Über die chemische Wertbestimmung von Digitalisdrogen und herzwirksamen Glucosiden

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3. Auf Pharmazie bezfigliche. 319

Wasser verdfinnte LSsung mi t 0,1 n Salzsgure gegen Methytrot t i tr iert . Nach Zu, gabe yon weiteren 50 ml ausgekoehtem Wasser wird die Ti t ra t ion beendet. Cortex Chin~e soll 7--9~o Alkaloide enthal ten. - - Von Extractum Chinae 15st man 1,2 g in 2 ml Alkohol nnd 6 ml W~sser, yon Extr. Chinae liquidum w~gt man 5 g ein, yon Tinctura Chinae 20 g, die auf dem Wasserbad auf 5 g eingeengt werden, yon Tinct. Chinae comp. werden 40 g a u f 10 g eingeengt. Die weitere Arbeitsweise ist dieselbe wie bei Cortex Chinae, jedoch werden folgende Mengen an Reagenzien und L5sungs- mit te]n verwendet :

Ex t rac tum Chinae . Extr . Chinae liqu. Tinct. Chinae . . . Tinct. Chinae comp.

Cmoro- W ~ r ~a~on- :~_ther form g lauge

g g I ml I

80 40 - - 2 80 40 8 2 3 80 40 7 2 3 80 40 7 2 3

Die Schtittelzeit mi t Ather-Chloroform betragt 10 rain.

i g Ein- waage en~-

Tra- spricht gant ] folgenden

g i Mcngen Filgrat

2 100 g 24 g

6 g 3 g

Sollgehalt an Alkaloiden %

14--18 5,35--6,45 0,90--1,10 0,3 --0,37

H. KU~TENACKEI~.

tdber einige zum Nachweis und zur quant i ta t iven Bes t immung des Penieillins (G) geeignete Reakt ionen ber ichtet H. WAc~s~ur 1. Penicillin reduziert in der Khlte ammoniakalische Silbernitratl5sung und i n der Wiirme das Re~gens yon FoLIo. Die Redukt ion des komplexen Queeksilberjodids ist zu einer quant i ta t iven colorimetrischen Methode ausgearbeitet worden. Jods~ure wird ebenfalls yon Peni- cillin reduziert, wobei sich noch 50 #g in wenigen ml LSsung nachweisen lassen. Zur Reakt ion mi t Phosphorwolfr~ms~ure mull man die Probe mi t n Natronlauge 15 bis 30 min vorbehandeln. Die Re~ktion mi t Phosphorwolframmolybdi~ns~ure ist viel empfindlicher. Naeh Zugabe yon 0,5--0,7 ml des Reagenses mul~ aber sofort die Ablesung erfolgen, da die In tens i t~ t der Farbe danach rasch verschwindet. Jod- jodkalium f~llt Penicillin ~us genfigend konzentr ier ter LSsung. Auch sautes Queek- silbersulfat und Pyridin-Kupferkomplexe ]iefern Niederschl~ige. Von den Farbreak- tionen, z. B. mi t Resorcin-Schwefels~ure, JodlSsung, m-Dinitrobenzol und/3-Naph- thoehinonsulfons~ure, Zimtaldehyd und Naphthoresorcin ist besonders diejenige mit p-Dimethylaminobenzuldehyd zur quant i ta t iven colorimetrischen Best immung ge- eignet. D~bei wird die Penicillinl5sung mi t einer salzsauren l~oigen L5sung yon Dimethylaminobenzaldehyd auf dem Wasserbad erhitzt . Die nach einiger Zeit ent- stehende Rosafi~rbung geht nach Zugabe yon wenig Pyridin in rot fiber unter Aus- bildung einer fiir die Messung geeigneten Absorptionsbande bei 470--520 m/t.

L. ACKER.

(Jber die chemische Wer tbes t immung yon Digitalisdrogen und herzwirksamen Glucosiden ber ichtet F. NnVWALD 2. Verf. stellt lest, dal] die yon F. K. :BELL uud J .C . K R A ~ z modifizierte K~vDso~-Dn~sBAcmMethode 3 (Farbreakt ion mit alkalischer Pikrins~urelSsung) zur Best immung ~bsoluter Werte nicht geeigne~ ist, da unbekannte Inhaltsstoffe der Digitalisdrogen die Ext inkt ion der FarblSsung erhShen. Der Einflul~ dieser Stoffe kann ausgeschaltet werden, wenn die Genine der herzwirksamen Glucoside durch Kochen der Digit~lisinfuse mi t 0,1 n Salzs/~ure

1 Anal. chim. Aet~ (Amsterdam) 7, 255 (1952). Lab. Chim. Biochim., H6pital Stuyvenberg, Antwerpen (Belgien).

2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, ph~rm~z. Ges. 283, 93 (1950). Stoats-Inst . Angew. Bot., Hamburg.

