Vernetzte Mobilität · 2017. 2. 5. · des Konzepts wurde der Papierprototyp im nächsten Schritt...

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Vernetzte Mobilität

Das dreifach vernetzte Automobil in der T-City Friedrichshafen (BodenseEmobil)

Abschlussbericht zum Teilvorhaben „AP 610 – Lead User Integration“ des Quality and Usabilty Lab

Gefördertdurch

Förderkennzeichen: 03EM0805C,PT-J,AHRENDT

LaufzeitdesVorhabens: 01.11.12–30.04.15

TiloWestermann

QualityandUsabilityLab,TelekomInnovationLaboratories,TUBerlin

Ernst-Reuter-Platz7

10587Berlin

I

Inhaltsverzeichnis

Kurzdarstellung..............................................................................................................................1

Aufgabenstellung.......................................................................................................................1

Voraussetzungen,unterdenendasVorhabendurchgeführtwurde............................................2

PlanungundAblaufdesVorhabens............................................................................................3

WissenschaftlicherundtechnischerStand.................................................................................3

ZusammenarbeitmitanderenStellen........................................................................................4

EingehendeDarstellung.................................................................................................................6

ErzielteErgebnisse.....................................................................................................................6

610.1IdentifikationrelevanterAnsätzeausgehendvomgegenwärtigenForschungsstandzurFörderungnachhaltigenNutzerverhaltens,zuNutzerakzeptanzundzumNutzererleben...........6

610.2AbleitungvonKonzeptenfürFunktionalitätenundAnzeigengestaltungfürpersuasiveTechnologienausdemgegenwärtigenForschungsstand.............................................................6

610.3AnpassungderKonzepteandenElektromobilitätskontext................................................8

610.4ÜberwindungvonbestehendenProblemen,dieeineeingeschränkteNutzungderFahrzeugesowiederenInfrastrukturbewirken............................................................................8

610.5EvaluationderKonzepteundHypotheseninLaborexperimenten.....................................8

610.6ErstellungallgemeingültigerGestaltungsmaßnahmenfürdieIKT-Anwendungen...........10

610.7KonzeptionelleUnterstützungbeiderUmsetzungundImplementierungderGestaltungsmaßnahmenfürdieIKT-Anwendungen...................................................................11

610.8Konzeption,AufbauundDurchführungvonUsability-TestsallerzuentwickelndenIKT-SystemimSinneeinesiterativenEntwicklungsprozesses..........................................................11

610.9EvaluationderKonzepteinFelduntersuchungen.............................................................12

VoraussichtlicherNutzenundVerwertbarkeitderErgebnisse ...............................................13

VeröffentlichungenderErgebnisse..........................................................................................13

Konferenzbeiträge......................................................................................................................13

AkademischeArbeiten................................................................................................................13

StudiumundLehre......................................................................................................................13

Literaturverzeichnis....................................................................................................................14

Kurzdarstel lung

Aufgabenstel lung ZieldesGesamtprojektswardieIntegrationvonelektrischangetriebenenFahrzeugenindenöffentlichenNahverkehrinderländlichenBodenseeregioninundumFriedrichshafen.DieelektrischbetriebenenFahrzeugewurdendabeiindreifacherHinsichtvernetzt:

• verkehrlich,imSinneeinerintermodalenVerknüpfungvonVerkehrsmitteln,• energetisch,umdieAnforderungenderIntegrationvolatilererneuerbarerEnergiequellen

abzubildenund• kommunikativ,durchdieVerknüpfungallerSystemteilnehmerund-komponentendurch

moderneIKT-Lösungen.

DasTeilprojektdesQuality&UsabilityLabsderTechnischenUniversitätBerlinbeschäftigtesichimRahmenderfrühzeitigenNutzereinbindunginsbesonderemitderEntwicklungvonIKT-KonzeptenundallgemeingültigenIKT-Gestaltungsmaßnahmen.

DiefrühzeitigeEinbindungvonNutzernundBürgernindenGestaltungs-,Innovations-undPlanungsprozesshatsichinF+E-Projektenalssehrnützlichherausgestellt.DieAnsätzederIntegrationbeziehensichdabeiaufdiedreiBereiche„Usability“,„OpenInnovation“und„PartizipativeVerfahren“.HierdurchkönnenetwatechnischeFehlentwicklungenvermieden(Usability)unddaskreativePotenzialvonNutzernimInnovationsprozessproduktivausgeschöpftwerden(OpenInnovation).SchließlichträgtdieBeteiligungvonBürgernundNutzernanPlanungs-undGestaltungsprozessenpositivzurAkzeptanzvon(Neu-)Entwicklungenbei.

ImRahmendesGesamtprojektswurdendaherdiewissenschaftlichenMethodenundAnsätzedieserdreiBereichezurAnwendunggebracht,dieNutzungvonSynergiengefördertunddamitderinterdisziplinäreAnsatzder„(Lead)UserIntegration“verfolgt.

HauptzieldesBereichs„Usability“indiesemKontextwardieEntwicklungvonallgemeingültigenGestaltungsmaßnahmenzurFörderungnachhaltigenNutzerverhaltens,-erlebensundnachhaltigerNutzerakzeptanzinBezugaufElektromobilitätund–damiteinhergehend–diewissenschaftlichfundierteKonzeptionundSpezifikationvonAnzeige-undBedienkonzeptenfürdieIKT-Anwendungen.NebenderkonkretenÜbertragungaufdenAnwendungskontextsolltesomitebenfallseinForschungsbeitragzumThemapersuasiveTechnologiengeleistetwerden.

