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Zwischenbericht 11/12 ThyssenKrupp AG 1. Quartal 01. Oktober – 31. Dezember 2011 Wir entwickeln die Zukunft für Sie.

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Zwischenbericht 11/12ThyssenKrupp AG

1. Quartal 01. Oktober – 31. Dezember 2011

Wir entwickeln die Zukunft für Sie.

ThyssenKrupp in Kürze

Unsere Mitarbeiter arbeiten in rund 80 Ländern mit Leidenschaft und hoher Kompetenz an Produktlösungen für nach-

haltigen Fortschritt. Ihre Qualifikation und ihr Engagement sind die Basis für unseren Erfolg.

Innovationen und technischer Fortschritt sind für uns Schlüsselfaktoren, um das globale Wachstum und den Ein-

satz begrenzter Ressourcen nachhaltig zu gestalten. Mit unserer Ingenieurkompetenz in den Anwendungsfeldern

„Material“, „Mechanical“ und „Plant“ ermöglichen wir unseren Kunden, sich Vorteile im weltweiten Wettbewerb zu

erarbeiten sowie innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend herzustellen.

Grundlage dafür ist eine verantwortungsvolle und auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Unternehmensführung.

In einem sich stetig wandelnden Umfeld entwickeln wir unser Unternehmen kontinuierlich weiter, um den globalen

Herausforderungen auch zukünftig mit innovativen Lösungen begegnen zu können.

01 Zwischenbericht 1. Quartal 2011/2012 Inhalt

Inhalt

ThyssenKrupp in Zahlen 02

1

Zwischenlagebericht Strategische Weiterentwicklung des Konzerns 03

Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern 04

Geschäftsverlauf in den Business Areas 11

ThyssenKrupp Aktie 20

Innovationen 21

Mitarbeiter 21

Finanz- und Vermögenslage 22

Nachtragsbericht 24

Voraussichtliche Entwicklung mit ihren

wesentlichen Chancen und Risiken 24

2

Verkürzter Zwischenabschluss Konzern-Bilanz 29

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 30

Konzern-Gesamtergebnisrechnung 31

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 32

Konzern-Kapitalflussrechnung 33

Verkürzter Konzern-Anhang 34

3

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht 43

4

Weitere Informationen Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats 44

Kontakt 45

Termine 2012/2013 45

Dieser Zwischenbericht ist am 14. Februar 2012 erschienen.

02 Zwischenbericht 1. Quartal 2011/2012 ThyssenKrupp in Zahlen

ThyssenKrupp in Zahlen

Konzern

Fortgeführte Aktivitäten einschließlich Stainless Global*

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung Veränderung

in % 1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung Veränderung

in %

Auftragseingang Mio € 9.997 10.078 81 1 11.260 11.260 0 —

Umsatz Mio € 10.020 9.896 – 124 – 1 11.370 11.138 – 232 – 2

EBITDA Mio € 592 471 – 121 – 20 645 412 – 233 – 36

EBIT Mio € 261 – 33 – 294 -- 273 – 357 – 630 --

EBIT-Marge % 2,6 – 0,3 – 2,9 — 2,4 – 3,2 – 5,6 —

Bereinigtes EBIT Mio € 261 83 – 178 – 68 273 25 – 248 – 91

Bereinigte-EBIT-Marge % 2,6 0,8 – 1,8 — 2,4 0,2 – 2,2 —

EBT Mio € 136 – 183 – 319 -- 145 – 514 – 659 --

Bereinigtes EBT Mio € 136 – 66 – 202 -- 145 – 131 – 276 --

Mitarbeiter (31.12.) 167.095 159.682 – 7.413 – 4 178.291 171.312 – 6.979 – 4

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) Mio € 101 – 480 – 581 --

Ergebnis je Aktie € 0,29 – 0,30 – 0,59 -- 0,31 – 0,89 – 1,20 --

Netto-Finanzschulden (31.12.) Mio € 5.814 5.937 123 2

Eigenkapital (31.12.) Mio € 11.351 10.000 – 1.351 – 12

* nicht fortgeführte Aktivität

Business Areas

Auftragseingang

Mio € Umsatz Mio €

EBIT Mio €

Bereinigtes EBIT Mio € Mitarbeiter

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 31.12.2010 31.12 2011

Steel Europe 2.929 2.705 2.958 2.530 258 102 258 102 34.204 28.273

Steel Americas 84 583 86 498 – 378 – 288 – 378 – 288 3.571 4.081

Materials Services 3.259 3.201 3.311 3.145 85 40 85 40 34.196 27.910

Elevator Technology 1.306 1.466 1.299 1.348 171 113 171 142 44.489 46.581

Plant Technology 1.016 871 897 943 107 125 107 125 13.001 13.786

Components Technology 1.602 1.778 1.599 1.753 127 169 127 103 29.649 30.936

Marine Systems 426 222 504 366 46 – 116 46 39 5.407 5.301

Corporate 31 33 31 35 – 88 – 99 – 88 – 101 2.578 2.814

Konsolidierung – 656 – 781 – 665 – 722 – 67 – 79 – 67 – 79

Fortgeführte Aktivitäten 9.997 10.078 10.020 9.896 261 – 33 261 83 167.095 159.682

Stammdaten der ThyssenKrupp Aktie

Wertpapier- Kenn-Nummer

Börsenplätze Frankfurt (Prime Standard), Düsseldorf DE 000 750 0001

Kürzel Börsen Frankfurt, Düsseldorf TKA

Reuters Börse Frankfurt TKAG.F

Xetra-Handel TKAG.DE

Bloomberg Xetra-Handel TKA GY

Im Zuge der strategischen Weiterentwicklung trennt sich ThyssenKrupp von seinem

Edelstahl- und Hochleistungswerkstoff-Geschäft. Seit 30. September 2011 gilt die

Business Area Stainless Global deshalb als nicht fortgeführte Aktivität im Sinne der

IFRS. Die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns bestehen aus den verbleibenden

sieben Business Areas und dem Bereich Corporate.

Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Strategische Weiterentwicklung des Konzerns 03

Strategische Weiterentwicklung des Konzerns

Diversifizierter Industriekonzern auf attraktiven Wachstumsmärkten

Im 1. Quartal 2011/2012 hat ThyssenKrupp die im Mai 2011 beschlossene strategische Weiterentwicklung weiter er-

folgreich vorangetrieben. Wir wollen unsere Ertragskraft deutlich verbessern und uns zu einem diversifizierten Industrie-

konzern mit starken Geschäftsfeldern in attraktiven Wachstumsmärkten entwickeln. Von Aktivitäten, die nicht mehr zum

Kerngeschäft gehören und für die alternative Optionen außerhalb des Konzerns tragfähiger sind, werden wir uns im

Rahmen unserer Portfoliooptimierung trennen.

Werkstoffe bleiben eine wichtige Säule unseres Geschäfts; künftig werden wir aber stärker als bisher unsere Technolo-

giebereiche fördern. Aus den weltweiten Trends wie Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und Globalisierung ergeben

sich für unseren Konzern vielfältige Chancen insbesondere in den Wachstumsregionen dieser Welt; dort wollen wir unse-

re Präsenz weiter ausbauen.

Portfoliooptimierung fortgesetzt

Die strategische Portfoliooptimierung wurde im Berichtsquartal konsequent fortgesetzt:

– ThyssenKrupp und der finnische Edelstahlhersteller Outokumpu haben am 31. Januar 2012 den Zusammenschluss

von Outokumpu und Inoxum, der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp, beschlossen. Durch den Zusammenschluss

entsteht ein neuer Weltmarktführer im Edelstahlsektor mit einem Umsatz von 11,8 Mrd € und mehr als 19.000 Mitar-

beitern. Der Zusammenschluss steht unter anderem unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen

Regulierungsbehörden. Die Transaktion soll bis zum Jahresende 2012 abgeschlossen werden.

– Für die Xervon-Gruppe haben wir mit dem Industriedienstleister REMONDIS einen Best Owner gefunden. Das Closing

als rechtlicher Vollzug eines Unternehmensverkaufs erfolgte am 30. November 2011.

– Das Closing für den Verkauf der brasilianischen Automotive-System-Aktivitäten an eine Tochtergesellschaft des

Automobilzulieferers Magna fand am 06. Dezember 2011 statt.

– Die Restrukturierung der Werften ist im Wesentlichen abgeschlossen. Für die zivilen Schiffbauaktivitäten von

ThyssenKrupp Marine Systems haben wir am 11. Dezember 2011 mit Star Capital Partners aus Großbritannien

einen Kaufvertrag unterzeichnet. Das Closing folgte am 31. Januar 2012. Veräußert wurden die Gesellschaften

Blohm + Voss Shipyards, Blohm + Voss Repair (inklusive Blohm + Voss Oil Tools) und Blohm + Voss Industries sowie

deren Tochtergesellschaften. ThyssenKrupp wird sich künftig auf den Bau von Über- und Unterwasser-Marineschiffen

konzentrieren.

– Die Integration der Fahrwerksgeschäfte der Bilstein-Gruppe und von Presta Steering ist angelaufen; die Führungs-

struktur der neuen Einheit steht fest. Damit entsteht einer der größten Chassis-Full-Service-Provider mit globalem

Auftritt und einem Umsatz von rund 3 Mrd €.

– Die ersten Angebote für den Kauf unserer US-amerikanischen Eisengießerei Waupaca werden ausgewertet.

impact läuft an

Vielversprechend entwickelt sich auch unser konzernweites Programm impact, das uns helfen soll, die anspruchsvollen

Ziele der strategischen Weiterentwicklung zu erreichen. Mit einem Bündel von Maßnahmen werden wir die Produktivität,

Kundenorientierung und Innovationskraft unseres Konzerns steigern. Allein im laufenden Geschäftsjahr wird impact

nach dem derzeitigen Planungsstand mit rund 300 Mio € Kosteneinsparungen zum Ergebnis beitragen.

04 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

ThyssenKrupp im 1. Quartal 2011/2012 – Geschäftsentwicklung konjunkturell belastet

Die gedrückte konjunkturelle Entwicklung in unseren Kernmärkten hat die Geschäftsentwicklung des Konzerns im

1. Quartal 2011/2012 (01. Oktober – 31. Dezember 2011) erheblich belastet. Der Auftragseingang der fortgeführten

Aktivitäten lag nur leicht über dem Wert des Vorjahresquartals, der Umsatz leicht darunter. Der Auftragseingang erreich-

te 10,1 Mrd €, der Umsatz 9,9 Mrd €. Einschließlich der nicht fortgeführten Aktivität Stainless Global, die unter dem

Namen Inoxum firmiert, befand sich der Konzern-Auftragseingang mit 11,3 Mrd € auf Vorjahresniveau; der Konzern-

Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 11,1 Mrd €.

Die konjunkturelle Abschwächung hat sich insbesondere in der Ergebnisentwicklung niedergeschlagen. Das Bereinigte

EBIT der fortgeführten Aktivitäten betrug 83 Mio € gegenüber 261 Mio € im Vorjahresquartal. Mit Ausnahme von Steel

Americas wiesen alle fortgeführten Business Areas im 1. Quartal 2011/2012 ein positives Bereinigtes EBIT aus. In der

Division Materials konnte der Verlust von Steel Americas in Höhe von 288 Mio € allerdings nicht durch die übrigen

Business Areas Steel Europe und Materials Services ausgeglichen werden. In der Division Technologies (Elevator

Technology, Plant Technology, Components Technology, Marine Systems) erreichte das Bereinigte EBIT 409 Mio €. Die

Corporate-Kosten und Konsolidierungseffekte beliefen sich auf −180 Mio €. Einschließlich Stainless Global verminderte

sich das Bereinigte EBIT von 273 Mio € auf 25 Mio €.

Das EBIT der fortgeführten Aktivitäten ging auf −33 Mio € nach 261 Mio € im 1. Quartal des vorherigen Geschäftsjahres

zurück. Einschließlich Stainless Global betrug das EBIT −357 Mio €, im Vorjahresquartal waren es 273 Mio €.

Wesentliche Kennzahlen für das 1. Quartal 2011/2012:

– Der Auftragseingang unserer fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich im Vergleich zum 1. Quartal 2010/2011 um 1 %

oder 81 Mio € auf 10,1 Mrd €.

– Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten verringerte sich um 1 % oder 124 Mio € auf 9,9 Mrd €.

– Das EBITDA der fortgeführten Aktivitäten verminderte sich um 20 % auf 471 Mio € nach 592 Mio € im Vorjahr.

– Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten betrug 83 Mio € nach 261 Mio € im Vorjahr.

– Das EBIT der fortgeführten Aktivitäten lag mit −33 Mio € unter dem Vorjahreswert von 261 Mio €. Die EBIT-Marge

bezogen auf den Umsatz gab von 2,6 % auf −0,3 % nach.

– Das Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten ging von 0,29 € auf −0,30 € zurück.

– Die Netto-Finanzschulden, einschließlich Stainless Global, beliefen sich zum 31. Dezember 2011 auf 5.937 Mio €,

eine Zunahme um 2.359 Mio € gegenüber dem 30. September 2011, als Netto-Finanzschulden in Höhe von

3.578 Mio € bestanden. Am 31. Dezember 2010 betrugen die Netto-Finanzschulden 5.814 Mio €.

Unser Ziel im Geschäftsjahr 2011/2012 ist es weiterhin, die Komplexität im Konzern zu reduzieren, Kosten zu senken

und die Cash-Generierung nachhaltig zu verbessern. Daneben streben wir die Reduzierung der Netto-Finanzschulden

an.

05 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Weltkonjunktur spürbar abgekühlt

Das globale Wirtschaftswachstum hat im vergangenen Jahr deutlich nachgelassen. Weltweit dürfte der Zuwachs des

Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2011 nur 3,3 % betragen haben, nach einem Plus von 4,6 % im Jahr zuvor. Insbesondere

in der 2. Jahreshälfte 2011 hat das Wachstum merklich an Schwung verloren. Das betraf vor allem die Industrieländer,

die 2011 insgesamt nur noch auf ein BIP-Wachstum von 1,7 % kamen. In den Schwellenländern dagegen schwächte

sich die Konjunktur lediglich leicht auf 5,6 % ab.

