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Umwelterklärung 2017 des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages
nach der EMAS-Verordnung Nr. 1221/2009
Diese Umwelterklärung gilt für die Standorte Zentrales Büro in Fulda,
Geschäftsstelle des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Berlin mit den Veranstaltungen des
36. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Berlin
Berlin, im März 2017
Seite: 2/51
Impressum
Herausgeber: Deutscher Evangelischer Kirchentag Zentrales Büro Magdeburger Straße 59 36037 Fulda
36. Deutscher Evangelischer Kirchentag Geschäftsstelle des Deutschen Evangelischen Kirchentages Potsdamer Straße 180/182 10783 Berlin Tel.: 030-‐400 339-‐0 Fax: 030-‐400 339-‐300 E-‐Mail: umwelt@kirchentag.de Internet: www.kirchentag.de
Verantwortlich: Karin Terodde, Umweltbeauftragte Kerstin Sperlich, Umweltbeauftragte Pascal Krüger, Umweltbeauftragter Thomas Semler, Umweltbeauftragter Miriam Michel-‐Rempeters, Umweltbeauftragte Redaktion: Dr. Oliver Foltin Dr. Volker Teichert Fachliche Beratung: Dr. Oliver Foltin Dr. Volker Teichert
Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft (FEST) Schmeilweg 5 69118 Heidelberg
Tel.: 06221-‐91 22 0 Fax: 06221-‐16 72 57 E-‐Mail: oliver.foltin@fest-‐heidelberg.de volker.teichert@fest-‐heidelberg.de Internet: www.fest-‐heidelberg.de Erste Auflage: Februar 2017
Durch das Reformationsjubiläum 2017 findet der Abschlussgottesdienst des Kirchentages in Lutherstadt Wittenberg statt. Zudem finden in verschiedenen Städten Mitteldeutschlands Kirchentage auf dem Weg statt. Die Veranstaltungen in Wittenberg sowie die der Kirchentage auf dem Weg liegen nicht in der Verantwortung der Geschäftsstelle in Berlin und werden daher nicht in das Umweltmanagement aufgenommen.
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Inhaltsverzeichnis
1 Der Deutsche Evangelische Kirchentag stellt sich vor...................................................4
2 Das Zentrale Büro in Fulda.............................................................................................. 5
3 Die Geschäftsstelle in Berlin ...........................................................................................6
4 Umweltpolitik des Deutschen Evangelischen Kirchentages ......................................... 7
5 Aufbau des Umweltmanagements ..................................................................................9
6 Durchführung des Kirchentages ....................................................................................12 Verpflegung...............................................................................................................................................12 Mobilität....................................................................................................................................................14 Materialien ................................................................................................................................................15 Materialverbrauch ....................................................................................................................................16 Wasser .......................................................................................................................................................16 Abfall .........................................................................................................................................................16 Energie und Emissionen ..........................................................................................................................17 Umweltkommunikation (Öffentlichkeitsarbeit)....................................................................................18
7 Geschäftsstelle und Vorbereitungsphase ..................................................................... 20 Verpflegung..............................................................................................................................................20 Mobilität...................................................................................................................................................20 Materialien ................................................................................................................................................21 Materialverbrauch ................................................................................................................................... 22 Wasser ...................................................................................................................................................... 22 Abfall ........................................................................................................................................................ 22 Energie...................................................................................................................................................... 23 Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................................................... 23 Umweltmanagement............................................................................................................................... 24 Arbeitssicherheit...................................................................................................................................... 25
8 Zentrales Büro in Fulda mit Vorbereitungsarbeit ........................................................ 27 Verpflegung.............................................................................................................................................. 27 Mobilität................................................................................................................................................... 27 Materialien ...............................................................................................................................................28 Wasser und Abwasser .............................................................................................................................28 Abfall ........................................................................................................................................................ 30 Energie...................................................................................................................................................... 30 CO2-‐Emissionen....................................................................................................................................... 34 Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................................................... 35 Umweltmanagement............................................................................................................................... 35
9 Bewertung der Umweltaspekte ..................................................................................... 37
10 Umweltprogramm Durchführung des 36. DEKT in Berlin ........................................... 38
11 Umweltprogramm Geschäftsstelle und Vorbereitungsphase...................................... 45
12 Umweltprogramm des Zentralen Büros in Fulda mit Vorbereitungsarbeit................ 47
13 Etablierte Umweltstandards des Kirchentages ............................................................ 48
14 Termin der nächsten Umwelterklärung ....................................................................... 50
15 Gültigkeitserklärung ......................................................................................................51
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1 Der Deutsche Evangelische Kirchentag stellt sich vor
Entstehung des Deutschen Evangelischen Kirchentages
Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) wurde im Jahr 1949 bei der Deutschen Evangelischen Woche in Hannover als Laienbewegung ins Leben gerufen. In der 1955 formulierten und noch heute gültigen Präambel des Kirchentages sind seine Ziele so formuliert: „Der Deutsche Evangelische Kirchentag will Menschen zusammen führen, die nach dem christlichen Glauben fragen. Er will evangelische Christen sammeln und im Glauben stärken. Er will zur Verantwortung in der Kirche ermutigen, zu Zeugnis und Dienst in der Welt befähigen und zur Gemeinschaft der weltweiten Christenheit beitragen.“ In ihnen wirken Menschen aus vielfältigen Tätigkeitsbereichen zusammen, auch über landeskirchliche Grenzen, über Unterschiede in Bekenntnis, Theologie und Ausdrucksformen der Frömmigkeit hinweg. Hier feiern sie miteinander Gottesdienst, suchen ihren Glauben besser zu verstehen, lernen ihre Weltverantwortung und ihre ökumenische Verpflichtung sachgerechter wahrzunehmen, setzen sich für die Erneuerung ihrer Kirchen ein und unterstützen entsprechende Initiativen.
Die Veranstaltung
Deutsche Evangelische Kirchentage finden alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Großstadt statt. Sie dauern jeweils fünf Tage, von Mittwoch bis Sonntag. Die Teilnehmenden kommen von überall her, aus allen Teilen Deutschlands und aus der ganzen Welt. Seit Anfang der achtziger Jahre sind der Einladung jeweils über 100.000 Menschen gefolgt. Zwischen dem Eröffnungsgottesdienst am Mittwoch und der Schlussversammlung am Sonntag werden bis zu 2.000 Einzelveranstaltungen angeboten. Die Vorbereitung beansprucht mehr als anderthalb Jahre.
Organisation und Durchführung von Kirchentagen
Organisiert und durchgeführt werden die Kirchentage von zwei Vereinen, zum einen vom „Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e.V.“, der in Fulda ein Zentrales Büro als einzige kontinuierlich bestehende Einrichtung des Deutschen Evangelischen Kirchentages unterhält. Das Zentrale Büro ist im Wesentlichen für die inhaltliche Vorbereitung zuständig. Zum anderen richtet der Kirchentag am jeweiligen Kirchentagsort in der Regel für zwei Jahre eine Geschäftsstelle ein. Sie ist für die organisatorisch-‐technische Vorbereitung zuständig. Der für sie jeweils gegründete Trägerverein verwaltet die kirchlichen und öffentlichen Mittel, die – zusammen mit den Teilnehmerbeiträgen – die Durchführung eines Kirchentages ermöglichen.
Umweltmanagement und Umweltcontrolling beim Kirchentag
Im Jahr 2002 wurde zusammen mit der Firma Ecocontrolling ein Umweltcontrolling für Großveranstaltungen entwickelt, das seitdem stetig weiterentwickelt wird und seit 2017 durch einen in der Geschäftsstelle angestellten Mitarbeiter verantwortet wird. So ist seit Anfang 2017 das Umweltcontrolling in die Geschäftsstelle des Kirchentages integriert. Neben dessen Tätigkeit im Stabsbereich Umwelt im Umweltcontrolling arbeitet der neue Umweltcontroller in der Abteilung Finanzen und ist einer von insgesamt drei Umweltbeauftragten der Geschäftsstelle und zwei Umweltbeauftragen im Zentralen Büro in Fulda. Durch die Arbeit in der Abteilung
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Finanzen ist er sehr nahe an den Abrechnungen und am Controlling angegliedert. Das Umweltcontrolling gilt für alle Bereiche. Die Zahlen werden kontinuierlich erhoben und regelmäßig in externen Audits geprüft. Seit 2004 lässt der Kirchentag sein Umweltmanagement nach EMAS validieren.
2 Das Zentrale Büro in Fulda
Das Zentrale Büro ist Sitz des Stabs des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Im Juli 1953 konnte das jetzige Kirchentagshaus in der Magdeburger Straße bezogen werden. In der Zwischenzeit wurde es mehrfach renoviert.
Das Team in Fulda
Im Zentralen Büro sind ca. 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Das Kollegium ist im Wesentlichen zuständig für die inhaltliche Vorbereitung von Kirchentagen und verantwortlich für die Durchführung der Planungen und Beschlüsse von Präsidium und Präsidialversammlung. Es wird derzeit gebildet von der Generalsekretärin, der Leiterin Kommunikation, dem Leiter Finanzen und Controlling, der Programmleiterin Gesellschaft und Politik und dem Kirchentagspastor. Darüber hinaus arbeiten im Zentralen Büro Referentinnen und Referenten, ein Verwaltungsleiter, sieben Sekretärinnen, eine Buchhaltungskraft, einen Haustechniker, eine Mitarbeiterin in der Telefonzentrale sowie eine Reinigungsfachkraft. Zeitweise sind Assistenten sowie FSJler in einzelnen Abteilungen beschäftigt.
Da das Zentrale Büro in Fulda permanent existiert, wird die EMAS Registrierung auch bei der für Hessen zuständigen Stelle, der Industrie-‐ und Handelskammer Kassel, geführt. Die aktuellen Umwelterklärungen werden jeweils auch dort hinterlegt.
Gegenstand der ersten EMAS-‐Zertifizierung im Jahre 2004 war zunächst nur der Bürobetrieb des Zentralen Büros in Fulda. Ab dem Kirchentag in Köln 2007 wurden dann auch der Bürobetrieb der Geschäftsstelle und die Veranstaltung selbst in die Validierung einbezogen.
In Zukunft ist eine engere Zusammenarbeit der Umweltteams der beiden Geschäftsstellen geplant. Dafür sollen die Umweltbeauftragen regelmäßig an den Sitzungen des jeweils anderen Büros teilnehmen. Hierdurch wird eine bessere Vernetzung von Anfang an geschaffen und der Wissenstransfer von Veranstaltung zu Veranstaltung verbessert.
Seit Einführung des Umweltmanagementsystems konnten die Umweltleistungen des Zentralen Büros deutlich verbessert werden. Nachfolgend einige Beispiele:
• Einführung einer Mülltrennung • Umstellung auf vegetarische Sitzungsverpflegung • Umstellung auf ökofairen Kaffee und Tee • Deutliche Einsparung von Heizenergie durch energetische Sanierungsmaßnahmen und
durch Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden • Verbesserung der Außenanlage durch Anpflanzung heimischer Gehölze und extensive
Mahd der Rasenflächen sowie Anlegen eines Feuchtbiotops • Einführung von Dienstfahrrädern
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3 Die Geschäftsstelle in Berlin
Für die Organisation und die direkte Durchführung des Kirchentages bezieht der Deutsche Evangelische Kirchentag alle zwei Jahre eine Geschäftsstelle in der jeweiligen Kirchentagsstadt. Am 1. Oktober 2015 sind die ersten Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle Berlin eingezogen.
Das Team der Geschäftsstelle in Berlin
In der Geschäftsstelle in Berlin sind derzeit ca. 90 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (inklusive der Absolventen eines freiwilligen sozialen Jahres und Praktikantinnen und Praktikanten) beschäftigt, die gemeinsam die Großveranstaltung Kirchentag vorbereiten und gestalten. Dazu gehören drei Geschäftsführer und eine Geschäftsführerin, die Abteilungen Programm, Helferdienste, Organisation, Finanzen, BauTec, Teilnehmendenservice, Technik und Service, Presse und Marketing, sowie die Stabstellen Personal, Wissensmanagement, Controlling, Umwelt und Fundraising.
Bei der Geschäftsstelle handelt es sich um ein fünfstöckiges Gebäude. Die angemietete Fläche beträgt 3.307 qm. Davon entfallen 2.650 qm auf Büroflächen und 657 qm auf Lager-‐ und Logistikfläche.
Abb. 1: Organigramm des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages – Strukturen und Gre-‐mien
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4 Umweltpolitik des Deutschen Evangelischen Kirchentages
Der Deutsche Evangelische Kirchentag bemüht sich seit Langem um einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und eine Reduzierung der mit der Großveranstaltung verbundenen Umweltbelastungen. Er sieht sich damit in der Pflicht, dem Anspruch des konziliaren Prozesses „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ folgend, das Leitbild einer nachhaltigen, dauerhaft umweltgerechten Entwicklung in die eigene Praxis umzusetzen. Er will so auch den bei Kirchentagsveranstaltungen formulierten Forderungen in der eigenen Organisation Rechnung tragen. Der Kirchentag knüpft damit an langjährige Bemühungen, etwa Maßnahmen zum Energiesparen, Einsatz erneuerbarer Energien, Mülltrennung, Naturkostmarkt u.a., an. Um diesen Ansprüchen nachhaltig gerecht zu werden, gibt sich der Deutsche Evangelische Kirchentag die nachstehenden ökologischen Leitlinien. Ihre praktische Umsetzung bei der Durchführung des Kirchentages wie auch im Zentralen Büro und in der Geschäftsstelle erfolgt über ein Umweltmanagementsystem.
Ökologische Leitlinien
Nachstehende Leitlinien sind als Grundsätze einer nachhaltigen Entwicklung des Kirchentages für das Handeln von Leitung und Mitarbeiterschaft verbindlich. So sehen es Leitung wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kirchentages als ihren Auftrag an, mit Gottes Schöpfung verantwortlich umzugehen und in ihrer täglichen Arbeit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen. Unser Handeln wollen wir von der Verpflichtung zur Erhaltung der Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen für die jetzige und die nachfolgenden Generationen leiten lassen.
Im Einzelnen heißt dies:
• Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat sich ein Umweltprogramm mit konkreten Zie-‐len zur Reduzierung der Umweltwirkungen und der Ressourcennutzung durch den Kirchen-‐tag gegeben. An der Umsetzung des Umweltprogramms und der Entscheidungen zum Um-‐weltschutz sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt, indem sie dazu ermutigt werden, hierzu Ideen, Vorschläge und Überlegungen zu entwickeln. Das Umweltprogramm soll regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden.
