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Tätigkeitsbericht 2018Karl Schlecht Stiftung
Suchen und Fördern des Guten schlechthin
I N H A L T
Ethische WertebildungMission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1 Ethische Bildung von Schülern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2 Wertedialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3 Ethische Standards in der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Leadership EducationMission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1 Persönlichkeitsstärke von Schülern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2 Führungsnachwuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
3 Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Entrepreneurship EducationMission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
1 Unternehmerisches Denken und Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2 Gründungskompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3 Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Kulturelle BildungMission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
1 Kulturelle Bildung von Schülern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
2 Künstlerischer Nachwuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
3 Kulturelle Kompetenz in der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
RegionalesMission-Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Themenkampagne FÜHRUNG+XIdeenaufruf 2018: FÜHRUNG+KREATIVITÄT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Die Stiftung Die Stiftung / Der Stifter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Zahlen, Daten, Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Vorstand und Kuratorium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Stiftungsangehörige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Unsere Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Förderlandkarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Bildnachweise/ Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
V O R W O R T
Prof . h .c . Dipl .-Ing . Karl Schlecht
Vorsitzender
Dr . Katrin Schlecht
Vorstand
Liebe Leserinnen und Leser,
in den letzten vier Jahren hat sich unsere Stiftung zielführend entwickelt . 2015 haben wir
einen wichtigen Schritt getan und unsere Mission klarer definiert . Ergebnis war „Good
Leadership“ – die humanistische Klammer hinter unseren Förderprojekten . Auf dieser Basis
haben wir jeden Förderbereich strategisch besetzt, im Sinne unseres Mottos „Suchen
und Fördern des Guten schlechthin“ .
2018 haben wir unsere Förderbereiche noch konkreter gefasst . Aus den Bereichen Ethik,
Leadership, Bildung, Kultur und Technik haben wir vier Schwerpunktthemen extrahiert, die
für „Good Leadership“ unserer Ansicht nach besondere Bedeutung haben: „Ethische Werte-
bildung“, „Leadership Education“, „Entrepreneurship Education“ und „Kulturelle Bildung“ .
In der Stiftungskommunikation haben wir zudem ein Novum kreiert: Mit sechs Partnern
haben wir 2018 die 5-jährige Initiative FÜHRUNG+X gestartet, mit der wir „Gute Führung“
auf unkonventionelle Weise durchleuchten wollen . In einem jährlichen Ideenaufruf
bearbeiten sie bis 2022 fünf Aspekte von Guter Führung – los ging’s mit KREATIVITÄT .
Ein besonderer Jahresabschluss war 2018 das zweite Vernetzungstreffen der KSG-Förder-
partner, nach dem Ethiktag 2016: unser KSG-Forum „Good Leadership“ . Mit rund 250 Teil-
nehmern haben wir die drei Aspekte guten Leaderships erörtert, die traditionelle Grundlage
unseres Wirkens sind: „Vertrauensbildung“, „Richtiges Entscheiden“ und „Liebe zum Tun“ .
Auch unser Fördermanagement haben wir im letzten Jahr schließlich weiter professiona-
lisiert: Förderanfragen können nun bequem per Online-Formular bei uns eingereicht werden .
Aus insgesamt 124 Anfragen konnten 2018 auf der Grundlage sorgfältiger Diskussion und
Entscheidungen die 64 überzeugendsten Projekte ausgewählt werden . Insgesamt
unterstützte die Karl Schlecht Stiftung damit im vergangenen Jahr 114 gemeinnützige
Projekte mit rund 8 Millionen Euro .
Wir haben viele neue Partner dazugewonnen, mit denen wir entsprechend dem Stifter-
Erfolgsmotto „Sich freuen beim Dienen, Bessern, Werte schaffen“ in das neue Jahr blicken .
Wir wünschen eine anregende Lektüre .
Ihre Karl Schlecht Stiftung
M I S S I O N - V I S I O N
Ethische Wertebildung Gute Führung braucht eine
ethische Wertehaltung – sie muss vor allem fair und gewissenhaft
sein. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass weltweit
durch ethische Prinzipien und ethischen Dialog Vertrauen
geschaffen wird, insbesondere von den Menschen in der Wirtschaft.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• die ethische Bildung von Schülern
• den interkulturellen Wertedialog
• ethische Standards in der Wirtschaft
2018 haben wir hierfür
rund 20 Projekte und Institutionen gefördert.
Ethische Bildung von SchülernWir fördern eine an humanistischen Werten orientierte Persönlichkeits-
bildung von Schülern, den möglichen Führungskräften von morgen.
Ziel ist der verantwortungsvolle Umgang junger Menschen mit sich und
ihrem Umfeld. Dazu unterstützen wir Schulprojekte für mehr soziale
und ethische Kompetenz.
In welcher Wirtschaft wollen wir leben? Schüler im Wirtschafts.Forscher!-Programm
E T H I S C H E B I L D U N G V O N S C H Ü L E R N / 1E T H I S C H E B I L D U N G V O N S C H Ü L E R N / 1
Die Wirtschafts.Forscher! Baden-Württemberg / seit 2016
Ausgangslage
In immer mehr Schulen wird Wirtschaftsunterricht angeboten . Jedoch steht selten die
ethische Dimension des Wirtschaftens im Fokus . Um eine humane Gesellschaft mit-
zugestalten, müssen junge Menschen auch lernen, dass Ökonomie und gesellschaftliche
Verantwortung eng zusammengehören . Sie müssen verstehen, welche verschiedenen
Auswirkungen Wachstum und Konsum haben . Dies hat sich das Programm „Wa(h)re
Werte – Die Wirtschafts .Forscher!“ zum Ziel gesetzt .
Lösungsansatz
„Wa(h)re Werte – Die Wirtschafts .Forscher!“ ermöglicht es Schülern und Lehrern, sich
im Unterricht stärker mit ökonomischen Sachverhalten und deren ethischer Dimension
zu befassen . Das Programm will die verantwortungsbewusste Entscheidungs- und
Handlungsfähigkeit von jungen Menschen als Konsumenten fördern und ihr Interesse
an der Gestaltung einer lebenswerten und zukunftsfähigen Gesellschaft bestärken .
Die teilnehmenden Schulen werden mit Unterrichtsmaterialien, Lehrerqualifizierungen
und Workshopangeboten unterstützt . Die Schüler arbeiten an konkreten wirtschafts-
ethischen Fragestellungen, die ihre Lebenswelt berühren, z . B . zur sozialen und ökolo-
gischen Verantwortung bei der Textilproduktion .
Höhepunkt ist die jährliche Abschlussveranstaltung, der „Economic Youth Summit“,
auf dem die teilnehmenden Schulen einander ihre Ergebnisse präsentieren .
Projektentwicklung
„Die Wirtschafts .Forscher!“ wurde 2015 von der PwC-Stiftung, dem Centrum für
angewandte Politikforschung ( CAP ) und dem Institut für Ökonomische Bildung ( IÖB )
initiiert . Das Programm ist bundesweit in den Klassen 7-10 anwendbar . Die Karl Schlecht
Stiftung fördert und koordiniert seit 2016 die Umsetzung in Baden-Württemberg .
\ Von der Baumwollplantage
in meinen Kleiderschrank!
\ Was darf mein Smartphone?
Der ständige Austausch bei
„Die Wirtschafts.Forscher!“
bündelt Wissen und schärft
das Programm
Kinder philosophieren in Baden-Württemberg / seit 2015
Im Projekt „Kinder philosophieren in
Baden-Württemberg“ üben Schüler aller
Klassenstufen und Schularten die Methode
der „philosophischen Gesprächsführung“ .
Dies ermöglicht ihnen eine Orientierung in
ethischen Fragen .
Projektpartner: Akademie für Philosophische
Bildung und WerteDialog
Weltreligionen Berliner Klassenzimmer / seit 2018
Im Projekt „Weltreligionen Berliner Klassen-
zimmer“ lernen Schüler schon ab der 5 . Klasse
gezielt unterschiedliche Religionen kennen
und erarbeiten gemeinsam, was diese verbindet
und unterscheidet . Dies fördert ihre Toleranz
und das gegenseitige Verständnis .
Projektpartner: Evangelisches Johannesstift
Ethik in der Schule: AG Ethik / 2014–2018
Das Modellprojekt „AG Ethik“ hat Schülern der
Klassen 5 und 6 in drei Filderstädter Schulen
eine Alternative zum Religionsunterricht
angeboten . Ziel war es, Kindern, die keiner
Konfession angehören, eine werteorientierte
Grundbildung bereits in der Unterstufe zu
ermöglichen .
Projektpartner: PH Ludwigsburg,
Universität Stuttgart, Stiftung Weltethos
UWC Robert Bosch College / seit 2016
An United World Colleges ( UWC ) lässt sich das
Abitur gezielt mit einem interkulturellen, werte-
orientierten Schulleben verbinden . Das UWC
Robert Bosch College in Freiburg ist eines von
weltweit 17 UWCs . Die Karl Schlecht Stiftung
gewährt hierfür ein Stipendium .
Projektpartner: UWC Robert Bosch College
Link it! – Lernziel „Soziale Kompetenz“ / seit 2016
Neben ethischem Wissen müssen Schüler auch
Erfahrungen mit ethischen Entscheidungssitua-
tionen machen, zum Beispiel als Streitschlichter
oder Pausenordner . „Link it!“ berät Schulen
darin, Maßnahmen sozialen Lernens im
Curriculum zu verankern .
Projektpartner: Agentur Mehrwert gGmbH
Weltethos-Schule / seit 1998
Nachhaltige Schulentwicklung braucht per se
ein Fundament an ethischen Werten . Die
Initiative „Weltethos-Schule“ möchte die
ethische Bildung strukturell verankern, sowohl
im Unterricht als auch in der Schulorgani-
sation als Ganzes . Erfüllt eine Schule einen
bestimmten Standard, wird sie als „Weltethos-
Schule“ zertifiziert .
Projektpartner: Stiftung Weltethos
Rund 750 Schüler
nahmen im Projekt-
zeitraum an der AG
Ethik teil
W E R T E D I A L O G / 2
2016 wurde das China Centrum Tübingen mit der Mission „Vertrauen stiften“ gegründet
WertedialogWir fördern den wertebasierten Dialog innerhalb und zwischen
Gesellschaften. Ziel ist es, mehr Verständnis und Vertrauen im globalen
Miteinander zu entwickeln. Dazu unterstützen wir Institutionen und
Netzwerke, die den interkulturellen und interreligiösen Wertedialog
ermöglichen. Im Speziellen setzen wir uns für den Dialog mit China ein.
