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Zwischenbericht 11/12ThyssenKrupp AG
1. Quartal 01. Oktober – 31. Dezember 2011
Wir entwickeln die Zukunft für Sie.
ThyssenKrupp in Kürze
Unsere Mitarbeiter arbeiten in rund 80 Ländern mit Leidenschaft und hoher Kompetenz an Produktlösungen für nach-
haltigen Fortschritt. Ihre Qualifikation und ihr Engagement sind die Basis für unseren Erfolg.
Innovationen und technischer Fortschritt sind für uns Schlüsselfaktoren, um das globale Wachstum und den Ein-
satz begrenzter Ressourcen nachhaltig zu gestalten. Mit unserer Ingenieurkompetenz in den Anwendungsfeldern
„Material“, „Mechanical“ und „Plant“ ermöglichen wir unseren Kunden, sich Vorteile im weltweiten Wettbewerb zu
erarbeiten sowie innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend herzustellen.
Grundlage dafür ist eine verantwortungsvolle und auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Unternehmensführung.
In einem sich stetig wandelnden Umfeld entwickeln wir unser Unternehmen kontinuierlich weiter, um den globalen
Herausforderungen auch zukünftig mit innovativen Lösungen begegnen zu können.
01 Zwischenbericht 1. Quartal 2011/2012 Inhalt
Inhalt
ThyssenKrupp in Zahlen 02
1
Zwischenlagebericht Strategische Weiterentwicklung des Konzerns 03
Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern 04
Geschäftsverlauf in den Business Areas 11
ThyssenKrupp Aktie 20
Innovationen 21
Mitarbeiter 21
Finanz- und Vermögenslage 22
Nachtragsbericht 24
Voraussichtliche Entwicklung mit ihren
wesentlichen Chancen und Risiken 24
2
Verkürzter Zwischenabschluss Konzern-Bilanz 29
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 30
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 31
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 32
Konzern-Kapitalflussrechnung 33
Verkürzter Konzern-Anhang 34
3
Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht 43
4
Weitere Informationen Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats 44
Kontakt 45
Termine 2012/2013 45
Dieser Zwischenbericht ist am 14. Februar 2012 erschienen.
02 Zwischenbericht 1. Quartal 2011/2012 ThyssenKrupp in Zahlen
ThyssenKrupp in Zahlen
Konzern
Fortgeführte Aktivitäten einschließlich Stainless Global*
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung Veränderung
in % 1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung Veränderung
in %
Auftragseingang Mio € 9.997 10.078 81 1 11.260 11.260 0 —
Umsatz Mio € 10.020 9.896 – 124 – 1 11.370 11.138 – 232 – 2
EBITDA Mio € 592 471 – 121 – 20 645 412 – 233 – 36
EBIT Mio € 261 – 33 – 294 -- 273 – 357 – 630 --
EBIT-Marge % 2,6 – 0,3 – 2,9 — 2,4 – 3,2 – 5,6 —
Bereinigtes EBIT Mio € 261 83 – 178 – 68 273 25 – 248 – 91
Bereinigte-EBIT-Marge % 2,6 0,8 – 1,8 — 2,4 0,2 – 2,2 —
EBT Mio € 136 – 183 – 319 -- 145 – 514 – 659 --
Bereinigtes EBT Mio € 136 – 66 – 202 -- 145 – 131 – 276 --
Mitarbeiter (31.12.) 167.095 159.682 – 7.413 – 4 178.291 171.312 – 6.979 – 4
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) Mio € 101 – 480 – 581 --
Ergebnis je Aktie € 0,29 – 0,30 – 0,59 -- 0,31 – 0,89 – 1,20 --
Netto-Finanzschulden (31.12.) Mio € 5.814 5.937 123 2
Eigenkapital (31.12.) Mio € 11.351 10.000 – 1.351 – 12
* nicht fortgeführte Aktivität
Business Areas
Auftragseingang
Mio € Umsatz Mio €
EBIT Mio €
Bereinigtes EBIT Mio € Mitarbeiter
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 31.12.2010 31.12 2011
Steel Europe 2.929 2.705 2.958 2.530 258 102 258 102 34.204 28.273
Steel Americas 84 583 86 498 – 378 – 288 – 378 – 288 3.571 4.081
Materials Services 3.259 3.201 3.311 3.145 85 40 85 40 34.196 27.910
Elevator Technology 1.306 1.466 1.299 1.348 171 113 171 142 44.489 46.581
Plant Technology 1.016 871 897 943 107 125 107 125 13.001 13.786
Components Technology 1.602 1.778 1.599 1.753 127 169 127 103 29.649 30.936
Marine Systems 426 222 504 366 46 – 116 46 39 5.407 5.301
Corporate 31 33 31 35 – 88 – 99 – 88 – 101 2.578 2.814
Konsolidierung – 656 – 781 – 665 – 722 – 67 – 79 – 67 – 79
Fortgeführte Aktivitäten 9.997 10.078 10.020 9.896 261 – 33 261 83 167.095 159.682
Stammdaten der ThyssenKrupp Aktie
Wertpapier- Kenn-Nummer
Börsenplätze Frankfurt (Prime Standard), Düsseldorf DE 000 750 0001
Kürzel Börsen Frankfurt, Düsseldorf TKA
Reuters Börse Frankfurt TKAG.F
Xetra-Handel TKAG.DE
Bloomberg Xetra-Handel TKA GY
Im Zuge der strategischen Weiterentwicklung trennt sich ThyssenKrupp von seinem
Edelstahl- und Hochleistungswerkstoff-Geschäft. Seit 30. September 2011 gilt die
Business Area Stainless Global deshalb als nicht fortgeführte Aktivität im Sinne der
IFRS. Die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns bestehen aus den verbleibenden
sieben Business Areas und dem Bereich Corporate.
Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Strategische Weiterentwicklung des Konzerns 03
Strategische Weiterentwicklung des Konzerns
Diversifizierter Industriekonzern auf attraktiven Wachstumsmärkten
Im 1. Quartal 2011/2012 hat ThyssenKrupp die im Mai 2011 beschlossene strategische Weiterentwicklung weiter er-
folgreich vorangetrieben. Wir wollen unsere Ertragskraft deutlich verbessern und uns zu einem diversifizierten Industrie-
konzern mit starken Geschäftsfeldern in attraktiven Wachstumsmärkten entwickeln. Von Aktivitäten, die nicht mehr zum
Kerngeschäft gehören und für die alternative Optionen außerhalb des Konzerns tragfähiger sind, werden wir uns im
Rahmen unserer Portfoliooptimierung trennen.
Werkstoffe bleiben eine wichtige Säule unseres Geschäfts; künftig werden wir aber stärker als bisher unsere Technolo-
giebereiche fördern. Aus den weltweiten Trends wie Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und Globalisierung ergeben
sich für unseren Konzern vielfältige Chancen insbesondere in den Wachstumsregionen dieser Welt; dort wollen wir unse-
re Präsenz weiter ausbauen.
Portfoliooptimierung fortgesetzt
Die strategische Portfoliooptimierung wurde im Berichtsquartal konsequent fortgesetzt:
– ThyssenKrupp und der finnische Edelstahlhersteller Outokumpu haben am 31. Januar 2012 den Zusammenschluss
von Outokumpu und Inoxum, der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp, beschlossen. Durch den Zusammenschluss
entsteht ein neuer Weltmarktführer im Edelstahlsektor mit einem Umsatz von 11,8 Mrd € und mehr als 19.000 Mitar-
beitern. Der Zusammenschluss steht unter anderem unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen
Regulierungsbehörden. Die Transaktion soll bis zum Jahresende 2012 abgeschlossen werden.
– Für die Xervon-Gruppe haben wir mit dem Industriedienstleister REMONDIS einen Best Owner gefunden. Das Closing
als rechtlicher Vollzug eines Unternehmensverkaufs erfolgte am 30. November 2011.
– Das Closing für den Verkauf der brasilianischen Automotive-System-Aktivitäten an eine Tochtergesellschaft des
Automobilzulieferers Magna fand am 06. Dezember 2011 statt.
– Die Restrukturierung der Werften ist im Wesentlichen abgeschlossen. Für die zivilen Schiffbauaktivitäten von
ThyssenKrupp Marine Systems haben wir am 11. Dezember 2011 mit Star Capital Partners aus Großbritannien
einen Kaufvertrag unterzeichnet. Das Closing folgte am 31. Januar 2012. Veräußert wurden die Gesellschaften
Blohm + Voss Shipyards, Blohm + Voss Repair (inklusive Blohm + Voss Oil Tools) und Blohm + Voss Industries sowie
deren Tochtergesellschaften. ThyssenKrupp wird sich künftig auf den Bau von Über- und Unterwasser-Marineschiffen
konzentrieren.
– Die Integration der Fahrwerksgeschäfte der Bilstein-Gruppe und von Presta Steering ist angelaufen; die Führungs-
struktur der neuen Einheit steht fest. Damit entsteht einer der größten Chassis-Full-Service-Provider mit globalem
Auftritt und einem Umsatz von rund 3 Mrd €.
– Die ersten Angebote für den Kauf unserer US-amerikanischen Eisengießerei Waupaca werden ausgewertet.
impact läuft an
Vielversprechend entwickelt sich auch unser konzernweites Programm impact, das uns helfen soll, die anspruchsvollen
Ziele der strategischen Weiterentwicklung zu erreichen. Mit einem Bündel von Maßnahmen werden wir die Produktivität,
Kundenorientierung und Innovationskraft unseres Konzerns steigern. Allein im laufenden Geschäftsjahr wird impact
nach dem derzeitigen Planungsstand mit rund 300 Mio € Kosteneinsparungen zum Ergebnis beitragen.
04 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
ThyssenKrupp im 1. Quartal 2011/2012 – Geschäftsentwicklung konjunkturell belastet
Die gedrückte konjunkturelle Entwicklung in unseren Kernmärkten hat die Geschäftsentwicklung des Konzerns im
1. Quartal 2011/2012 (01. Oktober – 31. Dezember 2011) erheblich belastet. Der Auftragseingang der fortgeführten
Aktivitäten lag nur leicht über dem Wert des Vorjahresquartals, der Umsatz leicht darunter. Der Auftragseingang erreich-
te 10,1 Mrd €, der Umsatz 9,9 Mrd €. Einschließlich der nicht fortgeführten Aktivität Stainless Global, die unter dem
Namen Inoxum firmiert, befand sich der Konzern-Auftragseingang mit 11,3 Mrd € auf Vorjahresniveau; der Konzern-
Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 11,1 Mrd €.
Die konjunkturelle Abschwächung hat sich insbesondere in der Ergebnisentwicklung niedergeschlagen. Das Bereinigte
EBIT der fortgeführten Aktivitäten betrug 83 Mio € gegenüber 261 Mio € im Vorjahresquartal. Mit Ausnahme von Steel
Americas wiesen alle fortgeführten Business Areas im 1. Quartal 2011/2012 ein positives Bereinigtes EBIT aus. In der
Division Materials konnte der Verlust von Steel Americas in Höhe von 288 Mio € allerdings nicht durch die übrigen
Business Areas Steel Europe und Materials Services ausgeglichen werden. In der Division Technologies (Elevator
Technology, Plant Technology, Components Technology, Marine Systems) erreichte das Bereinigte EBIT 409 Mio €. Die
Corporate-Kosten und Konsolidierungseffekte beliefen sich auf −180 Mio €. Einschließlich Stainless Global verminderte
sich das Bereinigte EBIT von 273 Mio € auf 25 Mio €.
Das EBIT der fortgeführten Aktivitäten ging auf −33 Mio € nach 261 Mio € im 1. Quartal des vorherigen Geschäftsjahres
zurück. Einschließlich Stainless Global betrug das EBIT −357 Mio €, im Vorjahresquartal waren es 273 Mio €.
Wesentliche Kennzahlen für das 1. Quartal 2011/2012:
– Der Auftragseingang unserer fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich im Vergleich zum 1. Quartal 2010/2011 um 1 %
oder 81 Mio € auf 10,1 Mrd €.
– Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten verringerte sich um 1 % oder 124 Mio € auf 9,9 Mrd €.
– Das EBITDA der fortgeführten Aktivitäten verminderte sich um 20 % auf 471 Mio € nach 592 Mio € im Vorjahr.
– Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten betrug 83 Mio € nach 261 Mio € im Vorjahr.
– Das EBIT der fortgeführten Aktivitäten lag mit −33 Mio € unter dem Vorjahreswert von 261 Mio €. Die EBIT-Marge
bezogen auf den Umsatz gab von 2,6 % auf −0,3 % nach.
– Das Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten ging von 0,29 € auf −0,30 € zurück.
– Die Netto-Finanzschulden, einschließlich Stainless Global, beliefen sich zum 31. Dezember 2011 auf 5.937 Mio €,
eine Zunahme um 2.359 Mio € gegenüber dem 30. September 2011, als Netto-Finanzschulden in Höhe von
3.578 Mio € bestanden. Am 31. Dezember 2010 betrugen die Netto-Finanzschulden 5.814 Mio €.
Unser Ziel im Geschäftsjahr 2011/2012 ist es weiterhin, die Komplexität im Konzern zu reduzieren, Kosten zu senken
und die Cash-Generierung nachhaltig zu verbessern. Daneben streben wir die Reduzierung der Netto-Finanzschulden
an.
05 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Weltkonjunktur spürbar abgekühlt
Das globale Wirtschaftswachstum hat im vergangenen Jahr deutlich nachgelassen. Weltweit dürfte der Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2011 nur 3,3 % betragen haben, nach einem Plus von 4,6 % im Jahr zuvor. Insbesondere
in der 2. Jahreshälfte 2011 hat das Wachstum merklich an Schwung verloren. Das betraf vor allem die Industrieländer,
die 2011 insgesamt nur noch auf ein BIP-Wachstum von 1,7 % kamen. In den Schwellenländern dagegen schwächte
sich die Konjunktur lediglich leicht auf 5,6 % ab.
Im Euro-Raum hat sich das Wachstum im Verlauf des Jahres 2011 spürbar abgeflacht. Die von der Euro-Verschuldungs-
krise ausgehenden Unsicherheiten führten bei Verbrauchern und Unternehmen zu einer merklichen Konsum- und Inves-
titionszurückhaltung. In der 2. Jahreshälfte 2011 dürften viele Länder der Euro-Zone gesamtwirtschaftlich stagniert bzw.
rückläufige Wachstumsraten aufgezeigt haben. Auch die deutsche Wirtschaft ist nach gutem Start im weiteren Jahres-
verlauf kaum noch gewachsen; das BIP lag 2011 mit 3,0 % aber über dem Wert aller Euro-Länder, deren Wirtschafts-
leistung um 1,5 % zulegte.
Auch die US-Konjunktur hat sich 2011 mit einem Wachstum von 1,7 % spürbar abgekühlt. Belastet haben die anhal-
tende Schwäche am Arbeits- und Immobilienmarkt sowie die Konsolidierungszwänge bei den öffentlichen Haushalten.
Gegen Jahresende mehrten sich jedoch die Anzeichen für eine konjunkturelle Stabilisierung. Das Wirtschaftswachstum
in Japan war mit −0,5 % infolge der Naturkatastrophe im Frühjahr 2011 rückläufig; in der 2. Jahreshälfte hat sich die
japanische Wirtschaft aber wieder leicht erholt.
Die BRIC-Länder wiesen 2011 trotz moderater Abschwächung zum Teil hohe Wachstumsraten auf: In Brasilien und
Russland stieg das BIP um 2,9 % bzw. 3,9 %, in Indien und China um 6,8 % bzw. 9,2 %.
06 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Branchenkonjunktur unterschiedlich
Qualitätsflachstahl – Die internationale Stahlkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres 2011 spürbar eingetrübt. Die
Weltrohstahlproduktion gab im Schlussquartal 2011 nach, da in vielen Ländern einschließlich China die Kapazitäten an
die im Jahresverlauf niedrigere Nachfrage angepasst wurden. Die weltweite Rohstahlproduktion übertraf aber im
4. Quartal 2011 das Volumen des vergleichbaren Vorjahresquartals noch um 3 %. Im Gesamtjahr 2011 wurden weltweit
1,5 Mrd t Rohstahl erzeugt, knapp 7 % mehr als 2010. Die USA verzeichneten einen Anstieg um 7 % auf 86 Mio t, und
in der EU wurde mit 177 Mio t 3 % mehr Rohstahl produziert. Die deutsche Stahlindustrie steigerte den Ausstoß um 1 %
auf 44,3 Mio t.
Die Nachfrage auf dem europäischen Qualitätsflachstahlmarkt hatte sich ab dem Frühsommer 2011 abgeschwächt. Der
Stahlbedarf reduzierte sich auf ein niedrigeres, aber stabiles Niveau, und die Verbraucher versorgten sich vermehrt aus
ihren Beständen. Entsprechend verzeichnete die europäische Stahlindustrie niedrige Auftragseingänge. Die Stahlpreise
gaben auch infolge temporär gesunkener Rohstoffpreise nach und verstärkten die Kaufzurückhaltung der Kunden. Die
Importe aus Drittländern zeigten ab Mitte 2011 eine abnehmende Tendenz. Zusammen mit den Angebotsanpassungen
der europäischen Produzenten führte dies gegen Jahresende zu einer Stabilisierung des Marktes. Auf dem
US-amerikanischen Markt, der in den Sommermonaten ebenfalls durch Angebotsüberhang und Preisdruck gekenn-
zeichnet war, setzte eine Erholung noch im letzten Quartal 2011 ein. Niedrige Lagerbestände und eine leichte Aufhellung
der konjunkturellen Perspektiven führten zu einer Belebung der Stahlnachfrage.
