bei dem
Modell i-MiEV eine Batterie im Kaufpreis inbegriffen ist und beim Modell Kangoo die
Batterie monatlich gemietet wird. Dies wird bei den Fixkosten berücksichtigt.
Außerdem wird im Hinblick auf den Einsatz in einem Logistikunternehmen, ein jährliches
Transportvolumen von 40 m³ festgelegt. Hierfür benötigen diese, aufgrund des
unterschiedlich großen Ladevolumens, verschiedene Anzahlen an Fahrten. Der Transport
durch ein Logistikunternehmen wird mit 500
je Fahrt vergütet.
Im Folgenden werden die Gesamtkosten anhand der Kapitalkosten und der Betriebskosten
berechnet. Letztere setzen sich aus variablen Kosten und Fixkosten zusammen. Die Fixkosten
(Versicherungsbeiträge, Steuern und Wertverlust) werden zur Vereinfachung mit 1100
veranschlagt. Außerdem werden bei dem Modell Renault Kangoo Z.E. 1400
für die
Miete der Batterie veranschlagt. Die sonstigen variablen Kosten beinhalten Instandhaltung
und Pflege und sind bei dem Modell imieV auf Grund der höheren Laufleistung pro Jahr
höher als bei dem Renault. Die Berechnung und die weiteren Annahmen werden im
Folgenden vorgestellt.
5 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Mitsubishi imieV
Renault Kangoo Z.E.
Berechnung
1 Anschaffungs-kosten
€ 29.900,00 22.489,00
2 Nutzungsdauer Jahre 7 7
3 Zinssatz % 10 10
4 Sonstige Fixkosten € 1100 2500
5 Jährliche Arbeitszeit h / Jahr 150 120
6 Lohnkosten € / h 50 50
7 Stromkosten € / KWh 0,22 0,22
8 Strombedarf kWh/ km 0,135 0,155
9 Jahresmenge m³/Jahr 40 40
10 Ladevolumen m³/Fahrt 0.311 0.438
11 Zielentfernung km 50 50
12 Fahrtenanzahl Fahrten/Jahr 129 92 [9]/[10]
13 Jahresstrecke km / Jahr 6450 4600 [11]*[12]
14 Abschreibung € / Jahr 4271,4 3212,7 [1] / [2]
15 Zinsen € / Jahr 1495 1124,5 [1] x [3] / 2
16 Sonstige Fixkosten/Jahr
€ / Jahr 1100 2500
17 Summe Fixkosten € / Jahr 6866,4 6837,2 [14]+[15]+[16]
18 Fixe Transportkosten
€ / m³ 171,7 170,9 [17]/[9]
19 Lohnkosten € / Jahr 7500 6000 [5] x [6]
20 Energiekosten € / Jahr 191,6 156,9 [7]x[8]x[13]
21 Sonstige variable Kosten
€ / Jahr 200 150
22 Summe variable Kosten
€ / Jahr 7891,6 6306,9
23 Variable Transportkosten
€ / m³ 197,3 157,7 [22]/[9]
24 Gesamtkosten €/Jahr 14758 13144,1 [17]+[22]
Tabelle 1 Kostenvergleichsrechnung [2, 4]
6 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Nach der Kostenvergleichsrechnung zeigt sich, dass das Fahrzeug des Herstellers Renault, im
Hinblick auf die Gesamtkosten, die günstigere Alternative für unseren Einsatzzweck darstellt.
Da die Ladevolumina und somit die Anzahl der Fahrten und die damit verbundenen
Personalkosten nicht kongruent sind, ist ein reiner Vergleich an Hand der Gesamtkosten
allein nicht ausreichend um auf die Rentabilität zu schließen. Deswegen erfolgt in den
weiteren Kapiteln eine detaillierte Betrachtung der Wirtschaftlichkeit.