EinweitererSchwerpunktdiesesArbeitspaketswardieiterativeBegleitungdesEntwicklungsprozessesmitNutzerstudienundExpertenevaluationen,umsofrühzeitigBenutzungsproblemederPrototypenzuidentifizierenundzueliminieren.DieimRahmenderUsability-Studienbzw.fürdieUmsetzungvonUsability-EngineeringeinzusetzendenMethodenumfasstenExpertenevaluation,ExploratoryWalkthrough,CognitiveWalkthrough,PaperPrototyping/Clickdummies,Nutzertests,Labortests,FeldtestsundTagebuch-Studien.

DerBereich„OpenInnovation“stellteebenfallsdenNutzerimMittelpunktderUntersuchungen,daer–alsKonsument–letztlichderentscheidendeFaktorfürdenErfolgeinernachhaltigenMobilitätsstrategieist.ObalsKunde,derdieneueFormderMobilitätnutztoderanbietenmöchte

oderalsUnternehmer,derseinenMitarbeiterndieneueFormeinernachhaltigenMobilitätnäherbringenkann:AlledieseLeadUsermüssensichandieneuenProzesseundNutzungsformengewöhnen,dieneuenAbläufeakzeptierenunddiesesinnbringendinihrenbestehendenAlltagsablaufintegrierenkönnen.Nurwenndiesgelingt,kannsicheinambitioniertesMobilitätskonzept,wieesindiesemVorhabenentwickeltundumgesetztwurde,nachhaltiginderBreiteetablieren.DeshalbsolltenbereitsimVorfelddurcheinen„OpenInnovation“-AnsatzinteressierteNutzer(alsAnbieter,KundenoderUnternehmer)frühzeitigmitindieEntwicklungdesMobilitätskonzeptseingebundenwerden.SokonntenTestnutzerbereitswährendderPilotierungunddesRoll-OutsgezieltdiegeplantenNeuerungenerfahrenunderleben,dieseevaluierenunddenEntwicklernVerbesserungspotenzialeaufzeigen.

DerBereich„PartizipativeVerfahren“zielteschließlichaufdiefrühzeitigeBeteiligungvonBürgernindienotwendigenPlanungs-undGestaltungsprozessedesProjektes.Dazugehörteu.a.diePlanungvonInfrastrukturmaßnahmenoderdieKonzeptentwicklung„nachhaltigeMobilität“.VordemHintergrundderinjüngsterZeitvermehrtzubeobachtendenProtestevonBürgergruppeninsbesonderegegenInfrastrukturmaßnahmen,dienichtnurGroßprojektebetreffen,wiedenUmbaudesStuttgarterHauptbahnhofsoderdenAusbaudesFlughafensBerlinBrandenburg,sondernauchvielekleineProjekteimBereichderregenerativenEnergien,sollmitpartizipativenVerfahreneinInteressensausgleichinKernbereichendesProjektserzieltwerden.

DurchdiesenbreitenAnsatzkonntensowohltechnischealsauchsozialeAspektedesAnsatzeseinerdreifachvernetztenElektromobilitäterfasstundanalysiertwerden.DadurchwurdenblindeFleckenvermiedenundErkenntnisseüberdieAkzeptanzbedingungen,NutzungsformenundPotenzialederElektromobilitätimländlichenRaumundderGestaltungderpolitischenRahmenbedingungengewonnen.SchließlichkonntendiesogewonnenenErkenntnisseinwissenschaftlicheDiskurseeingespieltwerden.

Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde DasProjekt-KonsortiumsetztsichausfolgendenPartnernzusammen:Bodenseekreis,DBFuhrparkServiceGmbH,DualeHochschuleBaden-WürttembergRavensburg,HaConIngenieursgesellschaftmbH,InnovationszentrumfürMobilitätundgesellschaftlichenWandel(InnoZ),StadtFriedrichshafen,TechnischeWerkeFriedrichshafen,T-SystemsInternationalGmbHundTechnischeUniversitätBerlin(Quality&UsabilityLab).DieGesamtstrukturdesProjektsgliedertsichinsechsübergeordneteArbeitsbereiche(AP100-AP600),diesichvierübergeordnetenThemenbereichenzuordnenlassen:OrganisationundKoordinationdesVorhabens(AP100);EntwicklungdesKonzepts„dreifachvernetztesElektroauto“undIntegrationindieSysteme„Verkehr“,„Energie“und„IKT“(AP200-AP400),operativerBetriebimFeldversuch(AP500)unddiewissenschaftlicheBegleitungdesFeldversuchsbzw.beiderUmsetzungderIT-Konzepteinkl.derGeschäftsmodellentwicklungundeinerrechtswissenschaftlichenBegleitung(AP600).

DasQuality&Usability Labder Telekom Innovation Laboratories, TUBerlin übernahmhierbei dieLeitung des Arbeitspakets 610 („Lead User Integration“) aus dem Themenbereich derwissenschaftlichen Begleitforschung. Das Quality & Usability Lab verfügt über die notwendigenwissenschaftlichen Kenntnisse und Arbeitstechniken zur Beantwortung der in diesem Projekt zu

bearbeitenden Forschungsfragen. Zudem liegt der thematische Schwerpunkt des Lehrstuhls imBereich Usability-Testing und -Engineering. Durch die Übernahme des Research Tracks im Projekt„Connected Life and Drive“ wurden bereits umfangreiche Erfahrungen im Feld Automotive HMIsowiehinsichtlichderAnwendunggängigerEvaluationsmethodenimFahrzeugkontextgesammelt.

IndemProjekt„ConnectedLifeandDrive“ (CLD)derTelekomInnovationLaboratorieserfolgtedieIntegration von Informations- und Kommunikationsdiensten (u.a. eMail, SMS, Nachrichten sowieortsbasierte Dienste) für das Fahrzeug. Diese Dienste wurden auf unterschiedlichen Gerätetypenund-klassen(Smartphones,TabletPCs,integrierteSysteme)implementiert.NebendertechnischenLösung und softwarearchitektonischen Einbindung von Spracherkennung und SprachsynthesewarZiel des Projekts CLD die Entwicklung eines intuitiven und ablenkungsarmen Anzeige- undBedienkonzepts,dadieAnwendungenauchwährendderFahrtnutzbarseinsollten.