China Centrum Tübingen ( CCT ) / seit 2016
Ausgangslage
Mit dem Aufstieg Chinas ging eine umfassende internationale Vernetzung, auch mit
Deutschland, einher . Chinesische Unternehmen, Fachkräfte und Studenten sind
zunehmend Teil der deutschen Wirtschafts- und Wissenschaftslandschaft, ebenso
umgekehrt . Das Verständnis über China hinkt hierzulande jedoch hinterher . Um die
Zusammenarbeit zu befördern, müssen insbesondere die Werte verstanden werden,
die das gegenwärtige China prägen . Vor allem Chinas Wirtschaft ist stark konfuzi-
anisch beeinflusst . Hier setzt das CCT an .
Lösungsansatz
Das CCT an der Universität Tübingen hat sich die Vertrauensbildung zwischen
Deutschland und China zum Ziel gesetzt . Seine Aufgabe ist es, die aktuell in China
vorherrschenden Wertevorstellungen und Normen zu analysieren .
Schwerpunkte innerhalb des CCT sind eine Juniorprofessur zu „Ethik in der chinesischen
Wirtschaft“, das ChinaForum Tübingen (CFT), das eine modellhafte Vernetzungs-
struktur mit China als Wissenschaftspartner aufbaut, und das Erich-Paulun-Institut
(EPI) mit dem Programm „China@School“ für Chinesisch als Schulfach .
Besondere Herausforderung des CCT ist es, seine Ergebnisse auch in die deutsche
Wirtschaftslandschaft zu transferieren, um potenzielle Schwierigkeiten in der Zusam-
menarbeit mit chinesischen Wirtschaftspartnern zu meistern .
Projektentwicklung
Das CCT wurde 2016 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung an der Universität
Tübingen gegründet . Direktor ist der Sinologe Prof . Dr . Helwig Schmidt-Glintzer,
VizeDirektor ist Jun .-Prof . Dr . Matthias Niedenführ . 2018 erhielt das CCT eine
Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ( BMBF ) für das Projekt
„ChinaForum“ . Es kooperiert mit dem ebenfalls von der Karl Schlecht Stiftung geför-
derten World Ethics Institute Beijing .
\ In einer zunehmend vernetzten Welt geht es darum,
nicht nur Wissen über andere Gesellschaften und Kulturen zu erwerben,
sondern auch ein echtes Verständnis zu entwickeln. \
PROF. DR. HELWIG SCHMIDT- GLINTZER, DIREK TOR
Vertrauen braucht Dialog – das
CCT analysiert auch Chinas Rolle
in der Welt
W E R T E D I A L O G / 2
World Ethics Institute Beijing ( WEIB ) / seit 2012
Das WEIB an der Universität Peking forscht zu
Business-Ethik in China . Es analysiert Chinas
Kultur hinsichtlich ethischer Lehren mit Bezug
zu einem gemeinsamen Weltethos . Im Fokus
stehen die „Konfuzianischen Unternehmer“ und
der Ansatz des „Spiritual Humanism“ .
Projektpartner: Universität Peking
Dialogue Institute ( DI ) / seit 2017
Das DI an der Temple University Philadelphia
(USA) will religiöse, zivile und akademische
Führungspersönlichkeiten zu respektvollem
Dialog und kritischer Denkweise anregen .
Es trägt den Kern der Weltethos-Idee in die
US-amerikanische Wirtschaft .
Projektpartner: Temple University
Jahr des Vertrauens / 2017–2018
Das „Jahr des Vertrauens“ will das Bewusstsein
für den Wert des Vertrauens in der Gesellschaft
stärken . Dafür wurden 2018 vier öffentliche
Gesprächsrunden zu Vertrauen in die Medizin,
die Medien, die Politik und die Wirtschaft
veranstaltet .
Projektpartner: St. Leonhards-Akademie,
Weltethos-Institut, Universität Tübingen,
Radio 39
ZEIT DEBATTEN / seit 2013
Die ZEIT DEBATTEN sind jährliche Debattier-
Turniere, bei denen Studenten nach fairen
Regeln eine gesellschaftliche Problemstellung
aus ethisch-moralischer Perspektive erörtern .
Die festen Redezeiten und das regulierte
Fragerecht fördern eine geordnete Debatte .
Projektpartner: Verband der Debattierclubs
an Hochschulen ( VDCH )
Drei Gewinner der ZEIT DEBATTEN
Jahr des Vertrauens
in München:
Debatte über Vertrauen
in der Medizin
Weltethos zu leben, heißt auf die verbindenden Werte zu schauen
Ethische Standards in der WirtschaftWir setzen uns für ethische Standards in der Wirtschaft ein, insbesondere
für die Weltethos-Idee als vertrauensbildende Orientierungshilfe im Business.
Ziel ist ein menschliches Miteinander in der globalen Wirtschaft zum
Wohl aller Beteiligten. Dazu unterstützen wir Weiterbildungen, Forschung
und Netzwerke zu Ethik im Business.
E T H I S C H E S T A N D A R D S I N D E R W I R T S C H A F T / 3
\ Das Weltethos-Institut leistet einen Beitrag
zur Humanisierung des Wirtschaftslebens,
nach dem Motto: Wir fördern Vertrauen in Unternehmen. \
PROF. DR. DR. ULRICH HEMEL, DIREK TOR
Das Weltethos-Institut
ermöglicht Dialog
und Perspektivwechsel
Weltethos-Institut Tübingen ( WEIT ) / seit 2012
Ausgangslage
Die Werteorientierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft steht auf dem Prüfstand .
Politische und religiöse Konflikte bestimmen wieder stärker die Welt, und auch Unter-
nehmensversagen ist präsent, zulasten von Mensch und Umwelt . Dies führt zu Vertrau-
ensverlust . Um den eigenen Schutzraum zu verteidigen, werden andere ausgegrenzt oder
getäuscht – auch im Wirtschaftskontext . Für ein friedliches Zusammenleben ist die
Menschheit jedoch auf verbindende Maßstäbe angewiesen . Hier setzt das Weltethos-
Institut an .
Lösungsansatz
Das WEIT ist eine Forschungs- und Lehreinrichtung an der Universität Tübingen, die zum
Ziel hat, Werteorientierung und Vertrauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu
fördern . Es wurde gegründet, um die Ergebnisse des Projekts „Weltethos“ für die Wirt-
schaft zu übersetzen .
Nach dem Theologen Prof . Hans Küng, dem Begründer der „Weltethos-Idee“, gibt es einen
Grundkonsens an Gemeinsamkeiten im Ethos aller Menschen, die ein faires Zusammen-
leben ermöglichen, z . B . Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit . Diese müssen
erkannt und betont werden, um zur Wirkung zu gelangen – auch im Business, als
mächtigem Gestalter .
Um dies zu befördern, erarbeitet das WEIT Fallstudien werteorientierter Unternehmens-
führung und bietet seit 2018 das „Weltethos-Ambassador-Programm“ für Führungskräfte
an, welches die ethische Sprach- und Handlungskompetenz in Unternehmen stärken will .
Projektentwicklung
Das WEIT wurde 2012 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung als An-Institut der Stiftung
Weltethos an der Universität Tübingen gegründet . 2018 wechselte der Gründungs-
direktor Prof . Dr . Claus Dierksmeier an den Stiftungslehrstuhl „Globalisierungsethik“ der
Uni Tübingen . Nachfolger wurde der Theologe, Manager und Unternehmensberater
Prof . Dr . Dr . Ulrich Hemel .
Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik ( WZGE ): Doktorandenkolleg / seit 2013
Ausgangslage
Wie können die Menschen in der Wirtschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme
beitragen? Welche Verantwortung kommt Unternehmenslenkern zu? Und was zeichnet
gute Führung in dem Kontext aus? Viele Wirtschaftsfakultäten ermöglichen eine
exzellente fachliche Ausbildung, die ethische Dimension von Wirtschaft spielt aber
häufig noch eine sekundäre Rolle . Hier setzt das WZGE mit dem Doktorandenkolleg
„Ethik und gute Unternehmensführung“ an .
Lösungsansatz
Das WZGE wird von zahlreichen namhaften Persönlichkeiten und Unternehmen getragen .
Es hat sich die Vermittlung ethischer Prinzipien zum Ziel gesetzt und arbeitet an einer
praxisorientierten Ethik der Führungs- und Ordnungsverantwortung . Dazu verknüpft es
Erkenntnisse renommierter Wissenschaftler mit den Erfahrungen von Entscheidern aus
Unternehmen und Zivilgesellschaft .
Das WZGE-Doktorandenkolleg „Ethik und gute Unternehmensführung“ richtet sich an
berufserfahrene internationale Nachwuchswissenschaftler, die praxistaugliche Lösungen
zu „Ethik im Business“ entwickeln wollen . Das WZGE vergibt Promotionsstipendien und
bietet neben der Betreuung durch führende Professoren ein intensives promotions-
begleitendes Studienprogramm an . Der gezielte Zugang zu Partnern aus Wirtschaft und
Zivilgesellschaft ermöglicht es den Doktoranden, ihre Forschung auf reale Probleme
zu übertragen und in einen größeren Kontext einzubetten .
Projektentwicklung
Die Karl Schlecht Stiftung initiierte und finanziert das Doktorandenkolleg „Ethik und
gute Unternehmensführung“ seit 2013 . Seitdem hat sie 24 Promotionsstipendien
gefördert, sechs davon im Jahr 2018 . Das Doktorandenkolleg wird koordiniert von
PD Dr . Lisa Schmalzried .
Die Stipendiaten im
Doktorandenkolleg und
das Team des WZGE
\ Gewinn ohne Moral zerstört die Gesellschaft, Moral
ohne Gewinn ruiniert das Unternehmen. Beides
zusammenzubringen verlangt werteorientierte Führung. \
PROF ANDREAS SUCHANEK, VORSTAND
E T H I S C H E S T A N D A R D S I N D E R W I R T S C H A F T / 3
Student network for ethics in economics and practice (sneep) / seit 2018
sneep ist das größte deutsche studentische
Netzwerk zur Wirtschafts- und Unternehmen-
sethik . sneep setzt sich dafür ein, dass ethische
Unternehmensführung Bestandteil des wirt-
schaftswissenschaftlichen Curriculums wird .
Projektpartner: sneep e.V.
Thales-Akademie / seit 2018
Die Thales-Akademie schult Nachwuchskräfte
mit der Weiterbildung „Wirtschaftsethik“ in
zentralen Standards für verantwortungsvolle
Führung: in ethischer Urteils-, Entscheidungs-
und Handlungsfähigkeit . Die Karl Schlecht
Stiftung gewährt hier vier Stipendien .
Projektpartner: Thales-Akademie für Wirtschaft
und Philosophie gGmbH
Fairness-Stiftung / seit 2015
Die Fairness-Stiftung berät Organisationen
darin, wie Dilemma-Situationen auf für alle
Beteiligten faire Weise gelöst werden können .
Zudem verleiht sie den „Deutschen Fairness-
Preis“ an Persönlichkeiten, die für eine
faire Führungs- und Organisationskultur
eintreten .