Des Weiteren ist für ein Logistikunternehmen interessant, ob sich eine Batteriemiete, im
Vergleich zum Kauf der Batterie, wirtschaftlich auswirkt. Deswegen wird mittels einer
Kostenvergleichsrechnung überprüft, ob es günstiger ist die Batterie zu kaufen oder durch
einen Mietvertrag zu finanzieren (siehe Tabelle 3-A). Der Kaufpreis der Batterie wurde mit
7000 € angenommen, wodurch sich die Anschaffungskosten erhöhen und die sonstigen
Fixkosten auf 1100 €/Jahr reduzieren. Die Differenz der Mietpauschale zum Kaufpreis von
400
ergibt sich durch die Verzinsung der Mietpauschale sowie durch eine zusätzliche
Versicherungspauschale für den Fall eines Batteriedefektes. Der Vergleich zeigt, dass bei den
getroffenen Annahmen durch einen Batteriekauf eine Ersparnis von 350 € bezogen auf die
Gesamtlaufzeit möglich ist. Im Hinblick auf eine im Mietpreis beinhaltete
Versicherungspauschale für Batteriedefekte und der damit verbundenen höheren
wirtschaftlichen Sicherheit, ist es günstiger den Energiespeicher über eine Mietpauschale zu
finanzieren.
Kritische Menge
Ein reiner Vergleich der Investitionsalternativen anhand der Kosten pro Leistungseinheit
beinhaltet keine Aussage über die Auslastung der Investitionsobjekte und führt deshalb nicht
immer zu richtigen Ergebnissen. Eine sinnvolle Aussage lässt sich nur durch eine Berechnung
der kritischen Auslastungsmenge erzielen:
(3.1)
(3.2)
(3.3)
(3.4)
7 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
(3.5)
(3.6)
Die Berechnung der kritischen Menge führt, in Bezug auf unserem Anwendungsfall, zu einem
ungewöhnlichen Ergebnis. Die berechnete kritische Menge liegt bei
. Auf Grund der
relativ ähnlichen Fixkosten, fällt die im Vergleich dazu große Differenz der variablen Kosten
stärker ins Gewicht. Deswegen ist die kritische Menge sehr klein. Das bedeutet, dass der
Einsatz des Renault schon bei kleinem Transportaufkommen rentabel ist.
3.2 Gewinnvergleichsrechnung
Entscheidend für ein Unternehmen sind immer die Wirtschaftlichkeit und der Gewinn der
bei einer Investition übrig bleibt. Deswegen wird mit Hilfe der Gewinnvergleichsrechnung
der durchschnittliche Gewinn pro Jahr von beiden Elektrofahrzeugen ermittelt.
Mitsubishi Renault Berechnung
1 Transporterlös € / m³ 500 500
2 Erlöse € / Jahr 20000 20000 [1]*40m³/Jahr
3 Summe Fixkosten € / Jahr 6866,4 6837,2
4 Summe variable Kosten € / Jahr 7891,6 6306,9
5 Variable Transportkosten € / m³ 197,3 157,7
6 Gewinn € / m³ 5044,7 6698,2 [2]-[3]-[4]-[5]
7 Gewinndifferenz € / m³ 1653,5
Tabelle 2 Gewinnvergleichsrechnung
8 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Die Gewinnvergleichsrechnung zeigt, dass bei dem Fahrzeugtyp Renault der Gewinn am
größten ist. Dieser liegt um 1653,5 € höher als bei dem alternativen Automobil von
Mitsubishi. Ausschlaggebend hierfür sind die höheren variablen Kosten und somit indirekt
die höheren Lohnkosten des Mitsubishi.
Gewinnschwellenanalyse
Neben der Gewinnvergleichsrechnung ist zudem die Gewinnschwellenanalyse entscheidend.
Diese gibt Auskunft darüber, bei welchem Transportaufkommen ein Gewinn bzw. Verlust
entsteht (Break-even-Point).
(3.7)
(3.8)
(3.9)
Aus den oben aufgezeigten Berechnungen ist erkennbar, dass der Mitsubishi i-MiEV ab
einem Transportaufkommen von
und der Renault Kangoo Z.E. ab
gewinnbringend sind, während eine Unterschreitung dieser Werte ein Verlustaufkommen
bedeutet. Die Unterschiede entstehen hierbei nicht aufgrund der Fixkosten sondern durch
die variablen Transportkosten. Diese sind bei dem Modell Renault, aufgrund der niedrigeren
Lohnkosten, geringer.
