Zur Bestimmung des Azulens in der Kamille und in ihrem ätherischen Öl

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3. Auf Pharmazie beziigliche. 395

In einer eingehenden Kritik weist P~. FI~ESESlVS 1 auf die M~ngel der vor- stehenden Nachweismethode hin, die haupts~eh]ich darin bestehen, dab die zu- grunde liegenden Reaktionen ungekl~rt sind, dal3 offenbar nur Nebenprodukte der Umsetzungen erfaBt werden und auch deren Identit~t nicht feststeht. Nach lVieinung des Verf. reiehen die jodometrisehe and die titanometrische Methode zum Ascarido]nachweis vollkomen aus. Als Erg~nzung kSnnte vielleicht die kata- lytisehe Hydrierung des Ascaridols dienen, die in glatter l~eaktion zu definierten Produkten fiihrt, bisher allerdings fiir Zwecke seiner analytischen Bestimmung nicht verwendet wurde. - - E. WEGSEI~ ~ sucht die Einw~nde yon Pm FaESEi~IIJS zu entkr~ften. Die Reaktionen sind in erster Linie zum qualitativen Naehweis bestimmt und kSnnen nur bei Gleiehhaltung aller ]3edingungen zur ann/~hernden Sch~tzung des Ascaridolgehalts verwendet werden. Eine Verdl'~ngung der quantita- tiven jodometrischen Bestimmungsmethode kommt nicht in Frage.

A. HERRMANN.

Zur Wertbesthnmung aromatischer Wiisser geben B. F. CooPm~ und E. A. BI~EO~r 3 ein einfaches Verfahren an. Eine abgemessene Menge des Wassers, z. ]3. 15 ml, wird bei einer bestimmten Temperatur solange mit einer ges~ttigten Salz- 16sung versetzt, bis eine Triibung auftritt. ]~tir diesen Zweck bew~hrte sich am besten eine gess NatriumcitratlSsung. Aus dem Verbraueh an SalzlSsung kann mit tIilfe einer Eichkurve, die ffir jedes ~therische 01 besonders aufzustellen ist, der S~ttigungsgrad des aromatisehen Wassers berechnet werden. It. SI~ERLICI~.

Die Methoden zur Best|mmung des iitherisehen ~ls in Drogen werden yon W. LA~G 4 einer kritischen Betrachtung unterzogen. Der Veffasser empfiehlt far ein kommendes neues Arzneibuch das yon J. F. Clmv~G~l~ 5 angegebene Verfahren, das auf der volumetrischen Bestimmung des mittels Wasserdampfdestillation tiber- getriebenen 01s bexuht. Eine modifizierte Neo-CLEvEscm~-Apparatur s, die aueh fiir stark schgumende Drogen geeignet ist, wird beschrieben. H. SPERLICI~.

Fiir die Bestimmung yon Carvon in KrauseminzenS1 nach der Sulfitmethode der U.S.P. XIV geben LV. D. S~ALL, g. E. DUSENBERRu und W.T. GLOOl~ 7 eine modi- fizierte Apparatur an, die mit einem elektromagnetisehen Riihrer ausgestattet ist und den Verlust fliichtiger Substanzen verhindert. Die Zeitdauer einer Bestimmung wird durch Verwendung dieser Apparatur auf die ttglfte verringert. AuBerdem haben die Verf. eine spektrophotometrische Methode zur tlestimmung yon Oarvon in KrauseminzenS1 gusgearbeitet. Die Einzelheiten beider Verfahren mSgen im Original nachgelesen werden. H. SPERLICI-I.

Zur Bestimmung des Azulens in der Kamille und in ihrem iitherischen ~1 ent- wiekelten I~. F ischer und H. I~ESC~ s ein einfaches colorimetrisches Verfahren. Es beruht auf der Farbmessung der rein blauen L6sung des Azulens in Xylol (oder in

Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 92, 8 (1953). Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 92, 11 (1953). J. Amer. pharmac. Assoc., sol Edit. 41, 394 (1952). School of Pharm., Univ. of

North-Carolina, Chapil Hill (USA). Pharmazie 7,144 (1952). Lab. d. Katharinenhospital-Apotheke, Stuttgart. J. Amer. pharmac. Assoc. 17,345 (1928); vgl. diese Z. 128, 46 (1942). lViol~ITZ, Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 276, 368 (1938); Dtseh.

Apotheker-Ztg. 55, 507 (1940). v j . Amer. pharmac. Assoc., sei. Edit. 41, 280 (1952). Coil. of Pharm., Univ. of

Nebraska, Lincoln (USA). s Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 91, 265 (1952). Pharmakogn. Inst., Univ.

Craz.