Im Euro-Raum hat sich das Wachstum im Verlauf des Jahres 2011 spürbar abgeflacht. Die von der Euro-Verschuldungs-

krise ausgehenden Unsicherheiten führten bei Verbrauchern und Unternehmen zu einer merklichen Konsum- und Inves-

titionszurückhaltung. In der 2. Jahreshälfte 2011 dürften viele Länder der Euro-Zone gesamtwirtschaftlich stagniert bzw.

rückläufige Wachstumsraten aufgezeigt haben. Auch die deutsche Wirtschaft ist nach gutem Start im weiteren Jahres-

verlauf kaum noch gewachsen; das BIP lag 2011 mit 3,0 % aber über dem Wert aller Euro-Länder, deren Wirtschafts-

leistung um 1,5 % zulegte.

Auch die US-Konjunktur hat sich 2011 mit einem Wachstum von 1,7 % spürbar abgekühlt. Belastet haben die anhal-

tende Schwäche am Arbeits- und Immobilienmarkt sowie die Konsolidierungszwänge bei den öffentlichen Haushalten.

Gegen Jahresende mehrten sich jedoch die Anzeichen für eine konjunkturelle Stabilisierung. Das Wirtschaftswachstum

in Japan war mit −0,5 % infolge der Naturkatastrophe im Frühjahr 2011 rückläufig; in der 2. Jahreshälfte hat sich die

japanische Wirtschaft aber wieder leicht erholt.

Die BRIC-Länder wiesen 2011 trotz moderater Abschwächung zum Teil hohe Wachstumsraten auf: In Brasilien und

Russland stieg das BIP um 2,9 % bzw. 3,9 %, in Indien und China um 6,8 % bzw. 9,2 %.

06 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Branchenkonjunktur unterschiedlich

Qualitätsflachstahl – Die internationale Stahlkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres 2011 spürbar eingetrübt. Die

Weltrohstahlproduktion gab im Schlussquartal 2011 nach, da in vielen Ländern einschließlich China die Kapazitäten an

die im Jahresverlauf niedrigere Nachfrage angepasst wurden. Die weltweite Rohstahlproduktion übertraf aber im

4. Quartal 2011 das Volumen des vergleichbaren Vorjahresquartals noch um 3 %. Im Gesamtjahr 2011 wurden weltweit

1,5 Mrd t Rohstahl erzeugt, knapp 7 % mehr als 2010. Die USA verzeichneten einen Anstieg um 7 % auf 86 Mio t, und

in der EU wurde mit 177 Mio t 3 % mehr Rohstahl produziert. Die deutsche Stahlindustrie steigerte den Ausstoß um 1 %

auf 44,3 Mio t.

Die Nachfrage auf dem europäischen Qualitätsflachstahlmarkt hatte sich ab dem Frühsommer 2011 abgeschwächt. Der

Stahlbedarf reduzierte sich auf ein niedrigeres, aber stabiles Niveau, und die Verbraucher versorgten sich vermehrt aus

ihren Beständen. Entsprechend verzeichnete die europäische Stahlindustrie niedrige Auftragseingänge. Die Stahlpreise

gaben auch infolge temporär gesunkener Rohstoffpreise nach und verstärkten die Kaufzurückhaltung der Kunden. Die

Importe aus Drittländern zeigten ab Mitte 2011 eine abnehmende Tendenz. Zusammen mit den Angebotsanpassungen

der europäischen Produzenten führte dies gegen Jahresende zu einer Stabilisierung des Marktes. Auf dem

US-amerikanischen Markt, der in den Sommermonaten ebenfalls durch Angebotsüberhang und Preisdruck gekenn-

zeichnet war, setzte eine Erholung noch im letzten Quartal 2011 ein. Niedrige Lagerbestände und eine leichte Aufhellung

der konjunkturellen Perspektiven führten zu einer Belebung der Stahlnachfrage.

Automobilbau – Die weltweite Automobilproduktion ist 2011 nach vorläufigen Schätzungen um 4 % auf 74 Mio Perso-

nenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge gestiegen. In den USA führte ein starker Nachholbedarf zu einem kräftigen

Produktionsanstieg um 11 %. Im 4. Quartal 2011 lagen die Verkaufszahlen um 10 % über dem Vorjahresniveau. In

China dagegen dämpften staatliche Konjunkturmaßnahmen das Produktionswachstum 2011 auf nur noch knapp 3 %.

In Westeuropa einschließlich der Türkei liefen 2011 nahezu 15,0 Mio Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge

vom Band, 3 % mehr als ein Jahr zuvor. Dagegen gingen in der EU die Neuzulassungen um 2 %, im 4. Quartal 2011

sogar um 4 % zurück. Die Automobilhersteller in Deutschland konnten im vergangenen Jahr mit einer Stückzahl von

6,1 Mio Fahrzeugen, davon knapp 5,9 Mio PKW, die Vorjahresproduktion um gut 6 % übertreffen. Sie profitierten dabei

sowohl von gestiegenen Exporten wie auch von der höheren Inlandsnachfrage. Im Schlussquartal 2011 stiegen die

PKW-Neuzulassungen noch um 3 %. Ganzjährig positiv entwickelte sich in Deutschland auch der Markt für schwere

Nutzfahrzeuge.

Maschinenbau – Die großen Maschinenbaumärkte verzeichneten 2011 noch hohe Wachstumsraten. Lediglich in Japan

ging die Produktion wegen der Naturkatastrophe und deren Folgen um 2 % zurück. In China stieg die Produktion um

13 % und in den USA um 11 %.

Die deutschen Maschinenbauer erzielten 2011 mit einem Plus von 10 % hohe Auftragseingänge. Die Bestellungen aus

dem In- und Ausland zogen zunächst kräftig, seit den Sommermonaten etwas leichter an. Insgesamt nahm die Maschi-

nenbauproduktion 2011 um 15 % zu. Die Kapazitätsauslastung lag zuletzt über dem langfristigen Durchschnitt. Auch die

Lage im deutschen Großanlagenbau sowie bei Aufzügen und Fahrtreppen hat sich verbessert.

Bauwirtschaft – Die Bauwirtschaft entwickelte sich 2011 weiterhin regional sehr differenziert. Ein höheres Wachstum

verzeichneten Schwellenländer wie China und Indien. In den Industrieländern blieb die Baukonjunktur überwiegend

schwach. Stark gedrückt war weiterhin die Lage auf dem US-Immobilienmarkt; zuletzt hat sie sich auf niedrigem Niveau

stabilisiert.

Die deutsche Bauwirtschaft zeigte sich 2011 in einer robusten Verfassung. Positiv entwickelten sich die Aufträge im

Wirtschafts- und vor allem im Wohnungsbau; die Lage im öffentlichen Bau war weiterhin schwächer. Die deutsche Bau-

produktion nahm 2011 insgesamt um 3,6 % zu.

07 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Auftragseingang und Umsatz etwa auf Vorjahresniveau

Die konjunkturell stark angespannte Lage gegen Jahresende 2011 hat die Geschäftsentwicklung von ThyssenKrupp im

1. Quartal 2011/2012 spürbar belastet. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist der Auftragseingang nur wenig gewachsen

und der Umsatz war leicht rückläufig, gegenüber dem Vorquartal gingen beide zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und

Steuern (EBIT) lag deutlich unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres.

Fortgeführte Aktivitäten ThyssenKrupp in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung

in %

Auftragseingang Mio € 9.997 10.078 1

Umsatz Mio € 10.020 9.896 – 1

EBITDA Mio € 592 471 – 20

EBIT Mio € 261 – 33 --

EBIT-Marge % 2,6 – 0,3 —

Bereinigtes EBIT Mio € 261 83 – 68

Bereinigte-EBIT-Marge % 2,6 0,8 —

EBT Mio € 136 – 183 --

Bereinigtes EBT Mio € 136 – 66 --

Mitarbeiter (31.12.) 167.095 159.682 – 4

Der Auftragseingang der fortgeführten Aktivitäten betrug 10,1 Mrd € und übertraf den Vorjahreswert um 81 Mio € bzw.

1 %, während gleichzeitig der Umsatz um 1 % auf 9,9 Mrd € zurückging. Sowohl beim Auftragseingang als auch beim

Umsatz haben sich im Werkstoffgeschäft – beispielsweise Qualitätsflachstahl – das niedrige Preisniveau und rückläufige

Mengen negativ ausgewirkt. Überwiegend freundlich entwickelte sich dagegen die Nachfrage im Technologiegeschäft,

wie etwa bei Aufzügen oder den Komponenten für die Automobilindustrie.

Einschließlich Stainless Global befand sich der Konzern-Auftragseingang mit 11,3 Mrd € auf Vorjahresniveau, der

Konzern-Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 11,1 Mrd €.

Bereinigtes EBIT positiv

Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten war mit 83 Mio € positiv, wenn es auch um 178 Mio € niedriger lag als

im Vorjahresquartal mit 261 Mio €.

Mit Ausnahme von Steel Americas wiesen alle fortgeführten Business Areas im 1. Quartal 2011/2012 ein positives

Ergebnis aus. In der Division Materials konnte der Verlust von Steel Americas in Höhe von 288 Mio € nicht durch die

übrigen Business Areas Steel Europe und Materials Services ausgeglichen werden, so dass Materials insgesamt ein

negatives Bereinigtes EBIT von 146 Mio € verzeichnete. In der Division Technologies (Elevator Technology, Plant Tech-

nology, Components Technology, Marine Systems) erreichte das Bereinigte EBIT 409 Mio €. Die Corporate-Kosten und

Konsolidierungseffekte beliefen sich auf −180 Mio €.

Die Bereinigte-EBIT-Marge der fortgeführten Aktivitäten gemessen am Umsatz verminderte sich im Berichtsquartal auf

0,8 % nach 2,6 % im Vorjahr.

08 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Einschließlich Stainless Global ging das Bereinigte EBIT des Konzerns von 273 Mio € auf 25 Mio € zurück, die Berei-

nigte-EBIT-Marge sank von 2,4 % auf 0,2 %.

EBIT der fortgeführten Aktivitäten durch Sondereffekte belastet

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der fortgeführten Aktivitäten betrug im Berichtsquartal −33 Mio €. Wertbe-

richtigungen in Höhe von 155 Mio € bei Marine Systems, die im Zuge des Verkaufs der zivilen Schiffbauaktivitäten anfie-

len, haben das Ergebnis negativ beeinflusst. Hinzu kamen Sondereffekte über 29 Mio € bei Elevator Technology, die im

Wesentlichen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betrafen. Mit 65 Mio € fielen bei Components Techno-

logy dagegen positive Sondereffekte an: Sie betrafen Gewinne aus der Veräußerung des Chassis-Komponenten-Herstel-

lers ThyssenKrupp Automotive Systems Industrial do Brasil sowie Health-Care-Einsparungen bei der US-amerikani-

schen Gießereigruppe Waupaca.

Einschließlich Stainless Global gab das Konzern-EBIT von 273 Mio € auf −357 Mio € nach, die EBIT-Marge sank von

2,4 % auf −3,2 %. Ursächlich hierfür war der negative Ergebnisbeitrag der nicht fortgeführten Aktivitäten, der im We-

sentlichen durch eine weitere Zeitwert-Anpassung in Höhe von 265 Mio € beeinflusst wurde, die im Zusammenhang mit

der Trennung von Stainless Global steht.

Bereinigte Sondereffekte in Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung

in %

EBIT 273 – 357 --

+/- Veräußerungsverluste/-gewinne — – 52 —

+ Restrukturierungsaufwendungen — 34 —

+ Wertminderungsaufwendungen (Impairment-Abschreibungen) — 420 —

+ Weitere nicht operative Aufwendungen — 9 —

- Weitere nicht operative Erträge — – 29 —

Bereinigtes EBIT 273 25 – 91

Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse der fortgeführten Aktivitäten lagen im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 mit 9.896 Mio € um

124 Mio € oder 1 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Umsatzkosten bewegten sich mit 8.601 Mio € auf

dem Niveau des Vorjahresquartals. Das Bruttoergebnis vom Umsatz der fortgeführten Aktivitäten verminderte sich

hierdurch insgesamt auf 1.295 Mio €, die Brutto-Umsatzmarge ging von 14 % auf 13 % zurück.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten der fortgeführten Aktivitäten lagen auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Die Zunahme der Vertriebskosten der fortgeführten Aktivitäten um 39 Mio € resultierte insbesondere aus höheren Auf-

wendungen für Frachten und Verkaufsversicherungen. Die allgemeinen Verwaltungskosten der fortgeführten Aktivitäten

gingen um 21 Mio € zurück; dies lag vor allem an geringeren Personalaufwendungen.

Der Anstieg der sonstigen Aufwendungen der fortgeführten Aktivitäten um 98 Mio € betraf insbesondere Wertminde-

rungsaufwendungen auf Firmenwerte im Zusammenhang mit dem eingeleiteten Verkauf der zivilen Bereiche von

Blohm + Voss an einen britischen Finanzinvestor.

09 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Der Rückgang der auf die fortgeführten Aktivitäten entfallenden sonstigen Gewinne und Verluste um 17 Mio € betraf

insbesondere negative Wechselkurseffekte aus ertragsunabhängigen Steuern; gegenläufig wirkten die im 1. Quartal

2011/2012 erfassten Gewinne aus der Veräußerung der Xervon-Gruppe und der brasilianischen Automotive-Systems-

Aktivitäten.

Wesentliche Ursache für die um 86 Mio € höheren Finanzierungserträge sowie die um 104 Mio € höheren Finanzie-

rungsaufwendungen der fortgeführten Aktivitäten waren Wechselkurseffekte im Zusammenhang mit Finanztransaktio-

nen.

Die sich für das 1. Quartal 2011/2012 bei einem Steuerertrag der fortgeführten Aktivitäten von 11 Mio € ergebende

effektive Steuerentlastung von 6,0 % lag im Wesentlichen an Wertberichtigungen aktiver latenter Ertragsteuern.

Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belief sich der Verlust aus fortgeführten Aktivitäten

auf 172 Mio €; dies war gegenüber dem Vorjahresquartal eine Verschlechterung um 262 Mio €.