Automobilbau – Die weltweite Automobilproduktion ist 2011 nach vorläufigen Schätzungen um 4 % auf 74 Mio Perso-
nenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge gestiegen. In den USA führte ein starker Nachholbedarf zu einem kräftigen
Produktionsanstieg um 11 %. Im 4. Quartal 2011 lagen die Verkaufszahlen um 10 % über dem Vorjahresniveau. In
China dagegen dämpften staatliche Konjunkturmaßnahmen das Produktionswachstum 2011 auf nur noch knapp 3 %.
In Westeuropa einschließlich der Türkei liefen 2011 nahezu 15,0 Mio Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge
vom Band, 3 % mehr als ein Jahr zuvor. Dagegen gingen in der EU die Neuzulassungen um 2 %, im 4. Quartal 2011
sogar um 4 % zurück. Die Automobilhersteller in Deutschland konnten im vergangenen Jahr mit einer Stückzahl von
6,1 Mio Fahrzeugen, davon knapp 5,9 Mio PKW, die Vorjahresproduktion um gut 6 % übertreffen. Sie profitierten dabei
sowohl von gestiegenen Exporten wie auch von der höheren Inlandsnachfrage. Im Schlussquartal 2011 stiegen die
PKW-Neuzulassungen noch um 3 %. Ganzjährig positiv entwickelte sich in Deutschland auch der Markt für schwere
Nutzfahrzeuge.
Maschinenbau – Die großen Maschinenbaumärkte verzeichneten 2011 noch hohe Wachstumsraten. Lediglich in Japan
ging die Produktion wegen der Naturkatastrophe und deren Folgen um 2 % zurück. In China stieg die Produktion um
13 % und in den USA um 11 %.
Die deutschen Maschinenbauer erzielten 2011 mit einem Plus von 10 % hohe Auftragseingänge. Die Bestellungen aus
dem In- und Ausland zogen zunächst kräftig, seit den Sommermonaten etwas leichter an. Insgesamt nahm die Maschi-
nenbauproduktion 2011 um 15 % zu. Die Kapazitätsauslastung lag zuletzt über dem langfristigen Durchschnitt. Auch die
Lage im deutschen Großanlagenbau sowie bei Aufzügen und Fahrtreppen hat sich verbessert.
Bauwirtschaft – Die Bauwirtschaft entwickelte sich 2011 weiterhin regional sehr differenziert. Ein höheres Wachstum
verzeichneten Schwellenländer wie China und Indien. In den Industrieländern blieb die Baukonjunktur überwiegend
schwach. Stark gedrückt war weiterhin die Lage auf dem US-Immobilienmarkt; zuletzt hat sie sich auf niedrigem Niveau
stabilisiert.
Die deutsche Bauwirtschaft zeigte sich 2011 in einer robusten Verfassung. Positiv entwickelten sich die Aufträge im
Wirtschafts- und vor allem im Wohnungsbau; die Lage im öffentlichen Bau war weiterhin schwächer. Die deutsche Bau-
produktion nahm 2011 insgesamt um 3,6 % zu.
07 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Auftragseingang und Umsatz etwa auf Vorjahresniveau
Die konjunkturell stark angespannte Lage gegen Jahresende 2011 hat die Geschäftsentwicklung von ThyssenKrupp im
1. Quartal 2011/2012 spürbar belastet. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist der Auftragseingang nur wenig gewachsen
und der Umsatz war leicht rückläufig, gegenüber dem Vorquartal gingen beide zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (EBIT) lag deutlich unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres.
Fortgeführte Aktivitäten ThyssenKrupp in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung
in %
Auftragseingang Mio € 9.997 10.078 1
Umsatz Mio € 10.020 9.896 – 1
EBITDA Mio € 592 471 – 20
EBIT Mio € 261 – 33 --
EBIT-Marge % 2,6 – 0,3 —
Bereinigtes EBIT Mio € 261 83 – 68
Bereinigte-EBIT-Marge % 2,6 0,8 —
EBT Mio € 136 – 183 --
Bereinigtes EBT Mio € 136 – 66 --
Mitarbeiter (31.12.) 167.095 159.682 – 4
Der Auftragseingang der fortgeführten Aktivitäten betrug 10,1 Mrd € und übertraf den Vorjahreswert um 81 Mio € bzw.
1 %, während gleichzeitig der Umsatz um 1 % auf 9,9 Mrd € zurückging. Sowohl beim Auftragseingang als auch beim
Umsatz haben sich im Werkstoffgeschäft – beispielsweise Qualitätsflachstahl – das niedrige Preisniveau und rückläufige
Mengen negativ ausgewirkt. Überwiegend freundlich entwickelte sich dagegen die Nachfrage im Technologiegeschäft,
wie etwa bei Aufzügen oder den Komponenten für die Automobilindustrie.
Einschließlich Stainless Global befand sich der Konzern-Auftragseingang mit 11,3 Mrd € auf Vorjahresniveau, der
Konzern-Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 11,1 Mrd €.
Bereinigtes EBIT positiv
Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten war mit 83 Mio € positiv, wenn es auch um 178 Mio € niedriger lag als
im Vorjahresquartal mit 261 Mio €.
Mit Ausnahme von Steel Americas wiesen alle fortgeführten Business Areas im 1. Quartal 2011/2012 ein positives
Ergebnis aus. In der Division Materials konnte der Verlust von Steel Americas in Höhe von 288 Mio € nicht durch die
übrigen Business Areas Steel Europe und Materials Services ausgeglichen werden, so dass Materials insgesamt ein
negatives Bereinigtes EBIT von 146 Mio € verzeichnete. In der Division Technologies (Elevator Technology, Plant Tech-
nology, Components Technology, Marine Systems) erreichte das Bereinigte EBIT 409 Mio €. Die Corporate-Kosten und
Konsolidierungseffekte beliefen sich auf −180 Mio €.
Die Bereinigte-EBIT-Marge der fortgeführten Aktivitäten gemessen am Umsatz verminderte sich im Berichtsquartal auf
0,8 % nach 2,6 % im Vorjahr.
08 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Einschließlich Stainless Global ging das Bereinigte EBIT des Konzerns von 273 Mio € auf 25 Mio € zurück, die Berei-
nigte-EBIT-Marge sank von 2,4 % auf 0,2 %.
EBIT der fortgeführten Aktivitäten durch Sondereffekte belastet
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der fortgeführten Aktivitäten betrug im Berichtsquartal −33 Mio €. Wertbe-
richtigungen in Höhe von 155 Mio € bei Marine Systems, die im Zuge des Verkaufs der zivilen Schiffbauaktivitäten anfie-
len, haben das Ergebnis negativ beeinflusst. Hinzu kamen Sondereffekte über 29 Mio € bei Elevator Technology, die im
Wesentlichen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betrafen. Mit 65 Mio € fielen bei Components Techno-
logy dagegen positive Sondereffekte an: Sie betrafen Gewinne aus der Veräußerung des Chassis-Komponenten-Herstel-
lers ThyssenKrupp Automotive Systems Industrial do Brasil sowie Health-Care-Einsparungen bei der US-amerikani-
schen Gießereigruppe Waupaca.
Einschließlich Stainless Global gab das Konzern-EBIT von 273 Mio € auf −357 Mio € nach, die EBIT-Marge sank von
2,4 % auf −3,2 %. Ursächlich hierfür war der negative Ergebnisbeitrag der nicht fortgeführten Aktivitäten, der im We-
sentlichen durch eine weitere Zeitwert-Anpassung in Höhe von 265 Mio € beeinflusst wurde, die im Zusammenhang mit
der Trennung von Stainless Global steht.
Bereinigte Sondereffekte in Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung
in %
EBIT 273 – 357 --
+/- Veräußerungsverluste/-gewinne — – 52 —
+ Restrukturierungsaufwendungen — 34 —
+ Wertminderungsaufwendungen (Impairment-Abschreibungen) — 420 —
+ Weitere nicht operative Aufwendungen — 9 —
- Weitere nicht operative Erträge — – 29 —
Bereinigtes EBIT 273 25 – 91
Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung
Die Umsatzerlöse der fortgeführten Aktivitäten lagen im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 mit 9.896 Mio € um
124 Mio € oder 1 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Umsatzkosten bewegten sich mit 8.601 Mio € auf
dem Niveau des Vorjahresquartals. Das Bruttoergebnis vom Umsatz der fortgeführten Aktivitäten verminderte sich
hierdurch insgesamt auf 1.295 Mio €, die Brutto-Umsatzmarge ging von 14 % auf 13 % zurück.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten der fortgeführten Aktivitäten lagen auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
Die Zunahme der Vertriebskosten der fortgeführten Aktivitäten um 39 Mio € resultierte insbesondere aus höheren Auf-
wendungen für Frachten und Verkaufsversicherungen. Die allgemeinen Verwaltungskosten der fortgeführten Aktivitäten
gingen um 21 Mio € zurück; dies lag vor allem an geringeren Personalaufwendungen.
Der Anstieg der sonstigen Aufwendungen der fortgeführten Aktivitäten um 98 Mio € betraf insbesondere Wertminde-
rungsaufwendungen auf Firmenwerte im Zusammenhang mit dem eingeleiteten Verkauf der zivilen Bereiche von
Blohm + Voss an einen britischen Finanzinvestor.
09 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Der Rückgang der auf die fortgeführten Aktivitäten entfallenden sonstigen Gewinne und Verluste um 17 Mio € betraf
insbesondere negative Wechselkurseffekte aus ertragsunabhängigen Steuern; gegenläufig wirkten die im 1. Quartal
2011/2012 erfassten Gewinne aus der Veräußerung der Xervon-Gruppe und der brasilianischen Automotive-Systems-
Aktivitäten.
Wesentliche Ursache für die um 86 Mio € höheren Finanzierungserträge sowie die um 104 Mio € höheren Finanzie-
rungsaufwendungen der fortgeführten Aktivitäten waren Wechselkurseffekte im Zusammenhang mit Finanztransaktio-
nen.
Die sich für das 1. Quartal 2011/2012 bei einem Steuerertrag der fortgeführten Aktivitäten von 11 Mio € ergebende
effektive Steuerentlastung von 6,0 % lag im Wesentlichen an Wertberichtigungen aktiver latenter Ertragsteuern.
Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belief sich der Verlust aus fortgeführten Aktivitäten
auf 172 Mio €; dies war gegenüber dem Vorjahresquartal eine Verschlechterung um 262 Mio €.
Unter Einbeziehung des Verlustes nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 308 Mio €, der auf die Business
Area Stainless Global entfiel, ergab sich insgesamt ein Periodenfehlbetrag von 480 Mio €; im Vorjahr wurde demgegen-
über ein Periodenüberschuss von 101 Mio € erzielt.
Auf die nicht beherrschenden Anteile entfiel ein Periodenfehlbetrag von 20 Mio €; im Vorjahresquartal fiel hier noch ein
Fehlbetrag von 41 Mio € an. Die Verbesserung um 21 Mio € betraf im Wesentlichen das geringere negative Ergebnis bei
ThyssenKrupp CSA.
Das Ergebnis je Aktie bezogen auf das Periodenergebnis, das auf die Aktionäre der ThyssenKrupp AG entfällt, vermin-
derte sich um 1,20 € auf –0,89 €. Das Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten betrug –0,30 €, gegenüber dem
Vorjahresquartal ein Rückgang um 0,59 €.
Netto-Finanzschulden und Investitionen
Die Netto-Finanzschulden einschließlich Stainless Global beliefen sich zum 31. Dezember 2011 auf 5.937 Mio € – eine
Zunahme um 2.359 Mio € gegenüber dem 30. September 2011, als Netto-Finanzschulden in Höhe von 3.578 Mio €
bestanden. Diese Zunahme ist sowohl auf den Aufbau des Net Working Capital als auch den Hochlauf der neuen Stahl-
und Edelstahlwerke in Brasilien und den USA zurückzuführen. Am 31. Dezember 2010 betrugen die Netto-Finanz-
schulden 5.814 Mio €.
Im 1. Quartal 2011/2012 investierte ThyssenKrupp insgesamt 558 Mio € und lag damit 28 % unter dem Niveau des
Vorjahres. 502 Mio € wurden für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ausgegeben; auf den
Erwerb von Unternehmen und Beteiligungen sowie auf andere finanzielle Vermögenswerte entfielen 56 Mio €. Ohne die
Großprojekte in Brasilien und den USA betrugen die Investitionen 405 Mio € gegenüber 249 Mio € im Vorjahr.
10 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern
Aktuelle Emittenten-Ratings
ThyssenKrupp verfügt seit 2001 über Emittenten-Ratings der Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s sowie
seit 2003 von Fitch. Im 1. Quartal 2009/2010 hatte Standard & Poor’s unser Langfrist-Rating auf BB+ heruntergestuft,
womit der Konzern bei dieser Rating-Agentur den Investment-Grade-Status verlor. Bei Moody’s und Fitch befindet sich
unser Rating dagegen weiterhin im Investment-Grade-Bereich.
Langfrist-
Rating Kurzfrist-
Rating Ausblick
Standard & Poor's BB+ B stabil
Moody's Baa3 Prime-3 stabil
Fitch BBB- F3 stabil
11 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Geschäftsverlauf in den Business Areas
Steel Europe Steel Europe in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 2.929 2.705 – 8
Umsatz Mio € 2.958 2.530 – 14
EBIT Mio € 258 102 – 60
EBIT-Marge % 8,7 4,0 —
Bereinigtes EBIT Mio € 258 102 – 60
Bereinigte-EBIT-Marge % 8,7 4,0 —
Mitarbeiter (31.12.) 34.204 28.273 – 17
Die Business Area Steel Europe bündelt die Qualitätsflachstahlaktivitäten des Konzerns vor allem im europäischen
Markt. Die hochwertigen Flacherzeugnisse werden an Kunden in der Automobilindustrie und anderen stahlverarbeiten-
den Branchen geliefert. Zum Programm gehören auch Produkte für attraktive Spezialmärkte wie die Verpackungs-
industrie.
Bestellungen und Umsatz rückläufig
Der wertmäßige Auftragseingang von Steel Europe lag im 1. Quartal 2011/2012 mit 2,7 Mrd € um 8 % unter dem ent-
sprechenden Vorjahreswert. Dieser Rückgang war allerdings durch die Veräußerung des Metal-Forming-Geschäfts be-
dingt, das in den Vorjahreszahlen noch enthalten war. Ohne diesen Effekt war wertmäßig ein leichter Anstieg zu ver-
zeichnen. Die Bestellmengen erreichten im Berichtsquartal 2,9 Mio t, 7 % weniger als ein Jahr zuvor. Im Dezember 2011
verbesserte sich der Auftragszulauf allerdings spürbar; viele Kunden dürften ihre Lagerbestände mittlerweile so weit
reduziert haben, dass Lagerergänzungen erforderlich wurden.
Der Umsatz verminderte sich um 14 % auf 2,5 Mrd €. Dies war – abgesehen von der Änderung im Konsolidierungs-
kreis – auf die um 18 % niedrigeren Versandmengen zurückzuführen. Das Erlösniveau wurde positiv durch den hohen
Anteil längerfristiger Kontraktgeschäfte beeinflusst. Unser Geschäft mit Kunden in der Automobilindustrie blieb auf
hohem Niveau relativ stabil, während der Absatz an andere Abnehmer teilweise stärker rückläufig war. Der Umsatz mit
Weißblech und Elektroband ging mengenbedingt zurück. Dagegen stieg der Umsatz bei Grobblech und Mittelband infol-
ge verbesserter Erlöse leicht. Im Durchschnitt übertrafen unsere Erlöse das Vorjahresniveau und konnten gegen den
negativen Trend auf den Spotmärkten im Vergleich zum vorangegangenen Quartal stabil gehalten werden.
Produktion gedrosselt
Die Rohstahlerzeugung einschließlich der Zulieferungen von den Hüttenwerken Krupp Mannesmann wurde im Berichts-
quartal um 21 % auf 2,8 Mio t zurückgefahren und die Produktion in den Verarbeitungsstufen ebenfalls gedrosselt.
Wegen der schwächeren Marktnachfrage haben wir die für 2014 geplante Neuzustellung des Hochofens 9 auf Anfang
2012 vorgezogen.
EBIT unter Vorjahresniveau
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Steel Europe lag im Berichtszeitraum mit 102 Mio € unter dem Vorjah-
reswert von 258 Mio €. Gleichzeitig verminderte sich die EBIT-Marge von 8,7 % auf 4,0 %. Der Ergebnisrückgang war
durch konjunkturell bedingt rückläufige Mengen sowie gestiegene Rohstoffkosten verursacht.