Projektpartner: Fairness-Stiftung gGmbH
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik ( DNWE ) / seit 2013
Das DNWE bringt Wirtschafts- und Wissen-
schaftsakteure zu Fragen der Business-Ethik
zusammen . Es veranstaltet den „DNWE Business
Ethics Summit“ und das Webmagazin „Forum
Wirtschaftsethik“ . Die Karl Schlecht Stiftung
ist seit 2013 Mitglied im DNWE und fördert das
Webmagazin .
Projektpartner: Deutsches Netzwerk
Wirtschaftsethik e.V.
Stiftung Globale Werte Allianz / seit 2013
Die Stiftung Globale Werte Allianz setzt sich
für die globale Umsetzung ethischer Werte und
Normen ein, zum Beispiel für den UN Global
Compact für verantwortungsvolle Unterneh-
mensführung und für die Entwicklungsziele der
Vereinten Nationen .
Projektpartner: Stiftung Globale Werte Allianz
Ethik im Business
braucht Überzeu-
gungsarbeit
und starke Partner
M I S S I O N - V I S I O N
Leadership Education Gute Führung hängt stark
zusammen mit Persönlichkeitsreife und zwischenmenschlicher
Kompetenz – sie muss vor allem Klarheit und Vertrauen schaffen.
Vision der Karl Schlecht Stiftung ist eine vertrauensbildende
Führungskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• die Persönlichkeitsstärke von Schülern
• die persönliche Reife des Führungsnachwuchses
• die Erforschung und Vermittlung von Führungsmethoden
2018 haben wir hierfür
rund 14 Projekte und Institutionen gefördert.
Hürden gemeinsam überwinden: Aktivitäten in der Sommerschule Baden-Württemberg
Persönlichkeitsstärke von SchülernWir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen ihr Potenzial erkennen
und nutzen können. Ziel ist es, die Ich-Stärke von Kindern und Jugendlichen
zu fördern. Dazu unterstützen wir Schulprojekte, die mehr Selbstreflexion,
Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen
ermöglichen.
P E R S Ö N L I C H K E I T S S T Ä R K E V O N S C H Ü L E R N / 1
WEICHENSTELLUNG für Viertklässler / seit 2014
WEICHENSTELLUNG stellt begabten Grund-
schülern, die in ihrem familiären Umfeld zu
wenig Förderung erfahren können, studentische
Mentoren zur Seite . Vermittelt werden ein
positives Selbstkonzept, mehr Lernmotivation,
Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit .
Projektpartner: ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd
Bucerius
Sommerschule Baden-Württemberg / seit 2018
Die Sommerschule ist ein einwöchiges Ferien-
programm, in dem der Schulstoff in Erlebnis-
projekten fächerübergreifend wiederholt wird .
Eine solche Verbindung von Lernen und Erlebnis
steigert die Lernmotivation und das Selbstbild
von Schülern .
Projektpartner: Ministerium für Kultus, Jugend
und Sport Baden-Württemberg
Studienkompass-Stipendiaten
beim Brainstorming
Was macht eine
Führungskraft aus?
YourTurn zeigt
Schülern, wie sie
mitgestalten können
Your Turn – Common Purpose / seit 2016
Your Turn ist ein 3-tägiges Leadership-Programm
für Jugendliche . Im Austausch mit Führungs-
kräften entwickeln sie Lösungen für reale
Herausforderungen aus ihrer direkten Umwelt .
Dies stärkt ihre Urteilskraft und ihr Verantwor-
tungsgefühl .
Projektpartner: Common Purpose gGmbH
Wie ich wurde, wer ich bin / 2017–2018
Wie kann man Krisen bewältigen und an ihnen
wachsen? In der Votragsreihe „Wie ich wurde,
wer ich bin“ sprachen prominente Personen,
die einen schwierigen Start ins Leben hatten,
mit Schülern über Lebensgestaltung und
Selbstwirksamkeit trotz widriger Umstände .
Projektpartner: Berliner Festspiele,
Gropius Bau
Studienkompass / seit 2014
Studienkompass ist ein Mentoring-Programm
für Jugendliche aus nichtakademischen Familien
zur Unterstützung bei ihrer Studien- und
Berufswahl . Rund 90 Prozent von über 2 .000
Stipendiaten konnten hiermit bisher erfolgreich
ein Studium aufnehmen .
Projektpartner: Stiftung der Deutschen
Wirtschaft, Accenture-Stiftung, Deutsche Bank
Stiftung
Gleichgewicht finden in Elmau: Stipendiaten der „Akademie Führung und Persönlichkeit“
FührungsnachwuchsWir fördern die Charakterbildung von Studenten und angehenden
Führungskräften. Denn nur wer sich selbst gut kennt und führen
kann, kann auch andere führen. Dazu unterstützen wir Projekte,
die mehr Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und Selbsterkenntnis
ermöglichen.
F Ü H R U N G S N A C H W U C H S / 2
Institut für Philosophie und Leadership / seit 2014
Ausgangslage
Um Führungsnachwuchs zu schulen, wird an Hochschulen zumeist Managementwissen
vermittelt, also Wissen über die betriebswirtschaftliche Steuerung verschiedener
Bereiche . Ergänzende Leadership-Programme zu Themen wie „Teamführung“ sollen dann
Tools vermitteln, die den Umgang mit Menschen im Arbeitskontext erleichtern . Um
anderen Orientierung zu geben, braucht es jedoch vor allem ein reifes Selbst, also ein
klares Bewusstsein über die eigenen Werte und Ziele . Hier setzt das Institut für
Philosophie und Leadership an .
Lösungsansatz
Das Institut an der Hochschule für Philosophie in München befasst sich mit Fragen von
Leadership und Ethos ( LETHOS ) . Ein Schwerpunkt ist die Schulung von Spitzenführungs-
kräften, ein zweiter die Ausbildung von Nachwuchstalenten, die eine Führungslaufbahn
anstreben .
Um die Persönlichkeitsentwicklung des Nachwuchses zu fördern, richtet das Institut
zwei Führungsakademien aus: die für Studenten aller Fächer offene „Akademie Führung
und Persönlichkeit“ und die „Akademie für Ingenieure und Naturwissenschaftler“ .
Die einwöchigen Akademien mit maximal je 15 Stipendiaten vermitteln Methoden zur
intensiven Auseinandersetzung mit persönlich-existenziellen und ethischen Fragen, mit
denen man als Führungskraft zwangsläufig konfrontiert sein wird . Die Teilnehmer lernen,
sich selbst sensibler wahrzunehmen, ihre Werte zu erspüren, sich auf dieser Grundlage
selbst zu führen und in existenziellen Lebensfragen Orientierung zu geben .
Projektentwicklung
Seit 2014 fördert die Karl Schlecht Stiftung jährlich zwei offene Führungsakademien
des Instituts für Philosophie und Leadership . Seit 2015 werden zudem Akademien für
Studenten aus vier Hochschulen ausgerichtet, mit denen die Stiftung bereits
zusammenarbeitet . Alle Akademien werden geleitet von dem Philosophen und Jesuiten
Prof . Dr . Michael Bordt SJ .
\ Nur wer sich selbst
führen kann, kann andere führen. \
PROF. DR. MICHAEL BORDT SJ
Meditation und Wandern sind
wesentliche Bestandteile des
Akademie-Programms
Leadership Engineering an der UnternehmerTUM ( LEUTUM ) / seit 2015
Ausgangslage
Insbesondere für eine erfolgreiche Selbstständigkeit ist neben Gründungswissen ein
hohes Maß an Selbst- und Menschenkenntnis erforderlich . In Deutschland bieten immer
mehr Wirtschaftsfakultäten Startup- und Entrepreneurship-Programme für Studenten mit
Gestaltungswillen an . Die persönlichen Voraussetzungen für den erfolgreichen Umgang
mit Menschen werden jedoch häufig vernachlässigt . Das Entrepreneurship-Programm
„Manage&More“ der UnternehmerTUM München hat diesen Aspekt gezielt integriert .
Lösungsansatz
Durch die Initiative „Leadership Engineering an der UnternehmerTUM“ ( LEUTUM )
verbindet „Manage & More“ die unternehmerische Qualifizierung mit einer an ethischen
Werten orientierten Persönlichkeitsbildung . Im Fokus des dreisemestrigen Stipendien-
programms „Manage&More“ steht die Arbeit an unternehmerischen Problemstellungen
und Innovationsprozessen .
Durch die LEUTUM-Workshops erhalten die Stipendiaten zusätzlich die Möglichkeit, ihre
Persönlichkeit in der Rolle als Führungskraft und Gründer intensiv zu reflektieren und
weiterzuentwickeln . Zentrale Punkte sind Selbstwahrnehmung, Selbstkenntnis, Selbst-
führung und die Führung anderer . Dazu durchlaufen die Stipendiaten auch die „Akademie
Führung und Persönlichkeit“ des durch die Karl Schlecht Stiftung geförderten Instituts
für Philosophie und Leadership München .
Projektentwicklung
Bereits seit 15 Jahren qualifizieren sich Münchner Studenten durch „Manage&More“
zu Unternehmern und Führungskräften weiter . 2015 wurde auf Initiative der
Karl Schlecht Stiftung der Programmbestandteil LEUTUM integriert, um die Entwicklung
zur Führungspersönlichkeit weiter zu fundieren . Im Sommer 2017 wurde LEUTUM
im Auftrag der Karl Schlecht Stiftung erfolgreich evaluiert und 2018 als „LEUTUM II“
verlängert . Manage&More wird geleitet von Dr . Claudia Liebethal .
\ Manage & More hat mich dazu motiviert, selbst zu
gründen. Diese Gründungserfahrung hat mich dazu befähigt,
überhaupt in die Rolle zu kommen, die ich heute habe. \
TANJA, STIPENDIATIN
Die UnternehmerTUM
München ebnet den Weg zur
Führungspersönlichkeit
F Ü H R U N G S N A C H W U C H S / 2
Bayerische EliteAkademie / seit 2018
Die Bayerische EliteAkademie ist eine Stiftung
der bayerischen Wirtschaft, die eng mit den
regionalen Hochschulen zusammenarbeitet .
Herausragende Studenten können sich auf ein
zweijähriges Programm mit Schwerpunkt
„Führung und Verantwortung“ bewerben .
Die Karl Schlecht Stiftung gewährt hierfür ein
Stipendium .
Projektpartner: Stiftung Bayerische
EliteAkademie
Die Stipendiaten von Manage&More durchlaufen
auch die "Akademie Führung und Persönlichkeit"
auf Schloss Elmau
Haben viele
Kompetenzen
im Gepäck:
die Absolventen
der Münchner
Programme
Fú – Glück. Jede
Sprache hat ihren
eigenen Ausdruck,
doch die dahinter-
stehenden Werte
gibt es in allen
Kulturen
Das LEIZ analysiert „Leadership“ unter den Bedingungen der Globalisierung
Erforschung und Vermittlung von FührungsmethodenWir wollen den Erkenntnisstand über Erfolgsfaktoren guter Führung erweitern.