Unter Einbeziehung des Verlustes nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 308 Mio €, der auf die Business

Area Stainless Global entfiel, ergab sich insgesamt ein Periodenfehlbetrag von 480 Mio €; im Vorjahr wurde demgegen-

über ein Periodenüberschuss von 101 Mio € erzielt.

Auf die nicht beherrschenden Anteile entfiel ein Periodenfehlbetrag von 20 Mio €; im Vorjahresquartal fiel hier noch ein

Fehlbetrag von 41 Mio € an. Die Verbesserung um 21 Mio € betraf im Wesentlichen das geringere negative Ergebnis bei

ThyssenKrupp CSA.

Das Ergebnis je Aktie bezogen auf das Periodenergebnis, das auf die Aktionäre der ThyssenKrupp AG entfällt, vermin-

derte sich um 1,20 € auf –0,89 €. Das Ergebnis je Aktie der fortgeführten Aktivitäten betrug –0,30 €, gegenüber dem

Vorjahresquartal ein Rückgang um 0,59 €.

Netto-Finanzschulden und Investitionen

Die Netto-Finanzschulden einschließlich Stainless Global beliefen sich zum 31. Dezember 2011 auf 5.937 Mio € – eine

Zunahme um 2.359 Mio € gegenüber dem 30. September 2011, als Netto-Finanzschulden in Höhe von 3.578 Mio €

bestanden. Diese Zunahme ist sowohl auf den Aufbau des Net Working Capital als auch den Hochlauf der neuen Stahl-

und Edelstahlwerke in Brasilien und den USA zurückzuführen. Am 31. Dezember 2010 betrugen die Netto-Finanz-

schulden 5.814 Mio €.

Im 1. Quartal 2011/2012 investierte ThyssenKrupp insgesamt 558 Mio € und lag damit 28 % unter dem Niveau des

Vorjahres. 502 Mio € wurden für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ausgegeben; auf den

Erwerb von Unternehmen und Beteiligungen sowie auf andere finanzielle Vermögenswerte entfielen 56 Mio €. Ohne die

Großprojekte in Brasilien und den USA betrugen die Investitionen 405 Mio € gegenüber 249 Mio € im Vorjahr.

10 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Überblick über den Geschäftsverlauf im Konzern

Aktuelle Emittenten-Ratings

ThyssenKrupp verfügt seit 2001 über Emittenten-Ratings der Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s sowie

seit 2003 von Fitch. Im 1. Quartal 2009/2010 hatte Standard & Poor’s unser Langfrist-Rating auf BB+ heruntergestuft,

womit der Konzern bei dieser Rating-Agentur den Investment-Grade-Status verlor. Bei Moody’s und Fitch befindet sich

unser Rating dagegen weiterhin im Investment-Grade-Bereich.

Langfrist-

Rating Kurzfrist-

Rating Ausblick

Standard & Poor's BB+ B stabil

Moody's Baa3 Prime-3 stabil

Fitch BBB- F3 stabil

11 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Geschäftsverlauf in den Business Areas

Steel Europe Steel Europe in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 2.929 2.705 – 8

Umsatz Mio € 2.958 2.530 – 14

EBIT Mio € 258 102 – 60

EBIT-Marge % 8,7 4,0 —

Bereinigtes EBIT Mio € 258 102 – 60

Bereinigte-EBIT-Marge % 8,7 4,0 —

Mitarbeiter (31.12.) 34.204 28.273 – 17

Die Business Area Steel Europe bündelt die Qualitätsflachstahlaktivitäten des Konzerns vor allem im europäischen

Markt. Die hochwertigen Flacherzeugnisse werden an Kunden in der Automobilindustrie und anderen stahlverarbeiten-

den Branchen geliefert. Zum Programm gehören auch Produkte für attraktive Spezialmärkte wie die Verpackungs-

industrie.

Bestellungen und Umsatz rückläufig

Der wertmäßige Auftragseingang von Steel Europe lag im 1. Quartal 2011/2012 mit 2,7 Mrd € um 8 % unter dem ent-

sprechenden Vorjahreswert. Dieser Rückgang war allerdings durch die Veräußerung des Metal-Forming-Geschäfts be-

dingt, das in den Vorjahreszahlen noch enthalten war. Ohne diesen Effekt war wertmäßig ein leichter Anstieg zu ver-

zeichnen. Die Bestellmengen erreichten im Berichtsquartal 2,9 Mio t, 7 % weniger als ein Jahr zuvor. Im Dezember 2011

verbesserte sich der Auftragszulauf allerdings spürbar; viele Kunden dürften ihre Lagerbestände mittlerweile so weit

reduziert haben, dass Lagerergänzungen erforderlich wurden.

Der Umsatz verminderte sich um 14 % auf 2,5 Mrd €. Dies war – abgesehen von der Änderung im Konsolidierungs-

kreis – auf die um 18 % niedrigeren Versandmengen zurückzuführen. Das Erlösniveau wurde positiv durch den hohen

Anteil längerfristiger Kontraktgeschäfte beeinflusst. Unser Geschäft mit Kunden in der Automobilindustrie blieb auf

hohem Niveau relativ stabil, während der Absatz an andere Abnehmer teilweise stärker rückläufig war. Der Umsatz mit

Weißblech und Elektroband ging mengenbedingt zurück. Dagegen stieg der Umsatz bei Grobblech und Mittelband infol-

ge verbesserter Erlöse leicht. Im Durchschnitt übertrafen unsere Erlöse das Vorjahresniveau und konnten gegen den

negativen Trend auf den Spotmärkten im Vergleich zum vorangegangenen Quartal stabil gehalten werden.

Produktion gedrosselt

Die Rohstahlerzeugung einschließlich der Zulieferungen von den Hüttenwerken Krupp Mannesmann wurde im Berichts-

quartal um 21 % auf 2,8 Mio t zurückgefahren und die Produktion in den Verarbeitungsstufen ebenfalls gedrosselt.

Wegen der schwächeren Marktnachfrage haben wir die für 2014 geplante Neuzustellung des Hochofens 9 auf Anfang

2012 vorgezogen.

EBIT unter Vorjahresniveau

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Steel Europe lag im Berichtszeitraum mit 102 Mio € unter dem Vorjah-

reswert von 258 Mio €. Gleichzeitig verminderte sich die EBIT-Marge von 8,7 % auf 4,0 %. Der Ergebnisrückgang war

durch konjunkturell bedingt rückläufige Mengen sowie gestiegene Rohstoffkosten verursacht.

12 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Steel Americas Steel Americas in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 84 583 594

Umsatz Mio € 86 498 479

EBIT Mio € – 378 – 288 24

EBIT-Marge % — — —

Bereinigtes EBIT Mio € – 378 – 288 24

Bereinigte-EBIT-Marge % — — —

Mitarbeiter (31.12.) 3.571 4.081 14

Mit ihren Stahl- und Weiterverarbeitungswerken in Brasilien und den USA erschließt die Business Area Steel Americas

den nordamerikanischen Markt für hochwertige Flachstahlprodukte.

Markteintritt macht Fortschritte

Im 1. Quartal 2011/2012 konnte Steel Americas das operative Geschäft im NAFTA-Markt weiter ausbauen. Mit fort-

schreitendem Hochlauf haben wir das Produktspektrum für Premium-Flachstahlprodukte kontinuierlich erweitert und

optimiert. Bei unseren nordamerikanischen Kunden stoßen die qualitativ hochwertigen Stahlgüten auf eine starke Reso-

nanz. Neue Kunden wurden in der Elektrogeräte- sowie der Land- und Baumaschinenindustrie gewonnen. Darüber

hinaus haben wir die Zertifizierungsprozesse, insbesondere für die Automobilindustrie, weiter vorangetrieben.

Auftragseingang und Umsatz sind im Berichtsquartal kräftig gestiegen. Der Auftragseingang erreichte 583 Mio €, der

Umsatz 498 Mio €. Auf dem nordamerikanischen Markt konnten wir insgesamt 0,6 Mio t Flachstahl absetzen.

EBIT durch höhere Anlaufkosten belastet

Das EBIT betrug −288 Mio € nach −378 Mio € im Vorjahresquartal. Negativ wirkten sich vor allem Reparaturaufwendun-

gen für die Kokerei im brasilianischen Hüttenwerk aus. Außerdem belastete ein mehrwöchiger, ungeplanter Stillstand

des Hochofens 1 das Ergebnis. Hinzu kam die schwache Stahlpreisentwicklung auf dem nordamerikanischen Markt.

Fortschritte beim Hochlauf der neuen Werke

Das neue integrierte Hüttenwerk bei Rio de Janeiro hat im 1. Quartal 2011/2012 rund 0,8 Mio t Brammen produziert

und daraus das US-Weiterverarbeitungswerk und Steel Europe beliefert. Im Frühjahr 2012 soll die letzte Batterie der

Kokerei in Betrieb gehen, so dass gegen Ende des laufenden Geschäftsjahres der Energieverbund weiter verbessert sein

wird. Die Rohstahlkapazität wird insgesamt mehr als 5 Mio t jährlich betragen.

Mit Inbetriebnahme der Beize im letzten Geschäftsjahr sind die Bauarbeiten für das Warm- und Kaltwalzwerk in den USA

abgeschlossen. Drei der vier Feuerverzinkungsanlagen sind ebenfalls schon in Betrieb. Die letzte Feuerverzinkungslinie

folgt voraussichtlich gegen Ende des Geschäftsjahres 2011/2012. Die Warmwalzkapazität wird insgesamt über 5 Mio t

jährlich betragen.

13 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Materials Services Materials Services in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 3.259 3.201 – 2

Umsatz Mio € 3.311 3.145 – 5

EBIT Mio € 85 40 – 53

EBIT-Marge % 2,6 1,3 —

Bereinigtes EBIT Mio € 85 40 – 53

Bereinigte-EBIT-Marge % 2,6 1,3 —

Mitarbeiter (31.12.) 34.196 27.910 – 18

Die Business Area Materials Services ist an 500 Standorten in 40 Ländern auf die Distribution von Roh- und Werkstoffen

einschließlich technischer Dienstleistungen spezialisiert.

Preise und Margen stark unter Druck

Materials Services erzielte im 1. Quartal 2011/2012 einen Umsatz von 3,1 Mrd €; das waren 5 % weniger als im

1. Quartal des Vorjahres. Vergleichbar – ohne die zwischenzeitlich veräußerte Xervon-Gruppe – belief sich der Umsatz-

rückgang auf 108 Mio € oder 3,5 %.

Auslastung und Bedarf der wesentlichen Abnehmerindustrien waren weitgehend gut bis befriedigend. In Anbetracht der

Finanzkrise herrschte jedoch vielfach Verunsicherung mit der Folge, dass sehr vorsichtig disponiert wurde und ein La-

gerabbau bei den Verarbeitern stattfand. Dadurch ist unser Absatz im Lagergeschäft mit metallischen Werkstoffen ge-

genüber dem Vorjahreszeitraum leicht gesunken; die Nachfrage schwächte sich vor allem zum Ende des Quartals ab.

Dies betraf besonders Deutschland und die westeuropäischen Länder. Dagegen bewegte sich das Absatzvolumen in

Osteuropa und Nordamerika über dem des Vorjahres. In allen Regionen hat sich jedoch der Preis- und Margendruck seit

Mitte letzten Jahres verstärkt. Dies gilt auch für das internationale Strecken- und Projektgeschäft. Sehr intensiver Wett-

bewerb und zunehmende Auftragsverschiebungen waren an der Tagesordnung. Während das Aerospace-Geschäft

weitgehend positiv verlief, war die Entwicklung im Kunststoff-Bereich ähnlich wie bei den metallischen Werkstoffen.

Die Nachfrage nach metallurgischen Rohstoffen ging im Zuge zahlreicher Produktionsdrosselungen in der Stahlindustrie

zurück. Besonders drastisch war der Rückgang bei Koks; zusätzlich hat das weltweite Überangebot die Preise erheblich

fallen lassen. Auslastung und Umsatz der stahlwerksnahen Dienstleistungen blieben auf hohem Niveau stabil.

EBIT mehr als halbiert

Der hohe Preis- und Wettbewerbsdruck im Werkstoffgeschäft sowie die deutlichen Mengen- und Umsatzeinbußen in der

Rohstoffdistribution waren die Hauptursachen für den Rückgang des EBIT von 85 Mio € auf 40 Mio €; die EBIT-Marge

hat sich dadurch von 2,6 % auf 1,3 % halbiert.

14 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Elevator Technology Elevator Technology in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 1.306 1.466 12

Umsatz Mio € 1.299 1.348 4

EBIT Mio € 171 113 – 34

EBIT-Marge % 13,2 8,4 —

Bereinigtes EBIT Mio € 171 142 – 17

Bereinigte-EBIT-Marge % 13,2 10,5 —

Mitarbeiter (31.12.) 44.489 46.581 5

Das Produktprogramm der Business Area Elevator Technology umfasst Personen- und Lastenaufzüge, Fahrtreppen und

Fahrsteige, Fluggastbrücken, Treppen- und Plattformlifte sowie den Service für die gesamte Produktpalette. Über 900

Standorte sorgen für ein dichtes Service- und Dienstleistungsnetz und somit für eine optimale Nähe zum Kunden.

Höherer Auftragseingang und Umsatz

Trotz eines bisweilen schwierigen Marktumfeldes zeigte Elevator Technology im 1. Quartal 2011/1012 eine positive

Geschäftsentwicklung.

Der Auftragseingang verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 % auf 1,5 Mrd €. Wechselkurseffekte

hatten keinen signifikanten Einfluss. Sowohl das Neuanlagen- als auch das Service- und Modernisierungsgeschäft

erzielten Zuwächse. Während in Europa das Niveau konstant blieb, wurde das Geschäftsvolumen auf dem nordamerika-

nischen und dem asiatischen Markt sowie in der Golfregion teilweise deutlich ausgeweitet.

Der Umsatz betrug 1,3 Mrd € und lag damit um 4 % über dem Niveau des Vorjahresquartals. Wechselkurseffekte hatten

keinen nennenswerten Einfluss. Umsatzrückgänge durch das teilweise schwierige Marktumfeld in einigen Regionen

Europas konnten durch den kontinuierlichen Ausbau des Wartungsportfolios sowie Wachstum auf dem US-amerikani-

schen, dem brasilianischen und dem asiatischen – insbesondere dem chinesischen – Markt mehr als kompensiert

werden.