• Mit dem Kirchentag sowie der Anreise und dem Aufenthalt von oft über 100.000 Besuchern sind immer auch Naturverbrauch und Umweltbelastungen verbunden. Dies bedeutet für uns, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die vom DEKT ausgehenden Umweltbela-‐stungen durch den Gebrauch von Energie und Wasser, durch die Verkehrsnachfrage, durch die Gebäude-‐ und Flächennutzung, bei der Beschaffung von Lebensmitteln und Materialien sowie bei der Abfallbeseitigung Schritt für Schritt zu reduzieren und nach Möglichkeit in ge-‐schlossene Kreisläufe zu überführen. Hierbei wollen wir nicht nur geltendes Umweltrecht einhalten, sondern auch weitergehenden Ansprüchen genügen.
• Angesichts der beobachtbaren Klimaveränderungen samt den sich daraus ergebenden Fol-‐gen für Mensch und Natur verpflichten wir uns, in den Bereichen Energie und Verkehr so-‐wohl unseren Energieverbrauch weiter zu senken und die Nutzung regenerativer Energie zu verstärken als auch die sonstigen damit verbundenen ökologischen und sozialen Belastun-‐
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gen zu vermeiden. Ein besonderes Augenmerk richten wir auf die Entwicklung einer zu-‐kunftsfähigen Mobilitätskultur, die sich vor allem an einem umweltfreundlichen Modal-‐Split misst.
• Langfristiges Ziel im Klimabereich ist ein „Null-‐Emissions-‐Kirchentag“, der Emissionen so weit wie möglich vermeidet und die nicht vermeidbaren Emissionen durch die Nutzung von regenerativen Energien an anderer Stelle ausgleicht.
• Wir wollen den erfolgreich eingeschlagenen Weg eines wenn möglich regionalen, ökologi-‐schen, sozialen und fairen Einkaufs und einer entsprechend ausgerichteten Verpflegung fortsetzen und noch weiter ausbauen. Produzenten, Verarbeiter und Großhändler – beson-‐ders auch in Ländern der Dritten Welt – sollen die Bezahlung fairer Preise erwarten dürfen sowie eine Unterstützung bei der Ökologisierung ihrer Produktion. Wir suchen und wählen bei allen Tätigkeiten, die sich direkt und indirekt auf die Umwelt auswirken könnten, nach Möglichkeiten diejenigen Alternativen, die die Umwelt am wenigsten belasten.
• Abfallvermeidung und eine umweltfreundliche „Entsorgung“ bis hin zu einem hohen Anteil an Recycling sind uns ein wichtiges Anliegen. Entsprechend richten wir unser Au-‐genmark auf eine umweltfreundliche Beschaffung in allen für den Kirchentag relevanten Be-‐reichen, besonders auch im Blick auf Büromaterialien.
• Um diese Wertvorstellungen, die das berufliche Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitar-‐beiter der Kirchentages prägen sollen, auch in praktisches Handeln umzusetzen, ist für die Organisation des Kirchentages ein auf dem seit dem Jahr 2000 praktizierten Umweltcontrol-‐ling aufbauendes Umweltmanagementsystem aufgebaut worden. Durch dessen fortlau-‐fende Anwendung sollen eine stetige Verbesserung der Umweltbedingungen des Kirchenta-‐ges und die Umsetzung unserer Umweltpolitik sowie unseres alle zwei Jahre fortgeschriebe-‐nen und aktualisierten Umweltprogramms gewährleistet werden. Dazu werden wir mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten und im Rahmen unserer Möglichkeiten auch auf die Tätigkeiten unserer Dienstleister und Lieferanten Einfluss nehmen. Wir tauschen unsere Erfahrungen mit anderen Organisationen aus, um zu weiterer Ökologisierung von Großver-‐anstaltungen beizutragen.
• Im Rahmen unserer Umweltpolitik sind wir bestrebt, gegenüber Beschäftigten, Mitwirken-‐den, aber auch Geschäftspartnern Umweltwissen zu vermitteln und zu vertiefen, Umwelt-‐bewusstsein und Verantwortung für die Umwelt zu fördern, um so ein umweltschonendes Verhalten im beruflichen Alltag wie auch im persönlichen Bereich zu erreichen. Durch eine damit einhergehende Öffentlichkeits-‐ und Bildungsarbeit möchte der Deutsche Evange-‐lische Kirchentag ebenso die Vielzahl der Kirchentagsbesucher und –freunde in ihrer Kom-‐petenz stärken und zu eigenem gesellschaftlichen und institutionellen Handeln in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung ermutigen. Wir bemühen uns, allen unseren Besuchern und Gästen die Gelegenheit zu geben, auch unabhängig von den jeweiligen Themenschwerpunk-‐ten der Kirchentage, sich über Prinzipien und Praxis unseres ökologischen Wirtschaftens an-‐schaulich zu informieren.
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Diese Umweltpolitik wurde vom Umwelt-‐Team erarbeitet, am 8. Juli 2006 vom Vorstand des Deutschen Kirchentages verabschiedet und am 11. Oktober 2006 von der Mitarbeitendenver-‐sammlung angenommen.
Die Geschäftsführung des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages Berlin 2017 e.V. bestä-‐tigt diese Umweltpolitik.
5 Aufbau des Umweltmanagements
Ziel des Umweltmanagements ist die Verbesserung der Umweltleistung des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Darüber hinaus sollen durch die Nutzung der verschiedenen Kommunikationskanäle auch die Mitarbeitenden und die Teilnehmenden für das Thema Umwelt sensibilisiert werden.
Abb. 2: Organigramm des Umweltmanagements des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages
Beteiligte am Umweltmanagement
Ständiger Ausschuss Umwelt (StAU)
Vom Präsidium jeweils für sechs Jahre berufener Ausschuss aus Ehrenamtlichen
• entwickelt die mittel-‐ und langfristige Umweltstrategie des Kirchentages, • sorgt für Kontinuität und Weiterentwicklung des Themas über Kirchentage hinweg, • entwickelt und begleitet Umweltprojekte, • bringt das Thema in die inhaltliche Planung über die Präsidialversammlung ein, • berät die Geschäftsstelle und das Zentrale Büro.
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Umweltmanagementbeauftragte/r (UMB)
In der Geschäftsführung der Geschäftsstelle und im Kollegium des Zentralen Büros angesiedelte Verantwortlichkeit für
• Öffentlichkeitsarbeit, • Einbindung des Umweltschutzes in die Unternehmensstrategie, • Begleitung von Audits und Reviews, • Koordination Umweltprogramm und Weiterentwicklung Umweltmanagementsystem
und • Vertretung des Umweltbereiches nach innen und außen.
Umweltbeauftragte (UB)
Im Zentralen Büro und in der Geschäftsstelle durch die Geschäftsführung berufen zur
• Informationsvermittlung zwischen internen und externen Informationen zum Umwelt-‐schutz, z.B. zwischen EMAS-‐Prüfern und Umwelt-‐Team, rechtlichen Vorgaben und Ab-‐teilungsleitenden etc.;
• Unterstützung des Umweltmanagementsystems in Fragen der Planung, Steuerung, Kon-‐trolle, Analyse und Koordination der Umweltaktivitäten;
• Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen im und mit dem Umweltteam; • Dokumentation und Berichterstattung.
Die Umwelt-‐Teams
Im Zentralen Büro und in der Geschäftsstelle finden sich jeweils Umwelt-‐Teams. Beide Umwelt-‐Teams treffen sich mindestens viermal pro Jahr und arbeiteten eng mit den anderen Trägern des Umweltmanagementsystems zusammen. Im Umwelt-‐Team des Zentralen Büros arbeiten Vertreter aus den Abteilungen Verwaltung, Hausdienste und den Programmabteilungen sowie der Umweltmanagementbeauftragte mit. Im Umwelt-‐Team der Geschäftsstelle sind mindestens ein/e Vertreter/in aus den Abteilungen Organisation, Technik und Service, Presse und Marketing, Helferdienste, Teilnehmendenservice, Programm, Finanzen sowie der Umweltmanagementbeauftragte, die Umweltbeauftragten und Interessierte aus anderen Abteilungen, möglichst so, dass alle Abteilungen im Umwelt-‐Team vertreten sind.
Die Umwelt-‐Teams …
• beraten alle betrieblichen Umweltfragen und -‐aktivitäten und sprechen Entscheidungs-‐empfehlungen aus, insbesondere zur
o Bewertung von Umweltauswirkungen, o Auswahl der bedeutenden Umweltaspekte, o Auswahl und Formulierung von Umweltzielen sowie o Auswahl von Maßnahmenvorschlägen;
• beraten alle Abteilungen in Umweltbelangen (u.a. Öffentlichkeitsarbeit, Maßnahmen zur Abwehr von Umweltgefahren, Anregungen zur Schulung und Motivation der Mitarbei-‐tenden)
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• setzen die beschlossenen Umweltziele und Maßnahmen aus dem Umweltprogramm in ihren Abteilungen und Arbeitsfeldern um.
Umweltcontrolling
Das Umweltcontrolling dient der Quantifizierung und Bewertung der Umweltwirkungen des Kirchentages. Es wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre von einem externen Team durchgeführt. Das Umweltcontrollingteam erhebt die Zahlen für den jeweils aktuellen Kirchentag und schreibt damit die Datenreihe der Umweltkennzahlen fort. Auf dieser Basis stellen sie Erfolge und Misser-‐folge des Umweltmanagementsystems des Kirchentages fest und geben Empfehlungen für Ver-‐besserungspotenziale und neue Umweltziele. Die Kennzahlen und Empfehlungen des Umwelt-‐controllings dienen den Mitarbeitenden zum einen dazu, ihre eigene Arbeit im Hinblick auf die Umweltwirkungen auszuwerten. Zum anderen dienen sie als Grundlage für die Festlegung der Umweltziele. Seit Januar 2017 wird das Umweltcontrolling von einem Mitarbeiter in Festanstel-‐lung innerhalb des Stabsbereichs Umwelt in der Geschäftsstelle in Berlin umgesetzt. Dadurch kann das Umweltcontrolling stärker mit den Abläufen des Kirchentages verknüpft werden.
Stabsbereich Umwelt
Verantwortliche Mitarbeitende für die Entwicklung, Umsetzung und Nachbereitung von Umweltprojekten. Der Stabsbereich …
• entwickelt für den Kirchentag Umweltprojekte und wirbt Drittmittel ein; • unterstützt idealerweise mit den Projekten des Kirchentages das dauerhafte Umweltma-‐
nagement und die Weiterentwicklung des Kirchentages in besonderer Weise; ermöglicht z.B. Weiterentwicklungen, verstärkte Beratung, kostenintensivere, aber ökologischere Entwicklungen;
• setzt die für den jeweiligen Kirchentag entwickelten Umweltprojekte um (in Hamburg z.B. KleVer und Lastenradprojekt);
• ist für alle Belange der Projekte koordinierender Ansprechpartner (z.B. auch für Öffent-‐lichkeitsarbeit);
• sorgt für die Auswertung und Weiterentwicklung.
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6 Durchführung des Kirchentages
Beim 35. DEKT in Stuttgart konnten viele gesteckte Ziele erreicht werden. Insbesondere in den Bereichen Direktrecycling und Upcycling, aber auch im Verpflegungsbereich konnten zahl-‐reiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Die beiden Projekte „Emissionsfrei Mobil“ und „Humusbildung“ demonstrierten Innovationen auf Veranstaltungen. Zudem konnten in vie-‐len Bereichen die hohen Umweltstandards gehalten oder ausgebaut werden. In einigen Bereichen kam es jedoch auch zu Verschlechterungen: so hätte der Kirchentag in bestimmten Bereichen – wie etwa der Wahl des Verkehrsmittels – stärkeren Einfluss nehmen können. Nur schwer beein-‐flussbar sind hingegen die vorhandene Infrastruktur von Veranstaltungsorten oder der regelmä-‐ßige Umzug der Geschäftsstelle. Die Umwelterklärung des 35. DEKT mit den detaillierten Ergeb-‐nissen sowie Zahlen und Fakten ist online abrufbar unter: www.kirchentag.de/ueber_uns/ umweltengagement/umweltmanagement.html
Beim 36. DEKT in Berlin wird das Messegelände eine hervorgehobene Rolle spielen. Darüber hinaus werden auch in Berlin viele Veranstaltungen im Freien oder in anderen öffentlichen und kirchlichen Gebäuden durchgeführt werden. Die Nutzung von Freiflächen und Gebäuden hat Umweltaspekte durch Flächenverbrauch, temporäre Veranstaltungsaufbauten und die Nutzung elektrischer Geräte zur Folge. Außerdem werden Papphocker, Büromaterial, Reinigungsmittel und elektrische Energie in großem Maße benötigt. Des Weiteren entstehen auf den Freiflächen und in den Gebäuden Abfälle. Container und Zelte werden hauptsächlich für die Außenveran-‐staltungsorte gemietet. Die größte Verkehrsleistung und auch die meisten Kohlendioxidemissio-‐nen treten aber bei der An-‐ und Abreise der Teilnehmenden nach Berlin auf. Für Publikationen werden die größten Papiermengen verbraucht; Textilien werden überwiegend an die Teilneh-‐menden des Kirchentages verkauft.
Die wichtigsten Umweltaspekte – Verpflegung, Mobilität, Energie und CO2-‐Emissionen, Be-‐schaffung sowie Kommunikation – und weitere relevante Umweltaspekte werden nachfolgend anhand des 35. DEKT in Stuttgart beschrieben und die Verbesserungen der Umweltleistung je-‐weils kurz erläutert. Die Erreichung der Ziele aus dem Umweltprogramm des 35. DEKT wird in tabellarischer Form jeweils am Ende der entsprechenden Umweltaspekte dargestellt.
Verpflegung
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
Bei der Veranstaltung und in den Gemeinschaftsquartieren hat Verpflegung eine besondere Bedeutung. So konnte bei den vergangenen Kirchentagen auf ökologische und faire Produkte umgestellt werden. Insgesamt wurden durch die im KleVer-‐Projekt (www.kirchentag.de/ueber_ uns/umweltengagement/projekte.html#c17943) angestoßenen Initiativen in allen Bereichen deutliche Fortschritte bei der Einführung einer klimaeffizienteren Verpflegung beim Kirchentag gemacht. Die Gesamtemissionen fielen geringer aus und die Einsparung durch biologische und regionale Alternativen lag auf dem Niveau des Kirchentages 2013 in Hamburg. Es zeigte sich jedoch, dass der Anteil regionaler Lebensmittel auf dem Abend der Begegnung und in den Gemeinschaftsquartieren noch gesteigert werden kann.