Ziel ist es, dass Führungskräfte durch richtiges Entscheiden zu exzellenter
Führung gelangen. Dazu unterstützen wir die praxisnahe Erforschung und
Vermittlung von Führungsmethoden und –modellen.
E R F O R S C H U N G U N D V E R M I T T L U N G V O N F Ü H R U N G S M E T H O D E N / 3
Nicht nur in der Lehre, auch
im öffentlichen Diskurs ist das
LEIZ vorne mit dabei
Leadership Excellence Institute Zeppelin ( LEIZ ) / seit 2012
Ausgangslage
Die zunehmende Vernetzung der Weltökonomie erfordert eine neue Qualität in der
Führung von Organisationen . Durch die größere Vielfalt an Interessen, Beziehungen und
Werten werden Entscheidungen komplexer . Als normative Maßgabe für richtige Ent-
scheidungen zählen ein fairer Wettbewerb, Transparenz und Nachhaltigkeit . Um dem
gerecht zu werden, werden sowohl gute Governance- und Compliance-Systeme als auch
gute Führungscharaktere benötigt . Diesen Bedingungen widmet sich das LEIZ .
Lösungsansatz
Das LEIZ forscht und lehrt zu „exzellenter Führung“ im Kontext der Globalisierung .
Es umfasst zwei Lehrstühle: den Stiftungslehrstuhl „Institutional Economics“ des
Wirtschaftsethikers Prof . Dr . Josef Wieland, Direktor des LEIZ, und den Stiftungslehrstuhl
„Wirtschaftspsychologie und Führungsethik“ der Wirtschaftspsychologin Prof . Dr .
Carmen Tanner, Vizedirektorin .
Ziel des LEIZ ist es, die Institutionenökonomik und die Wirtschaftspsychologie zu
einem Führungsmodell zu vereinen: der relationalen Führung (Relational Leadership) .
Auf der Grundlage seiner Forschung zu Corporate Governance, Verhaltensethik,
Unternehmenskultur und Transkulturellem Management trägt das LEIZ zur Nachwuchs-
und Führungskräfteausbildung der Zeppelin Universität (ZU) bei und erbringt
akademische Expertise-Dienstleistungen für Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft .
Projektentwicklung
Das LEIZ wurde 2012 auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung an der ZU in Friedrichshafen
gegründet . 2018 fand zum dritten Mal der von LEIZ-Studenten organisierte internatio-
nale „Transcultural Leadership Summit“ statt . Rund 200 Teilnehmer diskutierten über
Globalisierung und verantwortungsvolle Führung .
\ Derzeit ist die Globalisierung so etwas wie eine
WM ohne Spielregeln, bei der jede Mannschaft
ein anderes Verständnis von Fairness hat und ein
effektiver Veranstalter nicht existiert. \
PROF. DR. JOSEF WIEL AND, DIREK TOR
Leadership Personality Center Ulm ( LPCU ) / seit 2017
Ausgangslage
Die moderne Arbeitswelt hält viele Stressoren bereit . Faktoren wie Termindruck und
ständige Erreichbarkeit nehmen durch die Globalisierung, Flexibilisierung und Digi-
talisierung zu . Dadurch steigt das Risiko für Spannungen und Stress am Arbeitsplatz .
Ein häufiges Resultat ist die Überforderung von Mitarbeitern und Führungskräften, mit
der Folge von Leistungsminderung bis hin zum Burnout . Daher ist eine Früherkennung
und Prävention von hoher Relevanz . Was sind die richtigen Instrumente für den
Umgang mit diesem sensiblen Thema – und welche Rolle spielen Führungskräfte dabei?
Hier setzt das LPCU an .
Lösungsansatz
Das LPCU erforscht im engen Verbund mit Unternehmen praxistaugliche Instrumente zur
Förderung von seelischer und körperlicher Gesundheit am Arbeitsplatz . Es verbindet die
psychosomatische Medizin mit der Arbeitspsychologie, -soziologie und -wissenschaft .
Forschungsfokus des LPCU sind bereits vorhandene betriebsnahe Versorgungsnetzwerke
nach Art einer „Psychosomatischen Sprechstunde im Betrieb“ mit einem Experten
für Fachpsychotherapie . Darüber hinaus bietet es Schulungen für Führungskräfte an,
die für den Umgang mit psychischen/psychosomatischen Beschwerden von Mitarbeitern
und bei sich selbst sensibilisieren .
Neben diesem Wissen werden Führungskräfte durch die Stärkung ihres Empathie-,
Reflexions- und Kommunikationsvermögens in die Lage versetzt, ihre Mitarbeiter positiv
zu beeinflussen und ein gesundes Arbeitsklima zu fördern .
Projektentwicklung
Das LPCU wurde auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung im März 2017 am Universitäts-
klinikum Ulm gegründet . Es kooperiert mit der Klinik für Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie Ulm, dem Zentrum für Psychiatrie ( ZfP ) Südwürttemberg und der
Sonnenbergklinik Stuttgart .
\ Betriebliches Gesundheitsmanagement
ohne volle Unterstützung durch die Führungskräfte
stößt rasch an Grenzen.
Unser Ziel ist es, Führungskräfte für ihre
Gestaltungskraft zugunsten der eigenen Gesundheit
und der ihrer Mitarbeiter zu sensibilisieren. \
PROF. DR. HAR ALD GÜNDEL, LEITER
Psychische Gesundheit am
Arbeitsplatz: Das LPCU setzt sich
ein für Prävention
E R F O R S C H U N G U N D V E R M I T T L U N G V O N F Ü H R U N G S M E T H O D E N / 3
Erich Fromm Study Center ( EFSC ) / seit 2016
Die Theorie Erich Fromms gibt Orientierung
für die Charakterentwicklung von Führungs-
kräften . Das EFSC vertieft Fromms Ansätze
zur Persönlichkeits- und Sozialpsychologie sowie
zum Ethos der Menschen im Arbeitsleben in
Forschung und Lehre .
Projektpartner: International Psychoanalytic
University (IPU) Berlin
Erich Fromm Institut Tübingen ( EFIT ) / seit 2014
Das EFIT macht Erich Fromms Beiträge zur
Persönlichkeitspsychologie öffentlich zugäng-
lich . Es beherbergt sämtliche seiner Arbeiten
und Urschriften . In Kooperation mit der Interna-
tional Psychoanalytic University ( IPU ) Berlin
organisiert das EFIT jährlich das „International
Erich Fromm Doctoral Seminar“ .
Projektpartner: Erich Fromm Stiftung ( EFS )
Evaluation Betriebliches Gesundheitsmanagement / seit 2016
Die Karl Schlecht Stiftung fördert eine Studie
zum „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“
und der Rolle von Führungskräften . Evaluiert
werden Schulungen für Führungskräfte
und Sprechstunden für Mitarbeiter zum Thema
„Psychosomatische Erkrankungen am
Arbeitsplatz“, zum Beispiel bei der Robert Bosch
GmbH .
Projektpartner: Universitätsklinikum Ulm
Link it! – Leadership für Schulleitungen / seit 2017
Um soziale Kompetenzen gezielt an Schüler zu
vermitteln, müssen Schulleitungen nicht nur
das Schulcurriculum, sondern auch ihre eigene
Rolle als „treibende Kraft“ schärfen . Link it!
unterstützt Schulleitungen daher mit
Fortbildungen für mehr Leadership-Kompetenz .
Projektpartner: Agentur Mehrwert gGmbH
Von der Forschung in die Praxis: Auch Schulen
profitieren stark von Führungsmethoden
M I S S I O N - V I S I O N
Entrepreneurship Education Gute Führung braucht
unternehmerisches Denken und Handeln – sie muss vor allem Ziele
setzen und Perspektiven eröffnen. Vision der Karl Schlecht Stiftung
ist es, dass mehr Menschen ihre unternehmerischen Fähigkeiten
entfalten und einen unternehmerischen Weg einschlagen. Deshalb
setzen wir uns ein für:
• unternehmerisches Denken und Handeln in der Schule
• Gründungskompetenz
• die Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship
2018 haben wir hierfür
rund 10 Projekte und Institutionen gefördert.
Unternehmertum lässt sich erlernen – zunächst als Haltung und Kompetenz
Unternehmerisches Denken und HandelnWir wollen die unternehmerischen Fähigkeiten von Schülern stärken.
Ziel ist es, mehr Vertrauen in die eigene Schöpferkraft und ein Bewusstsein
für Entrepreneurship zu schaffen. Dazu unterstützen wir Schulprojekte,
die unternehmerisches Denken vermitteln und praktische Erfahrungen mit
Unternehmertum ermöglichen.
U N T E R N E H M E R I S C H E S D E N K E N U N D H A N D E L N / 1
Förderfonds „Entrepreneurship Education“ / seit 2016
Der Förderfonds „Entrepreneurship Education“
der Stiftung Bildung unterstützt Schulprojekte,
die eine positive Haltung zu wirtschaftlicher
Selbständigkeit vermitteln, z . B . Schülerfirmen,
Repair-Cafés oder Nimm-und-Gib-Läden . Der
Fokus liegt auf Erfahrungen mit gesellschaftlich
verantwortungsvollem Unternehmertum .
Projektpartner: Stiftung Bildung
Rock it Biz-Start-up-Camp / seit 2018
Einmal eine Geschäftsidee ausprobieren?
In den Start-up-Camps von Rock it Biz werden
Schüler zu Gründern . Innerhalb einer Woche
realisieren sie unter professioneller Anleitung
ein eigenes Kleinunternehmen, von der Idee
zum Produkt bis hin zur Verkaufsstrategie .
Projektpartner: Rock it Biz
Network for Teaching Entrepreneurship ( NFTE ) / seit 2014
NFTE bildet bundesweit Lehrer und Lehramts-
studenten in „Entrepreneurship Education“
aus . Mit einem Modul zur pädagogischen
Vermittlung unternehmerischen Denkens
und Handelns qualifizieren sich die Lehrer zu
„Certified Entrepreneurship Teachers“ .
Projektpartner: NFTE Deutschland
Vom Lernenden zum Lehrenden / seit 2018
Es gibt kaum „Entrepreneurship Education“-
Programme für Auszubildende . Das Programm
„Vom Lernenden zum Lehrenden“ coacht Azubis
in der Berufsschule über ein Jahr hinweg darin,
Ideen für eine Selbstständigkeit zu gene-
rieren und ein Geschäftsmodell zu entwickeln .
Projektpartner: WorldSkills Germany
„Unternehmergeist“
kommt von
Begeisterung
Lebensmittel umverteilen statt wegwerfen: Geschäftsidee
von Rock-it-Biz-Schülern
gründungsKompass / seit 2017
Der gründungsKompass bietet Stipendiaten des
Programms „Studienkompass“ eine intensive
Schulung ihres unternehmerischen Denkens
durch viertägige Extraworkshops . Damit
erweitert der „Studienkompass“ seine Studien-
und Berufsberatung um das Thema „Unterneh-
mensgründung“ .
