Das Nach - Öl - Zeitalter_Anton Zischka_1981

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  • POLITIK UNDZEITGESCHICHTE

    Helmut Allardt-POLITIK VOR UND HINTERDEN KULISSENErfahrungen eines Diplomatenzwischen Ost und West390 Seiten, 19 Abbildungen,gebunden

    Helmut AllardtMOSKAUER TAGEBUCHBeobachtu ngen, Notizen,Ergebnisse424 Seiten, gebunden

    Walter HallsteinDIE EUROPISCHEGEMEINSCHAFTberarb. und erw. Neuaus-gabe500 Seiten, gebunden

    Abu IjadHEIMAT ODER TODDer Freiheitskampf derPalstinenser.Unter Mitarbeit von EricRouleau.320 Seiten, Broschur

    John KeeganDAS ANTLITZ DESKRIEGES420 Seiten, 4 Karten, gebun-den

    Franz KurowskiKRIEG UNTER WASSERU-Boote auf den siebenMeeren 193945480 Seiten, 16 Seiten Abbil-dungen schwarzwei, gebunden

    Franz KurowskiDER LUFTKRIEG BERDEUTSCHLAND392 Seiten, 16 Seiten Bildteil,gebunden

    Werner MaserDER STURM AUF DIEREPUBLIKFrhgeschichte der NSDAP526 Seiten, 16 Abbildungen,gebunden

    Werner MaserHITLERS BRIEFE UNDNOTIZENSein Weltbild in handschrift-lichen Dokumenten400 Seiten, zahlr. Abbil-dungen und Faksimile, gebun-den

    Werner MaserNRNBERGTribunal der Sieger720 Seiten, 23 Abbildungenund zahlr. Dokumente

    Gerd RugeBEGEGNUNG MIT CHINAEine Weltmacht im Aufbruch520 Seiten, gebunden

    Walter ScheelDIE ZUKUNFT DERFREIHEITVom Denken und Handeln inunserer Demokratie296 Seiten, gebunden

    Walter ScheelVOM RECHT DESANDERENGedanken zur Freiheit. Mitder Mnchner- und der Karls-preisrede 77.240 Seiten, gebunden

    Helmut SchmidtDER KURS HEISSTFRIEDEN304 Seiten, Leinen

    Georg Volkmar GrafZedtwitz-Arnim...EIN RUF WIE DONNER-HALLDeutschenspiegel480 Seiten, gebunden

    Anton ZischkaDAS NEUE SPANIENZwischen Gestern und Morgen444 Seiten, gebunden

    WIRTSCHAFT UNDGESELLSCHAFT

    Dieter BalkhausenDIE DRITTE INDUSTRI-ELLE REVOLUTIONWie die Mikroelektronik unserLepen verndert.272 Seiten, 8 Abbildungen inFarbe, gebunden

    John GallLIST UND TCKE DERSYSTEMEWie Organisationen arbeitenund trotzdem weiter leben112Seiten,17 Graphiken,gebunden

    Otto Graf LambsdorffZIELSETZUNGAufgaben und Chancen derMarktwirtschaft328 Seiten, gebunden

    Karl LbeMETROPOLEN DER MEEREEntwicklung und Bedeutungder groen Seehfen.340 Seiten mit 31 Abbildun-gen, gebunden

    Inge und Siegfr.i.edStarckSOKRATES FUR MANAGER140 Seiten, gebunden

    Anton ZischkaKAMPF UMS BERLEBENDasMenschenrecht aufEnergie368 Seiten, gebunden

    Henri BarukMENSCHEN WIE WI REin Leben im Dienste hu-maner Psychiatrie.418 Seiten, 17 Seiten Abbil-dungen, gebunden

  • - -,ECON-8CHROEDEL - Anton Stangl

    EIT RATGEBER FR ELTERN FHREN MUSS MAN!rhal- KNNEN

    berarb. und erw. Neuausgabe1n., Gisela Eberlein 128 Seiten, PappbandNGSTE GESUNDERKINDER Anton Stangl

    . Praktische Hilfe bei Schulangst, VERKAUFEN MUSS MAN:LL- Lernstrungen, Konzentra- KNNEN.. tions- und Leistungsschwchen 2., neu~earb. AuflagelU- 160 Seiten, Pappband 128 Selten, Pappband

    Arnold Grmminger Sie_gfriedSternerJUNGE LESER LERNEN DIE I[\IFORMATIONSFLUTLEICHTER BEWLTIGENErziehung zum Lesen und Ein ECON-Ratgeber fr die

    !eli- Ratschlgezur richtigen Aus- sin.nvolleAuswertung vont wahl von Bchern fr jedes Zeitungen, Zeitschriften, undil- Alter anderen Publikationen

    120 Seiten, 5 Fotos, Pappband 140 Seiten, Pappband

    Wilhelm Niemeyer Frank J. WaltherSO LESEN UND SCHREIBEN KLAREFtSCHNELLER,

    Ind SCHLER BESSER RATIONeLLERLegasthenie: Symptome, Aus- Der neue A~beitsstil modernerwirkungen und konkrete Mg- Sachbearbeiter und Korres-lichkeiten zur Abhilfe pondenten180 Seiten Pappband 128 Seiten, Pappband

    Wolfganz ZielkeINFORMIERT SEIN IST

    I, ALLESECON-RATGEBER FR Die Papierflut sinnvoll nutzenDEN SCHREIBTISCH 1.84Seiten, zahlr. schema-

    tische Darstellungen, Pappband

    Gntl]er Beyer KOCHBCHER DERGEDACHTNIS- UND KON- S N SZENTRATIONSTRAINING 0 DERKLA SEEin Lehrbuch zum Selbststu- Gaston Len8tredium und fr fortschrittliche DAS GROSSE BUCH DERSchulen PATISSERIE160 Seiten, zahlr. Abbildun- Die besten Rezepte vom Kniggen, Pappband der Feinbcker. Mit einem

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    Anna ThomasKenneth Roman/Jane Maas DAS GROSSE BUCH DERERFOLGREICH WERBEN VEGETARISCHEN KCHEErkenntnisse ausder Praxis. 580 internationale Fein-Mi! einem Vorwort von David schmeckerrezepte. VorwortOgllvy. und Bearbeitung von Bernd160 Seiten, Pappband Neuner-Duttenhofer

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  • IJIt Si --- .-,German Hafner Rudolf Prtner POLITIK UND Walter Scheel Walter Bckmann ECON-SCHROEDEL -STERNSTUNDEN DER DIE WIKINGER SAGA ZEITGESCHICHTE DIE ZUKUNFT DER BOTSCHAFT DER URZEIT RATGEBER FOR ELTERNARCHOLOGEN 456 Seiten, gebunden FREIHEIT Wurzeln menschlichen Verhal-

    :HER Wissenschaftler auf den Vom Denken und Handeln in tens in unserer Zeitsguren alter Kulturen Rudolf Prtner Helmut Allardt unserer Demokratie 336 Seiten, 11 Strichzeichn., Gisela Eberlein4 0 Seiten, 164 Abbildun- OPERATION HEILIGES POLITIK VOR UND HINTER 296 Seiten, gebunden gebunden NGSTE GESUNDERgen,gebunden GRAB DEN KULISSEN KINDER

    BER- Legende und Wirklichkeit der Erfahrungen eines Diplomaten Walter Scheel Gertrud Hhler Praktische Hilfe bei Schulangst,~1 Walther Heissig Kreuzzge 1095-1187 zwischen Ost und West VOM RECHT DES DIE ANSPRUCHS-GESELL- Lernstrungen, Konzentra-

    DIE MONGOLEN 608 Seiten, 16 Seiten Abbil- 390 Seiten, 19 Abbildungen, ANDEREN SCHAFT tions- und Leistungsschwchenbe, Ein Volk sucht seine dun~en, davon 8 in Farbe, gebunden Gedanken zur Freiheit. Mit Von den zwiespltigen Tru- 160 Seiten, PappbandGeschichte 23 arten und Strichzeichn., der Mnchner- und der KarIs- men unserer Zeit336 Seiten, 16 Seiten Abbil- gebunden Helmut Allardt preisrede 77. 320 Seiten, gebunden Arnold Grmmingerdungen, davon 4 Seiten in MOSKAUER TAGEBUCH 240 Seiten, gebunden JUNGE LESER LERNENFarbe,gebunden Hermann Schreiber Beobachtungen, Notizen, Sigrid Hunke LEICHTER

    DIE CHINESEN Ergebnisse Helmut Schmidt GLAUBEN UND WISSEN Erziehung zum Lesen undGerhard Herm Reich der Mitte im Morgenrot 424 Seiten, gebunden DER KURS HEISST Die Einheit europischer Reli- Ratschlge zur richtigen Aus-STRAHLEND IN PURPUR 400 Seiten, 42 Abbildungen, FRIEDEN 3ion und Naturwissenschaft wahl von Bchern fr jedesUND GOLD davon 25 in Farbe, 7 Karten Walter Hallstein 304 Seiten, Leinen 10 Seiten, 24 Seiten Abbil- AlterDas Heilige Reich von und Vignetten, gebunden DIE EUROPISCHE dungen, gebunden 120 Seiten, 5 Fotos, Pappband

    n Konstantinopel. 2. verbesserte Hermann SchreiberGEMEINSCHAFT Georg Volkmar Graf

    Auflage. berarb. und erw. Neuaus- Zedtwitz-Arn im Hans-Christian Kirsch Wilhelm Niemeyergen, 384 Seiten, 8 Seiten Abbil- DIE HUNNEN gabe ...EIN RUF WIE DONNER- BILDUNG IM WANDEL SO LESEN UND SCHREIBENIch'er- dungen in Farbe, 8 Seiten Ab- Attila probt den Weltunter- 500 Seiten, gebunden HALL Die Schule gestern, heute und SCHLER BESSERI, bildungen schwarzwei, ge- 3ang Deutschenspiegel morgen Legasthenie: Symptome, Aus-bunden 52 Seiten, 29 Abbildungen, Abu Ijad 480 Seiten, gebunden 448 Seiten, gebunden wirkungen und konkrete Mg-

    Gerhard Herm davon 8 in Farbe, gebunden HEIMAT ODER TOD lichkeiten zur AbhilfeDIE KELTEN Miloslav Stingl

    Der Freiheitskampf der Anton Zischka Hans Morawa 180 Seiten PappbandDas Volk, das aus dem Dunkel Palstinenser. DAS NEUE SPANIEN MUT ZUR UTOPIEkam DIE INKAS Unter Mitarbeit von Eric Zwischen Gestern und Morgen Die Zukunft in den Griff

    'bi- 440 Seiten, 16 Seiten Bildteil, Ahnen der ,.sonnenshne" Rouleau. 444 Seiten, gebunden bekommenund Karten, gebunden 360 Seiten, 8 Seiten Abbil- 320 Seiten, Broschur 256 Seiten, 25 Abbildungen,dungen in Farbe, 8 Seiten gebunden ECON-RATGEBER FOR

    Gerhard Herm Schwarzwei abbiIdungen, John Kel!f!an WIRTSCHAFT UND DEN SCHREIBTISCHDIE PHNIZIER gebunden DAS AN LITZ DES GESELLSCHAFTDas Purpurreich der Antike KRIEGES GESCHENKBOCHER

    nts. 416 Seiten, 13 Abbildungen, Hans Dieter Stver 420 Seiten, 4 Karten, gebun- Dieter Balkhausen Gntl:ler Beyergebunden VERSCHWRUNG GEGEN den DIE DRITTE INDUSTRI- GEDACHTNIS- UND KON-

    isela ROM ELLE REVOLUTION Andreas Feinin&er ZENTRATIONSTRAIN INGWerner Keller Catilinas Griff nach der Macht Franz Kurowski Wie die Mikroelektronik unser FEININGERS ROSSE Ein Lehrbuch zum Selbststu-UND DIE BIBEL HAT DOCH 360 Seiten, gebunden KRIEG UNTER WASSER Leben verndert. FOTOLEHRE dium und fr fortschrittliche

    b- RECHT U-Boote auf den sieben 272 Seiten, 8 Abbildungen in 464 Seiten(:8 Seiten Abbil- SchulenForscher beweisen die histori- Hans Dieter Stver Meeren 193945 Farbe, gebunden dungen in arbe, 32 Seiten 160 Seiten, zahlr. Abbildun-scheWahrheit. DIE RMER 480 Seiten, 16 Seiten Abbil- Abbildungen schwarzwei, gen,Pappband

    rE Vllig berarbeitete, erweiter- Taktiker der Macht dungen schwarzwei, gebunden i~~~3~'oTCKE DER gebundenIdun- te und auf den neuesten Stand 464 Seiten, 19 Abbildungen, DIANE VON FRSTEN- Robert R. Blake//Vie der Forschung gebrachte 19 Karten, gebunden Franz Kurowski SYSTEME Jane S. Mouton:h- Neuausgabedes archologi- DER LUFTKRIEG BER Wie Organisationen arbeiten BERgS SCHULE DER BESSER FHREN MIT GRID:te. schenWeltbestsellers. E.E. Vardiman DEUTSCHLAND und trotzdem weiter leben SCH NHEIT Fhrungsprobleme lsen mit

    464 Seiten, 16 Abbildungen NOMADEN 392 Seiten, 16 Seiten Bildteil, 112 Seiten, 17 Graph iken, 272 Seiten, 30 Fotos, dem GRID-Konzeptlie in Farbe, 54 Abbildun~en Schpfer einer neuen Kultur gebunden gebunden 43 ZeichnunJ,en, in echte 128 Seiten, Pappbandahr- schwarzwei,3 Faltta ein, im Vorderen Orient Seide gebun ene gebunden 480 Seiten, 24 Seiten Bildteil, Werner Maser Otto Graf Lambsdorff Kenneth Roman/Jane Maaszahlr. Zeichn. und Vignetten, DER STURM AUF DIE ZIELSETZUNG Walter Henkels ERFOLGREICH WERBEN

