Tag 3 Sinnesorgane Auge, Ohr, Verdauungstrakt · Presbyakusis Altersschwerhörigkeit Tinnitus...

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Tag 3

Sinnesorgane Auge, Ohr,

Verdauungstrakt

PD Dr. Dr. med. Tobias Schulze1,2/ Prof. Dr. med. Matthias Frank 1,2,3

1 Universitätsmedizin Greifswald

2 Kreiskrankenhaus Wolgast GmbH 3 Unfallkrankenhaus Berlin (UKB)

Sinnesorgan Auge

Aufbau des Auges

Iris - Regenbogenhaut

Retina- Netzhaut

Choroidea – Aderhaut

Sclera - Lederhaut

Einbau von Linse (Lens cristallina) und Hornhaut

(Cornea) in den Augapfel

Aufbau der Hornhaut (Cornea)

Die Cornea wird außen von einem mehrschichtigen, nicht verhornten

Plattenepithel bedeckt.

Die Hornhaut ist zwar innerviert (Kornealreflexe), aber nicht vaskularisiert und

dadurch immunologisch privilegiert: Eine Hornhautransplantation kann daher

ohne Rücksicht auf die immunologisch bedingten Abstoßungsreaktionen

durchgeführt werden.

Konjunktivitis

Hyposphagma

• Traumafolge, Pressen, Husten, Erbrechen

• hämorrhagische Diasthase/Antikoagulantien

• arterielle Hypertonie/Gefäßerkrankungen

• Infektionskrankheiten

Arcus seniles, Arcus

lipoides, Gerontoxon

https://areaoftalmologica.com

Chemosis

• Allergien

• Viruserkrankungen

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Sklerenikterus

• Zeichen gastroenterologischer oder hämatologischer Erkrankungen, die

mit einer Erhöhung des Gallenfarbstoffes Bilirubin einhergehen

Xanthelasmen

• Zeichen systemischer Fettstoffwechselstörungen

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Lagophthalmus

• Narben

• Fascialisparese

• Endokrinopathien

atlasofophthalmology.net

Enophthalmus/Exophthalmus

Enophthalmus ist Bestandteil der

Horner Trias: Miosis, Ptosis und

Enophthalmus

Exophthalmus ist Syptom

verschiedener Erkrankungen:

Maligne, Gefäßerkrankungen,

Endokrinopathien, Entzündungen

Geerling et al. Via medici 2014t

Lichtbrechung und Dynamik der Linse

Bei der Naheinstellung (Akkommodation; bei Objekten, die weniger als 5 m vom

Auge entfernt sind) wird die Linse zur Fixierung des Objekts kugeliger. Dies

geschieht durch Kontraktion des Ziliarmuskels, die dazu führt, dass sich die

Zonulafasern entspannen und die Linse aufgrund ihrer Eigenelastizität

kugelförmiger wird.

Presbyopie (Altersweitsichtigkeit)

Durch Sklerosierung und Elastizitätsverlust des Linsenkerns nimmt die

Akkommodationsbreite (auch: Akkommodationsamplitude) stetig ab.

Der maximale Nahpunkt, in dem Objekte gerade noch scharf erkannt werden

können, rückt hierbei immer weiter in die Ferne.

Lichtbrechung beim gesunden (emmetropen) und

beim fehlsichtigen Auge

Parallele Strahlen aus dem Unendlichen (Fernsicht) werden durch die Hornhaut

und die Linse normalerweise so gebrochen, dass ihr Brennpunkt auf der

Netzhaut liegt.

Kurzsichtigkeit (Myopie, blau): Der Augapfel ist zu lang, die Strahlen werden

vor der Netzhaut gebündelt.

Weitsichtigkeit (Hyperopie, rot): Der Augapfel ist zu kurz, die Strahlen werden

hinter der Netzhaut gebündelt.

Seh- und Orbitaachse

Die Sehachse (optische Achse) differiert von der Orbitaachse um 23°. Deshalb

liegt der Punkt des schärfsten Sehens, die Fovea centralis, lateral des blinden

Flecks (Papilla nervi optici).

Diplopie (Doppeltsehen)

Zentrale Mittelgesichtsfraktur. Hängender Tropfen durch Prolaps von Orbitafett in

die Kieferhöhle rechts (Pfeile) und Lufteinschluss in die Orbita bei Fraktur der

Lamina papyracea.

Häufige Augenerkrankungen

Grauer Star (Katarakt, Trübung der Augenlinse)

Grüner Star (Glaukom)

Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD)

Diabetische Retinopathie

Netzhautablösung

Grauer Star (Katarakt, Trübung der Augenlinse)

Ursachen: angeboren

verletzungsbedingt

medikamentös bedingt

in der Regel: altersbedingte Trübung der Linse

Klinik: Abnahme der Sehschärfe, Farben verlieren an Leuchtkraft

„Milchglasscheibe“

Grauer Star (Katarakt, Trübung der Augenlinse)

Katarakt-Operation: häufigster operativer Eingriff in der Medizin

eingetrübte Linse wird unter örtlicher Betäubung mit Ultraschall zerkleinert und

dann mithilfe eines Spül-Saug-Instruments entfernt (Phakoemulsifikation)

Die künstliche Linse (Intraokularlinse) wird in den Kapselsack implantiert.

Grüner Star (Glaukom)

Ursachen: Augenerkrankungen unterschiedlicher Ursache, die einen

Verlust von Nervenfasern zur Folge haben

wichtiger Risikofaktor: erhöhter Augeninnendruck

normale Papille Glaukompapille

Grüner Star (Glaukom)

Klinik: zunächst Ausfälle am Rande des Gesichtsfeldes, „rechts

frei“

Therapie: Behandlung mit Augentropfen

Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD)

Ursachen: altersbedingte Netzhauterkrankung

(z.B. Ablagerung von Stoffwechselprodukten)

Klinik: zunächst: Buchstaben, die man direkt anschaut, erscheinen

verschwommen

Therapie: keine kausale Therapie (Ernährung)

Diabetische Retinopathie

Ursachen: Netzhautkrankheit als Folge des Diabetes mellitus;

jährlich erkranken über 8.000 Diabetiker an Retinopathie

Klinik: langsame, oft unauffällige Entstehung

Therapie: Laserbehandlung bei Veränderung des Augenhintergrundes

wichtig: Früherkennung!!