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• Catering der Teilnehmenden: Während der Veranstaltungen auf dem Cannstatter Wasen, aber auch in den Gemeinschaftsquartieren und den Helferunterkünften wurde Essen aus Lebens-‐mitteln angeboten, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammten. Dieser Anteil konnte unter anderem bei den Teilnehmendenschulen und Helferfrühstücken gegenüber dem Ham-‐burger Kirchentag deutlich erhöht werden. Ebenso lag der Anteil an Lebensmitteln aus biolo-‐gischem Anbau bei der Helferverpflegung bei 77,1 Prozent.
• Die Verpflegung während der Veranstaltung beim DEKT in Stuttgart verursachte mit ca. 200 Tonnen deutlich geringere Klimagas-‐Emissionen als der DEKT in Hamburg 2013.
• Beim Abend der Begegnung (AdB) war in Stuttgart ein höherer Anteil an fleischfreien Alterna-‐tiven als 2013 in Hamburg zu verzeichnen, jedoch weniger Lebensmittel aus biologischem Anbau und aus der Region. So war während des Abends der Begegnung zwar der Anteil an Lebensmitteln aus biologischem Anbau mit 5,8 Prozent sehr gering, dafür konnte aber ein hoher Anteil an vegetarischen Lebensmitteln mit 78,6 Prozent erreicht werden. Eine Kenn-‐zeichnung der Lebensmittel und Hervorhebung ökofairer Angebote konnte hingegen nicht realisiert werden.
• Der Anteil von Biolebensmitteln bei der Helferverpflegung ist von 12 Prozent auf 77 Prozent angewachsen.
• Der Anteil an biologischem und fair gehandeltem Kaffee (95,7 Prozent) und Tee (94 Prozent) ist während der eigentlichen Durchführung der Veranstaltung nach wie vor unverändert hoch, liegt aber geringfügig unter dem Wert der Gesamtkennzahl für die Vorbereitung und Durchführung (Tab. 1).
• Das Restemanagement bei der Helferverpflegung funktionierte beim Stuttgarter Kirchentag sehr gut: Nur 0,3 Prozent der Essensmenge, die bei der Helferverpflegung beschafft wurde, endete im Küchen-‐Abfall.
• Insgesamt lag der Anteil an Lebensmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau bei 66,3 Pro-‐zent; damit erhöhte sich der Anteil im Vergleich zu Hamburg um 10 Prozentpunkte (Tab. 1).
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Erhöhung des Anteils ökofairen Frühstücks während der Veranstaltung
√
Kennzeichnung der Lebensmittel insbesondere auf dem AdB und Hervorhebung ökofairer Angebote (verstärkter Einsatz saisonaler und regionaler Produkte)
-‐
Verbesserung CO2-‐Bilanz durch Nutzung von Leitungswasser als Trinkwasser beim AdB
√
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Mobilität
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
Verschiedenste Angebote trugen zu geringen CO2-‐Emissionen im Bereich Mobilität während der Veranstaltung bei. Dazu zählen unter anderem die Angebote aus dem Projekt „Emissionsfrei Mobil“, die Leistungen der Fahrradkuriere, das Kombiticket sowie der Fahrradverleih. Eine explizite Ausweisung der Fahrradwege in Stuttgart im Kirchentagsstadtplan war aufgrund der komplexen Verkehrssituation leider nicht möglich.
• Mobilität und Verkehrsaufkommen am Veranstaltungsort: Die Nutzung von weniger umwelt-‐freundlichen Verkehrsmitteln (wie Pkw und Flugzeug) stieg gegenüber den zurückliegenden Kirchentagen entscheidend an, und zwar von 23,8 (Hamburg) auf 29,2 Prozent (Tab. 1). Dabei gab es bei der Nutzung von Pkws allerdings eine sehr hohe Auslastung der Fahrzeuge oder es wurden Materialien mit diesen transportiert. Bei den Gesprächen mit den Sponsoren wurden spritarme Fahrzeuge thematisiert. Die Über-‐ und Rückgabe von LKWs erfolgte über eine re-‐gionale Filiale eines Fahrzeugverleihers.
• Erhöhung der CO2-‐armen Mobilität während der Veranstaltung: Während der Veranstaltung war das Fahrrad ein wichtiges Transportmittel. Dieses umweltfreundliche Transportmittel haben viele Teilnehmende genutzt, ohne dass sie das eigene Fahrrad mitbringen mussten. Das Angebot wurde – wie bereits bei früheren Kirchentagen – sehr gut angenommen. Die Anzahl der Fahrradkuriere wurde erhöht und E-‐Bikes und Pedelecs wurden eingesetzt. Einen, wie ursprünglich vorgesehen, mobilen Reparaturservice gab es nicht, da kein geeigneter Hel-‐fer dafür gefunden werden konnte. Als Ersatzmaßnahme wurde durch den Kooperations-‐partner „Neue Arbeit“ ein kostenfreier Reparaturservice an den Fahrradverleihstationen an-‐geboten.
• Ausbau des Angebots der Fahrradkuriere: Der Materialtransport durch Fahrradkuriere ist auf dem Kirchentag bereits selbstverständlich. Doch dieses Mal ging der Kirchentag noch einen Schritt weiter. In Zusammenarbeit mit den Johannitern und der Bahnhofsmission, finanziell gefördert über den Nationalen Radverkehrsplan des Bundesverkehrsministeriums, wurde der bestehende Fahrdienst des Kirchentages für Menschen mit Behinderung um eine emissions-‐freie Beförderung erweitert. Bei der Bestellung eines Fahrdienstes konnte sich der Gast ent-‐scheiden, ob er wie gewohnt mit dem Auto oder mit einer Rikscha, die auch für Menschen mit Rollstuhl geeignet waren, gefahren werden wollte. Außerdem standen Rikschas zur Ver-‐fügung, mit denen mobilitätseingeschränkte Personen auf Wunsch durch den Stuttgarter Schlossgarten – dem kürzesten Weg zwischen den zwei größten Veranstaltungszentren – ge-‐fahren wurden. Und: auf einer Teststrecke konnten verschiedenste Tandems und Fahrräder für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ausprobiert werden.
• Förderung der CO2-‐armen Anreise: Der Kirchentag bewarb die Anreise per Reisebus oder Bahn. Am Anreisetag wurde eine kostenfreie Gepäckaufbewahrung am Hauptbahnhof ange-‐boten. Von der Anreise mit PKW oder Flugzeug wurde abgeraten. Es wurden keine PKW-‐Parkplätze für Teilnehmende zur Verfügung gestellt. Das Veranstaltungsticket der Bahn wurde für die Anreise zum Kirchentag angeboten und die Kontingente im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Das Veranstaltungsticket der Bahn wurde zudem CO2-‐frei gestellt.
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Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Ausbauen des Angebots der Fahrradkuriere √
Beibehalten des Spritverbrauchs (8 Liter/100 km) bei der Fahrbereitschaft
√
Erhöhung der CO2-‐armen Mobilität während der Veranstaltung √
Erhöhung des CO2-‐armen Dienst-‐ und Besucherverkehrs √
Förderung der CO2-‐armen Anreise √
Materialien
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
Der Anteil des Recyclingpapiers fiel auf 83 Prozent, nachdem er beim Hamburger Kirchentag bereits 92,7 Prozent erreicht hatte. Für den Stuttgarter Kirchentag standen noch sehr große Mengen aus Hamburg zur Verfügung. Dadurch war der Anteil an graphischen Papieren sehr gering. Neben Druckerpapier fallen zum Beispiel Plotterpapier oder Packseide unter die graphischen Papiere. Diese können nicht in Recyclingqualität beschafft werden. Aus diesem Grund lag der Anteil an Recyclingpapier nur bei 23,3 Prozent.
• Einsparung von Papier: Es gab eine Outlook-‐Kontakt-‐Sammlung des Telefonbuches und digi-‐tale Versionen des Telefonbuches.
• Abfallvermeidung: Ein System zur Audio-‐Übertragung mit W-‐Lan auf eine Handy-‐App, um auf große Mengen Abfall (Klebeband, womit die Leitungen für Induktionsschleifen festge-‐klebt werden) zu verzichten, konnte in Stuttgart nicht umgesetzt werden.
• Des Weiteren wurde beim Abend der Begegnung Mehrwegpfandgeschirr verwendet.
• Prüfung und Präsentation von innovativen Konzepten: Die Einrichten einer „Vorbild-‐Halle“ in Bezug auf Zeltbau und Veranstaltungstechnik im Rahmen des Projekts „Grünes Zelt“ konnte erfolgreich realisiert werden.
• Verminderung von umweltschädlichen Materialien: Bei der Anmietung und beim Kauf von Material wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. So wurden bei der Ausschreibung folgenden Kri-‐terien berücksichtigt: nicht nur auf einen Kirchentag bezogene Logos verwenden, Marketing-‐Artikel aus Naturfaser herstellen lassen, Kleidungsstücke aus ökofairem Handel beziehen, Papier sollte den blauen Engel haben.
• Beschaffung von Give-‐aways und Textilien: Während des Kirchentages konnten die Teilneh-‐menden im Kirchentagsshop Textilien erwerben. Der Anteil biologisch oder fair gehandelter Textilien lag wie beim letzten Kirchentag im Schnitt bei rund 98 Prozent (Tab. 1). Auch der Kirchentagschal, der ab dem ersten Abend in großer Anzahl verwendet wird, war aus 100 % Biobaumwolle aus fairem Handel.
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Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Einsparung von Papier √
Müllvermeidung √
Prüfung und Präsentation von innovativen Konzepten („Vorbild-‐Halle“)
√
Verminderung von umweltschädlichen Materialien/ Direktrecycling ausbauen
√
Materialverbrauch
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
• Soweit möglich wurden wieder verwendbare Teppichfliesen zur Müllvermeidung eingesetzt.
• Die Nutzung von ökologischen Reinigungsmitteln in Veranstaltungsorten wurde gefördert. Die großen Veranstaltungsorte wurden mit Informationen (konkrete Produkte und Bezugs-‐möglichkeiten/palmölfrei, erdölfrei und aus nachwachsenden Rohstoffen) versorgt. Bei der Ausschreibung wurden diese Informationen weitergegeben.
• Verminderung von umweltschädlichen Materialien: Die Verwendbarkeit von Alternativen zu PVC-‐lastigen Planen wurde im Vorfeld geprüft – bei Großbannern ist PVC jedoch die beste Möglichkeit, da sie haltbarer und deshalb wieder verwendbar sind (Weiterverwendung). Wo es möglich war, wurden PVC-‐freie Alternativen gewählt.
• Projekt "Grünes Zelt" koordinieren -‐ z.B. Klimatisierung durch lichtundurchlässige Zeltpla-‐nen erreichen.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Müllvermeidung √
Nutzung von ökologischen Reinigungsmitteln in Veranstaltungsorten fördern
√
Verminderung von umweltschädlichen Materialien/Müllvermeidung √
Wasser
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
Der absolute Wasserverbrauch lag für den Kirchentag in Stuttgart mit 13.964 m3 auf dem Niveau des Kirchentages in Hamburg (15.774 m3). Angesichts der geringeren Teilnehmendenzahl in Stuttgart lag der relative Wasserverbrauch mit 73,3 Liter über dem vom Hamburger Kirchentag mit 67,1 Liter (Tab. 1).
Abfall
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
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Durch den Einsatz von Mehrwegsystemen und eine gezielte Information zum Abfallverhalten konnte das absolute Abfallaufkommen auf 167 Tonnen stabil gehalten werden. Lediglich in Hamburg lag das absolute Abfallaufkommen deutlich niedriger, nämlich bei 135 Tonnen an (Tab. 1). Verglichen mit dem Kirchentag in Hamburg stieg das Aufkommen um knapp ein Viertel (23,7 Prozent). Folgenden Maßnahmen wurden in Stuttgart umgesetzt:
• Müllvermeidung / Erweiterung von Direktrecycling: Im Vorfeld wurde auf der Homepage des DEKT darauf hingewiesen, dass noch verwendbare Materialien in der Abbaunacht kostenfrei abholen werden können. Zudem gab es Informationen an Müllhelfer, welche die Abholung koordinieren.
• Optimierung der Abfalltrennung im Lager: Im Lager wurden Container und Pressen in ent-‐sprechender Größe für alle Fraktionen aufgestellt.
• Erweiterung der Informationen über Abfalltrennung / Recycling für Mitwirkende: Verschie-‐dene Broschüren und Merkblätter (Technikreader Abend der Begegnung, Quartiermeister-‐broschüre sowie Info für Veranstaltungsorte) wurden überarbeitet.
• Erweiterung von Direktrecycling: Fahnen vorheriger Kirchentage wurden in Gemeinschafts-‐quartieren als Deko verwendet.
• Die Wiederverwendung von Schildern wurde geprüft, da Transport und Lagerung sehr auf-‐wendig sind
• Im gesamten Veranstaltungsgebiet wurden Tonnen mit je nach Abfallart gefärbten Deckeln aufgestellt.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Müllvermeidung/ Erweiterung von Direktrecycling √
Abfalltrennung im Lager optimieren √
Erweiterung der Informationen über Abfalltrennung/ Recycling für Mitwirkende
√
Erweiterung von Direktrecycling √
Recyclingquote von 55% beibehalten √
Reduzierung von Flyern („wildes Papier), die von Mitwirkendengruppen verteilt werden
√
Energie und Emissionen
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
Verbrauch von Strom: Der Energieverbrauch während des Stuttgarter Kirchentages war bei weitem nicht so hoch wie in Veranstaltungsstätten mit großen Messen. Allerdings konnten nicht alle Veranstaltungsorte mit Feststrom versorgt werden, insbesondere an Open-‐Air-‐Orten mussten Generatoren eingesetzt werden. Das führte zu einem Verbrauch an Heizöl und Diesel.
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Der relative Stromverbrauch konnte verringert werden. Der Pro-‐Kopf-‐Verbrauch lag bei 5,2 kWh pro Person und damit knapp über dem Durchschnittswert der letzten fünf Kirchentage (Tab. 1). Der Kirchentag in Stuttgart konnte mit zertifiziertem Ökostrom durchgeführt werden. Auf Grund der Nutzung des NeckarParks und der dortigen Stromversorgung konnte auf den Einsatz von Generatoren nicht verzichtet werden.