3 KNUDSON, A., undM. D~SBAC~: J. Pharmacol. exp. Therapeut. 20, 205 (1945).

320 Bericht: Spezielle analytische Methoden. 3. Auf Pharmazie beztigliche.

abgespalten, isoliert und dann photometrisch bestimmt werden 1. I)abei ergaben sieh bei 10 verschiedenen Drogenmustern Gehalte zwischen 0,09 und 0,24~/o an herz- wirksamen Glucosiden, bezogen auf Digitoxin.

In einer weiteren Arbeit kommen G. ZSLLZ~R, A. D I ~ A ~ N und F. N~UWnLD e zu dem Ergebnis, die fiblichen biologischen Standardisierungsmethoden/i~r Digitalis- drogen abzulehnen, da bei der parenteralen Auswertung ira Tierversuch im wesent- lichen nicht die spezifisch herzwirksamen Glucoside, sondern noeh unbekannte Stoffe bestimmt werden. It . SPERLICm

F. NEUWAL~) und A. DI]~KMA~ 3 fiihrten Vergleiehsuntersuchungen der Genin- bestimmungsmethode nach NEUWALD (S. oben) mit der Digitoxosebestimmung nach Soos 4 und einer neuen modifizierten Geninbestimmung ~ durch. Bei allen 3 Methoden werden aus den bei 100 ~ C bis zur Gewichtskonstanz getrockneten Drogen w~Brige Ausztige bereitet, mit Pb-acetat gereinigt und die herzwirksamen Glucoside oder nach deren Spaltung mit S~ure ihre Genine in einem CHCl~-Extrakt photometrisch ermittelt. Die bei der Untersuchung yon 9 verschiedenen Drogcn erzielten Ver- gleiehsbefunde (Extinktionskoeffizient, Glucosidgehalt) stimmen im allgemeinen gut tiberein. Mit der Geninbestimmung nach NEUWALD ergaben sich die geringsten Streuungen der Einzelwerte. Ein gegenfiber den Mittelwerten der Geninbestim- mungen um 10% niedrigerer Stand der Mittelwerte der Digitoxosebestimmung ist, wie praktisch nachgewiesen werden konnte, auf die Verschiedenheit der Extraktion (Kaltwassermazerat statt Infus) zurtickzuffihren. Es wird empfohlen, die Geninbe- stimmung nach NEUWALD ZU bevorzugen, vor allem bei speziellen wissenschaftlichen Arbeiten jedoch zur Kontrolle trotz ihrer nicht unbetraehtliehen Zeitbeanspruchung auch die Digitoxosebestimmung nach Soos mit anzuwenden. A. H~XRMA~.

Dber Erfahrungen bei der Titration yon Reduktonen und Redukton-Ascor- binsiiuregemischen mit Dichlorphenolindophenol berichtet G. WEI'IDLAND 6. Arts dem Titrationsprotokoll ergibt sich, da8 reine Ascorbins~urelSsungen unabhi~ngig yon der Art der Titration richtig bestimmt werden k6nnen. Bei Glucoreduktonen und bei EiweiBglucose nimmt der Mehrverbrauch mit der Zeit zu. Um diesen Fehler nach MSglichkeit auszuschalten, 15st man am besten die Substanz in l%iger Salz- saure, gibt einen UberschuB yon 0,001 m DichlorphenolindophenollSsung zu und titriert nach 5 rain den (~berschuB mit einer eingestellten Ascorbins~urelSsung zu- riick. Auf diese Weise wird der durch Reduktone verursaehte Fehler auf 10--20~o reduziert. Man kann aueh yon dem Umstand Gebrauch machen, dab Ascorbins~ure in 20--29~oiger Salzs~ure nicht mehr entfarbt, wahrend Glucoreduktone zwar ver- zSgert, aber noch deutlich reagieren. AuBerdem sind die Reduktone gegen Meta- phosphorsi~ure unbestiindig. Da weiterhin das Eisen(II)-Ion in Metaphosphorsiiure-, nicht aber in Salzs~urel5sung mit dem Reagens reagiert, kann man aus der Differenz der Titration in Metaphosphors~ure bzw. in l%iger Salzs~ure den Eisen(II)-gehalt berechnen. K. HlZCSBERG.

1 Vgl. F. I~EUWALD, J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 89, 172 (1950); ~gl. diese Z. 184, 460 (1951/52).

2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 288, 265 (1950). Pharmacol. Inst., Univ. und Starts-Inst. Angew. Bot., Hamburg.

Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharm~z. Ges. 285, 19 (1952). Labor. f. Arznei- mittelprfifung u. Arzneimittelforseh., Hamburg.

Scientia pharmac, i6, 1, 29 (1948). 5 A. DIEKMANN: ,,Die chemische Bestimmung der herzwirksamen Glykoside u.

ihr Gehalt an Digitalisbl~ttern." Diss. Hamburg 1950. 6 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 169 (1952). Apoth. d. Kranken-

hauses Heidberg, Hamburg.

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