Planung und Ablauf des Vorhabens DieProjektarbeitenimTeilprojektderTechnischenUniversitätBerlingliedertensichinfolgendeTeilarbeitspakete:

610.1. IdentifikationrelevanterAnsätzeausgehendvomgegenwärtigenForschungsstandzurFörderungnachhaltigenNutzerverhaltens,zuNutzerakzeptanzundzumNutzererleben

610.2. AbleitungvonKonzeptenfürFunktionalitätenundAnzeigengestaltungfürpersuasiveTechnologienausdemgegenwärtigenForschungsstand

610.3. AnpassungderKonzepteandenElektromobilitätskontext610.4. ÜberwindungvonbestehendenProblemen,dieeineeingeschränkteNutzungder

FahrzeugesowiederenInfrastrukturbewirken610.5. EvaluationderKonzepteundHypotheseninLaborexperimenten610.6. ErstellungallgemeingültigerGestaltungsmaßnahmenfürdieIKT-Anwendungen610.7. KonzeptionelleUnterstützungbeiderUmsetzungundImplementierungder

GestaltungsmaßnahmenfürdieIKT-Anwendungen610.8. Konzeption,AufbauundDurchführungvonUsability-Testsallerzuentwickelnden

IKT-SystemimSinneeinesiterativenEntwicklungsprozesses610.9. EvaluationderKonzepteinFelduntersuchungen

Wissenschaftl icher und technischer Stand ImBereichderInformations-undKommunikationstechnologiengabesindenletztenJahrenvieleInnovationen,dieauchamMarktumgesetztwurden.SogehörenmobilabrufbareFahrpläneundRoutenplanerzumAlltagvielerPersonen.DieIntegrationvonGPS-FunktionalitätenträgthierbeizurVereinfachungderAuskunftssystemebeiundderAbgleichvonEcht-undSoll-DatenerlaubtdasBereitstellenvonInformationenbezüglichAbweichungendesregulärenFahrplansundmöglicherAlternativen.

ImmermehrmodalitätsübergreifendeAuskunftssysteme,dieverschiedeneVerkehrsmittelmiteinandervernetzen,sindinzwischenaufdemMarktunderlaubenteilweisebereitseinenVergleichzwischenverschiedenenMobilitätsoptionen.Elektroautosund–fahrräderkönnenhierdieLückezwischendemökonomischwieökologischproblematischenAutofahrenunddemwenigerflexiblenöffentlichenNahverkehrschließen.

BeiderBereitstellungverschiedenerModalitätengiltes,dieBedürfnissederNutzerzuberücksichtigenundAnzeige-undBedienkonzeptezuwählen,dieNutzerinihrerTätigkeitunterstützen.ErgänzendzudentechnischenEntwicklungenundderfrühzeitigenNutzereinbeziehungindenEntwicklungsprozessdertechnischenSystemebestehenunterschiedlichewissenschaftlicheAnsätze,diezurErmittlungderbereitzustellendenFunktionalitätenundzurErmittlungvonGestaltungshinweisenfürdieAnzeige-undBedienkonzeptederMensch-MaschineSchnittstelleherangezogenwerdenkönnen.DazuzähltderAnsatzzurVerbesserungdesNutzerlebens(Hassenzahl,2008),AnsätzezupersuasivenTechnologien(Fogg,2002)sowiezutransformalenProdukten(Heidecker,2010).

DurchdieTriangulationvontheoretischenGrundlagenzurGestaltungvonMensch-Maschine-Schnittstellen,ErmittlungvonNutzeranforderungenundNutzererfahrungensowiederenpraxisnaheErprobungkonntenichtnureineWeiterentwicklungdertheoretischenKonzeptegewährleistetwerden,zudemwurdedamiteinepraxistauglicheGestaltungdertechnischenSystemeerreicht,dieeinehoheNutzerakzeptanzerzeugenkann.

Zusammenarbeit mit anderen Stel len ImerstenProjektjahrwurdenbereitsexistierendemobileApplikationendesProjektpartnersHaConevaluiert.DieErgebnissedieserEvaluationwurdenHaConzurVerfügunggestellt.DarüberhinauswurdendarausGestaltungsrichtlinienfürdieProjekt-Appemmaabgeleitet,diemitdemProjektpartnerHaConbesprochenwurden.WährendderEntwicklungderemma-AppundderdazugehörigenWebseitewurdenbeideSystemeinmehrerenIterationenevaluiert.DieErgebnissewurdenjeweilsmitHaConbesprochenundsindindieFolgeentwicklung(AP320)eingeflossen.

DieProjektpartnerInnoZundDHBWwurdenbeiderAusarbeitungeinerBefragungvonStudierendenundMitarbeiternderZeppelinUniversitätundderDualenHochschuleBaden-WürttembergzumVerkehrsverhaltenundeinemOne-Way-CarsharingKonzeptaufdenCampiderHochschulen(imAP530)konzeptionellundbeiweiterenBefragungenindenAP530und620konzeptionellsowieinhaltlichunterstützt.