• Beibehaltung des Anteils Erneuerbarer Energien: Für alle Open-‐Air-‐Orte wurde Ökostrom bezogen. Wo es möglich war, wurde bei Indoor-‐Orten Ökostrom bezogen.
• Einsatz von neuen Techniken zur Stromreduktion oder erneuerbaren Produkten: Der weitge-‐hende Einsatz von stromsparenden LED-‐Techniken bei Bühnenbeleuchtungen konnte umge-‐setzt werden.
• Klimaschutz: Die CO2-‐Emissionen pro Dauerteilnehmenden lagen in Stuttgart mit 33,5 kg etwas höher als bei den Kirchentagen in Dresden (32,6 kg) und Hamburg (29,8 kg) (Tab. 1).
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Beibehaltung des Anteils Erneuerbarer Energien √
Einsatz von neuen Techniken zur Stromreduktion √
Sparsamer Umgang mit Energie √
Umweltkommunikation (Öffentlichkeitsarbeit)
Wie lief es beim 35. DEKT in Stuttgart?
• Die Kennzeichnung der Lebensmittel insbesondere bei dem Abend der Begegnung und Her-‐vorhebung ökofairer Angebote (verstärkter Einsatz saisonaler und regionaler Produkte) hat bei einigen Ständen funktioniert, aber nicht bei allen.
• Im Rahmen des Relaunches der Webseite wurden die Umweltseiten überarbeitet. Das „Um-‐weltengagement“ liegt nun direkt unter „Über uns“.
• Beim Stuttgarter Kirchentag wurde das Logo „Tut dem Klima gut“ genutzt. Bei Verpflegung wurde der Begriff „Ökofaire Verpflegung“ genutzt.
• Als die Präsidentin des Kirchentages Christina Aus der Au mit dem Kompost aus dem Stutt-‐garter „Humusbildung-‐Projekt“ einen Apfelbaum in Berlin pflanzte, wurden Pressevertreter eingeladen, so dass darüber in den Medien berichtet wurde.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Kennzeichnung der Lebensmittel insbesondere auf dem AdB und Hervorhebung ökofairer Angebote (verstärkter Einsatz saisonaler und regionaler Produkte)
-‐
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Tab. 1: Umweltkernindikatoren für die Vorbereitung und Durchführung der Kirchentage in Dresden, Hamburg und Stuttgart
Bereich Kennzahl Dresden Hamburg Stuttgart
Teilnehmende Anzahl Dauerteilnehmende4) 118.843 117.484 96.833
Papierverbrauch absolut (Graphische Papiere und Versandtaschen in Tonnen) 131,5 153,1 119,8
Papierverbrauch pro Dauerteilnehmenden und Jahr in Kilogramm 0,57 0,65 0,63
Papier
Recyclingpapieranteil bei graphischen Papieren in % 87,1 92,8 83,3
Anteil der Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau in % 21,1 56,3 66,3
Anteil des Kaffees aus fairem Handel am Kaffeeverbrauch in % 88,2 89,6 99,0
Anteil des Tees aus fairem Handel am Teeverbrauch 88,4 78,9 98,7
Verbrauch von neuem Bodenbelag in m² 3.151 12.520 5.913
Verpflegung
Anteil an biologisch angebauten oder fair gehandelten Textilien beim Textilienein-‐kauf in %
75,7 98,9 96,7
Wasserverbrauch absolut in m³ 18.811 15.774 13.964 Wasser
Wasserverbrauch pro Dauerteilnehmenden und Jahr in Liter 81,0 67,1 73,3
Stromverbrauch absolut in 1.000 kWh 695 1.419 987 Energie
Stromverbrauch pro Dauerteilnehmenden und Jahr in kWh 3,0 6,0 5,2
Transportleistung insgesamt (ohne Auslandsflüge in 1.000 P-‐km)
117.230 95.887 81.972 Verkehr
Anteil PKW-‐Fahrten und Flugreisen an Gesamtfahrleistung in % 26,2 23,8 29,2
Abfallaufkommen absolut in Tonnen2) 171,0 135,0 166,9 Abfall
Abfallaufkommen pro Dauerteilnehmenden und Jahr (ohne Sperrmüll, Bauabfälle und gebrauchte elektronische Geräte in Kilogramm)
0,74 0,54 0,88
Kohlendioxidemissionen absolut in Tonnen3) 7.5741) 7.005 6.381 Abluft
Kohlendioxidemissionen pro Dauerteilnehmenden und Jahr in Kilogramm
32,61) 29,81) 33,51)
Flächenverbrauch in 1.000 m2 904 773 814 Flächen
Fläche pro Dauerteilnehmenden und Jahr in m2 3,9 3,3 4,3
1) Berücksichtigung von Hotelübernachtungen. 2) Gefährliche Abfälle liegen nur in äußerst geringen Mengen (etwa Drucker-‐ und Kopierer-‐Toner, Batterien und
Leuchtstoffröhren) vor und werden daher nicht separat erfasst und ausgewiesen. 3) Weitere Emissionen – wie SO2, NOx und PM10 – fallen nur in verschwindend kleinem Umfang an und werden
daher in der Umwelterklärung nicht gesondert ausgewiesen. 4) Für eine bessere Vergleichbarkeit der folgenden Kernindikatoren haben wir die Bezugsgröße der
Dauerteilnehmenden gewählt. Dauerteilnehmende sind Personen, die den Kirchentag mit einer Dauerkarte besuchen.
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7 Geschäftsstelle und Vorbereitungsphase
Verpflegung
Die Sitzungsverpflegung in der Geschäftsstelle in Stuttgart wurde zum Großteil durch ein ökologisches Catering-‐Unternehmen bereitgestellt. Dadurch stieg der Anteil ökologischer Lebensmittel in der Stuttgarter Geschäftsstelle besonders stark von 50,5 Prozent (Hamburg) auf 78,8 Prozent an (Tab. 2).
Der Großteil des Kaffees und Tees wurde weiterhin aus fairem Handel und ökologischen Anbau bezogen. Auch der Anteil der Getränke in Einwegverpackungen sank deutlich. Nur noch 6 Prozent aller Getränke wurden in Einwegverpackungen bezogen, nachdem in Hamburg noch fast die vierfache Menge an Getränken Einwegverpackungen waren.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Erhöhung des Anteils ökofairer Verpflegung (bei internen und externen Sitzungen und der Abendverpflegung)
√
Mobilität
Sowohl der Reiseverkehr der Besucherinnen und Besucher als auch der Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle ist in den Bilanzjahren 2014 und 2015 zurückgegangen. Der Anteil der Bahnfahrten macht für den Dienst-‐ und Besucherverkehr ca. 43 Prozent aus. Ein wichtiges Ziel für die Geschäftsstelle in Stuttgart war die Erhöhung des CO2-‐armen Dienst-‐ und Besucherverkehrs sowie die Reduzierung des Anteils des Individualverkehrs auf max. 35 Prozent bei Dienstreisen und auf 25 Prozent beim Besucherverkehr. Dazu wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
• Im Keller der Geschäftsstelle wurde ein Fahrradkeller eingerichtet. Alle Mitarbeitenden des Kirchentages hatten zu diesem und dem darin gelagerten Reparaturwerkzeug Zugang. Ein Fahrradbeauftragter stand mit Rat und Tat zur Seite.
• Während des Umweltfestes konnten die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle und des Zentra-‐len Büros spielerisch einen „Lastenfahrradführerschein“ erlangen. Bei Bedarf erhielten Mitar-‐beitende eine Einführung für die Lastenräder.
• ÖPNV-‐Tickets für Dienstfahrten waren für alle Mitarbeitenden in der Abteilung Finanzen zu erhalten. Für größere Aktionen gab es spezielle Kirchentag-‐Tickets des Stuttgarter Verkehrs-‐verbundes.
• Für Telefonkonferenzen gab es eine spezielle Nummer, mit der Telefonkonferenzen leicht durchgeführt werden können. Im Zentralen Büro in Fulda wurde eine Telefonkonferenzanla-‐ge angeschafft.
• Alle Referenten-‐Auslandsflüge wurden mit der Klima Kollekte kompensiert. Die Prüfung der verbindlichen Nutzung von CO2-‐neutralen Angeboten bei Flugreisen hat hingegen nicht stattgefunden.
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Zwischen September 2014 und Mai 2015 wurde bei der Deutschen Bahn häufig gestreikt, sodass die Mitglieder der ehrenamtlichen Projektleitungen und die Mitarbeitenden des Zentralen Büros und der Geschäftsstelle kurzfristig auf andere Verkehrsmittel ausweichen mussten. Außerdem ist Stuttgart eher schlecht mit der Bahn zu erreichen, während der Flughafen sehr gut angebunden ist. Diese führte häufig dazu, dass für die Strecke zum Beispiel von und nach Berlin das Flugzeug genutzt wurde und der Anteil an Autofahrten und Flugreisen an der Gesamtfahrleistung bei Dienstfahrten nur geringfügig auf rund 56,6 Prozent reduziert werden konnte.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Erhöhung des CO2-‐armen Dienst-‐ und Besucherverkehrs √
Reduzierung des Anteils des Individualverkehrs auf max. 35 Prozent Dienstreisen und 25 Prozent Besucherverkehr
-‐
Verbesserung der Klimabilanz des Individualverkehrs √
Materialien
In der Geschäftsstelle ist der Papierverbrauch über die letzten drei Kirchentage kontinuierlich zurückgegangen. Der Recyclingpapieranteil bei den graphischen Papieren ist beim Stuttgarter Kirchentag auf 23,3 Prozent zurückgegangen, nachdem der Anteil beim Hamburger Kirchentag noch bei 94,3 Prozent lag (Tab. 2). Für den Stuttgarter Kirchentag wurde kein Druckerpapier für die Geschäftsstelle beschafft, da noch sehr große Mengen aus Hamburg zur Verfügung standen. Dadurch war der Anteil an graphischen Papieren sehr gering. Neben Druckerpapier fallen zum Beispiel Plotterpapier oder Packseide unter die graphischen Papiere. Diese können nicht in Recyclingqualität beschafft werden. Aus diesem Grund lag der Anteil an Recyclingpapier nur bei 23,3 Prozent.
Bei den Versandtaschen und bei den hygienischen Papieren konnte der Anteil stabil gehalten werden. Versandtaschen wurden fast vollständig aus Recyclingpapier bezogen. Hygienische Papiere waren zu einem kleinen Anteil aus Frischfaserpapier. Dies liegt an der mangelnden Alternative für Servietten. Im Bereich Marketing wurde eine Publikationenliste erstellt, in der alle Publikationen erfasst wurden und mit der alle Auflagen geprüft und wenn sinnvoll reduziert wurden. Leider kam es durch Missverständnisse dazu, dass Publikationen auf FSC-‐zertifiziertem Papier gedruckt wurden. Dadurch sank der Anteil an Recyclingpapier.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Müllvermeidung √
Einsparung von Papier √
Weitgehender Verzicht auf Vollflächenlackierung √
Verminderung von umweltschädlichen Materialien √
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Materialverbrauch
Um den Materialverbrauch – insbesondere Papier – in der Geschäftsstelle zu reduzieren und umweltschädliche Materialen zu vermeiden, wurden eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt:
• Die Mitarbeitenden wurden sensibilisiert, palmölfreie Produkte bzw. Produkte mit zertifi-‐ziertem Palmöl zu bevorzugen (Biosiegel oder RSPO).
• Der Digitalversand (Serienmailing) wurde erweitert und diesbezüglich Schulungen für den digitale Versand mit Outlook, Word und Wilma durchgeführt.
• Rechnungen werden nicht mehr ausgedruckt und verschickt, sondern elektronisch versand. Zudem wurde eine Testphase gestartet, um in Buchhaltungs-‐Abläufen Dokumente elektro-‐nisch frei zu zeichnen.
• Vorhandene Batterien werden aufgebraucht, danach Akkus eingesetzt.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Reduktion von Palmöl √
Einsparung von Papier √
Verminderung von umweltschädlichen Materialien / Müllvermeidung
√
Wasser
Der Wasserverbrauch konnte in der Geschäftsstelle in Stuttgart gegenüber den vorhergehenden Kirchentag entscheidend verringert werden. Pro Mitarbeitenden und Arbeitstag wurden in der Stuttgarter Geschäftsstelle nur noch rund 7,0 m3 verbraucht, nachdem es in Hamburg noch ca. 20,6 m3 waren (Tab. 2). Der hohe Wasserverbrauch in Hamburg kann darauf zurückgeführt werden, dass aus mancherlei Gründen (z.B. Fahrt mit dem Rad zur Arbeit) die vorhandenen Duschen häufiger genutzt wurden. In Stuttgart wurde deutlich seltener in der Geschäftsstelle geduscht. Außerdem waren in den Toiletten der Stuttgarter Geschäftsstelle Toilettenspülungen mit Wasserspartaste eingebaut.
Abfall
Die Abfalltrennung wurde weiterhin konsequent umgesetzt und die Abfallvermeidung ge-‐fördert. Eine detaillierte Erfassung der Abfallmenge war nicht möglich, da alle Abfälle der ver-‐schiedenen Mieter des Bürogebäudes gemeinsam entsorgt wurden. Für die Geschäftsstelle in Stuttgart wurde daher die Abfallmenge aus Hamburg übernommen. Dennoch wurden diverse Maßnahmen zur Vermeidung von Abfall und zum Direktrecycling vorgenommen:
• Alle Verbrauchsmaterialien aus dem Lager wurden in der Geschäftsstelle weiterverwendet.
• Die Abteilung Marketing erstellte eine Publikationenliste, in der alle Publikationen aufge-‐führt sind. In dieser Liste sind die Mengen kalkuliert worden und der Überschuss wurde er-‐fasst.
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• Ein Shopabverkauf mit speziellen Angeboten wurde realisiert.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Erweiterung von Direktrecycling √
Verbesserung der Dokumentation von Papiermüll √
Energie
Der Stromverbrauch ging ebenfalls gegenüber dem Hamburger Kirchentag zurück; der Verbrauch pro Person und Jahr lag nur noch bei 1.506 kWh, also knapp zwei Drittel weniger als in Hamburg mit 4.119 kWh (Tab. 2). In der Stuttgarter Geschäftsstelle gab es nur einen Aufzug, während es in Hamburg zwei gab. Äußerem wurden deutlich weniger Räume genutzt, sodass weniger Energie für die Beleuchtung verbraucht wurde. Weitere Einsparungen konnten durch die Vermeidung von Stand-‐by-‐Verbräuchen erreicht werden. Alle Mitarbeitenden wurden dafür sensibilisiert, ihre Geräte zum Feierabend herunterzufahren und die Stromzufuhr abzuschalten. Die Stuttgarter Geschäftsstelle bezog Öko-‐Strom vom lokalen Stromversorger.