Ergebnis unter Vorjahresniveau

Im 1. Quartal 2011/2012 erzielte Elevator Technology ein EBIT von 113 Mio €. Bereinigt um Sondereffekte, die im We-

sentlichen aus Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen resultierten, lag das Ergebnis bei 142 Mio €. Wegen

der schwächeren Entwicklung auf dem spanischen und dem nordamerikanischen Markt konnte das sehr hohe Vorjah-

resniveau nicht erreicht werden. Die Bereinigte-EBIT-Marge betrug 10,5 % nach 13,2 % im Vorjahresquartal.

15 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Plant Technology Plant Technology in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 1.016 871 – 14

Umsatz Mio € 897 943 5

EBIT Mio € 107 125 17

EBIT-Marge % 11,9 13,3 —

Bereinigtes EBIT Mio € 107 125 17

Bereinigte-EBIT-Marge % 11,9 13,3 —

Mitarbeiter (31.12.) 13.001 13.786 6

Das Produktportfolio der Business Area Plant Technology reicht von Chemie- und Raffinerieanlagen über Anlagen für die

Zementindustrie und innovative Lösungen zum Abbau und zur Gewinnung von Rohstoffen bis hin zu Produktionssyste-

men für die Automobilindustrie. Die Anlagen und Verfahren eröffnen neue Möglichkeiten für Umweltschutz und Nachhal-

tigkeit.

Weiterhin gute Auftragslage

Plant Technology erzielte in den ersten drei Monaten 2011/2012 einen Auftragseingang von 871 Mio €, 14 % weniger

als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei weiterhin guter Marktsituation verzögerten allerdings Projektverschiebun-

gen – insbesondere von großen Chemieanlagen – die Erteilung von Aufträgen. Dies lag vor allem an den politischen

Umwälzungen in Teilen Nordafrikas. Die Auftragssituation bei Kokereianlagen war nach wie vor sehr gut. Auf stabil

hohem Niveau bewegten sich die Bestellungen im Zement- und Minerals-Bereich. Darüber hinaus konnten wir wesent-

lich höhere Auftragseingänge bei Produktionssystemen für die Automobilindustrie gewinnen.

Im 1. Quartal 2011/2012 erzielte Plant Technology einen Umsatz von 943 Mio €; er lag damit um 5 % über dem Ver-

gleichswert des Vorjahres.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2011 verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 6,5 Mrd €. Dieser

hohe Wert resultiert aus dem längerfristigen Projektgeschäft und sichert sowohl die Beschäftigung als auch den Umsatz

über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr.

Im Zuge der Ausweitung unserer Marktpräsenz in der Kokereitechnik haben wir die in Tokio ansässige Otto Corporation

erworben.

Erfreuliches Ergebnis

Plant Technology konnte mit einem EBIT von 125 Mio € den Vorjahreswert um 18 Mio € übertreffen. Diese erfreuliche

Entwicklung war vornehmlich auf die erfolgreiche Abrechnung von Aufträgen zurückzuführen. Die EBIT-Marge lag folg-

lich mit 13,3 % deutlich über dem Vorjahreswert von 11,9 %.

16 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Components Technology Components Technology in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 1.602 1.778 11

Umsatz Mio € 1.599 1.753 10

EBIT Mio € 127 169 33

EBIT-Marge % 7,9 9,6 —

Bereinigtes EBIT Mio € 127 103 – 19

Bereinigte-EBIT-Marge % 7,9 5,9 —

Mitarbeiter (31.12.) 29.649 30.936 4

Die Business Area umfasst das Liefer- und Leistungsspektrum von Hightech-Komponenten für Windkraftanlagen, Bau-

maschinen und für Anwendungen im allgemeinen Maschinenbau. Im Automobilsektor liegen die Schwerpunkte unserer

Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Kurbel- und Nockenwellen, Lenksysteme, Dämpfer, Federn und Montage von Achs-

modulen.

Auftragseingang und Umsatz nochmals gesteigert

Die Business Area Components Technology ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2011/2012 gestartet. Der Auftragsein-

gang stieg im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 1,8 Mrd €. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte

sich die Nachfrage sowohl bei Automobilkomponenten für PKW- und Nutzfahrzeuge als auch bei Anwendungen für den

allgemeinen Maschinenbau und den Baumaschinenbereich. Im Automobilgeschäft entwickelte sich der Markt insbeson-

dere in den USA und Brasilien weiterhin positiv. Die Business Area profitierte auch von der guten Nachfrage im Mittel-

klasse- und Premiumsegment sowie vom Wachstum einzelner wichtiger Kunden. Dagegen führten in China inflations-

dämpfende Maßnahmen der Regierung zu einem langsameren Wachstum. Außerdem verzögerte sich der Netzausbau

für Windkraftanlagen, was zu geringeren Auftragsvergaben für Komponentenzulieferungen führte.

Der Umsatz folgte der erfreulichen Auftragsentwicklung und lag mit ebenfalls 1,8 Mrd € um 10 % über dem Vorjahres-

niveau.

Gewinn gesteigert

Components Technology übertraf mit einem EBIT von 169 Mio € den guten Wert des Vorjahresquartals. Es enthält als

Sondereffekte den Gewinn aus der Veräußerung des Chassis-Komponenten-Herstellers ThyssenKrupp Automotive

Systems Industrial do Brasil sowie weitere deutliche Health-Care-Einsparungen bei der US-amerikanischen Gießerei-

gruppe Waupaca.

Das Bereinigte EBIT in Höhe von 103 Mio € blieb unter dem Vorjahreswert. Dies lag an der rückläufigen Nachfrage im

Windenergiebereich in China, höheren Entwicklungskosten für neue Produkte, Kosten für die Wiederinbetriebnahme des

ehemals stillgesetzten Werkes Etowah von Waupaca in den USA, Anlaufkosten neuer Werke in China und Indien sowie

an negativen Wechselkurseffekten bei Exporten von Brasilien in die USA. Die Bereinigte-EBIT-Marge verminderte sich

daher von 7,9 % auf 5,9 %.

17 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Marine Systems Marine Systems in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 426 222 – 48

Umsatz Mio € 504 366 – 27

EBIT Mio € 46 – 116 --

EBIT-Marge % 9,1 – 31,7 —

Bereinigtes EBIT Mio € 46 39 – 15

Bereinigte-EBIT-Marge % 9,1 10,7 —

Mitarbeiter (31.12.) 5.407 5.301 – 2

Nach der Restrukturierung der Werften konzentriert sich die Business Area Marine Systems künftig ausschließlich auf

den Marineschiffbau; dies ist ein Element der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns.

Auftragseingang und Umsatz rückläufig

Das Marktumfeld für Marineaufträge war trotz des unsicheren politischen Umfeldes in wichtigen Regionen wie Mittelost

und Nordafrika insgesamt stabil. Im zivilen Schiffbau belasteten dagegen die erneut rückläufigen Frachtraten. Die Aus-

wirkungen auf unsere Aktivitäten blieben allerdings begrenzt.

Der Auftragseingang von Marine Systems erreichte im Berichtsquartal 222 Mio € und war im Wesentlichen durch die

Bereiche Reparatur und Schiffskomponenten geprägt. Im Vorjahr ging der höhere Wert der Neubestellungen auf Einmal-

effekte aus der Neuordnung der U-Boot-Aufträge aus Griechenland zurück.

Mit einem Umsatz von 366 Mio € hat sich Marine Systems insgesamt gut behauptet. Der ungewöhnlich hohe Ver-

gleichswert des Vorjahresquartals war stark durch die erwähnten Einmaleffekte der Griechenlandaufträge geprägt.

Negatives Ergebnis durch Sondereffekte

Mit −116 Mio € lag das EBIT der Business Area unter dem Vorjahreswert von 46 Mio €. Dabei ist allerdings zu berück-

sichtigen, dass der Vorjahreswert durch die Einmaleffekte aus der Neuordnung des Griechenlandgeschäfts positiv be-

einflusst war. Außerdem belasteten im Berichtsquartal Sondereffekte von 155 Mio € durch Wertberichtigungen insbe-

sondere auf den Firmenwert, die im Zuge des Verkaufs der zivilen Schiffbauaktivitäten anfielen. Bei einem Bereinigten

EBIT von 39 Mio € stieg die Bereinigte-EBIT-Marge von 9,1 % im Vorjahr auf 10,7 %.

Restrukturierung der Werften

Die Restrukturierung der Werften ist im Wesentlichen abgeschlossen. Der britische Finanzinvestor Star Capital Partners

hat die Werft Blohm + Voss Shipyards am Standort Hamburg und damit den Megayachtbau vollständig übernommen.

Außerdem sind Blohm + Voss Industries und Blohm + Voss Repair an Star Capital Partners übergegangen. Im Berichts-

quartal wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet; das Closing erfolgte am 31. Januar 2012.

18 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

Bereich Corporate der ThyssenKrupp AG Der Bereich Corporate umfasst die Konzernverwaltung einschließlich der Führung der Business Areas. Ferner sind hier

die Business-Services-Aktivitäten in den Bereichen Finanzen, Kommunikation, IT und Personal erfasst. Hinzu kommen

die nicht betriebsnotwendigen Immobilien sowie inaktive Gesellschaften. Der Umsatz, den Corporate-Gesellschaften mit

marktgängigen Dienstleistungen für Konzernunternehmen erbringen, lag in der Berichtszeit mit 35 Mio € über dem Vor-

jahreswert von 31 Mio €.

Das EBIT betrug −99 Mio € nach −88 Mio € im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus höheren

Verwaltungskosten. Das Bereinigte EBIT belief sich auf −101 Mio €. Im Vorjahresquartal lagen keine Sondereffekte vor.

Stainless Global (nicht fortgeführte Aktivität) Stainless Global in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung in

%

Auftragseingang Mio € 1.483 1.372 – 7

Umsatz Mio € 1.605 1.438 – 10

EBIT Mio € 7 – 321 --

EBIT-Marge % 0,4 – 22,3 —

Bereinigtes EBIT Mio € 7 – 56 --

Bereinigte-EBIT-Marge % 0,4 – 3,9 —

Mitarbeiter (31.12.) 11.196 11.630 4

Die nicht fortgeführte Aktivität Stainless Global steht für höchste Ansprüche bei Edelstahl-Rostfrei-Flachprodukten sowie

Hochleistungswerkstoffen wie Nickellegierungen, Titan und Zirkonium.

Auftragseingang und Umsatz rückläufig

Die Geschäftsentwicklung bei Stainless Global war im Berichtsquartal rückläufig. Obwohl der Auftragseingang men-

genmäßig mit 496.000 t nur knapp unter dem Vorjahresniveau lag, nahm er wertmäßig vor allem wegen gesunkener

Legierungszuschläge um 7 % auf 1,4 Mrd € ab. Die Produktion von Edelstahl-Rostfrei-Flachprodukten betrug 573.000 t

und von Hochleistungswerkstoffen 10.200 t.

Die Gesamtlieferungen lagen mit 491.000 t um 1 % unter dem Vorjahr. Wegen der insgesamt niedrigeren Preise und der

gesunkenen Legierungszuschläge verringerte sich der Umsatz um 10 % auf 1,4 Mrd €.

Ergebnis schwächer

Nach einer weiteren Anpassung des Zeitwertes um 265 Mio €, die im Zusammenhang mit der Trennung von Stainless

Global steht, hat sich das EBIT von 7 Mio € im 1. Quartal des Vorjahres auf −321 Mio € verringert. Auf den Umsatz

bezogen nahm die EBIT-Marge von 0,4 % auf −22,3 % ab. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch ein nach wie vor

schwieriges Marktumfeld und den damit verbundenen Preisdruck belastet. Effekte aus dem gesunkenen Nickelpreis

sowie Anlaufkosten des neuen Edelstahlwerks in den USA von 51 Mio € wirkten sich ebenfalls negativ aus. Hingegen

profitierte der Bereich High Performance Alloys von der weiterhin stabilen Marktlage bei Nickellegierungen und Titan und

baute sein positives Ergebnis aus. Außerdem werden mit der Klassifizierung als nicht fortgeführte Aktivität langfristige

Vermögenswerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Im 1. Quartal 2011/2012 sind daher Aufwendungen für plan-

mäßige Abschreibungen in Höhe von 46 Mio € entfallen.

Edelstahlwerk in den USA

Am US-Standort Calvert schreiten die Bauarbeiten sowie der Hochlauf der bereits in Betrieb genommenen Anlagen

weiter planmäßig voran. Im Kaltwalzbereich befindet sich derzeit die Warmbandglüh- und -beizlinie nach erfolgreichem

Produktionsstart im Hochlauf. Das dritte Walzgerüst wird gegenwärtig errichtet und soll im Sommer 2012 in Betrieb

gehen. Voraussichtlich im Dezember 2012 wird das Stahlwerk mit einer Jahreskapazität von bis zu 1 Mio t die Produk-

tion aufnehmen. Bis dahin erhält der Standort weiterhin Warmband und Brammen aus den europäischen Werken.

19 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Geschäftsverlauf in den Business Areas

ThyssenKrupp einschließlich Stainless Global

ThyssenKrupp einschließlich Stainless Global in Zahlen

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012 Veränderung

in %

Auftragseingang Mio € 11.260 11.260 —

Umsatz Mio € 11.370 11.138 – 2

EBITDA Mio € 645 412 – 36

EBIT Mio € 273 – 357 --

EBIT-Marge % 2,4 – 3,2 —

Bereinigtes EBIT Mio € 273 25 – 91

Bereinigte-EBIT-Marge % 2,4 0,2 —

EBT Mio € 145 – 514 --

Bereinigtes EBT Mio € 145 – 131 --

Mitarbeiter (31.12.) 178.291 171.312 – 4

Einschließlich Stainless Global erreichte der Auftragseingang des Konzerns mit 11,3 Mrd € das Niveau des Vorjahres-

quartals, der Umsatz fiel um 2 % auf 11,1 Mrd €.

Unter Berücksichtigung von Stainless Global betrug das EBIT des Konzerns −357 Mio € und lag um 630 Mio € unter

dem Wert des Vorjahresquartals. Entsprechend fiel die EBIT-Marge von 2,4 % auf −3,2 %.