Projektpartner: Stiftung der Deutschen Wirtschaft
Unternehmergeist erleben! / seit 2018
„Unternehmergeist erleben!” bietet Workshops
zur „Entrepreneurship Education“ an Schulen
und Hochschulen an . Lehramtsstudenten werden
in „Gründungsdidaktik“ geschult, Schüler in
unternehmerischen Schlüsselkompetenzen wie
Ideenentwicklung und Selbstwirksamkeit .
Projektpartner: RKW Kompetenzzentrum
Im Gründungswillen liegt auch der Mut, sich vorzuwagen
GründungskompetenzWir wollen das Gründungs-Knowhow junger Menschen erweitern.
Ziel ist es, ihre unternehmerische Haltung zu bestärken und sie auch zur
ökonomischen Selbstständigkeit zu befähigen. Dazu unterstützen wir
Projekte, die Gründungswissen vermitteln und die notwendige Infrastruktur
in der Vorgründungsphase bieten.
G R Ü N D U N G S K O M P E T E N Z / 2
Social Impact Lab Stuttgart / seit 2017
Ausgangslage
Verantwortungsvolles Unternehmertum ist von hoher Relevanz . Vielerorts entwickeln
sozial engagierte Menschen innovative Ideen, z . B . für fairen Handel oder nachhaltigen
Konsum . Nur wenige Ideen erreichen jedoch eine unternehmerische Perspektive .
Insbesondere Social Startups benötigen aber viel Unterstützung . Denn die Anforderungen
unterscheiden sich signifikant von klassischen Gründungen: Es gilt, das gesellschaftliche
Ziel des Projekts, seine Wirtschaftlichkeit und die Interessen der Investoren in Einklang
zu bringen . Hier setzt die Social Impact gGmbH an .
Lösungsansatz
Mit dem Stipendienprogramm „Wirkungsschaffer“ unterstützt die Social Impact gGmbH
ausgewählte Stuttgarter Gründungsinitiativen . Gefördert werden sozialinnovative Ideen,
die eine gesellschaftliche Herausforderung unternehmerisch lösen möchten und so am
Markt noch nicht vorhanden sind .
Im „Social Impact Lab Stuttgart“ erhalten die Gründerteams Zugang zu einer umfassen-
den Infrastruktur und zu professionellen Coachings . Alle drei Monate gibt es öffentliche
Pitches, bei denen die Stipendien vergeben werden . Pro Jahr werden 15–20 Teams in das
Programm aufgenommen . Sie können das „Lab“ acht Monate lang nutzen, um ihre Ideen
in die Tat umzusetzen und Zugang zu Finanzierungen zu bekommen .
Projektentwicklung
Das „Social Impact Lab Stuttgart“ wurde im September 2017 auf Initiative der Karl Schlecht
Stiftung und der Vector Stiftung eröffnet . Es gehört zur Dachorganisation „Social Impact
gGmbH“ in Berlin, die Produkte und Dienstleistungen entwickelt, welche zur Zukunfts-
fähigkeit und zum sozialen Ausgleich beitragen . „Social Impact“ ist bundesweit an sechs
weiteren Orten mit Startup-Zentren vertreten .
\ Social Impact hat mich darin bestärkt, den
Schritt vom ehrenamtlichen Projekt in die
Selbstständigkeit zu wagen. Das Lab bietet einen
konstruktiven Rahmen, um seine eigene Projektidee
kritisch zu reflektieren und zu schärfen. \
THORBEN BECHTOLDT, STIPENDIAT UND GRÜNDER
VON RECIRCLE DEUTSCHL AND
Vierteljährlicher Pitch:
Bewerberin um ein Stipendium
beim Social Impact Lab
Institute for Human Engineering & Empathic Design Pforzheim ( HEED ) / seit 2016
Ausgangslage
Erfolgreiche Unternehmensgründungen benötigen vor allem in der Anfangsphase Mut
und Empathie für die Stakeholder . An deutschen Hochschulen mangelt es jedoch noch an
Programmen, die Gründungsmut stärken und es Studenten ermöglichen, Geschäftsideen
innerhalb der Hochschulgemeinschaft im Austausch mit anderen kundenorientiert
weiterzuentwickeln . Das will das „Institute for Human Engineering & Empathic Design
Pforzheim“ ( HEED ) ändern .
Lösungsansatz
Fokus von HEED ist es, Studenten markttaugliche Innovationen zu erleichtern, indem
die notwendigen Prozesse in der Hochschule selbst stattfinden – und damit ihren
Gründungsmut zu stärken . Dazu führt HEED an der Hochschule Pforzheim Ideen, Personen
und Wissen gezielt zusammen .
Das Institut bündelt die Kompetenz aus allen drei Fakultäten der Hochschule – Gestaltung,
Wirtschaft & Recht sowie Technik – und bildet damit den gesamten Produktionszyklus
ab: von der Idee über die Umsetzung bis zur Vermarktung . Durch die interdisziplinäre
Zusammenarbeit wird Empathie als ein Erfolgsmoment von Innovation und Unterneh-
mung gefördert .
Damit will HEED die Gründerkultur in Deutschland stärken und einen gesellschaftlichen
Wandel vorantreiben, der Risikobereitschaft nicht mehr stigmatisiert, sondern als einen
positiven Wert erachtet .
Projektentwicklung
HEED wurde 2016 an der Hochschule Pforzheim mit Unterstützung der Karl Schlecht
Stiftung eröffnet . Geleitet wird es von Prof . Dr . phil . Thomas Hensel und Prof . Dr .-Ing .
Werner Engeln . In den ersten drei Jahren hat HEED regelmäßige Formate wie den
StarTUB-Gründertalk umgesetzt .
\ Wir möchten unsere Studenten
durch ein vertrauensvolles Umfeld dazu
ermutigen, ihre Ideen umzusetzen
und Scheitern wieder als Möglichkeit
zum Lernen zu sehen. \
PROF. DR. THOMAS HENSEL, DIREK TOR
Verstehen und verständlich
machen – am HEED treffen
verschiedene Disziplinen
aufeinander
-
G R Ü N D U N G S K O M P E T E N Z / 2
Co-Founder Space / seit 2018
„Co-Founder Space“ bringt gezielt gründungs-
willige Studenten zusammen . Durch die Bildung
von interdisziplinären Teams sollen Gründungen
erleichtert werden . Dazu werden neben der
virtuellen Vernetzung zum Beispiel moderierte
Workshops zur Unternehmersgründung im
Team organisiert .
Projektpartner: Entrepreneurs Pforzheim e.V.
Fruchtbarer Austausch:
Gründer stehen meist vor
den gleichen Fragen
4 Fragen an den Stifter Karl Schlecht
Entrepreneurship – was ist das eigentlich?
Zunächst einmal ist es eine individuelle Haltung .
Ich habe dafür im Laufe meines Unternehmer-
lebens ein Motto entwickelt: „Entrepreneur ist,
wer auf dem Weg zu seiner Vision immer wieder
über sich hinauswächst und dabei andere
mitzieht, so dass alle gewinnen .“
Und wie schafft man das?
Dazu braucht es vor allem viel Fantasie und
Realitätsbewusstsein, so dass man qualifiziert
vorausdenken kann . Das – gepaart mit Fach-
kompetenz, Mut, Selbstdisziplin und Offenheit
für gerade die Probleme, die andere nicht als
Chance betrachten – zeichnet den erfolgreichen
Entrepreneur aus .
Glauben Sie, dass man das lernen kann?
Ja . Aber wenn man damit erstmals durch einen
Existenzgründerkurs in Berührung kommt,
ist es zu spät . Wir müssen früh ansetzen, um
für Unternehmertum zu begeistern .
Das muss schon in Schule, Berufsschule und
Hochschule passieren . Denn dort nimmt
berufliche Leidenschaft ihren Anfang .
Was ist dabei aus Ihrer Sicht das Wichtigste?
Unternehmertum ist untrennbar mit Verant-
wortung verbunden, nicht nur seinen eigenen
Ressourcen gegenüber, sondern auch denen der
Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt . Deshalb
ist es dringend notwendig, auch ein ethisches
Wertebewusstsein dabei zu vermitteln . Darauf
legen wir besonderes Augenmerk .
Lernen aus der Praxis: Was trägt zu unternehmerischem Erfolg bei?
Erforschung und Vermittlung von Entrepreneurship Wir wollen den Erkenntnisstand zu Erfolgsfaktoren von Entrepreneurship
erweitern. Ziel ist es, dass Gründungsinteressierte und Unternehmer
aus Beispielen gelingenden Unternehmertums lernen. Dazu vergibt die
Karl Schlecht Stiftung einen Preis für wegweisende Forschungsarbeiten.
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Preisträger-Arbeiten 2018
The fallacy problem of entrepreneurs
Daniel Blaseg GOETHE-UNIVERSITÄT FR ANKFURT AM MAIN
Prof . Dr . Armin Schwienbacher SKEMA BUSINESS SCHOOL
SME innovativeness in a dynamic
environment: Is there any value in combining
causation and effectuation?
Prof . Dr . Marcus Dejardin UNIVERSIT Y OF NAMUR
Prof . Dr . Johanna Vanderstraeten UNIVERSIT Y OF ANT WERP
Prof . Dr . Julie Hermans UNIVERSITÉ CATHOLIQUE DE LOUVAIN
Prof . Dr . Arjen van Witteloostuijn VRIJE UNIVERSITEIT AMSTERDAM
Verleihung der
Award-Urkunde an
herausragenden
Preisträger (rechts)
KSG Entrepreneurship Research Award / seit 2014
Seit 2014 vergibt die Karl Schlecht Stiftung
(KSG) einen Preis für Arbeiten mit hoher
Relevanz für die Entrepreneurship-Forschung
und Praxis . Der „KSG-Award“ wird zusammen
mit dem Förderkreis Gründungs-Forschung e .V .
ausgeschrieben .
Im Fokus des Interesses stehen Themenaspekte
wie „Entrepreneurship & Management“,
„Youth Entrepreneurship“, „Entrepreneurial
Finance“ oder „Innovation & Technology“ .
Der Preis ist mit 2 .000 Euro dotiert .
Im Jahr 2018 wurden erstmals zwei Preise
vergeben .
Projektpartner: Förderkreis Gründungs-
Forschung e.V.
M I S S I O N - V I S I O N
Kulturelle Bildung Gute Führung braucht kreativ-schöp-
ferische Kompetenz – sie muss vor allem Ideen und Lösungen
generieren. Vision der Karl Schlecht Stiftung ist es, dass Menschen
in die Lage versetzt werden, ihr künstlerisch-kreatives Potenzial
und damit ihre Persönlichkeit zu entfalten. Deshalb setzen wir
uns ein für:
• die kulturelle Bildung von Schülern
• den künstlerischen Nachwuchs
• kulturelle Kompetenz in der Wirtschaft
2018 haben wir hierfür
rund 18 Projekte und Institutionen gefördert.
