Zur Trennung und Bestimmung von o-Oxychinolinsulfat und Sulfanilamid

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3. Auf Pharmazie beziigliehe. 395

gehalt bereehnen. Das Verfahren is$ der iibliehen Methode der Cholesterinbestim- mung im Blur nach LIE]~ERMANN-BURCHARD vorzuziehen, da bei dieser die Ergeb- nisse sehr yon den Versuehsbedingungen beeinflul3t werden. - - lJber die Anwend- barkeit der neuen Methode zur Bestimmung yon Cholesterindigitonid soll noeh be- riehtet werden. A. t~URTENA(Jt~Igl~.

t~ber die quantitative Analyse yon Antipyretiea -und Antineuralgicagemischen berichtet C. ST~I~IEg 1. Nach allgemeinen Vorsehl~gen wird die ]3estimmung yon Antip~' in neben jeweils einer anderen Substanz wie Coffein, Acetanilid, Exalgine (N-Methylacetanilid) und Phenacetin gesehildert, tIervorzuheben ist die Methode zur Abtrennung yon Phenacetin als Tetrajodophenaeetinjodhydrat. Hinsichtlich der Technik der meist bek~nnten Bestimmungsverfahren sei auf das Original verwiesen.

H. CH~ISTE~SE~.

Die bekannten Farbreaktionen mit Lignin (Holzpapier) zum rasehen, orien- tierenden Nachweis yon Antipyrin, Pyrrolderivaten (Indole und Phenothiazin), einigen Phenolen, primiiren aromatischen Aminen sowie yon Harnsto//, seinen Derivaten und Hydrazin und Derivaten wurden yon H.-W. DTBBERN 2 kritisch tiber- !oriift. Er empfiehlt die Methodik wegen ihrer Einfachheit zur Fests te lhng be- stimmter pharmazeutisch wiehtiger Verbindungen (Tabellen im Original).

H. FREYTAG.

Die Trennung yon Pyramidon yon anderen antipyretisch wirksamen Sub- stanzen erfolgt nach l~. BONTEMPS 3 mit Hilfe eines ]_~eagenses, das man durch Aufl6sen yon 13 g Ammoniumthiocyanat und 1 g Cadmiumchlorid in 20 ml Wasser gewinnt. Versetzt man eine LSsung yon etwa 250 nag Pyramidon in 5 ml Wasser mit dieser Menge geagenslSsung, neutralisiert mit n Natronlauge gegen Methylrot bis zum Umschlag naeh gelb und verdfinnt auf 65 ml, so entsteht nach halbstiindi- gem Stehen ein Niederschlag, der durch ein G 4-Filter abgetrennt, zweimal mit je 5 ml l~eagenslSsung gewaseher~ und in Ammoniak gelSst wird. Aus dieser L6sung schtittelt man das Pyramidon mit Chloroform aus, trocknet den Auszug mit ent- w~ssertem Natriumsulfat und verjagt das Chloroform. Der t~iickstand, Pyramidon, wird wie fiblich bestimmt. Antipyre~ica und andere sauer reagierenden Stoffe (wie Acetylsalicyls~iure, Salicyls~iure, Theobromin usw.) verbleiben in der alkalisehen LSsung. Phenazon f~llt unter gleichen Bedingungen wie Pyramidon, ]edoch gummSs aus. Es wird mit Kaliumcyanoferrat(II) in verdtinnter Schwefels&ure ausgef~llt. MitgefSJltes Methylacetanilid kann yore Pyramidon durch Aussehiitteln mit ~ ther aus der sehwefelsanren LSsung beider Komplexe getrennt werden. Chinin und Spartein bilden in schwefelsaurem Milieu sehr 15sliche Komplexe, wi~hrend Morphin und Atropin mit dem geagens nicht ausfMlen. H. FREYTAG.

Zur Trennung und Bestimmung yon o-0xychinolinsulfat und Sulfanilamid bedient sieh l~. Bo~]~MPs 4 der bekannten Eigenschaft yon o-Oxychinolin, mit Schwermetallen, besonders mit Zinksalzen, F~illungen zu ergeben. 20 ml einer w~grigen LSsung, die beiliiufig je 50 mg der beiden Verbindungen enth~ilt, werden mit 300 mg Zinkacetat und nach 5 min in Gegenwart yon 2 Tropfen Bromthymol- blau mit 20~o NaOH-L5sung versetzt. Man riihrt 5 rain, liiBt dann 15 min stehen, filtriert dureh einen Filtertiegel G 4 und w~seht mehrmals mit einer L6sung yon 300mg Zinkaeetat in 20 ml Wasser (Zusatz yon Na0It-L6sung!). Man 15st den

1 j . 1)harmae. Belgique, N. S. 8, 3--11 (1953). Univ. Liittieh. 2 Pharmazie 7, 558--563 (1952). 3 j . Pharmae. Belgique, N. S. 7, 442--444 (1952). Lab. National Codex, Briissel.