    Eckart Klemann gebunden REPUBLIK Auf~aben und Chancen der JA, JA SAGTE DER AL TE Erkenntnisse aus der Praxis.UNTER UNSEREN FSSEN Frh~eschichte der NSDAP Mar twirtschaft OBERFRSTER Mit einem Vorwort von DavidNeue archologische Funde in Carl W. Weber 526 eiten, 16 Abbildungen, 328 Seiten, gebunden Erinnerungen eines Vierzehn- O~ilVY.Deutschland. Erw. und er- ATHEN gebunden enders 1 0 Seiten, Pappband~nzte Neuausgabe Aufstieg und Gre des Karl Lbe 152 Seiten, 19 Abbildungen,56 Seiten, 24 Abbildungen in antiken Stadtstaates Werner Maser METROPOLEN DER MEERE gebunden Rolf W. SchirmFarbe, 50 Abbildungen schwarz- 368 Seiten, 16 Seiten Abbil- HITLERS BRIEFE UND Entwicklung und Bedeutungwei, zahlr. Karten und Zeich- dungen, gebunden NOTIZEN der groen Seehfen. Walter Henkels

    K,!'IZER, KNAPPER,i- nungen im Text, gebunden Sein Weltbild in handschrift- 340 Seiten mit 31 Abbildun- JAGD IST JAGD &

    PRAZISER

    57 Carl W. Weber lichen Dokumenten gen,gebundenSCHNAPS IST SCHNAPS Der neue Mitteilungsstil

    1- Rolf Palm 400 Seiten, zahlr. AbbiI- Mit 12 Zeichnungen vonmoderner Fhrungskrfte

    DIE SPARTANER 112 Seiten, Pappbandn DIE SARAZENEN Enthllung einer Legende dungen und Faksimile, gebun- Inge und SiegfrJed Starck

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    244 Seiten, gebundenSchwert teil, gebunden 140 Seiten, gebunden Ulrich Sievert456 Seiten, 8 Seiten Abbil- Werner Maser Walter Henkels MEHR ZEIT FR DASdungen in Farbe, 8 Seiten Dieter Zimmerling NRNBERG Anton Zischka WER EINEN TREIBER WICHTIGEAbbildungen in schwarzwei, DIE HANSE Tribunal der Sieger KAMPF UMS BERLEBEN ERSCHIESST MUSS DIE Prinzipien, Methoden und22 Karten, gebunden Handelsmacht im Zeichen 720 Seiten, 23 Abbildungen Das Menschenrecht auf WITWE HEIRATEN Techniken fr die rationelle~n,

    der Kogge und zahlr. Dokumente Ener~ie 160 Seiten mit 12 Zeich-Einteilung der Arbeit.

    Rudolf Prtner (Hrsg.l 400 Seiten, 22 Abbildungen, Gerd Ruge 368 eiten, gebundennungen von Reiner Zimnik, 144 Seiten, Pappband

    AL TE KULTUREN ANS gebunden gebundenLICHT GEBRACHT BEGEGNUNG MIT CHINA Henri Baruk Anton StanglNeue Erkenntnisse der moder- Eine Weltmacht im Aufbruch MENSCHEN WIE WI R Alphons Silbermann DIE SPRACHE DES

    'en nen Archologie 520 Seiten, gebunden Ein Leben im Dienste hu- KEIN BRETT VOR DEM KRPERS480 Seiten, 280 Farbabbil- maner Psychiatrie. KOPF Menschenkenntnis fr Alltag

    gen, dungen, 60 Schwarzweiabbil- 418 Seiten, 17 Seiten Abbil- Ketzereien eines Soziologen und Berufdungen, gebunden dungen, gebunden 304 Seiten, gebunden 160 Seiten, Pappband

  • Anton Zischka

    Das Nach-l-ZeitalterWandel und Wachstumdurch neue Energien

    Econ VerlagDsseldorf . Wien

  • INHALT

    I Worum es gehtDie Quintessenz dieses Buches 7

    11 Atomzeitalter oder lkrieg?Die Wahl zwischen mglichen und sicheren Risi-ken 15

    111 Die entscheidenden Fragen: Wieviel 01 gibt esnoch? Und wo?Die Vorrats-Schtzungen, die bisherigen Such-und Frdermethoden und die Mglichkeiten derlzeitalter- Verlngerung 41

    IV Kohle als Brcke ins Nach-l-Zeitalter?Die Probleme der Kohle-Gewinnung und desKohle-Transports, des Kohle-Welthandels undder Kohle-Veredlung 73

    V Rettung durch die OPEC?Der Segen der vervielfachten lpreise alsZwangsmittel der rechtzeitigen Umstellung 107

    VI Der beste l-Ersatz: Die ElektrizittDie Stromgewinnungs-Mglichkeiten und die Stei-gerung des Strom-Anteils am Gesamt-Energiever-brauch 127

    VII Vom Energie-Verbrauch zum Energie-KreislaufDie nukleare Stromerzeugung, die Atomstrom-Wasserstoff-Kombination und die Kernfusion 149

    1. Auflage 1981Copyright 1981 by Econ Verlag GmbH Dsseldorf und Wien

    Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen,fotomechanische Wiedergabe, Tontrger jeder Art,

    auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rckgewinnung inDatenverarbeitungsanlagen aller Art, sind vorbehalten.

    Gesetzt aus der Times der Linotype GmbHSatz: Computersatz Bonn GmbH, Bonn

    Papier: Papierfabrik Schleipen GmbH, Bad DrkheimDruck und Bindearbeiten: Richterdruck, Wrzburg

    Printed in GermanyISBN 3 430 199735

  • VIII Die Vervielfachung der Sonnenenergie-Nutzungdurch KernenergieDie nukleare Meerwasser-Entsalzung, fruchtbareWsten, die Welt-Industrialisierung und die L-sung des Welt-Bevlkerungs-Problems

    IX Und alle Rder stehen still ... Das Verkehrs- und Transportwesen in der Weltvon morgen. Nuklear- und Untersee-Schiffahrt,Wasserstoff-Luftfahrt, Elektro-Traktion undFlietransport

    Literaturverz eichnis

    Personenregister

    Sachregister

    197

    235

    301

    306

    309

    IWorum es geht

    Die Quintessenz dieses Buches

    Das Problem besteht darin, sicherzustellen, da die Entschei-dungen im allgemeinen Interesse und nicht nur im Interesse derdie Entscheidungen Treffenden erfolgen ... Niemand schadetes, falls diese Interessen identisch sind. Im Gegenteil, dieseIdentitt der Bestrebungen mu gefrdert werden ... George Bernard Shaw, 1893

    Wir brauchen mehr denn je Informationen ber das Denkenund Tun anderer. Ignorieren wir die Hoffnungen und dieIntentionen fremder Vlker, nur weil sie nicht mit unsereneigenen bereinstimmen, so zerstren wir die Mglichkeitendes Zusammenwirkens und schaffen Kriegsgefahren ... Prsident Dwight D. Eisenhower am 22. April 1954 in NewYork

    Das rgste ist nicht die Unwissenheit der Leute, sondern dasie Falsches fr richtig halten und das Richtige nicht wissenwollen.Chinas Premierminister Tschou En-lai, 1970

    Die vorliegende berschau geht davon aus, da alle unsere mate-riellen Probleme mit den bereits heute vorhandenen Mitteln zu lsensind.Sie geht davon aus, da wir in einer Welt leben, die reich ist und

    reich bleibt und die nach wie vor voll ungenutzter Mglichkeiten ist.Auch Energie gibt es jede vorstellbare Menge. Aber wir sind inGefahr, alle Zukunfts-Chancen zu verspielen, weil dem unausweich-lichen

    ENERGIE- UMSTELLUNGS-ZWANG

    nicht rechtzeitig Rechnung getragen wird, die im Westen Regieren-den nicht die Krisenursachen, sondern bestenfalls deren Symptomebekmpfen:Da der heutige Haupt-Energietrger l in absehbarer Zeit zu

    Ende geht, mu er durch einen neuen ersetzt werden - nicht anders,wie Ende des 18. Jahrhunderts das Holz durch die Kohle ersetztwerden mute.

    7

  • Das lste damals die industrielle Revolution aus wie zwangslu-fig Liebigs Agrar-Chemie die Agrar-Revolution, zwei Umwlzun-gen, die zugleich die bisher einzigen echten Sozialrevolutionenwaren. Das Ausma und die Folgen der heutigen Umstellung sindhnliche, der entscheidende Unterschied aber der, da zu Beginn desNach-Holz-Zeitalters, um 1765, etwa 750 Millionen Menschen aufder Erde lebten und heute viereinhalb Milliarden. Und da fr dieUmstellung auf die Nach-Holz-ra (die auch heute noch nicht dieganze Welt erfate) den Haupt-Betroffenen fnf Generationen Zeitzur Verfgung standen (etwa 1765-1918), whrend wir nur eineGeneration Zeit haben (etwa 1975-2010). Whrend dieser einenGeneration mssen wir Lebensmglichkeiten fr die etwa zweiMilliarden Menschen schaffen, die bis dahin zur heutigen Weltbe-vlkerung hinzukommen.Allein schon die Umstellung auf das Nach-l-Zeitalter ist eine

    Aufgabe, die fast die Vorstellungskraft bersteigt. Das Problem aberist das Tempo, in dem sie erfolgen mu.

    DIE MANGELNDE ZIVILCOURAGE VIELER POLITIKER, DIE DIE IHNEN

    BERTRAGENE ENTSCHEIDUNGSGEWALT NICHT WAHRNEHMEN, SON-

    DERN AUF IHRE NACHFOLGER IM JAHRE 1990 ABSCHIEBEN,bedroht nicht nur deren eigene, sondern auch unser aller Existenzund dazu die Existenz unserer Kinder und Kindeskinder. 1Der Verfasser schrieb 1934 das Buch Kampf um die Weltmacht

    l. Er mute 1979 das Buch Kampf ums berleben schreiben.Die Entwicklung war zwangslufig.Hier soll bewiesen werden, welch ungeheure Arbeit wartet, wie

    unbegrndet die Angst ist, morgen berflssig zu werden, und welcheChancen die Welt nach wie vor allen denjenigen bietet, die an ihreeigene Leistungsfhigkeit und die Zukunft der Menschheit glau-ben.

    1 Gemeint ist der kernenergiepolitische Komprorni in der Bundesrepublik Deutsch-land vom 26. Juni 1980: Die ein Jahr zuvor vom Deutschen Bundestag berufeneEnquete-Kommission Zuknftige Kernenergie-Politik, der freie Sachverstndigeund Abgeordnete aller Bundestags-Fraktionen angehrten, legte zum Abschlu derLegislaturperiode einen Zwischenbericht vor, der mit zwlf gegen drei Stimmenangenommen wurde und der wirtschaftliches Wachstum mit oder ohne Einsatz derKernenergie fr mglich hlt. Der Grundsatzentscheid soll erst 1990 getroffenwerden, wenn die Ungewiheiten darber beseitigt sind, ob die Voraussetzungeneines Verzichts auf Kernenergie, insbesondere die notwendigen Energie-Sparer-folge, sich einstellen werden oder nicht. Im breiten Konsens sei es heute nichtmglich, sich fr oder gegen die langfristige Nutzung der Kernenergie auszuspre-chen, und die Kommission vertagt deshalb alle Beschlsse,

    8

    Dieses Buch gibt einenBERBLICK BER DIE HEUTE MIT DER ENERGIEVERSORGUNG ZUSAM-

    MENHNGENDEN LEBENSFRAGEN UND IHRE KONKRETEN LSUNGS-

    MGLICHKEITEN SOWIE EIN BILD DER WELT VON MORGEN, WIE SIE

    SEIN KNNTE.

    Es soll Entwicklungstendenzen klarlegen, um Langfrist-Entschei-dungen zu erleichtern. Es wird die Vielschichtigkeit und das Inein-andergreifen der Probleme zeigen und dabei von der berzeugungausgehen:

    Bis 1859 kam die Welt ohne l aus.Morgen wird sie erneut ohne l als Energiequelle auskommenmssen.Aber die Lebensfrage ist: Welche Art Welt?Zur Nach-l-ra kommt es auf alle Flle.Die Frage ist, wann und wie und wer sie erlebt.

    Diese grte aller Umstellungen und vor allem grte Wirtschafts-wandlung der Menschheitsgeschichte knnte bedeuten:

    Die endgltige Lsung aller Energieprobleme und damit weitge-hend aller Grundstoffprobleme durch den

    BERGANG VOM ENERGIEVERBRAUCH ZUM ENERGIEKREISLAUF:

    Wasserstoff statt Kohlenwasserstoffe. Kernspaltung und Kernfusionund Vervielfachung der Sonnenenergie-Nutzung mit Hilfe nuklearerMeerwasser-Entsalzung. Damit zugleich

    AUSWEITUNG DES NATURGEGEBENEN WASSER-KREISLAUFS,

    Lsung des Swasser-Problems, Mglichkeit, die Wsten- undTrockengebiete der Erde fruchtbar zu machen und fr die zuerwartende Bevlkerung Neuland zu gewinnen.

    Als QuintessenzEIN MENSCHENWRDIGES LEBEN FR ALLE MENSCHEN UND DAMIT

    LSUNG DES WELT-BEVLKERUNGS-PROBLEMS,

    Stabilisierung der Weltbevlkerung bei etwa sieben Milliarden, weilnur die rmsten der Armen zu viele Kinder haben.Das Ende des lzeitalters mu nicht, knnte aber sehr wohl auch

    bedeuten:KRIEG UM DAS RESTLICHE L, DER VORAUSSICHTLICH ZUM DRITTEN

    WELTKRIEG WRDE.

    Auch wenn ein Krieg vermieden werden kann, Energiemangel inwenigen Jahren in zahlreichen Lndern;

    VERELENDUNG AUCH HEUTE REICHER UND VEREWIGUNG DES HUN-

    GERS BEI DER HLFTE DER MENSCHHEIT.

    9

  • Verlust all dessen, was durch die industrielle Revolution anWohlstand, Freiheit und sozialer Gerechtigkeit geschaffen wurde.

