Zur Bestimmung kleinster Mengen Jod in biologischem Material (Wasser, Milch, Urin, Serum)

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4. Analyse yon biologischem Material 311

Bromat and Ti t ra t ion rait Jod) wird modifiziert, was den Vorteil erbringt, dab das organische Material nieht verascht werden mug. -- Mod~fizierte van der Meulensche Methode zur Bestimmung von Bromid. 5 ml KaliumbromidlSsung, die weniger als 0,01 mg Bromid entha l ten sollen, werden in einem 100 ral-Erlenmeyer-Kolben rait 5 ml 4% iger Bors/~urelSsung und 2,5 ml 0,3 n Natriurahypochlori t lSsung versetzt und 15 rain auf einem Sandbad auf 80--90~ erw/~rrat. Dann setzt man 0,5 ral 25~ Araeisens~ure und naeh dera Erkal ten 2 ml 5~ KalimnjodidlSsung, 4 ml 2 n Salzs~ure und 0,5 ral 0,25% ige Sti~rkelSsung zu. Naeh 3 rain t i t r ier t man mi t 2 �9 10 -4 oder 4 �9 10 -~ NatriumthiosulfatlSsung. 10 #g Bromid kSnnen auf diese Ar t auf b3~ genau bestirarat werden. - - Zur Bromidbestimmung im Urin werden 60--80 ml enteiweiBter Urin rait dcrselben Menge Wasser verdiinnt. Man setzt 5 ml 35~ Salpeters~ure und einen geringen fdberschul3 an 15~ Silbernitrat- 15sung zu, r i ihr t 5 rain und l~tl~t ira Dunkeln absitzen. Der Silberhalogenidnieder- schlag wird filtriert, rait Wasser yon 25--30~ bis zur Ent fernung der Salpeters~ure nachgewaschen und in einem 100 ml-Erlenmeyer-Kolben rait 10 ml 2 n Salzs~ure and 2 g Zinkgranulat versetzt. Man r i ihr t 5 rain und filtriert nach 1--2 Std das ausgefallene Silber ab. Filtra~ und Wasehwasser werden in einem 100 ml-Megkolben gesammelt, aufgefiillt und 20 ral zur Best iramung naeh der originalen van der Meulenschen Methode verwendet. Is t der Urin knapp, reiehen auch 3- -5 ral bUS, die dann naeh dcr modifizierten lVIethode bes t immt werden. - - Blut oder Serum werden zun~tchst enteiweiBt, indera man zu je 2 ral 14 (Blur) bzw. 16 (Serum) ral Wasser gibt, sowie 2 bzw. 1 ml 10% ige Natr iumwolframatlSsung und 2 bzw. 1 ml 0,66 n Schwefelsi~ure. Man filtriert und gibt zu 10 ral F i l t ra t (entsprechend 1 ral Ausgangssubstanz) 1 ml 10~ NatriumchloridlSsung, 2 ral 15~ Silbernitrat- lSsung und 0,5 ml 35~ Salpeters/iure. Man r i ihr t urn und l~Bt ira Dunkeln absitzen. Dana zentrifugiert man 2 rain bei 2--3000 U/rain, giel3t ab und wiederholt das 5 - -6 raa l mi t je 4 - -5 ral Wasser yon 25--30~ Sobald die i ibcrstehende LSsung ni tratfrei ist, mischt man 0,10 g Zink und 1 ral 2 n Schwefels~ure mit dem Nieder- schlag. Nach i Std zentrifugiert man das Silber ab, samraelt die iiberstehende LS- sung und das Wasehwasscr (5 real 1 ral) und best i ramt darin das Bromid rait der modifizierten van der Meulenschen Methode. - - Biielcenmarlcsfliissig]ceit wird wie Serum aufgearbeitet, in Schweifi and Speiehel (eiweiBfrei) kann die Bestiraraung sofort vorgenoraraen werden.