Diabetische Retinopathie

Therapie: Laserbehandlung bei Veränderung des Augenhintergrundes

wichtig: Früherkennung!!

Proliferative diabetische

Retinopathie mit typischen

präretinalen Vaskularisationen

(Pfeile),

Mikroaneurysmen , Blutungen

(Pfeilspitzen), Ablagerungen von

Lipiden (Pfeil) und Cotton-Wool-Herde

(= Nervenfaserinfarkte, Pfeilspitzen

schwarz)

Proliferative diabetische

Retinopathie

Nicht proliferative diabetische

Retinopathie

Netzhautablösung (Ablatio retinae / Amotio retinae)

Ursachen: innere lichtempfindliche Schicht der Netzhaut wird –

ausgelöst durch unterschiedliche Ursachen – von ihrer

Unterlage abgehoben

Folge: Sinneszellen nicht mehr mit Sauerstoff und

Nährstoffen versorgt

etwa 8.000 Fälle / Jahr

Klinik: Lichtblitze, „Rußflocken“, „Mücken“, schwarze Wand,

schwarzer Vorhang

Therapie: Notfall!!!

Verletzungen des Auges – Abriss N. opticus

Verletzungen des Auges – Abriss N. opticus

Verletzungen des Auges

Differentialdiagnose des roten Auges

Deutsches Ärzteblatt, Frings et al. 2015

Sinnesorgan Ohr

Anatomie Ohr

Außenohr

Ohrmuschel – Concha

Äußerer Gehörgang - Meatus acusticus externus

Trommelfell – Tympanon

Verletzungen des Aussenohrs

(„Ringerohr, Blumenkohlohr“)

a Othämatom nach Faustschlag.

Mittelohr

umfaßt die Paukenhöhle

mit den Gehörknöchelchen (ossicula auditus)

Hammer (malleus), Amboß (incus) und Steigbügel (stapes)

Funktion: Niedrige Schalldrücke und hohe Auslenkungen der Luft vor dem

Trommelfell werden umgesetzt in hohe Drücke und niedrige Auslenkungen der

Perilymphe am ovalen Fenster

Mittelohr

Tuba eustachii (Tuba auditiva)

Eustachi’sche Röhre.

Verbindung zwischen Mittelohr und Nasen-Rachen-Raum.

Beim Schlucken oder Gähnen öffnet sich diese Röhre automatisch.

Der Luftdruck zwischen Außenwelt und Innenohr wird ausgeglichen.

Mittelohr

Tuba eustachii (Tuba auditiva)

Im Nasopharynx befindet sich das

pharyngeale Ostium der Tuba eustachii

(Pfeilmarkierung 1)

Mittelohrentzündung (Otitis media acuta)

Endoskopisches Bild (0°- Optik) einer beginnenden Otitis media acuta des

linken Mittelohres (radiäre Gefäßzeichnung, Injektion der

Hammergriffgefäße, Paukenergusses mit Rötung und beginnender

Vorwölbung des Trommelfells sowie Trübung der Trommelfelloberfläche)

Traumatische Trommelfellperforation

- durch ein direktes mechanisches oder thermisches Trauma

- durch eine Druckwelle

- durch eine Otobasisfraktur (Schädelbasisfraktur)

Quelle: Laryngo-Rhino-Otologie2015; 94(09): 596 - 600 > Ätiologie und Therapie der

traumatischen Trommelfellperforation

DOI: 10.1055/s-0034-1395522, Autoren: F. Kraus, R. Hagen

Innenohr

Bewegungen des Steigbügels übertragen sich auf die Perilymphe der

Scala vestibuli.

Fast alle Begriffe „rund um Gehör und Ohr“ lassen

sich auf drei Wortstämme zurückführen

Wortstämme

akust/o Hören, Gehör

audi/o

ot/o Ohr

Funktionsstörungen des Ohres

Fachterminus Bedeutung

Anakusis Taubheit

Hyperakusis krankhaft gesteigertes Hörvermögen

Hypakusis vermindertes Hörvermögen (Schwerhörigkeit)

Presbyakusis Altersschwerhörigkeit

Tinnitus Ohrgeräusche

Zwei diagnostische Methoden sind die Basis der

Untersuchung des Ohres

Otoskopie

Fachterminus Bedeutung

Audiogramm Ergebnis einer Hörprüfung

Audiometrie Gehörprüfung

Otoskopie Ohrenspiegelung

Verdauungstrakt

Am Mund beginnend ist der Verdauungstrakt ca. 9 – 12 Meter lang

Vordere Zahnreihe bis Darmausgang

Länge ca. 9-12 Meter

Übersicht über den Verdauungstrakt

Verdauungstraktabschnitt Teilabschnitt

Os (Mund)

Pharynx (Rachen)

Ösophagus (Speiseröhre)

(Länge ca. 25 cm)

Gaster / Ventriculus (Magen)

Entero (Dünndarm)

(Länge ca. 3 m)

Duodenum (Zwölffingerdarm)

Jejunum (Leerdarm)

Ileum (Krummdarm)

Caecum (Blinddarm)

Colon (Dickdarm)

(Länge ca. 2 m)

Colon ascendens (aufsteigender Dickdarm)

Colon transversum (Querdarm)

Colon descendens (absteigender Dickdarm)

Colon sigmoideum (s-förmiger Dickdarm)

Rektum (Mastdarm)

Anus (After)

Symtomorientierte deskriptive Fachtermini

Fachterminus Bedeutung

Nausea Brechreiz

Vomitus Erbrechen

Diarrhoe Durchfall

Obstipation Verstopfung

Meteorismus Blähsucht (meteoros = in der Luft schwebend)