    Die rechtzeitige Umstellung auf das Nach-l-Zeitalter istmglich.Unsere Welt kann reich bleiben. Aber sie bleibt nie stehen. Ein altestrkisches Sprichwort sagt: Ehe Gott eine Tre schliet, ffnet erhundert andere. Aber diese Tren mssen benutzt werden. Da dasl zu Ende geht, heit nicht, da die Energieversorgung zu Endegeht, wohl aber, da wir uns rechtzeitig auf andere Energietrgerumstellen mssen, da dazu heute in erster Linie die Kernenergie inFrage kommt und wir nicht Zeit bis 1990 haben, um die ntigenBeschlsse zu fassen, weil beim heutigen Verbrauch die sichereneigenen lvorkommen Westeuropas und der Vereinigten. Staatennur fr wenige Jahre reichen wrden, wir nur von fremdem l leben,dessen Zufuhr jeden Tag gefhrdet ist.Soll die Umstellung rasch genug gelingen, so wren allein in den

    USA Anstrengungen vom kombinierten Ausma der Atombomben-Entwicklung und des Mondlande-Programms ntig und ein Investi-tionsaufwand vom etwa Zwanzigfachen des Marshall-Plans. Da diesedrei Programme durchgefhrt wurden und auch die beiden Weltkrie-ge bekanntlich nicht durch Geldmangel aufhrten, ist der bergangzum Nach-l-Zeitalter finanziell ebenso wie technisch mglich.

    Aber in den uninformierten Gesellschaften des Westens?Der Verfasser setzt seine Hoffnungen aufDIE REALISIERER NEUER ERKENNTNISSE, IDEEN UND ERFINDUNGEN,

    DIE UNTERNEHMER,worunter er nicht nur selbstndige Industrielle und Kaufleute ver-steht, sondern die Millionen, die heute wirtschaftliche Entscheidun-gen treffen, gleich ob als leitende Angestellte von Grokonzernen,als Stadtdirektoren, Raiffeisen-Mitglieder, Inhaber eines Hand-werksbetriebes oder als Besitzer eines Fischkutters.Die Umstellung auf das Nach-l-Zeitalter ist fast unvorstellbar

    vielfltig. Niemals kann sie mit Erfolg nur von oben dekretiertwerden. Sondern wie jede Krperzelle - solange sie gesund undrichtig vorprogrammiert bleibt - wei, was sie zu tun hat, so mudie Umstellung auf eine Welt ohne l auch von unten erfolgen. DieEinzel-Initiative darf nicht behindert, nicht durch falsche Regie-rungsentscheidungen wirkungslos gemacht werden. Aber bis inseinzelne zu planen ist eine so enorme Umstellung nicht. Jedereinzelne der unzhligen Betroffenen mu selber versuchen, denbesten Weg in die Zukunft zu finden.

    10

    Die am unmittelbarsten Betroffenen sind die Entscheidungstrgerder Wirtschaft. Natrlich kommt es nicht auf sie alleine an. Unent-behrlich ist nicht minder das Umdenken der Richter, der Brokratiealler Stufen und ebenso das der Militrs. Jeder Offizier mu dieGlaubwrdigkeit, die er durch seine politische Ungebundenheit undseine wirtschaftliche Neutralitt geniet, zum Kampf gegen dieSchizophrenie einsetzen, die darin liegt, da mit dem Schutz einerWehrmacht gerechnet wird, die jedes Aufhren der lzufuhr immo-bilisiert. Jeder Offizier sollte dafr sorgen, da nicht wieder, wie zuEnde des Zweiten Weltkrieges, zahllose Soldaten zu verzweifelterUnttigkeit und zum hilflosen Zusehen gezwungen werden, wie ihreHeimatstadt in Trmmer fllt und der Schutt ihre Eltern begrbt,weil Treibstoffmangel sie wehrlos macht. Da mu jeder Landwirtgegen die Unvollkommenheit der EG-Agrarpolitik auftreten, dieallein durch Preise und nicht auch durch Sicherung der Energiever-sorgung die Ernhrung unserer Millionenstdte aufrechterhaltenwill.Aber vor allem

    DIE INDUSTRIELLE UNTERNEHMERSCHAFT MUSS ZU VORKMPFERN

    DER SCHPFERISCHEN UND AUFBAUWILLIGEN WERDEN.

    Sie mu durch -die Aufklrung ihrer Belegschaften dem gesundenMenschenverstand zum Durchbruch verhelfen und damit tun, was inwichtigen Medien versumt wird.

    Aus winzigen Wasseradern werden Quellen und Bche, Flsseund Strme. Ebenso ist es im Wirtschaftsleben:Aus TAUSENDERLEI SCHRITTEN IN DIE RICHTIGE RICHTUNG MUSS

    EINE WIRTSCHAFT ENTSTEHEN, DIE MIT NACH UND NACH IMMER WE-

    NIGER UND SCHLIESSLICH OHNE L ALS ENERGIETRGER AUS-KOMMEN KANN.

    Voraussetzung dazu ist, da jeder Unternehmer, aber ebenso jederGewerkschafter und jeder Betriebsrat, jeder Bankier und Reeder,aber auch jeder Garagist und Elektriker, jeder Glas- und Papierfa-brikant wie jeder Landwirt wei, da und in welcher Richtung erumdenken mu.

    DIE WIRTSCHAFTENDEN ALLER ART MSSEN DURCH DIE ERKENNT-

    NIS, DASS ES UM IHRE EIGENE EXISTENZ GEHT UND DURCH DAS ERKEN-

    NEN DER EINMALIGEN CHANCEN, DIE IHNEN DIE ZUKUNFT BIETET, ZURECHTZEmGEM HANDELN MOTIVIERT WERDEN.

    Wir befinden uns in einem Kampf ums berleben. Aber unge-heure Arbeit wartet. Fast unvorstellbare neue Mglichkeiten bieten

    11

  • sich. Europa knnte erneut zur geistig wie materiell fhrendenRegion der Erde werden. Nur mu sofort etwas getan und sofort dasWachstums-Stop-Gerede und all die andern rckwrts gewandtenUtopien als das enthllt werden, was sie sind: Entweder Produktemangelnder Kenntnis der Grundlagen unserer heutigen Existenz undTrume von Idealisten und echt Besorgten, die sich der Konsequen-zen ihrer oft gutgemeinten Kampfparolen nicht bewut sind, weil siesie nicht zu Ende gedacht haben. Oder Versuche lautlosen System-wechsels.Worauf es heute ankommt, ist nicht lnger die Zugehrigkeit zu

    dieser oder jener Partei. Welche politische Einstellung die Industrie-Gegner haben, ist gleichgltig, der Streit unter den Grnen z. B.,ob diese Gruppe zu links oder jene zu rechts stehe, ndert nichtdas geringste daran, da

    DIE ALTERNATIVE ZUR AUSREICHENDEN ENERGIEVERSORGUNG UND

    DAMIT ZUR SOFORTIGEN UMSTELLUNG AUF DAS NACH-L-ZEITAL.

    TER EINE TOTALITRE KOMMANDOWIRTSCHAFT

    ist. Nicht ein Atomstaat ist zu frchten, sondern ein Zuteilungs-apparat, in dem Tausende Mini-Diktatoren bestimmen, wievielStrom, Gas oder Kohle dieses oder jenes Unternehmen, dieser oderjener Haushalt erhalten soll. Diese Art Staat gibt es bekanntlich,diese Art Staat hatten wir auch selber, und zwar ohne Kommunismus- und sehr bald knnte die Frage Wer schaltet wen ab? erneutaktuell werden. Da es der zu den Grnen bergetretene DDR-Ideologe Rudolf Bahro war, der im Februar 1980 in Zrich dieGesamt-Arbeiterschaft dazu aufrief, staatliche Investitionskontrol-len und die Limitierung des Energie- und Materialverbrauchesdurchzusetzen, um das kapitalistische, auf Wachstum angewieseneProduktionsverfahren zu ersticken, ndert nichts daran, da

    JEDE AKUTE MANGELLAGE DURCH STAATLICHE RATIONIERUNGS-

    UND ZUTEILUNGSMASSNAHMEN BEKMPFT

    wird, vllig gleichgltig, welche Regierung gerade an der Macht ist.Worauf es alleine ankommt ist, solch einen Energiemangel zuverhindern. Jeder mu auf seinem Gebiet, das er kennt, wie keinAuenstehender es je kennen kann, bei der Umstellung auf dasNach-l-Zeitalter mitwirken. Sei es, da er seinen mit Heizlbetriebenen Keramik- oder Glasofen durch einen Elektroofenersetzt, sei es, da er seine Transporte von der Strae auf dieEisenbahn oder die Binnenschiffahrt verlagert, sei es, da er fehlge-leiteten Brgerinitiativen entgegentritt.

    12

    WIR LEBEN IN MARKTWIRTSCHAFTLICHEN DEMOKRATIEN, UND SO

    MSSEN DIE MARKTKRFTE DIE UMSTELLUNG ERZWINGEN, OHNE DIE

    WIR INS ELEND GERATEN.

    Diese Marktkrfte sind nichts Abstraktes, sondern Entscheidun-gen, die tagtglich von Kufern und Verkufern getroffen werden,und zwar zuerst von denen, die in den Industrie- und Grohandels-Kontoren, in den Bank- und Speditionsbros sitzen, erst viel sptervon den Verbrauchern letzter Hand. Auch die werden erkennenworum es geht. Jeder Automobilarbeiter wird begreifen, da auf dieDauer nur Elektroautos seine Existenz zu sichern vermgen. JederStauer und jeder Werftarbeiter, jeder Versicherungsmakler undLagerhausverwalter, da seine Familie hungern mu, wenn dieSchiffahrt nicht rechtzeitig auf neue Antriebsmittel umgestellt wird.Aber die Gefahr ist, da inzwischen Luftlandetruppen in den NahenOsten entsandt werden und eventuell

    DER SINNLOSESTE ALLER DENKBAREN KRIEGE, EIN KRIEG UM ETWAS,

    DAS BINNEN EINER GENERATION AUF ALLE FLLE NICHT LNGER

    VORHANDEN SEIN WIRD,

    in Gang kam. Es mssen Hunderttausende wirtschaftliche Einzelent-scheidungen getroffen werden, durch die die Umstellung auf dasNach-l-Zeitalter von unten herauf in Gang gebracht wird, auchwenn die politischen Entscheidungen von oben auf sich wartenlassen.Worauf es dabei auch ankommt, ist allerdings, da Napoleon nicht

    recht behlt, der behauptete, junge Offiziere, die lesen, htten keinKommando, und Generle, die kommandieren, nhmen kein Buchmehr in die Hand. Unsere in der Wirtschaft Kommandierendenmssen sich informieren, wenn sie berleben wollen. Sie selber, nichterst ihre Nachfolger. Darum geht es.

    13

  • 11Atomzeitalter oder lkrieg?

    Die Wahl zwischen mglichen und sicheren Risiken

    Ein Tropfen l ist uns einen Tropfen Blut wert ... Georges Clemenceau am 15. Dezember 1917 als FrankreichsMinisterprsident an Prsident Wilson

    Jedes gesunde Volk kmpft um seine Existenz. Aber jedeverantwortungsbewute Regierung vermeidet einen Krieg, vondem sie wei, da er nicht gewonnen werden kann, und solchein Krieg wre ein lkrieg ... Masayoshi Ohira als Premierminister Japans am 8. Januar1979

    Wenn es zuknftig zu weltweiten Verteilungskmpfen umabnehmende Energievorrte kommt ... dann knnte das aucheine Konfrontation der groen Staaten auslsen. Eine ausrei-chende Energieversorgung ist deshalb zu einem wesentlichenElement der Friedenserhaltung in der Welt geworden ... Bundeskanzler Helmut Schmidt am 7. Mai 1979 auf dem Inter-nationalen Nuklearkongre in Hamburg

    Der Westen mu sich aus der l-Falle befreien, in die er durcheigene Schuld geraten ist. Sobald es nicht mehr genug l fr allegibt ... kann das zum Krieg fhren ... David Howell als britischer Energie-Staatssekretr am 5. Ja-nuar 1980 in London

    Unser Brot wuchs durch Mineraldnger, der aus Erdgas gewonnenwurde, und es wurde in einem lgeheizten Ofen gebacken.Das Glas, aus dem wir trinken und durch das die Sonne ins Zimmer

    scheint, wurde mit Hilfe von l erschmolzen, und das Haus, in demwir wohnen und das mit l geheizt wird, wurde mit Zement gebaut,der erst bei 1450 Grad Hitze entsteht, Hitze, die heute ebenfallsweitgehend nur das l liefert. Da gibt es kein Schiff, das ohne lfhrt und damit ohne l keinen bersee-Handel und keinen Fisch-fang. Und da luft ohne Schmierl keine Maschine, Elektromotoren,Wasser- und Dampfturbinen, Windrder und Drehbnke sowenigwie Autos und Traktoren. l, das ist heute das Lebensblut derWirtschaft. Und nicht nur der Wirtschaft:

    15

  • L-MANGEL BEDEUTET HUNGER, UND ER BEDEUTET WEHRLOSIG-

    KEIT:Der Weltbestand von Traktoren stieg von 12000 im Jahre 1910 auf20 Millionen heute. Nur mit Hilfe von Traktoren knnen Bdenbearbeitet werden, fr die Zugtiere zu schwach sind, und die jetzt aufeine Milliarde PS geschtzte Welt-Traktorleistung wrde fr diebentigten Zugtiere mehr Futterflche erfordern, als es heuteAckerland gibt. Allein um die Zugmaschinen der USA in Gang zuhalten, werden rund 45 Millionen Tonnen Treibstoff jhrlich ge-braucht, die der Welt erfordern etwa 140Millionen Tonnen.Wurden Traktoren fr unsere Ernhrung unentbehrlich, so aber

    nicht minder Lastautos, denn den grten Arbeitsaufwand derLandwirtschaft erfordern die Transporte, und keine Grostadt istohne Lastwagen mit Nahrungsmitteln zu versorgen.Vom militrischen lbedarf ist kaum je die Rede, und er scheint

    auch gering, in Westdeutschland z. B. betrug er 1979 mit 1,47 Mil-lionen Tonnen nur 1,1 Prozent des Gesamtbedarfes an l. Aber imMai 1980 rechnete der Schweizer Divisionr und stellvertretendeStabschef Logistik, Edmund Mller, vor: Durchschnittlicher Moto-risierungsgrad der Armeen bis 1918 rund zwei PS pro Mann. 1918dann zehn PS und 1980 mehr als 40 PS. Bereits den Ersten und denZweiten Weltkrieg entschied der Energiemangel der unterlegenenund der Energieberflu der siegreichen Koalition. Als die ameri-kanischen Bomber am 12. Mai 1944 zu den deutschen Hydrierwer-ken vordrangen, war die Niederlage besiegelt.Im Vietnam-Krieg erreichte der Treibstoffverbrauch 60 Liter pro