20 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 ThyssenKrupp Aktie

ThyssenKrupp Aktie

Wie bereits im vorangegangenen Quartal wurden die Aktienkurse weiterhin von der Entwicklung der Schuldenkrise und

den unsicheren gesamtwirtschaftlichen Erwartungen bestimmt.

Die ThyssenKrupp Aktie hat in den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2011/2012 zunächst von konjunkturellen Hoff-

nungen infolge von Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in Europa profitiert. Schnell traten dann jedoch wieder

Konjunktursorgen in den Vordergrund. Zusätzlich belastete der unsichere Ausblick auf das neue Geschäftsjahr des

Konzerns. Im Zuge dieser Entwicklung hat die Aktie den Berichtszeitraum mit einem Kursrückgang abgeschlossen.

Nach dem Höchststand im Quartal bei 22,30 € am 28. Oktober 2011 notierte die ThyssenKrupp Aktie am 30. Dezember

2011 bei 17,73 € und damit fast 5 % niedriger als noch am 30. September 2011. Im gleichen Zeitraum haben sich die

Indizes DAX und DJ STOXX mit einem Zuwachs von 7 % bzw. fast 9 % besser entwickelt.

Division Technologies im Fokus beim Capital Markets Day

Im Zuge der Positionierung des Konzerns als diversifiziertes Industrieunternehmen waren Anfang Dezember 2011 inter-

nationale Kapitalmarktexperten zum Capital Markets Day der Division Technologies eingeladen. Dabei haben wir den

Analysten und institutionellen Investoren, die überwiegend den Stahlsektor betreuen, auf Basis detaillierter Informatio-

nen die Geschäftsmodelle, Marktpotenziale und Management-Qualität der Business Areas Elevator Technology, Plant

Technology, Components Technology und Marine Systems nähergebracht.

In den einzelnen Präsentationen machte das Management außerdem deutlich, welche globalen Wachstumstrends das

jeweilige Geschäft treiben und welche Produkte und Dienstleistungen ThyssenKrupp den Kunden außerhalb seiner

Materials-Geschäfte anbietet. Die Veranstaltung wurde durch eine TechShow abgerundet, die Produkte wie z.B. Kompo-

nenten für die Automobilindustrie erlebbar und begreifbar machte.

Das positive Feedback der Teilnehmer bestärkt uns darin, Capital Market Days zukünftig regelmäßig fortzusetzen. Wir

sind davon überzeugt, dass wir mit gezielten IR-Maßnahmen zur strategischen Weiterentwicklung des Konzerns zusätzli-

che positive Effekte bei der Bewertung der ThyssenKrupp Aktie erreichen können.

21 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Innovationen / Mitarbeiter

Innovationen

Innovative Werkstoffe für den Automobilbau sollten eine höhere Qualität der hergestellten Komponenten ermöglichen

und gleichzeitig zu den angewendeten Fertigungsprozessen passen. Beides gilt für Stahlbleche mit der neuen Beschich-

tung GammaProtect®

, die wir für die einstufige Warmumformung zu crash-relevanten Bauteilen anbieten. Es handelt

sich um eine elektrolytische Beschichtung mit höherem Schmelzpunkt als eine verzinkte Oberfläche; sie hält deshalb

den extrem hohen Temperaturen der Warmumformung stand. Wie eine klassische Verzinkung verhindert sie neben dem

Verzundern außerdem aktiv Korrosion. So geschützte warmumgeformte Stahlteile können auch im besonders korrosi-

onsgefährdeten Nassbereich der Karosserie eingesetzt werden. Weil durch die wirtschaftlich attraktive Warmumformung

sowohl strenge Sicherheits- als auch hohe Leichtbau-Anforderungen erfüllt werden, ist dieses Umformverfahren zurzeit

im Automobilbau besonders gefragt.

Effiziente und kostengünstige Antriebsbatterien von höchster Qualität sind Voraussetzung für den zukünftigen Erfolg von

Elektrofahrzeugen. Unsere Spezialisten für Automatisierungstechnik haben den Auftrag eines französischen Automobil-

herstellers erhalten, eine Montagelinie für Batteriesysteme mit Lithium-Ionen-Zellen zu bauen. Im neuen Technikum bei

Chemnitz entwickeln sie die Anlagen für die Zellherstellung sowie die Modul- und Batteriemontage. Der Fokus liegt dabei

nicht auf einzelnen Maschinen; vielmehr ist die Gesamtanlage als schlüsselfertiges Produkt zu realisieren.

Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2011 zählten die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns 159.682 Mitarbeiter, 7.413 oder 4,4 %

weniger als ein Jahr zuvor.

Durch den Bau der neuen Stahl- und Weiterverarbeitungswerke in Brasilien und den USA wurden viele neue Arbeitsplät-

ze in der Business Area Steel Americas geschaffen. Auch Elevator Technology, Plant Technology sowie Components

Technology haben neue Mitarbeiter eingestellt. Bei Steel Europe ging indessen die Mitarbeiterzahl wegen Restrukturie-

rungsmaßnahmen und bei Materials Services sowie Marine Systems wegen Unternehmensverkäufen zurück.

Ende Dezember 2011 hatten 13,5 % aller Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Südamerika und 14,5 % im NAFTA-Raum,

20 % im europäischen Ausland, 13,5 % in Asien – insbesondere in China und Indien – sowie 1,5 % in den übrigen

Regionen.

Einschließlich Stainless Global beschäftigte ThyssenKrupp Ende 2011 weltweit 171.312 Mitarbeiter, 6.979 oder 3,9 %

weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem 30. September 2011 hat sich diese Belegschaftszahl damit um 8.738 oder

4,9 % vermindert.

22 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Finanz- und Vermögenslage

Finanz- und Vermögenslage

Analyse der Kapitalflussrechnung

Der in der Kapitalflussrechnung insgesamt betrachtete Zahlungsmittelfonds entspricht der Bilanzposition „Zahlungsmit-

tel und Zahlungsmitteläquivalente” und enthält auch die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die die Veräuße-

rungsgruppen einschließlich der nicht fortgeführten Aktivitäten betreffen. Die nicht fortgeführten Aktivitäten umfassen

für den Berichtszeitraum sowie für das entsprechende Vorjahresquartal die Aktivitäten der Business Area Stainless

Global.

Im 1. Quartal 2011/2012 ergab sich insgesamt ein Mittelabfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von

1.815 Mio €, im Vorjahresquartal waren es 1.435 Mio €. Der Mittelabfluss der fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich

ebenfalls, und zwar um 484 Mio € auf 1.578 Mio €. Eine wesentliche Ursache war die insgesamt um 376 Mio € höhere

Mittelbindung in den übrigen Aktiva/Passiva, soweit nicht Investitions- oder Finanzierungstätigkeit, die mit 298 Mio €

hauptsächlich Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen betraf. Darüber hinaus verminderte sich das Periodenergebnis

vor Abschreibungen und latenten Steuern um 120 Mio €. Bei den nicht fortgeführten Aktivitäten waren 176 Mio € weni-

ger in den Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebunden, so dass sich der Operating Cash-Flow

um insgesamt 104 Mio € auf –237 Mio € verbesserte.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit verminderte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 414 Mio € auf

239 Mio €. Bei den fortgeführten Aktivitäten waren es 442 Mio € weniger. Ursache hierfür waren die um 272 Mio €

niedrigeren Investitionen in Sachanlagen sowie die um 275 Mio € höheren Einnahmen aus dem Verkauf von bislang

konsolidierten Unternehmen – hauptsächlich der Xervon-Gruppe sowie der brasilianischen Automotive-Systems-Aktivi-

täten. Die nicht fortgeführten Aktivitäten verzeichneten einen geringen Anstieg des Mittelabflusses aus der Investitions-

tätigkeit um 28 Mio €; Grund waren vor allem höhere Investitionen in Sachanlagen.

Der Free Cash-Flow, d.h. die Summe von Operating Cash-Flow und Cash-Flow aus Investitionstätigkeit, war sowohl bei

den fortgeführten Aktivitäten als auch bei den nicht fortgeführten Aktivitäten negativ und lag jeweils auf dem Niveau des

Vorjahresquartals. Insgesamt betrug der Free Cash-Flow im 1. Quartal 2011/2012 –2.054 Mio €.

Aus der Finanzierungstätigkeit flossen den fortgeführten Aktivitäten 75 Mio € zu, das waren 708 Mio € weniger als der

Vorjahreswert. Zum einen wurden 454 Mio € weniger Finanzschulden aufgenommen; zum anderen stieg der Mittelab-

fluss aus sonstigen Finanzierungsvorgängen um 297 Mio € – insbesondere durch die Rückführung von Verbindlichkeiten

gegenüber Beteiligungsunternehmen. Den nicht fortgeführten Aktivitäten flossen aus Finanzierungstätigkeit 324 Mio €

zu; das war 70 Mio € weniger als im Vorjahresquartal und betraf insbesondere die Einbindung der Business Area Stain-

less Global in die Konzernfinanzierung. Insgesamt ging im Konzern der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit um

778 Mio € auf 399 Mio € zurück.

Analyse der Bilanzstruktur

Insgesamt verminderte sich die Bilanzsumme gegenüber dem 30. September 2011 um 498 Mio € auf 43.105 Mio €.

Hierin enthalten ist eine umrechnungsbedingte Erhöhung um 866 Mio €.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um insgesamt 739 Mio €. Der Anstieg der immateriellen Vermögens-

werte um 186 Mio € betraf hauptsächlich Wechselkurseffekte sowie höhere Firmenwerte im Zusammenhang mit Unter-

nehmenserwerben in den Business Areas Elevator Technology und Plant Technology. Auf die Sachanlagen entfiel ein im

Wesentlichen währungsbedingter Anstieg um 341 Mio €. Die Zunahme der aktiven latenten Steuern um 155 Mio € war,

neben Effekten aus der Währungsumrechnung, insbesondere durch den Aufbau steuerlich nutzbarer Verluste im In- und

Ausland verursacht.

Die kurzfristigen Vermögenswerte verminderten sich insgesamt um 1.237 Mio €.

Die Vorräte lagen mit 8.760 Mio € zum 31. Dezember 2011 um 655 Mio € über dem Wert vom 30. September 2011.

Wechselkurseffekte führten zu einem Anstieg um 118 Mio €. Weitere Erhöhungen ergaben sich insbesondere in den

Business Areas Steel Europe und Materials Services und resultierten vor allem aus niedrigeren Versandmengen und

Umsätzen im Dezember 2011.

23 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Finanz- und Vermögenslage

Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte stiegen um 106 Mio €, im Wesentlichen durch Ansprüche ge-

genüber Rohstofflieferanten aus Rabatten und vertraglich vereinbarten Preisanpassungen. Die kurzfristigen sonstigen

nicht finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich um 294 Mio €; Ursachen waren insbesondere gestiegene Erstattungs-

ansprüche im Zusammenhang mit ertragsunabhängigen Steuern sowie erhöhte Vorauszahlungen für die Beschaffung

von Vorräten.

Der deutliche Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 1.463 Mio € resultierte hauptsächlich

aus dem im 1. Quartal 2011/2012 hohen negativen Free Cash-Flow der fortgeführten Aktivitäten von –1.733 Mio €.

Die zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte verminderten sich um 828 Mio € auf 4.933 Mio €. Der Rückgang

betraf insbesondere die im Geschäftsjahr 2010/2011 eingeleiteten und im November 2011 erfolgten Verkäufe der Xer-

von-Gruppe in der Business Area Materials Services (451 Mio €) und der chinesischen Aktivitäten der Metal-Forming-

Gruppe in der Business Area Steel Europe (65 Mio €). Darüber hinaus ergaben sich 155 Mio € Wertminderungsaufwen-

dungen auf langfristige Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem eingeleiteten Verkauf der zivilen Bereiche von

Blohm + Voss an einen britischen Finanzinvestor sowie eine Verminderung in der Business Area Stainless Global um

32 Mio € – hier wurden Erhöhungen als Folge der weiterlaufenden Geschäftstätigkeit durch Abwertungsaufwendungen

in Höhe von 265 Mio € auf Basis des Vertrags mit Outokumpu überkompensiert.

Das Eigenkapital verminderte sich zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum 30. September 2011 um 382 Mio € auf

10.000 Mio €. Der Periodenfehlbetrag von 480 Mio € sowie insbesondere die im Sonstigen Ergebnis berücksichtigten

versicherungsmathematischen Verluste aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (259 Mio € nach Steuern) ver-

minderten das Eigenkapital deutlich. Kompensierend wirkten vor allem die im Sonstigen Ergebnis erfassten unrealisier-

ten Gewinne aus der Währungsumrechnung (327 Mio €) und unrealisierten Gewinne aus derivativen Finanzinstrumenten

(52 Mio € nach Steuern).

Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt um 777 Mio €. Dieser Anstieg enthielt mit 345 Mio € eine

Zunahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die mit 378 Mio € insbesondere auf die im

Rahmen der Neubewertung der Pensions- und Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen zum 31. Dezember 2011 berück-

sichtigten aktualisierten Zinssätze zurückzuführen war. Darüber hinaus stiegen die langfristigen Finanzschulden um

469 Mio €, was nahezu vollständig die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betraf.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten verminderten sich insgesamt um 893 Mio €.

Im Wesentlichen durch Inanspruchnahmen gingen die kurzfristigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer um

108 Mio € zurück. Der Anstieg der kurzfristigen Finanzschulden um 587 Mio € betraf insbesondere Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit einem Commercial Paper Programm.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen um 497 Mio € zurück, hauptsächlich weil diese in den

Business Areas Materials Services und Components Technology verstärkt zurückgeführt wurden.

Die Abnahme der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten um 128 Mio € resultierte insbesondere aus der Rückfüh-

rung von Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen.

Die Abnahme der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten um

636 Mio € auf 2.588 Mio € betraf mit 397 Mio € hauptsächlich den bereits erwähnten Verkauf der Xervon-Gruppe; wei-

tere Verminderungen ergaben sich insbesondere aus der weiterlaufenden Geschäftstätigkeit der Business Area Stainless

Global.