Eingehende Darstel lung

Erzielte Ergebnisse

610.1 Identif ikat ion relevanter Ansätze ausgehend vom gegenwärtigen Forschungsstand zur Förderung nachhalt igen Nutzerverhaltens, zu Nutzerakzeptanz und zum Nutzererleben EntsprechendderVorhabenbeschreibungwurdenrelevanteTheorienundAnsätzezurFörderungnachhaltigenNutzerverhaltensundzumNutzererlebenrecherchiert.HierbeiwurdedieBedürfnis-orientierteTheoriedesNutzerlebens(UserExperience)vonHassenzahl(Hassenzahl,Diefenbach,&Göritz,2010)alsvielversprechendertheoretischerAusgangspunkteidentifiziert.DaraufaufbauendwurdenineinemfolgendenSchrittNutzerschnittstellenaktuellerMobilitätsapplikationenanalysiertundevaluiert.

AlsweiteretheoretischeGrundlagenfürFolgearbeitenimBereichpersuasiveAnzeigegestaltungdientendieErkenntnissezuFramingvonTverskyundKahneman(Tversky&Kahneman,1981)unddieNeueErwartungstheorie(ProspectTheory),ebenfallsvonKahnemannundTversky(Kahneman&Tversky,1979).

610.2 Ableitung von Konzepten für Funktional itäten und Anzeigengestaltung für

persuasive Technologien aus dem gegenwärtigen Forschungsstand AufbauendaufdenErgebnissenaus610.1wurdeeinKonzeptfüreineMobilitätsapplikationmitGamificationansatzentwickeltundzunächstineinemPapierprototypenumgesetzt.ZurEvaluierungdesKonzeptswurdederPapierprototypimnächstenSchrittmitExpertendiskutiertunddasgrundlegendeKonzeptfixiert.AnschließendwurdeeinNutzerworkshopzurweiterenKonkretisierungdesKonzeptsdurchgeführt.DabeiwurdedenTeilnehmernzunächsteineEinführungindasPrinzipderGamificationgegeben.Danachwurdensiegebeten,mitHilfezweierKreativitätstechnikenverschiedeneAspektederAppzukombinierenunddieInteraktionfürgegebeneNutzungsszenariendurchzuspielen.DieErgebnissehierauswarenGrundlagefüreinenimFolgendenbeschriebenenfunktionalenPrototypen.

WeiterhinwurdenaufBasisderFramingErkenntnisse(Tversky&Kahneman,1981)undderProspectTheory(Kahneman&Tversky,1979)InformationsmeldungenfüreineMobilitätsapplikationerstellt.DieseMeldungenenthieltenfürdiejeweiliggewählteModalität(z.B.deneigenenPKW)bestimmteFormulierungenundMotivatoren,diedieNutzerzunachhaltigemVerhaltenbewegensollten.Diesewurdenin610.5ineinerLaborstudiemitdemZieluntersucht,starkeMotivatorenfürnachhaltigesMobilitätsverhaltenzuidentifizierenundMeldungen,diesichalswirkungsvollerweisen,indenobenbeschriebenenPrototypenzuintegrieren.

ImRahmenvonzweiMasterarbeitenwurdeaufbauendaufdemPapierprototypenunddenInformationsmeldungeneinfunktionalerApp-Prototypentwickelt,welcherverkehrsanbieterübergreifendeVerbindungsauskünfteermöglicht.HierzuwurdezunächsteinKreativworkshopmitpotenziellenNutzerndurchgeführt,derderAnforderungsanalysezurErstellungdesLastenheftesdiente.DieAppbeinhaltetAuskünftefürprivateVerkehrsmittel(Fußwege,

Fahrrad,Auto),denöffentlichenNahverkehr(Bus&Bahn),sowie(e-)Carsharing-Angebote.HierwurdezusätzlicheinGamification-Ansatzimplementiert,deraufdenErkenntnissendervorangegangenenLaborstudienberuhte.ZusätzlichzuInformationsmeldungenwerdenfürdieWahlbestimmterVerkehrsmittelPunkteundAbzeichen(typischeGamification-ElementeinSmartphone-Spielen)vergeben.AufBasisderMobilitätsentscheidungenderNutzerwirdsoseineeigene(virtuelle)Stadtverändert(s.Abbildung1).HierzuwurdeneineLaborstudie(s.610.5)undeineFeldstudie(s.610.9)durchgeführt,diedenEinflussvonGamificationaufMobilitätsentscheidungenuntersuchten.

a)Routenansicht b)Stadtteilansicht

c)ErzielbareErfolge(Auszug) Abbildung1:Gamification-Konzept“virtuelleStadt”&Punkte/AbzeichendesPrototypen

DieavisiertenInformationsmeldungenentsprechendenheutzutageaufSmartphonesallgegenwärtigenPush-Mitteilungen.ForschungenindiesemBereichzeigen,dassesbeimgleichzeitigenVerarbeitenmultiplerInformationssträngeleichtzueinerInformationsüberflutungkommenkann(Ragu-Nathan,Tarafdar,Ragu-Nathan,&Tu,2008),wobeieineBeziehungzwischenintensiverNutzungmobilerGeräteundtechnologiebedingtemStressnachgewiesenwurde(Lee,Chang,Lin,&Cheng,2014).BetrachtetmandiezweiamMarktvorherrschendenPlattformenfür

mobileBetriebssysteme,AndroidundiOS,somussderNutzerdemEmpfangsolcherNachrichtenexplizitzustimmen.DieStandard-Anfragenhierzusindallerdingswenigaussagekräftig,sodasseinKonzeptfürErlaubnisanfragenfürPush-Mitteilungenentwickeltwurde,dasdemNutzerzumeinendieVorteiledesEmpfangsvonPush-MitteilungenoffenlegtundzumanderendemNutzerKontrolleüberdieArtderBenachrichtigunggibt.UntersuchungenhierzuwerdenineinerLaborstudie(s.610.5)undeinerFeldstudie(610.9)vorgestelltunddarausGestaltungsmaßnahmenabgeleitet(s..610.6&610.7).