    Mann und Tag. Das Pazifik-Kommando der USA verbrauchte 1968mehr als 28 Millionen Tonnen Treibstoff - auch das brachte denAmerikanern nicht den Sieg, die Energieversorgung al/eine entschei-det natrlich keinen Krieg. Aber sie wurde fr jede Wehrmacht vlligunentbehrlich, und der Schweizer General hob z. B. hervor, da dasneue, im Mai 1980 in der Bundesrepublik eingefhrte Reservisten-System, das die Bundeswehr im Kriegsfall rasch von 495 000 auf1,2 Millionen Mann bringt, nur Sinn hat, wenn fr das l gesorgt ist,das 48 Millionen PS Maschinenleistung erfordern. Versiegen dielquellen, so werden Panzer und Kriegsflugzeuge ebenso zu Schrottwie die heute 400 Millionen privaten Kraftfahrzeuge der Welt.Mit diesem Versiegen der lquellen aber mssen wir binnen der

    jetzt lebenden Generation rechnen, weil wir Generationen lang gegendie Natur wirtschafteten:

    16

    Von allen fossilen Energietrgern der Erde sind 93 Prozent Kohle,nur sieben Prozent Erdl und Erdgas.Vom Welt-Energieverbrauch aber stellen heute Erdl und Erdgas

    nicht, wie naturgegeben, sieben Hundertstel, sondern sieben Zehn-tel.Die Weltbevlkerung nahm whrend der letztvergangenen 100

    Jahre (1880-1980) von rund 1 400 auf 4 400Millionen zu, auf das rundDreifache. Die Welt-Minerallfrderung stieg im gleichen Zeitraumvon weniger als vier Millionen Tonnen auf 3 300 Millionen, auf das825fache. Whrend dieses Jahrhunderts nahm der Pro-Kopf-Jahres-verbrauch an Minerallprodukten in Deutschland (dem Reich undder Bundesrepublik) von acht Kilo auf 2 520 Kilo zu. In Japan vonvier Kilo auf 2 830. In Ruland und der Sowjetunion von sieben auf2000 Kilo und in den Vereinigten Staaten von 41 Kilo auf 4350. Dieunausweichliche Folge war:

    DIE WELT-LVORRTE GEHEN ZU ENDE.

    Neue groe Funde sind noch immer mglich, aber der lverbrauchist heute so enorm, da auch riesige Vorkommen wie die seit 1964 inder Nordsee entdeckten nur fr knapp ein Jahr des Weltverbrauchsreichen. Denn 3 300 Millionen Tonnen jhrlich bedeuten376711 Tonnen Verbrauch jede Stunde Tag und Nacht, das bedeutetdie Ladung eines der grten Supertanker alle 60 Minuten und allezehn Minuten soviel verbrauchtes l, wie whrend des ersten vollenJahres der Welt-lfrderung, im Jahr 1860, l auf der ganzen Erdegewonnen wurde.Da es bereits heute in vielen Lndern l-Probleme gibt, ist

    evident, denn sonst htten die Rohl-Preise nicht zwischen 1973 und1980 auf das (in Dollar) durchschnittlich Zwanzigfache steigenknnen - eine Preissteigerung, die zustzliche Probleme schafft.

    DA L HEUTE DER HAUPT-ENERGIETRGER IST, BEDEUTEN L-

    PROBLEME ENERGIE-MANGEL:

    So kommt (wie vorher schon drei andere) auch die jngste Energie-Prognose, die vom US-Energieministerium in Auftrag gegebene derAmerikanischen Akademie der Wissenschaften, an der mehr als200 Fachleute vier Jahre lang arbeiteten, die mehr als vier MillionenDollar kostete und die im Januar 1980 verffentlicht wurde, zu demSchlu: Die vordringlichste aller Aufgaben ist die l-Substitution.Die sogenannten Altemativ-Energien wie Sonnenstrahlung,Wind, Erdwrme etc. knnen diesem Gremium zufolge in absehba-rer Zeit hchstens ein Zwanzigstel des Welt-Energiebedarfes dek-

    17

  • ken. Nur eine ausgewogene Mischung von Kohle- und Kernkraft-werken kann eine Energie-Katastrophe verhindern und

    DIE KRIEGSGEFAHR,DIEEINEEVENTUELLEATOM-PROLIFERATIONBEDEUTET,ISTVERSCHWINDENDGERING,VERGLICHENMITDER GEFAHR, DASSUMDIE SCHWINDENDENFOSSILENENERGIETRGERGEKMPFTWIRD.

    Dieser Analyse Energy in Transition, 1985-2010 zufolge mu einweltweites Kernenergie-Programm sofort durchgefhrt werden, undhchste Prioritt mssen auch die Kohleverflssigung und Kohlever-gasung erhalten, was natrlich den Bau von Kohlekraftwerkenbeschrnkt und den von Kernreaktoren in Zukunft noch wichtigermacht.

    Auf der im September des Jahres 1980 in Mnchen abgehaltenen11. Welt-Energiekonferenz, an der ber 4 000 Experten aus 78 Ln-dern teilnahmen, waren sich sowohl die Vertreter des Westens wieauch die der kommunistischen Lnder und die der Dritten Welt darineinig, da

    DIE VERDREIFACHUNGDESGLOBALENENERGIEBEDARFESBISZUMJAHRE 2020 UNAUSWEICHLICH

    sei. Entscheidend fr den Mehrverbrauch ist der Nachholbedarf derEntwicklungslnder, die bereits 1976 bis 2000 ihren Energiebedarfversechsfachen werden, whrend der der Industrielnder nur aufdas 1,7fache steigen wird.

    Einmtig wurde in Mnchen die Meinung vertreten, alle Energie-Probleme seien lsbar,

    ABERKEINEZEIT MEHRZUVERLIEREN,nicht zuletzt, weil der Investitionsbedarf fr die Energie-Umstellungund Energie-Versorgungsausweitung bis zum Jahre 2000 auf etwa15 000 Milliarden DM geschtzt wurde und allein Schon dieser gewal-tige Kapitalbedarf die Verteilung auf mindestens 20 Jahre erfordert.Vor allem aber, weil in Mnchen niemand daran zweifelte, da dieErdlvorrte in absehbarer Zeit zur Neige gehen und

    EINGEORDNETERRCKZUGAUSDEMLsofort beginnen msse. Unbestritten war deshalb in Mnchen auchdie Unentbehrlichkeit der Kernenergie. Die Internationale Energie-Agentur erklrte, die leinfuhr ihrer Mitgliedslnder msse von1250 Millionen Tonnen 1980 auf 1 000 Millionen 1990 und 885 Mil-lionen Tonnen im Jahre 2000 sinken, und das sei nur dann mglich,wenn sie den Anteil der Kernenergie an ihrem Gesamt-Energiever-brauch bis dahin verfnffachen.

    18

    Aber der Internationalen Atomenergie-Organisation zufolge sank1979 der Welt-Auftragsbestand fr Kernkraftwerke um 10 000 Mega-watt, wenn acht neue Werke bestellt wurden, so wurden 16 Auftrgegestrichen.

    Fr ihre Gegner bleibt die Kernenergie die unertrgliche Folgemenschlicher Arroganz; ein Angriff auf die natrliche Ordnungder Dinge und das Hinnehmen katastrophaler Strahlungen, nurum berflssige Elektrizitt zu untragbaren Kosten zu gewinnen.Sie schren die latente Angst der Menschen und lenken sie in diefalsche Richtung. Sie spielen die mglichen und eventuelle zuknftigeFolgen hoch und verhindern so die Lsung der wirklichen undaktuellen Probleme. Zwar erfat nun die Energie-Diskussion immerweitere Kreise. Aber die Fragen, auf die es wirklich ankommt,werden nach wie vor nicht gestellt, vor allem die lebenswichtigstennicht, die lauten:

    WOLLENWIR FRIEDEN? ODER WOLLENWIRKRIEG? UND WELCHEART WELTWOLLENWIR?EINEWELT, INDERSCHLIESSLICHNIEMANDMEHRMENSCHENWRDIGZULEBENVERMAG,ODEREINEGERECHTEREWELT, INDERALLENMENSCHENALLENURMGLICHENNATURKRF-TEZUR VERFGUNGSTEHEN?

    Energie heit wrtlich das Treibende oder die wirkende Kraftund war immer schon etwas, das die Reichsten wie die rmsten, dieMchtigsten wie die Hilflosesten zutiefst persnlich betraf, das stetsaber auch ber den Wohlstand und die Weltgeltung der Vlkerentschied. Und das wurde sie nicht durch menschliche Hybris oderdas Profitstreben des Kapitalismus, sondern naturgegeben: DerMensch ist ein Wunderwerk der Natur, aber krperlich schwach.Jedes Pferd leistet zwanzigmal soviel wie wir, und unabhngig vonKlima und Rasse und allen politischen Systemen entspricht dieverwertbare krperliche Jahres-Leistung eines Menschen im Durch-schnitt nur 100 Kilowattstunden.

    Nur um nicht zu verhungern, braucht er 1000 kWh.Um halbwegs menschenwrdig zu leben, braucht er

    24000kWh.Die Menschwerdung liegt etwa drei Millionen Jahre zurck. Das

    schliet wesentliche Gen-nderungen aus. Und so gilt nicht nur fralle Menschen, sondern auch fr alle Zeiten:

    Die verwertbare krperliche Jahresarbeit, die ein Mensch zuleisten vermag, entspricht: Zwlf Kilo Kohle. Neun Kilo l. EinemZehntel Gramm Uran, wenn es in den heutigen Leichtwasser-

    19

  • Reaktoren verwendet wird. Zwei Tausendstel Gramm Uran inBrtern, fr welche die heute bekannten Uranvorrte der Welt dreiJahrtausende lang reichen, statt in heutigen Reaktoren 100 bis150 Jahre.Diese Zahlen mten allen Energie-Entscheidungen zugrunde

    liegen. Aber wie viele unserer Fhrenden kennen sie? Und werwei schon, da z. B. allein die Leistung des Blocks A des Kern-kraftwerkes Biblis die krperliche Jahresarbeitsleistung der Gesamt-bevlkerung Westdeutschlands bertrifft und die heutige Leistungaller westdeutschen Kernreaktoren, ber deren Stillegung bekannt-lich diskutiert wird, der von 400 Millionen Menschen gleichkommt?Frankreichs Atomstromerzeugung kommt heute 600 Millionen un-sichtbaren Helfern gleich und die der Welt mit rund 650 MilliardenkWh 6500 Millionen eisernen Sklaven.Naturgegeben kam es zu der Mensch-Maschinen-Symbiose, in der

    wir heute leben, und ein Zurck aus unserer Maschinenwelt kann esnicht geben, denn als es zur industriellen Revolution kam, war mitetwa 750 Millionen Menschen die damalige Tragkraft der Erde fastvoll genutzt.

    OHNE AUSREICHENDE ENERGIEVERSORGUNG SIND HEUTE DREI VIER-

    TEL DER MENSCHHEIT ZUM UNTERGANG VERURTEILT,

    denn nun leben bekanntlich nicht 750 Millionen, sondern 4 400 Mil-lionen Menschen auf der Erde. Und zu diesen drei Vierteln derMenschheit, die ohne harte Energie zuviel wren, gehren dieHochindustrialisierten, nicht die rmsten der Armen, die ja nochkeine eisernen Sklaven besitzen und auch heute mit Holz odergetrocknetem Kuhdung als Energietrger auskommen mssen.Da heute die Erde viereinhalb Milliarden Menschen trgt, ist nur

    mglich, weilDIE WELT-ARBEITSLEISTUNG HEUTE MEHR ALS ZWEIHUNDERTMAL soGROSS IST WIE DIE DER WELTBEVLKERUNG.

    Die Arbeit, die unsere Existenz sichert, entspricht heute der Kr-perkraft von mehr als 1 000 Milliarden Menschen, jedem Menschenaus Fleisch und Blut stehen mehr als 200 und manchen Reichenmehr als 2 000 unsichtbare Helfer zur Verfgung, die wir durch dasDrehen eines Schalters oder das Niedertreten eines Gaspedals zurArbeit zwingen knnen.Allerdings nur so lange wir sie mit Energie versorgen.Rund sieben Zehntel dieser unsichtbaren Helfer mssen direkt

    oder indirekt mit Erdl oder Erdgas gespeist werden.