Symtomorientierte deskriptive Fachtermini

Fachterminus Bedeutung

Hematemesis Bluterbrechen

Miserere Stuhlerbrechen

Melena Teerstuhl

Haletosis Mundgeruch (Halitus= Atem)

Hematochezie blutiger Stuhl

Die Diagnostik des Magens hat zwei wesentliche Fragstellungen –

Gewebebeschaffenheit sowie Funktion

Frage Fachterminus Bedeutung

Ge

we

be

be

-

sch

affe

nh

eit

Gastroskopie Magenspiegelung zur Beurteilung von Speiseröhre,

Magen und Duodenum (Zwölffingerdarm)

Biopsie Gewebeentnahme (zur histopathologischen Untersu-

chung)

Fu

nktio

n

Aziditätsmessung

(pH metrie)

Messung zur Bestimmung des Säuregrads

Anazidität (keine Säure vorhanden)

Hypazidität (zu wenig Säure vorhanden)

Hyperazidität (zu viel Säure vorhanden)

Röntgenuntersuchung MDP (Magen-Darm-Passage) –

Röntgenkontrastmitteluntersuchung (z.B. mit

Bariumbrei)

Diagnostik bei Darmerkrankungen

Fachterminus Bedeutung

Palpation Abtasten

Auskultation Abhorchen

Rektaluntersuchung Tastbefund des Rektums

Endoskopie Spiegelung von Körperhöhlen

Koloskopie Darmspiegelung Rektum (Mastdarm), Kolon (Dickdarm) bis

zum Ileum (unterster Dünndarmabschnitt)

Rektoskopie / Proktoskopie Mastdarmspiegelung

Biopsie Gewebeprobe

Sonografie Ultraschalluntersuchung (keine Strahlenbelastung)

Computertomografie (CT) computergestützte Schnittbildaufnahme (mit Röntgenstrahlen)

Magnetresonanztomografie

(MRT)

computergestützte Schnittbildaufnahme (mit Magnetwellen,

d.h. keine Strahlenbelastung)

Die Refluxösophagitis ist ein häufiges Krankheitsbild, das durch

Rückfluss von Magensäure in den Ösophagus verursacht wird

Das Ösophaguskarzinom

Das Ösophaguskarzinom

Adenokarzinom Plattenepithelkarzinom

Inzidenz pro 100000 2.8 1.2

Altersgipfel 55 Jahre 65 Jahre

Male-to-female 6.5 : 1 2,5 : 1

Lokalisation 95 % unterer Ösophagus 15% zervikaler Ösophagus

50% mittlerer Ösophagus

35% distaler Ösophagus

Das Ösophaguskarzinom

Symptomatik:

- Dysphagie (-phag = essen)

- Schluckbeschwerden

Diagnostik:

- Ösophagoskopie (Speiseröhrenspiegelung) mit Entnahme einer Biopsie

(Gewebeprobe)

- CT (Computertomographie), Endosonographie

Therapie:

- Ösophagektomie (Entfernung der Speiseröhre)

- Definitive Radiochemotherapie

Prognose abhängig vom Befund (5-Jahres-Überlebensraten von 15 – 25%)

Das Ösophaguskarzinom

• Tumorlokalisation: proximaler, mittlerer, distaler

thorakaler Ösophagus

Breitners Operationslehre 2008

Magenhochzug Koloninterponat Jejunuminterponat

Ösophaguskarzinom

Links: Breischluckuntersuchung eines Patienten mit Ösophaguskarzinom. Es

zeigen sich eine Dilatation des proximalen Ösophagus und eine irregulär

konfigurierte Einengung am distalen Ösophagus durch den Tumor (Pfeile).

Rechts: Das CT bietet die Möglichkeit, die Ausdehnung des Tumors (Pfeil) genau

zu erfassen.

Ösophagusvarizen sind eine typische Komplikation nach langjährigem

Alkoholmissbrauch und Leberzirrhose

Ösophagusvarizen

Erweiterung der Speiseröhrenvenen (Krampfadern der Speiseröhre)

Ursache:

- Häufig Leberzirrhose (oft infolge Alkoholabusus)

Komplikation:

- Blutungen aus den Krampfadern, die innerhalb kürzester Zeit zum Tode

führen können (Symptom dann Hämatemesis)

Ösophagusvarizen – Therapie der Blutung

a Über die blutende Varize wird mittels Ligaturaufsatz das Gummiband

appliziert. b Situs nach erfolgreicher Ligatur der Ösophagusvarize.

Der Magen ist ein komplexer Muskelschlauch, der innen mit

Schleimhaut ausgekleidet ist, die u.a. die Magensäure bildet

Wortstamm

Gaster, Magen

Ventriculus

Jede „Ecke“ des Magens hat einen eignen Namen, was funktionell auch

begründet ist

Kardia – Mageneingang

Fundus – Magengrund

Corpus – Magenkörper

Curvatura minor – kleine

Magenkrümmung

Curvatura major – große

Magenkrümmung

Antrum – Vorraum des Magenpförtners

Pylorus – Magenpförtner

Die meisten Erkrankungen des Magens stehen in engem

Zusammenhang mit seiner Säureproduktion

Fachterminus Bedeutung

Gutartige

Magenerkrankungen

Gastralgie Magenschmerzen

Gastritis Magen(schleimhaut)entzündung

Gastroenteritis Magen-Darm-Entzündung

Ulcus ventriculi Magengeschwür

Bösartige

Magenerkrankungen

Magenkarzinom Magenkrebs

Die meisten Erkrankungen des Magens stehen in engem

Zusammenhang mit seiner Säureproduktion

b Akute Gastritis mit feinfleckiger Rötung

im Antrum

a Normale Magenschleimhaut

Ösophagogastroduodenoskopie

a Magenkarzinom b Ösophagogastroduodenoskopie-

Aufnahme eines Ulcus ventriculi mit

spritzender Blutung

Die drei Möglichkeiten am Magen operativ tätig zu werden …

Fachterminus Bedeutung

Gastro / tomie

Magen / schneiden (gr.)