Der Heizenergieverbrauch konnte in Stuttgart entscheidend vermindert werden. Verglichen mit dem Durchschnittswert der vorhergehenden Kirchentage betrug er 2015 nur noch rund ein Viertel. Diese Einsparungen lassen sich vor allem durch die gute Isolierung des Hauses erklären. Außerdem war die Stuttgarter Geschäftsstelle deutlich kleiner als die Hamburger, weswegen deutlich weniger Stockwerke und Räume geheizt wurden.
Umgesetzt werden konnten hierfür folgende Maßnahmen:
• Es wurden nur noch energieeffiziente Leuchtmittel beschafft. Der Anteil an vorhandenen Leuchtmitteln, die aufgebraucht wurden, ist noch sehr groß.
• Alle Computerarbeitsplätze wurden mit abschaltbaren Steckerleisten ausgestattet und die Mitarbeitenden wurden darin angehalten, diese abends abzuschalten.
Bei der Vorauswahl der Geschäftsstelle in Berlin wurden bereits ökologische Fragen einbezogen. Jedoch hängt die Wahl der Geschäftsstelle von so vielen Faktoren ab, dass die ökologischen Aspekte nachrangig behandelt werden mussten.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Einsatz von neuen Techniken zur Stromreduktion √
Sparsamer Umgang mit Energie √
Öffentlichkeitsarbeit
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit konnten folgende Maßnahmen realisiert werden:
• Berichte über das innovative Umweltmanagement wurden in Technik-‐Fachzeitschriften (z.B. Forum Nachhaltiges Wirtschaften (Artikel und Interview), Verkehrszeichen (Artikel) sowie WeltSichten-‐Dossier) veröffentlicht.
• In allen Publikationen wurde das Thema Umwelt aufgenommen.
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• Beim Abend der Begegnung Techniktreffen wurde zusätzlich ein extra Verpflegungsstand aufgebaut, um den Mitwirkenden ein Beispiel für die Umsetzung Ökofairer Verpflegung zu geben.
• Die Helfenden wurden auf Facebook, in ihrem Internetauftritt, in Materialien (Helferkom-‐pass) und bei Schulungen für das Umweltmanagement des Kirchentages informiert und sen-‐sibilisiert.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
In Fachkreisen wird für erfolgreiches Umweltmanagement geworben √
Intensivierte Kommunikation des Umweltmanagements in Gremien und gegenüber Ehrenamtlichen und Mitwirkenden
√
Verstärkte Präsentation des Kirchentages als umweltfreundliche Großveranstaltung in der breiten Öffentlichkeit
√
Umweltmanagement
Im Bereich Umweltmanagement konnten folgende Maßnahmen realisiert werden:
• In Gesprächen mit Dienstleistern, Lieferanten und Partnern des Kirchentages sowie bei Kon-‐ferenzen und Tagungen wurde vom Umweltmanagement des Kirchentages berichtet.
• Die beschaffenden Abteilungen wurden über umweltfreundliche Kriterien informiert und haben dieses in ihre Abläufe aufgenommen. Die Stabsstelle Umwelt stand jederzeit für Bera-‐tung zur Verfügung.
• Die Freiberufler wurden in die Umweltinformationen einbezogen. Der Layouter, der oftmals auch die Beauftragung der Druckerei übernommen hat, hat mineralölfreie Farben und Recyc-‐lingpapier als Standards aufgenommen.
• Themenspezifische Schulungen, wie etwa ein Sprit–Spar-‐Training, die Lastenradschulung oder eine Schulung zu energiesparender Technik wurden neu in den Schulungskanon aufge-‐nommen.
• Bei der Erstellung der Umweltziele wurden alle Abteilungen einbezogen und die Zuständig-‐keiten wurden klar kommuniziert.
• Es gab im Vorfeld des Kirchentages in Stuttgart einen Workshop zum Umweltcontrolling. Danach wurde jeder Bereich individuell darüber informiert, welche Kennzahlen wie erhoben werden.
• Das System der Kennziffern wurde unter Einbeziehung der neueren Erkenntnisse von Ökobi-‐lanzen überprüft. Überflüssige Kennziffern konnten gestrichen, ggf. neu ergänzt oder beste-‐hende verändert werden. So konnte das Ziel einer Weiterentwicklung des Umweltcontrol-‐lings und die stärkere Integration in hausinterne Abläufe, um Steuerungs-‐ und Controlling-‐funktionen zu verbessern, weiter vorangetrieben werden.
•
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Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Einbeziehung von Dienstleistern und Lieferanten in das Umweltmanagement
√
Fortsetzung und Intensivierung des Umweltthemas in Schulungen und Hausinformationen
√
Weiterentwicklung des Umweltcontrollings und stärkere Integration in hausinterne Abläufe, um Steuerungs-‐ und Controllingfunktionen zu verbessern
√
Arbeitssicherheit
• Bei allen Mitarbeitenden konnte das Bewusstsein über alltägliche Gefahren bei der Arbeit gefördert werden.
• Es wurden hierzu regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt und in den Abtei-‐lungssitzungen vorgestellt.
• Bei der Arbeitssicherheitsschulung sowie im Laufe des Jahres bei Mitarbeitendenbespre-‐chungen wurden die Gefährdungsbeurteilungen wiederholt thematisiert.
• An den Druckern wurden Staubpartikelfilter angebracht, die halbjährlich getauscht werden.
• Lärm in Büro-‐ und Sitzungsräumen konnte durch das Aufstellen von Raumtrennern in Form von Stellwänden reduziert werden.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Bei allen Mitarbeitenden Bewusstsein über alltägliche Gefahren schaffen
√
Mitarbeitergesundheit nicht gefährden √
Reduktion von Lärm in Büro-‐ und Sitzungsräumen √
Tab. 2: Umweltkernindikatoren für die Geschäftsstellen in Dresden, Hamburg und Stuttgart
Bereich Kennzahl Dresden Hamburg Stuttgart
Papierverbrauch absolut (kg) 5.753 5.1361) 5.014
Papierverbrauch pro Mitarbeitenden und Jahr (kg) 75,7 16,4 0,46)
Recyclingpapieranteil bei graphischen Papieren (%) 94,3 94,3 23,3
Recyclingpapieranteil bei Versandtaschen (%) 98,8 99,81) 99,8
Papier
Recyclingpapieranteil bei hygienischen Papieren (%) 100 97,9 98,6
Reinigungs-‐mittel
Anteil von ökologischen Reinigungsmittel am Gesamtreinigungsmittelverbrauch (%)
19,9 56,3 42,8
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Bereich Kennzahl Dresden Hamburg Stuttgart
Anteil der Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau (%)
9,4 50,5 78,8
Anteil des Kaffees aus fairem Handel am Kaffeeverbrauch (%)
93,0 99,6 100
Verpflegung
Anteil des Tees aus fairem Handel am Teeverbrauch (%)
100,0 96,1 100
Verpflegung Anteil der Getränke mit Einwegverpackungen am Getränkeverbrauch (%)
15,3 21,6 6,1
Wasserverbrauch absolut (m3) 1.275 1.716 638 Wasser
Wasserverbrauch pro Mitarbeitenden und Jahr (m3)
16,8 20,6 7,0
Heizenergieverbrauch absolut (kWh) 623.4913) 1.333.304 171.136
Heizenergieverbrauch pro m2 und Jahr (kWh) 131 131 25,2
Treibstoffverbrauch absolut (l/kg) 10.970/1.700 6.136/1.299
10.398,7/ 644,5
Treibstoffverbrauch pro 100 km der Fahrzeuge des Fuhrparks (l) (Bus/Kombi). (Mittelwert aller pro Bilanzzeitraum vorhandenen Fahrzeuge)
10,3/7,9/6,5 8,5/7,1/7,72) 3,4/7,7/4,42)
Stromverbrauch absolut (kWh) 199.119 352.600 136.910
Energie
Stromverbrauch pro Mitarbeitenden und Jahr (kWh)
2.620,0 4.119,2 1.506,0
Personenkilometer absolut (1000 P-‐km) 5.344 6.208 3.764,4
Anteil PKW und Flugreisen an Gesamtfahrleistung bei Dienstfahrten (%)
62,5 58,0 56,6
Verkehr
Anteil PKW und Flugreisen an Gesamtfahrleistung beim Besucherverkehr (%)
16,2 10,0 11,9
Haushaltsabfälle absolut (t) 10,65 nicht erfasst nicht erfasst Abfall4)
Haushaltsabfälle pro Mitarbeitenden und Jahr (kg) 140,1 nicht erfasst nicht erfasst
Kohlendioxidemissionen absolut (t) 414,43) 440,53) 180,73) Abluft5)
Kohlendioxidemissionen pro Mitarbeitenden und Jahr (kg)
5.4533) 5.1463) 1.9883)
1) Korrektur der Zahlen entsprechend neuer Daten
2) Unvollständig; auf Grund einer Datenlücke konnten nicht alle Fahrzeuge berücksichtigt werden, höherer CNG-‐ Verbrauch erklärt sich durch weniger Nutzung von Benzin
3) Berücksichtigung von Hotelübernachtungen. 4) Gefährliche Abfälle liegen nur in äußerst geringen Mengen (etwa Drucker-‐ und Kopierer-‐Toner, Batterien und
Leuchtstoffröhren) vor und werden daher nicht separat erfasst und ausgewiesen. 5) Weitere Emissionen – wie SO2, NOx und PM10 – fallen nur in verschwindend kleinem Umfang an und werden
daher in der Umwelterklärung nicht gesondert ausgewiesen. 6) Der Papierverbrauch pro Mitarbeitenden bezieht sich jeweils auf das beschaffte Papier. In Stuttgart wurde kaum
Papier angeschafft, da Restbestände aus Hamburg (aus dem Pressezentrum der Veranstaltung und der Geschäftsstelle) aufgebraucht wurden. Daher ist dieser Wert sehr niedrig.
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8 Zentrales Büro in Fulda mit Vorbereitungsarbeit
Verpflegung
Lebensmittel und Getränke werden im Zentralen Büro in Fulda ausschließlich für die Sitzungsverpflegung eingekauft. Die Speisen werden durch Fuldaer Anbieter zubereitet und in Pfandrechauds angeliefert, wobei der Anteil der Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau mittlerweile bei 98 Prozent liegt. Die Getränke werden durch ein Fuldaer Getränkeunternehmen angeliefert. Dabei werden ausschließlich Pfandgetränke eingekauft. Kaffee und Tee stammen zu 100 Prozent aus fairem Handel.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Erhöhung des Anteils ökofairer Sitzungsverpflegung √
Erhöhung des Anteils ökofairer Sitzungsverpflegung bei externen Sitzungen
√
Ökofaire Verpflegung bei Sitzungsteilnehmenden und Gästen bekannt machen
√
Mobilität
Dienstfahrten erfolgen mit einem VW-‐Bus, 2016 wurde auf einen VW-‐Bus mit BlueMotion-‐Technologie umgestellt. Dieses Diesel-‐Fahrzeug wird überwiegend für Fahrten und Erledigungen im Nahbereich sowie für Gruppenfahrten benutzt. Daneben gibt es einen Audi A6, der hauptsächlich für längere Dienstfahrten von der Dienststellenleitung und vom Kollegium genutzt wird. Seit 2016 werden die Dienstfahrten mit einem VW Passat, ebenfalls mit BlueMotion-‐Technologie, durchgeführt. Folgende Maßahmen wurden thematisiert:
• In Abwägung ökologischer und ökonomischer Aspekte wurden 2016 die beiden Dienstwagen durch Fahrzeuge der Euro 6 Norm ersetzt. Zukünftig sollen auch die Emissionen (g CO2/km) als Entscheidungskriterium berücksichtigt werden.
• Neue Mitarbeitende werden auf das Angebot der Dienstfahrräder für Mitarbeitende im Zen-‐tralen Büro aufmerksam gemacht und nutzen dies auch.
• Die Überlegungen einer Anschaffung eines Systems für Videokonferenzen sind noch nicht abgeschlossen. Im Zentralen Büro in Fulda wurde eine Telefonkonferenzanlage angeschafft.
Überwiegend werden die Dienstreisen allerdings mit der Bahn durchgeführt. 2014 und 2015 wurden die vor-‐ und nachbereitenden Fahrten durch das Kollegium des Zentralen Büros für den 35. und 36. DEKT ausgewertet. 2014 entstanden durch die Dienstreisen mit der Bahn 2,9 Tonnen CO2-‐Emissionen, 2015 3,9 Tonnen CO2-‐Emissionen. Durch die Nutzung der Autos ergaben sich 2,8 Tonnen (2014) bzw. 3,2 Tonnen CO2-‐Emissionen (2015).
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Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Erhöhung des CO2-‐armen Dienstverkehrs √
Reduzierung des Dienstverkehrs √
Materialien
Der Papierverbrauch ist in den zurückliegenden Jahren im Zentralen Büro erheblich angestiegen; sowohl bei den graphischen als auch bei den hygienischen Papieren ist der Anteil an Recyclingpapier weitgehend stabil. Darüber hinaus konnte auch bei den Versandtaschen der Anteil an Recyclingware auf 100 Prozent ausgedehnt werden. Folgende Ziele konnten erfolgreich realisiert werden:
• Im Vorfeld von internen Sitzungen werden Unterlagen per E-‐Mail versendet. Durch den Ein-‐satz des Beamers werden Handouts nur noch bei Bedarf ausgeteilt. Zudem wurden die Mitar-‐beitenden im Rahmen von Schulungen und Hausversammlungen sensibilisiert, nicht jede E-‐Mail auszudrucken.
• Das Kirchentag Magazin wurde ab der Ausgabe 3/2016 auf Recyclingpapier umgestellt.