    20

    Und das heit:LANGSAM ABER UNAUFHALTSAM GERATEN HEUTE ALLE INDUSTRIE-

    NATIONEN MIT AUSNAHME DER SOWJETUNION IN DIE LAGE, IN DER

    SICH IM SOMMER 1941 JAPAN BEFAND:Nachdem Prsident Roosevelt bereits am 31. Juli 1940 amerikani-

    schen Tankern verboten hatte, japanische oder japanisch besetzteHfen anzulaufen, stoppte er am 2. August 1941 den Verkauf vonRohl und Minerallprodukten an Japan und veranlate Englandund die Niederlande, das gleiche zu tun.Das lste den Pazifik-Krieg aus.Bei seiner Einvernahme als Fhrender der Kriegsverbrecher

    durch die Amerikaner sagte Admiral Nagano am 20. November1945: Ich bin berzeugt, da einer der Hauptgrnde des Pazifik-Krieges das l war ... Nicht nur die Wehrmacht, sondern auch zivileKreise sahen, seit die USA, Grobritannien und die Niederlande unskein l mehr verkauften, in einer Sd-Expansion die einzige Ret-tung ... Admiral Nomura, Japans ehemaliger Botschafter in Washington,

    fgte hinzu: Unsere Treibstoffvorrte zur Zeit des Embargos von1940/41waren uerst beschrnkt. Das l Indonesiens, Borneos undBurmas wurde so fr uns lebenswichtig ... Dieses l wurde erobert. Japan errang Sieg auf Sieg, drei Monate

    nach Kriegsbeginn waren die lfelder des damaligen Niederlndisch-Indien fast unversehrt in Japans Hand, denn die Indonesier waren anZerstrungen nicht interessiert. Aber Japan vermochte seine Seewe-ge nicht offenzuhalten, das eroberte l nicht dorthin zu bringen, woes gebraucht wurde.Heute ist Japan bekanntlich keine Seemacht mehr. Und heute

    betrgt die japanische l-Einfuhr jhrlich 317 Millionen Tonnenstatt der 5,4 Millionen des Jahres 1940.Hat Japan berhaupt kein eigenes l, so verhalten sich die

    sicheren lvorkommen Westeuropas mit 3100 Millionen Tonnenzum jhrlichen Verbrauch von 760 Millionen Tonnen im Jahre 1979wie 4: 1 und die der Vereinigten Staaten, die 3 820 Millionen Ton-nen betragen, zum Verbrauch von 957 Millionen Tonnen ebenfallswie 4 : 1. Das heit, in beiden Fllen reicht das eigene l fr vierJahre Verbrauch, und auch das natrlich nur rein theoretisch, weildieses vorhandene l nicht rasch genug gefrdert werden kann, diewestdeutsche Frderung 1979 z. B. nur 13 000 Tonnen tglich oderweniger als ein Dreiigstel des tglichen Bedarfes betrug. Auch

    21

  • EUROPA FHRT NEUN ZEHNTEL SEINES L-BEDARFES EIN UND IST

    SELBER NICHT IN DER LAGE, IM FALL DES FALLES DIE ENTSPRE

    CHENDEN TRANSPORTE ZU SCHTZEN.

    Ob die Vereinigten Staaten das knnten, ist ebenfalls fraglich,denn derart riesige Mengen l werden heute gebraucht, da siebuchstblich Tausende Supertanker fllen. Derartige Konvois sindim Zeitalter der Atom-Unterseeboote nur mit einem kaum vorstell-baren Aufwand und auch dann nur teilweise sicher zu geleiten.Das l-Problem ist also keineswegs nur, da es auf die Dauer nicht

    genug l geben wird, sondern da heute - sehr zum Unterschied derFrhzeit der Minerallwirtschaft - die grten Verbraucher diegeringsten lreserven haben und ihren Bedarf in Lndern deckenmssen, die selber fast kein l brauchen. Das heit, da

    DURCH DIE L VERSORGUNG EINSEITIGE ABHNGIGKEITEN, WIE ES SIE

    FR KAUM EINEN ANDEREN ENERGIETRGER ODER GRUNDSTOFF

    GIBT,

    entstanden.Zu dieser Entwicklung kam es durch den malosen lverbrauch

    und durch die Macht- und Preispolitik der lproduzenten, Heutestellen die OPEC-Lnder fast neun Zehntel allen an Drittlndergelieferten ls, und das gab ihnen eine Macht, wie sie vor ihnenniemand in diesem Ausma besessen hat. Denn

    WIE HEUTE EIN ATOM-KRIEG SELBSTMORD GLEICHKOMMT, GILTDIES

    FR EINEN L-KRIEG.

    Selbst wenn die Produktionsmittel-Zerstrungen, die solch ein Kriegzur Folge haben mte, binnen relativ kurzer Zeit behoben werdenknnten, unsere l-Abhngigkeit ist heute so gro, da schonwenige Wochen l-Mangel unser gesamtes Verkehrs- und Trans-portwesen und damit unsere gesamte Wirtschaft zusammenbrechenlassen.Diese unbestreitbare Tatsache mu allen energiepolitischen und

    allen strategischen berlegungen zugrunde liegen. Der nderungdieses unertrglichen Zustandes mssen all unsere Anstrengungengelten.Diese der Sklaverei nahekommende l-Abhngigkeit ist nur zu

    berwinden, wenn wir das l durch andere Energietrger erset-zen.Dazu wird es morgen verschiedene Mglichkeiten geben. Heute

    und damit bevor es zur Katastrophe kommt, im wesentlichen eine:Die Kernenergie. Welche Bedenken auch immer es geben mag:

    22

    WIR HABEN DIE WAHL ZWISCHEN SICHEREN UND MGLICHEN GEFAH.

    REN. ZWISCHEN EINEM L-KRIEG, DER FAST AUTOMATISCH ZUM

    DRITIEN WELTKRIEG WERDEN KANN, ODER DEM ATOM-WASSER

    STOFF-ZEITALTER.

    Und wir mssen diese Wahl durch eigene Entscheidungen treffen unddies nicht erst unseren Kindern berlassen. Wir mssen die Kohle-kraftwerke und die Kernkraftwerke, deren Bau heute durch Einspr-che verhindert wird, sowie die Kohlehydrier- und Kohlevergasungs-anlagen, die Wasserstoffgewinnungs- und Wasserstoff- Transportein-richtungen ohne Verzgerung errichten, wenn wir nicht unsereExistenz aufs Spiel setzen wollen.Sechs Zehntel aller Westdeutschen frchteten 1980 einen Krieg

    und hielten ihn binnen drei Jahren fr mglich oder wahrscheinlich.Ebenso viele - 61 Prozent - sind (einer vom Bundesforschungsmini-sterium in Bonn am 20. Juni 1980 verffentlichten Umfrage zufolge)fr den Bau neuer Kernkraftwerke. Aber die - berechtigte - Kriegs-angst fhrte genausowenig zu Taten wie die Einsicht in die Notwen-digkeit der Kernenergie. Die klare Mehrheit brachte die das Endeder Industriegesellschaft fordernde kleine Minderheit in der Bundes-republik keineswegs zum Schweigen. Diese Minderheit gibt vieler-orts den Ton an, verunsichert die Parteien wie die Gerichte undschafft bei vielen Menschen Daseins-Angst.Jahrtausendelang war die Angst der groe Antreiber, der Ur-

    Affekt, ohne den es keine Anpassung an neue Lebensbedingungengegeben htte. Aber Angst wirkt sich nur so lange positiv aus,solange sie nicht berhandnimmt, denn dann macht sie blind undlhmt die Tatkraft. ber den persnlichen Erfolg wie ber dasGedeihen oder den Untergang der Vlker entscheidet das Gleichge-wicht zwischen Angst und Lebensmut, Vorsicht und Tatendrang,Optimismus und Pessimismus.Dieses Gleichgewicht ist heute in manchen westlichen Industrie-

    Nationen gestrt. Bei ihnen herrschende ngste lsen keine positi-ven Manahmen aus, sondern verhindern die Zukunftssicherung.Die Atom-Angst ist begrndet: Was mit Hiroshima und Nagasaki

    im Jahre 1945 begann, fhrte bekanntlich zu einem nuklearenWettrsten, das eine von Menschen ausgelste Apokalypse durchausmglich macht. Aber die Menschen gewhnten sich daran, mit derBombe zu leben, und die Verdrngung der Nuklearkriegs-Angstfhrte zu einer grotesken Angstverlagerung: Nicht die Kern-Waffen,sondern die Kern-Kraftwerke werden verteufelt. Umgeben von gut

    23

  • 10 000 westlichen und ebenso vielen sowjetischen Sprengkpfen,wird ber die vergleichsweise geringen Risiken der Atomabfall-Lagerung diskutiert. Da ereifern sich die selbsternannten Exper-ten darber, ob nicht mit einer neuen Eiszeit gerechnet werdenmsse, deren Gletscher radioaktive Abflle aus Felskavernen her-ausholen knnten. Oder ob Salzstcke, die seit Hunderten MillionenJahren trocken sind, nicht doch eines Tages berschwemmt und sodie strahlenden Abflle gefhrlich werden wrden. Whrend diemilitrischen Plutoniumfabriken auf vollen Touren laufen, wird derBrterbau verhindert, weil der angeblich eine Plutoniumwirtschaftund diese einen Atomstaat mit sich bringt.Diese Schizophrenie aber istDIEGRSSTEALLERKRIEGSGEFAHREN,

    denn manche Politiker knnen dazu verleitet werden, bequemereAuswege aus der heutigen l-Abhngigkeit zu suchen als denzweifellos schwierigen Weg der Umstellung unserer Wirtschaftenund unserer Verteidigungsanstrengungen auf das Nach-l-Zeitalterzu beschreiten. Da, wer in unseren Demokratien wirken will, zuersteinmal gewhlt werden mu, ist es legitim, bei wirtschaftlichen undauenpolitischen berlegungen auch die innenpolitischen zu berck-sichtigen. Aber nicht in dem Ausma, wie sie z. B. die Auszge auseinem Memorandum des Prsidenten beraters Stuart Eizenstat anJimmy Carter dokumentieren, die Newsweek am 16. Juli 1979verffentlichte. Da heit es u. a.: ... Ich brauche wohl nicht imeinzelnen auszufhren, wie sehr uns die Energiekrise schadet. Nichtswhrend Ihrer bisherigen Prsidentschaft ... hat unser Schiff derartvoll Wasser laufen lassen. Aber ich glaube, wir haben jetzt eineGelegenheit, die Verantwortung fr die Inflation und die Energie-probleme der OPEC aufzuladen ... und nur so knnen wir hoffen,unsere politischen Verluste wiedergutzumachen: Nehmen Sie dieGelegenheit der OPEC-Preiserhhungen wahr, wenden Sie sie zuunserem Vorteil, indem Sie auf ihre verheerenden Folgen fr unsereWirtschaft hinweisen und zeigen, da Ihre Energie-Manahmendurch die OPEC erzwungen werden. Mit entsprechenden Manah-men kann die Nation zum Kampf geeint werden - zum Kampf gegeneinen klar erkennbaren fremden Feind - die OPEC.Die lbesitzer sollen durchaus das Risiko kennen, das sie im Fall

    des Falles eingehen. Auch ist es verstndlich, da das Pentagon Plnefr eine Nahost-Aktion machte, denn jeder Generalstab mu alleEventualitten in Betracht ziehen. Aber weit gefhrlicher ist es,

    24

    Whler zu mobilisieren, die die Risiken nicht kennen, wie das HerrEizenstat tat. Und von dieser Art l-Politik mu sich Europa klarund eindeutig distanzieren.Es ist klar, da alles, was im Nahen Osten geschieht, Europas

    Existenz durch seine labhngigkeit bedroht. Es ist aber ungemeingefhrlich, da Washington nun auch

    EUROPASAKTIVETEILNAHMEANDERSICHERUNGDERWESTLICHENLVERSORGUNG

    fordert.Der US-Verteidigungsminister James Schlesinger hatte die l-

    Lnder gewarnt und am 18. Mai 1975 gesagt: Ich glaube, wirwerden, falls es ein neues l-Embargo geben sollte, weniger tolerantsein als das letztemal ... Schlesinger, der unter Prsident NixonChef des amerikanischen Geheimdienstes CIA gewesen war, hatteals Verteidigungsminister in der Mohave- Wste 60 000 Mann Spe-zialeinheiten ausbilden lassen, die bei 45 Grad im Schatten auf eineneventuellen Einsatz in Nahost vorbereitet wurden. Er amtierte unterPrsident Carter als US-Energieminister und erklrte am 11. Okto-ber 1978 im Saarlndischen Rundfunk: Bei der Grndung derNATO im Jahre 1949 bestand die Sorge um die physische SicherungWesteuropas und seiner Nationen. Jetzt gilt es, nicht allein frWesteuropa, sondern auch fr Japan und die Vereinigten Staaten, jafr alle Industrielnder , die Quellen zu sichern, die fr die Aufrecht-erhaltung ihres wirtschaftlichen Wohlstandes unerllich sind, unddie physische Sicherheit dieser Energiequellen ist eine viel kritischereAufgabe ... besonders weil wir, was die westliche lversorgungangeht, ganz sicher nach 1985 in Schwierigkeiten kommen.Seither versuchten die USA immer wieder, das Programm der

    NATO auszuweiten. Hatte Verteidigungsminister McNamara be-reits 1965 Truppen der Bundesrepublik fr den Vietnam-Kriegangefordert, so wird nun die Sicherung des Nahost-ls als milit-rische Aufgabe aller NATO-Mitglieder betrachtet und das besondersseit dem Frhjahr 1980 und im Zusammenhang mit der Lage im Iranund in Afghanistan hervorgehoben.

    DASSDIESICHERUNGDESNAHOST-LSFRALLENATO-PART.NERLEBENSWICHTIGIST,STEHTAUSSERJEDEMZWEIFELUNDNICHTMINDER,DASSEUROPADAZUIMFALLDESFALLESSEINENBEI-TRAGLEISTENMUSS

    (wobei die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland einen sol-chen Beitrag verbietet).

    25

  • Ebenso unzweifelhaft aber ist die Tatsache, da fr Europa dasAufhren der Nahost-llieferungen binnen 100 Tagen lebensbedro-hend wird. Deshalb mu przisiert werden, was Washington unterSicherung des Nahost-ls versteht, denn hier gibt es einen essen-tiellen Unterschied zwischen den Vereinigten Staaten und Westeu-ropa: Die eigene lfrderung der USA und die Kanadas, Mexikosund Venezuelas betrugen 1980 rund 790 Millionen Tonnen, dieWesteuropas nur 116Millionen. Die USA knnen im eigenen Landund in ihrer unmittelbaren Nhe mehr als acht Zehntel ihres Nor-malbedarfes an l decken. Westeuropa nur ein Siebentel. Was dielversorgung angeht, ist die heutige Lage der NATO leider durch einam 14. April 1980verffentlichtes Spiegel-Gesprch mit dem Chefder Mobil Oil, Herbert C. Lewinsky, charakterisiert, in dem es u. a.hie:Frage: In welchem Umfang knnten die USA und Kanada heute

    die europischen Lnder mit l beliefern?Lewinsky: Die USA sind heute zu ber 40 Prozent selbst auf Impor-

    te angewiesen ...Frage: Auf die Dauer knnte Amerika einen greren Ausfall in

    Europa nicht ausgleichen?Lewinsky: Nein.Frage: Was wre, wenn die Vereinigten Staaten den Persischen Golf

    blockieren oder vielleicht die Strae von Hormus verminenwrden?