9 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
3.3 Rentabilitätsrechnung
Durch Anwendung der Rentabilitätsrechnung wird abschließend die Wirtschaftlichkeit beider
Fahrzeuge prozentual dargestellt, indem der durchschnittliche Gewinn auf das
durchschnittliche gebundene Kapital bezogen wird.
(3.10)
(3.11)
(3.12)
Hier zeigt sich, dass der Renault Kangoo Z.E. mit 69,6 % um 25,9 % wirtschaftlicher ist als der
Mitsubishi i-MiEV. Dies resultiert aus dem geringeren Kapitaleinsatz und dem damit
verbundenen höheren Gewinn.
10 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
3.4 Statische Amortisationsrechnung
Die statische Amortisationsrechnung gibt Auskunft über die Dauer in Jahren, bis das
investierte Kapital wieder gewinnbringend in das Unternehmen zurückgeflossen ist. Dabei
wird sowohl der durchschnittlich erwartete jährliche Gewinn betrachtet, der durch die
Investition erwirtschaftet wird, als auch die Abschreibungen berücksichtigt.
(3.13)
(3.14)
(3.15)
Nach der statischen Amortisationsrechnung wird deutlich, dass der Renault Kangoo Z.E. nach
ca. 2 Jahren und damit ca. 1 Jahr vor dem Mitsubishi i-MiEV getilgt ist. Zurückzuführen ist
dies auf den geringeren Kapitaleinsatz, höheren Gewinn und die niedrigeren Abschreibungen
im Vergleich zum Renault.
11 Fazit
4 Fazit
Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zwischen dem Mitsubishi i-MiEV und dem Renault
Kangoo Z.E., durch das statistische Investitionsrechenverfahren, hat gezeigt, dass der
Renault bei den getroffenen Annahmen für ein Logistikunternehmen die rentablere
Alternative darstellt.
Bei der Kostenvergleichsrechnung und der Gewinnvergleichsrechnung sind vor allem die
höheren Lohnkosten, aufgrund des niedrigeren Ladevolumens und der damit verbundenen
höheren Anzahl an Fahrten, der Grund für die höheren Kosten des Mitsubishi i-MiEV. Die
Fixkosten der beiden Fahrzeuge sind nahezu identisch, da die höheren Investitionskosten
durch die Kosten der Batteriemiete ausgeglichen werden.
Die kritische Auslastungsmenge hat gezeigt, dass bei sehr ähnlichen Fixkosten die variablen
Kosten sehr stark ins Gewicht fallen und deswegen, der Renault Kangoo bereits bei geringem
Transportaufkommen rentabel ist.
Die Ergebnisse der Gewinnschwellenanalyse liegen mit
und
sehr nah
aneinander und sind für die momentanen Bedingungen kein Entscheidungskriterium. Sollte
sich die Transportmenge in Zukunft ändern und unter 20
sinken, kann der Kauf des
Mitsubishi i-MiEV in Erwägung gezogen werden.
Die Rentabilität und die Amortisationszeit bestätigen, dass der Renault Kangoo Z.E. das
kostengünstigere Modell ist. Vor allem bei der um 1 Jahr geringeren Amortisationszeit fällt
der geringere Kapitaleinsatz und der höhere Gewinn, bedingt durch geringere Lohnkosten,
ins Gewicht.
Die zusätzlich durchgeführte Kostenvergleichsrechnung bzgl. eines Batteriekaufes zeigt, dass
jährlich ein Ersparnis von 50 € beim Kauf der Batterie entsteht. Auf die Gesamtlaufzeit von 7
Jahren gesehen können somit 350 € eingespart werden. Dies entspricht 5 % des
Einkaufspreises. Im Hinblick auf eine im Mietpreis beinhaltete Versicherungspauschale für
Batteriedefekte und der damit verbundenen höheren wirtschaftlichen Sicherheit, ist es
sinnvoller und günstiger den Energiespeicher über eine Mietpauschale zu finanzieren.
Aus den oben zusammengefassten Gründen wird eine Kaufempfehlung für das Automobil
Renault Kangoo Z.E. mit gemieteter Batterie ausgesprochen.
V Anhang
5 Anhang
Renault Kangoo Z.E.