12 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Steel Americas Steel Americas in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 84 583 594
Umsatz Mio € 86 498 479
EBIT Mio € – 378 – 288 24
EBIT-Marge % — — —
Bereinigtes EBIT Mio € – 378 – 288 24
Bereinigte-EBIT-Marge % — — —
Mitarbeiter (31.12.) 3.571 4.081 14
Mit ihren Stahl- und Weiterverarbeitungswerken in Brasilien und den USA erschließt die Business Area Steel Americas
den nordamerikanischen Markt für hochwertige Flachstahlprodukte.
Markteintritt macht Fortschritte
Im 1. Quartal 2011/2012 konnte Steel Americas das operative Geschäft im NAFTA-Markt weiter ausbauen. Mit fort-
schreitendem Hochlauf haben wir das Produktspektrum für Premium-Flachstahlprodukte kontinuierlich erweitert und
optimiert. Bei unseren nordamerikanischen Kunden stoßen die qualitativ hochwertigen Stahlgüten auf eine starke Reso-
nanz. Neue Kunden wurden in der Elektrogeräte- sowie der Land- und Baumaschinenindustrie gewonnen. Darüber
hinaus haben wir die Zertifizierungsprozesse, insbesondere für die Automobilindustrie, weiter vorangetrieben.
Auftragseingang und Umsatz sind im Berichtsquartal kräftig gestiegen. Der Auftragseingang erreichte 583 Mio €, der
Umsatz 498 Mio €. Auf dem nordamerikanischen Markt konnten wir insgesamt 0,6 Mio t Flachstahl absetzen.
EBIT durch höhere Anlaufkosten belastet
Das EBIT betrug −288 Mio € nach −378 Mio € im Vorjahresquartal. Negativ wirkten sich vor allem Reparaturaufwendun-
gen für die Kokerei im brasilianischen Hüttenwerk aus. Außerdem belastete ein mehrwöchiger, ungeplanter Stillstand
des Hochofens 1 das Ergebnis. Hinzu kam die schwache Stahlpreisentwicklung auf dem nordamerikanischen Markt.
Fortschritte beim Hochlauf der neuen Werke
Das neue integrierte Hüttenwerk bei Rio de Janeiro hat im 1. Quartal 2011/2012 rund 0,8 Mio t Brammen produziert
und daraus das US-Weiterverarbeitungswerk und Steel Europe beliefert. Im Frühjahr 2012 soll die letzte Batterie der
Kokerei in Betrieb gehen, so dass gegen Ende des laufenden Geschäftsjahres der Energieverbund weiter verbessert sein
wird. Die Rohstahlkapazität wird insgesamt mehr als 5 Mio t jährlich betragen.
Mit Inbetriebnahme der Beize im letzten Geschäftsjahr sind die Bauarbeiten für das Warm- und Kaltwalzwerk in den USA
abgeschlossen. Drei der vier Feuerverzinkungsanlagen sind ebenfalls schon in Betrieb. Die letzte Feuerverzinkungslinie
folgt voraussichtlich gegen Ende des Geschäftsjahres 2011/2012. Die Warmwalzkapazität wird insgesamt über 5 Mio t
jährlich betragen.
13 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Materials Services Materials Services in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 3.259 3.201 – 2
Umsatz Mio € 3.311 3.145 – 5
EBIT Mio € 85 40 – 53
EBIT-Marge % 2,6 1,3 —
Bereinigtes EBIT Mio € 85 40 – 53
Bereinigte-EBIT-Marge % 2,6 1,3 —
Mitarbeiter (31.12.) 34.196 27.910 – 18
Die Business Area Materials Services ist an 500 Standorten in 40 Ländern auf die Distribution von Roh- und Werkstoffen
einschließlich technischer Dienstleistungen spezialisiert.
Preise und Margen stark unter Druck
Materials Services erzielte im 1. Quartal 2011/2012 einen Umsatz von 3,1 Mrd €; das waren 5 % weniger als im
1. Quartal des Vorjahres. Vergleichbar – ohne die zwischenzeitlich veräußerte Xervon-Gruppe – belief sich der Umsatz-
rückgang auf 108 Mio € oder 3,5 %.
Auslastung und Bedarf der wesentlichen Abnehmerindustrien waren weitgehend gut bis befriedigend. In Anbetracht der
Finanzkrise herrschte jedoch vielfach Verunsicherung mit der Folge, dass sehr vorsichtig disponiert wurde und ein La-
gerabbau bei den Verarbeitern stattfand. Dadurch ist unser Absatz im Lagergeschäft mit metallischen Werkstoffen ge-
genüber dem Vorjahreszeitraum leicht gesunken; die Nachfrage schwächte sich vor allem zum Ende des Quartals ab.
Dies betraf besonders Deutschland und die westeuropäischen Länder. Dagegen bewegte sich das Absatzvolumen in
Osteuropa und Nordamerika über dem des Vorjahres. In allen Regionen hat sich jedoch der Preis- und Margendruck seit
Mitte letzten Jahres verstärkt. Dies gilt auch für das internationale Strecken- und Projektgeschäft. Sehr intensiver Wett-
bewerb und zunehmende Auftragsverschiebungen waren an der Tagesordnung. Während das Aerospace-Geschäft
weitgehend positiv verlief, war die Entwicklung im Kunststoff-Bereich ähnlich wie bei den metallischen Werkstoffen.
Die Nachfrage nach metallurgischen Rohstoffen ging im Zuge zahlreicher Produktionsdrosselungen in der Stahlindustrie
zurück. Besonders drastisch war der Rückgang bei Koks; zusätzlich hat das weltweite Überangebot die Preise erheblich
fallen lassen. Auslastung und Umsatz der stahlwerksnahen Dienstleistungen blieben auf hohem Niveau stabil.
EBIT mehr als halbiert
Der hohe Preis- und Wettbewerbsdruck im Werkstoffgeschäft sowie die deutlichen Mengen- und Umsatzeinbußen in der
Rohstoffdistribution waren die Hauptursachen für den Rückgang des EBIT von 85 Mio € auf 40 Mio €; die EBIT-Marge
hat sich dadurch von 2,6 % auf 1,3 % halbiert.
14 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Elevator Technology Elevator Technology in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 1.306 1.466 12
Umsatz Mio € 1.299 1.348 4
EBIT Mio € 171 113 – 34
EBIT-Marge % 13,2 8,4 —
Bereinigtes EBIT Mio € 171 142 – 17
Bereinigte-EBIT-Marge % 13,2 10,5 —
Mitarbeiter (31.12.) 44.489 46.581 5
Das Produktprogramm der Business Area Elevator Technology umfasst Personen- und Lastenaufzüge, Fahrtreppen und
Fahrsteige, Fluggastbrücken, Treppen- und Plattformlifte sowie den Service für die gesamte Produktpalette. Über 900
Standorte sorgen für ein dichtes Service- und Dienstleistungsnetz und somit für eine optimale Nähe zum Kunden.
Höherer Auftragseingang und Umsatz
Trotz eines bisweilen schwierigen Marktumfeldes zeigte Elevator Technology im 1. Quartal 2011/1012 eine positive
Geschäftsentwicklung.
Der Auftragseingang verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 % auf 1,5 Mrd €. Wechselkurseffekte
hatten keinen signifikanten Einfluss. Sowohl das Neuanlagen- als auch das Service- und Modernisierungsgeschäft
erzielten Zuwächse. Während in Europa das Niveau konstant blieb, wurde das Geschäftsvolumen auf dem nordamerika-
nischen und dem asiatischen Markt sowie in der Golfregion teilweise deutlich ausgeweitet.
Der Umsatz betrug 1,3 Mrd € und lag damit um 4 % über dem Niveau des Vorjahresquartals. Wechselkurseffekte hatten
keinen nennenswerten Einfluss. Umsatzrückgänge durch das teilweise schwierige Marktumfeld in einigen Regionen
Europas konnten durch den kontinuierlichen Ausbau des Wartungsportfolios sowie Wachstum auf dem US-amerikani-
schen, dem brasilianischen und dem asiatischen – insbesondere dem chinesischen – Markt mehr als kompensiert
werden.
Ergebnis unter Vorjahresniveau
Im 1. Quartal 2011/2012 erzielte Elevator Technology ein EBIT von 113 Mio €. Bereinigt um Sondereffekte, die im We-
sentlichen aus Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen resultierten, lag das Ergebnis bei 142 Mio €. Wegen
der schwächeren Entwicklung auf dem spanischen und dem nordamerikanischen Markt konnte das sehr hohe Vorjah-
resniveau nicht erreicht werden. Die Bereinigte-EBIT-Marge betrug 10,5 % nach 13,2 % im Vorjahresquartal.
15 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Plant Technology Plant Technology in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 1.016 871 – 14
Umsatz Mio € 897 943 5
EBIT Mio € 107 125 17
EBIT-Marge % 11,9 13,3 —
Bereinigtes EBIT Mio € 107 125 17
Bereinigte-EBIT-Marge % 11,9 13,3 —
Mitarbeiter (31.12.) 13.001 13.786 6
Das Produktportfolio der Business Area Plant Technology reicht von Chemie- und Raffinerieanlagen über Anlagen für die
Zementindustrie und innovative Lösungen zum Abbau und zur Gewinnung von Rohstoffen bis hin zu Produktionssyste-
men für die Automobilindustrie. Die Anlagen und Verfahren eröffnen neue Möglichkeiten für Umweltschutz und Nachhal-
tigkeit.
Weiterhin gute Auftragslage
Plant Technology erzielte in den ersten drei Monaten 2011/2012 einen Auftragseingang von 871 Mio €, 14 % weniger
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei weiterhin guter Marktsituation verzögerten allerdings Projektverschiebun-
gen – insbesondere von großen Chemieanlagen – die Erteilung von Aufträgen. Dies lag vor allem an den politischen
Umwälzungen in Teilen Nordafrikas. Die Auftragssituation bei Kokereianlagen war nach wie vor sehr gut. Auf stabil
hohem Niveau bewegten sich die Bestellungen im Zement- und Minerals-Bereich. Darüber hinaus konnten wir wesent-
lich höhere Auftragseingänge bei Produktionssystemen für die Automobilindustrie gewinnen.
Im 1. Quartal 2011/2012 erzielte Plant Technology einen Umsatz von 943 Mio €; er lag damit um 5 % über dem Ver-
gleichswert des Vorjahres.
Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2011 verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 6,5 Mrd €. Dieser
hohe Wert resultiert aus dem längerfristigen Projektgeschäft und sichert sowohl die Beschäftigung als auch den Umsatz
über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr.
Im Zuge der Ausweitung unserer Marktpräsenz in der Kokereitechnik haben wir die in Tokio ansässige Otto Corporation
erworben.
Erfreuliches Ergebnis
Plant Technology konnte mit einem EBIT von 125 Mio € den Vorjahreswert um 18 Mio € übertreffen. Diese erfreuliche
Entwicklung war vornehmlich auf die erfolgreiche Abrechnung von Aufträgen zurückzuführen. Die EBIT-Marge lag folg-
lich mit 13,3 % deutlich über dem Vorjahreswert von 11,9 %.
16 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Components Technology Components Technology in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 1.602 1.778 11
Umsatz Mio € 1.599 1.753 10
EBIT Mio € 127 169 33
EBIT-Marge % 7,9 9,6 —
Bereinigtes EBIT Mio € 127 103 – 19
Bereinigte-EBIT-Marge % 7,9 5,9 —
Mitarbeiter (31.12.) 29.649 30.936 4
Die Business Area umfasst das Liefer- und Leistungsspektrum von Hightech-Komponenten für Windkraftanlagen, Bau-
maschinen und für Anwendungen im allgemeinen Maschinenbau. Im Automobilsektor liegen die Schwerpunkte unserer
Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Kurbel- und Nockenwellen, Lenksysteme, Dämpfer, Federn und Montage von Achs-
modulen.
Auftragseingang und Umsatz nochmals gesteigert
Die Business Area Components Technology ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2011/2012 gestartet. Der Auftragsein-
gang stieg im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 1,8 Mrd €. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte
sich die Nachfrage sowohl bei Automobilkomponenten für PKW- und Nutzfahrzeuge als auch bei Anwendungen für den
allgemeinen Maschinenbau und den Baumaschinenbereich. Im Automobilgeschäft entwickelte sich der Markt insbeson-
dere in den USA und Brasilien weiterhin positiv. Die Business Area profitierte auch von der guten Nachfrage im Mittel-
klasse- und Premiumsegment sowie vom Wachstum einzelner wichtiger Kunden. Dagegen führten in China inflations-
dämpfende Maßnahmen der Regierung zu einem langsameren Wachstum. Außerdem verzögerte sich der Netzausbau
für Windkraftanlagen, was zu geringeren Auftragsvergaben für Komponentenzulieferungen führte.
Der Umsatz folgte der erfreulichen Auftragsentwicklung und lag mit ebenfalls 1,8 Mrd € um 10 % über dem Vorjahres-
niveau.
Gewinn gesteigert
Components Technology übertraf mit einem EBIT von 169 Mio € den guten Wert des Vorjahresquartals. Es enthält als
Sondereffekte den Gewinn aus der Veräußerung des Chassis-Komponenten-Herstellers ThyssenKrupp Automotive
Systems Industrial do Brasil sowie weitere deutliche Health-Care-Einsparungen bei der US-amerikanischen Gießerei-
gruppe Waupaca.
Das Bereinigte EBIT in Höhe von 103 Mio € blieb unter dem Vorjahreswert. Dies lag an der rückläufigen Nachfrage im
Windenergiebereich in China, höheren Entwicklungskosten für neue Produkte, Kosten für die Wiederinbetriebnahme des
ehemals stillgesetzten Werkes Etowah von Waupaca in den USA, Anlaufkosten neuer Werke in China und Indien sowie
an negativen Wechselkurseffekten bei Exporten von Brasilien in die USA. Die Bereinigte-EBIT-Marge verminderte sich
daher von 7,9 % auf 5,9 %.
17 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Marine Systems Marine Systems in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 426 222 – 48
Umsatz Mio € 504 366 – 27
EBIT Mio € 46 – 116 --
EBIT-Marge % 9,1 – 31,7 —
Bereinigtes EBIT Mio € 46 39 – 15
Bereinigte-EBIT-Marge % 9,1 10,7 —
Mitarbeiter (31.12.) 5.407 5.301 – 2
Nach der Restrukturierung der Werften konzentriert sich die Business Area Marine Systems künftig ausschließlich auf
den Marineschiffbau; dies ist ein Element der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns.
Auftragseingang und Umsatz rückläufig
Das Marktumfeld für Marineaufträge war trotz des unsicheren politischen Umfeldes in wichtigen Regionen wie Mittelost
und Nordafrika insgesamt stabil. Im zivilen Schiffbau belasteten dagegen die erneut rückläufigen Frachtraten. Die Aus-
wirkungen auf unsere Aktivitäten blieben allerdings begrenzt.
Der Auftragseingang von Marine Systems erreichte im Berichtsquartal 222 Mio € und war im Wesentlichen durch die
Bereiche Reparatur und Schiffskomponenten geprägt. Im Vorjahr ging der höhere Wert der Neubestellungen auf Einmal-
effekte aus der Neuordnung der U-Boot-Aufträge aus Griechenland zurück.
Mit einem Umsatz von 366 Mio € hat sich Marine Systems insgesamt gut behauptet. Der ungewöhnlich hohe Ver-
gleichswert des Vorjahresquartals war stark durch die erwähnten Einmaleffekte der Griechenlandaufträge geprägt.
Negatives Ergebnis durch Sondereffekte
Mit −116 Mio € lag das EBIT der Business Area unter dem Vorjahreswert von 46 Mio €. Dabei ist allerdings zu berück-
sichtigen, dass der Vorjahreswert durch die Einmaleffekte aus der Neuordnung des Griechenlandgeschäfts positiv be-
einflusst war. Außerdem belasteten im Berichtsquartal Sondereffekte von 155 Mio € durch Wertberichtigungen insbe-
sondere auf den Firmenwert, die im Zuge des Verkaufs der zivilen Schiffbauaktivitäten anfielen. Bei einem Bereinigten
EBIT von 39 Mio € stieg die Bereinigte-EBIT-Marge von 9,1 % im Vorjahr auf 10,7 %.
Restrukturierung der Werften
Die Restrukturierung der Werften ist im Wesentlichen abgeschlossen. Der britische Finanzinvestor Star Capital Partners
hat die Werft Blohm + Voss Shipyards am Standort Hamburg und damit den Megayachtbau vollständig übernommen.
Außerdem sind Blohm + Voss Industries und Blohm + Voss Repair an Star Capital Partners übergegangen. Im Berichts-
quartal wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet; das Closing erfolgte am 31. Januar 2012.
18 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
Bereich Corporate der ThyssenKrupp AG Der Bereich Corporate umfasst die Konzernverwaltung einschließlich der Führung der Business Areas. Ferner sind hier
die Business-Services-Aktivitäten in den Bereichen Finanzen, Kommunikation, IT und Personal erfasst. Hinzu kommen
die nicht betriebsnotwendigen Immobilien sowie inaktive Gesellschaften. Der Umsatz, den Corporate-Gesellschaften mit
marktgängigen Dienstleistungen für Konzernunternehmen erbringen, lag in der Berichtszeit mit 35 Mio € über dem Vor-
jahreswert von 31 Mio €.