    Lewinsky: Das wre keine Krise, das wre eine Katastrophe. Freinen solchen Fall kann man keine Vorsorge tref-fen ...

    Diese Strae von Hormus istEUROPAS BEDROHTE HAUPTSCHLAGADER.

    Alle zehn Minuten passiert ein voller oder leerer Tanker die Meer-enge, die den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean verbindet.Rund drei Millionen Tonnen l tglich nehmen diesen Weg nachEuropa und Japan, jede Woche so viel, wie noch im Jahre 1900 dieWelt-lfrderung betrug. Bereits im Mai 1973 konnte der Schah vonPersien mit Recht sagen: Seit l fr die westlichen Industriestaatenund Japan unentbehrlich wurde, hngt von der freien Durchfahrtdurch die Strae von Hormus keineswegs nur deren Wohlstand,sondern deren nackte Existenz ab!

    Europas, nicht aber (vorlufig) Amerikas Existenz hngt also vonder Frage ab:

    26

    KANN UNSERE LVERSORGUNG DURCH GEWALTANWENDUNG GESI-

    CHERT WERDEN? IST EINE MILITRISCHE SICHERUNG DES NAHOST-

    LS MGLICH? UND IN WELCHEM FALL MSSTE SIE VERSUCHT WER-

    DEN?

    In der Reihenfolge ihrer Wahrscheinlichkeit rechnen militrischeKreise mit fnf Interventions-Zwngen:

    Anti- West-Staatsstreich in Riad,Blockade der Strae von Hormus,Einstellung der l-Exporte Saudi-Arabiens,Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait oder Saudi-Ara-bien,sowjetische Aktionen im Irak oder Iran.

    Fr diese Flle - von denen das Pentagon die ersten drei untermittlere Mglichkeit einstuft und die zwei letzten unter geringeMglichkeit - ist der Einsatz der 82. Luftlande-Division vorgese-hen, deren 15 200 Mann in Fort Bragg in Nordkarolina stationiertsind, gut 12000 Kilometer von Riad entfernt. Weiter die der aero-mobilen 101. Division mit 17 900 Mann und zweier Divisionen mitje 19800 Mann Marineinfanterie, zusammen also 72 700 Mann. Ne-ben den Truppen- und Materialtransport-Flugzeugen sollen 600 bis1000 Bomber und Jagdflugzeuge eingesetzt werden, zwei bis vierFlugzeugtrger und ein von drei Zerstrern geschtztes Kommando-Schiff. Eine besonders ausgebildete Brigade der 82. Luftlande-Division ist stndig einsatzbereit und kann binnen 18 Stunden mitJeeps, Lastwagen und leichter Artillerie an Nahost-Einsatzortegebracht werden. 1 200 Mann weitere Spezialtruppen binnen48 Stunden, 3 000 weitere binnen 92 Stunden und die ganze 82. Di-vision binnen elf Tagen. Wichtigste Einsatzbasis fr eine eventuelleNahost-Aktion soll Diego Garcia im Indischen Ozean werden, das3400 Kilometer von den lfeldern entfernt liegt.Nur: Diese Basis ist noch nicht ausreichend ausgebaut. Die vor-

    gesehenen amerikanischen Lufttransporte sind berdies noch nichtmglich, denn 1980 verfgte der Air Force Strategie Airlift bernur 70 Einheiten des grten Flugzeuges der Welt, der C5-A, undber nur 234 Einheiten der C-141-Transporter, whrend fr dievorgesehenen Luft- Truppentransporte 920 Groflugzeuge gebrauchtwrden. Auch die KC-135-Tanker zur Treibstoffversorgung in derLuft reichen bei weitem nicht aus. Und wenn auch nach der sowje-tischen Invasion Afghanistans groe Anstrengungen in dieser Hin-sicht gemacht wurden, die amerikanische Luftwaffe ist nach wie vor

    27

  • nicht auf die klimatischen Verhltnisse der Nahost-lregion einge-stellt, vor allem ihre elektronischen Gerte vertragen weder die Hitzenoch den Staub.Nun lt sich das natrlich ndern. Die Rapid Deployment

    Force (Rasche Entfaltungs-Macht), die durch die DirektiveNo. 18 Prsident Carters vom August 1977 geschaffen worden warund jahrelang auf dem Papier blieb, nimmt jetzt Form an, und zuihrem Ausbau stehen 1980-1986 mehr als zehn Milliarden Dollar zurVerfgung. Den Zweck dieser Spezialeinheit sieht ihr jetziger Kom-mandeur, Generalleutnant P. X. Kelley von der Marineinfanterie,darin, immer zuerst dazusein: Wenn ich zuerst in einem Krisenge-biet bin, wei mein Gegner, da er einen offenen Kampf mit denVereinigten Staaten riskiert. Ist er zuerst da, so handelt es sich umeine -Intervention- ber die endlos debattiert wird.Gerade im Nicht-Diskutieren liegt natrlich die Gefahr der Eska-

    lation. Und da die Anwesenheit der Amerikaner einen internen(oder von Moskau erwnschten) Umsturz nicht verhindert, beweistzum Beispiel Libyen, wo es eine riesige US-Luftwaffenbasis, dieWheelus Air Force Base, gab, als im Jahre 1969 Muammar Gaddafiden west- und lfreundlichen Knig Idris strzte und sein radikal-nationalistisches Regime errichtete. Der Aufbau der Rapid Deploy-ment Force wurde

    DIE SCHNELLSTE AUFRSTUNG SEIT VIETNAM

    genannt, aber die Erinnerung an Vietnam ist nicht gerade glcklich,denn diesen Krieg gewannen ja die USA nicht. Und als im Juli 1980der amerikanische Verteidigungsminister Harold Brown PrsidentGiscard d'Estaing in Paris die neue vorbeugende Strategie erlu-terte, vermochte er an dessen Einstellung nichts zu ndern. Nmlichdaran, da, wie der Regierungssprecher es formulierte, Frankreichnicht glaubt, da eine amerikanische Prsenz im Nahen Ostenstabilisierend wirkt. hnlich denken die anderen Verbndeten derUSA, alle frchten, der Stolperdraht am Persischen Golf knntesich leicht als Tretmine erweisen.Denn: Wie gro auch immer die reale Schlagkraft der Rapid

    Deployment Force werden mag, fr die militrischen wie zivilenFachleute, die die Region kennen, steht eindeutig fest:

    DIE EINZIGE L-REGION, DIE HEUTE DEN EINFUHRBEDARF DER

    INDUSTRIELNDER ZU DECKEN VERMAG, KANN GEWALTSAM NUR IN

    BESITZ GENOMMEN WERDEN, WENN JAHRELANG AUF IHRE PRODUK-

    TION VERZICHTET WIRD.

    28

    Nach wochenlangen Recherchen an Ort und Stelle schrieb Ar-mand de Borchgrave bereits am 31. Mrz 1975 in Newsweek: AlsPrsident Ford im Herbst 1974 warnte, Gromchte htten stetsKrieg gefhrt, um sich lebenswichtige Rohstoffe zu sichern, begriffdie arabische Welt, was gemeint war. Von einem Ende des Persi-schen Golfes zum andern wurden Manahmen zur Zerstrung derlfelder getroffen, dafr gesorgt, da jede militrische Aktion derUSA Raffinerien und Rohrleitungsnetze, Vorratslager und Pumpsta-tionen wie die Ladeeinrichtungen fr Supertanker im Wert von20 Milliarden Dollar in wertlosen Schrott verwandeln wrde ...Armstuhl-Strategen behaupten, Saudi-Arabiens -gestohlene ameri-kanisehe lfelder- knnten relativ leicht von den USA besetzt undSabotageschden binnen drei Monaten behoben werden. Aber sieirren sich. Nach wochenlangen Reisen in der Golfregion ... bin ichsicher, da arabische Techniker Verwstungen zustande brchten,die Jahre, nicht Monate, zur Beseitigung erfordern wrden ... Alleamerikanischen Experten an Ort und Stelle finden die Idee einfachabsurd, denn sie wrde ja gerade das verursachen, was sie angeblichvermeiden soll,

    DIE STRANGULIERUNG DER WESTLICHEN INDUSTRIEGESELLSCHAF-

    TEN.

    -Falls etwas so Irrsinniges geschieht-, erklrte Frank Jungers, derChef der nun den Saudis gehrenden Arabian-American Oil Co. undein Veteran der arabischen Minerallwirtschaft, -wre die Saudi-Produktion - ein Drittel aller Welt-lexporte - fr mindestens zweiJahre unterbundenk Man braucht ja nur zu wissen: Das arabische lgebiet ist so gro

    wie Westeuropa. Die 689 produzierenden Quellen Saudi-Arabiensverteilen sich auf 15 weit auseinanderliegende Felder, und ber11 200 Kilometer meist ber dem Boden verlegte lleitungen sind inBetrieb. Die Interventionisten vergessen, da die Franzosen wh-rend des Algerien-Kampfes 20000 Mann brauchten, um nur eineeinzige, 700 km lange lleitung zu sichern, und da, als 1956 dieSyrer eine einzige Pumpstation der Iraq Petroleum Co. berfielen, esvier Monate dauerte, ehe sie repariert war. Fast alle l-Installatio-nen Saudi-Arabiens sind die grten der Welt. Sie wurden in denUSA und Westeuropa nach Ma angefertigt und knnen nirgendsvom Lager bezogen werden. berdies planen die Saudis eine odermehrere Unterwasser-Sonden im Golf zu sprengen, das l auslaufenzu lassen und elektrisch zu znden.

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  • EIN RIESIGES FLAMMENMEER, DAS JEDE LANDEAKTION , ABER NATR-

    LICH AUCH JEDEN TANKERVERKEHR, UNMGLICH MACHEN WRDE,

    wre die Folge. Zwar auch entsprechende lverluste fr die Araber.Aber sie wren nicht so gravierend wie die Folgen fr Europa. Ausvielerlei Grnden ist heute ein berraschungs-Angriff praktischausgeschlossen. Es ist nicht nur mit den Saudis und anderen lln-der-Bewohnern zu rechnen, die bestimmt keine laueren Patriotensind als die Europer, sondern auch mit den Palstinensern. In einerRede vor palstinensischen larbeitern sagte der PLO-Fhrer Ara-fat am 4. Mai 1980 in Kuwait:

    WER IMMER VERSUCHT, SICH DER ARABISCHEN LFELDER ZU

    BEMCHTIGEN, WIRD NUR BRENNENDE RUINEN VORFINDEN.

    Und diese Drohung ist ernst zu nehmen, weil es ja keineswegs nurpalstinensische Guerillas gibt, sondern mehr als eine Million Pal-stinenser in Saudi-Arabien, Kuwait und den andern Scheichtmernam Persischen Golf. Auch wenn dieser oder jener Nahost-Herrscherbereit sein sollte, vor einer fremden Invasion zu kapitulieren, so htteer kaum eine Chance dazu. Auch erfahrene amerikanische Militrs,die die lokalen Verhltnisse kennen, halten eine erfolgreiche Nah-ost-Aktion, das heit eine, die nicht den lstrom versiegen lt, frausgeschlossen. Einer von ihnen meinte: Das wre ein logistischerAlptraum, Vietnam damit verglichen ein Kinderspiel. Unsere kon-servativen Freunde hier wrden gestrzt oder selber Radikale wer-den, und wir stnden im Krieg mit der ganzen arabischen Welt.Aller Voraussicht nach nicht nur mit dieser. Denn

    DIE HEUTIGE WELTSTRATEGISCHE LAGE

    ist leider nur allzu klar:Die einzige Industrie-Nation, die unabhngig von Energietrger-

    Einfuhren ist und sogar noch l, Erdgas und Kohle exportiert, ist dieSowjetunion.Der weitaus grte Energieverbraucher der Welt sind die Verei-

    nigten Staaten, deren sichere eigene lvorkommen beim heutigenBedarf, wie erwhnt, fr etwa vier Jahre reichen, mit den jetzigenEinfuhren fr etwa acht Jahre. Ohne l aber mu die Wirtschaft derUSA zusammenbrechen, weil nur sechs Prozent der Eisenbahnlinien(und das meist nur Nahverkehrsstrecken) elektrifiziert sind, prak-tisch der gesamte Schienenverkehr mit Diesellokomotiven erfolgt,Tausende Siedlungen nicht ohne Autos zu erreichen sind und derStraen-Gterverkehr vllig unentbehrlich ist.Das heit, die USA mssen l um jeden Preis haben.

    30

    Da sie es erobern, kann aber die Sowjetunion nicht zulassen,denn das Nahost-l in amerikanischen Hnden gbe Washington

    UNEINGESCHRNKTE MACHT BER EUROPA UND JAPAN UND PRAK-

    TISCH ALLE VON LIMPORTEN ABHNGIGEN LNDER.