396 Bericht: Spezielle anaIytische Methoden.

einem Gemisch yon Brombenzol und o-Dichlorbenzol) im La~GEschen Colorime~er unter Verwendung eines dunkelgriinen Filters mit dem Sehwerpunkt 560 m/~. Zur Auistellung der Eiehkurve dient K~millen5], dessert Azulengehalt naeh H. KAIS]~R und I~I. F ~ u 1 bestinlmt wird. - - Aus/iihrung. Man miseh~ 10--20 g der unzer- kleinerten Droge mit 400 ml gesi~ttigter ~aCI-LSsung und unterwirft das Gemiseh in dem Destillationsapparat naeh R. WaSIOKYe oder H. PANZV, R a 8 S tdde r De- stillation. Das Volumen des iibergehenden ()les kann gemessen und sein Prozent- gehalt in der Droge berechnet werden. Verzichtet man auf die Messung, so sammelt man alas 01 quantita{iv, fiillt mit dem L5sungsmitte ! (Xylol oder Halogenbenzole) auI 6 m] auf, mi~t die Extinktion wie angegeben und entnimmt den Geh~l~ tier Eich- kurve. H. SI'm~LIClZ.

Santonin kann nach Y. JW~rA-~IA 4 colorimetrisch bestimmt werden, wenn es in Desmotroposantonin fibergefiihrt und dann mit Diazobenzo]sulfos&ure zu einem orangeroten Farbstoff gekuppelt wird. Die Methode eignet sich ftir Mengen yon 0,2 bis 1,0 mg Santonin. H. SI~m~LIC~.

~ber den Nachweis und die Bestimmung yon tIydraziden des Pyridins, ins- besondere Isonicotinsiiurehydrazid~ berichtet H. WoJAI~ 5. Die Identi/izierung dieser Verbindungen gesehieh~ durch die folgenden Reaktionen, mR denen aller- dings eine Unterseheidung zwischen den einzelnen isomeren Monopyridoylhydra- ziden nicht m6glich ist. 1. Silbernitratreaktion: 0,3 ml einer 0,1%igen w~l~rigen L5sung yon Isonieotins~urehydrazid werden mi~ 1 ml einer 5% igen AglqOa-L5sung und 3 Tropfen konz. Ammoniak versetzt und schwaeh erwarmt : Abseheidung yon metallischem Silber, Erfassungsgrenze: etwa 300 #g. - - 2. KupfersulfafGprobe: 10 nag Isonicotins~urehydrazid werden in 2--5 Tr. W~sser gel5st. In der LSsung entsteh~ auI Zusatz yon 1 Tr. 15%iger Schwefels~ure und 2 ml 10%iger CuSOa-LSsung nach

�9 ungefahr 1 Std ein blauer 2qiederschlag (charakteristisch ffir heteroeyclisch ge- bundenen S~iekstoff). Auf Zusatz yon konz. Ammoniak 15st sich die F~llung; unter Stickstoffen~wicklung trfibt sich die Probe dureh Abscheidung eines gelben Nieder- sch]ags yon Cu~O (charakteristisch ffir die NH-NH~-Gruppe). - - 3. Queeksilber- chloridprobe: Einige Tr. einer neutralen, 0,1%igen Hydr~zidlSsung geben mit 0,5--1,0ml einer 5%igen HgCl2-LSsung eine weiBe, kristalline F&llung: Er- fassungsgrenze: 10 #g. Auf Ammoniakzusatz verIi~rbt sich die Probe unter Ab- seheidung yon metallischem Queeksilber. Um die gleichzeitige Ausfi~]]ung yon weil3em HgNI-I2C1 zu vermeiden, ist es zweckm&l~ig, die Ammoniakreaktion mit dem abgetrermten I-Ig-Itydrazidniederseh]ag vorzunehmen. - - 4. Dinitrochlorbenzol- re~ktion: 100 #g Isonicotins&urehydrazid werden mit 1 ml einer 1% igen LSsung yon 2,4-Dinitrochlorbenzol in 95%igem Alkohol versetzr Naeh 15 rain dampft man auf dem Wasserbad ein, ~roeknet den Rfiekstand 10 rain bei 100--105 ~ C und nimmt mit l0 ml einer 0,1%igen LSsung yon NaOH in 95%igem Alkohol auf. Es entsteh~ eine fiir Pyridinverbindungen charakteristisehe Rotf~rbung (Aufspaltung des Pyridin- salzes dureh Alkali zum gelbroten Glutaconaldehyd. - - An Stelle der SflbernRrat- re~ktion kSnnen auch andere Reduktionsproben treten (F~I~LI~Gsehe LSsung, Formaz~nprobe).

1 Dtsch. Apotheker-Ztg. 53, 1385, 1402 (1938); 54, 882 (1939); 57, 155, 163 (1942).

2 Scientia Pharmaceut. (Wien) 1935, Nr. 10. a Dtsch. Apotheker-ZCg. 54, 1000 (1939). 4 j . Pharmae. Soc. Japan 72, 719 (1952) [Japanisch]. (Naeh der englisehen Zu-

sammenfassung referiert.) Pharmacy, Osaka, Univ. Hospital 5 Arzneimittel-Forsch. 2, 324 (1952).

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