Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian Medizinische Universität Wien

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Katheterpflege 2 – Infektionsprophylaxe und Therapie. Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian Medizinische Universität Wien Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus. „Damit können Sie im Zirkus auftreten … “. - PowerPoint PPT Presentation

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Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian

Medizinische Universität Wien

Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle

AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus

Katheterpflege 2 –Infektionsprophylaxe und Therapie

„Damit können Sie im Zirkus auftreten …“

• Werner Forßmann (1904-1979)• 1929: Forßmann führt eine Kautschukkanüle

in seine Antekubitalvene und schiebt sie 65 cm bis in seinen rechten Herzvorhof vor.

• 1956: gemeinsam mit Cournand und Dickson erhielt er den Nobel Preis

• Heute ist die moderne Medizin ohne Katheter undenkbar.

Katheter notwendig, aber …

Infektionen sind die zweithäufigste Todesursache bei Dialysepatienten.

Inzidenz CR-BSI (Dialysis): 1-2 Pat/Jahr1

Mortalität: 33/ 1.000 PT/Jahr

1 Allon, AJKD, 2004

Katheter-Besiedelung /-Infektion

Extraluminal: 65% (Haut, Hände)

Intraluminal: 30% (Hände, Konnexion, Arzneimittel)

Andere: 5% (z.B. hämatogen)

PräventionIntraluminale Kontamination

Methode 1:Hygiene, Hygiene, Hygiene

Methode 2:Hautantiseptik-Maßnahmen, Antimikrobieller Lock

AntibiotikaGentamicinRifampicinVancomycin

AntiseptikaTaurolidin

Lock-Lösungen

• Verhindern nicht die Kontamination

• Indikation: Verhinderung der Kolonisation und damit Biofilm-Bildung

Shanks, NDT 2006

Zitrat, nicht aber Heparin verhindert Biofilm-Bildung

Lock-Lösungen - Dialysekatheter

Lock-Lösung: Antimikrobieller Zusatz

Allon et al., Clin Inf Dis 2003N=50, getunnelt, nicht randomisiert Dogra et al., JASN 2002

N=50, getunnelt, randomisiert

• Empfohlen bei geplanter Liegedauer > 14 d

• Zitrat > Heparin

• Zitrat mindestens 4%, 30% Zitrat besser• Taurolidin vs. Gentamicin ? Kein Unterschied ?

• Zur Infektionsprävention:– Antiseptika > lokale Antibiotika

Lock-Lösung: Antimikrobieller Zusatz

Manifeste Katheter-Infektion

• Antibiotika• Entfernung des Katheters

– (ohne Katheterwechsel: 30% Infektfrei nach 12 Wochen; Marr et al. – 1997)

• Bei Verdacht auf Katheterinfektion gleichzeitige Entnahme von je 1 Paar Blutkultur aus Katheter und peripher vor Antibiotikagabe.

• Antibiotikatherapie soll Gr+ und Gr- abdecken• Ideal: Kennen des klinikspezifischen Spektrums• Vancomycin zurückhaltend, z.B. Mezlocillin, Cefotiam, Ceftriaxon,

Ceftazidim, Piperazillin. Fluconazol 1x 800 mg LD, dann 400 mg• De-Eskalierung nach Antibiogramm• Behandlungsdauer bei Bakteriämie: min. 4 Wochen

Muss Katheter Entfernt werden?

• Bei eindeutiger Infektion: Immer (Biofilm)• Bei Sepsis / SIRS: immer• Falls gute Alternativzugänge bestehen• Bei Exit-Infektion bis KAST 3 ohne

systemische Entzündung: nein• Bei getunneltem Katheter mit Tunnelinfektion:

Ja• Bei vorgeschädigten Herzklappen,

Endokarditisgefahr: Ja (?)

“Anstelle zu versuchen, Bakterien in einer Wundezu töten, um wie vieles einfacher wäre es,sie erst gar nicht in die Wunde gelangen zu lassen?”                

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