    Der Besitz produzierender Felder wie der Saudi-Arabiens und derbrigen Golfregion wrde zwar auch nur fr etwa eine Generation,aber fr die uneingeschrnkt und vielfach effektiver als ihr Atom-bomben-Monopol der Jahre 1945 bis 1949 die Weltherrschaft derUSA bedeuten. Moskau mte mit Recht frchten, da die Ameri-kaner die Periode echter Macht dazu benutzen wrden, die derSowjetunion zu brechen.Kommt es zu einem Krieg zwischen der SU und den USA, dann

    wre Europa in jedem Fall das erste Opfer, auch wenn dieser Kriegvorerst nicht atomar ausgetragen wrde. Auf Monate oder Jahrewre die lzufuhr unterbrochen, und ohne sie bricht die europischeWirtschaft zusammen. Europa wre berdies vllig wehrlos. Einsolcher

    L-MANGEL WRDE ES DER SOWJETUNION ERMGLICHEN, EUROPA

    so GUT WIE KAMPFLOS ZU BESETZEN.Bliebe aber Europas Produktionskraft erhalten und wrde sie dersowjetischen hinzugefgt, dann wre die Sowjetunion eine unbesieg-bare Weltmacht. Dann mten die Vereinigten Staaten danachtrachten, dieses Produktionspotential zu zerstren ...Diese logischen und wertungsfreien berlegungen scheinen man-

    che Europer nicht anzustellen. Am 27. Juni 1979 schrieb z. B. HansTross als stellvertretender Chefredakteur des Mnchner Merkur:Die Straenschlachten in Amerika zeigen die mglichen Folgeneiner lkrise. Bevor es aber dort und in Europa zu Brgerkriegen umdie Energie kommt, sollte man den l-Erpressern das Handwerklegen. Mgliche Reaktionen Moskaus nicht auer acht lassend,mte es das Ziel des Westens sein, die lfelder zu besetzen, umdann die Frdermengen so zu regulieren, da das l fr alle reicht,bis Kohle, Atom, Wasser, Wind und Sonne in der Lage sind, dieSttze dieser Welt zu sein.In seinem Informationsbrief IX/1979 schrieb der Herausgeber,

    Wirtschaftsberater Joachim H. Stock in Nrnberg, u. a.: DieIndustrienationen in Ost und West knnen nicht tatenlos zusehen,wie ein internationales Preis- und Mengenkartell, die OPEC, alleszerstrt, was in Jahrzehnten durch Flei und Intelligenz aufgebautwurde und uns weltweit (lt. OECD) 20 bis 30 Millionen Arbeitslose

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  • beschert. Sollte z. B. Libyen seine Drohung wahrmachen und seineProduktion ganz einstellen ... knnte dann die Antwort nur lauten:Einmarsch. Die verbale und tatschliche Erpressung von zwei Mil-liarden Menschen der Industrienationen durch zwei Millionen Be-duinen hat ihre Grenzen. Das Kriegsrisiko ist minimal, sowohlmilitrisch wie auch politisch. Die Besetzung der wichtigsten lfel-der im Nahen Osten ist bestenfalls ein Kommandounternehmenwobei die Araber bei ihrer bekannten Kriegstchtigkeit wahrschein-lieh s?for~ kapitulieren. Auch ihre politische Rechnung, das Setzenauf ein Eingreifen der UdSSR, geht nicht auf. Die Russen sind aufGrund ihrer mittelfristig fixierten Planwirtschaft noch viel strkervon sicheren limporten abhngig als der flexibel, da marktwirt-schaftlieh disponierende Westen . . .Weder der Informationsbrief von Joachim H. Stock noch der

    Mnchner Merkur sprechen fr Deutschland. Aber da es dieseeine abgrundtiefe Unkenntnis der tatschlichen Verhltnisse enthl-lenden Stimmen gibt, zwingt dazu, die Lage eindeutig klarzumachen- und das wissen auch magebende Amerikaner, denen Moskau-~rigkei~ so wenig vorgeworfen werden kann wie mangelnde Kennt-ms der WIrtschafts-Zusammenhnge. Immer mehr denkenden Ame-rikanern sind die Folgen eines lkriegs klar, und so schrieb z. B.George W. Ball, der 1961 bis 1966 stellvertretender Auenministerder USA war und dann Seniorpartner des New Yorker BankhausesLehman Brothers wurde, bereits am 7. Oktober 1974:

    VON DER BESETZUNG DER ARABISCHEN LFELDER ZU REDEN ISTARCHAISCHE PHANTASTEREI.

    Wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert. Wir leben in einer Weltder nu~learen Paritt, und jede militrische Aktion einer Super-macht 1D1Nahen Osten mte eine Gegenaktion der andern Super-macht aus~sen, m~t einem nuklearen Armageddon als Folge. Dro-hungen, die man nicht wahrmachen kann, sind sinnlos ... Ebensosinnlos allerdings, darauf zu warten, da sich alles von selber wiederein~~nkt .: . Die ~inzi~e praktische Mglichkeit, unsere Energiekrisez:u berwinden, 1St die, durch drastische Sofort-Manahmen denlverbrauch einzuschrnken und alternative Energien zu entwik-keIn. Nur hat Washington, auer Reden, bisher in dieser Richtungnichts getan ... Da nicht nur bis 1974, sondern praktisch bis heute kaum etwas

    Nennenswertes zur l-Substitution getan wurde, und zwar - mitAusnahme Sdafrikas - nirgends im Westen, das ist die wirkliche

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    Kriegsgefahr , denn jeden Tag knnen wir in eine verzweifelte Lagegeraten, die selbst das Wahnsinnsmittel Krieg als anwendbar erschei-nen lt. Was das aber bedeuten mte, ist lngst eindeutig klar.Denn

    DIE GROSSEN REDEN HEUTE JA BEREITS BER DEN UNTERGANG

    IHRER VLKER:

    Am 21. Februar 1980 erklrte der Sicherheitsberater Prsident Car-ters, Brzezinski: Es scheint, da es derzeit gengt, die lquellen amPersischen Golf mit konventionellen Waffen zu verteidigen. DieUSA wrden aber nicht zgern knnen, falls diese lebenswichtigeRegion direkt bedroht wird, auch Nuklearwaffen einzusetzen. UndMoskau erwiderte sofort: Wir sind darauf vorbereitet , jede Initiativeder NATO, welcher Art immer, sofort entsprechend zu beantwor-ten.Wir haben aber nicht nur Hunderte Hiroshimas und Nagasakis zu

    erwarten. Europas Hinausschieben der Kernenergie-Nutzung wieder Kohleverflssigung und Kohlevergasung ist unverantwortlicherLeichtsinn, denn auer einer amerikanischen Luftlandeaktion imNahen Osten und einem Dritten Weltkrieg mssen die Europer alsgnstigste Alternative ja auch

    EINE GETEILTE WELTHERRSCHAFT, WIE SIE F. D. ROOSEVELT UNDSTAUN 1945 ALS MGLICHKEIT INS AUGE FASSTEN,

    in Betracht ziehen. Sobald die Vereinigten Staaten l haben mssenund einsehen, da sie es nicht erobern knnen, wren sie eventuellauch zu einem Bndnis mit Moskau bereit wie im Zweiten Weltkrieg.Ein neues amerikanisch-sowjetisches Bndnis wrde geteiltesWeltlbedeuten. Das heit Teilung des noch vorhandenen ls. In den USAwre damit ein Weiterwirtschaften wie heute die zu befrchtendeFolge. Damit wre binnen einer Generation auch kein zu teilendes lmehr vorhanden, denn die Nahost-Vorrte sanken bekanntlich be-reits in einer halben Generation (1963-1980) von 83 Jahresfrderun-gen auf weniger als 30. Sie hatten 1972 noch 53 betragen.All das aber heit:

    EUROPAS EXISTENZ IST NUR DURCH DIE SOFORTIGE UMSTELLUNG AUF

    DAS NACH-L-ZEITALTER ZU SICHERN, JEDENFALLS NUR so UNSEREFREIHEIT ZU ERHALTEN.

    Europa als aktionsfhige Einheit gibt es leider noch nicht. Diefhrenden Industrienationen Europas mssen daher vorerst fr sichselber sorgen. Frankreich tut das, Frankreich stellt sich mit vollerKraft vom lzeitalter auf das Atomzeitalter um.

    33

  • Oft wird allerdings behauptet, da die Kernenergie wenig zurl-Substitution beitragen knne, weil die grten lverbraucher dieWohnungsheizungen und der Straenverkehr seien: Das ist falsch.Die Kernenergie ist die neben der Wasserkraft (deren Potential aberin allen Industrielndern bereits voll oder fast voll genutzt wird)einzige Stromerzeugungsquelle, die nicht auf fossile Energietrgerangewiesen ist. Kernenergie kann - vor allem, wenn Brter gebautwerden - praktisch jede Menge Elektrizitt binnen krzester Fristliefern.Damit aber auch - durch Wasser-Elektrolyse - Wasserstoff und

    damit nicht nur einen idealen Brennstoff, sondern auch einen Treib-stoff, der z. B. das Kerosin der Luftfahrt ersetzen knnte. In abseh-barer Zeit wird es Elektromobile geben und werden die Eisenbahnenvoll elektrifiziert sein. Nur mu dann auch genug Strom zur Verf-gung stehen. Allein zur Bewltigung des heutigen europischenGterverkehrs wren etwa 400 Milliarden Kilowattstunden Stromjhrlich ntig, 66 000 Megawatt Kernkraftwerke. Da die deutscheBraunkohlefrderung sowenig mehr zu steigern ist wie die westeuro-pische Wasserkraftgewinnung und mehr und mehr Braunkohle zurVergasung gebraucht wird, mu Braunkohle-Strom durch Nuklear-Strom ersetzt werden. Da die Steinkohlefrderung in Europa nichtwesentlich und vor allem nicht rasch genug gesteigert werden kann,mu Nuklear-Strom mehr und mehr den Steinkohle-Strom ergnzen.Praktisch kann nur Nuklear-Strom an die Stelle des Heizls treten,das heute die Glas- und Keramik- und zahllose Schmelzfen heizt.Auch steigt der Bedarf der Elektrochemie, sobald die Petrochemiezurckgeht, und da ist die Umwelt-Energie durch Wrmepumpennur so lange zu nutzen, solange die elektrisch angetrieben werdenknnen: Um aus einer Kilowattstunde auf diese Art drei zu machen,setzt voraus, da die zu investierende Kilowattstunde vorhandenist.Kernenergie ist aber vor allem auch unmittelbar eine Wrmequel-

    le. Sie wird in Zukunft Wasserstoff ohne Umweg durch chemo-thermische Wasserspaltung liefern. Sie kann jederzeit durch bereitsentwickelte Heiz-Reaktoren unmittelbar l substituieren und mudie Prozewrme fr die Kohle-Hydrierung und Kohle-Vergasungstellen. Und wie anders als durch Nuklearantrieb oder Wasserstoff-Turbinen soll die heute vllig vom l abhngige Welthandelsflotte inFahrt gehalten werden?Klar und eindeutig mu festgestellt werden:

    34

    WER IMMER DIE NUTZUNG DER KERNENERGIE VERHINDERT ODER

    VERZGERT, VERHINDERT DIE RECHTZEmGE UMSTELLUNG AUF DAS

    NACH-L-ZEITALTER UND DAMIT DIE EINZIGE WIRKSAME MASSNAH

    ME GEGEN DIE AKUTE LKRIEGS-GEFAHR, DAMIT DIE NUKLEAR-

    KRIEGS-GEFAHR.

    Ein Nuklearkrieg mu in Rechnung gestellt werden, wenn es zueinem lkrieg kommt, denn lmangel verhindert den Einsatz vonMassenheeren mit ihren Panzern, Fahrzeugen und Kampfflugzeu-gen, nicht aber den von Atom-Unterseebooten und Nuklear-Rake-ten. Und ein lkrieg ist nur sehr schwer vermeidbar ohne sofortigeradikale Umstellung auf das Nach-l-Zeitalter. Solange das l nurteurer wird, kann das uerste vermieden werden. Sobald aberakuter Mangel eintritt, ist mit Verzweiflungstaten zu rechnen, vorallem auch mit Verzweiflungstaten von Kleinen. Wir sollten Leser-briefe wie den eines Herrn Meir Munin aus Tel Aviv, den News-week in New York am 17. September 1979 verffentlichte, sehrernst nehmen, weil er eine durchaus verstndliche Geisteshaltungausdrckt, die gewi nicht wenige Israelis teilen. In diesem Brief hiees: Es ist logisch, anzunehmen, da sich die USA einer Saudi-lerpressung beugen ... und Israel zu territorialen Zugestndnissenzwingen ... die seine Existenz gefhrden. Ich hoffe, das amerikani-sehe Volk wrde dann auch verstehen, da Israel seine Atombombebenutzt, um die saudi-arabischen lfelder der Vergessenheit zuberantworten und die arabische Erpressung ein fr allemal zubeenden ...

    Zu solch einer Katastrophe braucht es nicht zu kommen.Aber es kann andere geben. Die Alarmzeichen mehren sich:Ermordung des Knigs von Saudi-Arabien im Mrz 1975,Umsturz im Iran im Januar 1979,Besetzung der Groen Moschee in Mekka durch Regime-gegner im November 1979,Besetzung Afghanistans durch die Sowjetunion zuWeihnachten1979,Krieg zwischen dem Irak und dem Iran im September 1980.

    Auch wenn wir Glck haben und es am Persischen Golf keineKatastrophe gibt, auch wenn eine Ost-West-Konfrontation vermie-den werden kann, haben wir keinen Tagmehr zu verlieren, denn wassich kaum jemand klarmacht, sind

    DIE UMSTELLUNGS-DIMENSIONEN, DIE DAS NACH-L-ZEITALTER

    ERFORDERT.

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  • Angenommen, unsere Olversorgung wird .nicht unter~rochen,sondern schrumpft nur langsam: In sptestens einer Generation muder Groteil der jhrlich 3 300 Millionen Tonnen l und der1 700 Milliarden Kubikmeter Erdgas, die die Welt bevlkerung heuteverbraucht, durch andere Energietrger ersetzt werden. Und ebensodas l und Gas, das die bis dahin zur heutigen Weltbevlkerunghinzukommenden Menschen verbraucht htten. Und wir mssenkeineswegs nur l und Gas substituieren, sondern zahlreiche Pro-dukte, deren Erzeugung heute auf l oder Gas beruht, auf eineandere Art herstellen.

    DAS ENDEDESL-ZEITALTERSBEDEUTETDENZWANGZURUMSTELLUNGUNZHLIGERPRODUKTIONSVERFAHREN

    und damit die Schaffung neuer Produktionsmittel in fast allen Wirt-schaftszweigen. Jeder wei, da er mit Benzin oder Diesell Autofhrt. Wer aber denkt daran, da auch seine Reifen nicht ohneErdgas-Ru erzeugt werden knnen und jeder 30 Kilo Rohl, davon24 fr den Synthesekautschuk, erfordert, die Reifen- Weltprodukti

  • Seit es Flugzeuge gibt, sind sie vom l abhngig. Aber noch 1936machte der Treibstoffbedarf der Welt-Luftfahrt nur weniger als einDrittel Prozent des Gesamt-Minerallverbrauchs aus, whrend esheute gut sechs Prozent sind? rund 195 Millionen Tonnen jhrlich(oder soviel wie die Welt-lfrderung des Jahres 1928) gegen0,7 Millionen Tonnen. Heute ist berdies die Luftfahrt fr denWelthandel allein durch die Luftpost kaum weniger wichtig wie dieSchiffahrt. 1919 aber betraf die labhngigkeit der Flugzeuge sageund schreibe

    AUF DER GANZEN ERDE 3708 FLUGPASSAGIERE UND NICHT WIE1980 RUND 800 MILLIONEN, MIT DEN CHARTERFLGEN BER1 000 MILLIONEN.