Operative Eröffnung des Magens

Gastr / ek / tomie

Magen / heraus / schneiden

Vollständige Entfernung des Magens

Magen / re / sektion

Magen / zurück (weg) / schneiden (lat.)

Teilentfernung des Magens (z.B. 2/3 Resektion)

Der ungefähr 3 Meter lange Dünndarm besteht aus drei Abschnitten, die

vor allem für die Resorption der Nahrungsbestandteile zuständig sind

Zentrale Funktion des ca. 3 Meter

langen Dünndarms ist die Aufnahme

(Resorption) der Nahrungsbestand-

teile aus der Speise

Dünndarm besteht aus

- Duodenum

- Jejunum

- Ileum

Im Duodenum münden die

Ausführungsgänge von Galle und

Pankreas (Bauchspeicheldrüse),

deren Sekrete die Verdauung der

Nahrung unterstützen und den

Magensaft neutralisieren

Dünndarmerkrankungen

Fachterminus Bedeutung

Enteritis Dünndarmentzündung (unterschiedliche Ursachen)

Ulcus duodeni Zwölffingerdarmgeschwür

M. Crohn (Ileitis terminalis) Chronische Entzündung des Krummdarms

Ursache ist eine Autoimmunerkrankung

Disseminierte Ulzera bei M. Crohn in der

Akutphase

Das Coecum ist der Blinddarm – bei Entzündung entfernt wird aber nur

der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)

Das Coecum oder Zaekum

(Blinddarm) ist der Übergang vom

Dünn- in den Dickdarm

Der Wurmfortsatz (Appendix

vermiformis) neigt zu Entzündungen

(Appendizitis) und muss dann

operativ entfernt werden

(Appendektomie)

Phlegmonöse Appendizitis

Der Dickdarm ist ca. 2 Meter lang und entzieht vor allem Flüssigkeit aus

der Nahrung

Verdauungs-

traktabschnitt Teilabschnitt

Caecum

(Blinddarm)

Colon (Dickdarm)

(Länge ca. 2 m)

Colon ascendens

(aufsteigender Dickdarm)

Colon transversum

(Querdarm)

Colon descendens

(absteigender Dickdarm)

Colon sigmoideum (s-

förmiger Dickdarm)

Rektum

(Mastdarm)

Anus (Enddarm)

Funktion des Dickdarms

Entzug von Wasser

Exkretion (Ausscheidung) der

unverdaulichen Reste als Faeces

(Stuhl)

Mikroskopischer Aufbau der Darmwand

1. Mukosa: tiefe, eng gestellte Krypten mit

zahlreichen Becherzellen und Enterozyten,

hoher Bürstensaum;

2. Submukosa: lockere Bindegewebsschicht,

Kollagenfasern in Scherengitteranordnung,

Blut- und Lymphgefäße, vegetativer Plexus

submucosus;

3. Muscularis propria: kräftige innere

Ringmuskelschicht, äußere Längsschicht, in

den Tänien verstärkt, Plexus myentericus;

4. Serosa: Peritonealüberzug.

Auch im Bereich des Dickdarmes gibt es nur wenige spezifische

Erkrankungen, die diesen isoliert betreffen

Fachterminus Bedeutung

Appendizitis Wurmfortsatzentzündung („Blinddarmentzündung“)

Colitis ulcerosa Chronische Dickdarmentzündung mit Geschwürbildung

Hämorrhoiden Krampfadern im Bereich des Rektums (Mastdarm) und After

Colitis Entzündung des Dickdarmes

Proktitis Entzündung des Mastdarms

Wortstamm

Prokt- Mastdarm

Rekt-

Colitis ulcerosa

Multiple flache Ulzera im Rektum bei

73-jährigem Patienten

Befallsmuster bei Colitis ulcerosa

Die Erkrankung breitet sich

kontinuierlich von distal nach proximal

aus. Der Dünndarm ist nicht betroffen.

Divertikulose/ Divertikulitis

Multiple Divertikel im

Kolonkontrasteinlauf

Multiple Divertikel in

der Koloskopie

(Divertikulose)

Komplizierte Divertikulitis im

CT

Das Kolonkarzinom findet sich zu 2/3 im Rektum und Anus

Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)

15% aller malignen Tumoren

In 80% der Fälle von gutartigen

Polypen ausgehend

Vorwiegend im Rektum

lokalisiert

Symptome:

- Diarrhoe (Durchfall)

- Obstipation (Verstopfung)

- Blutbeimengung im Stuhl

Diagnostik

- Hämokkult-Test (auf Blut im

Stuhl)

- Koloskopie

Gutartige Dickdarmneubildungen – konventionelle Adenome und

serratierte Läsionen

HP hyperplastischer Polyp

SSA sessiles serratiertes Adenom

TSA traditionelles serratiertes Adenom

Kuhlmann, Falk Gastro-Kolleg

Gutartige Dickdarmpolypen - Adenome

Dickdarmpolyp im Sigma – ein häufiger

Koloskopiebefund

Darstellung eines gestielten

Polypen im Colon descendens

mittels Kapselkoloskopie

Kolonkarzinom - Koloskopie

Vorsorgeuntersuchungen

Chancen auf Früherkennung

relativ lange Latenzzeit von

mehreren Jahren

Hämoccult-Test ab dem 40.