Das EBIT betrug −99 Mio € nach −88 Mio € im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus höheren
Verwaltungskosten. Das Bereinigte EBIT belief sich auf −101 Mio €. Im Vorjahresquartal lagen keine Sondereffekte vor.
Stainless Global (nicht fortgeführte Aktivität) Stainless Global in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung in
%
Auftragseingang Mio € 1.483 1.372 – 7
Umsatz Mio € 1.605 1.438 – 10
EBIT Mio € 7 – 321 --
EBIT-Marge % 0,4 – 22,3 —
Bereinigtes EBIT Mio € 7 – 56 --
Bereinigte-EBIT-Marge % 0,4 – 3,9 —
Mitarbeiter (31.12.) 11.196 11.630 4
Die nicht fortgeführte Aktivität Stainless Global steht für höchste Ansprüche bei Edelstahl-Rostfrei-Flachprodukten sowie
Hochleistungswerkstoffen wie Nickellegierungen, Titan und Zirkonium.
Auftragseingang und Umsatz rückläufig
Die Geschäftsentwicklung bei Stainless Global war im Berichtsquartal rückläufig. Obwohl der Auftragseingang men-
genmäßig mit 496.000 t nur knapp unter dem Vorjahresniveau lag, nahm er wertmäßig vor allem wegen gesunkener
Legierungszuschläge um 7 % auf 1,4 Mrd € ab. Die Produktion von Edelstahl-Rostfrei-Flachprodukten betrug 573.000 t
und von Hochleistungswerkstoffen 10.200 t.
Die Gesamtlieferungen lagen mit 491.000 t um 1 % unter dem Vorjahr. Wegen der insgesamt niedrigeren Preise und der
gesunkenen Legierungszuschläge verringerte sich der Umsatz um 10 % auf 1,4 Mrd €.
Ergebnis schwächer
Nach einer weiteren Anpassung des Zeitwertes um 265 Mio €, die im Zusammenhang mit der Trennung von Stainless
Global steht, hat sich das EBIT von 7 Mio € im 1. Quartal des Vorjahres auf −321 Mio € verringert. Auf den Umsatz
bezogen nahm die EBIT-Marge von 0,4 % auf −22,3 % ab. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch ein nach wie vor
schwieriges Marktumfeld und den damit verbundenen Preisdruck belastet. Effekte aus dem gesunkenen Nickelpreis
sowie Anlaufkosten des neuen Edelstahlwerks in den USA von 51 Mio € wirkten sich ebenfalls negativ aus. Hingegen
profitierte der Bereich High Performance Alloys von der weiterhin stabilen Marktlage bei Nickellegierungen und Titan und
baute sein positives Ergebnis aus. Außerdem werden mit der Klassifizierung als nicht fortgeführte Aktivität langfristige
Vermögenswerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Im 1. Quartal 2011/2012 sind daher Aufwendungen für plan-
mäßige Abschreibungen in Höhe von 46 Mio € entfallen.
Edelstahlwerk in den USA
Am US-Standort Calvert schreiten die Bauarbeiten sowie der Hochlauf der bereits in Betrieb genommenen Anlagen
weiter planmäßig voran. Im Kaltwalzbereich befindet sich derzeit die Warmbandglüh- und -beizlinie nach erfolgreichem
Produktionsstart im Hochlauf. Das dritte Walzgerüst wird gegenwärtig errichtet und soll im Sommer 2012 in Betrieb
gehen. Voraussichtlich im Dezember 2012 wird das Stahlwerk mit einer Jahreskapazität von bis zu 1 Mio t die Produk-
tion aufnehmen. Bis dahin erhält der Standort weiterhin Warmband und Brammen aus den europäischen Werken.
19 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas
ThyssenKrupp einschließlich Stainless Global
ThyssenKrupp einschließlich Stainless Global in Zahlen
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012 Veränderung
in %
Auftragseingang Mio € 11.260 11.260 —
Umsatz Mio € 11.370 11.138 – 2
EBITDA Mio € 645 412 – 36
EBIT Mio € 273 – 357 --
EBIT-Marge % 2,4 – 3,2 —
Bereinigtes EBIT Mio € 273 25 – 91
Bereinigte-EBIT-Marge % 2,4 0,2 —
EBT Mio € 145 – 514 --
Bereinigtes EBT Mio € 145 – 131 --
Mitarbeiter (31.12.) 178.291 171.312 – 4
Einschließlich Stainless Global erreichte der Auftragseingang des Konzerns mit 11,3 Mrd € das Niveau des Vorjahres-
quartals, der Umsatz fiel um 2 % auf 11,1 Mrd €.
Unter Berücksichtigung von Stainless Global betrug das EBIT des Konzerns −357 Mio € und lag um 630 Mio € unter
dem Wert des Vorjahresquartals. Entsprechend fiel die EBIT-Marge von 2,4 % auf −3,2 %.
20 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 ThyssenKrupp Aktie
ThyssenKrupp Aktie
Wie bereits im vorangegangenen Quartal wurden die Aktienkurse weiterhin von der Entwicklung der Schuldenkrise und
den unsicheren gesamtwirtschaftlichen Erwartungen bestimmt.
Die ThyssenKrupp Aktie hat in den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2011/2012 zunächst von konjunkturellen Hoff-
nungen infolge von Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in Europa profitiert. Schnell traten dann jedoch wieder
Konjunktursorgen in den Vordergrund. Zusätzlich belastete der unsichere Ausblick auf das neue Geschäftsjahr des
Konzerns. Im Zuge dieser Entwicklung hat die Aktie den Berichtszeitraum mit einem Kursrückgang abgeschlossen.
Nach dem Höchststand im Quartal bei 22,30 € am 28. Oktober 2011 notierte die ThyssenKrupp Aktie am 30. Dezember
2011 bei 17,73 € und damit fast 5 % niedriger als noch am 30. September 2011. Im gleichen Zeitraum haben sich die
Indizes DAX und DJ STOXX mit einem Zuwachs von 7 % bzw. fast 9 % besser entwickelt.
Division Technologies im Fokus beim Capital Markets Day
Im Zuge der Positionierung des Konzerns als diversifiziertes Industrieunternehmen waren Anfang Dezember 2011 inter-
nationale Kapitalmarktexperten zum Capital Markets Day der Division Technologies eingeladen. Dabei haben wir den
Analysten und institutionellen Investoren, die überwiegend den Stahlsektor betreuen, auf Basis detaillierter Informatio-
nen die Geschäftsmodelle, Marktpotenziale und Management-Qualität der Business Areas Elevator Technology, Plant
Technology, Components Technology und Marine Systems nähergebracht.
In den einzelnen Präsentationen machte das Management außerdem deutlich, welche globalen Wachstumstrends das
jeweilige Geschäft treiben und welche Produkte und Dienstleistungen ThyssenKrupp den Kunden außerhalb seiner
Materials-Geschäfte anbietet. Die Veranstaltung wurde durch eine TechShow abgerundet, die Produkte wie z.B. Kompo-
nenten für die Automobilindustrie erlebbar und begreifbar machte.
Das positive Feedback der Teilnehmer bestärkt uns darin, Capital Market Days zukünftig regelmäßig fortzusetzen. Wir
sind davon überzeugt, dass wir mit gezielten IR-Maßnahmen zur strategischen Weiterentwicklung des Konzerns zusätzli-
che positive Effekte bei der Bewertung der ThyssenKrupp Aktie erreichen können.
21 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Innovationen / Mitarbeiter
Innovationen
Innovative Werkstoffe für den Automobilbau sollten eine höhere Qualität der hergestellten Komponenten ermöglichen
und gleichzeitig zu den angewendeten Fertigungsprozessen passen. Beides gilt für Stahlbleche mit der neuen Beschich-
tung GammaProtect®
, die wir für die einstufige Warmumformung zu crash-relevanten Bauteilen anbieten. Es handelt
sich um eine elektrolytische Beschichtung mit höherem Schmelzpunkt als eine verzinkte Oberfläche; sie hält deshalb
den extrem hohen Temperaturen der Warmumformung stand. Wie eine klassische Verzinkung verhindert sie neben dem
Verzundern außerdem aktiv Korrosion. So geschützte warmumgeformte Stahlteile können auch im besonders korrosi-
onsgefährdeten Nassbereich der Karosserie eingesetzt werden. Weil durch die wirtschaftlich attraktive Warmumformung
sowohl strenge Sicherheits- als auch hohe Leichtbau-Anforderungen erfüllt werden, ist dieses Umformverfahren zurzeit
im Automobilbau besonders gefragt.
Effiziente und kostengünstige Antriebsbatterien von höchster Qualität sind Voraussetzung für den zukünftigen Erfolg von
Elektrofahrzeugen. Unsere Spezialisten für Automatisierungstechnik haben den Auftrag eines französischen Automobil-
herstellers erhalten, eine Montagelinie für Batteriesysteme mit Lithium-Ionen-Zellen zu bauen. Im neuen Technikum bei
Chemnitz entwickeln sie die Anlagen für die Zellherstellung sowie die Modul- und Batteriemontage. Der Fokus liegt dabei
nicht auf einzelnen Maschinen; vielmehr ist die Gesamtanlage als schlüsselfertiges Produkt zu realisieren.
Mitarbeiter
Zum 31. Dezember 2011 zählten die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns 159.682 Mitarbeiter, 7.413 oder 4,4 %
weniger als ein Jahr zuvor.
Durch den Bau der neuen Stahl- und Weiterverarbeitungswerke in Brasilien und den USA wurden viele neue Arbeitsplät-
ze in der Business Area Steel Americas geschaffen. Auch Elevator Technology, Plant Technology sowie Components
Technology haben neue Mitarbeiter eingestellt. Bei Steel Europe ging indessen die Mitarbeiterzahl wegen Restrukturie-
rungsmaßnahmen und bei Materials Services sowie Marine Systems wegen Unternehmensverkäufen zurück.
Ende Dezember 2011 hatten 13,5 % aller Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Südamerika und 14,5 % im NAFTA-Raum,
20 % im europäischen Ausland, 13,5 % in Asien – insbesondere in China und Indien – sowie 1,5 % in den übrigen
Regionen.
Einschließlich Stainless Global beschäftigte ThyssenKrupp Ende 2011 weltweit 171.312 Mitarbeiter, 6.979 oder 3,9 %
weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem 30. September 2011 hat sich diese Belegschaftszahl damit um 8.738 oder
4,9 % vermindert.
22 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Finanz- und Vermögenslage
Finanz- und Vermögenslage
Analyse der Kapitalflussrechnung
Der in der Kapitalflussrechnung insgesamt betrachtete Zahlungsmittelfonds entspricht der Bilanzposition „Zahlungsmit-
tel und Zahlungsmitteläquivalente” und enthält auch die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die die Veräuße-
rungsgruppen einschließlich der nicht fortgeführten Aktivitäten betreffen. Die nicht fortgeführten Aktivitäten umfassen
für den Berichtszeitraum sowie für das entsprechende Vorjahresquartal die Aktivitäten der Business Area Stainless
Global.
Im 1. Quartal 2011/2012 ergab sich insgesamt ein Mittelabfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von
1.815 Mio €, im Vorjahresquartal waren es 1.435 Mio €. Der Mittelabfluss der fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich
ebenfalls, und zwar um 484 Mio € auf 1.578 Mio €. Eine wesentliche Ursache war die insgesamt um 376 Mio € höhere
Mittelbindung in den übrigen Aktiva/Passiva, soweit nicht Investitions- oder Finanzierungstätigkeit, die mit 298 Mio €
hauptsächlich Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen betraf. Darüber hinaus verminderte sich das Periodenergebnis
vor Abschreibungen und latenten Steuern um 120 Mio €. Bei den nicht fortgeführten Aktivitäten waren 176 Mio € weni-
ger in den Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebunden, so dass sich der Operating Cash-Flow
um insgesamt 104 Mio € auf –237 Mio € verbesserte.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit verminderte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 414 Mio € auf
239 Mio €. Bei den fortgeführten Aktivitäten waren es 442 Mio € weniger. Ursache hierfür waren die um 272 Mio €
niedrigeren Investitionen in Sachanlagen sowie die um 275 Mio € höheren Einnahmen aus dem Verkauf von bislang
konsolidierten Unternehmen – hauptsächlich der Xervon-Gruppe sowie der brasilianischen Automotive-Systems-Aktivi-
täten. Die nicht fortgeführten Aktivitäten verzeichneten einen geringen Anstieg des Mittelabflusses aus der Investitions-
tätigkeit um 28 Mio €; Grund waren vor allem höhere Investitionen in Sachanlagen.
Der Free Cash-Flow, d.h. die Summe von Operating Cash-Flow und Cash-Flow aus Investitionstätigkeit, war sowohl bei
den fortgeführten Aktivitäten als auch bei den nicht fortgeführten Aktivitäten negativ und lag jeweils auf dem Niveau des
Vorjahresquartals. Insgesamt betrug der Free Cash-Flow im 1. Quartal 2011/2012 –2.054 Mio €.
Aus der Finanzierungstätigkeit flossen den fortgeführten Aktivitäten 75 Mio € zu, das waren 708 Mio € weniger als der
Vorjahreswert. Zum einen wurden 454 Mio € weniger Finanzschulden aufgenommen; zum anderen stieg der Mittelab-
fluss aus sonstigen Finanzierungsvorgängen um 297 Mio € – insbesondere durch die Rückführung von Verbindlichkeiten
gegenüber Beteiligungsunternehmen. Den nicht fortgeführten Aktivitäten flossen aus Finanzierungstätigkeit 324 Mio €
zu; das war 70 Mio € weniger als im Vorjahresquartal und betraf insbesondere die Einbindung der Business Area Stain-
less Global in die Konzernfinanzierung. Insgesamt ging im Konzern der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit um
778 Mio € auf 399 Mio € zurück.
Analyse der Bilanzstruktur
Insgesamt verminderte sich die Bilanzsumme gegenüber dem 30. September 2011 um 498 Mio € auf 43.105 Mio €.
Hierin enthalten ist eine umrechnungsbedingte Erhöhung um 866 Mio €.
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um insgesamt 739 Mio €. Der Anstieg der immateriellen Vermögens-
werte um 186 Mio € betraf hauptsächlich Wechselkurseffekte sowie höhere Firmenwerte im Zusammenhang mit Unter-
nehmenserwerben in den Business Areas Elevator Technology und Plant Technology. Auf die Sachanlagen entfiel ein im
Wesentlichen währungsbedingter Anstieg um 341 Mio €. Die Zunahme der aktiven latenten Steuern um 155 Mio € war,
neben Effekten aus der Währungsumrechnung, insbesondere durch den Aufbau steuerlich nutzbarer Verluste im In- und
Ausland verursacht.
Die kurzfristigen Vermögenswerte verminderten sich insgesamt um 1.237 Mio €.
Die Vorräte lagen mit 8.760 Mio € zum 31. Dezember 2011 um 655 Mio € über dem Wert vom 30. September 2011.
Wechselkurseffekte führten zu einem Anstieg um 118 Mio €. Weitere Erhöhungen ergaben sich insbesondere in den
Business Areas Steel Europe und Materials Services und resultierten vor allem aus niedrigeren Versandmengen und
Umsätzen im Dezember 2011.
23 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Finanz- und Vermögenslage
Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte stiegen um 106 Mio €, im Wesentlichen durch Ansprüche ge-
genüber Rohstofflieferanten aus Rabatten und vertraglich vereinbarten Preisanpassungen. Die kurzfristigen sonstigen
nicht finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich um 294 Mio €; Ursachen waren insbesondere gestiegene Erstattungs-
ansprüche im Zusammenhang mit ertragsunabhängigen Steuern sowie erhöhte Vorauszahlungen für die Beschaffung
von Vorräten.
Der deutliche Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 1.463 Mio € resultierte hauptsächlich
aus dem im 1. Quartal 2011/2012 hohen negativen Free Cash-Flow der fortgeführten Aktivitäten von –1.733 Mio €.
Die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte verminderten sich um 828 Mio € auf 4.933 Mio €. Der Rückgang
betraf insbesondere die im Geschäftsjahr 2010/2011 eingeleiteten und im November 2011 erfolgten Verkäufe der Xer-
von-Gruppe in der Business Area Materials Services (451 Mio €) und der chinesischen Aktivitäten der Metal-Forming-
Gruppe in der Business Area Steel Europe (65 Mio €). Darüber hinaus ergaben sich 155 Mio € Wertminderungsaufwen-
dungen auf langfristige Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem eingeleiteten Verkauf der zivilen Bereiche von
Blohm + Voss an einen britischen Finanzinvestor sowie eine Verminderung in der Business Area Stainless Global um
32 Mio € – hier wurden Erhöhungen als Folge der weiterlaufenden Geschäftstätigkeit durch Abwertungsaufwendungen
in Höhe von 265 Mio € auf Basis des Vertrags mit Outokumpu überkompensiert.