    Nicht anders ist es bei der Auto-Zahl und praktisch bei allem: Bereitsheute leben rund viereinhalb Milliarden Menschen auf unserer Erde ,und bis Anfang des nchsten Jahrhunderts werden es etwa sechs Mil-liarden sein:

    BEI DER UMSTELLUNG AUF DAS NACH-L-ZEITALTER MUSS STETS

    MIT DEN ZU ERWARTENDEN VERBRAUCHERN EBENSO WIE MIT DEN

    HEUTIGEN GERECHNET WERDEN, UND DIE LSUNG UNSERER PRO-

    BLEME ALLEIN DURCH ENERGIE-SPAREN ZU ERWARTEN, HEISST EINE

    KATASTROPHE PLANEN.

    Die Welt-Landwirtschaft mu umgestellt und ausgeweitet werden.Es mu - um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen - nicht nurKokskohle (die nicht zugleich auch verstromt oder hydriert werdenkann) fr die heutige Welt-Stahlindustrie zur Verfgung stehen,sondern fr die von morgen.Der Stahlverbrauch betrgt 1981 pro Kopf der Weltbevlkerung

    etwa 178 Kilo jhrlich, whrend er in den Industrielndern dreimalso hoch ist. Wenn er in den Industrielndern bis zum Jahre 2000voraussichtlich nur um 2 bis 3 Prozent zunehmen wird, so in denEntwicklungslndern um 8 bis 10 Prozent:

    IM JAHRE 2000 WIRD DIE ROHSTAHLERZEUGUNG DER WELT MITETWA EINEINHALB MILLIARDEN TONNEN DOPPELT SO GROSS WIE HEU-

    TE SEIN.

    Der Anteil der Entwicklungslnder wird dann etwa ein Viertel stattheute rund ein Fnfzehntel betragen. Da jetzt die Weltstahl-Kapa-zitt etwa 900 Millionen Tonnen betrgt, mssen Stahlwerke mit600 Mi~lionen Tonnen Jahreskapazitt neu errichtet werden, dazuauch dIe entsprechende Erz- und Koks-Kapazitt. Das kostet insge-samt etwa 2700 Milliarden DM oder 135Milliarden DM jhrlich.

    38

    Etwa 330 Millionen Tonnen dieser neuen Stahlkapazitt sollen inden Entwicklungslndern entstehen. Und das bedeutet nicht nureinen Kapitalbedarf von 1 485 Milliarden DM, sondern auch (einerUNIDO-Studie zufolge) einen

    PERSONALBEDARF DER ENTWICKLUNGSLNDER-HTTENWERKE

    VON MEHR ALS EINER MILLION,den sie selber unmglich decken knnen und der weitgehend aus denIntelligenz-Reservoirs der Industrienationen stammen mu. Bis zumJahre 2000 mssen allein fr die neuen Httenwerke der Dritten Welt60 000 Ingenieure, 150000 Techniker und 230000 gut ausgebildetekaufmnnische Angestellte ebenso wie 640 000 Facharbeiter gefun-den werden. Praktisch ist das nur mglich, wenn entsprechendeDienstleistungsbetriebe geschaffen, durch Rationalisierung undneue Verfahren wie Direkt-Reduzierung und Schmiedemaschinenstatt Walzwerken etc. etc. Spezialisten freigesetzt werden, die in dieEntwicklungslnder gehen.All das bedeutet:

    UNERMESSLICHE UNGETANE ARBEIT WARTET. DIE UMSTELLUNG

    AUF DAS NACH-L-ZEITALTER BEDEUTET DIE BERWINDUNG EINER

    DER RGSTEN NGSTE UNSERER ZEIT, DER ANGST VOR ARBEITSLO-

    SIGKEIT UND BERFLSSIGWERDEN.All das Erwhnte - und dies ist lngst noch nicht alles, was verndertund so rasch wie nur mglich genutzt werden mu - schafft Probleme,aber auch einmalige Chancen fr jeden, der etwas kann, etwas wei,der arbeiten und aufbauen will.Die bis zum Jahre 2000-2010 zu erwartenden zustzlichen Milliar-

    den Menschen knnen mit allem Ntigen versorgt, selber zu Produ-zenten und damit zu zustzlichen Kufern werden. Den heuteNotleidenden kann ein menschenwrdiges Leben gesichert werden,ohne da die Reichen zu Asketen werden mssen. Die l-Abhngigkeit ist zu berwinden. Aber nur, wenn sowohl die Regie-rungen wie jeder einzelne Unternehmer rechtzeitig !?rkennen, da

    ZEIT DER AUSSCHLAGGEBENDE FAKTOR BEIM UBERGANG ZUR

    NACH-L-RAwurde. Wir brauchen Zeit, weil eine ungeheure Arbeitsleistung frdiese Umstellung zu erbringen ist. Wir brauchen Zeit, weil fastunvorstellbare Summen Investitionskapital aufgebracht werden ms-sen. Auch Kapitalbildung ist eine Frage der Zeit, selbst Japanvermochte nie mehr als drei Zehntel seines Bruttosozialprodukts neuzu investieren und das uerste Limit in der Bundesrepublik,

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  • Deutschland lag bei etwa einem Viertel der Gesamtwirtschaftslei-stung. In der ganzen Welt erarbeiteten die Menschen 1980 einEinkommen von etwa 20000 Milliarden DM und eine Neukapital-bildung von 4000 Milliarden. Mehr kann dem Verbrauch nichtentzogen werden, so bedeutet jede Umstellungs-Verzgerung Kapi-talverluste, vom inflationren Kapital-Mehrbedarf nicht zu reden.Und Zeit ist schlielich auch entscheidend wichtig fr

    DIE BEWUSSTSEINSWANDLUNG DER WESTLICHEN WHLER:

    Die Umstellung auf das Nach-l-Zeitalter ist nicht die erste Wirt-schaftswandlung, zu der die Menschheit gezwungen wurde. Auch dieUmstellung vom Holz als wichtigstem Energietrger auf Kohle wareine gewaltige Aufgabe, und die industrielle Revolution, die sieauslste, wurde so erbittert bekmpft wie heute die Kernkraftwerke.Die ersten Dampfmaschinen wurden in England Eiserne Engelgenannt, weil sie das Absaufen der Zechen verhinderten. DieMaschinenstrmer aber nannten sie Stahldmonen. Nur besaendie Maschinenstrmer damals keine Macht.Eine Welt-Hungersnot drohte schon vor dem Ersten Weltkrieg, als

    die Salpeter-Vorkommen in Chile zu Ende gingen. Aber die Luft-stickstoffbindung wurde nicht nur erfunden, sondern grotechnischdurchgesetzt, und zwar durch unternehmerische Weitsicht und Risi-kobereitschaft. Gewi auch durch Gewinnstreben. Aber zweifellosvon Persnlichkeiten, die wuten, worum es ging, die sich verant-wortlich fhlten fr die Zukunft ihrer Unternehmen, ebenso aber frdie Gemeinschaften, ohne die kein Unternehmen existieren kann.Was getan werden mute, wurde getan, ohne da Behrden oderGerichte es so lange verzgerten, bis es zu spt war.Heute sollen in westlichen Demokratien die politischen Entschei-

    dungen von den Whlern bestimmt werden. Ihnen gilt es, dieZusammenhnge zu verdeutlichen. Die Whler mssen ihrer Ver-antwortung bewut werden. Nun gibt es nicht wenige Pessimisten,die es fr unmglich halten, die Massen zum selbstndigen Denkenoder gar Umdenken zu bewegen. Auch wenn man diese Meinungnicht teilt, ist es sicher, da dieser Proze Zeit erfordert - und zwarvielleicht sogar eine halbe oder eine Generation Zeit.Haben wir noch so viel Zeit?Knnen wir das l, das es noch gibt, lange genug strecken?Welche Chancen haben wir, durch neue Funde, neue Frderme-

    thoden oder wissenschaftliche Entwicklungen das Ende des lzeital-ters lange genug hinauszuschieben?

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    111Die entscheidenden Fragen:Wieviel l gibt es noch?

    Und wo?Die Vorrats-Schtzungen, die bisherigen Such- und Frdermethoden

    und die Mglichkeiten der lzeitalter-Verlngerung

    Wer immer die steil ansteigenden Erdl-Produktionsziffemmit den mutmalichen geologischen Erdl-Reserven vergleicht,mu sich die Frage stellen, wie wohl die menschliche Gesell-schaft der Gefahr eines Versiegens der Erdlquellen begegnenwird ... Professor Hans Fromherz, Zrich 1949 (als die Welt-Mineral-lfrderung mit 468 Millionen Tonnen ein Siebentel der von1979 betrug)

    Um 1990 kommt das Ende der Erdl- und Erdgas-Reserven inSicht ... Prognose in Resources of the Future, 1963 von der Ford-Stiftung verffentlicht

    Ein das Angebot bersteigender Welt-lverbrauch ist fr dasJahr 1981 oder 1982 zu erwarten und ein substantielles Ausein-anderklaffen von Produktion und Bedarf im Jahre 1985 ... Prognose des US-Energieministeriums vom 21. Mrz 1978

    Das Ende des l-Zeitalters ist da!Business Week, New York, 30. Juli 1979

    Besser als komplizierte Analysen kennzeichneten im Sommer 1980die Titel zweier kleingedruckter Wirtschaftsmeldungen die Welt-Energie-Situation. Sie lauteten:

    DIE ERSTEN ZWEI SUPERTANKER WERDEN VERSCHROTTET!

    Und am nchsten Tag:SECHZIG LEERE KOHLENFRACHTER WARTEN VOR DEN VERSTOPFfEN

    US-OSTKSTEN-HAFEN AUF LADUNG.Fr rund 20 Millionen Dollar hatte Daniel K. Ludwig, der bedeu-tendste Tanker-Reeder der Welt, seine je 326 000 Tonnen Tragkraftbesitzenden VLCs (Very Large Crude Carriers) Universe Korea

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  • und Universe Portugal einem Abwrack-Unternehmen auf Taiwanverkauft, obwohl sie erst zwlf Jahre alt waren und damit weniger alsdie Hlfte ihrer normalen Einsatzzeit hinter sich hatten: Ludwigrichtete sich auf das Nach-l-Zeitalter ein und konzentrierte seineAnstrengungen auf die Erschlieung des Amazonasbeckens, wo erfr seine eineinhalb Millionen Hektar groe Jari-Domne bereitsber eine Milliarde Dollar fr Zelluloseholz- und Reispflanzungenausgab.Whrend Herr Ludwig seine l-Interessen zu liquidieren begann,

    tagten gerade die Regierungschefs der fhrenden westlichen Indu-strienationen in Venedig, sie beschlossen, den lanteil am Gesamt-energieverbrauch ihrer Lnder 1980 bis 1990 von 53 Prozent auf40 Prozent zu senken und ihren Kohlenverbrauch zu verdoppeln.Unterdessen aber finden die japanischen und europischen Kohlen-schiffe keinen ausreichenden Liegeplatz. Im Juni des Jahres 1980gengten die amerikanischen Verladeeinrichtungen nicht entferntder bereits bestehenden Kohlenachfrage. Durch das billige l hattenicht nur die Kohlegewinnung und der Ausbau der Zechen stagniert,sondern es hat natrlich auch niemand an den Ausbau von Kohle-hfen gedacht:

    DER VERDRNGUNGSWETfBEWERB DES LS FHRTE DAZU, DASS ES

    NUN AN L UND AN VERFGBARER KOHLE MANGELT.

    Den amerikanischen Kohleexport, den Prsident Carter in Venedig1980 bis 2000 von 66 auf 266 Millionen Tonnen jhrlich zu bringenversprach, bekmpfen die amerikanischen Kohleverbraucher , vorallem die Elektrizittswerke, die von den Kernenergie-Gegnern indie Enge getrieben werden und noch schrfer alle Arten Grne:Am Tag des Schlu-Kommuniques von Venedig erklrte z. B. BetsyAgle von der National Clean Air Coalition: Was an Kohleausgefhrt wird, kommt wieder heim. Sureregen geht weltweitnieder.Da es ungleich mehr Kohle als l gibt, hilft vorlufig niemandem.

    Welche Energietrgermengen es gibt, ist unerheblich, worauf esalleine ankommt, ist, ob sie dort zur Verfgung stehen, wo siegebraucht werden, ob sie rechtzeitig zur Verfgung stehen und ob siein der Form vorhanden sind, auf die unsere heutige Wirtschafteingestellt ist. Diese Energietrger-Form ist gegenwrtig das Mine-rall. Damit mu

    DER AUSGANGSPUNKT ALLER ENERGIE-BERLEGUNGEN

    die Frage sein: Wieviel l gibt es noch?

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    Und diese Frage wiederum mu detailliert werden:Wieviel l gibt es wo?Wieviel davon sicher? Wieviel wahrscheinlich? Wieviel mglich?

    Wieviel kann mit den heutigen Mitteln gefunden und gefrdertwerden und wieviel eventuell mit den Mitteln von morgen?Und welche Art l?Wie Kohle ein Sammelbegriff ist, wobei allein der Ruhrbergbau

    77 verschiedene Sorten gewinnt und die flchtigen Kohlebestandteilez. B. zwischen durchschnittlich neun Prozent beim Anthrazit und40 Prozent bei der Gasflammkohle schwanken und mit dieser Stahl-werke, die Kokskohle brauchen, nichts anfangen knnen, so gibt esHunderte Sorten l und drei groe Minerall-Klassen: l mitParaffin und ohne Asphalt. l mit Paraffin und Asphalt. Und l mitwenig oder keinem Paraffin und sehr viel Asphalt. Da schwanken derSchwefelgehalt und die Zhflssigkeit (Viskositt). Es gibt l, dasschwerer als Wasser ist, und l, das weniger als sieben Zehntel desWassers wiegt. Alle l-Zahlen sin