• Die Reinigungsmittel, die im Zentralen Büro in Fulda verwendet werden, stammen überwie-‐gend von handelsüblichen Marken. Der ökologische Anteil an Reinigungsmitteln hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Einsparung von Papier -‐
Erhöhung des Anteils an Recyclingpapier √
Wasser und Abwasser
Das Trinkwasser im Zentralen Büro Fulda wird durch die Gas-‐ und Wasserversorgung (GWV) Fulda GmbH zur Verfügung gestellt und stammt aus Quell-‐ und Grundwasser der Fulda-‐er Umgebung. Der absolute Verbrauch stieg dabei von 2012 auf 2015 von 265 auf 308 m³ (vgl. Abb. 8). Hinsichtlich der Mitarbeiterzahl und deren Verbrauchsverhalten sind die Schwankungen beim Wasserverbrauch nicht zu erklären. Im Zentralen Büro fällt der größte Anteil an Wasser-‐verbrauch für Toilettenspülungen, Händewaschen und Geschirrspülen an. Vermutlich besteht daher ein Zusammenhang mit der schwankenden Zahl an Sitzungen, welche im Haus stattfinden. Der Wasserverbrauch verdoppelt sich infolge von Sitzungen an diesen Tagen entsprechend.
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Abb. 8: Trinkwasserverbrauch im Zentralen Büro Fulda von 2010 bis 2015
Das Zentrale Büro setzt Wasser für den Sanitärbereich, Toiletten, die Reinigung des Hauses und im Küchenbereich ein. Die Belastung des Wassers entspricht in etwa der Belastung privater Haushalte. In den Jahren von 2012 bis 2015 stieg der Wasserverbrauch pro Mitarbeitenden und Arbeitstag kontinuierlich an. Insgesamt ist der relative tägliche Verbrauch an Trinkwasser seit 2010 entscheidend gestiegen, und zwar um 14 Liter pro Mitarbeitenden und Arbeitstag.
Abb. 9: Trinkwasserverbrauch pro Mitarbeitenden und Arbeitstag im Zentralen Büro Fulda von 2010 bis 2015
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Das Abwasser wurde entsprechend der zugeführten Menge an Trinkwasser berechnet. Dabei werden Abwasser und Regenwasser über das gleiche Kanalsystem entsorgt.
Abfall
Die Abfälle des Zentralen Büros in Fulda werden zusammen mit den Abfällen der Hausmeisterwohnung entsorgt. Papier, Glas und Batterien werden durch die Haustechnik zu privaten Entsorgern gebracht und Leuchtstoffröhren durch die Elektrikerfirma ausgetauscht und entsorgt.
Die Hauptabfallmenge aus dem Zentralen Büro ist der Papierabfall, der bis 2014 auf 60 kg pro Mitarbeitenden zurückgegangen ist, nachdem er 2010 noch bei 70 kg lag. Dies lässt sich dadurch begründen, dass die Korrespondenzen und die Archivierung vermehrt elektronisch erfolgen.
Daneben entstehen pro Jahr DSD-‐Abfälle (Gelber Sack / Gelbe Tonne). Grünabfälle werden im Sozialraum getrennt eingesammelt und im Außengelände kompostiert. Zusätzlich sind Behälter für Batterien und Datenträger vorhanden. Der Anteil ordnungsgemäß entsorgter Batterien stieg dadurch auf 100 Prozent.
Insgesamt ist das Abfallaufkommen pro Person 2015 mit 86,3 kg durch die konsequente Abfalltrennung und die Kompostierung sämtlicher Grünabfälle deutlich niedriger als in anderen Vergleichsorganisationen.
Gefährliche Abfälle liegen nur in äußerst geringen Mengen (etwa Drucker-‐ und Kopierer-‐Toner, Batterien und Leuchtstoffröhren) vor und haben somit keine Bedeutung.
Energie
Heizenergieverbrauch
Das Zentrale Büro wird mit Gas beheizt. Der Heizenergieverbrauch pro m² Nutzfläche hat nach Wärmedämmmaßnahmen im Dach sowie durch das Einsetzen von Wärmeschutzfenstern zu deutlichen Einsparungen geführt. Seither hat sich der Heizenergieverbrauch im Zeitraum von 2010 bis 2015 nur noch geringfügig verändert (vgl. Abb. 3). Die verhältnismäßig geringfügigen Schwankungen begründen sich durch die relativ gleich gebliebene Anzahl an Stammpersonal, und periodisch leicht schwankend durch Einsatz von FSJlern und Häufigkeit der Nutzung des Sitzungsraumes.
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Abb. 3: Heizenergieverbrauch im Zentralen Büro Fulda von 2010 bis 2015 (in MWh)
Auch der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch hat sich in den vergangenen fünf Jahren nur unwesentlich verändert. Im Endeffekt korreliert der reale mit dem witterungsbereinigten Verbrauch, liegt aber jedes Jahr um einige Megawattstunden über dem gemessenen Heizenergieverbrauch.
Abb. 4: Witterungsbereinigter Heizenergieverbrauch im Zentralen Büro Fulda von 2010 bis 2015 (in MWh)
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Abb. 5: Heizenergieverbrauch pro m2 im Zentralen Büro Fulda von 2010 bis 2015 (in kWh)
Der Heizenergieverbrauch in kWh pro Quadratmeter hat sich im Zentralen Büro in den zurückliegenden Jahren stabilisiert (vgl. Abb. 6); er liegt zurzeit bei 130 kWh/m2. Verglichen mit anderen Einrichtungen ähnlicher Größe kann der Verbrauch als gut angesehen werden.
Stromverbrauch
Strom wird beim Betrieb der Büro-‐ und Küchengeräte, der Beleuchtung sowie für die Warmwasseraufbereitung eingesetzt. Der Stromverbrauch pro Mitarbeitenden lag 2015 im Zentralen Büro bei 1.193 kWh und ist damit ist im Vergleich zu anderen Verwaltungseinheiten sehr niedrig. Der Rückgang im Jahr 2015 ist teilweise durch den Austausch der Klimaanlage im Serverraum durch ein energieeffizienteres Gerät zu erklären. Vermutlich korreliert der niedrigere Stromverbrauch im Jahr 2013 mit dem höheren Heizenergieverbrauch. In kälteren Jahren muss mehr geheizt werden, gleichzeitig wird weniger Energie für die Kühlung benötigt.
Seit 2003 bezieht das Zentrale Büro ökologischen Strom von Lichtblick. Außerdem wird seit September 2002 über die Photovoltaikanlage Strom in das Netz eingespeist, dessen Menge 2014 22,4 Prozent und 2015 28,1 Prozent des insgesamt verbrauchten Stroms entsprach.
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Abb. 6: Stromverbrauch und -‐einspeisung des Zentralen Büros Fulda von 2010 bis 2015
Im Zentralen Büro sind bereits fast alle Leuchten mit Energiesparlampen ausgerüstet. Nur eine Energiesparlampe bleibt die ganze Nacht angeschaltet, die restlichen werden beim letzten Rundgang gelöscht. Die Mitarbeitenden wurden in Schulungen und bei Hausversammlungen darauf hingewiesen, bei längerer Abwesenheit das Licht im Büro auszuschalten.
Abb. 7: Stromverbrauch pro Mitarbeitenden des Zentralen Büros Fulda von 2010 bis 2015 (in kWh)
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Der Handlungsbedarf bei Energie wird als hoch eingestuft. Das Steuerungspotenzial ist diffe-‐renziert zu betrachten. Größere Investitionen können vom Zentralen Büro nur mittel-‐ oder lang-‐fristig getätigt werden, nicht-‐investive Maßnahmen können indes relativ kurzfristig umgesetzt werden. Die Mitarbeitenden werden darauf hingewiesen, bei längerer Abwesenheit das Licht im Büro auszuschalten. Dies erfolgt durch Umweltbasisschulungen im Rahmen der Hausversamm-‐lungen – zuletzt im November 2016 – und durch neue Hinweisschilder in den Büros.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Sparsamer Umgang mit Energie √
CO2-‐Emissionen
Die CO2-‐Emissionen für Strom lagen 2015 bei 1,0 Tonnen im Jahr und damit im Durchschnitt der Vorjahre.
Die CO2-‐Emissionen für Heizenergie sind zwischen 2011 und 2015 stetig zurückgegangen, nämlich von 26,9 Tonnen auf 25,0 Tonnen. Da seit 2011 unverändert die gleiche Heizungsanlage in Betrieb ist, erklärt sich der Rückgang mit dem im gleichen Zeitraum rückläufigen Heizenergieverbrauch.
Abb. 10: CO2-‐Emissionen des Zentralen Büros Fulda von 2010 bis 2015 (in Tonnen)
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Öffentlichkeitsarbeit
• Es gab einen Austausch mit anderen EMAS-‐Teilnehmern im Rahmen einer IHK-‐Veranstaltung im März 2016 in Kassel.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Verstärkte Präsentation des Kirchentages als umweltfreundliche Firma in der breiten Öffentlichkeit.
√
Umweltmanagement
• Es wurde ein Treffen der Umweltteams (Geschäftsstelle und Zentrales Büro) im Rahmen der Vernetzungstage im September 2016 organisiert. Zudem gab es einen gemeinsamen Termin der Umweltbeauftragten mit dem Ständigen Ausschuss Umwelt (StAU) zum Thema Sit-‐zungsverpflegung in externen Häusern.
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung
Ausbau der Zusammenarbeit der Geschäftsstelle und des Zentralen Büros hinsichtlich des Umweltmanagements
√
In der folgenden Tabelle 3 sind die Umweltkernindikatoren aufgelistet.
Tab. 3: Umweltkernindikatoren für das Zentrale Büro in Fulda
Umweltkernindikatoren 2011 2012 2013 2014 2015
Mitarbeitende (umgerechnet in Vollzeitkräfte) 20,4 19,7 20,0 19,4 19,7
Stromverbrauch in MWh 25,2 27,0 22,2 27,2 23,5
Stromverbrauch in kWh pro m² 32,8 35,2 28,9 35,4 30,6
Stromverbrauch in kWh pro Mitarbeitenden 1.235 1.371 1.110 1.402 1.193
CO2e-‐Emissionen durch Stromverbrauch in Tonnen1) 1,0 1,1 0,9 1,1 1,0
Heizenergieverbrauch in MWh 107,4 107,6 121,8 100,5 100,1
Klimafaktor 1,1 1,01 0,96 1,16 1,07
Witterungsbereinigter Heizenergieverbrauch in MWh
118,1 108,7 116,9 116,6 107,1
Heizenergieverbrauch in kWh pro m² 139,8 140,1 158,6 130,9 130,3
Heizenergieverbrauch in kWh pro Mitarbeitenden 5.264,7 5.461,9 6.090,0 5.180,4 5.081,2
Anteil der Energie aus erneuerbaren Energiequellen am gesamten Energieverbrauch in Prozent
19,0 20,0 15,4 21,3 19,0
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Umweltkernindikatoren 2011 2012 2013 2014 2015
CO2e-‐Emissionen durch Heizenergieverbrauch in Tonnen2)
26,9 26,9 30,5 25,1 25,0
CO2e-‐Emissionen durch Strom-‐ und Heizenergieverbrauch in Tonnen2) 27,9 28,0 31,4 26,2 26,0
Elektrischer Energieertrag durch PV-‐Anlage in MWh3) 7,7 7,1 5,9 6,1 6,6
Vermeidung von CO2e-‐Emissionen durch PV-‐Anlage in Tonnen
5,2 4,8 4,0 4,1 4,5
Dienstfahrten mit dem Pkw in Pkm 28.272 18.477 15.026 14.059 16.110
Dienstfahrten mit der Bahn in Pkm 231.688 nicht erhoben
nicht erhoben 261.089 351.237
CO2e-‐Emissionen durch Dienstfahrten mit dem Pkw in Tonnen4)
5,7 3,7 3,0 2,8 3,2
CO2e-‐Emissionen durch Dienstfahrten mit der Bahn in Tonnen4)
7,6 nicht erhoben
nicht erhoben
2,9 3,9
CO2e-‐Emissionen durch Dienstfahrten in Tonnen
13,3 3,7 3,0 5,7 7,1
Mitarbeitende (umgerechnet in Vollzeitkräfte) 20,4 19,7 20,0 19,4 19,7
Gesamte CO2e-‐Emissionen in Tonnen pro Mitarbeitenden
2,0 1,6 1,7 1,6 1,7
Wasserverbrauch in m3 299 265 284 274 308
Wasserverbrauch in m3 pro Mitarbeitenden 14,7 13,5 14,2 14,1 15,6
Wasserverbrauch in Liter pro Mitarbeitenden und Arbeitstag 67 61 65 64 71
Abfallaufkommen in Tonnen6) 1,2 2,0 1,7 1,7 1,7
Abfallaufkommen in Kilogramm pro Mitarbeitenden6) 58,8 101,5 85,0 87,6 86,3
Bebaute Fläche in m2 768 768 768 768 768
Bebaute Fläche in m2 pro Mitarbeitenden 37,6 39,0 38,4 39,6 39,0 1) Emissionsfaktor ab 2010 auf der Grundlage von GEMIS 4.7: 41,2 g pro kWh. 2) Emissionsfaktor ab 2010 auf der Grundlage von GEMIS 4.7: 250 g pro kWh. 3) zum Energieertrag wurde der Faktor 0,676 kg/CO2 zugrunde gelegt. 4) Emissionsfaktoren zur Mobilität auf der Grundlage von GEMIS 4.7, vgl. Öko-‐Institut (2012): Endbericht zur Kurz-‐
studie: Lebenswegbezogene Emissionsdaten für Strom-‐ und Wärmebereitstellung, Mobilitätsprozesse sowie aus-‐gewählten Produkten für die Beschaffung in Deutschland. Darmstadt.
5) Weitere Emissionen – wie SO2, NOx und PM10 – fallen nur in verschwindend kleinem Umfang an und werden da-‐her in der Umwelterklärung nicht gesondert ausgewiesen.
6) Gefährliche Abfälle liegen nur in äußerst geringen Mengen (etwa Drucker-‐ und Kopierer-‐Toner, Batterien und Leuchtstoffröhren) vor und werden daher nicht separat erfasst und ausgewiesen.
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9 Bewertung der Umweltaspekte
Wie bereits bei den vorhergehenden Kirchentagen erfolgte auch diesmal die Auswahl der relevanten Umweltaspekte durch eine Bewertung der Umweltauswirkungen durch das Umweltcontrolling und die Bewertung der Umsetzbarkeit durch das Umwelt-‐Team der Geschäftsstelle und des Zentralen Büros. Um die Bedeutung der Umweltaspekte zu ermitteln, wurde eine Bewertung dieser Aspekte in zwei Dimensionen vorgenommen.