24 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Nachtragsbericht / Voraussichtliche Entwicklung

Nachtragsbericht

Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG hat am 31. Januar 2012 zugestimmt, die Edelstahl-Aktivitäten des Konzerns mit

dem finnischen Edelstahlhersteller Outokumpu Oyj zusammenzuführen. Auch das Board of Directors von Outokumpu

hat seine Zustimmung gegeben. An dem neuen Unternehmen wird ThyssenKrupp einen Minderheitsanteil von 29,9 %

halten. Der Zusammenschluss steht unter anderem unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regu-

lierungsbehörden. Bis zum Jahresende 2012 soll die Transaktion abgeschlossen werden. Weitere Einzelheiten erfahren

Sie im Kapitel „Strategische Weiterentwicklung des Konzerns“ auf Seite 03.

Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

Konjunkturprognosen mit Unsicherheiten behaftet

Die Erwartungen zur gesamt- und branchenwirtschaftlichen Entwicklung für 2012 sind mit hohen Unsicherheiten ver-

bunden. Insbesondere für die Industrieländer hat sich das Risiko einer weiteren Abschwächung erhöht, vor allem im

1. Halbjahr. Ausschlaggebend dafür sind die Turbulenzen auf den Finanzmärkten und die Folgen der Staatsschuldenkri-

se. Andererseits zeigen die meisten Schwellenländer trotz mittlerweile spürbarer Abschwächungstendenzen noch eine

relativ solide Wachstumsdynamik, was das Risiko einer globalen Rezession begrenzt.

Für 2012 erwarten wir ein weltwirtschaftliches Wachstum von 2,9 % nach 3,3 % im Vorjahr. Dabei sollten die Schwellen-

länder insgesamt um 5,3 % expandieren, die Industrieländer dagegen nur um 1,3 %. Für 2013 rechnen wir mit einer

ähnlichen Entwicklung.

Im Euro-Raum dürfte das BIP 2012 voraussichtlich leicht rückläufig sein; hier belasten der Konsolidierungszwang der

öffentlichen Haushalte und die zurückhaltenden Unternehmensinvestitionen. Für Deutschland rechnen wir mit einem

Plus von lediglich 0,5 %; dabei kann es im 1. Quartal auch zu negativen Wachstumsraten kommen.

In den USA könnte sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum 2012 leicht auf 2,0 % erhöhen. Die Industriekonjunktur

zeigt sich weiterhin relativ robust, und vom Arbeitsmarkt kommen erste positive Signale, die dem privaten Verbrauch

verstärkt Impulse verleihen könnten. In Japan wird der Aufholprozess nach der Naturkatastrophe zu einer Expansion von

2,5 % führen.

Wachstumsstützen der Weltwirtschaft bleiben auch 2012 die Schwellenländer. Für China wird ein BIP-Zuwachs von

7,8 % erwartet. Auch die übrigen BRIC-Länder werden voraussichtlich solide Zuwachsraten aufweisen.

Industriebranchen überwiegend positiv

Qualitätsflachstahl – Der Weltstahlmarkt wird auch 2012 wachsen, voraussichtlich aber etwas langsamer als im ver-

gangenen Jahr. In Europa und dem NAFTA-Raum dürfte die Stahlmarktversorgung vor dem Hintergrund der nachlas-

senden konjunkturellen Dynamik allenfalls wenig zunehmen. Die wesentlichen Impulse werden erneut von den Schwel-

lenländern ausgehen. In China wird sich das Nachfragewachstum nur geringfügig abschwächen. Da vor dem

Hintergrund des fortgesetzten Kapazitätsaufbaus in China und anderen aufstrebenden Ländern die Stahlproduktion

weiter expandieren wird, dürfte sich die Lage auf den Rohstoffmärkten auch 2012 nicht wesentlich entspannen. Die

Kosten für die Einsatzstoffe in der Stahlerzeugung werden daher tendenziell hoch bleiben. Die globale Walzstahlmarkt-

versorgung wird 2012 voraussichtlich um 4 % steigen; dies entspricht einer Rohstahlproduktion von etwa 1,6 Mrd t. In

Deutschland wird die Stahlnachfrage mit 40,5 Mio t das Vorjahresniveau wieder erreichen.

25 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung

Automobilbau – Der globale Automobilmarkt bleibt 2012 auf moderatem Wachstumskurs. Weltweit dürften 77,4 Mio

Personen- und leichte Nutzfahrzeuge produziert werden – etwa 4 % mehr als im Jahr zuvor. In den USA könnte die

Produktion um 3 % zulegen, und in Japan wird der Nachholbedarf eine überdurchschnittliche Expansionsrate von vor-

aussichtlich 22 % zur Folge haben. In China begrenzen staatliche Dämpfungsmaßnahmen das Wachstum auf knapp

6 %. Die westeuropäische und die deutsche Automobilindustrie werden wahrscheinlich auf dem Produktionsniveau von

2011 stagnieren.

Maschinenbau – Die Branche wird das sehr hohe Expansionstempo des Vorjahres 2012 nicht fortsetzen können, denn

mehrere Länder zeigen eine verhaltene Investitionsneigung. In den USA könnte sich das Wachstum auf 5 % verlangsa-

men, in China ebenfalls leicht auf 11 %. Demgegenüber dürfte in Japan – nach dem Rückgang im Vorjahr – die Produk-

tion um 7 % zulegen. In Deutschland wird zumindest eine Stabilisierung auf dem hohen Niveau des Vorjahres prognosti-

ziert. Auch der deutsche Großanlagenbau ist 2012 gut beschäftigt.

Bauwirtschaft – Die Bauwirtschaft zeigt sich auch 2012 regional gespalten. In Westeuropa wird sie über eine Stagnati-

on kaum hinauskommen; günstiger sind die Perspektiven für einige mittel- und osteuropäische Länder. Die

US-Bauindustrie könnte sich mit einem Zuwachs von rund 3 % leicht erholen. Relativ kräftig bleibt die Baukonjunktur

weiterhin in Indien und China mit Wachstumsraten von 8 % bzw. 10 %.

Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten

2011 2012*

Marktversorgung Walzstahl, in Mio t

Welt 1.395 1.456

Deutschland 40,5 40,5

USA 89 91

China 635 668

Fahrzeugproduktion, in Mio PKW und leichte Nutzfahrzeuge

Welt 74,1 77,4

Westeuropa/Türkei 15,0 14,9

Deutschland 6,1 6,1

USA 8,5 8,7

Japan 7,4 9,0

China 16,1 17,0

Brasilien 3,5 3,8

Maschinenbauproduktion, real, in % gegenüber Vorjahr

Deutschland 15,0 0,0

USA 11,0 5,0

Japan – 2,0 7,0

China 13,0 11,0

Bauproduktion, real, in % gegenüber Vorjahr

Deutschland 3,6 1,7

USA 1,6 3,1

China 10,4 9,9

* Prognose

26 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung

Erwartete Ertragslage

Die Geschäftsentwicklung wird 2011/2012 ganz wesentlich von den Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf unsere

Kernmärkte in Europa und im NAFTA-Raum geprägt. Deren Umfang lässt sich derzeit immer noch nicht konkret abschät-

zen. Wir können deshalb momentan keine verlässliche Gesamtjahresprognose geben.

Unsere Sicht auf das 2. Quartal 2011/2012 im Vergleich zum vorangegangenen Quartal ist wie folgt:

– Bei Materials erwartet ThyssenKrupp, dass die Versand- und Absatzmengen gegenüber dem 1. Quartal zulegen.

Dabei werden nachgebende Preise im Vertragsgeschäft – resultierend aus dem schwächeren Umfeld im 1. Quartal –

steigenden Preisen im kurzfristigeren Geschäft und im Spotmarkt gegenüberstehen. Bei Steel Americas sollten die

Verluste geringer ausfallen. Den höheren Mengen und verbesserter Produktivität werden jedoch weiterhin technische

Anlaufkosten gegenüberstehen.

– Bei Technologies sehen wir das Bereinigte EBIT auf dem Niveau des Vorquartals. Höhere Ergebnisbeiträge sollten

sich aus dem Komponentengeschäft auf Grund der weiterhin sehr guten Nachfrage der Automobilhersteller ergeben.

Gegenläufig dürften sich die vorübergehend schwächeren Ergebnisbeiträge des Anlagenbaus auswirken; dort wer-

den die zur Abrechnung anstehenden Projekte zu einem rückläufigen Bereinigten EBIT führen.

Mit Blick auf die 2. Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres erwarten wir folgende Entwicklung:

– Bei Materials erhalten wir derzeit ermutigende Signale auf der Preis- und Mengenseite. Wegen der unsicheren wirt-

schaftlichen Rahmenbedingungen lässt sich deren Niveau im 3. und 4. Quartal trotzdem noch nicht zuverlässig ab-

schätzen. Bei Steel Americas sollten sich die Verluste weiter verringern.

– Bei Technologies haben wir im Anlagenbau auf Grund der Struktur des Auftragsbestands weiterhin gute Planungssi-

cherheit; die Ergebnisbeiträge dieses Geschäfts dürften in der 2. Geschäftsjahreshälfte höher als in der ersten liegen.

Im zyklischeren Geschäft mit Komponenten können wir noch nicht davon ausgehen, dass die derzeit insgesamt gute

Auslastung auch in der 2. Geschäftsjahreshälfte anhält. Die Ergebnisbeiträge von Marine Systems sollten sich in der

2. Jahreshälfte auf normalisiertem Niveau entwickeln.

Unser Ziel im Geschäftsjahr 2011/2012 ist es weiterhin, die Komplexität im Konzern zu reduzieren, Kosten zu senken

und die Cash-Generierung nachhaltig zu verbessern. Daneben streben wir die Reduzierung der Netto-Finanzschulden

an.

Für das Geschäftsjahr 2012/2013 gilt:

– Wir werden weiterhin an der strukturellen Verbesserung des Konzerns arbeiten und das ganzheitliche Konzept zur

strategischen Weiterentwicklung mit Nachdruck umsetzen. Dies kann unter anderem Maßnahmen für nachhaltige

Kostensenkungen oder Optimierungen des Portfolios umfassen.

– Sofern sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Staatsschuldenkrise nicht auf unser Geschäftsjahr 2012/2013

erstrecken, gehen wir im Zuge des allgemeinen Wirtschaftswachstums auch von einer Steigerung des Umsatzes aus.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich gegebenenfalls gegenläufige Effekte aus Portfoliomaßnahmen ergeben kön-

nen. Ein steigender Umsatz und strukturelle Verbesserungen sollten sich entsprechend positiv auf das Ergebnis aus-

wirken. Weiteres positives Potenzial sollte sich aus operativen Verbesserungen bei Steel Americas ergeben. Bei unse-

ren Netto-Finanzschulden streben wir weiterhin eine Reduzierung an.

27 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung

Chancen durch Wachstum in den Schwellenländern

Für ThyssenKrupp mit seinen anspruchsvollen Innovationen bei Produkten und Verfahren bestehen erhebliche Chancen

in Schwellenländern und anderen Wachstumsmärkten, insbesondere bei einer Verbesserung des gesamtwirtschaftlichen

Umfeldes. In den Anwendungsfeldern „Material“, „Mechanical“ und „Plant“ erarbeiten wir uns Vorteile im weltweiten

Wettbewerb und können unseren Kunden innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend anbieten. Darüber

hinaus verbessern wir kontinuierlich unsere Produktivität und führen Wertsteigerungsmaßnahmen in allen Konzernberei-

chen durch.

Im Geschäftsbericht 2010/2011 haben wir auf den Seiten 106–108 unsere operativen und strategischen Chancen auf

den einzelnen Märkten dargestellt; diese Aussagen sind weiterhin gültig.

Risiken weiterhin überschaubar und begrenzt

Aus konjunktureller Sicht belasten die Schuldenkrisen in den USA und einigen europäischen Ländern sowie die Unsi-

cherheiten auf den Finanzmärkten weiterhin unsere Aktivitäten. Dies bedeutet gesamtwirtschaftliche Risiken für unsere

relevanten Märkte. Unser kontinuierliches und systematisches Risikomanagement hilft, die Risiken überschaubar und

begrenzt zu halten sowie bestandsgefährdende Risiken zu vermeiden. Unser Konzernprogramm impact ist erfolgreich

angelaufen und trägt dazu bei, in allen Konzernbereichen nachhaltig die Kosten zu senken und die Effizienz zu verbes-

sern.

ThyssenKrupp steuert seine Liquiditäts- und Kreditrisiken vorausschauend. Die Finanzierung und Liquidität des Kon-

zerns stehen auch im Geschäftsjahr 2011/2012 auf einer gesicherten Basis. Der Konzern verfügte zum 31. Dezember

2011 über 6,0 Mrd € an flüssigen Mitteln und freien, zugesagten Kreditlinien.

Das Kreditrisiko (Ausfallrisiko) ergibt sich daraus, dass der Konzern bei Finanzinstrumenten, z.B. bei Geldanlagen, dem

Risiko einer möglichen Nichterfüllung durch eine Vertragspartei ausgesetzt ist. In Krisenzeiten steigt die Bedeutung des

Ausfallrisikos zusätzlich; wir steuern es durch unsere Geschäftspolitik mit besonderer Vorsicht. Finanzinstrumente im

Finanzierungsbereich werden unter Einhaltung vorgegebener Risikolimits grundsätzlich nur mit solchen Kontrahenten

abgeschlossen, die über eine sehr gute Bonität verfügen bzw. einem Einlagensicherungsfonds angeschlossen sind.

Darüber hinausgehende finanzwirtschaftliche Risiken wie das Währungs-, Zins- und Warenpreisrisiko werden durch den

Abschluss derivativer Finanzinstrumente verringert. Bei Abschluss dieser Finanzinstrumente gelten ebenfalls restriktive

Grundsätze zur Auswahl möglicher Kontrahenten.

Unsere Stahlaktivitäten sind derzeit durch einen sich abschwächenden Markt sowie schwankende Rohstoff- und stei-

gende Energiepreise belastet. Wir sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit durch umfassende Maßnahmen wie angepasste

Verkaufspreise und soweit möglich alternative Beschaffungsquellen. Im fortschreitenden Hochlauf der Werke von Steel

Americas kann es noch zu Zeitverzögerungen oder Qualitätsproblemen kommen, die in enger Zusammenarbeit und

Abstimmung mit unseren Experten bei Steel Europe minimiert werden.