610.3 Anpassung der Konzepte an den Elektromobil itätskontext SowohlderPrototyp,alsauchdieInformationsmeldungenorientierensichamKontextderElektromobilitätundwurdengrundlegendaufBasisderzuvorgewonnenenErkenntnisseentwickelt.DiesspiegeltsichfürdenPrototypinderIntegrationvonE-Carsharing-Anbieternwieder.DieuntersuchtenInformationsmeldungenbeinhaltenebenfallsAuskünftezuVorteilenderElektromobilität.

610.4 Überwindung von bestehenden Problemen, die e ine eingeschränkte Nutzung der Fahrzeuge sowie deren Infrastruktur bewirken EingroßesHemmnisinderNutzungvonElektrofahrzeugenstelltdiebisherwenigausgebauteLadeinfrastrukturdar,diedarüberhinausfürvieleNutzernochunbekanntist.UmdiesenProblemenentgegenzuwirken,isteinemöglichstnutzerfreundlicheGestaltungdesLadeprozessesnotwendig.GemeinsammitderDHBWwurdedaherdieNutzerschnittstellederLadesäulenhinsichtlichihrerGebrauchstauglichkeitevaluiert.AufBasisdieserEvaluationwurdenmöglicheVerbesserungsansätze(sowohlgrafische,alsauchdenLadeprozessbetreffende)erarbeitetundvonderDHBWandenHerstellerderLadesäulenkommuniziert.

610.5 Evaluation der Konzepte und Hypothesen in Laborexperimenten

Informationsmeldungen ImAnschlussan610.2wurdenzweiLaborstudiendurchgeführt,inderverschiedeneInformationsmeldungenhinsichtlichihresEinflussesaufMobilitätsentscheidungenuntersuchtwurden.DabeiwurdendieStudienteilnehmergebeten,sichfürvorgegebeneStreckenanhandeinerKartenübersichtzuentscheiden,mitwelchemVerkehrsmittelsiediejeweiligenStreckenzurücklegenwürden(s.Abbildung2).MitdemStudiendesignalsVergleichsstudiewaresmöglich,UnterschiedezwischenderGroßstadtBerlinunddemländlichgeprägtenBodenseekreiszuuntersuchen,besondersinHinblickaufdasMobilitätsverhaltenderAnwohner.

a)EntscheidungfüreineModalität b)Informationsmeldungzurgewählten

Modalität

Abbdilung2:SettingderLaborstudiezuInformationsmeldungen

Laborstudie Berlin DieTeilnehmerderStudiewarenregelmäßigeAutofahrer,nutzenaberauchhäufigdenöffentlichenPersonennahverkehr(ÖPNV),seltenallerdingslokaleCarsharing-Angebote.FürdiepräsentiertenInformationsmeldungenzeigtesich,dassdaseingesetzteFraming(vgl.Tversky&Kahneman,1981;Kahneman&Tversky,1979),konträrzurEntscheidungstheorie,indiesemKontextkeinensignifikantenEffekthat.EskonnteallerdingseinsignifikanterEinflussdeseingesetztenMotivatorsgezeigtwerden,wobeiZeitundGesundheitsichalsstärksteMotivatorenzurEntscheidungfüreinanderesVerkehrsmittel,wegvomeigenenPKW,hervortaten.DeramhäufigstengenannteGrundfürdiegetroffenenEntscheidungenderStudienteilnehmerwarKomfort(z.B.diedeseigenenAutos),welchersichalsentscheidendesKriteriumfürdieWahldesVerkehrsmittelsherausstelle,selbstineinerStadtmiteinemsehrgutausgebautenöffentlichenNahverkehrssystem.GeradeTeilnehmer,diehäufigmitdemeigenenPKWunterwegssind,ließensichseltener(44%)durchInformationsmeldungeninihrerWahldesVerkehrsmittelsbeeinflussen.Fallsdoch,soerfolgtderUmstiegmeistaufdenÖPNV.DieErgebnissedieserStudiewurdenin(Seebode,Greiner,Westermann,Wechsung,&Möller,2014)veröffentlicht.

Laborstudie Friedrichshafen zu Informationsmeldungen EswurdeeineVergleichsstudieinFriedrichshafendurchgeführt,dieeventuellestrukturelleUnterschiede(GroßstadtBerlin/ländlicheRegionBodenseekreis)aufdeckensollte.DieTeilnehmerdieserStudiewarenaktiveAuto-undRadfahrer,wobeideutlichmehrtäglichdasAutobenutztenalsinBerlin.ÖPNVundCarsharing-AngebotespielteneineuntergeordneteRolleimtäglichenMobilitätsverhalten.DeckungsgleichmitderLaborstudieinBerlinkonntekeinsignifikanterEffektdesFramingsgezeigtwerden,sehrwohlaberderdesMotivators.UnterschiedeliegeninderRangfolgederMotivatorenundGründefüreinenUmstiegaufeinanderesVerkehrsmittelvor.TeilnehmerinFriedrichshafengabenprimärZeitundKomfortalsGründean,umbeimeigenenPKWzubleiben.ZeitundNachhaltigkeitwarendiewichtigstenMotivatoren,dieeinenUmstiegbegünstigten.Insgesamtwurdenso41%derEntscheidungenzugunsteneinesalternativenVerkehrsmittelsgefällt,wobeiderUmstiegmeistaufdasFahrrad,seltenaberaufdenÖPNVodereinCarsharing-Angeboterfolgte.

Studienübergreifendlässtsichaussagen,dassInformationsmeldungensowohlinderMetropolregion,alsauchimländlichenRaumdieWahldesVerkehrsmittelsbeeinflussenkönnen.FraminghathierbeiallerdingskeinensignifikantenEffekt.EingesetzteMotivatoren(z.B.:nachhaltiges,gesundheitsförderndesVerhalten)wirkenunterschiedlichfürdieVerkehrsmodalitäten,aberunterscheidensichauchregional.AlsstärksteMotivatoren,diedieNutzungeinese-Carsharing-Angebotsbegünstigen,wirkenNachhaltigkeitundNeuartigkeit.