Lebensjahr

rektale digitale Untersuchung

sowie eine Koloskopie (ab dem

50. Lebensjahr: ♂

55. Lebensjahr:♀ )

Möglichkeit der direkten

Primärintervention durch

Abtragen neoplastischer

Vorstufen

Kolonkarzinom - Koloskopie

Kolonkarzinom im Sigma. 58-jährige

Patientin mit Blutabgang ab ano seit 3

Monaten

Anastomose – „ heilige Kuh“ des Chirurgen und Schicksal des

Patienten

Anastomose:

Eine Anastomose ist die operative (Wieder-)Verbindung von

zwei Geweberöhren (z.B. Darm, Gefäße, Bronchien)

ana = zusammen

stom = gr. στόμα stóma „Mund“, auch „Mündung“, „Öffnung“

Nach Operationen am Magen bieten sich dem Chirurgen verschiedenste

Anastomoseoptionen

Anastomose-Optionen nach totaler Magenentfernung

(Ösophagoenterostomien = Speiseröhre und Darm)

Ösophagojejunostomie (Ösophagus und Jejunum)

Ösophagoduodenostomie (Ösophagus und Duodenum)

Ösophagoileostomie (Ösophagus und Ileum)

Ösophagokolostomie (Ösophagus und Kolon)

Anastomose-Optionen nach Magenteilentfernung

Gastroduodenostomie (Magen und Duodenum)

Gastrojejunostomie (Magen und Jejunum)

Stomata sind vorübergehende oder bleibende künstliche Ausleitungen

des Darms an die Körperoberfläche

Fachterminus Bedeutung

Stoma chirurgisch geschaffene künstliche Öffnung oder Mündung

für ein Organ an die Körperoberfläche

Ileostoma Ausleitung einer Dünndarmschlinge

Kolostoma Ausleitung einer Dickdarmschlinge

Die Leber liegt im rechten Oberbauch und trägt als wichtiges

„Anhängsel“ an ihrer Unterseite die Gallenblase

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan im Körper mit zahlreichen

Aufgaben, die nur von ihr wahrgenommen werden können

Leber

Zentrales Stoffwechselorgan

Wortstamm

- Hepar Leber

Aufgaben:

- Aufbau (Synthese) von Bluteiweißen

- Kohlenhydratspeicherung

- Fettverdauung

- Gallenbildung

- Abbau von Stoffwechselprodukten (Entgiftung), die anschließend über

Niere und Darm ausgeschieden werden

Dabei auch Abbau und Inaktivierung von oral zugeführten

Medikamenten („First pass Effekt“) möglich

Bedingt durch die Funktionsstörung kann es bei Lebererkrankungen

zum sogenannten Ikterus mit Gelbfärbung der Haut und Augen

kommen

Fachterminus Bedeutung

Hepatopathie Lebererkrankung (allgemein)

Hepatitis Leberentzündung (häufig viraler Genese [von Viren verursacht]

wie z.B. Hepatitis A, B und C

Hepatomegalie Lebervergrößerung (Symptom, das verschiedene Ursachen

haben kann)

Leberzirrhose Leberumbau mit Schrumpfung (Ursachen Alkohol, Hepatitiden)

Leberkarzinom Leberkrebs

Das wichtigste Leitsymptom von

Lebererkrankungen ist der Ikterus, der

mit Gelbfärbung von Haut und Skleren

einhergeht

Patient mit akuter Hepatitis B,

Ikterus der Skleren (Bilirubin 5,3 mg/dl)

Die Leberzirrhose ist in einem fortgeschrittenen Stadium nicht mehr

heilbar

Leberzirrhose

Knotige Umwandlung und Schrumpfung der Leber

führt zur Leberinsuffizienz (eingeschränkte Funktion)

Häufigste Todesursache bei 30-50 jährigen Männern

Überlebenszeit 9 Jahre bei kompensierter Zirrhose,

bei Dekompensation nur 1,6 Jahre

Ursachen

- Alkoholmissbrauch

- Virale Hepatitis

Ösophagusvarizen sind eine typische Komplikation nach langjährigem

Alkoholmissbrauch und Leberzirrhose

Schünke et al. Prometheus LernAtlas

Innere Organe , Thieme, 2009

Ösophagusvarizen sind eine typische Komplikation nach langjährigem

Alkoholmissbrauch und Leberzirrhose

Singh et alBMJ Case reports 2010

Hämorrhoiden 4°

Caput medusae

Die Symptome der Leberzirrhose werden vor allem durch den

Funktionsausfall bedingt

Leberzirrhose

Symptome

- Ikterus – Gelbsucht

- Portale Hypertension – Erhöhter Pfortaderdruck

- Ösophagusvarizen – Krampfadern der Speiseröhre

- Caput medusae – Venenerweiterung der Bauchhaut

- Aszites – Bauchwassersucht

- Enzephalopathie – Gehirnschädigung durch erhöhte Schadstoffe im Blut

- Splenomegalie – Milzvergrößerung

- Erhöhte Blutungsneigung

Langfristige Folge

- Leberkarzinom

Teile der Leber können problemlos entfernt werden da diese sehr

schnell nachgebildet werden (hohe Regenerationspotenz)

Fachterminus Bedeutung

Hepatektomie Leberentfernung (nur möglich wenn gleichzeitig Transplantation)

Hemi/hepat/ektomie Halb/ Leber/ Entfernung

Lobektomie Entfernung von Leberlappen („Lobus“)

Klinischer Fall - Leberruptur

15 Jahre, männlich, in der Schule Knie des Torwarts in

rechten Oberbauch bekommen

Klinik:

Wach, GCS 15 Punkte;

Druckschmerz rechter Oberbauch;

Cardiopulmonal stabil

Labor: HB 8,1 mmol/l

Klinischer Fall - Leberruptur

Die Gallenblase ist ein reines Speicherorgan, das der Mensch nur in

grauer Vorzeit wirklich brauchte

Vesica biliaris – Gallenblase

Ca. 60 ml Speichervermögen

Speichert die in der Leber produzierte Galle

Gibt diese über den Gallengang (Ductus

Choledochus) in den Zwölffingerdarm ab

Die verschiedenen Krankheitsbilder im Bereich der Gallenblase und

Gallenwege sind mit dem bisher Gelernten alle logisch ableitbar

Fachterminus Bedeutung

Chole / zyst / itis

Galle / Blase/ entzündung

Gallenblasenentzündung

Chole / lith / iasis

Galle / Stein / Erkrankung

Gallensteinerkrankung

Choledocho / lith / iasis

Gallengang / Stein / Erkrankung

Gallengangsstein (im Hauptgallengang)

Chole /stase

Galle / Stauung

Gallengangsstau

Chol /ang / itis

Galle / Gefäß (Gang) /

Entzündung

Gallengangsentzündung

Cholezystitis

Akute Cholezystitis bei

Cholezystolithiasis

Der echoarme Saum ist vereinbar mit

einem Ödem (Pfeile).