Das Eigenkapital verminderte sich zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum 30. September 2011 um 382 Mio € auf
10.000 Mio €. Der Periodenfehlbetrag von 480 Mio € sowie insbesondere die im Sonstigen Ergebnis berücksichtigten
versicherungsmathematischen Verluste aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (259 Mio € nach Steuern) ver-
minderten das Eigenkapital deutlich. Kompensierend wirkten vor allem die im Sonstigen Ergebnis erfassten unrealisier-
ten Gewinne aus der Währungsumrechnung (327 Mio €) und unrealisierten Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten
(52 Mio € nach Steuern).
Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt um 777 Mio €. Dieser Anstieg enthielt mit 345 Mio € eine
Zunahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die mit 378 Mio € insbesondere auf die im
Rahmen der Neubewertung der Pensions- und Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen zum 31. Dezember 2011 berück-
sichtigten aktualisierten Zinssätze zurückzuführen war. Darüber hinaus stiegen die langfristigen Finanzschulden um
469 Mio €, was nahezu vollständig die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betraf.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten verminderten sich insgesamt um 893 Mio €.
Im Wesentlichen durch Inanspruchnahmen gingen die kurzfristigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer um
108 Mio € zurück. Der Anstieg der kurzfristigen Finanzschulden um 587 Mio € betraf insbesondere Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit einem Commercial Paper Programm.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen um 497 Mio € zurück, hauptsächlich weil diese in den
Business Areas Materials Services und Components Technology verstärkt zurückgeführt wurden.
Die Abnahme der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten um 128 Mio € resultierte insbesondere aus der Rückfüh-
rung von Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen.
Die Abnahme der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten um
636 Mio € auf 2.588 Mio € betraf mit 397 Mio € hauptsächlich den bereits erwähnten Verkauf der Xervon-Gruppe; wei-
tere Verminderungen ergaben sich insbesondere aus der weiterlaufenden Geschäftstätigkeit der Business Area Stainless
Global.
24 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Nachtragsbericht / Voraussichtliche Entwicklung
Nachtragsbericht
Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG hat am 31. Januar 2012 zugestimmt, die Edelstahl-Aktivitäten des Konzerns mit
dem finnischen Edelstahlhersteller Outokumpu Oyj zusammenzuführen. Auch das Board of Directors von Outokumpu
hat seine Zustimmung gegeben. An dem neuen Unternehmen wird ThyssenKrupp einen Minderheitsanteil von 29,9 %
halten. Der Zusammenschluss steht unter anderem unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regu-
lierungsbehörden. Bis zum Jahresende 2012 soll die Transaktion abgeschlossen werden. Weitere Einzelheiten erfahren
Sie im Kapitel „Strategische Weiterentwicklung des Konzerns“ auf Seite 03.
Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken
Konjunkturprognosen mit Unsicherheiten behaftet
Die Erwartungen zur gesamt- und branchenwirtschaftlichen Entwicklung für 2012 sind mit hohen Unsicherheiten ver-
bunden. Insbesondere für die Industrieländer hat sich das Risiko einer weiteren Abschwächung erhöht, vor allem im
1. Halbjahr. Ausschlaggebend dafür sind die Turbulenzen auf den Finanzmärkten und die Folgen der Staatsschuldenkri-
se. Andererseits zeigen die meisten Schwellenländer trotz mittlerweile spürbarer Abschwächungstendenzen noch eine
relativ solide Wachstumsdynamik, was das Risiko einer globalen Rezession begrenzt.
Für 2012 erwarten wir ein weltwirtschaftliches Wachstum von 2,9 % nach 3,3 % im Vorjahr. Dabei sollten die Schwellen-
länder insgesamt um 5,3 % expandieren, die Industrieländer dagegen nur um 1,3 %. Für 2013 rechnen wir mit einer
ähnlichen Entwicklung.
Im Euro-Raum dürfte das BIP 2012 voraussichtlich leicht rückläufig sein; hier belasten der Konsolidierungszwang der
öffentlichen Haushalte und die zurückhaltenden Unternehmensinvestitionen. Für Deutschland rechnen wir mit einem
Plus von lediglich 0,5 %; dabei kann es im 1. Quartal auch zu negativen Wachstumsraten kommen.
In den USA könnte sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum 2012 leicht auf 2,0 % erhöhen. Die Industriekonjunktur
zeigt sich weiterhin relativ robust, und vom Arbeitsmarkt kommen erste positive Signale, die dem privaten Verbrauch
verstärkt Impulse verleihen könnten. In Japan wird der Aufholprozess nach der Naturkatastrophe zu einer Expansion von
2,5 % führen.
Wachstumsstützen der Weltwirtschaft bleiben auch 2012 die Schwellenländer. Für China wird ein BIP-Zuwachs von
7,8 % erwartet. Auch die übrigen BRIC-Länder werden voraussichtlich solide Zuwachsraten aufweisen.
Industriebranchen überwiegend positiv
Qualitätsflachstahl – Der Weltstahlmarkt wird auch 2012 wachsen, voraussichtlich aber etwas langsamer als im ver-
gangenen Jahr. In Europa und dem NAFTA-Raum dürfte die Stahlmarktversorgung vor dem Hintergrund der nachlas-
senden konjunkturellen Dynamik allenfalls wenig zunehmen. Die wesentlichen Impulse werden erneut von den Schwel-
lenländern ausgehen. In China wird sich das Nachfragewachstum nur geringfügig abschwächen. Da vor dem
Hintergrund des fortgesetzten Kapazitätsaufbaus in China und anderen aufstrebenden Ländern die Stahlproduktion
weiter expandieren wird, dürfte sich die Lage auf den Rohstoffmärkten auch 2012 nicht wesentlich entspannen. Die
Kosten für die Einsatzstoffe in der Stahlerzeugung werden daher tendenziell hoch bleiben. Die globale Walzstahlmarkt-
versorgung wird 2012 voraussichtlich um 4 % steigen; dies entspricht einer Rohstahlproduktion von etwa 1,6 Mrd t. In
Deutschland wird die Stahlnachfrage mit 40,5 Mio t das Vorjahresniveau wieder erreichen.
25 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung
Automobilbau – Der globale Automobilmarkt bleibt 2012 auf moderatem Wachstumskurs. Weltweit dürften 77,4 Mio
Personen- und leichte Nutzfahrzeuge produziert werden – etwa 4 % mehr als im Jahr zuvor. In den USA könnte die
Produktion um 3 % zulegen, und in Japan wird der Nachholbedarf eine überdurchschnittliche Expansionsrate von vor-
aussichtlich 22 % zur Folge haben. In China begrenzen staatliche Dämpfungsmaßnahmen das Wachstum auf knapp
6 %. Die westeuropäische und die deutsche Automobilindustrie werden wahrscheinlich auf dem Produktionsniveau von
2011 stagnieren.
Maschinenbau – Die Branche wird das sehr hohe Expansionstempo des Vorjahres 2012 nicht fortsetzen können, denn
mehrere Länder zeigen eine verhaltene Investitionsneigung. In den USA könnte sich das Wachstum auf 5 % verlangsa-
men, in China ebenfalls leicht auf 11 %. Demgegenüber dürfte in Japan – nach dem Rückgang im Vorjahr – die Produk-
tion um 7 % zulegen. In Deutschland wird zumindest eine Stabilisierung auf dem hohen Niveau des Vorjahres prognosti-
ziert. Auch der deutsche Großanlagenbau ist 2012 gut beschäftigt.
Bauwirtschaft – Die Bauwirtschaft zeigt sich auch 2012 regional gespalten. In Westeuropa wird sie über eine Stagnati-
on kaum hinauskommen; günstiger sind die Perspektiven für einige mittel- und osteuropäische Länder. Die
US-Bauindustrie könnte sich mit einem Zuwachs von rund 3 % leicht erholen. Relativ kräftig bleibt die Baukonjunktur
weiterhin in Indien und China mit Wachstumsraten von 8 % bzw. 10 %.
Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten
2011 2012*
Marktversorgung Walzstahl, in Mio t
Welt 1.395 1.456
Deutschland 40,5 40,5
USA 89 91
China 635 668
Fahrzeugproduktion, in Mio PKW und leichte Nutzfahrzeuge
Welt 74,1 77,4
Westeuropa/Türkei 15,0 14,9
Deutschland 6,1 6,1
USA 8,5 8,7
Japan 7,4 9,0
China 16,1 17,0
Brasilien 3,5 3,8
Maschinenbauproduktion, real, in % gegenüber Vorjahr
Deutschland 15,0 0,0
USA 11,0 5,0
Japan – 2,0 7,0
China 13,0 11,0
Bauproduktion, real, in % gegenüber Vorjahr
Deutschland 3,6 1,7
USA 1,6 3,1
China 10,4 9,9
* Prognose
26 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung
Erwartete Ertragslage
Die Geschäftsentwicklung wird 2011/2012 ganz wesentlich von den Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf unsere
Kernmärkte in Europa und im NAFTA-Raum geprägt. Deren Umfang lässt sich derzeit immer noch nicht konkret abschät-
zen. Wir können deshalb momentan keine verlässliche Gesamtjahresprognose geben.
Unsere Sicht auf das 2. Quartal 2011/2012 im Vergleich zum vorangegangenen Quartal ist wie folgt:
– Bei Materials erwartet ThyssenKrupp, dass die Versand- und Absatzmengen gegenüber dem 1. Quartal zulegen.
Dabei werden nachgebende Preise im Vertragsgeschäft – resultierend aus dem schwächeren Umfeld im 1. Quartal –
steigenden Preisen im kurzfristigeren Geschäft und im Spotmarkt gegenüberstehen. Bei Steel Americas sollten die
Verluste geringer ausfallen. Den höheren Mengen und verbesserter Produktivität werden jedoch weiterhin technische
Anlaufkosten gegenüberstehen.
– Bei Technologies sehen wir das Bereinigte EBIT auf dem Niveau des Vorquartals. Höhere Ergebnisbeiträge sollten
sich aus dem Komponentengeschäft auf Grund der weiterhin sehr guten Nachfrage der Automobilhersteller ergeben.
Gegenläufig dürften sich die vorübergehend schwächeren Ergebnisbeiträge des Anlagenbaus auswirken; dort wer-
den die zur Abrechnung anstehenden Projekte zu einem rückläufigen Bereinigten EBIT führen.
Mit Blick auf die 2. Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres erwarten wir folgende Entwicklung:
– Bei Materials erhalten wir derzeit ermutigende Signale auf der Preis- und Mengenseite. Wegen der unsicheren wirt-
schaftlichen Rahmenbedingungen lässt sich deren Niveau im 3. und 4. Quartal trotzdem noch nicht zuverlässig ab-
schätzen. Bei Steel Americas sollten sich die Verluste weiter verringern.
– Bei Technologies haben wir im Anlagenbau auf Grund der Struktur des Auftragsbestands weiterhin gute Planungssi-
cherheit; die Ergebnisbeiträge dieses Geschäfts dürften in der 2. Geschäftsjahreshälfte höher als in der ersten liegen.
Im zyklischeren Geschäft mit Komponenten können wir noch nicht davon ausgehen, dass die derzeit insgesamt gute
Auslastung auch in der 2. Geschäftsjahreshälfte anhält. Die Ergebnisbeiträge von Marine Systems sollten sich in der
2. Jahreshälfte auf normalisiertem Niveau entwickeln.
Unser Ziel im Geschäftsjahr 2011/2012 ist es weiterhin, die Komplexität im Konzern zu reduzieren, Kosten zu senken
und die Cash-Generierung nachhaltig zu verbessern. Daneben streben wir die Reduzierung der Netto-Finanzschulden
an.
Für das Geschäftsjahr 2012/2013 gilt:
– Wir werden weiterhin an der strukturellen Verbesserung des Konzerns arbeiten und das ganzheitliche Konzept zur
strategischen Weiterentwicklung mit Nachdruck umsetzen. Dies kann unter anderem Maßnahmen für nachhaltige
Kostensenkungen oder Optimierungen des Portfolios umfassen.
– Sofern sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Staatsschuldenkrise nicht auf unser Geschäftsjahr 2012/2013
erstrecken, gehen wir im Zuge des allgemeinen Wirtschaftswachstums auch von einer Steigerung des Umsatzes aus.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich gegebenenfalls gegenläufige Effekte aus Portfoliomaßnahmen ergeben kön-
nen. Ein steigender Umsatz und strukturelle Verbesserungen sollten sich entsprechend positiv auf das Ergebnis aus-
wirken. Weiteres positives Potenzial sollte sich aus operativen Verbesserungen bei Steel Americas ergeben. Bei unse-
ren Netto-Finanzschulden streben wir weiterhin eine Reduzierung an.
27 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung
Chancen durch Wachstum in den Schwellenländern
Für ThyssenKrupp mit seinen anspruchsvollen Innovationen bei Produkten und Verfahren bestehen erhebliche Chancen
in Schwellenländern und anderen Wachstumsmärkten, insbesondere bei einer Verbesserung des gesamtwirtschaftlichen
Umfeldes. In den Anwendungsfeldern „Material“, „Mechanical“ und „Plant“ erarbeiten wir uns Vorteile im weltweiten
Wettbewerb und können unseren Kunden innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend anbieten. Darüber
hinaus verbessern wir kontinuierlich unsere Produktivität und führen Wertsteigerungsmaßnahmen in allen Konzernberei-
chen durch.
Im Geschäftsbericht 2010/2011 haben wir auf den Seiten 106–108 unsere operativen und strategischen Chancen auf
den einzelnen Märkten dargestellt; diese Aussagen sind weiterhin gültig.
Risiken weiterhin überschaubar und begrenzt
Aus konjunktureller Sicht belasten die Schuldenkrisen in den USA und einigen europäischen Ländern sowie die Unsi-
cherheiten auf den Finanzmärkten weiterhin unsere Aktivitäten. Dies bedeutet gesamtwirtschaftliche Risiken für unsere
relevanten Märkte. Unser kontinuierliches und systematisches Risikomanagement hilft, die Risiken überschaubar und
begrenzt zu halten sowie bestandsgefährdende Risiken zu vermeiden. Unser Konzernprogramm impact ist erfolgreich
angelaufen und trägt dazu bei, in allen Konzernbereichen nachhaltig die Kosten zu senken und die Effizienz zu verbes-
sern.
ThyssenKrupp steuert seine Liquiditäts- und Kreditrisiken vorausschauend. Die Finanzierung und Liquidität des Kon-
zerns stehen auch im Geschäftsjahr 2011/2012 auf einer gesicherten Basis. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember
2011 über 6,0 Mrd € an flüssigen Mitteln und freien, zugesagten Kreditlinien.
Das Kreditrisiko (Ausfallrisiko) ergibt sich daraus, dass der Konzern bei Finanzinstrumenten, z.B. bei Geldanlagen, dem
Risiko einer möglichen Nichterfüllung durch eine Vertragspartei ausgesetzt ist. In Krisenzeiten steigt die Bedeutung des
Ausfallrisikos zusätzlich; wir steuern es durch unsere Geschäftspolitik mit besonderer Vorsicht. Finanzinstrumente im
Finanzierungsbereich werden unter Einhaltung vorgegebener Risikolimits grundsätzlich nur mit solchen Kontrahenten
abgeschlossen, die über eine sehr gute Bonität verfügen bzw. einem Einlagensicherungsfonds angeschlossen sind.
Darüber hinausgehende finanzwirtschaftliche Risiken wie das Währungs-, Zins- und Warenpreisrisiko werden durch den
Abschluss derivativer Finanzinstrumente verringert. Bei Abschluss dieser Finanzinstrumente gelten ebenfalls restriktive
Grundsätze zur Auswahl möglicher Kontrahenten.
Unsere Stahlaktivitäten sind derzeit durch einen sich abschwächenden Markt sowie schwankende Rohstoff- und stei-
gende Energiepreise belastet. Wir sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit durch umfassende Maßnahmen wie angepasste
Verkaufspreise und soweit möglich alternative Beschaffungsquellen. Im fortschreitenden Hochlauf der Werke von Steel
Americas kann es noch zu Zeitverzögerungen oder Qualitätsproblemen kommen, die in enger Zusammenarbeit und
Abstimmung mit unseren Experten bei Steel Europe minimiert werden.
Unsere weltweite Präsenz erhöhen wir kontinuierlich, insbesondere in den identifizierten Wachstumsmärkten in den
Schwellenländern. So bauen wir unsere guten und langjährigen Kundenbeziehungen weiter aus und sind unabhängiger
von einzelnen Absatzmärkten und Branchen.
28 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung
Risiken aus länderspezifischen Entwicklungen und politischen Unruhen in den Ländern von Mittelost und Nordafrika
bewerten wir kontinuierlich in Hinblick auf unsere aktuellen und geplanten Geschäftsaktivitäten. Derzeit sehen wir keine
bedeutenden Einschränkungen aus diesen Risiken.
Anpassungen von rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler oder europäischer Ebene können für uns mit Risiken
verbunden sein, wenn sie für unsere Aktivitäten zu höheren Kosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Hier begleiten
wir intensiv den Diskussionsprozess durch enge Arbeitskontakte zu den relevanten Institutionen.