Kulturelle Bildung von SchülernWir wollen, dass die Kulturelle Bildung zu einem selbstverständlichen Bestand-
teil des Schulalltags wird. Ziel ist es, dass Schüler die Chance bekommen,
ihr künstlerisch-kreatives Potenzial weiterzuentwickeln. Dazu unterstützten
wir pädagogische Initiativen zur kulturellen Unterrichtsentwicklung und
Schulkooperationen mit Kultureinrichtungen.
Kultur hat viel mit Inszenierung zu tun – ob auf der Bühne oder vor der Kamera
K U L T U R E L L E B I L D U N G V O N S C H Ü L E R N / 1
Kulturschule 2020 Baden-Württemberg / seit 2015
Ausgangslage
Die Bedeutung Kultureller Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung und Lernmotivation
junger Menschen ist inzwischen weitgehend anerkannt . Trotzdem ist sie im deutschen
Bildungswesen nicht strukturell implementiert . Schulkooperationen mit Kulturträgern
spielen zwar mittlerweile eine große Rolle, sind jedoch selten systematisch mit der
Unterrichtspraxis verzahnt . Viele Lehrer aus den nichtkünstlerischen Fächern haben kaum
Erfahrung mit sinnlich-ästhetischen Formen des Lernens . Dabei lassen sich die Methoden
Kultureller Bildung in vielen Fächern anwenden . Hier setzt „Kulturschule 2020“ an .
Lösungsansatz
Das Modellprojekt „Kulturschule 2020“ richtet seinen Fokus auf die kulturelle Schulent-
wicklung in Baden-Württemberg . Schwerpunkt ist die Steigerung der Qualität der Schule
als Ganzes durch mehr ästhetisch-kulturelle Praxis . Der Ansatz beschränkt sich nicht auf
Kooperationsprojekte mit Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden . Ziel ist es viel-
mehr, Schülern den Zugang zu Lerninhalten zu erleichtern, indem kreative Methoden im
Sinne von „Learning through the Arts“ im Unterricht aller Fächer übernommen werden,
z . B . in Deutsch, Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften . Aus den Erfahrungen
soll ein Leitfaden zur kulturellen Schulentwicklung entstehen .
Projektentwicklung
Das Modellprojekt ist eine Kooperation des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport
Baden-Württemberg und der Karl Schlecht Stiftung . Es ist auf fünf Jahre angelegt
(2015/16–2019/20), wird durch die Universität Heidelberg wissenschaftlich begleitet und
seit 2016/17 jährlich evaluiert . 2015 wurden landesweit zehn Projektschulen ausgewählt,
die fünf Jahre lang ein Kulturbudget erhalten und durch Fortbildungen unterstützt
werden .
Die Ammoniaksynthese „am
eigenen Leib“ erfahren: Kultur-
schüler tanzen Chemie
\ Ich fände es toll, wenn es in den nächsten
drei Jahren selbstverständlich wird, dass wir auch im
normalen Unterricht kulturelle Zugänge finden. \
KULTURSCHULLEHRERIN
\ Mir macht ein solcher Unterricht mehr Spaß
und ich kann mich irgendwie besser konzentrieren. \
SCHÜLER
Kunst fördert Entwicklung ( KufE ) / seit 2014
KufE ist ein schulisches Modellprojekt, das
Lernschwierigkeiten und Konflikten mit
kunsttherapeutischen Ansätzen begegnet .
Die Methoden schärfen die Selbstreflexion
der Kinder und lenken die Aufmerksamkeit auf
eigene Kompetenzen und Lösungswege .
Projektpartner: Weiherbachschule Grötzigen,
Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen
Entdecke Design / 2014–2018
„Entdecke Design“ fördert die Auseinander-
setzung mit Design in der Schule . In Workshops
mit Designpädagogen lernen Schüler die Grund-
lagen von Gestaltung kennen und entfalten
ihr kreatives Potenzial . Lehrern werden
entsprechende Fortbildungen angeboten .
Projektpartner: Stiftung Deutsches Design
Museum
Bundeskongress Kulturelle Schulentwicklung / seit 2018
2018 hat die Karl Schlecht Stiftung den „Bundes-
kongress Kulturelle Schulentwicklung“ in
Stuttgart gefördert . Vertreter der Länder, aus
Schulen und Kultureinrichtungen diskutierten
Gelingensbedingungen für Kulturelle Bildung,
mit Fokus auf institutionellen Kooperationen .
Projektpartner: Landesvereinigung Kulturelle
Jugendbildung Baden-Württemberg e.V. ( LKJBW )
KulturPiloten / seit 2012
„KulturPiloten“ ermöglicht Grundschülern aus
Brennpunktbezirken Berlins eine intensive
kulturelle Teilhabe, die ihre Persönlichkeitsent-
wicklung positiv beeinflusst . Begleitet von
Mentoren, den „KulturPiloten“, besuchen sie
Museen, Theater, Opern oder Planetarien .
Projektpartner: Evangelisches Johannesstift
GRIPS Fieber / seit 2017
„GRIPS Fieber“ ist ein Berliner Modellprojekt
zur Stärkung der Kulturellen Bildung in Schulen .
Lehrer werden mit speziellem Unterrichts-
material darin unterstützt, kreative Lernpro-
zesse bei ihren Schülern anzustoßen . Ein
besonderer Fokus liegt auf dem Theater als
Bildungsmittel .
Projektpartner: GRIPS Theater Berlin
Komische Oper Berlin / seit 2012
Die Komische Oper beauftragt gezielt
Neuproduktionen von Kinderopern auf Basis
bekannter Kindergeschichten . Damit möchte
sie Kindern Zugang zur Kunstform „Oper“
verschaffen . Darüber hinaus bietet sie
musik- und theaterpädagogische Workshops
in Kooperation mit Schulen an .
Projektpartner: Komische Oper Berlin
Die Komische Oper öffnet Türen: Kinder erleben
hier oft zum ersten Mal ein Bühnenstück
K U L T U R E L L E B I L D U N G V O N S C H Ü L E R N / 1
Junge Deutsche Oper Berlin / seit 2013
Die Junge Deutsche Oper organisiert musik-
und theaterpädagogische Workshops für
Berliner Schulen . Die Schüler setzen sich im
Unterricht mit einer Oper auseinander und
nehmen an deren kindgerechter Inszenierung
teil . So werden sie mit neuen Ausdrucks-
formen vertraut .
Projektpartner: Deutsche Oper Berlin
IMPULS MusikTheaterTanz / seit 2013
IMPULS ist ein Schulprojekt mit Theater-
pädagogen und Künstlern aus Oper, Schauspiel
und Ballett . Die Kinder erarbeiten Szenen
rund um aktuelle Produktionen des Staats-
theaters Stuttgart und lernen dabei, sich in
andere Figuren, deren Themen und Konflikte
einzufühlen .
Projektpartner: Staatstheater Stuttgart e.V.
LABYRINTH / 2015–2018
LABYRINTH ist ein interkulturelles Kunstprojekt
für geflüchtete Jugendliche . Über zwei Jahre
hinweg werden die Teilnehmer von Stuttgarter
Kunstschaffenden darin unterstützt, durch
künstlerisches Handeln individuelle Wege zu
gelebter Integration zu finden .
Projektpartner: Verein für Internationale
Jugendarbeit e.V. Stuttgart
Parallelwelten / seit 2017
Kultureinrichtungen müssen ihre Themen
zeitgemäßer vermitteln, um Jugendliche besser
zu erreichen . „Parallelwelten“ gestaltet ein
spielerisches Lernangebot für kulturelle Inhalte
im digitalen Raum, das die medialen Vorlieben
von Jugendlichen berücksichtigt .
Projektpartner: Berliner Festspiele
Integration durch Kunst: Labyrinth setzt Impulse
Starker Ausdruck: Das KunstCamp gibt begabten Kunstschülern Raum
Künstlerischer NachwuchsWir wollen den künstlerischen Nachwuchs als Vorbild und Ideengeber fördern.
Ziel ist es, dass künstlerische Talente und ihre schöpferische Kompetenz stärker
wahrgenommen werden. Dazu unterstützen wir Institutionen und Initiativen
zur künstlerischen Talentförderung.
aed neuland-Förderpreis / seit 2013
Der aed e .V . ist eine Initiative von Ingenieuren,
Architekten und Designern, die Gestalter
in der Region Stuttgart fördert . Alle zwei Jahre
lobt der aed den „neuland-Preis“ aus, einen
Nachwuchswettbewerb für junge Gestalter mit
Schwerpunkt „Innovation und Nachhaltigkeit“ .
Projektpartner: aed e.V.
K Ü N S T L E R I S C H E R N A C H W U C H S / 2
Opernkinderorchester / seit 2018
Die Staatsoper Unter den Linden will ein
Kinderorchester etablieren . Berliner
Musikschüler von 7 bis 12 Jahren, die zuvor
unter musikalischen und pädagogischen
Gesichtspunkten von ihren Musiklehrern
ausgewählt wurden, partizipieren dafür seit
2018 aktiv am Opernbetrieb .
Projektpartner: Staatsoper Unter den Linden
KunstCamp Baden-Württemberg / seit 2014
Das „KunstCamp Baden-Württemberg“
bietet besonders begabten Schülern aus 35
baden-württembergischen Jugendkunstschulen
einmal im Jahr die Möglichkeit, zusammen eine
Woche lang intensiv künstlerisch zu arbeiten .
Jedes Jahr steht ein anderes Thema im Fokus .
Die Ergebnisse werden anschließend in einer
Ausstellung präsentiert .
Projektpartner: Jugendkunstschulen in
Baden-Württemberg
Lernen von den Profis:
das Opernkinderorchester
der Staatsoper Berlin
Rechts: Der aed-neuland-
Preis genießt hohes
Ansehen beim Nachwuchs
Ausdruckskraft im Miteinander: Herausforderung für Gute Führung
Kulturelle Kompetenz in der WirtschaftWir wollen die kulturelle Kompetenz von Führungskräften stärken.
Ziel ist es, dass Führungskräfte in der Lage sind, bei der Bewältigung ihrer
Aufgaben auch auf ihr künstlerisch-kreatives Potenzial zurückzugreifen und
stärker assoziativ zu denken. Dazu unterstützen wir Initiativen zur kulturellen
Bildung von Nachwuchsführungskräften.
K U L T U R E L L E K O M P E T E N Z I N D E R W I R T S C H A F T / 3
\ Künstler haben eine Idee und dann den Mut, diese
Idee umzusetzen. Das habe ich in meinen beruflichen
Kontext übertragen: den Mut, eine Entscheidung
zu treffen, eine Idee zu verfolgen und für das, was ich
tue, Verantwortung zu übernehmen. \
DR. MARTIN SCHWEMMLE, ALUMNUS
Beim kreativen Akt kommt
vieles an die Oberfläche
Bronnbacher Stipendium / seit 2017
Ausgangslage
Um gut zu führen, ist nicht nur Fachwissen, Verantwortungsbereitschaft oder Empathie
nötig, sondern auch eine hohe kreativ-schöpferische Kompetenz . Wer Ideen entwickeln
und visualisieren kann, kann andere besser erreichen . In der Ausbildung von Führungs-
kräften wird kulturelle Kompetenz, wenn überhaupt, nur fachbezogen thematisiert . Das
hemmt kreatives Potenzial . Die gezielte Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur
ermöglicht es angehenden Führungskräften, ihre schöpferische Persönlichkeit weiterzu-
entwickeln . Hier setzt das Bronnbacher Stipendium an .