1 Analyt. Chemistry 30,1703-- 1705 (1958). Dead Sea Works, Jerusalem (Israel). - - 2 Chem. Weekbl. 28, 82, 258 (1931); 31, 558 (1934); vgl. diese Z. 91, 45, 46 (1933); 93, 368, 369 (1933). URSVLA BAV-~A~N

Zur Bestimm~mg kleinster Mengen Jod in biologischem )[aterial (Wasser, Mileh~ Urin, Serum) haben K. RODGERS und D. ]~. POOLE 1 die yon G .H . ELLIS and G. D. D ~ c A ~ 2 angegebene Methode umgearbeitet . - - Ausfiihrung. Die zu untersuchende Probe (50 ral Wasser, 2 g Milch, 2 - -8 mlUr in , aus 3 ml Serran mit Natriurawolfraraat + Schwefelsi~ure gefi~lltes Eiwei~) wird in einem 125 ral-Kjeldahl- Kolben mi t 5 ml 50~ Chrora(VI)-oxydlTsung geraischt und nach Zugabe einiger Glasperten (Durchmesser 4,5 mra) unter st~ndigera Schfitteln vorsichtig mi t 30 ml konz. Schwefelss versetzt. Dabei wird ira Eisbad gekfihlt. Man erhi tzt das Reaktionsgemisch bis auf 180 ~ C (Sandbad), l~gt dann auf 100 ~ C abkfihlen, gibt 15 ml Wasser zu, erhitzt bis auf 200 ~ C und leitet durch ein rechtwinklig gebogencs Glasrohr (innerer Durchmesser 5 ram), das zu einer Capillare (Durchmesser 2 ram) ausgezogen ist und bis zum Boden des Kjeldahl-Kolbens reicht, 3 rain lang Luft durch die LTsung, urn alle flfiehtigen, stSrenden Verbindungen (vornehralich SQ) auszutreiben. AnschlieBend l~ltt man auf 100~ abkfihlen und verdi innt (falls erforderlich) mit Wasser auf etwa 50 ml. DerKje ldahl -Kolben wird nun mit zwei