Gamif icat ion Prototyp DerfunktionalePrototypinFormeinerApplikationfürdasSmartphone-BetriebssystemAndroidwurdeimRahmeneinerLaborstudiemit20TeilnehmernhinsichtlichderIntegrationvonGamification-Elementenevaluiert.DieTeilnehmerkonntensichhiermittelsfreierExplorationeinenÜberblicküberdiefürsieneueApplikationverschaffenunddurchliefenanschließendaufgabenbasierteSzenarien.DasKonzeptderIntegrationverschiedenerMobilitätsanbieterwurde

hiersehrpositivaufgenommenundderGamification-AnsatzzurSteigerungdesBewusstseinsfürnachhaltigeMobilitätalsvielversprechendbewertet.FüreinenPrototypüblich,wurdenvondenTeilnehmernweitereVerbesserungsvorschlägeunterbreitet.DieüberwiegendeMehrheitderTeilnehmerbrachtezumAusdruck,dasssieeineentsprechendeApplikationgerneinihremAlltagnutzenwürden.BasierendaufdiesenErgebnissenwurdeeinFeldtest(s.610.9)durchgeführt,umdieApplikationimrealenEinsatzzutesten.

Push-Mittei lungen IneinerLaborstudiemit50Teilnehmernwurdeuntersucht,wieNutzermitBenachrichtigungseinstellungenaufihrenSmartphonesumgehen.DieseStudiebeinhaltetezumeinenFragebogen,einpersönlichesInterviewundeineVideo-AufzeichnungvonMitteilungseinstellungensämtlicherinstallierterApps.Zusätzlichwurdeuntersucht,wiemandenNutzernVorteiledesEmpfangsvonPush-Mitteilungenvermittelnkann,dadiessowohlfürdenPrototyp,alsauchfürdieProjekt-AppemmavonInteresseist.

ZudenErgebnissendieserStudie(Detailss.Veröffentlichung:Westermann,Wechsung,&Möller,2015)zählt,dassBenachrichtigungenaufSmartphoneszuStressführenkönnenunddiesermitderAnzahlderbenachrichtigendenAppssteigt.DaheristesimSinnedesNutzers,dieArtderBenachrichtigungenanseineBedürfnisseanzupassen.DieStudiezeigteallerdingsauch,dassNutzernursehrseltenvondenvorhandenenBenachrichtigungseinstellungenGebrauchmachen.AlsweiteresErgebnishatsichgezeigt,dasseinErklärungstextinderBerechtigungsanfrage(vgl.Abbildung3a+b),derdieVorteilederMitteilungenderentsprechendenApplikationhervorhebt,zueinersignifikanthöherenAkzeptanzdurchdieNutzerführtalsBerechtigungsanfragen,dielediglichdenstandardmäßigvorgegebenenTextenthalten.AllerdingssehendieseangepasstenAnfragendenStandardanfragensehrähnlich,sodassdieHälfteallerStudienteilnehmerdiesenUnterschiednichtbemerkte.EinmöglicherGrundliegtdarin,dassNutzerdiesestandardmäßigwenigaussagekräftigenAnfragenausGewohnheitnichtgenauerinspizieren.

AufbauendaufdiesenErkenntnissenwurdeeinweiteresKonzeptfürErlaubnisanfragenfürPush-Benachrichtigungenerstellt(Westermann&Wechsung,2015).DiesesbeinhaltetnebendemindividualisiertenTextauchMitteilungseinstellungenfürdiejeweiligeApplikation(s.Abbildung3c+d).DiesschließtzumeineneineVerwechselungderindividualisiertenAnfragemitderStandard-AnfrageausundzumanderenwirddemNutzerhierunmitelbardieMöglichkeitgeboten,dieMitteilungseinstellungseinenBedürfnissengemäßanzupassen.DieEvaluationdiesesKonzeptsineinerFeldstudiewirdin610.9dargestellt.

610.6 Erstel lung al lgemeingült iger Gestaltungsmaßnahmen für die IKT-Anwendungen AusderStudiezuInformationsmeldungenwurdenGestaltungsempfehlungenfürdieProjekt-Appemmaabgeleitet,diedieIntegrationvonMitteilungenbzgl.derVorteile(inBezugaufNachhaltigkeitundNeuartigkeit)dese-Carsharingsvorsehen.

DasGamification-Konzepterwiessichzwaralsvielversprechend,einmessbarerEffektinBezugaufÄnderungderMobilitätsgewohnheitenkonntejedochnichtnachgewiesenwerden.

WieindenStudienunddazugehörigenVeröffentlichungenzuPush-Mitteilungengeschildert,wünschensichNutzermehrKontrolleüberMitteilungenaufihrenSmartphones.DasvorgestellteunderweiterteKonzeptzuBerechtigungsanfragenmiteinerErklärung,diedenMehrwertdes

EmpfangsvonPush-MitteilungenauszeichnetundMitteilungsoptionen,mitdenendieNutzerNachrichtengemäßihrenBedürfnissenkonfigurierenkönnen,hatsichalssehrerfolgreichherausgestellt.DasowohlderGamificationPrototyp,alsauchdieProjekt-AppemmamitMitteilungenarbeiten,lassensichdiehiergewonnenenErkenntnissedirektübertragen.