Lösungsansatz
Das Bronnbacher Stipendium ist ein zweisemestriges Angebot für potentielle Nachwuchs-
führungskräfte . Es richtet sich an Master- und Promotionsstudenten der Rechts- und
Wirtschaftswissenschaften sowie MINT-Fächer – also der originär kulturferneren Fächer .
Sein Ziel ist es, Begeisterung für Kunst und Kultur zu wecken und ein Verständnis für
künstlerische Prozesse zu schaffen .
Künstler reagieren sensibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld, setzen sich in ihrer Kunst
damit auseinander und entwickeln Visionen . Vor der gleichen Herausforderung stehen
Führungskräfte in ihrem beruflichen Schaffen . In neun Veranstaltungsblöcken lernen
die Stipendiaten im Austausch mit Künstlern neue Denkansätze und kreative Lösungswege
kennen . Dabei geht es nicht darum, sie selbst zu „Künstlern“ zu formen, sondern ihnen
neue Optionen für ihre späteren Aufgaben zu vermitteln .
Projektentwicklung
Das Bronnbacher Stipendium wurde 2004 vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft des
BDI e .V . ins Leben gerufen . Angeboten wird es an der Universität Mannheim und am
Karlsruher Institut für Technologie ( KIT ) . Kurator ist der Künstler und Ausstellungsmacher
Konstantin Adamopoulos, Partner sind Unternehmen wie die BASF SE, Daimler AG und
Robert Bosch GmbH .
\ Ziel unserer Vernetzung im Stiftungsverbund
ist es, der kulturellen Bildungsarbeit
von Stiftungen mehr Gewicht zu verschaffen und
unsere Projekterfahrungen weiterzugeben. \
DR. K ATRIN SCHLECHT
Der Rat veröffentlicht jährliche
Denkschriften und Studien
Rat für Kulturelle Bildung e.V. / seit 2016
Ausgangslage
Ästhetische Wahrnehmung, Erfahrung und Praxis bieten einen eigenen, häufig tieferen
Zugang zur Welt . Nicht nur Künstler, auch Führungskräfte profitieren bei ihren Aufgaben
von einem solchen Horizont . Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ist jedoch selten
in deren Ausbildung integriert . Auch fehlen empirische Studien zur Qualität und Wirkung
Kultureller Bildung im Kontext der Führungskräfteentwicklung . Hierfür setzt sich die
Karl Schlecht Stiftung im Rat für Kulturelle Bildung ein .
Lösungsansatz
Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein Beratungsgremium aus Vertretern der Kulturellen
Bildung . Es wird von einem Stiftungsverbund getragen, dem auch die Karl Schlecht Stiftung
angehört . Ziel des Rats ist es, den Stellenwert und die Qualität Kultureller Bildung in
Deutschland zu stärken . Dazu bringt er seine Expertise in den öffentlichen Diskurs ein und
schreibt Forschungsvorhaben aus .
2015 hat der Rat den „Forschungsfonds Kulturelle Bildung“ für Grundlagenforschung zu den
Wirkungen kultureller Bildung aufgelegt . 2018 wurde der Forschungsfonds u . a . um die
Förderlinie „Ethik und Leadership“ der Karl Schlecht Stiftung erweitert . Sie stellt die Frage,
wie Angebote Kultureller Bildung gestaltet sein müssen, um die kreative, sozial-kommuni-
kative und ethisch-moralische Kompetenz angehender Führungskräfte zu stärken .
Projektentwicklung
Seit Ende 2018 finanziert die Förderlinie ein zweijähriges Forschungsvorhaben der
Frankfurt University of Applied Sciences ( Prof . Dr . Barbara Lämmlein, Dr . Ulrike Gerdiken ) .
Ihre Studie „Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership“ widmet sich bis 2021 theore-
tischen Grundlagen und didaktischen Konzepten für eine kulturpädagogische Führungs-
kräftequalifizierung .
K U L T U R E L L E K O M P E T E N Z I N D E R W I R T S C H A F T / 3
Rechts: Seit 2018 vom Forschungsfonds
unterstützt: Prof. Lämmlein und
Dr. Gerdiken
3 Fragen an Vorstand
Dr. Katrin Schlecht
Was macht für Sie Kulturelle Bildung aus?
Künstlerisch-ästhetische Methoden sind uns
Menschen eigentlich in die Wiege gelegt .
Wir sind sinnliche Wesen – und die Vermittlung
von Inhalten über Bilder, Klänge und Geschichten
steigert die Lernmotivation junger Menschen .
Deshalb ist Kulturelle Bildung in der Schule so
wichtig .
Was kann sie bei Erwachsenen leisten?
Künstlerisches Denken trägt stark zum assozi-
ativen Denken bei . Assoziatives Denken sehen
wir als Grundvoraussetzung für Problemlösung
und Innovation an . Die Teilnahme an künstle-
rischen Prozessen forciert zudem eine Rück-
besinnung auf die eigene Wesensart . Resultat
ist eine reifere Persönlichkeit .
Wie passt das zu Ihrer Stiftungsmission?
Eine gereifte Persönlichkeit, die ihre Werte
kennt und versteht, sehen wir als zentrale
Voraussetzung dafür an, Verantwortung
für Mitarbeiter und Aufgaben übernehmen zu
können . Auch die Fähigkeit, intuitiv auf sein
schöpferisches Potential zurückgreifen zu
können, ist in einer Führungstätigkeit mit
erfolgsentscheidend . „Gute Führungskräfte“
brauchen diese Kompetenzen .
M I S S I O N - V I S I O N
Regionales Die Region um Stuttgart ist Heimat des
Stifters und des von ihm gegründeten Betonpumpenunternehmens
Putzmeister. Die Region Stuttgart und insbesondere sein
Geburtsort Filderstadt liegen dem Stifter Karl Schlecht daher
besonders am Herzen.
Neben ausgewählten Technologieprojekten mit zukunftsweisenden
Forschungsvorhaben unterstützt die Karl Schlecht Stiftung als
Schwerpunkt ihrer Regionalförderung seit Jahren die Musikschule
Filderstadt, die sich zum Leuchtturm der musikalischen Kinder- und
Jugendbildung in der Region entwickelt hat.
FILUM Karl Schlecht Musikschule / seit 2015
Ausgangslage
Musikalische Bildung leistet einen zentralen Beitrag für die ganzheitliche Persönlichkeits-
entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere für die „Liebe zum eigenen Tun“ .
Die sachlichen und personellen Bedingungen für eine musikalische Ausbildung reichen
in vielen Gemeinden jedoch nicht aus – so auch in Filderstadt, der Heimat des Stifters . Seit
Jahren hat die Karl Schlecht Stiftung daher die Musikschule Filderstadt unterstützt . Ins-
besondere die beengten Räumlichkeiten haben deren Arbeit jedoch zunehmend erschwert .
2015 hat die Stiftung daher beschlossen, ein neues Musikschulgebäude zu bauen .
Lösungsansatz
Im Frühjahr 2015 wurde mit dem von der Karl Schlecht Stiftung finanzierten Neubau einer
modernen Musikschule in Filderstadt begonnen: dem FILUM . Der Bau hat rund eineinhalb
Jahre gedauert . Im Dezember 2016 konnte das FILUM an die Stadt Filderstadt übergeben
werden . Verteilt auf 4 .000 qm und fünf Ebenen beinhaltet es einen hochwertigen
Konzertsaal, 2 Unterrichtsräume, 4 Übekabinen und diverse Kammermusik- und Ensem-
ble-Räume . Der Kapitaleinsatz der Stiftung für den Neubau betrug rund 12 Mio . Euro .
Er wird ergänzt durch jährliche Zuwendungen zur Förderung des Musikschulbetriebs .
Projektentwicklung
Seit dem Einzug der Musikschule Filderstadt im Dezember 2016 hat sich das FILUM zu einem
überregionalen Zentrum der musikalischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung
entwickelt . Die neuen Bedingungen erlauben eine hochqualifizierte Ausbildung . 2018 haben
zahlreiche FILUM-Schüler erste Plätze beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ belegt .
FILUM-Mitglied Sebastian Fritsch, Lehrkraft für Violoncello, hat im Juni 2018 den 1 . Preis
des renommierten Cello-Wettbewerbs TONALi gewonnen .
\ Ich verstehe das FILUM zum einen als
Geschenk an meine geliebte Heimat
Filderstadt, aber auch als eine verpflichtende,
ethische, nachhaltige Aufgabe von uns allen,
unserer Jugend durch Förderung ihrer Talente
zu einem gelingenden Leben zu verhelfen. \
K ARL SCHLECHT
R E G I O N A L E S
Reutlinger Energiezentrum ( REZ ) / seit 2014
Das REZ an der Hochschule Reutlingen wurde
auf Initiative der Karl Schlecht Stiftung
gegründet . Es greift eines der wichtigsten
Innovationsthemen unserer Zeit auf: die
Energiewende . Der Masterstudiengang
"Dezentrale Energiesysteme und Energieef-
fizienz" bildet Fachleute hierfür aus und betreibt
angewandte Forschung auf dem Gebiet der
Energiefragen .
Projektpartner: Hochschule Reutlingen
Institut für Energieeffizienz in der Produktion ( EEP ) / seit 2012
Auf Initiative der Heinz und Heide Dürr Stiftung
und der Karl Schlecht Stiftung wurde im Jahr
2012, in Kooperation mit dem Fraunhofer-In-
stitut für Produktionstechnik und Automati-
sierung, an der Universität Stuttgart das EEP
gegründet . Das EEP forscht zu Themen, die auf
eine Verringerung des Energieverbrauchs in der
Fertigung zielen, und richtet den jährlichen
„Effizienz-Gipfel“ aus .
Projektpartner: Universität Stuttgart
Oben: Prof. Dr. Sabine
Löbbe mit Kollegen
Rechts: Dr. E. h. Heinz Dürr,
Mitinitiator des EEP
T H E M E N K A M P A G N E
Themenkampagne FÜHRUNG+X Im April 2018
hat die Karl Schlecht Stiftung die 5-jährige Themenkampagne
FÜHRUNG+X gestartet, um ihren Förderschwerpunkt
„Gute Führung“ genauer zu beleuchten. Kernstück ist ein
jährlicher Ideenaufruf mit sechs ausgewählten Förderpartnern
aus Wissenschaft und Bildung.