Stärke der Umweltrelevanz
A besonders bedeutender Umweltaspekt mit hoher Handlungsrelevanz
B durchschnittlich bedeutender Umweltaspekt, mittlere Handlungsrelevanz
C gering bedeutender Umweltaspekt mit niedriger Handlungsrelevanz
Stärke des Verbesserungspotenzials
I hohe Steuerungsmöglichkeiten
II mittlere Steuerungsmöglichkeiten
III niedrige Steuerungsmöglichkeiten
Abb. 11: Bewertung der Umweltaspekte des Zentralen Büros, der Geschäftsstelle des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages mit den Veranstaltungen
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10 Umweltprogramm Durchführung des 36. DEKT in Berlin Der Deutsche Evangelische Kirchentag wird sein Umweltmanagement beim 36. Deutschen
Evangelischen Kirchentag in Berlin ambitioniert weiterentwickeln. In Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden aus allen Abteilungen und den Umweltbeauftragten wurde dazu ein umfangreiches Paket von Zielen und Maßnahmen auf Grundlage der Bewertung der Umweltaspekte (Kapitel 9) entwickelt.
Grundlage dafür waren zudem auch die Ergebnisse des Umweltcontrollings der letzten Kirchentage so wie das Erfahrungswissen und die Ideen der Mitarbeitenden. Wichtig war dabei allen Beteiligten, die lokalen Gegebenheiten in Berlin schon bei der Entwicklung des Umweltprogramms zu berücksichtigen. Hinter den nachfolgend aufgeführten Zielen stehen Kataloge mit umfangreichen Maßnahmen, die in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden sollen. Die wichtigsten Maßnahmen werden neben den Zielen kurz aufgeführt.
Energie
Was ist für den 36. DEKT in Berlin geplant?
Bei einer Großveranstaltung ist nicht nur die Menge des Stromes, sondern auch die Verteilung der Stromlasten entscheidend. Um eine Reduktion des Stromverbrauches und eine Verbesserung des Lastenmanagements zu erreichen, werden die Dienstleister bzw. die Lokalitäten vor Ort gebeten, die Verbrauchswerte zu erfassen. Diese werden dokumentiert und ausgewertet.
Außerdem werden für die Erhöhung des Anteiles an Öko-‐Strom in Veranstaltungsorten folgende konkreten Ziele verfolgt:
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Stromlasten und -‐verbräuche einholen 03/2017
Berücksichtigung dieser Anforderung bei der Auswahl von Orten (Vorbereitung und Durchführung)
02/2017
Anteil des Ökostroms in Kirchen (Veranstaltungsorte) erhöhen 03/2017
Open-‐Air-‐Veranstaltungen zu 100 Prozent mit Ökostrom durchführen
03/2017
Bei vielen Veranstaltungsorten wurde für die Dauer der Veranstaltung eine Ausnahme-‐Vereinbarung für den Bezug von Öko-‐Strom abgeschlossen. Für die Umsetzung von Öko-‐Strom an Open-‐Air Orten wurde eine Partnerschaft zwischen dem Kirchentag und der Naturstrom AG geschlossen. Mit dem größten Veranstaltungsort, der Messe Berlin, wurde ebenfalls eine temporäre Nutzung von Öko-‐Strom vereinbart.
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Mobilität und CO2-‐Emissionen
Was ist für den 36. DEKT in Berlin geplant?
Mobilität und Verkehrsaufkommen durch Nutzung von Bahn und Reisebussen zum Veranstaltungsort und durch Nutzung von ÖPNV, Bus, Straßenbahn und Fahrrad am Veranstaltungsort: In Berlin sollen das Angebot des Veranstaltungstickets ausgebaut und die CO2-‐armen Anreisewege beworben werden. Außerdem soll das Angebot der Fahrradkuriere ausgebaut werden. Die etwa 2.000 Veranstaltungen des Kirchentages im gesamten Berliner Stadtgebiet benötigen während der Durchführung und des Aufbaus zahlreiche Materialien, die der Kirchentag in einem eigenen Lager führt und in Eigenregie kommissioniert sowie ausliefert. Folgende Ziele wurden für den 36. DEKT formuliert:
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Reduzierung von Flügen in der Vorbereitung und der Veranstaltung 03/2017
Ausgleich der durch Auslandsflüge entstandenen CO2-‐Emissionen durch Kompensationszahlungen 04/2017
CO2-‐Bilanz der Anreise zur Veranstaltung verbessern 03/2017
CO2-‐Bilanz des Logistikverkehrs verbessern 03/2017
Nutzung von E-‐Mobilität ausbauen 03/2017
Förderung des Fahrradverkehrs 03/2017
Reduzierung des Anteils der PKW-‐ und Flugreisen an der Gesamtfahrleistung 03/2017
Im Bereich Mobilität gibt es einige Bereiche, die der Kirchentag selbst steuern kann, wie Verhandlungen um ein integriertes ÖPNV-‐Ticket oder die Fahrbereitschaft des Kirchentages und die Fahrradkuriere, die mit Lastenrädern unterwegs sein werden. Der größte Teil im Bereich der Mobilität liegt jedoch bei den Ehrenamtlichen und den Teilnehmenden des Kirchentages. Dabei gilt es, mit Informationen und attraktiven Angeboten emissionsarme Reiseoptionen zu bewerben. Durch eine Partnerschaft mit dem Reisbusunternehmen Flixbus können attraktive Busangebot für Helferinnen und Helfer und auch für Teilnehmende des Kirchentages beworben werden. Außerdem wurden für diesen besonderen Kirchentag, mit dem Abschlussgottesdienst in Wittenberg, intensive Gespräche mit der Deutschen Bahn geführt, damit möglichst viele Personen mit dem Zug nach Wittenberg fahren werden. In Berlin wird der sonst intern aufgebaute Fahrradverleih durch die Zusammenarbeit mit dem externen Fahrradverleih-‐Anbieter Nextbike ersetzt. Dieser bietet für die Kirchentagsgäste besondere Konditionen an. Um die Kompensation durch die Teilnehmenden zu fördern, verweist ein Link auf der Anreisen-‐Seite der Kirchentagshomepage auf die Möglichkeit, die anfallenden CO2-‐Emissionen über die Klima-‐kollekte zu kompensieren.
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Verpflegung
Was ist für den 36. DEKT in Berlin geplant?
Catering der Teilnehmenden: Auf dem gesamten Berliner Kirchentag werden Essen mit Lebensmitteln angeboten, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Der Anteil soll mindestens 30 Prozent betragen. Die saisonal und regional eingesetzten Lebensmittel beim Abend der Begegnung sollen besonders gekennzeichnet werden. In den Unterkünften soll ein ökofaires Frühstück angeboten werden, das zu 80 Prozent aus regionalen und saisonalen Produkten bestehen soll. Folgende weiteren Ziele sollen erreicht werden:
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Sensibilisierung für das Ziel des Kirchentages im Bereich ökofaire Verpflegung 03/2017
Senkung des Anteils an Fleisch in der Verpflegung der Gesamtveranstaltung von 17,3 Prozent auf 10 Prozent 03/2017
Glückliche Radieschen für den Kirchentag
Die Milchkühe im Stall kauen gemächlich ihr Futter, ein paar Rinder ruhen sich im Liegebereich aus. Im Ökodorf Brodowin im Biosphärenreservat Schorfheide-‐Chorin können sich die Kühe frei im geräumigen Stall bewegen, anders als in vielen konventionellen Großbetrieben. Der Brodowiner Biobetrieb, der nach strengen Demeter-‐Regeln arbeitet, entstand 1991 aus zwei früheren LPGs der DDR. Heute verkauft er Milchprodukte, Eier, Fleisch und je nach Saison auch Gemüse.
Solche Lebensmittel sucht das Team für den 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag, der vom 24. bis 28. Mai in Berlin, Potsdam und Wittenberg stattfindet. Rund 140.000 Teilnehmer werden dort erwartet und rund 5.000 Helfer. Einen Naturkostmarkt mit Bio-‐Streetfood soll es dort für die Gäste auf dem Berliner Messegelände geben und ein vegetarisches "Gläsernes Restaurant", das 1.000 Mahlzeiten am Tag anbietet.
"Wir möchten einen größtmöglichen Einsatz nachhaltiger Produkte", sagt Karin Terodde vom Verpflegungsteam. "Der Kirchentag isst grün und fair", hat das Präsidium vor einigen Jahren beschlossen. Klimafreundliches Essen soll es deshalb dort geben. "Wir möchten im Sinne der Bewahrung der Schöpfung nicht nur auf Podien diskutieren, sondern es selbst umsetzen", betont Terodde.
Die Mengen sind das Problem
Die Bewirtung der 5.000 ehrenamtlichen Kirchentagshelfer übernimmt Capital Catering, eine Tochtergesellschaft der landeseigenen Messe Berlin GmbH. Dort waren keine großen Überredungskünste nötig, denn Küchenchef Andreas Flechtner bietet auf Wunsch von Ausstellern und Veranstaltern bereits Bioessen an. "Das Problem sind die Mengen", sagt Flechtner.
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Ein Buffet mit Öko-‐Gemüse und Bio-‐Fleisch für 60 Personen sei einfach, betont der Küchenchef. Das gleiche Programm für 1.800 Leute sei schon weit komplizierter. Dann seien die Produkte kurzfristig oft nicht regional zu bekommen. "Ich werde doch meine Herde nicht für dich schlachten, sagt dann der Produzent", erzählt Flechtner.
Nicht weit entfernt vom Ökodorf Brodowin guckt Martina Bressel auf ihrem Hof Schwalbennest nachdenklich in die Runde. "Der Mai ist natürlich ein schwieriger Monat", sagt sie beim Besuch des Kirchentagsteams: "Das ist ein bisschen sportlich, für die regionalen Gemüsebetriebe ist das so ein bisschen die Saure-‐Gurken-‐Zeit." Seit 2003 bewirtschaftet sie den Biohof, auch ein Demeter-‐Betrieb. Die ersten Salate gibt es im Mai, Radieschen, Rhabarber, Mangold, Kräuter, vielleicht sind noch Rote Bete da, zählt sie auf. "Mit Mangold könnte man doch was machen", sagt Flechtner.
"Den Männern stellen wir ein Salatbuffet in den Weg"
Ganz ohne Fleisch geht es bei der Helferverpflegung nicht. Bei den Frauen sei das zwar machbar, sagt Michael Thun, der den Kirchentag berät: "Die wollen keine Leichen haben." Bei den Männern, den Feuerwehrleuten, Sanitätern und Pfadfindern, sei es aber nicht so einfach.
Der Männer wegen greift er deshalb zu Tricks. "Wir haben denen ein Salatbuffet in den Weg gestellt", erzählt er über eine Veranstaltung: "Wer Hunger hatte, hat dann gleich beim Salat zugeschlagen." Und weniger Fleisch gegessen.
Und es gibt eine weitere Herausforderung: Denn nicht alle Lebensmittel werden auch regional verarbeitet. "Wir haben in Brandenburg ein großes Problem mit der Weiterverarbeitung", sagt Gerald Köhler von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau. Bio-‐Kartoffeln würden deshalb zum Schälen auch weit transportiert und dann vakuumverpackt wieder zurückgebracht, weil Großabnehmer aus Kostengründen nicht selber schälen. Wirklich regional sind die Kartoffeln dann wegen der langen Transportwege nicht mehr und klimafreundlich schon gar nicht.
Was machbar ist, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. "Jetzt gucken wir, was geht, und stellen dann die Speisepläne auf", sagt Flechtner. Dann gehen die richtigen Verhandlungen los. Dass beim Kirchentag nicht alles bio sein wird, steht jetzt schon fest. "Wir möchten kleinbäuerliche Betriebe unterstützen", betont Terodde: "Deshalb möchten wir auch kleine konventionelle Betriebe nicht ausschließen."
Quelle: Yvonne Jennerjahn (epd) | www.ekd.de/aktuell/edi_2016_10_24_kirchentag_fairtrade.html
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Beschaffung und Kirchentagsshop
Was ist für den 36. DEKT in Berlin geplant?
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Erhöhung des Anteils an ökologisch abbaubaren Reinigungsmitteln bei Veranstaltungsorten von 52 Prozent auf 70 Prozent 03/2017
Erhöhung des Anteils an Recyclingpapier bei Publikationen auf 100 Prozent 03/2017
Dokumentieren, welches Papier verwendet wird 03/2017
Erhöhung des Anteils an nachhaltigem / ökologischem Material 03/2017
Einbezug ökofairer Kriterien in die Ausschreibungen bei Beschaffungsvorgängen 03/2017
Öffentlichkeitsarbeit
Was ist für den 36. DEKT in Berlin geplant?
Auf dem Kirchentag sollen die Teilnehmenden verstärkt über das Umweltengagement informiert werden. Hierzu sollen öffentlichkeitswirksame Maßnahmen über die Umweltprojekte des Kirchentages fortgesetzt und folgende Ziele erreicht werden:
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Ausführlichere Darstellung der Umweltarbeit des Kirchentages auf kirchentag.de 03/2017
Erhöhung der Öffentlichkeitsarbeit für den Umweltstandard des Kirchentages, ähnlich, wie es bei geförderten Projekten getan wird 03/2017
Erhöhung der Nutzung des EMAS-‐Logos 03/2017
Darstellung der Qualität des Papiers auf Publikationen 03/2017
Ziel der Umweltkommunikation des Kirchentages ist es, Umwelt als Selbstverständlichkeit in Texte zu integrieren. Häufig wurde in Broschüren oder Arbeitshilfen am Ende noch ein Text über Umwelt angehängt. In den meisten Fällen kann die Umweltkommunikation mit den jeweiligen Themen verschmelzen. Wenn zum Beispiel in der Vorbereitung für den Abend der Begegnung über Verpflegung gesprochen wird, passt dort das Thema Ökofaire Verpflegung hinein. Eine kurze Ergänzung erspart damit eine Extraseite über Ökofaire Verpflegung, die sonst in einem ganz anderen Zusammenhang stand.
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Außerdem wird Wert darauf gelegt, dass in jeder Publikation des Kirchentages, die auf 100 Prozent Recyclingpapier gedruckt wurde, dieses auch im Impressum vermerkt wird. Ebenso wird das EMAS-‐Logo zukünftig vermehrt in Publikationen genutzt.
In der Öffentlichkeitsarbeit und der Zusammenarbeit mit der Presse werden verschiedene Umweltprojekte oder andere Umweltthemen genutzt, um auf die Umweltarbeit des Kirchentages aufmerksam zu machen. So wurde im Vorfeld des 36. DEKT in Berlin bereits über die „Landpartie“ in zwei Zeitungen und im Kirchentagsmagazin ausführlich berichtet. Bei der „Landpartie“ wurden die regionalen Bio-‐Bauern besucht, um Inspirationen für den Speiseplan der Helfendenverpflegung und des Gläserne Restaurant zu bekommen.