610.7 Konzeptionel le Unterstützung bei der Umsetzung und Implementierung der Gestaltungsmaßnahmen für die IKT-Anwendungen WiebereitsimAbschnittZusammenarbeitmitanderenStellenbeschrieben,wurdediebereitsexistierendeApplikationDBNavigatorevaluiertundGestaltungsrichtlinienfürdieProjekt-Appemmaabgeleitet,diemitdemProjektpartnerHaConbesprochenwurden,umindieGestaltungderemma-Appeinzufließen.WährendderEntwicklungderemma-AppundderdazugehörigenWebseitewurdenbeideSystemeinmehrerenIterationenevaluiert.DieErgebnissewurdenjeweilsmitHaConbesprochenundsindindieFolgeentwicklungeingeflossen.

DiekonkreteImplementierungderindividualisiertenBerechtigungsanfragenfürPush-MitteilungwurdealsBibliothekuntereinerOpenSourceSoftwareLizenzveröffentlicht1undkannsomitdirektinderProjekt-Appemmaverwendetwerden.

610.8 Konzeption, Aufbau und Durchführung von Usabi l i ty-Tests a l ler zu entwickelnden IKT-System im Sinne eines iterat iven Entwicklungsprozesses DieProjekt-WebseiteunddieProjekt-Appwurdenevaluiert.DabeiwurdenTeilnehmergebeten,dieemma-AppundWebseitevordemHintergrundihrerErfahrungenmitanderenMobilitätsanwendungen(z.B.moovel,DBNavigator)zubewerten.DieseProjektanwendungensindvongroßemInteressefüralleProjektpartner,insbesonderejedochfürdenProjektpartnerHaConalsEntwicklerdieserAnwendung.DieanderEvaluationteilnehmendenExpertenwurdeninstruiert,dieWebseiteundAppsowohlhinsichtlichihrerpragmatischen(funktionalen)Aspektealsauchhinsichtlichihrerhedonischen(nicht-funktionalen)Aspektezubewerten.

Evaluation des emma Routernplaners DiewebseitenbasierteVerbindungsauskunft(emmaRoutenplaner)wurdeineinerExpertenevaluationvondreiExpertenimBereichMensch-ComputerInterkationuntersucht.HierkamensowohleinefreieExploration,alsaucheinaufgabenbasiertesSzenariozumEinsatz.HierbeiwurdenProblemebeiderBenutzungderWebseiteidentifiziertundentsprechendeVerbesserungsvorschlägeabgeleitet.

Evaluation der emma App SowohldieAndroid-alsauchdieiOS-AppdesemmaRoutenplanerswurdenmittelsmehrererExpertenevaluationeninverschiedenenVersionengetestet.HierbeikamenaufgabenbasierteSzenarienzumEinsatz.ZusätzlichwurdenVorabversionenderAppinUsability-TestsmitrepräsentativenNutzerndurchgeführt.WiebereitsbeiderEvaluationderemmaWebseitewurdenauchhieridentifizierteUsability-ProblemesowiepositiveAspektegekennzeichnetundmitmöglichenVerbesserungsvorschlägenandasEntwicklungsteamweitergeleitet.Dieemma-App

1https://github.com/QULab/APNPermissionRequest

wurdeexplizithinsichtlichihrerfunktional-pragmatischenAspekteundderübersichtlichenundansprechendenNutzeroberflächegelobt.

610.9 Evaluation der Konzepte in Felduntersuchungen

Gamif icat ion Prototyp IneinerFeldstudiemitneunTeilnehmernwurdederGamificationPrototypfürzweiWochenimAlltaggetestet.ZielderStudiewaresherauszufinden,obundinwelchemMaßeGamificationeinenEinflussaufdasMobilitätsverhaltenderNutzerhat.HierzuerhieltenNutzerderAppeinentäglichenFragebogen,derihregewähltenVerkehrsmittelfürdenaktuellenTagunddieGründefürdieWahldieserbeleuchtete.ZusätzlichwurdedasNutzerverhalteninderApplikationselbstaufgezeichnet.DieErgebnissedieserStudiezeigen,dassNutzerdieIdeedesGamification-Ansatzeszwaralssehrpositivbewerten,dieserinderWahlihrerVerkehrsmittelimAlltagaberkeinenmessbarenEinflusshat.Dieskanndadurcherklärtwerden,dassNutzerinihrenalltäglichenMobilitätsentscheidungenbereitsdieaufihreBedürfnissezugeschnitteneModalitätwählen.VielversprechendistdieserAnsatzdennoch,z.B.fürnicht-alltäglicheRouten,beidenenderNutzernichtbereitseineetablierteRoutineverfolgt.

Push-Mittei lungen DasKonzeptderBerechtigungsanfragenmitintegriertenMitteilungsoptionenwurdeineinemFeldtestmit230Nutzerngetestet.HierzuwurdedieoffiziellemobileApplikationeinerwissenschaftlichenKonferenzinstrumentiert.JedederinAbbildung3dargestelltenVariantenwurdevoneinemViertelderTeilnehmer(~60)empfangen.ImVordergrunddieserStudiestanddieFrage,obindividualisierteBerechtigungsanfragen(Abb.3b-d)zueinerhöheren„Opt-In-Rate“führenundobNutzerGebrauchvondenMitteilungseinstellungenmachen,sofernsieihnendirektangebotenwerden(Abb.3c+d).

a)Standard b)Individualisierter

Erklärungstextc)Erklärungstext+

eingeklappteOptionsliste

d)Erklärungstext+ausgeklappteOptionsliste

Abbildung3:VariantenderBerechtigungsanfragezuPush-Mitteilungen

NebenderAkzeptanzderjeweiligenVariante(Auswahlvon„Nichterlauben“oder„OK“)wurdenVeränderungenderMitteilungsoptionenaufgezeichnet.WeiterhinwurdeineinemFragebogen,derinderApplikationangezeigtwurde,nachdemGrundfürdieEinwilligunggefragt.