Die Besonderheit: Ziel des Ideenaufrufs sind keine akademischen
Formate, sondern Ergebnisse, durch die Aspekte guter Führung
haptisch, visuell und emotional erfahrbar werden. FÜHRUNG+X
wagt sich damit auf neues Terrain.
Ergebnisse des Ideenaufrufs 2018: ein durchlässiger
Doppelspiegel ( Erich Fromm Study Center, IPU Berlin )
... ein Animationsfilm zu Kreativität
bei der Startup-Gründung ( Manage & More,
UnternehmerTUM München )
Ideenaufruf FÜHRUNG+XWas genau heißt „Gute Führung“? Welche Fähigkeiten braucht eine gute Führungskraft
am dringendsten – und was müssen wir daher unbedingt fördern? Der Ideenaufruf
FÜHRUNG+X soll Antworten geben . Er nimmt zentrale Persönlichkeitskompetenzen in den
Fokus, die im Führungskontext zunehmend an Bedeutung gewinnen . Von 2018 bis 2022
erörtern sechs Förderpartner mit ihren Studenten jährlich eine Kompetenz X .
2018: FÜHRUNG+KREATIVITÄT
Das erste Jahr widmete sich unter dem Titel FÜHRUNG+KREATIVITÄT kreativer Kompetenz
als Facette von Guter Führung . Kreativität birgt viel mehr in sich, als auf den ersten Blick
angenommen . Die Partner bekamen die Aufgabe, ein Ausstellungsstück zu entwickeln,
das veranschaulicht, an welchen Stellen kreative Führung aus ihrer Sicht warum
entscheidend ist . Eingereicht wurden sieben analoge Exponate und fünf Filme .
2019–2022
Die weiteren Aspekte von Führungskompetenz, die bis 2022 besondere Aufmerksamkeit
erhalten, werden im Laufe des Prozesses gemeinsam mit den Partnern benannt .
Für 2019 wurde VERANTWORTUNG als Führungskompetenz ausgewählt .
Alles zur Idee und zu den
Ergebnissen aus 2018 auf:
www.fplusx.de
F Ü H R U N G +X
Hier wurden die Ergebnisse
erstmals gemeinsam „besichtigt“
... die Grafik
„Der Schwarm“
als Metapher
( Weltethos-Institut
Tübingen / WEIT )
... ein Erklärfilm zu kreativen Persönlichkeitstypen
( Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik / WZGE )
Auswertung des Ideenaufrufs 2018
im September 2018 im Spreespeicher Berlin
... ein „Kaleidoskop“ in Menschengröße ( Institute for
Human Engineering and Empathic Design Pforzheim / HEED )
... ein Würfelspiel zu transkulturellen
Führungsleistungen ( Leadership Excellence Institute
Zeppelin / LEIZ )
D I E S T I F T U N G
Die Stiftung / Der Stifter
Die StiftungDie Karl Schlecht Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Fokus auf „Good Leadership“ .
Ihre Leitidee ist die Verbesserung von Führung in Business und Gesellschaft durch
humanistische Werte . Vor diesem Hintergrund fördert sie die ganzheitliche, werteorientierte
Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen und angehenden Führungskräften .
Dazu unterstützt sie wirkungsorientierte Projekte und Institutionen in den Themenfeldern
„Ethische Wertebildung“, „Leadership Education“, „Entrepreneurship Education“ und
„Kulturelle Bildung“ . Die Karl Schlecht Stiftung hat ihren Sitz in Aichtal bei Stuttgart und ein
Büro in Berlin und München . Sie wurde im Oktober 1998 von Dipl .-Ing . Karl Schlecht
gegründet .
Der StifterDer Stifter Karl Schlecht ist Gründer des Betonpumpenherstellers Putzmeister in Aichtal bei
Stuttgart . Karl Schlecht konstruierte 1958 noch während seines Ingenieurstudiums als
Diplomarbeit die erste Verputzmaschine und gründete auf dieser Basis sein Unternehmen .
Putzmeister war Vorreiter bei der Entwicklung zukunftsweisender Verputzsysteme und
Betonpumpen . Über 50 Jahre hinweg entwickelte sich Putzmeister zu einem der weltweit
führenden Hersteller von Betonpumpen mit 22 Tochtergesellschaften . Die Firmenanteile von
Putzmeister hat Karl Schlecht 1998 in die gemeinnützige Karl Schlecht Stiftung eingebracht .
2012 hat die Stiftung diese an die chinesische Firma Sany verkauft . Als Anerkennung seiner
unternehmerischen Leistungen wurde Karl Schlecht im Jahr 2002 die Würde als Ehren-
senator der Universität Hohenheim verliehen . Es folgten der Karlsruher Innovationspreis des
Institutes für Technologie und Management im Baubetrieb der Universität Karlsruhe, ein
Professorentitel der renommierten Tongji-Universität in Shanghai, das Bundesverdienstkreuz
und schließlich die Diesel-Medaille im Jahr 2011 .
Zusammensetzung
des Stiftungsvermögens
Förderung 2018
nach Themenfeldern
15% Investmentfonds
23% Unternehmensanleihen
37% Immobilien
23% Aktien
2% Liquidität u .ä .
%
%
%%
%
39 % Ethische Wertebildung
40 % Leadership Education
9 % Entrepreneurship Education
7 % Kulturelle Bildung
5 % Regionales
%
%%
%
%
Z A H L E N , D A T E N , F A K T E N
StiftungskapitalDen Grundstock des Stiftungskapitals bildeten
seit 1998 die Anteile an der Putzmeister Holding
GmbH . Nach dem Verkauf der GmbH-Anteile
2012 verfügte die Stiftung über ein Stiftungs-
kapital von rund 350 Mio . € . Zu Marktwerten
beträgt das Aktivvermögen der Stiftung derzeit
ca . 440 Mio . € .
VermögensanlageDas Vermögen wird entsprechend einer
langfristigen Anlagestrategie in Immobilien,
Aktien, Unternehmensanleihen und ähnlichen
Wertpapieren angelegt .
Zusammensetzung
des Stiftungsvermögens15 % Investmentfonds
23 % Renten und Rentenprodukte
37 % Immobilien
23 % Aktien und Aktienprodukte
2 % Liquidität u .ä .
Zahlen, Daten, Fakten
FördermittelverwendungIm Jahr 2018 wurden Fördermittel in Höhe von
rund 8,5 Mio . € ausgereicht ( Vorjahr: 8 Mio . € ) .
Darüber hinaus wurden verbindliche länger-
fristige Förderzusagen in Höhe von 6,8 Mio . €
erteilt ( Vorjahr: 1,7 Mio . € ) . Die langfristigen
Förderzusagen betrugen Ende 2018 insgesamt
45,4 Mio . € .
Förderung 2018 nach Themenfeldern39 % Ethische Wertebildung
40 % Leadership Education
9 % Entrepreneurship Education
7 % Kulturelle Bildung
5 % Regionales
MitgliedschaftenBundesverband Deutscher Stiftungen
Initiative Zukunftsfähige Führung ( IZF )
Manufaktur für Führungskultur im Mittelstand ( MFM )
Rat für Kulturelle Bildung e .V .
Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e . V .
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik ( DNWE )
Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung ( DCW )
V O R S T A N D / K U R A T O R I U M
Kuratorium
Vorstand
Dr. Ambros Schindler
Prof. h.c. Dr. h.c. Erwin Teufel
Dr. Ingrid Hamm
Prof. h.c. Dipl.-Ing. Karl Schlecht
Vorsitzender
Dr. Katrin Schlecht
Vorstand
Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus M. Leisinger
Brigitte Schlecht
Prof. Dr. Prof. e.h. mult.
Dr. h.c. mult. Hans-Jörg Bullinger
Dr. h.c. Ernst Susanek
Vorsitzender
Vorstand /Kuratorium
Jessica Kuntz
Referentin Leadership
kuntzj@ksfn .de
Frank Henssler
Senior-Referent Bildung
hensslerf@ksfn .de
Dr. Kira Eghbal-Azar
Referentin Kultur
eghbal-azark@ksfn .de
Dr. Uwe Dyk
Geschäftsleiter Finanzen
dyku@ksfn .de
Dr. Philipp B. Bocks
Geschäftsleiter Programmbereich
bocksp@ksfn .de
Meike Seefeldt-Pohl
Mitarbeiterin Bau und Immobilien
seefeldt-pohlm@ksfn .de
Katharina Springwald
Referentin des Vorstands /
Veranstaltungen
springwaldk@ksfn .de
Tanja Langer
Bereichsleiterin Bau und Immobilien
langert@ksfn .de
Katja Zeyda
Kaufmännische Mitarbeiterin
Immobilien
zeydak@ksfn .de
Stiftungsangehörige
Stephan Rometsch
Projekt- und IT-Manager
rometschs@ksfn .de
S T I F T U N G S A N G E H Ö R I G E
Jenni Werner
Senior-Referentin Kommunikation
wernerj@ksfn .de
Cecilia Lee
Assistentin Kommunikation
leec@ksfn .de
Manuela Comboni
Assistentin der Referentin des
Vorstands
combonim@ksfn .de
Roland Bendl
Kaufmännischer Mitarbeiter
Rechnungswesen
bendlr@ksfn .de
Katharina Bannholzer
Assistentin des Vorstands /
der Geschäftsleitung Finanzen
bannholzerk@ksfn .de
Eva Schall
Assistentin der Geschäftsleitung
Programmbereich
schalle@ksfn .de
Marleen von Kuhlberg
Referentin Bildung
vonkuhlbergm@ksfn .de
Dr. Jonathan Keir
arbeitete bis Juli 2018 als International
Ethics Project Coordinator am Hauptsitz
in Aichtal
Unsere Partner
Ethische Wertebildung
Leadership Education
Entrepreneurship Education
Kulturelle Bildung
P A R T N E R / F Ö R D E R L A N D K A R T E
PekingPhiladelphia (USA)
Bad Schussenried Weingarten
FriedrichshafenRavensburg
Biberach Laupheim
Bad Waldsee Freiburg
Basel
Emmendingen
Pforzheim Ludwigsburg
Stuttgart
Böblingen Tübingen
Aichtal Filderstadt
Schwäbisch Gmünd
München
Ulm Reutlingen
Nürtingen Göppingen
Mannheim
Krefeld
Frankfurt/Main
Wittenberg
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Hamburg
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Verantwortlich
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Redaktion
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gedruckt auf Igepa Design Offset naturweiß,
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© Karl Schlecht Stiftung (KSG), Aichtal, März 2019
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns
im Text mit wenigen Ausnahmen auf die männliche
Form beschränkt . Selbstverständlich sind an diesen
Stellen alle Geschlechter gemeint .
E T H I S C H E B I L D U N G V O N S C H Ü L E R N / 1
Stiftungssitz
Karl Schlecht Stiftung (KSG)
Gutenbergstraße 4
72631 Aichtal
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Fax +49 7127 599 404
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