Darüber hinaus gelten die im Geschäftsbericht 2010/2011 auf den Seiten 108-119 detaillierten Aussagen des Risikobe-
richts weiterhin.
Über schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche sowie sonstige Risiken berichten wir unter Anhang-
Nr. 5.
29 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Bilanz
ThyssenKrupp AG
Konzern-Bilanz
Aktiva Mio €
Anhang-Nr. 30.09.2011 31.12.2011
Immaterielle Vermögenswerte 4.166 4.352
Sachanlagen 12.649 12.990
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 301 301
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 593 619
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 71 74
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 453 481
Aktive latente Steuern 940 1.095
Langfristige Vermögenswerte 19.173 19.912
Vorräte 8.105 8.760
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen* 5.138 5.128
Sonstige finanzielle Vermögenswerte* 499 605
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.563 1.857
Laufende Ertragsteueransprüche 134 143
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.230 1.767
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 02 5.761 4.933
Kurzfristige Vermögenswerte 24.430 23.193
Summe Vermögenswerte 43.603 43.105
Passiva Mio €
Anhang-Nr. 30.09.2011 31.12.2011
Gezeichnetes Kapital 1.317 1.317
Kapitalrücklage 4.684 4.684
Gewinnrücklagen 2.833 2.103
Kumuliertes sonstiges Ergebnis 178 510
davon entfallen auf Veräußerungsgruppen bzw. nicht fortgeführte Aktivitäten (30.09.2011: -19; 31.12.2011: 1)
Eigenkapital der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 9.012 8.614
Nicht beherrschende Anteile 1.370 1.386
Eigenkapital 10.382 10.000
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 04 6.940 7.285
Rückstellungen für sonstige Leistungen an Arbeitnehmer* 197 176
Sonstige Rückstellungen* 451 501
Passive latente Steuern 324 257
Finanzschulden 6.494 6.963
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1 2
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 7 7
Langfristige Verbindlichkeiten 14.414 15.191
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer* 300 192
Sonstige Rückstellungen* 1.200 1.160
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 409 338
Finanzschulden 178 765
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen* 4.926 4.429
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten* 1.238 1.110
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 7.332 7.332
Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 02 3.224 2.588
Kurzfristige Verbindlichkeiten 18.807 17.914
Verbindlichkeiten 33.221 33.105
Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten 43.603 43.105
* Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang
30 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
ThyssenKrupp AG
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Mio €, mit Ausnahme Ergebnis je Aktie in €
Anhang-Nr. 1. Quartal
2010/2011* 1. Quartal
2011/2012
Umsatzerlöse 08 10.020 9.896
Umsatzkosten 09 – 8.562 – 8.601
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.458 1.295
Forschungs- und Entwicklungskosten – 41 – 37
Vertriebskosten – 640 – 679
Allgemeine Verwaltungskosten – 558 – 537
Sonstige Erträge 54 52
Sonstige Aufwendungen – 55 – 153
Sonstige Gewinne und Verluste 25 8
Betriebliches Ergebnis 243 – 51
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 14 7
Finanzierungserträge 226 312
Finanzierungsaufwendungen – 347 – 451
Finanzergebnis – 107 – 132
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (vor Steuern) 136 – 183
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 46 11
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 90 – 172
Nicht fortgeführte Aktivitäten (nach Steuern) 11 – 308
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480
Davon:
Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 142 – 460
Nicht beherrschende Anteile – 41 – 20
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480
Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) bezogen auf 10
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 0,29 – 0,30
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 0,31 – 0,89
* Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang.
31 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
ThyssenKrupp AG
Konzern-Gesamtergebnisrechnung Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung
Veränderung der unrealisierten Gewinne/(Verluste) 449 334
Realisierte (Gewinne)/Verluste 0 – 7
Unrealisierte Gewinne/(Verluste), gesamt 449 327
Unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten
Veränderung der unrealisierten Gewinne/(Verluste) – 2 0
Realisierte (Gewinne)/Verluste 0 0
Steuereffekt 0 0
Unrealisierte Gewinne/(Verluste), gesamt – 2 0
Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne/(Verluste) 604 – 370
Steuereffekt – 185 111
Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, gesamt 419 – 259
Gewinne/(Verluste) aus "asset ceiling"
Veränderung der Gewinne/(Verluste) – 25 8
Steuereffekt 8 – 2
Gewinne/(Verluste) aus "asset ceiling", gesamt – 17 6
Unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus derivativen Finanzinstrumenten
Veränderung der unrealisierten Gewinne/(Verluste) 24 64
Realisierte (Gewinne)/Verluste – 4 7
Steuereffekt – 5 – 19
Unrealisierte Gewinne/(Verluste), gesamt 15 52
Anteil an den unrealisierten Gewinnen/(Verlusten), der auf nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen entfällt 7 10
Sonstiges Ergebnis 871 136
Gesamtergebnis 972 – 344
Davon:
Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 940 – 384
Nicht beherrschende Anteile 32 40
Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang.
32 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
ThyssenKrupp
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Mio €, mit Ausnahme der Aktienanzahl
Eigenkapitalanteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG
Kumuliertes sonstiges Ergebnis
Aktienanzahl
im Umlauf
Gezeich- netes
Kapital Kapital-
rücklage Gewinn-
rücklagen
Unter- schieds-
betrag aus der
Währungs- um-
rechnung
Zur Veräuße-
rung verfügbare finanzielle
Vermögens- werte
Derivative Finanz-
instrumente
Anteil, der auf
nach der Equity-
Methode bilanzierte
Beteili- gungen entfällt
Eigene Anteile Gesamt
Nicht beherr-
schende Anteile
Gesamtes Eigen- kapital
Stand am 30.09.2010 464.394.337 1.317 4.684 3.703 127 5 50 10 – 1.396 8.500 1.888 10.388
Periodenüberschuss 142 142 – 41 101
Sonstiges Ergebnis 401 376 – 2 15 8 798 73 871
Gesamtergebnis 543 376 – 2 15 8 940 32 972
Gewinnausschüttungen an nicht beherrschen-de Anteile 0 – 12 – 12
Aktienbasierte Vergütung 5 5 0 5
Sonstige Veränderungen – 3 – 3 1 – 2
Stand am 31.12.2010 464.394.337 1.317 4.684 4.248 503 3 65 18 – 1.396 9.442 1.909 11.351
Stand am 30.09.2011 514.489.044 1.317 4.684 2.833 170 2 – 22 28 0 9.012 1.370 10.382
Periodenfehlbetrag – 460 – 460 – 20 – 480
Sonstiges Ergebnis – 256 277 0 42 13 76 60 136
Gesamtergebnis – 716 277 0 42 13 – 384 40 – 344
Gewinnausschüttungen an nicht beherrschen-de Anteile 0 – 21 – 21
Sonstige Veränderungen – 14 – 14 – 3 – 17
Stand am 31.12.2011 514.489.044 1.317 4.684 2.103 447 2 20 41 0 8.614 1.386 10.000
Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang.
33 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Kapitalflussrechnung
ThyssenKrupp
Konzern-Kapitalflussrechnung
Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480
Anpassungen des Periodenüberschusses/(-fehlbetrages) für die Überleitung zum Operating Cash-Flow:
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) – 11 308
Latente Steueraufwendungen/(-erträge) – 56 – 87
Abschreibungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte 342 515
Zuschreibungen langfristiger Vermögenswerte – 2 – 1
Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen, soweit nicht zahlungswirksam – 11 – 6
Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte – 21 – 60
Veränderungen bei Aktiva und Passiva, bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreis- und anderen nicht zahlungswirksamen Veränderungen:
- Vorräte – 854 – 551
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 37 69
- Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen – 76 – 81
- Sonstige Rückstellungen – 28 – 134
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 376 – 555
- Übrige Aktiva/Passiva, soweit nicht Investitions- oder Finanzierungstätigkeit – 139 – 515
Operating Cash-Flow - fortgeführte Aktivitäten – 1.094 – 1.578
Operating Cash-Flow - nicht fortgeführte Aktivitäten -341 – 237
Operating Cash-Flow - gesamt – 1.435 – 1.815
Investitionen in nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und in langfristige finanzielle Vermögenswerte – 21 – 10
Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Gesellschaften abzüglich übernommener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 44 – 39
Investitionen in Sachanlagen (einschl. geleisteter Anzahlungen) und in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien – 636 – 366
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (einschl. geleisteter Anzahlungen) – 15 – 51
Desinvestitionen von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und langfristigen finanziellen Vermögenswerten 5 0
Einzahlungen aus dem Verkauf von bislang konsolidierten Gesellschaften abzüglich abgegebener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15 290
Desinvestitionen von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 96 14
Desinvestitionen von immateriellen Vermögenswerten 3 7
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten – 597 – 155
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten – 56 – 84
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - gesamt – 653 – 239
Einzahlungen aus der Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.103 954
Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – 61 – 338
Zunahme Verbindlichkeiten Schuldschein-/Sonstige Darlehen 171 149
Zunahme Akzeptverbindlichkeiten 9 3
Einzahlungen in das Eigenkapital durch nicht beherrschende Anteile 2 0
Gewinnausschüttungen an nicht beherrschende Anteile – 12 – 21
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an bereits konsolidierten Gesellschaften 0 – 15
Finanzierung nicht fortgeführter Aktivitäten – 460 – 391
Sonstige Finanzierungsvorgänge 31 – 266
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten 783 75
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten 394 324
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - gesamt 1.177 399
Zahlungswirksame Abnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - gesamt – 911 – 1.655
Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 101 61
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Beginn der Berichtsperiode 3.673 3.568
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Berichtsperiode - gesamt 2.863 1.974
(davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der Veräußerungsgruppen) (294) (136)
(davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der nicht fortgeführten Aktivitäten) (-) (71)
Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Operating Cash-Flow aus fortgeführten Aktivitäten enthalten sind:
Zinseinzahlungen 53 40
Zinsauszahlungen – 62 – 52
Erhaltene Dividenden 4 2
Auszahlungen für Steuern vom Einkommen und Ertrag – 85 – 138
Siehe Anhang-Nr. 11 zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss.
34 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang
ThyssenKrupp AG
Verkürzter Konzern-Anhang
Unternehmensinformation
Die ThyssenKrupp Aktiengesellschaft („ThyssenKrupp AG“ oder
„Gesellschaft“) ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in
Deutschland. Der vorliegende Konzern-Zwischenabschluss der
ThyssenKrupp AG und ihrer Tochtergesellschaften („Konzern“) für den
Zeitraum vom 01. Oktober 2011 bis 31. Dezember 2011 wurde mit
Beschluss des Vorstands vom 13. Februar 2012 zur Veröffentlichung
freigegeben.
Grundlagen der Berichterstattung
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde gemäß
§ 37x Abs. 3 WpHG i.V.m. § 37w Abs. 2 WpHG sowie im Einklang mit
den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den dies-
bezüglichen Interpretationen des International Accounting Standards
Board (IASB) für die Zwischenberichterstattung erstellt, wie sie in der
Europäischen Union anzuwenden sind. Demzufolge enthält dieser
Abschluss zum Zwischenbericht nicht sämtliche Informationen und
Anhangangaben, die gemäß IFRS für einen Konzernabschluss zum
Ende des Geschäftsjahres erforderlich sind.
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde einer
prüferischen Durchsicht unterzogen. Der Abschluss enthält nach An-
sicht des Vorstands alle erforderlichen Anpassungen, die für eine den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Ertragslage
zum Zwischenergebnis erforderlich sind. Die Ergebnisse der zum
31. Dezember 2011 endenden Berichtsperiode lassen nicht notwendi-
gerweise Rückschlüsse auf die Entwicklung zukünftiger Ergebnisse zu.
Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in
Übereinstimmung mit IAS 34 „Interim Financial Reporting“ muss der
Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen
treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im
Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen
Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.
Die im Konzern-Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden entsprechen denen des letzten Konzernab-
schlusses zum Ende des Geschäftsjahres. Eine detaillierte Beschrei-
bung der Grundsätze der Rechnungslegung ist im Anhang zum Kon-
zernabschluss unseres Geschäftsberichts 2010/2011 veröffentlicht.
Erstmalig angewendete Rechnungslegungsvorschriften
Im Geschäftsjahr 2011/2012 hat ThyssenKrupp die nachfolgenden
Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Stan-
dards erstmalig angewendet:
Im November 2009 hat das IASB eine überarbeitete Fassung von
IAS 24 „Related Party Disclosures“ veröffentlicht. Die Überarbeitung
beinhaltet eine Vereinfachung der Anhangangabepflichten für Unter-
nehmen, die Regierungen nahe stehend sind (sog. „government-
related entities“) und eine Klarstellung der Definition nahe stehender
Unternehmen und Personen. Der geänderte Standard ist verpflichtend
anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar
2011 beginnen; eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Erstanwen-
dung der überarbeiteten Fassung hatte keinen wesentlichen Einfluss
auf die Darstellung der Abschlüsse.
Im November 2009 hat das IASB eine Änderung von IFRIC 14, der eine
Interpretation des IAS 19 „Employee Benefits“ ist, mit dem Titel „Pre-
payments of a Minimum Funding Requirement“ veröffentlicht. Die
Änderung ist in den seltenen Fällen relevant, in denen ein Unterneh-
men Mindestdotierungsverpflichtungen unterliegt und Beitragsvoraus-
zahlungen leistet, um diese Mindestdotierungsverpflichtungen zu erfül-
len. Die Änderung erlaubt dem Unternehmen in diesem Fall, den Vorteil
einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert zu bilanzieren. Die
Änderung der Interpretation ist verpflichtend anzuwenden auf Ge-
schäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2011 beginnen. Die
Erstanwendung der Interpretation hatte keinen wesentlichen Einfluss
auf die Darstellung der Abschlüsse.
Im Mai 2010 hat das IASB im Rahmen des Annual Improvements
Process-Projekts den dritten Sammelband „Improvements to IFRSs“
veröffentlicht. Hierdurch werden an sechs Standards und an einer
Interpretation kleinere Änderungen vorgenommen. Soweit im Einzelfall
nicht anders geregelt, sind die Änderungen anzuwenden auf Ge-
schäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2011 beginnen. Die
Erstanwendung der überarbeiteten Fassungen hatte keinen wesentli-
chen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse.
Im Oktober 2010 hat das IASB Änderungen zu IFRS 7 „Financial
Instruments: Disclosures“ veröffentlicht. Durch diese Änderungen wird
den Nutzern von Finanzberichten ein besserer Einblick in Transaktionen
zur Übertragung von finanziellen Vermögenswerten gewährt. Die Ände-
rungen sind anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem
01. Juli 2011 beginnen. Im ersten Jahr der Anwendung sind Ver-
gleichsangaben nicht erforderlich. Der Konzern geht derzeit nicht davon
aus, dass die Erstanwendung der Änderungen im Konzernanhang zum
30. September 2012 einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung
haben wird.
Neu herausgegebene Rechnungslegungsvorschriften
Im Geschäftsjahr 2011/2012 hat das IASB die nachfolgend dargestell-
ten Änderungen zu bestehenden Standards herausgegeben, deren
Anwendung noch die Übernahme in EU-Recht („Endorsement“) erfor-
dert:
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 35
Im Oktober 2011 hat das IASB die IFRIC-Interpretation 20 „Stripping
Costs in the Production Phase of a Surface Mine“ veröffentlicht. Die
Interpretation regelt die Bilanzierung von Abraumbeseitigungskosten
im Rahmen der Produktionsphase im Tagebergbau. Die Interpretation
stellt klar, unter welchen Voraussetzungen ein Vermögenswert für
entsprechende Abraumbeseitigungsmaßnahmen anzusetzen ist und
wie die Erst- und Folgebewertung des Vermögenswertes zu erfolgen
hat. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjah-
re, die am oder nach dem 01. Januar 2013 beginnen; eine frühere
Anwendung ist zulässig. Der Konzern geht derzeit nicht davon aus,
dass die Interpretation, sofern sie von der EU in dieser Form über-
nommen wird, einen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse haben
wird.
Im Dezember 2011 hat das IASB eine Änderung zu IAS 32 „Financial
Instruments: Presentation“ veröffentlicht, welche die Voraussetzungen
für die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen
Verbindlichkeiten in der Bilanz klarstellt, um derzeit bestehende Inkon-
sistenzen bei der praktischen Handhabung zu beseitigen. Die Ergän-
zung ist verpflichtend retrospektiv anzuwenden auf Geschäftsjahre, die
am oder nach dem 01. Januar 2014 beginnen; eine frühere Anwen-
dung ist zulässig. Der Konzern geht derzeit nicht davon aus, dass die
Ergänzung, sofern sie von der EU in dieser Form übernommen wird,
einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse haben
wird.