Abfall
Was ist für den 36. DEKT in Berlin geplant?
Für die vielen Veranstaltungen des Kirchentages wird eine große Menge an Material benötigt – von Kugelschreibern und Papier über Materialien für Kunstinstallationen bis hin zu ganzen Kücheneinrichtungen oder Bühnen. Diese Materialien werden von den Beschaffenden aus den Abteilungen Organisation und BauTec besorgt. Ein großer Teil der Materialien, wie Möbel, Großgeräte oder Bühnen und die Technik dafür wird angemietet bzw. durch beauftragte Dienstleister gestellt. Damit die Organisation der Materialbeschaffungen funktioniert, gibt es die sogenannte „MaWi“. Dahinter verbirgt sich die Materialwirtschaft des Kirchentages. Zirka zwei Monate vor der Veranstaltung werden über die Datenbank des Kirchentages alle Materialien durch die Mitarbeitenden bestellt. Diese Bestellungen werden durch die Beschaffenden geprüft und dann zugesagt oder abgelehnt. Dabei wird nicht nur die Möglichkeit der Beschaffung geprüft, sondern auch die Sinnhaftigkeit. Dadurch können Fehlbestellungen und auch zu große Bestellmengen vermieden werden. Einige Materialien – wie zum Beispiel extra gebaute Altare für die Gottesdienste oder Rampen für Rollstühle – werden aus Holz angefertigt und nach dem Kirchentag nicht mehr gebraucht. Diese Materialien werden nach der Veranstaltung weitergegeben. Der größte Abnehmerkreis sind hier die Ehrenamtlichen Helfenden des Kirchentages, die diese Materialien für andere Veranstaltungen oder die Jugendarbeit zu Hause nutzen. Die Papphocker des Kirchentages werden nach der Veranstaltung verkauft; dies ist auch wieder für den 36. DEKT in Berlin geplant.
Eine große Möglichkeit der Abfallvermeidung birgt die Nutzung von Mehrweggeschirr. Beim Abend der Begegnung, beim Naturkostmarkt und in der Helfendenverpflegung des Kirchentages wird auch in Berlin Pfandgeschirr genutzt. Dieses Geschirr kommt auch bei den Vorbereitungstreffen im Vorfeld des Kirchentages zum Einsatz. Dadurch kann auf Papp-‐Teller oder Plastikgeschirr und Besteck zur Gänze verzichtet werden.
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Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Entsorgung von Veranstaltungsmaterial reduzieren: Reduzierung der Abfälle im Lager auf 30 Tonnen Abfall; Recyclingquote von mindestens 90 Prozent beibehalten
03/2017
100 Prozent der noch brauchbaren Papphocker nach der Veranstaltung verspenden/verkaufen 03/2017
Unnötige Materialbestellungen für die Veranstaltung vermeiden 03/2017
Mehrweggeschirr/-‐flaschen fördern 03/2017
Was ist noch für die Durchführung des 36. DEKT in Berlin geplant?
Als weitere Ziele des 36. DEKT in Berlin werden im Allgemeinen noch angesehen:
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Bei den temporären Bauten im Freien und in anderen Gebäuden wird auf Mehrweg geachtet, indem die Bauten und die Innenauskleidung wieder-‐ und weiter verwendet werden können
03/2017
Unterbringung der Referenten in Hotels: Die Referenten sind während der Kirchentages in Berliner Hotels untergebracht. In den Hotels und Pensionen soll der Energie-‐ und Wasserverbrauch erhoben werden
03/2017
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11 Umweltprogramm Geschäftsstelle und Vorbereitungsphase Das Umweltmanagement des Kirchentages bezieht sich jedoch nicht nur auf die eigentliche
Veranstaltung. Die Großveranstaltung wird durch die Mitarbeitenden im Zentralen Büro und in der Geschäftsstelle in der jeweiligen Kirchentagsstadt vorbereitet. Darüber hinaus wird der Kirchentag von ehrenamtlichen Projektleitungen und vielen weiteren Gremien unterstützt. Auch hinter den nachfolgenden aufgeführten Zielen stehen Kataloge mit umfangreichen Maßnahmen, die von verschiedenen Bereichen umgesetzt werden sollen. Folgende Ziele sind für das aktuelle Umweltprogramm der Geschäftsstelle in Berlin formuliert worden:
Mobilität
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Reduzierung von Flügen in der Vorbereitung und der Veranstaltung 03/2017
Reduzierung des Anteils der PKW-‐ und Flugreisen an der Gesamtfahrleistung: Für die Geschäftsstelle in Berlin für Dienstreisen auf 25 Prozent und für Besucherverkehr auf 10 Prozent
03/2017
CO2-‐Bilanz der Anreise zu Vorbereitungsgremien verbessern 02/2017
CO2-‐Bilanz des Logistikverkehrs verbessern 03/2017
Ausgleich entstandener CO2-‐Emissionen durch Kompensationszahlungen 04/2017
Beschaffung
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Erhöhung des Anteils an Recyclingpapier bei Publikationen auf 100 Prozent 03/2017
Dokumentieren, welches Papier verwendet wird 03/2017
Erhöhung des Anteils an nachhaltigem / ökologischem Material 02/2017
Einbezug ökofairer Kriterien in die Ausschreibungen bei Beschaffungsvorgängen 03/2017
Beachtung ökologischer Kriterien bei der Beschaffung des Dienstwagens 01/2017
Erhöhung des Anteils an ökologischen Reinigungsmitteln, die für die Geschäftsstelle beschafft werden, auf 100 Prozent 01/2017
Erhöhung des Anteils an ökologischen Reinigungsmitteln, die von 01/2017
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der Reinigungsfirma in der Geschäftsstelle genutzt werden
Aufklärung der Mitarbeitenden über die Anwendung von ökologisch abbaubaren Reinigungsmitteln 01/2017
Verpflegung
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Speisen und Getränke in der Sitzungsverpflegung in Berlin zu 90 Prozent aus ökologischem Anbau 03/2017
Weniger Lebensmittel und Getränke nach Sitzungen entsorgen 03/2017
Akzeptanz für das Halten des Fleischkonsums von 3 Prozent Fleisch in der Geschäftsstelle fördern 01/2018
Materialien
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Papierverbrauch am Arbeitsplatz reduzieren 01/2018
Reduktion der Anzahl an Publikationen 01/2018
Anteil der Anmeldungen über Papier-‐Formular reduzieren 02/2017
Kommunikation
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Erfahrungen zum Thema Umwelt für jeden Arbeitsbereich dokumentieren 01/2018
Wissensweitergabe und Austausch von Umweltthemen mit Partnern (r2017, Katholikentag) 02/2018
Informationen über Umwelt für alle Mitarbeitenden ausbauen 04/2018
Den Anteil an Berichten über das Thema Umwelt in der Öffentlichkeitsarbeit erhöhen 04/2018
Umweltarbeit des Kirchentages auf Veranstaltungen in der Region und bei Kongressen sowie Verbänden vorstellen 04/2018
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Abfall
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Reduktion des Umzugsvolumens durch Reduktion des Materials im Lager 03/2017
Reduzierung des Materialverbrauchs bei Verpackungen 04/2017
Anteil an ökologischem Verpackungsmaterial erhöhen 04/2017
12 Umweltprogramm des Zentralen Büros in Fulda mit Vorbereitungsarbeit Im Zentralen Büro in Fulda als „Ständigem Büro“ sind die Prozesse eingespielt, so dass für
große Veränderungen weniger Ansatzpunkte sichtbar sind. Auch hier entwickeln sich das Umweltmanagement und das Umweltengagement weiter. Zur Zeit wird etwa diskutiert, wie die Erfahrungen und Wirkungen aus der eigenen Arbeit – etwa die Organisation von öko-‐fairer und regionaler Tagungsverpflegung auf externe Partner – wie Tagungshäuser – übertragen werden können. Folgende Ziele beinhaltet das aktuelle Umweltprogramm für das Zentrale Büro:
Energie
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Verminderung des Stromverbrauchs um 1 Prozent; Basis hierfür ist der Verbrauch im Jahr 2015 03/2018
Überprüfung der Heizungsanlage bezüglich Effizienz durch Erstellung eines Heizungskonzeptes und Prüfung auf mögliche Realisierung und entstehende Kosten
03/2018
Kommunikation
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Zertifizierung des Magazins „Der Kirchentag“ mit dem „Blauen Engel“ 04/2017
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Schulungen
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Reduktion des Umzugsvolumens durch Reduktion des Durchführung von Schulungen des Umweltteams und des Sicherheitsbeauftragten
04/2017
Verpflegung und Beschaffung
Zielsetzung/ Einzelziel Zielerreichung Quartal/Jahr
Überprüfung der Verwendung biologischer Backwaren in der Sitzungsverpflegung 04/2017
Überprüfung eines Austauschs der Papierhandtuchspender gegen elektrische Händetrockner 01/2018
Erhöhung des Anteils an ökologischen Reinigungsmitteln durch Umstieg auf entsprechende zertifizierte Reinigungsmitteln 04/2017
13 Etablierte Umweltstandards des Kirchentages Der Kirchentag ist engagiert, sich mit jedem Umweltprogramm neue Ziele zu setzen und sich stets weiter zu entwickeln. Jedoch dürfen die hohen Standards, die seit vielen Jahren zum Selbstverständnis geworden sind, nicht außer Acht gelassen werden. Den neuen Zielen und Maßnahmen hinzufügen möchten wir daher eine Liste von Maßnahmen, die bereits seit vielen Kirchentagen zum Alltag gehören und so auch bei diesem fortgeführt werden:
• Auf jeder Etage sind zentrale Abfalltrennungsmöglichkeiten (Grüner Punkt, Biomüll, Alt-‐papier, Restmüll) eingerichtet und jedes Büro verfügt über Restmüll-‐ und Altpapierbehäl-‐ter.
• Sammelstellen für die verschiedenen Sonder-‐Abfallarten (CDs, Batterien, Energiespar-‐lampen, Tonerkartuschen, Korkensammelstelle) werden in der Geschäftsstelle eingerich-‐tet.
• Aus „Papiermüll“ werden Schmierpapierblöcke hergestellt -‐ sie liegen im Büromaterialla-‐ger bereit und werden bei der Umweltschulung verteilt.
• Büromaterialien vergangener Kirchentage werden weiter verwendet (z.B. Ordner, etc.). • Für die Geschäftsstelle und das Zentrale Büro wird Ökostrom bezogen. • CO2-‐ausgleichende Suchmaschinen werden als Standard-‐Suchmaschine beworben und
installiert. • Beim Austausch von alten Großgeräten (z.B. Kühlschränke) werden energieeffiziente Er-‐
satzgeräte beschafft.
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• Energiesparfunktionen werden an allen Computern, Monitoren und Druckern voreinge-‐stellt.
• Bei allen Druckern und Rechnern ist doppelseitig und schwarzweiß als Standard vorgese-‐hen.
• In allen auflagenstarken Publikationen wird auf die Recycling-‐Papierqualität hingewie-‐sen. Auf Briefbögen, Protokollen, Vermerken und Konzeptpapieren wird das EMAS-‐Zertifikat mitgeführt.
• In den Büros weisen Tafeln (EMAS, Umweltpreise, Stromzähler für Solaranlage) und Tischaufsteller mit Infos zum Verpflegungskonzept auf das Umweltmanagement hin.
• Bei Ausschreibungen werden immer auch regionale Dienstleister und bevorzugt ökolo-‐gisch engagiert arbeitende Firmen einbezogen.
• In allen Schulungsrunden wird das Thema Umwelt inkl. umweltfreundlichen Verhaltens behandelt. Mit Aushängen im Haus, Einbindung bei Festen und Betriebsausflügen wird auf das Thema aufmerksam gemacht. Die Artikel im internen Wissensmanagement-‐Wiki werden ergänzt.
• Über umweltfreundliches Verhalten am Arbeitsplatz (Bildschirm, PC, Licht ausmachen) + Mülltrennung wird informiert.
• Die Maßnahmen des Umweltmanagements und die Ergebnisse der Arbeitsplatz-‐Begehungen werden in der Mitarbeitendenbesprechung und der Abteilungsleitenden-‐Sitzung kommuniziert und in den Abteilungssitzungen weitergetragen.
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14 Termin der nächsten Umwelterklärung Diese Umwelterklärung wurde vom Deutschen Evangelischen Kirchentag an den Standorten Magdeburger Straße 59 in 36037 Fulda und Potsdamer Straße 180/182 in 10783 Berlin verabschiedet und vom zugelassenen Umweltgutachter, Herrn Prof. Dr. Jan Uwe Lieback, für gültig erklärt.
Wir führen jährlich umfassend interne Umweltaudits durch und stellen dabei sicher, dass in einem Zweijahreszyklus jeder Bereich mindestens einmal auditiert wird. Gemeinsam mit dem Verzeichnis der relevanten Umweltauswirkungen und den Daten und Fakten des letzten Jahres bilden die Auditberichte die Grundlage einer Managementbewertung und der Fortschreibung unseres Umweltprogramms. Daraus werden wir nach dem Kirchentag die Umwelterklärung mit den erzielten Ergebnissen fortschreiben. Eine erneute konsolidierte Umwelterklärung werden wir in zwei Jahren vorlegen, durch einen unabhängigen Umweltgutachter für gültig erklären lassen und veröffentlichen.
Berlin/Fulda, 28. März 2017
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15 Gültigkeitserklärung Der unterzeichnende EMAS Umweltgutachter Prof. Dr.-‐Ing. Jan Uwe Lieback mit der Registrierungsnummer DE-‐V-‐0026, akkreditiert und zugelassen für den Bereich NACE 94, bestätigt, begutachtet zu haben, dass der Standort 10783 Berlin, Potsdamer Straße 180/182 und 36037 Fulda, Magdeburger Straße 58 alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr.1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umwelt-‐betriebsprüfung (EMAS) erfüllt.
Mit Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass:
• die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
• das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nicht-‐einhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen und
• die Daten und Angaben der Umwelterklärung ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheits-‐getreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-‐Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-‐Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
Die nächste konsolidierte Umwelterklärung wird der Registrierungsstelle spätestens bis zum März 2019 vorgelegt; Anfang 2018 veröffentlicht der Deutsche Evangelische Kirchentag eine geprüfte aktualisierte Umwelterklärung.
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