312 Berieht: Spezielle anMytisehe Methoden

Vorlagen zum Auffangen der Jodd/~mpfe verbunden, die mit 2 und 1 ml 10/0iger Natriumarsenitl6sung beschickt sind. Man erw~rmt den Kolbeninhalt auf 90 ~ C, leitet einen kr~ftigen Luftstrom (1600 ml/min) dutch die Apparatur und saugt 3 ml phosphorige S/~ure (1000 g krist. H3PO 3 werden 2 Std mit 1,5 ] Wasser gekoeht und naeh dem Abkiihlen auf 2 1 verdiinnt) in den Kjeldahl-Kolben. Man wgseht 2real mit etwasWasser nnd ansehlieBend mit 0,2 ml 30~ Wasserstoffperoxydl5sung naeh. Im Abstand yon 5 rain werden noeh 2 real jeweils 3 ml phosphorige S~ure in den Kolben gesangt. Der Luftstrom wird dann noeh weitere 5 min mit un- veri~nderter Flieggesehwindigkeit dnreh die Apparatur geleitet, um zu gew~hrleisten, dab alles Jod abdestilliert ist. Man spiilt die in den beiden Vorlagen erhaltenen Jodidl6snngen quantitativ in einen 25 ml-MeBzylinder und verdiinnt mit dest. Wasser anf 20 ml. Zur naehfolgenden Jodidbestimmung s werden jeweils 5 ml vom Destfllat in einem Reagensglas (1,5 • 15 em) mit 2 ml schwefelsaurer Natrium- ehloridlSsung (50 g NaC1 -4- 7 n Sehwefels~ure auf 1 1) und 2 ml 0,1 m arseniger S/~ure versetzt (man 15st 9,9 g As20 s in 60 ml heiBer 1 n Natronlauge, fiigt 200 ml dest. Wasser zu, bringt die L6sung mit Sehwefelsgure auf pH 7 und verdiinnt mit Wasser auf 1 1) und mit Wasser auf 10 ml verdiinnt. Man miseht gut dureh, IgBt die LSsung mindestens 15 rain in einem Wasserbad bei Raumtemperatur stehen (die Badtemperatur yon 15--26 ~ C soll sieh im Verlauf yon 1 Std um nieht mehr als • 0,2 ~ C gndern), gibt dann 1 ml 0,01 m sehwefelsaure Ammoniumeer(IV)-sulfat- 16sung zu [6,33 g (NIIt)4Ce(SOt) s �9 2 tt20 -4- 3,6 n Schwefels/ture auf 1 1], miseht sehr sorgfgltig, bel&gt das Reaktionsgemisch noeh einige Zeit im Wasserbad (die erforderliehe l~eaktionsdauer ist yon der Badtemperatur abh/~ngig; sie betr/ig~ 20 min hei 26 o C bzw. 40 rain bei 15 ~ C) und mif?t die Extinktion der erhaltenen Farbl6sung bei 363 m# unter Verwendung yon i em-Kiivetten. Ein Blindversueh vdrd entspreehend durehgefiihrt. An Hand einer Eiehkurve wird ansgewertet. Zum Anfstellen der Eiehkurve (sie wird fiir jede Versuehsreihe neu aufgestellt und gil~ fiir einenKonzentrationsbereieh yon 0--400#rag Jod) werden 0, 0,25, 0,50, 0,75 und 1,00 ml einer Kaliumjodidl6sung, die 100 #mg Jod/ml enthglt, mit jeweils 0,75 ml 1 ~ Natriumarsenitl6sung, 2 ml der sehwefelsauren Natriumehloridl6sung und 2 ml 0,1 m arseniger Sgure versetzt, mit Wasser auf 10 ml verdtinnt und wie oben angegeben weiterbehandelt. Naeh dem beschriebenen Verfahren werden im Durch- sehnitt 85% (Serum), 89,8% (Urin), 90% (Wasser) bzw. 96% (Milch) der ein- gesetzten Jodmenge wiedergefunden.

1 Bioehemie. J . 70, 463--471 (1958). Univ. Oxford (England). - - 2 Analyt. Chemistry 25, 1558 (1953); vgl. diese Z. 145, 396 (1955). -- s LEIN, A., u. N. ScHw~m~z: Analyt. Chemistry 28, 1507 (1951) ; vgl. diese Z. 137,291 (1952/53).

I~. MACHNER

Eine Modifiziermig der Bestimmung yon proteingebundenem Jod ~m Serum dureh alkaliseheVerasehung b esehreibt P. VILKKI 1. Die Anderungen gegeniiber der urspriingliehen Methode 2 liegen darin, dab ~norganisches Jod durch Dialyse ent- fernt wird, die Proben mit Kaliumhydroxyd in Niekeltiegeln veraseht werden und die Asehe mit starkem Alkali ausgezogen wird. Die Methode kann aueh zur Jod- bestimmung in Gewebe und hrahrungsmitteln angewandt werden. Die Fehlergrenze liegt bei • 0,4/~g Jod/100 ml Serum. -- Ausfiihrung. 1 ml des zu untersuehenden Serums wird in einer Cellophanhiilse 12 Std gegen flieBendes Wasser dialysiert. Die Hiilsen werden in Niekeltiegeln (20 m] Inhalt) anfgesehnitten und das dialysierte Serum mit 2 ml Veraschungsreagens (70,1 g KMiumhydroxyd und 25,0 g Zinksulfat in je 250 ml Wasser 16sen und kurz vor Gebraueh 1 : 1 mischen) versetzt. Die Tiegel werden in einem Muffelofen 2--3 Std auf 150 ~ C (bis alles Wasser verdampft ist). dann 2 Std auf 600 ~ C erhitzt. Naeh dem Abkiihlen setzt man der Asche 5 ml KaliumarsenitlSsung zu, iiberfiihrt die Suspension in ein Zentrifugenglas und zentri-

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