Im Dezember 2011 hat das IASB eine Änderung zu IFRS 7 „Financial
Instruments: Disclosures“ veröffentlicht, die Anhangangaben im Zu-
sammenhang mit bestimmten Aufrechnungsvereinbarungen verlan-
gen. Die Pflicht zur Offenlegung gilt ungeachtet dessen, ob die Auf-
rechnungsvereinbarung tatsächlich zu einer Aufrechnung der
betroffenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlich-
keiten geführt hat. Durch diese neuen Angaben sollen Vergleiche zwi-
schen Unternehmen, die IFRS-Abschlüsse aufstellen, und Unterneh-
men, die US-GAAP-Abschlüsse aufstellen, vereinfacht werden. Die
Ergänzung ist verpflichtend retrospektiv anzuwenden auf Geschäftsjah-
re, die am oder nach dem 01. Januar 2013 beginnen; eine frühere
Anwendung ist zulässig. Der Konzern geht derzeit nicht davon aus,
dass die Ergänzung, sofern sie von der EU in dieser Form übernommen
wird, einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse
haben wird.
Im Dezember 2011 hat das IASB Änderungen zu IFRS 9 „Financial
Instruments“ und IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures“ veröf-
fentlicht. Dadurch wird der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt
von IFRS 9 vom 01. Januar 2013 auf den 01. Januar 2015 verscho-
ben. Zusätzlich wird durch die Änderungen die Verpflichtung zur Anga-
be von angepassten Vorjahreszahlen im Rahmen der Erstanwendung
von IFRS 9 erlassen. Stattdessen werden in IFRS 7 zusätzliche An-
hangangabepflichten eingefügt, die es den Adressaten der Abschlüsse
ermöglichen sollen, die Effekte, die die Erstanwendung von IFRS 9 auf
den Ansatz und die Bewertung von Finanzinstrumenten hat, zu beurtei-
len. Eine frühere Anwendung von IFRS 9 ist weiterhin zulässig.
Der Konzern kann derzeit noch nicht abschließend beurteilen, welche
Auswirkungen die Erstanwendung von IFRS 9 haben wird, sofern der
Standard von der EU in dieser Form übernommen wird.
01 Erwerbe und Veräußerungen
Nachdem im August 2011 im Rahmen der Portfoliobereinigung in der
Business Area Materials Services der Verkauf der ThyssenKrupp Xer-
von-Gruppe eingeleitet worden war, erfolgte im November 2011 der
Vollzug der Veräußerung. Die Gruppe zählt zu den führenden Unter-
nehmen für technische Dienstleistungen zur Errichtung und Instandhal-
tung von Industrieanlagen weltweit. Diese Veräußerung, die Veräuße-
rung der chinesischen Aktivitäten der Metal-Forming-Gruppe, die im
April 2011 eingeleitet und im November 2011 vollzogen wurde, die
Veräußerung von ThyssenKrupp Automotive Systems Industrial do
Brasil Ltda., sowie weitere kleinere Verkäufe, die jeder für sich genom-
men nicht wesentlich waren, haben sich in Summe auf Basis der Werte
zum jeweiligen Veräußerungszeitpunkt wie folgt auf den Konzernab-
schluss ausgewirkt:
Mio €
1. Quartal
2011/2012
Firmenwert 18
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3
Sachanlagen 161
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1
Aktive latente Steuern 5
Vorräte 118
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 209
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 31
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 26
Laufende Ertragsteueransprüche 1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 50
Insgesamt abgegebene Vermögenswerte 623
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 44
Sonstige langfristige Rückstellungen 1
Passive latente Steuern 7
Langfristige Finanzschulden 2
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 36
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 5
Kurzfristige Finanzschulden 29
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 79
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 171
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 95
Insgesamt abgegebene Verbindlichkeiten 469
Abgehendes Reinvermögen 154
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -14
Nicht beherrschende Anteile 1
Gewinn/(Verlust) aus den Verkäufen 52
Verkaufspreise 191
davon: durch Zahlungsmittel und Zahlungsmittel- äquivalente beglichen 187
Darüber hinaus tätigte der Konzern im 1. Quartal 2011/2012 kleinere
Erwerbe, die jeder für sich genommen nicht wesentlich waren und die
sich in Summe auf Basis der Werte zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt
wie folgt auf den Konzernabschluss auswirkten:
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 36
Mio €
1. Quartal
2011/2012
Firmenwert 59
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 23
Sachanlagen 3
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2
Aktive latente Steuern 6
Vorräte 1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7
Insgesamt erworbene Vermögenswerte 117
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 1
Passive latente Steuern 1
Langfristige Finanzschulden 1
Kurzfristige Finanzschulden 1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 14
Insgesamt übernommene Verbindlichkeiten 33
Erworbenes Reinvermögen 84
Nicht beherrschende Anteile 0
Kaufpreise 84
davon: durch Zahlungsmittel und Zahlungsmittel- äquivalente beglichen 76
02 Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations), Veräußerungsgruppen (Disposal Groups)
Im Rahmen des Programms zur Portfoliooptimierung und des im Mai
2011 beschlossenen Konzepts zur strategischen Weiterentwicklung wur-
den in 2009/2010 bzw. in 2010/2011 der Verkauf von Teilen der Business
Area Marine Systems und die Abgabe der gesamten Business Area Stain-
less Global eingeleitet, die beide zum Stichtag noch nicht vollzogen sind.
Der Verkauf von Teilen der Business Area Marine Systems erfüllt nicht die
Voraussetzungen von IFRS 5 für den Ausweis einer nicht fortgeführten
Aktivität. Damit werden die Aufwendungen und Erträge bis zum Zeitpunkt
des Abgangs weiterhin im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausge-
wiesen. Die eingeleitete Abgabe der gesamten Business Area Stainless
Global erfüllte hingegen erstmals zum 30. September 2011 die Kriterien
für einen Ausweis als nicht fortgeführte Aktivität. Daher werden in der
Berichtsperiode alle Aufwendungen und Erträge dieser Business Area
separat in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Nicht fortgeführ-
te Aktivitäten (nach Steuern)“ ausgewiesen und der Vorperiodenausweis
entsprechend angepasst. Sofern der Verkauf zum Stichtag der Berichts-
periode noch nicht abgeschlossen ist, werden die Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten der Veräußerungsgruppe und der nicht fortgeführten
Aktivität in der Bilanz der Berichtsperiode separat in den Zeilen „Zur Ver-
äußerung vorgesehene Vermögenswerte“ bzw. „Verbindlichkeiten in
Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten“ aus-
gewiesen.
Im April 2010 wurde die Veräußerung von Teilen der Business Area Mari-
ne Systems eingeleitet. Die Transaktion umfasste den Verkauf der Blohm
+ Voss Shipyards GmbH, die im Schiffsneubau insbesondere von Mega-
yachten tätig ist, und den Verkauf der Blohm + Voss Repair GmbH und der
Blohm + Voss Industries GmbH, die Schiffsreparatur und Komponenten-
fertigung betreiben. Daneben waren die Fertigungskapazitäten für den
zivilen Schiffbau der ehemaligen HDW Gaarden Bestandteil der Veräuße-
rungsgruppe. In 2010/2011 wurde bereits der Abgang des zivilen Teils
der ehemaligen HDW Gaarden vollzogen. Zusätzlich wurden auf Grund der
Beendigung der Verhandlungen mit der Abu Dhabi MAR-Gruppe über die
komplette Übernahme der zivilen Schiffbauaktivitäten sowie ein Joint
Venture im Marine-Überwasserschiffbau zum 30. Juni 2011 zur Veräuße-
rung vorgesehene Vermögenswerte von 133 Mio € und Verbindlichkeiten
in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten von
145 Mio € wieder den entsprechenden Bilanzpositionen zugeordnet. Zum
31. Dezember 2011 ist wie bereits zum 30. September 2011 der Verkauf
der zivilen Bereiche von Blohm + Voss noch Bestandteil der Veräuße-
rungsgruppe; dabei handelt es sich um den Yachtbau sowie das Repara-
tur- und Komponentengeschäft in Hamburg. Die Bewertung zum beizule-
genden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten führte zu Wert-
minderungsaufwendungen auf Firmenwerte von 125 Mio €, die in den
sonstigen Aufwendungen ausgewiesen werden, sowie Wertminderungs-
aufwendungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte von 6 Mio €
und auf Sachanlagen von 24 Mio €, die in den Umsatzkosten ausgewie-
sen werden.
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Veräußerungsgruppe
zum 31. Dezember 2011 sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
Mio €
31.12.2011
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 6
Sachanlagen 26
Aktive latente Steuern 3
Vorräte 47
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 113
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 3
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 4
Laufende Ertragsteueransprüche 2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 136
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 340
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 45
Rückstellungen für sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer 4
Sonstige langfristige Rückstellungen 2
Passive latente Steuern 4
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 17
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 6
Kurzfristige Finanzschulden 10
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 32
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 132
Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 260
Die Veräußerung wurde zwischenzeitlich vollzogen.
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 37
Nicht fortgeführte Aktivität: Business Area Stainless Global
Im Rahmen des Konzepts zur strategischen Weiterentwicklung unter
den wesentlichen Eckpunkten der Reduzierung der Konzernverschul-
dung, der Ermöglichung eines nachhaltigen Wachstums sowie der
Schaffung von Werten und der Steigerung der Ertragskraft hat der
Konzern im Mai 2011 eine Fokussierung des Portfolios und eine Tren-
nung von Geschäften, für die alternative strategische Optionen tragfä-
higer sind, beschlossen.
Zum 30. September 2011 wurden daher als eine Maßnahme die ge-
sellschaftsrechtlichen, organisatorischen und vertraglichen Vorausset-
zungen für eine zukünftige Eigenständigkeit der Business Area Stain-
less Global und somit für den erstmaligen Ausweis als nicht
fortgeführte Aktivität im Konzern geschaffen. Die geplante Verselbst-
ständigung soll als IPO, Spin-off oder Verkauf erfolgen und innerhalb
von 18 Monaten ab Beschlussfassung durchgeführt werden.
In Verbindung mit der eingeleiteten Abgabe erfolgte zum 30. Septem-
ber 2011 die Bewertung der nicht fortgeführten Aktivität zum beizule-
genden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten auf Basis interner
Berechnungen und Einschätzungen von Marktteilnehmern; hieraus
resultierte ein Abwertungsaufwand von 510 Mio €. Davon entfielen
45 Mio € auf Firmenwerte, der restliche Abwertungsbetrag wurde auf
die Sachanlagen verteilt. Der Aufwand ist im 4. Quartal 2010/2011 im
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten.
Auf Basis des Vertrags mit Outokumpu über den geplanten Verkauf
ergab sich hinsichtlich der Bewertung zum 31. Dezember 2011 ein
Abwertungsaufwand in Höhe von 265 Mio €, der auf die Sachanlagen
verteilt wurde. Der Aufwand wird im Ergebnis aus nicht fortgeführten
Aktivitäten im 1. Quartal 2011/2012 ausgewiesen.
Für die Bewertung der Anteilskomponente an dem neuen Unterneh-
men wurde der Schlusskurs der Outokumpu Aktie vom 02. Februar
2012 zu Grunde gelegt. Bis zur endgültigen Feststellung der Wertver-
hältnisse am Tag des Vollzugs der Transaktion können erhebliche Wert-
schwankungen eintreten.
Die Ergebnisse der als nicht fortgeführte Aktivität klassifizierten
Business Area Stainless Global stellen sich im 1. Quartal wie folgt dar:
Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012
Umsatzerlöse 1.428 1.307
Sonstige Erträge 10 5
Aufwendungen – 1.429 – 1.378
Laufendes Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (vor Steuern) 9 – 66
Steuern vom Einkommen und Ertrag 2 23
Laufendes Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 11 – 43
Ergebnis aus Bewertungsanpassung (vor Steuern) — – 265
Steuern vom Einkommen und Ertrag — —
Ergebnis aus Bewertungsanpassung aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 0 – 265
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 11 – 308
Davon:
Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 10 – 307
Nicht beherrschende Anteile 1 – 1
Mit der Klassifizierung als nicht fortgeführte Aktivität werden langfristi-
ge Vermögenswerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben; im
1. Quartal 2011/2012 sind daher Aufwendungen für planmäßige Ab-
schreibungen von 46 Mio € entfallen.
Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten
Aktivität zum 31. Dezember 2011 sind in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt:
Mio €
31.12.2011
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 26
Sachanlagen 1.644
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 12
Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 16
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 2
Aktive latente Steuern 145
Vorräte 1.888
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 648
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 26
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 97
Laufende Ertragsteueransprüche 16
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 71
Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 4.593
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 281
Rückstellungen für sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer 22
Sonstige langfristige Rückstellungen 82
Passive latente Steuern 117
Langfristige Finanzschulden 55
Sonstige langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1
Rückstellungen für kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer 3
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 56
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 18
Kurzfristige Finanzschulden 124
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.342
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 102
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 125
Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 2.328
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 38
03 Aktienbasierte Vergütung
Management Incentivepläne
Im 1. Quartal 2011/2012 resultieren aus den Management Incentive-
plänen MTI und LTI auf Grund der rückläufigen Entwicklung des TKVA
aus der Auflösung der Rückstellungen Erträge von 9,8 Mio €
(1. Quartal 2010/2011: Aufwendungen von 3,4 Mio €); hiervon werden
Erträge von 0,4 Mio € (1. Quartal 2010/2011: Aufwendungen von
0,2 Mio €) im Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewie-
sen.
Im September 2010 wurde die Ausgestaltung der variablen Vergütung
der Mitglieder des Vorstands der ThyssenKrupp AG angepasst. Dem-
entsprechend werden 25 % der für das jeweilige Geschäftsjahr ge-
währten Tantieme sowie 55 % des in Abhängigkeit von der
wirtschaftlichen Situation zusätzlich für das jeweilige Geschäftsjahr
gewährten Bonuses verpflichtend in Wertrechte der ThyssenKrupp AG
umgewandelt werden und erst nach Ablauf einer dreijährigen Sperr-
frist auf Basis des Durchschnittskurses der ThyssenKrupp Aktie im
4. Quartal des 3. Geschäftsjahres in bar ausgezahlt werden. Im
3. Quartal 2010/2011 wurde die Ausgestaltung der variablen Vergü-
tung für weitere ausgewählte Führungskräfte in der Form angepasst,
dass 20 % der für das jeweilige Geschäftsjahr gewährten Tantieme
verpflichtend in Wertrechte der ThyssenKrupp AG umgewandelt werden
und erst nach Ablauf einer dreijährigen Sperrfrist auf Basis des Durch-
schnittskurses der ThyssenKrupp Aktie im 4. Quartal des 3. Geschäfts-
jahres in bar ausgezahlt werden. Aus dieser Vergütungskomponente
enthält das Ergebnis des 1. Quartals 2011/2012 Aufwendungen von
0,1 (1. Quartal 2010/2011: 1,2) Mio €.
04 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Auf Basis aktualisierter Zinssätze und Marktwerte des Planvermögens
wurde bei sonst unveränderten Prämissen eine Neubewertung der
Rückstellungen für Pensionen und Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen
zum 31. Dezember 2011 vorgenommen.
Mio €
30.09.2011 31.12.2011
Pensionen 6.007 6.245
Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen 1.080 1.190
Sonstige pensionsähnliche Verpflichtungen 210 176
Umgliederung w/ Ausweis als Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten – 357 – 326
Insgesamt 6.940 7.285
Bei der Berechnung der Pensions- und Gesundheitsfürsorgeverpflich-
tungen wurden folgende Zinssätze (= gewichteter Durchschnitt) zu
Grunde gelegt:
in %
30.09.2011 31.12.2011
Deutschland Übrige Länder Deutschland
Übrige Länder
Diskontierungssatz für Pensionen 5,00 4,41 4,70 4,66
Diskontierungssatz für Gesundheitsfürsorge- verpflichtungen (nur USA) — 4,75 — 4,00
Die Netto-Pensionsaufwendungen für Leistungszusagen setzen sich
wie folgt zusammen:
Mio €
1. Quartal 2010/2011 1. Quartal 2011/2012
Deutschland Übrige Länder
Deutschland Übrige Länder
Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr hinzuverdienten Versorgungsansprüche 20 9 19 8
Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 62 26 67 23
Erwarteter Kapitalertrag des Planvermögens – 3 – 28 – 3 – 25
Netto-Pensions- aufwendungen für Leistungszusagen 79 7 83 6
Von den in der Tabelle angegebenen Netto-Pensionsaufwendungen für
Leistungszusagen in Deutschland in Höhe von 83 (1. Quartal
2010/2011: 79) Mio € und in den übrigen Ländern in Höhe von 6
(1. Quartal 2010/2011: 7) Mio € entfallen 3 (1. Quartal 2010/2011: 3)
Mio € bzw. 0 (1. Quartal 2010/2011: 0) Mio € auf nicht fortgeführte
Aktivitäten; diese Aufwendungen werden in der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung im Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten aus-
gewiesen.