Batteriemiete
Renault Kangoo Z.E. Batteriekauf
Berechnung
1 Anschaffungs-kosten
€ 22.489,00 29.489,00
2 Nutzungsdauer Jahre 7 7
3 Zinssatz % 10 10
4 Sonstige Fixkosten
€ 2500 1100
5 Jährliche Arbeitszeit
h / Jahr 120 120
6 Lohnkosten € / h 50 50
7 Stromkosten € / KWh 0,22 0,22
8 Strombedarf kWh/ km 0,155 0,155
9 Jahresmenge m³/Jahr 40 40
10 Ladevolumen m³/Fahrt 0,438 0,438
11 Zielentfernung km 50 50
12 Fahrtenanzahl Fahrten/Jahr 92 92 [9]/[10]
13 Jahresstrecke km 4600 4600 [11]*[12]
14 Abschreibung € / Jahr 3212,7 4212,7 [1] / [2]
15 Zinsen € / Jahr 1124,5 1474,5 [1] x [3] / 2
16 Sonstige Fixkosten/Jahr
€ / Jahr 2500 1100
17 Summe Fixkosten
€ / Jahr 6837,2 6787,2 [14]+[15]+[16]
18 Fixe Transportkosten
€ / m³ 170,9 169,68 [17]/[9]
19 Lohnkosten € / Jahr 6000 6000 [5] x [6]
20 Energiekosten € / Jahr 156,9 156,9 [7]x[8]x[13]
21 Sonstige variable Kosten
€ / Jahr 150 150
22 Summe variable Kosten
€ / Jahr 6306,9 6306,9
23 Variable Transportkosten
€ / m³ 157,7 157,7 [22]/[9]
24 Gesamtkosten €/Jahr 13144,1 13094,1 [17]+[22]
Tabelle 3-A Kostenvergleichsrechnung Batteriemiete / Batteriekauf [2, 4]
VI Anhang
Abbildung 3-A Thermische Abhängigkeit der Batterielebensdauer [5]
Mitsubishi i-MiEV Renault Kangoo Z.E. Einheit
Batterie
Typ Li-Ionen Li-Ionen
Kapazität 20,25* 22 kWh
Motor
max. Leistung 49 (67) 44 (60) kW (PS)
max. Drehmoment 180 226 Nm
Höchstgeschw. 130 130 km/h
Laden
230 V 10 - 12 A 8 10 bis 12 h
230 V 16 A - 6 bis 8 h
400 V 30** - min
Sonstiges
Leergewicht 1110 1628 kg
max. Zuladung 340 632 kg
* Errechnet aus elektrischer Energieverbrauch des Motors x Reichweite = 0,135 kWh/km x 150 km
** Schnellladen an Gleichstrom-Schnellladestationen mit max. 50 kW bis zu einem Ladezustand von 80 %
Tabelle 4-A Fahrzeugspezifikationen [4, 6]
VII Literaturverzeichnis
6 Literaturverzeichnis
[1] „greenmotosblog.de,“ [Online]. Available: http://www.greenmotorsblog.de/wp-
content/gallery/audi-a3-e-tron-gallerie/Audi%20A3%20e-tron%204.jpg. [Zugriff am 11 01
2013].
[2] Mitsubishi Motors, „imiev,“ [Online]. Available: http://www.imiev.de/. [Zugriff am 10 01
2013].
[3] „greenmotorsblog.de,“ [Online]. Available: http://www.greenmotorsblog.de/wp-
content/uploads/2012/01/Renault-Kangoo-Z.E..jpg . [Zugriff am 14 01 2013].
[4] Mitsubishi, „Pressemitteilung,“ [Online]. Available: http://presse.mitsubishi-
motors.de/produktinfo/imiev/pdf/Technik_i-MiEV_MJ2011.pdf . [Zugriff am 10 01 2013].
[5] „goingelectric.de,“ [Online]. Available:
http://www.goingelectric.de/2012/06/29/news/lebensdauer-elektroauto-batterie-von-
temperatur-abhaengig/. [Zugriff am 12 01 2013].
[6] Renault, „Imagebroschüre,“ [Online]. Available: http://www.absolute-green-energy.de/e-
mobil/downloads/KangooZE.pdf. [Zugriff am 10 01 2013].
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