Cholezystektomie

Cholezystektomie

Gallenblase

Gallenblase mit einem echten

Frühkarzinom

Auch die diagnostischen und therapeutischen Verfahren an den

Gallenwegen sind gut ableitbar

Fachterminus Bedeutung

Chole / cyst / ek/ tomie

Gallen / Blasen / weg / schneiden

Gallenblasenentfernung

Laparoskopische Cholezystektomie Gallenblasenentfernung durch

Bauchhöhlenspiegelung

Offene (konventionelle)

Cholezystektomie

Gallenblasenentfernung durch Laparotomie

(offene Operation mit Eröffnung der Bauchhöhle

Chole/zysto/grafie

Galle / Blase / Darstellung

Röntgenologische Darstellung der Gallenblase

(heute nur noch sehr selten)

Chole/zysto/chol/angio/grafie

Galle / Blase / Galle / Gefäß / Darstellung

(Röntgen)darstellung von Gallenblase und

Gallengängen (heute meist nur noch

intraoperativ)

Das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) produziert Verdauungsenzyme

und Insulin für die Blutzuckerregulierung

Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

Bildet den Pankreassaft mit Enzymen

für die Verdauung, der über den

Ductus pancreaticus

(Bauchspeichelgang) ins Duodenum

abgegeben wird

Bildet Insulin, ein Hormon zur

Blutzuckersenkung

Anatomie des Pankreas

Entsprechend seiner Funktion können sowohl die exokrine

(Verdauungsenzyme) als auch die endokrine (Insulinproduktion) gestört sein

Fachterminus Bedeutung

Pankreatitis Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Ursachen:

Alkohol

Steine im gemeinsamen Gang

Pankreaskarzinom Bauchspeicheldrüsenkrebs

Diabetes mellitus Zuckerkrankheit

Typ I – Jugendlicher Diabetes

(Autoimmunerkrankung)

Typ II – Altersdiabetes (Ursache oft

Übergewicht)

Ursache der Volkskrankheit Diabetes mellitus ist ein „zu wenig“ an

Insulin, dem blutzuckersenkenden Hormon des Pankreas

Pathophysiologie (Krankheitslehre)

Diabetes mellitus

Insulinmangel mit Folgen einer

- Hyper/glyk/ämie

(Blutzuckererhöhung)

- Glucosurie (Zucker im Urin)

Symptome

- erhöhtes Urinvolumen (Polyurie)

- starker Durst (Polydipsie)

- Gewichtsverlust

- Sehstörungen durch Netzhaut-

veränderungen

- Hautinfektionen

- Juckreiz am ganzen Körper

- Lethargie

Fachterminus Bedeutung

Arteriosklerose Arterienverkalkung

Herzinfarkt Absterben von

Herzgewebe

Retinopathie Netzhauterkrankung

Katarakt grauer Star

Nephropathie Nierenschädigung

Polyneuro-

pathien

Nervenschädigung

Ko

mp

likatio

nen

Die Milz ist für den Abbau von roten Blutkörperchen und die Bildung

bestimmten Zellen der Immunantwort zuständig

Milz (Splen / Lien)

Liegt geschützt unter dem linken

Rippenbogen (gefährdet bei

Rippenbrüchen links)

Funktion

- Abbau von Erythrozyten (rote

Blutkörperchen)

- Immunabwehr

Gefährlichste Erkrankung der Milz ist die Milzruptur entweder durch

Trauma oder spontan bei erheblicher Splenomegalie

Erkrankungen der Milz (Splen / Lien)

Spleno/megalie (Milzvergrößerung)

Milzruptur (Milzriss)

Therapie:

- Splenektomie (Milzentfernung)

12 kg schwere Milz bei chronisch-lymphatischer Leukämie (77-jährige

Patientin).

Die Milz ist durchsetzt von lymphatischem Gewebe, vereinzelt sieht

man eine Kapselfibrose

Milzruptur – klinisches Beispiel

13 Jahre, weiblich, Sturz auf Trampolin;

Klinik:

Wach, GCS 15 Punkte;

blass; schweißig

Druckschmerz linke Flanke;

Schulterschmerz links;

RR 120/60; HF 90 /min

Labor: Leukozyten 25,2 Gpt/l (normal: 4,5 – 13,5 Gpt/l)

Milzruptur – klinisches Beispiel

Ultraschall des Abdomens: freie Flüssigkeit um die Milz herum

Milzruptur – klinisches Beispiel

CT Abdomen: Milzruptur und freie Flüssigkeit im Abdomen

Milzruptur – klinisches Beispiel

Präparat der rupturierten Milz

Wichtige Wortstämme im Verdauungssystem (1)

Fachterminus Bedeutung

abdomin/o Bauch

an/o After

append(ik)/o Wurmfortsatz

bil/i

chole

Galle

cholangi/o Gallengänge

cholezyst/o Gallenblase

divertikul/o Ausstülpung der

Darmwand

enter/o Dünndarm

Fachterminus Bedeutung

gastr/o Magen

hepat/o Leber

ile/o Krummdarm

gastr/o Magen

intestin/o Darm, Eingeweide

jejun/o Leerdarm

kol/o Dickdarm

lapar/o Bauchhöhle

Wichtige Wortstämme im Verdauungssystem (2)

Fachterminus Bedeutung

lith/o Stein

or/o Mund

ösophag/o Speiseröhre

pankreat/o Bauchspeicheldrüse

peritone/o Bauchfell

pharyng/o Rachen

prokt/o

rekt/o

End-, Mastdarm

sigmoid/o Sigmoideum

Fachterminus Bedeutung

-emesis Erbrechen

-iasis Krankheit, Leiden

-lithiasis Steinleiden

-rrhoe Fluss, fließen

-tripsie Zertrümmerung

Wichtige Fachbegriffe im Verdauungssystem (1)

