Über die Darstellung einiger Ketone mit Hilfe von Phosphoroxychlorid

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48 Kloea Archiv der Pharmazie

1366. Josef Klosa, Berlin

Uber die Darstellung einiger Ketone mit Hilfe von Phosphor- oxychlorid

Am dem wissenschaftlichen Laboratorium der ASAL, Berlin SW 88, LindenstraBe 114

(Eingegangen am 20. Juli 1954)

In friiheren Arbeitenl) haben wir gezeigt, daB sich Anilin und seine Derivate mit Alkyl- und Aryl-carbonsiiuren bei Gegenwart von Phosphoroxychlorid glatt in die N-Acylanilide umsetzen lassen, ohne da13 hierfiir Saureanhydride notwendig sind. Phosphoroxychlorid spielt hier offenbar die Rolle einer wasserentziehenden Sub- stanz, so dal3 es in priiparativer Hinsicht interessant erschien, weitere wasser- abspaltende Fkaktionen mit Hilfe von Phosphoroxychlorid zu untersuchen. In diesem Sinne wurde die Synthese von Arylketonen, die als Zwischenprodukte zur Darstellung von Heilmitteln bedeutungsvoll sind, erstrebt. Denn auch fur die Dar- stellung von Arylketonen ist die Verwendung der Siiurechloride oder Siiure- anhydride sowie wasserfreies Aluminiumchlorid unbedingt notwendig, wenn man die einfachste Darstellungsweise von Arylketonen nach Friedel-Crafts anwenden will. Als einfachste Ausgangsmaterialien wurden zunachst Toluol und Benzoesiiure sowie ihre Derivate herangezogen. Bei 113-121" C werden aus Toluol und Benzoe- saure in guten Ausbeuten und glatt die Arylketone erhalten, so aus Toluol (I) und Benzoesiiure das 4-Benzoyltoluol(II), aus I und p-Chlorbenzoesaure das (4-Chlor-phenyl)-p-tolyl-keton (111), aus I und o-Chlorbenzoesiiure das (2-Chlorphenyl)-p-tolyl-keton (IV), aus I und o-Brombenzoedure das (2-Brom-phenyl)-p-tolyl-keton (V) und aus I und p-Nitrobenzoesaure das (4-Nitro-phenyl)-p-tolyl-keton (VI). Die auf diesem neuen Synthesewege erhaltenen Verbindungen erwiesen sich als identisch mit denjenigen, welche aus den Saurechloriden und Toluol bei Gegenwart von Aluminiumchlorid erhalten worden sind2). Die Umsetzung zwischen Toluol und den Benzoesauren bei Gegenwart von Phosphoroxychlorid wiirde sich folglich nach folgendem Bilde abspielen :

H&C /\+ HOOC \ = / 4 HsC-4!<~>-CO-y-\+&P0, + HCl u \=/

\d =-c1 =(ID) = -NO, = (VI)

I II

&C -c\\ CO -<2- R, R, = -H = (11)

R, = 4 1 (= IV) = -Br (= V)

l) J . K h a , Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 286, 253 (1963); vgl. 2'. A . Bert und L. H. Titi, ebenda, 285, 372 (1962).

2) Vgl. Thdrner, Liebigs Ann. Chem. 189, 84 (1884); KoZZurits und Xerz, Ber. dtsch. chem. Ges. 6, 538 (1873); EZbs, J. prakt. Chem. [2] 35, 486 (1887); Limpicht und Sunitz, Liebigs Ann. Chem. 286, 321 (1902).

49 Bd. 288./60 1955, Nr. 1 S @ h e einiger neuer Hydrazone des Salicykaure-hydrazids

Beschreibung der Versuche 4-Benzoyl-toluol(II)

Ein Gemisch aus 200 ccm Toluol, frisch destilliert, 60 g Benzoesiiure und 45 corn frisch destilliertem Phosphoroxychbrid wurden 6 Std. unter RuckfluBkiihlung auf 113-421" C erhitzt. Es trat Sdmciureentwicklung auf. Nach Beendigung der Kochzeit wurde das dunkel gefkbte Reaktionagut vom nichtumgesetzten Toluol im Vakuum befreit. Der Ruckstand wurde mit dem IOfachen Volumen Wasser versetzt und awgecithert. Die iitherische Usung wurde zunrichst mit 2n So&l&ung awgeschuttelt, hierauf mit Wasser gewaschen, mit f i c h gegliihtem Natriumsulfat getrocknet und der &her verdampft. Der olige Ruckstand wurde hktioniert:

Kp, = 136-138" C. Das Destilht erstarrte zu Kristallen vom Smp. 58-60' C. Aus- beute ca. 40 g.

Analog dargestellt wurden : (4-Chlor-phenyl)-p-tolyl-keton (III)

Aus I und p-ChlorbenzoesiLure, Schmp.: 117-119" C, Bliittchen aus Akohol, Ausbeute 83%.

(2-Chlor-phenyl)-p-tolyl-keton (IV) Aus I und o-Chlorbenzoes&ure. Bus Alkohol Prismen vom Schmp. 98-100" C. Ausbeute: 66%.

Aus I und o-Brombenzoesciure. Aus Alkohol farblose Nadeln, Schmp.: 92-94' C. Ausbeute 55%.

Aus I und p-Nitrobenzoesciure. Schmp.: 123-125" C. Aus Alkohol und Fiillen mit Wasser. Awbeute 40%.

(2-Brom-phenyl)-p-tolyl-keton (V)

(4-Nitro-phenyl)-tolyl-keton (VI)

1367. Josef Klosa

Synthese einiger neuer Hydrazone des Salicylsaure-hydrazids und des 3,5 -Dibromsalicylsaure- hydrazids

5. Mittellung iiber Synthese tuberkulostatischer Substanzen Aus den1 wissenschaftlichen Labor der ASAL, Berlin SW 68, LindenstraDe 114

(Eingegangen am 23. Juni 1954)

Im Zusammenhang des Studiums uber Konstitution und tuberkulostatische Wirksamkeit wurden einige neue Hydrazone des Salicylsiiure-hydrazids und des 3,5-Dibromsalicylsiiure-hydrazids synthetisiert. Die Synthese erfolgte nach be- ktpmten Methoden durch Kochen der Aldehyde hzw. Ketone mit Salicylsiiure- hydrazid oder 3,5-Dibromsalicyl&ure-hydrazid :

R, - CONR-N=C-R, R, = 4,H5 (XVI) I ' R, + R, = -C,H,OCH, (I1 + XVII)

/'-OH H 1 It

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