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Volumenzufuhr bei Notfallpatienten
W. Mottl
Abtl. Anästhesie undIntensivmedizinKH der Barmh. Schwestern Linz
Flüssigkeits- u. Volumenersatzmittel
Volumenersatz:Ersatz an intravasalem Volumen zur Vermeidung einer Hypovolämie.
Flüssigkeitsersatz:Ausgleich von Verlusten aus dem Interstitiumund ggf. IZR
Infusionslösungen
Kristalloide Lösungen
Kolloidale Lösungen
Hyperosmolare und hyperosmolar-hyperonkotische Lösungen
Kristalloide LösungenUntersch. Lösungen, denen der Mangel an
Makromolekülen gemeinsam ist.
Fehlende onkotische Komponente
Verteilen sich rasch und gleichmäßig auf IVR und Interstitium
RL
Volumenwirksamkeit
Gregory 2003
Früh – und Neugeb.: Albumin↓ (=KOD↓); EZR↑
Volumenwirksamkeit von Kristalloiden ↓
Volumenwirksamkeit
Früh – und Neugeb.: Albumin↓ (=KOD↓); EZR↑
Volumenwirksamkeit von Kristalloiden ↓
Volumenwirksamkeit
Früh – und Neugeb.: Albumin↓ (=KOD↓); EZR↑
Volumenwirksamkeit von Kristalloiden ↓
Kristalloide LösungenUntersch. Lösungen, denen der Mangel an
Makromolekülen gemeinsam ist.
Fehlende onkotische Komponente
Verteilen sich rasch und gleichmäßig auf IVR und Interstitium
RL - Hypoton 276 mosmol/l- CAVE: SHT- Laktat hepatisch metabolisiert (O2-Verbrauch)- Laktat-Diagnostik beeinträchtigt
Kolloide
In Europa überwiegend künstl. Kolloide:
Gelantine
Dextran
HES
Humanalbumin (natürl. Kolloid)
HAES Lösungen
6% HAES 130/0,4 z.B. Voluven®
Aus Mais- od. Kartoffelstärke aufgebautes Polysaccharid
Volumeneffekt 120%
Plasma-HWZ 7h, max. Volumenwirkung 4h
Verminderte negative Gerinnungseffekte
Verbesserung der Mikrozirkulation
Pruritus, Nierenschädigung
Hyperosmolare -hyperonkotische Lsg
HYPERHAES®
Hypertone Lösung, welche 7,2% NaCl(je 1232 mmol/l Na und Cl, Osmolarität 2464mosmol/l)
mit HES 6% 200/0,5 enthältMobilisierung von interstit. Flüssigkeit durch
rasche Gabe von 4 ml/kg KG (250ml/70kg)Voraussetzung: ausreichender
HydratationszustandVolumeneffekt zeitl. begrenztSonderfall: SHT
Zugänge
Mind. zwei großlumige Venenzugänge14G Kanülen (300ml/min)
Kurze, großkalibrige periphere Kanülen einem ZVK überlegen
Kinder < 6Jahre: nach 3 frustranen i.v.-Punktionsversuchen ist eine intraossäre Punktion indiziert
Schockformen
Hypovolämischen Schock
Sept. Schock
Kardiogenen Schock
Anaphylakt. Schock
Neurogenen Schock
Hypovolämischer Schock
Hämorrhagischakute Blutung ohne wesentl. Gewebsschädigung
Traumatisch – hämorrhagischakute Blutung mit ausgedehnter Gewebsschädigung
HypovolämischPlasmavolumen kritisch vermindert
Traumatisch - hypovolämischPlasmavolumen kritisch vermindert mit ausgedehnter Gewebsschädigung
Hämorrhagischer und traumat.-hämorrhag. SchockStichverletzung, GI-Blutung, massive stumpfe
Gewalteinwirkung mit Polytraumatisierung
Kontrollierbare Blutung:lt. Expertenmeinung hat die forcierte Volumentherapie einen günstigen Einfluss auf das Outcome des Pat.
Unstillbare Blutung:Konzept der aggressiven Volumentherapie wird heute zunehmend kritisch betrachtet.Bei penetrierenden Torsoverletzungen signifikante Vorteile für Volumengabe erst im KH (Bickell et al)
European Guidelines zum Blutungsmanagement von Polytraumen
Hämorrhagischer und traumat.-hämorrhag. SchockAllg. Ziel:
SAP > 90 mmHg
HR < 100/min
Pat. mit SHT: SAP > 120 mmHg
Kind mit SHT: 70 + (2 x Alter)
Permissive Hypotension SAP von 70-80 mmHg
Hämorrhagischer und traumat.-hämorrhag. Schock
Kolloide 1000 – 2000ml; (20-25ml/kgKG)
Bei schwerer Hypotonie/schwerem SHT: initial hyperosmolar-hyperonkotisch Lösung
(Hyperhaes®) 3 – 4 ml/kg KG
Kristalloide im Verhältnis 1 : 1 mit Kolloiden
Hämorrhagischer und traumat.-hämorrhag. Schock
Kolloide 1500 – 2000ml; (20-25ml/kgKG)
Bei schwerer Hypotonie: initial hyperosmolar-hyperonkotisch Lösung
(Hyperhaes®) 3 – 4 ml/kg KG
Kristalloide im Verhältnis 1 : 1 mit Kolloiden
Hypovolämischer Schock
Hyperthermie, Ileus, unzureichende Flüssigkeitszufuhr, GI-Infekte,…
Zufuhr von kristalloider Flüssigkeit 1000ml
Bei schwerer Hypotonie: Kolloide 500ml
HYPERHAES kontraindiziert
Traumatisch-hypovol. Schock
Schwerbrandverletzte
Parkland-Formel nach Baxter:
4ml x kgKG x %VKOF/24h
Initial kristalloide Lsg Erw.:1000mlKinder: 10ml/kgKG
Brandverletzte mit schwerwiegenden Begleitverletzungen: Kolloide, HYPERHAES®
Septischer Schock
Kristalloide Lösungen
Bei vitaler Hypotonie: Gelantine LösungenHYPERHAES®
Wg. der neg. Niereneffekte sollte auf HES verzichtet werden.
Besonderheiten bei Kinder
Die Therapie der verschiedenen Schockformen bei Kinder erfolgt grundsätzlich mit den selben Substanzen wie bei Erwachsenen!
Gelatine- und HES-Lösungen können auch bei Früh-und Neugeborenen eingesetzt werden.
Hypoosmolare Lösungen (Glucose 5%, Halb-/Drittel-Elektrolytlösungen) kontraindiziert!Gefahr der Hyponatriämie, Hirnödem, Hyperglykämie und osmot. Diurese
Hirnödem bei einem Schwein
Infusion von 500 ml Aqua bidest (50 ml/kg KG)Sichtbare Schwellung schon während der InfusionNa 140 → 107 → 94 mmol/lpH 7,440 → 7,254 → 6,861K 3,7 → 3,8 → 5,4 mmol/l
Repetitorium Kinderanästhesie, Stimpfach-Rechenberg, 1. – 4. Mai 2013 Jochen Strauß, HELIOS Klinikum Berlin Buch
Volumentherapie Sgl/Kinder
Sepsis, Polytrauma:
Kristalloide Lsg 20ml/kgKG
Beurteilung des Erfolges
Keine Besserung Wiederholung bis 60 ml/kgKG
Kolloide 10ml/kgKG
Volumenrefraktärer Schock – Adrenalin 1µg/kgKG
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