Unsere weltweite Präsenz erhöhen wir kontinuierlich, insbesondere in den identifizierten Wachstumsmärkten in den

Schwellenländern. So bauen wir unsere guten und langjährigen Kundenbeziehungen weiter aus und sind unabhängiger

von einzelnen Absatzmärkten und Branchen.

28 Zwischenlagebericht 1. Quartal 2011/2012 Voraussichtliche Entwicklung

Risiken aus länderspezifischen Entwicklungen und politischen Unruhen in den Ländern von Mittelost und Nordafrika

bewerten wir kontinuierlich in Hinblick auf unsere aktuellen und geplanten Geschäftsaktivitäten. Derzeit sehen wir keine

bedeutenden Einschränkungen aus diesen Risiken.

Anpassungen von rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler oder europäischer Ebene können für uns mit Risiken

verbunden sein, wenn sie für unsere Aktivitäten zu höheren Kosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Hier begleiten

wir intensiv den Diskussionsprozess durch enge Arbeitskontakte zu den relevanten Institutionen.

Darüber hinaus gelten die im Geschäftsbericht 2010/2011 auf den Seiten 108-119 detaillierten Aussagen des Risikobe-

richts weiterhin.

Über schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche sowie sonstige Risiken berichten wir unter Anhang-

Nr. 5.

29 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Bilanz

ThyssenKrupp AG

Konzern-Bilanz

Aktiva Mio €

Anhang-Nr. 30.09.2011 31.12.2011

Immaterielle Vermögenswerte 4.166 4.352

Sachanlagen 12.649 12.990

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 301 301

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 593 619

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 71 74

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 453 481

Aktive latente Steuern 940 1.095

Langfristige Vermögenswerte 19.173 19.912

Vorräte 8.105 8.760

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen* 5.138 5.128

Sonstige finanzielle Vermögenswerte* 499 605

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.563 1.857

Laufende Ertragsteueransprüche 134 143

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.230 1.767

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 02 5.761 4.933

Kurzfristige Vermögenswerte 24.430 23.193

Summe Vermögenswerte 43.603 43.105

Passiva Mio €

Anhang-Nr. 30.09.2011 31.12.2011

Gezeichnetes Kapital 1.317 1.317

Kapitalrücklage 4.684 4.684

Gewinnrücklagen 2.833 2.103

Kumuliertes sonstiges Ergebnis 178 510

davon entfallen auf Veräußerungsgruppen bzw. nicht fortgeführte Aktivitäten (30.09.2011: -19; 31.12.2011: 1)

Eigenkapital der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 9.012 8.614

Nicht beherrschende Anteile 1.370 1.386

Eigenkapital 10.382 10.000

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 04 6.940 7.285

Rückstellungen für sonstige Leistungen an Arbeitnehmer* 197 176

Sonstige Rückstellungen* 451 501

Passive latente Steuern 324 257

Finanzschulden 6.494 6.963

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1 2

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 7 7

Langfristige Verbindlichkeiten 14.414 15.191

Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer* 300 192

Sonstige Rückstellungen* 1.200 1.160

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 409 338

Finanzschulden 178 765

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen* 4.926 4.429

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten* 1.238 1.110

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 7.332 7.332

Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 02 3.224 2.588

Kurzfristige Verbindlichkeiten 18.807 17.914

Verbindlichkeiten 33.221 33.105

Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten 43.603 43.105

* Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang

30 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

ThyssenKrupp AG

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Mio €, mit Ausnahme Ergebnis je Aktie in €

Anhang-Nr. 1. Quartal

2010/2011* 1. Quartal

2011/2012

Umsatzerlöse 08 10.020 9.896

Umsatzkosten 09 – 8.562 – 8.601

Bruttoergebnis vom Umsatz 1.458 1.295

Forschungs- und Entwicklungskosten – 41 – 37

Vertriebskosten – 640 – 679

Allgemeine Verwaltungskosten – 558 – 537

Sonstige Erträge 54 52

Sonstige Aufwendungen – 55 – 153

Sonstige Gewinne und Verluste 25 8

Betriebliches Ergebnis 243 – 51

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 14 7

Finanzierungserträge 226 312

Finanzierungsaufwendungen – 347 – 451

Finanzergebnis – 107 – 132

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (vor Steuern) 136 – 183

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 46 11

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 90 – 172

Nicht fortgeführte Aktivitäten (nach Steuern) 11 – 308

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480

Davon:

Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 142 – 460

Nicht beherrschende Anteile – 41 – 20

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480

Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) bezogen auf 10

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 0,29 – 0,30

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 0,31 – 0,89

* Der Vorjahresausweis wurde angepasst. Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang.

31 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Gesamtergebnisrechnung

ThyssenKrupp AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480

Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung

Veränderung der unrealisierten Gewinne/(Verluste) 449 334

Realisierte (Gewinne)/Verluste 0 – 7

Unrealisierte Gewinne/(Verluste), gesamt 449 327

Unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten

Veränderung der unrealisierten Gewinne/(Verluste) – 2 0

Realisierte (Gewinne)/Verluste 0 0

Steuereffekt 0 0

Unrealisierte Gewinne/(Verluste), gesamt – 2 0

Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne/(Verluste) 604 – 370

Steuereffekt – 185 111

Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, gesamt 419 – 259

Gewinne/(Verluste) aus "asset ceiling"

Veränderung der Gewinne/(Verluste) – 25 8

Steuereffekt 8 – 2

Gewinne/(Verluste) aus "asset ceiling", gesamt – 17 6

Unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus derivativen Finanzinstrumenten

Veränderung der unrealisierten Gewinne/(Verluste) 24 64

Realisierte (Gewinne)/Verluste – 4 7

Steuereffekt – 5 – 19

Unrealisierte Gewinne/(Verluste), gesamt 15 52

Anteil an den unrealisierten Gewinnen/(Verlusten), der auf nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen entfällt 7 10

Sonstiges Ergebnis 871 136

Gesamtergebnis 972 – 344

Davon:

Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 940 – 384

Nicht beherrschende Anteile 32 40

Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang.

32 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

ThyssenKrupp

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Mio €, mit Ausnahme der Aktienanzahl

Eigenkapitalanteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG

Kumuliertes sonstiges Ergebnis

Aktienanzahl

im Umlauf

Gezeich- netes

Kapital Kapital-

rücklage Gewinn-

rücklagen

Unter- schieds-

betrag aus der

Währungs- um-

rechnung

Zur Veräuße-

rung verfügbare finanzielle

Vermögens- werte

Derivative Finanz-

instrumente

Anteil, der auf

nach der Equity-

Methode bilanzierte

Beteili- gungen entfällt

Eigene Anteile Gesamt

Nicht beherr-

schende Anteile

Gesamtes Eigen- kapital

Stand am 30.09.2010 464.394.337 1.317 4.684 3.703 127 5 50 10 – 1.396 8.500 1.888 10.388

Periodenüberschuss 142 142 – 41 101

Sonstiges Ergebnis 401 376 – 2 15 8 798 73 871

Gesamtergebnis 543 376 – 2 15 8 940 32 972

Gewinnausschüttungen an nicht beherrschen-de Anteile 0 – 12 – 12

Aktienbasierte Vergütung 5 5 0 5

Sonstige Veränderungen – 3 – 3 1 – 2

Stand am 31.12.2010 464.394.337 1.317 4.684 4.248 503 3 65 18 – 1.396 9.442 1.909 11.351

Stand am 30.09.2011 514.489.044 1.317 4.684 2.833 170 2 – 22 28 0 9.012 1.370 10.382

Periodenfehlbetrag – 460 – 460 – 20 – 480

Sonstiges Ergebnis – 256 277 0 42 13 76 60 136

Gesamtergebnis – 716 277 0 42 13 – 384 40 – 344

Gewinnausschüttungen an nicht beherrschen-de Anteile 0 – 21 – 21

Sonstige Veränderungen – 14 – 14 – 3 – 17

Stand am 31.12.2011 514.489.044 1.317 4.684 2.103 447 2 20 41 0 8.614 1.386 10.000

Siehe auch die begleitenden Erläuterungen im verkürzten Anhang.

33 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Konzern-Kapitalflussrechnung

ThyssenKrupp

Konzern-Kapitalflussrechnung

Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) 101 – 480

Anpassungen des Periodenüberschusses/(-fehlbetrages) für die Überleitung zum Operating Cash-Flow:

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) – 11 308

Latente Steueraufwendungen/(-erträge) – 56 – 87

Abschreibungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte 342 515

Zuschreibungen langfristiger Vermögenswerte – 2 – 1

Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen, soweit nicht zahlungswirksam – 11 – 6

Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte – 21 – 60

Veränderungen bei Aktiva und Passiva, bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreis- und anderen nicht zahlungswirksamen Veränderungen:

- Vorräte – 854 – 551

- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 37 69

- Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen – 76 – 81

- Sonstige Rückstellungen – 28 – 134

- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 376 – 555

- Übrige Aktiva/Passiva, soweit nicht Investitions- oder Finanzierungstätigkeit – 139 – 515

Operating Cash-Flow - fortgeführte Aktivitäten – 1.094 – 1.578

Operating Cash-Flow - nicht fortgeführte Aktivitäten -341 – 237

Operating Cash-Flow - gesamt – 1.435 – 1.815

Investitionen in nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und in langfristige finanzielle Vermögenswerte – 21 – 10

Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Gesellschaften abzüglich übernommener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 44 – 39

Investitionen in Sachanlagen (einschl. geleisteter Anzahlungen) und in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien – 636 – 366

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (einschl. geleisteter Anzahlungen) – 15 – 51

Desinvestitionen von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und langfristigen finanziellen Vermögenswerten 5 0

Einzahlungen aus dem Verkauf von bislang konsolidierten Gesellschaften abzüglich abgegebener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15 290

Desinvestitionen von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 96 14

Desinvestitionen von immateriellen Vermögenswerten 3 7

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten – 597 – 155

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten – 56 – 84

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - gesamt – 653 – 239

Einzahlungen aus der Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.103 954

Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – 61 – 338

Zunahme Verbindlichkeiten Schuldschein-/Sonstige Darlehen 171 149

Zunahme Akzeptverbindlichkeiten 9 3

Einzahlungen in das Eigenkapital durch nicht beherrschende Anteile 2 0

Gewinnausschüttungen an nicht beherrschende Anteile – 12 – 21

Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an bereits konsolidierten Gesellschaften 0 – 15

Finanzierung nicht fortgeführter Aktivitäten – 460 – 391

Sonstige Finanzierungsvorgänge 31 – 266

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - fortgeführte Aktivitäten 783 75

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - nicht fortgeführte Aktivitäten 394 324

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - gesamt 1.177 399

Zahlungswirksame Abnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - gesamt – 911 – 1.655

Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 101 61

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Beginn der Berichtsperiode 3.673 3.568

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Berichtsperiode - gesamt 2.863 1.974

(davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der Veräußerungsgruppen) (294) (136)

(davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der nicht fortgeführten Aktivitäten) (-) (71)

Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Operating Cash-Flow aus fortgeführten Aktivitäten enthalten sind:

Zinseinzahlungen 53 40

Zinsauszahlungen – 62 – 52

Erhaltene Dividenden 4 2

Auszahlungen für Steuern vom Einkommen und Ertrag – 85 – 138

Siehe Anhang-Nr. 11 zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss.

34 Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang

ThyssenKrupp AG

Verkürzter Konzern-Anhang

Unternehmensinformation

Die ThyssenKrupp Aktiengesellschaft („ThyssenKrupp AG“ oder

„Gesellschaft“) ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in

Deutschland. Der vorliegende Konzern-Zwischenabschluss der

ThyssenKrupp AG und ihrer Tochtergesellschaften („Konzern“) für den

Zeitraum vom 01. Oktober 2011 bis 31. Dezember 2011 wurde mit

Beschluss des Vorstands vom 13. Februar 2012 zur Veröffentlichung

freigegeben.

Grundlagen der Berichterstattung

Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde gemäß

§ 37x Abs. 3 WpHG i.V.m. § 37w Abs. 2 WpHG sowie im Einklang mit

den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den dies-

bezüglichen Interpretationen des International Accounting Standards

Board (IASB) für die Zwischenberichterstattung erstellt, wie sie in der

Europäischen Union anzuwenden sind. Demzufolge enthält dieser

Abschluss zum Zwischenbericht nicht sämtliche Informationen und

Anhangangaben, die gemäß IFRS für einen Konzernabschluss zum

Ende des Geschäftsjahres erforderlich sind.

Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde einer

prüferischen Durchsicht unterzogen. Der Abschluss enthält nach An-

sicht des Vorstands alle erforderlichen Anpassungen, die für eine den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Ertragslage

zum Zwischenergebnis erforderlich sind. Die Ergebnisse der zum

31. Dezember 2011 endenden Berichtsperiode lassen nicht notwendi-

gerweise Rückschlüsse auf die Entwicklung zukünftiger Ergebnisse zu.

Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in

Übereinstimmung mit IAS 34 „Interim Financial Reporting“ muss der

Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen

treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im

Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen

Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Die im Konzern-Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden entsprechen denen des letzten Konzernab-

schlusses zum Ende des Geschäftsjahres. Eine detaillierte Beschrei-

bung der Grundsätze der Rechnungslegung ist im Anhang zum Kon-

zernabschluss unseres Geschäftsberichts 2010/2011 veröffentlicht.

Erstmalig angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr 2011/2012 hat ThyssenKrupp die nachfolgenden

Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Stan-

dards erstmalig angewendet:

Im November 2009 hat das IASB eine überarbeitete Fassung von

IAS 24 „Related Party Disclosures“ veröffentlicht. Die Überarbeitung

beinhaltet eine Vereinfachung der Anhangangabepflichten für Unter-

nehmen, die Regierungen nahe stehend sind (sog. „government-

related entities“) und eine Klarstellung der Definition nahe stehender

Unternehmen und Personen. Der geänderte Standard ist verpflichtend

anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar

2011 beginnen; eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Erstanwen-

dung der überarbeiteten Fassung hatte keinen wesentlichen Einfluss

auf die Darstellung der Abschlüsse.