Fachterminus Bedeutung

Appendizitis Entzündung des

Wurmfortsatzes

Cholangitis Entzündung der

Gallengänge

Cholelithiasis Gallensteinleiden

Cholestase Gallenstauung

Cholezystitis Entzündung der

Gallenblase

Diarrhoe Durchfall

Divertikel Ausstülpung der Wand

eines Hohlorgans

Divertikulitis Entzündung eines

Divertikels

Fachterminus Bedeutung

Divertikulose Auftreten zahlreicher

Divertikel

Hämatemesis Bluterbrechen

Hepatomegalie Lebererkrankung

Hyperemesis übermäßiges und

anhaltendes

Erbrechen

Proktitis Endzündung des

Mastdarms

Adipositas Fettsucht

Anorexia nervosa Magersucht

Aszites „Bauchwassersucht“,

Ansammlung von

Flüssigkeit in der

Wichtige Fachbegriffe im Verdauungssystem (2)

Fachterminus Bedeutung

Bulimie Essstörung mit

„Fressanfällen“ und

provoziertem

Erbrechen

Hämorrhoiden knotenförmige

Erweiterungen der

Venen im Bereich des

Afters

Hernie Eingeweidebruch

Ikterus Gelbsucht

Ileus Darmverschluss

Kolik krampfartige

Schmerzen durch

Kontraktionen eines

Fachterminus Bedeutung

Leberzirrhose bindegewebige

Umwandlung und

Schrumpfung der

Leber

Morbus Crohn chronische

Entzündung vor allem

des Dünndarms

Nausea Übelkeit, Brechreiz

Obstipation Verstopfung

Polyp aus der Schleimhaut

eines Hohlorgans

hervorwachsender

Tumor

Ulcus duodeni

Zwölffingerdarmge-

schwür

Ulcus ventriculi Magengeschwür

Vomitus Erbrechen

Wichtige Fachbegriffe im Verdauungssystem (3)

Fachterminus Bedeutung

Cholangio-

grafie

Röntgenkontrastda

rstellung der

Gallengänge

Cholezysto-

grafie

Röntgendarstellung

der Gallenblase

Laparoskopie „Bauchspiegelung“;

Inspektion der

Bauchhöhle mit

einem Endoskop

Rektoskopie Enddarmspiege-

lung

Hämokkult-Test Test zum Nachweis

verborgenen Blutes

im Stuhl

Fachterminus Bedeutung

Anastomose spontane oder künstlich

angelegte Verbindung

zwischen Hohlorganen,

Gefäßen oder Nerven

Appendektomie Entfernung des

Wurmfortsatzes

Cholezystekto-

mie

Entfernung der Gallenblase

Duodenopan-

kreatektomie

Entfernung von

Zwölffingerdarm und

Bauchspeicheldrüse

Gastroentero-

stomie

Anlegen einer künstlichen

Verbindung zwischen Magen

und Dünndarm

Ileostomie Anlegen einer künstlichen

Verbindung zwischen

Dünndarm und Bauchwand

Laparotomie operative Eröffnung der

Bauchhöhle

Wichtige Medikamentengruppen für das Verdauungssystem

Fachterminus Bedeutung

Antazida Pharmaka zu Neutralisierung der Magensäure

Antidiarrhoika Medikamente gegen Durchfall

Antiemetika Mittel gegen Erbrechen

Emetika Brechmittel

Laxantien Abführmittel

Peritonitis

Definition:

Reaktion des Bauchfells auf bakterielle, chemisch-toxische

oder traumatische Reize

Arten: primäre P.

sekundäre P.

tertiäre P.

K.-H. Günther, /DocCheck Pictures

Ileus

Definition: Darmverschluß

Einteilung: 1) mechanischer

2) paralytischer

Klin. Symptomatik: Völlegefühl/Übelkeit/Erbrechen

Stuhl- und Windverhalt

Singultus mit unstillbarem Erbrechen

Auftreten von Miserere

Einteilung nach Höhe des Verschlusses

hoher Dünndarmileus

tiefer Dünndarmileus

Dickdarmileus 20-30%

Einteilung nach Ursache

Obstruktionsileus

Kompressionsileus

Strangulationsileus

Mechanischer Ileus

60-70%

Diagnostik

Klinik

Paraklinik

Bildgebung: Abdomen-Röntgen, CT bzw. CTA, Sono

Mechanischer Ileus

Mesenteriale Ischämie

CAVE: plötzlich einsetzende, stärkste Vernichtungs-

schmerzen meist bei VHF und/oder bekannter pAVK

Mesenteriale Ischämie

Diagnostik:

Klinik

Paraklinik: Leukos erhöht, metabolische Azidose

(fakultativ in der Frühphase)

Bildgebung: Sonographie, CTA, Angiographie

Mesenteriale Ischämie

Prognose:

Hernien

Ausstülpung des Peritoneums durch

• eine präformierte Lücke (Leisten-/ Schenkelhernie)

• sekundär entstandene Lücke (Narbenhernie)

ernos die Knospe

Hernien

Hernien

• Lebenszeitrisiko: ♂: 27-43% ♀: 3-6% • häufigster chirurgischer Eingriff: 2 x 106 Operationen

weltweit

• Rezidivhäufigkeit: 10-15%

• Chronischer Leistenschmerz: 10-12%, in 1-3% starker Schmerz

Hernien

Hernien

Leistenhernien: Techniken und Differentialindikation

TAPP transabdominale präperitoneale Netzplastik

TEP totale extraperitoneale Netzplastik

Leistenhernien: Techniken und Differentialindikation

1 M ileopsoas 2 Funiculus sprematicus 3 Henle-Schlinge 4 epigastrische Gefäßee 5 A. und V. femoralis 6 R. pubicus 7 Lig. pectineum (Cooper) 8 Lig. inguinale 9 Processus falciformis lacunare 10 M. pectineus

Leistenhernien: Techniken: Shouldice

Leistenhernien: Techniken: Lichtenstein

Leistenhernien: Techniken: Lichtenstein

Leistenhernien: Techniken und Differentialdiagnosen

Hernien der Mittellinie und Narbenhernien

Hernien der Mittellinie /Leistenhernien

Chirurgie der Adipositas - Epidemiologie

jeder 2. Deutsche ist übergewichtig (BMI ≥ 25 kg/m2)

jeder 5. sogar adipös (BMI ≥ 30 kg/m2)

mehr als eine Million erwachsener Deutsche mit morbider

Adipositas (BMI ≥ 40 kg/m2)