J. Pharnlae. Belgique, N. S. 7,553--556 (1952). Lab. National Codex (Belgien).

396 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

Niederschlag hierauf in 25 ml verdiinnter Salzsaure, ftigt 11 ml 0,1 n Kalium- bromid-Bromat]Ssung hinzu, nach 1 rain 1 g Kaliumjodid und titriert nach Zusatz yon Starke mit 0,1 n ThiosulfatlSsung. Resultate sind auf etwa 1% genau. Das im Fi]tratbefindliche Sulfanilamid wird nach Diazotieren mit REINS.CxE-S~lzlSsung gefallt: Man versetzt die LSsung (35 ml) mit 1 ml n NatriumnitritlSsung und 1 mt 10%iger Essigsaure. Nach 5 min fiigt man 15 ml einer 2%igen L6sung yon REI- NECKE-Salz hinzu. 1Xach 3/4stfindigem Stehen filtriert man durch einen Filtertiegel G 4, wascht 2mal mit 5 ml Wasser, dann 2mal mit 10 ml wasserfreiem ~ther und wagt nach dem Trocknen fiber Sehwefelsaure im Exsiccator (Faktor 0,3425) oder nach dem Trocknen bei 100 ~ C (Faktor 0,3628). Wascht man start mit 5 ml Wasser mit 5 ml Alkohol so sind die erhaltenen Werte sowohl ffir o-Oxychinolin als auch fiir Sulfanilamid um etwa 0,6--1,6% zu niedrig. E. BA~aTIC]~.

Bei der colorimetrisehen Bestimmung yon Dlicotlns~iure in der Hitze stSrt Pyridoxin, d~ es mit Bromcyan ein gefarbtes Produkt liefert. Die Fehler werden nach A. E. TEE~I 1 vermieden, wenn man bei Zimmertemperatur arbeiter An der iiblichen Bromcyanreaktion ist nichts geandert. K. HINSBERG.

l~aehweis- und Bestimmungsmethoden der 1Xieotins~iure und einiger ihrer Derivate, besonders in pharmazeutischen Spezialitaten, werden yon J. BRAVN 2 behandelt. Nach J. G. B~EUGELMANS liefern einige Tropfen yon Nicotinsiiuredidi- thylamid (Coramin, Nikethan~id, iVicorine usw.), mit 1 ml Chloroform und 4 ml 20%iger Natronlauge gekocht, naeh 1 rain eine obere rotgefarbte Schicht, in Amylalkohol 15slich. Pyridin gibt unter gleichen Bedingungen aber auch schon in der Kalte eine intensive Violettrotfarbung, die ebenfalls in Amylalkohol iibergeffihrt werden kann 3. Nicotinsaure, ~Nicotinsaureoxymethylamid, I~icotinylamino-l,2- diphenylathan zeigen diese Reaktion nicht. Das Camphosul/onyl-N-methylpyridin- diSthyIcarbonamid ftihrt zu einer braunroten Farbung, gelborange in Amylalkohol. Zur Bestimmung yon Coramin wird yon BREUGEL~ANS eine alkalische Verseifung empfohlen. Eine Einwaage yon 0,2--1 g lSst man in 50 ml Wasser und versetzt in einem Langhalskochkolben mit 50 ml n NaOH-L5sung und 3 Glasperlen. Auf diesen setzt man einen RfiekfluBkfihler auf, der mit einem Parallelkfihler durch ein waage- rechtes Rohr verbunden ist. Der VorstoB dicses Xiihlers taueht in vorgelegte 0,1 n oder n Schwefelsaure. Den Verseifungskolben erhitzt man im Glycerinbad. Nach 2 Std ist die Destillation des Amins beendet, wenn nach 3 ~ maligem Ubergehen yon je 50 ml Destillat aus dem am Riickflu2kiihler befestigten Behalter 50 ml Wasser zugeffigt werden. Im Kochkolben so]len am Ende nur 15 20 ml LSsung zuriick- bleiben. Das Amin wird gegen Methylrot titriert. Im Kochkolben kann die zuriick- gebliebene Nicotinsaure titriert werden. - - Ist eine Milch- oder Citronensaure ent- haltende LSsung yon Coramin zu untersuchen, so s~ittigt man 5 ml mit NaC1, neutra]isiert mit NaOH and extrahiert mit 50, 40, 30 und 30 ml ~ther. Der Riick- stand der getrockneten atherischen LSsung wird ausgewogen und der Verseifung unterworfen. Xhnlich verfahrt man bei Coramin-Alkaloidmischungen. - - Ephedrin wird aus der mit Natronlauge versetzten wa2rigen LSsung ausgeathert, der ~ther- extrakt in 0,1 n Schwefelsaure destilliert und der Saureiiberschul] gegen Brom- thymolblau zurfickti tr iert .-- 3 ml einer Coramiu, Co//einsalicylat und Strychnin~ul/at enthaltenden LSsung werden mit 4 ml Wasser und 1 ml 20%iger Natronl~uge ver- mischt, diese LSsung mit NaC1 gesattigt und nacheinander mit 50, 40, 30 und 30 ml

1 Chemist~Analyst 41, 62--64 (1952). Univ. of l%whampshire, Durham (England). J. Pharmac. Belgique, 1~. S. 7, 427~441 (1952).

3 Vgl. auch A. TRs.IBS, Liebigs Ann. Chem. 497, 297 (1932) ; H. I%EYT~G, Ber. dtsch, chem. Ges. 69, 32 (1936).

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