BezüglichderAkzeptanzratekonntenzwischendenverschiedenenVariantenkeinsignifikanterUnterschiedfestgestelltwerden.VariantenübergreifendlagdieAkzeptanzbei89%.Diesund

KommentarevonNutzernausdemFragebogendeutendaraufhin,dassVertrauen(dadurch,dassesdieoffizielleKonferenzapplikationwarundsievonderTUBerlinherausgegebenwurde)hiereinegroßeRollespielte,wodurchdiesersog.Ceilingeffectauftritt,beidemUnterschiedezwischendenVariantennichtmehrreliabelgemessenwerdenkönnen.AnalogzudenErgebnissendervorangegangenenLaborstudiewurdefestgestellt,dassNutzer,dieVariante3aoderbpräsentiertbekamen,keinerleiVeränderungenderMitteilungseinstellungenvornahmen.NahezudieHälfteallerNutzerderVariantencunddverändertendieEinstellungenjedochgemäßihrenBedürfnissen.ErgebnissedieserStudiewurdenin(Westermann,Wechsung,&Möller,2016)veröffentlicht.

Voraussichtl icher Nutzen und Verwertbarkeit der Ergebnisse DieindiesemArbeitspaketerzieltenErgebnissekönnenaufandereApplikationenimKontextderElektromobilitätübertragenwerden,umdasMobilitätsverhaltenzuerforschenundVerkehrsteilnehmerzueinemnachhaltigerenMobilitätsverhaltenzumotivieren.DarüberhinauskönnendieErgebnisseaufweitereApplikationenmiteinemNachhaltigkeitsfokusübertragenwerden.

Veröffentl ichungen der Ergebnisse DieErgebnissedesArbeitspakets610wurdenwiefolgtveröffentlicht:

Konferenzbeiträge

• Seebode,J.,Greiner,S.,Westermann,T.,Wechsung,I.,&Möller,S.(2014).SustainableMobility:HowtoOvercomeMobilityBehaviorRoutines.Proceedingsofthe8thNordicConferenceonHuman-ComputerInteraction:Fun,Fast,Foundational(S.1003-1006).Helsinki,Finland:ACM.

• Westermann,T.,Wechsung,I.,&Möller,S.(2015).Assessingtherelationshipbetweentechnicalaffinity,stressandnotificationsonsmartphones.Proceedingsofthe17thInternationalConferenceonHuman-ComputerInteractionwithMobileDevicesandServicesAdjunct(S.652-659).Copenhagen,Denmark:ACM.

• Westermann,T.,&Wechsung,I.(2015).Empoweringuserstomakeinformedpermissionrequestchoices.Proceedingsofthe17thInternationalConferenceonHuman-ComputerInteractionwithMobileDevicesandServicesAdjunct(S.1123-1125).Copenhagen,Denmark:ACM.

• Westermann,T,Wechsung,I.,&Möller,S.(2016).ExplanationsandOptions–ReturningControloverNotificationSettingstoSmartphoneUsers.SubmittedtoCHI2016.

Akademische Arbeiten

• Kreyenbühl,J.(2015).Design,DevelopmentandEvaluationofaback-endforamobilityappusingagamificationapproach.MasterarbeitanderTUBerlin

• Stawski,M.(2015).Design,DevelopmentandEvaluationofaFrontendforaMobilityAppusingaGamificationApproach.MasterarbeitanderTUBerlin

Studium und Lehre

• EinflussderErkenntnisseausdemProjektindieLehre(ÜbungUsabilityEngineeringanderTUBerlin)

Literaturverzeichnis Fogg,B.J.(122002).PersuasiveTechnology:UsingComputerstoChangeWhatWeThinkandDo.Ubiquity.

Hassenzahl,M.(2008).UserExperience(UX):Towardsanexperientialperspectiveonproductquality.Proceedingsofthe20thInternationalConferenceoftheAssociationFrancophoneD'InteractionHomme-Machine(S.11-15).Metz,France:ACM.

Hassenzahl,M.,Diefenbach,S.,&Göritz,A.(2010).Needs,Affect,andInteractiveProducts-FacetsofUserExperience.InteractingwithComputers,22(5),353-362.

Heidecker,S.A.(2010).TransformationaleProdukte:ErlebenundwahrgenommeneVeränderungspotentiale.InJ.A.Ziegler(Hrsg.),Mensch&Computer2010:InteraktiveKulturen(S.195-204).München:OldenbourgVerlag.

Kahneman,D.,&Tversky,A.(1979).ProspectTheory:AnAnalysisofDecisionunderRisk.Econometrica,47(2),263-292.

Seebode,J.,Greiner,S.,Westermann,T.,Wechsung,I.,&Möller,S.(2014).SustainableMobility:HowtoOvercomeMobilityBehaviorRoutines.Proceedingsofthe8thNordicConferenceonHuman-ComputerInteraction:Fun,Fast,Foundational(S.1003-1006).Helsinki,Finland:ACM.

Tversky,A.,&Kahneman,D.(1981).Theframingofdecisionsandthepsychologyofchoice.Science,211(4481),453-458.

Westermann,T.,&Wechsung,I.(2015).Empoweringuserstomakeinformedpermissionrequestchoices.Proceedingsofthe17thInternationalConferenceonHuman-ComputerInteractionwithMobileDevicesandServicesAdjunct(S.1123-1125).Copenhagen,Denmark:ACM.

Westermann,T.,Wechsung,I.,&Möller,S.(2015).Assessingtherelationshipbetweentechnicalaffinity,stressandnotificationsonsmartphones.Proceedingsofthe17thInternationalConferenceonHuman-ComputerInteractionwithMobileDevicesandServicesAdjunct(S.652-659).Copenhagen,Denmark:ACM.

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