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 39
Die Netto-Aufwendungen für Zuschussverpflichtungen für die Gesund-
heitsfürsorgeleistungen für Pensionäre setzen sich wie folgt zusam-
men:
Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012
USA/Kanada USA
Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr hinzuverdienten Versorgungsansprüche 2 1
Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 14 11
Erwarteter Ertrag aus Erstattungsansprüchen – 1 – 1
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 2 – 30
Netto-Aufwendungen/(Erträge) der Zuschuss- verpflichtungen für Gesundheitsfürsorgeleistungen für Pensionäre 13 – 19
05 Sonstige Verpflichtungen einschließlich schwebender Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche
Bürgschaften und Garantien
Die ThyssenKrupp AG sowie in Einzelfällen auch Tochtergesellschaften
haben Bürgschaften oder Garantien zu Gunsten von Geschäftspartnern
oder Kreditgebern ausgestellt. Die in der nachfolgenden Tabelle darge-
stellten Verpflichtungen zeigen Haftungsverhältnisse, bei denen der
Hauptschuldner kein konsolidiertes Unternehmen ist:
Mio €
Maximales Haftungs-
volumen 31.12.2011
Rückstellung 31.12.2011
Anzahlungsgarantien 365 1
Gewährleistungs- und Vertragserfüllungsgarantien 187 1
Kreditaufträge 50 0
Restwertgarantien 60 2
Sonstige Haftungserklärungen 41 0
Insgesamt 703 4
Grundlage für eine mögliche Inanspruchnahme durch den Begünstig-
ten ist die nicht vertragskonforme Erfüllung von vertraglich eingegan-
genen Verpflichtungen durch den Hauptschuldner, wie z.B. nicht recht-
zeitige oder nicht ordnungsgemäße Lieferung, Nichteinhaltung von
zugesicherten Leistungsparametern oder nicht ordnungsgemäße Rück-
zahlung von Krediten.
Alle durch die ThyssenKrupp AG oder durch Tochtergesellschaften
ausgestellten oder in Auftrag gegebenen Bürgschaften oder Garantien
erfolgen im Auftrag und unter Rückhaftung des jeweiligen aus dem zu
Grunde liegenden Vertragsverhältnis entsprechend verpflichteten Un-
ternehmens (Hauptschuldner). Besteht die Rückhaftung gegen einen
Hauptschuldner, an dem ganz oder teilweise ein konzernfremder Dritter
beteiligt ist, so wird mit diesem grundsätzlich die Stellung zusätzlicher
Sicherheiten in entsprechender Höhe vereinbart.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und andere Risiken
Die in den Business Areas Steel Europe und Steel Americas bestehen-
den langfristigen Lieferverträge für Eisenerz und Eisenerz-Pellets wer-
den auf Grund der hohen Volatilität der Preisentwicklung für Eisenerz
für die gesamte Vertragslaufzeit mit dem zum jeweiligen Berichtsstich-
tag gültigen Erzpreisen bewertet. Im Vergleich zum 30. September
2011 verringerten sich die Abnahmeverpflichtungen auf Grund der auf
US-Dollar-Basis gesunkenen Erzpreise trotz des gegenläufig wirkenden
schwächeren Euro um 3,3 Mrd € auf 25,1 Mrd €.
Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche
ThyssenKrupp ist im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Veräu-
ßerung von Unternehmen in gerichtliche, schiedsgerichtliche und
außergerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt, die zur Rückerstat-
tung von Teilen des Kaufpreises oder zur Gewährung von Schadener-
satz führen können. Aus verschiedenen Verträgen wie Bau-, Anlagen-
bau-, Liefer- und Leistungsverträgen werden von Vertragspartnern,
Kunden, Konsortialpartnern und Subunternehmern Ansprüche erho-
ben. Bei einigen Rechtsstreitigkeiten haben sich die Ansprüche im
Verlauf des Geschäftsjahres als unbegründet erwiesen, sind durch
Vergleich beendet worden oder verjährt. Eine Reihe von Verfahren ist
noch anhängig.
Darüber hinaus sind bei den sonstigen Verpflichtungen einschließlich
schwebender Rechtsstreitigkeiten keine wesentlichen Veränderungen
seit dem vorangegangenen Geschäftsjahresende eingetreten.
06 Derivative Finanzinstrumente
Die Nominalwerte und beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz-
instrumente des Konzerns stellen sich wie folgt dar:
Mio €
Nominalwert 30.09.2011
Beizulegender Zeitwert
30.09.2011 Nominalwert 31.12.2011
Beizulegender Zeitwert
31.12.2011
Derivative Finanz- instrumente
Aktiva
Währungsderivate inklusive einge- bettete Derivate 4.429 136 4.662 165
Zinsderivate* 299 5 310 5
Warenderivate 511 78 326 43
Insgesamt 5.239 219 5.298 213
Passiva
Währungsderivate inklusive einge- bettete Derivate 5.489 275 3.638 210
Zinsderivate* 750 35 1.122 72
Warenderivate 384 68 422 70
Insgesamt 6.623 378 5.182 352
* inklusive Zins-/Währungsderivate
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 40
07 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (Related Parties)
Die Heitkamp & Thumann Group mit Sitz in Düsseldorf sowie die Heit-
kamp Baugruppe mit Sitz in Herne sind auf Grund der Tatsache, dass
ein Mitglied des Aufsichtsrats maßgeblichen Einfluss auf die Gruppen
hat, als nahe stehende Unternehmen des Konzerns einzustufen. Im
1. Quartal 2011/2012 hat der Konzern mit der Heitkamp & Thumann
Group einen Umsatz in Höhe von 5,0 (1. Quartal 2010/2011: 5,1)
Mio € aus dem Verkauf von Stahl- und Edelstahlwerkstoffen sowie aus
der Erbringung von Industriedienstleistungen und mit der Heitkamp
Baugruppe einen Umsatz von 0,1 (1. Quartal 2010/2011: 0,1) Mio €
aus der Erbringung von Leistungen realisiert. Im gleichen Zeitraum
wurden vom Konzern von der Heitkamp Baugruppe Leistungen in Höhe
von 82 (1. Quartal 2010/2011: 4) Tsd € bezogen. Die Transaktionen
erfolgten zu marktüblichen Konditionen. Zum 31. Dezember 2011 hatte
der Konzern aus der Geschäftsbeziehung mit der Heitkamp & Thumann
Group Forderungen von 2,1 (31. Dezember 2010: 1,1) Mio € sowie aus
der Geschäftsbeziehung mit der Heitkamp Baugruppe Verbindlichkeiten
von 0,1 (31. Dezember 2010: 0,1) Mio €.
08 Segmentberichterstattung
Die Segmentinformationen für das 1. Quartal 2010/2011 und das 1. Quartal 2011/2012 stellen sich wie folgt dar:
Mio €
Steel
Europe Steel
Americas Materials Services
Elevator Technology
Plant Technology
Components Technology
Marine Systems Corporate
Stainless Global*
Konsoli-dierung Konzern
1. Quartal 2010/2011
Außenumsätze 2.444 74 3.129 1.298 881 1.595 504 17 1.428 0 11.370
konzerninterne Umsätze 514 12 182 1 16 4 0 14 177 – 920 0
Umsatzerlöse gesamt 2.958 86 3.311 1.299 897 1.599 504 31 1.605 – 920 11.370
EBIT 258 – 378 85 171 107 127 46 – 88 7 – 62 273
1. Quartal 2011/2012
Außenumsätze 2.079 327 3.008 1.351 940 1.754 366 6 1.307 0 11.138
konzerninterne Umsätze 451 171 137 – 3 3 – 1 0 29 131 – 918 0
Umsatzerlöse gesamt 2.530 498 3.145 1.348 943 1.753 366 35 1.438 – 918 11.138
EBIT 102 – 288 40 113 125 169 – 116 – 99 – 321 – 82 – 357
* Nicht fortgeführte Aktivität
Nachfolgend werden die Überleitungsrechnungen der Umsatzerlöse und der Ertragskennzahl EBIT zum EBT aus fortgeführten Aktivitäten gemäß
der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt:
Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012
Umsatzerlöse gemäß Segmentberichterstattung 11.370 11.138
- Umsatzerlöse Stainless Global – 1.605 – 1.438
+ Umsatzerlöse von Stainless Global mit Konzerngesellschaften 177 131
+ Umsatzerlöse von Konzerngesellschaften mit Stainless Global 78 65
Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 10.020 9.896
Mio €
1. Quartal
2010/2011 1. Quartal
2011/2012
EBIT gemäß Segmentberichterstattung 273 – 357
- Im EBIT eliminierte Abschreibungen auf aktivierte Bauzeitzinsen – 9 – 11
+ Finanzierungserträge 227 314
- Finanzierungsaufwendungen – 352 – 459
- Bestandteile der Finanzierungserträge, die nach wirtschaftlicher Abgrenzung dem EBIT zugeordnet werden – 3 – 1
+ Bestandteile der Finanzierungsaufwendungen, die nach wirtschaftlicher Abgrenzung dem EBIT zugeordnet werden 9 0
EBT - Konzern 145 – 514
- EBT Stainless Global – 9 331
EBT aus fortgeführten Aktivitäten gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 136 – 183
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 41
09 Umsatzkosten
Die Umsatzkosten des 1. Quartals 2011/2012 enthalten Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 19 Mio €, die im Wesentlichen
die Business Areas Steel Europe und Steel Americas betreffen. Zum 30.09.2011 betrugen die Wertberichtigungen 232 Mio €. Darüber hinaus
enthält das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten des 1. Quartals 2011/2012 Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen von 42 Mio €.
10 Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie („basic earnings per share“) berechnet sich wie folgt:
1. Quartal 2010/2011 1. Quartal 2011/2012
Gesamtbetrag
in Mio € Ergebnis je
Aktie in € Gesamtbetrag
in Mio € Ergebnis je
Aktie in €
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 132 0,29 – 153 – 0,30
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 10 0,02 – 307 – 0,59
Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 142 0,31 – 460 – 0,89
Gewichteter Durchschnitt der Aktien (in Stück) 464.394.337 514.489.044
Ermittlung der für die Kalkulation des Ergebnisses je Aktie relevan-
ten Aktienanzahl
Das Ergebnis je Aktie ergibt sich aus der Division des den Aktionären
der ThyssenKrupp AG zurechenbaren Periodenüberschusses/
(-fehlbetrages) durch die Anzahl der durchschnittlich im Umlauf befind-
lichen Aktien. Veräußerte oder zurückgekaufte Aktien während einer
Periode werden zeitanteilig für den Zeitraum, in dem sie sich im Umlauf
befinden, berücksichtigt.
In 2010/2011 erhöhte sich der gewichtete Durchschnitt der Aktien
durch die Veräußerung eigener Anteile im Februar 2011 im Rahmen
des rabattierten Aktienkaufs, durch die Veräußerung eigener Anteile im
Mai 2011 im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms sowie durch
den Verkauf eigener Anteile an vorwiegend institutionelle Investoren
durch das „Accelerated Bookbuilding-Verfahren“ im Juli 2011.
In den dargestellten Berichtsperioden gab es keine Verwässerungsef-
fekte.
11 Zusätzliche Informationen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Zahlungsmittelfonds ent-
spricht der Bilanzposition „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-
lente“ unter Berücksichtigung der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
äquivalente, die die Veräußerungsgruppen einschließlich der nicht
fortgeführten Aktivitäten betreffen.
Nicht zahlungswirksame Investitionstätigkeiten
Im 1. Quartal 2011/2012 ergab sich aus dem Erwerb und der Erstkon-
solidierung von Gesellschaften ein Zugang von langfristigen Vermö-
genswerten von 62 (1. Quartal 2010/2011: 0) Mio €.
Der zahlungsunwirksame Zugang von Vermögenswerten aus Finance
Lease betrug im 1. Quartal 2011/2012 1 (1. Quartal 2010/2011: 13)
Mio €.
Nicht zahlungswirksame Finanzierungstätigkeiten
Im 1. Quartal 2011/2012 erfolgte durch den Erwerb und die Erstkonso-
lidierung von Gesellschaften ein Zugang von Brutto-Finanzschulden
von 2 (1. Quartal 2010/2011: 0) Mio €.
Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 42
12 Besondere Ereignisse nach dem Stichtag
Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG hat am 31. Januar 2012 zuge-
stimmt, die Edelstahl-Aktivitäten des Konzerns mit dem finnischen
Edelstahlhersteller Outokumpu Oyj zusammenzuführen. Auch das
Board of Directors von Outokumpu hat seine Zustimmung gegeben. An
dem neuen Unternehmen wird ThyssenKrupp einen Minderheitsanteil
von 29,9 % halten. Der Zusammenschluss steht unter anderem unter
dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungs-
behörden. Bis zum Jahresende 2012 soll die Transaktion abgeschlos-
sen werden.
Essen, den 13. Februar 2012
ThyssenKrupp AG
Der Vorstand
Hiesinger
Berlien Claassen Eichler Kerkhoff Labonte
43 1. Quartal 2011/2012 Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht
Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht
An die ThyssenKrupp AG, Duisburg und Essen
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie aus-
gewählten Anhangangaben – und den Konzernzwischenlagebericht der
ThyssenKrupp AG, Duisburg und Essen, für den Zeitraum vom 1. Ok-
tober 2011 bis 31. Dezember 2011, die Bestandteile des Quar-
talsfinanzberichts nach § 37x Abs. 3 WpHG i.V.m. § 37w Abs. 2 WpHG
sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwi-
schenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des
Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlagebe-
richte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung
der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine
Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen
Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzern-
zwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen
sowie ergänzend unter Beachtung des International Standard on
Review Engagements 2410 (ISRE 2410) vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei
kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen kön-
nen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für die Zwi-
schenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der
Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Über-
einstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitar-
beitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet
deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit.
Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben,
können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine
Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen,
dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belan-
gen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstat-
tung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwi-
schenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung
mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften
des WpHG aufgestellt worden ist.
Düsseldorf, den 13. Februar 2012
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Klaus Becker Michael Gewehr
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
44 Weitere Informationen 1. Quartal 2011/2012 Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats
Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats
Der Zwischenbericht für das 1. Quartal des Geschäftsjahres
2011/2012 (Oktober bis Dezember 2011) sowie der Bericht des Kon-
zernabschlussprüfers über die prüferische Durchsicht des verkürzten
Zwischenabschlusses und des Zwischenlageberichts (Review Report)
sind dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in der Sitzung am
13. Februar 2012 vorgelegt worden und durch den Vorstand und den
Konzernabschlussprüfer erläutert worden. Der Prüfungsausschuss
stimmte dem Zwischenbericht zu.
Essen, den 13. Februar 2012
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses
Prof. Dr. Bernhard Pellens
45 Weitere Informationen 1. Quartal 2011/2012 Kontakt und Termine 2012/2013
Kontakt und Termine 2012/2013
Für Fragen stehen Ihnen folgende
Ansprechpartner zur Verfügung:
Corporate Communications
Telefon (0201) 844-536043
Telefax (0201) 844-536041
E-Mail press@thyssenkrupp.com
Investor Relations
E-Mail ir@thyssenkrupp.com
Institutionelle Investoren und Analysten
Telefon (0201) 844-536464
Telefax (0201) 8456-531000
Privatanleger
Infoline 01802 252 252 (0,06 € pro Gespräch)
Telefax (0201) 8456-531000
Anschrift
ThyssenKrupp AG
ThyssenKrupp Allee 1, 45143 Essen
Postfach, 45063 Essen
Telefon (0201) 844-0
Telefax (0201) 844-536000
E-Mail info@thyssenkrupp.com
Termine 2012/2013
15. Mai 2012
Zwischenbericht
1. Halbjahr 2011/2012 (Oktober bis März)
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
10. August 2012
Zwischenbericht
9 Monate 2011/2012 (Oktober bis Juni)
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
22. November 2012
Bilanzpressekonferenz
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
18. Januar 2013
Ordentliche Hauptversammlung
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen be-ruhen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von ThyssenKrupp bezüglich einer Kon-trolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise das zu-künftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von Neuerwerben und Realisierung der erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollten einer dieser oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig er-weisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergeb-nissen abweichen. Es ist von ThyssenKrupp weder beabsichtigt, noch übernimmt ThyssenKrupp eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbe-zogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwick-lungen nach dem Datum dieses Berichts anzupassen. Rundungen und Veränderungsraten Bei Prozentangaben und Zahlen in diesem Bericht können Rundungs-differenzen auftreten. Die Vorzeichenangabe der Veränderungsraten richtet sich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Verbesserungen werden mit Plus (+) bezeichnet, Verschlechterungen mit Minus (−). Bei sehr hohen positiven bzw. negativen Veränderungsraten (≥ 1.000 % bzw. ≤ −100 %) wird die Veränderungsrichtung durch ++ bzw. −− angezeigt.
Abweichungen aus technischen Gründen
Der Zwischenbericht ist von der Gesellschaft auf Grund gesetzlicher Offenlegungspflichten zum elektronischen Bundesanzeiger elektronisch einzureichen. Aus technischen Gründen (z.B. Umwandlung von elekt-ronischen Formaten) kann es zu Abweichungen in den im elektroni-schen Bundesanzeiger bekannt gemachten Unterlagen kommen. Der Zwischenbericht liegt ebenfalls in englischer Übersetzung vor; bei Abweichungen geht die deutsche Fassung der englischen Übersetzung vor. In beiden Sprachen steht der Zwischenbericht im Internet unter http://www.thyssenkrupp.com zum Download bereit. Darüber hinaus wird dort eine interaktive Online-Version in beiden Sprachen angebo-ten.
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