Chirurgie der Adipositas

Adipositas ist eine Erkrankung (ICD-10: E66.0)

Adipositas geht einher mit:

- Diabetes mellitus Typ II

- Lipidstoffwechselstörungen

- Bluthochdruck (metabolisches Syndrom)

- Gallensteinen

- bestimmten Krebsarten

- GERD (gastroösophagealer Refluxerkrankung)

- Fettleber (Steatosis hepatis)

- degenerativen Gelenkserkrankungen

- obstruktivem Schlafapnoesyndrom

- psychiatrischen Erkrankungen

Reduktion der

Lebenserwartung

um 5 – 20 Jahre

Chirurgie der Adipositas - Wirksamkeit

Chirurgie der Adipositas, bariatrische Chirurgie

Wirksamkeit in umfangreichen Metaanalysen nachgewiesen

(Evidenz-Level 1a)

hinsichtlich Gewichtsreduktion und Remission von

Folgeerkrankungen der konservativen Therapie deutlich

überlegen (Evidenz-level 2b)

Senkung der Langzeitletalität um bis zu 40%

Chirurgie der Adipositas - Indikation

Indikationsstellung:

National Institute of Health (NIH, 1991):

OP nach Versagen der konservativen Therapie

(BMI > 40 kg/m² oder > 35 kg/m² mit Komorbiditäten)

„Versagen“ durch „Erschöpfung“ ersetzt

konservative Therapie erschöpft:

Gewichtsreduktion von 10 bis 20 % beim BMI 35 - 40 kg/m²,

10 bis 30 % beim BMI > 40 kg/m²

nicht innerhalb von 6 bis 12 Mo. erreicht und gehalten

Chirurgie der Adipositas – Erschöpfung konservativer Therapie

Konservative Therapie

- Ernährungsmodifikation

Durchhalten einer energiereduzierten Mischkost und einer

weiteren ernährungsmedizinischen Maßnahme (z.B. Formula-

Diät)

- Bewegungsmodifikation

Durchführung einer Ausdauer- und/oder Kraftausdauersportart

mit mindestens zwei Stunde Umfang pro Woche

- Verhaltensmodifikation

Psychotherapie bei Essstörung oder Psychopathologie

(Depression)

Chirurgie der Adipositas – Indikation (metabolische Chirurgie)

Indikationsstellung (metabolische Chirurgie)

eigenständiges Indikationskriterium

Diabetes mellitus Typ II bei BMI 30 - 35 kg/m2

→ Remissionsrate des Typ II DM 76,8 % (EL 1a)

RCT (Diabetiker mit BMI 30 - 40 kg/m²)

Übergewichtsverlust

62,5 % (Magenband) vs. 4,3 % (konservativ)

vollständige Rückbildung des Diabetes

73% (Magenband) vs. 13% (konservativ)

Dixon JB, O’Brien PE, Playfair J, et al.: Adjustable gastric banding and conventional therapy for type 2 diabetes:

a randomized controlled trial. JAMA 2008; 299: 316–23.

Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen

Verfahren

- Magenband

- Magenbypass

- Schlauchmagen

- biliopankreatische Diversion (BPD) mit Duodenal-Switch

Wirkmechanismen

- Restriktion

Einschränkung der Nahrungszufuhr durch Verkleinerung des

Magenreservoirs

- Malabsorption

Einschränkung der Nahrungszufuhr durch späte Vermischung der

Verdauungssäfte mit der Nahrung

Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen

Magenband

Der Magen wird durch ein

verstellbares Magenband in einen

kleinen Vormagen (Pouch) und einen

größeren Restmagen getrennt.

Übergewichtsverlust: 48%

DM Remission: 57%

Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery.

Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6

Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen

Roux-Y-Magenbypass

Der Magen wird wenige Zentimeter

unterhalb des Mageneingangs

abgesetzt.

Das Jejunum wird durchtrennt und

mit seinem aboralen Ende mit dem

kleinen Magenpouch verbunden.

Nach circa 150 cm wird das andere

Dünndarmende an die hochgezogene

Schlinge genäht.

Wirkprinzip:

„Restriktion“ mit zusätzlicher

„malabsorptiver Komponente“.

Übergewichtsverlust: 62%

DM Remission: 80%

Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery.

Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6

Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen

Schlauchmagen-Operation

(Sleeve-Gastrektomie)

Mehr als 80 % des Magens werden

reseziert.

Der Restmagen ist tubularisiert

mit einem Füllungsvolumen von

weniger als 100 mL.

Wirkprinzip:

„Restriktion“

und hormonelle Mechanismen.

Übergewichtsverlust:

neues Verfahren,

vergleichbar mit Magenbypass

DM Remission: 66%

Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery.

Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6

Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen

Biliopankreatische Diversion

(BPD)

mit Duodenalswitch (DS)

Zunächst Magenverkleinerung analog

der Schlauchmagen-Operation.

Dann Durchtrennen des Duodenums

postpylorisch und des Jejunums

250 cm vor der Ileozökalklappe und

Anastomose mit dem Duodenum.

Das andere Ende wird 100 cm vor der

Ileozökalklappe mit dem Ileum

verbunden.

Wirkprinzip:

Kombination aus „Restriktion“

und erheblicher „Malabsorption“.

Übergewichtsverlust: 70%

DM Remission: 95% Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery.

Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6

Chirurgie der Adipositas – Zahlen

weltweit +761% innerhalb von 10 Jahren

Adipositasoperationen (Jahr 2008):

- weltweit 344.221

- Nordamerika 220.000

- Frankreich 13.722

- Belgien 8.700

- Großbritannien 6.000

- Spanien 6.000

- Italien 4.842

- Holland 3.500

- Griechenland 2.875

- Deutschland 2.117

- Dänemark 2.004

- Österreich 1.741

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