Im November 2009 hat das IASB eine Änderung von IFRIC 14, der eine

Interpretation des IAS 19 „Employee Benefits“ ist, mit dem Titel „Pre-

payments of a Minimum Funding Requirement“ veröffentlicht. Die

Änderung ist in den seltenen Fällen relevant, in denen ein Unterneh-

men Mindestdotierungsverpflichtungen unterliegt und Beitragsvoraus-

zahlungen leistet, um diese Mindestdotierungsverpflichtungen zu erfül-

len. Die Änderung erlaubt dem Unternehmen in diesem Fall, den Vorteil

einer solchen Vorauszahlung als Vermögenswert zu bilanzieren. Die

Änderung der Interpretation ist verpflichtend anzuwenden auf Ge-

schäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2011 beginnen. Die

Erstanwendung der Interpretation hatte keinen wesentlichen Einfluss

auf die Darstellung der Abschlüsse.

Im Mai 2010 hat das IASB im Rahmen des Annual Improvements

Process-Projekts den dritten Sammelband „Improvements to IFRSs“

veröffentlicht. Hierdurch werden an sechs Standards und an einer

Interpretation kleinere Änderungen vorgenommen. Soweit im Einzelfall

nicht anders geregelt, sind die Änderungen anzuwenden auf Ge-

schäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2011 beginnen. Die

Erstanwendung der überarbeiteten Fassungen hatte keinen wesentli-

chen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse.

Im Oktober 2010 hat das IASB Änderungen zu IFRS 7 „Financial

Instruments: Disclosures“ veröffentlicht. Durch diese Änderungen wird

den Nutzern von Finanzberichten ein besserer Einblick in Transaktionen

zur Übertragung von finanziellen Vermögenswerten gewährt. Die Ände-

rungen sind anzuwenden auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem

01. Juli 2011 beginnen. Im ersten Jahr der Anwendung sind Ver-

gleichsangaben nicht erforderlich. Der Konzern geht derzeit nicht davon

aus, dass die Erstanwendung der Änderungen im Konzernanhang zum

30. September 2012 einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung

haben wird.

Neu herausgegebene Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr 2011/2012 hat das IASB die nachfolgend dargestell-

ten Änderungen zu bestehenden Standards herausgegeben, deren

Anwendung noch die Übernahme in EU-Recht („Endorsement“) erfor-

dert:

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 35

Im Oktober 2011 hat das IASB die IFRIC-Interpretation 20 „Stripping

Costs in the Production Phase of a Surface Mine“ veröffentlicht. Die

Interpretation regelt die Bilanzierung von Abraumbeseitigungskosten

im Rahmen der Produktionsphase im Tagebergbau. Die Interpretation

stellt klar, unter welchen Voraussetzungen ein Vermögenswert für

entsprechende Abraumbeseitigungsmaßnahmen anzusetzen ist und

wie die Erst- und Folgebewertung des Vermögenswertes zu erfolgen

hat. Die Interpretation ist verpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjah-

re, die am oder nach dem 01. Januar 2013 beginnen; eine frühere

Anwendung ist zulässig. Der Konzern geht derzeit nicht davon aus,

dass die Interpretation, sofern sie von der EU in dieser Form über-

nommen wird, einen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse haben

wird.

Im Dezember 2011 hat das IASB eine Änderung zu IAS 32 „Financial

Instruments: Presentation“ veröffentlicht, welche die Voraussetzungen

für die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen

Verbindlichkeiten in der Bilanz klarstellt, um derzeit bestehende Inkon-

sistenzen bei der praktischen Handhabung zu beseitigen. Die Ergän-

zung ist verpflichtend retrospektiv anzuwenden auf Geschäftsjahre, die

am oder nach dem 01. Januar 2014 beginnen; eine frühere Anwen-

dung ist zulässig. Der Konzern geht derzeit nicht davon aus, dass die

Ergänzung, sofern sie von der EU in dieser Form übernommen wird,

einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse haben

wird.

Im Dezember 2011 hat das IASB eine Änderung zu IFRS 7 „Financial

Instruments: Disclosures“ veröffentlicht, die Anhangangaben im Zu-

sammenhang mit bestimmten Aufrechnungsvereinbarungen verlan-

gen. Die Pflicht zur Offenlegung gilt ungeachtet dessen, ob die Auf-

rechnungsvereinbarung tatsächlich zu einer Aufrechnung der

betroffenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlich-

keiten geführt hat. Durch diese neuen Angaben sollen Vergleiche zwi-

schen Unternehmen, die IFRS-Abschlüsse aufstellen, und Unterneh-

men, die US-GAAP-Abschlüsse aufstellen, vereinfacht werden. Die

Ergänzung ist verpflichtend retrospektiv anzuwenden auf Geschäftsjah-

re, die am oder nach dem 01. Januar 2013 beginnen; eine frühere

Anwendung ist zulässig. Der Konzern geht derzeit nicht davon aus,

dass die Ergänzung, sofern sie von der EU in dieser Form übernommen

wird, einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Abschlüsse

haben wird.

Im Dezember 2011 hat das IASB Änderungen zu IFRS 9 „Financial

Instruments“ und IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures“ veröf-

fentlicht. Dadurch wird der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt

von IFRS 9 vom 01. Januar 2013 auf den 01. Januar 2015 verscho-

ben. Zusätzlich wird durch die Änderungen die Verpflichtung zur Anga-

be von angepassten Vorjahreszahlen im Rahmen der Erstanwendung

von IFRS 9 erlassen. Stattdessen werden in IFRS 7 zusätzliche An-

hangangabepflichten eingefügt, die es den Adressaten der Abschlüsse

ermöglichen sollen, die Effekte, die die Erstanwendung von IFRS 9 auf

den Ansatz und die Bewertung von Finanzinstrumenten hat, zu beurtei-

len. Eine frühere Anwendung von IFRS 9 ist weiterhin zulässig.

Der Konzern kann derzeit noch nicht abschließend beurteilen, welche

Auswirkungen die Erstanwendung von IFRS 9 haben wird, sofern der

Standard von der EU in dieser Form übernommen wird.

01 Erwerbe und Veräußerungen

Nachdem im August 2011 im Rahmen der Portfoliobereinigung in der

Business Area Materials Services der Verkauf der ThyssenKrupp Xer-

von-Gruppe eingeleitet worden war, erfolgte im November 2011 der

Vollzug der Veräußerung. Die Gruppe zählt zu den führenden Unter-

nehmen für technische Dienstleistungen zur Errichtung und Instandhal-

tung von Industrieanlagen weltweit. Diese Veräußerung, die Veräuße-

rung der chinesischen Aktivitäten der Metal-Forming-Gruppe, die im

April 2011 eingeleitet und im November 2011 vollzogen wurde, die

Veräußerung von ThyssenKrupp Automotive Systems Industrial do

Brasil Ltda., sowie weitere kleinere Verkäufe, die jeder für sich genom-

men nicht wesentlich waren, haben sich in Summe auf Basis der Werte

zum jeweiligen Veräußerungszeitpunkt wie folgt auf den Konzernab-

schluss ausgewirkt:

Mio €

1. Quartal

2011/2012

Firmenwert 18

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3

Sachanlagen 161

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1

Aktive latente Steuern 5

Vorräte 118

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 209

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 31

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 26

Laufende Ertragsteueransprüche 1

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 50

Insgesamt abgegebene Vermögenswerte 623

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 44

Sonstige langfristige Rückstellungen 1

Passive latente Steuern 7

Langfristige Finanzschulden 2

Sonstige kurzfristige Rückstellungen 36

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 5

Kurzfristige Finanzschulden 29

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 79

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 171

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 95

Insgesamt abgegebene Verbindlichkeiten 469

Abgehendes Reinvermögen 154

Kumuliertes sonstiges Ergebnis -14

Nicht beherrschende Anteile 1

Gewinn/(Verlust) aus den Verkäufen 52

Verkaufspreise 191

davon: durch Zahlungsmittel und Zahlungsmittel- äquivalente beglichen 187

Darüber hinaus tätigte der Konzern im 1. Quartal 2011/2012 kleinere

Erwerbe, die jeder für sich genommen nicht wesentlich waren und die

sich in Summe auf Basis der Werte zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt

wie folgt auf den Konzernabschluss auswirkten:

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 36

Mio €

1. Quartal

2011/2012

Firmenwert 59

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 23

Sachanlagen 3

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2

Aktive latente Steuern 6

Vorräte 1

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7

Insgesamt erworbene Vermögenswerte 117

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen 1

Passive latente Steuern 1

Langfristige Finanzschulden 1

Kurzfristige Finanzschulden 1

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 14

Insgesamt übernommene Verbindlichkeiten 33

Erworbenes Reinvermögen 84

Nicht beherrschende Anteile 0

Kaufpreise 84

davon: durch Zahlungsmittel und Zahlungsmittel- äquivalente beglichen 76

02 Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations), Veräußerungsgruppen (Disposal Groups)

Im Rahmen des Programms zur Portfoliooptimierung und des im Mai

2011 beschlossenen Konzepts zur strategischen Weiterentwicklung wur-

den in 2009/2010 bzw. in 2010/2011 der Verkauf von Teilen der Business

Area Marine Systems und die Abgabe der gesamten Business Area Stain-

less Global eingeleitet, die beide zum Stichtag noch nicht vollzogen sind.

Der Verkauf von Teilen der Business Area Marine Systems erfüllt nicht die

Voraussetzungen von IFRS 5 für den Ausweis einer nicht fortgeführten

Aktivität. Damit werden die Aufwendungen und Erträge bis zum Zeitpunkt

des Abgangs weiterhin im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausge-

wiesen. Die eingeleitete Abgabe der gesamten Business Area Stainless

Global erfüllte hingegen erstmals zum 30. September 2011 die Kriterien

für einen Ausweis als nicht fortgeführte Aktivität. Daher werden in der

Berichtsperiode alle Aufwendungen und Erträge dieser Business Area

separat in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Nicht fortgeführ-

te Aktivitäten (nach Steuern)“ ausgewiesen und der Vorperiodenausweis

entsprechend angepasst. Sofern der Verkauf zum Stichtag der Berichts-

periode noch nicht abgeschlossen ist, werden die Vermögenswerte und

Verbindlichkeiten der Veräußerungsgruppe und der nicht fortgeführten

Aktivität in der Bilanz der Berichtsperiode separat in den Zeilen „Zur Ver-

äußerung vorgesehene Vermögenswerte“ bzw. „Verbindlichkeiten in

Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten“ aus-

gewiesen.

Im April 2010 wurde die Veräußerung von Teilen der Business Area Mari-

ne Systems eingeleitet. Die Transaktion umfasste den Verkauf der Blohm

+ Voss Shipyards GmbH, die im Schiffsneubau insbesondere von Mega-

yachten tätig ist, und den Verkauf der Blohm + Voss Repair GmbH und der

Blohm + Voss Industries GmbH, die Schiffsreparatur und Komponenten-

fertigung betreiben. Daneben waren die Fertigungskapazitäten für den

zivilen Schiffbau der ehemaligen HDW Gaarden Bestandteil der Veräuße-

rungsgruppe. In 2010/2011 wurde bereits der Abgang des zivilen Teils

der ehemaligen HDW Gaarden vollzogen. Zusätzlich wurden auf Grund der

Beendigung der Verhandlungen mit der Abu Dhabi MAR-Gruppe über die

komplette Übernahme der zivilen Schiffbauaktivitäten sowie ein Joint

Venture im Marine-Überwasserschiffbau zum 30. Juni 2011 zur Veräuße-

rung vorgesehene Vermögenswerte von 133 Mio € und Verbindlichkeiten

in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten von

145 Mio € wieder den entsprechenden Bilanzpositionen zugeordnet. Zum

31. Dezember 2011 ist wie bereits zum 30. September 2011 der Verkauf

der zivilen Bereiche von Blohm + Voss noch Bestandteil der Veräuße-

rungsgruppe; dabei handelt es sich um den Yachtbau sowie das Repara-

tur- und Komponentengeschäft in Hamburg. Die Bewertung zum beizule-

genden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten führte zu Wert-

minderungsaufwendungen auf Firmenwerte von 125 Mio €, die in den

sonstigen Aufwendungen ausgewiesen werden, sowie Wertminderungs-

aufwendungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte von 6 Mio €

und auf Sachanlagen von 24 Mio €, die in den Umsatzkosten ausgewie-

sen werden.

Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Veräußerungsgruppe

zum 31. Dezember 2011 sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Mio €

31.12.2011

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 6

Sachanlagen 26

Aktive latente Steuern 3

Vorräte 47

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 113

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 3

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 4

Laufende Ertragsteueransprüche 2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 136

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 340

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 45

Rückstellungen für sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer 4

Sonstige langfristige Rückstellungen 2

Passive latente Steuern 4

Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3

Sonstige kurzfristige Rückstellungen 17

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 6

Kurzfristige Finanzschulden 10

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 32

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 5

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 132

Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 260

Die Veräußerung wurde zwischenzeitlich vollzogen.

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 37

Nicht fortgeführte Aktivität: Business Area Stainless Global

Im Rahmen des Konzepts zur strategischen Weiterentwicklung unter

den wesentlichen Eckpunkten der Reduzierung der Konzernverschul-

dung, der Ermöglichung eines nachhaltigen Wachstums sowie der

Schaffung von Werten und der Steigerung der Ertragskraft hat der

Konzern im Mai 2011 eine Fokussierung des Portfolios und eine Tren-

nung von Geschäften, für die alternative strategische Optionen tragfä-

higer sind, beschlossen.

Zum 30. September 2011 wurden daher als eine Maßnahme die ge-

sellschaftsrechtlichen, organisatorischen und vertraglichen Vorausset-

zungen für eine zukünftige Eigenständigkeit der Business Area Stain-

less Global und somit für den erstmaligen Ausweis als nicht

fortgeführte Aktivität im Konzern geschaffen. Die geplante Verselbst-

ständigung soll als IPO, Spin-off oder Verkauf erfolgen und innerhalb

von 18 Monaten ab Beschlussfassung durchgeführt werden.

In Verbindung mit der eingeleiteten Abgabe erfolgte zum 30. Septem-

ber 2011 die Bewertung der nicht fortgeführten Aktivität zum beizule-

genden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten auf Basis interner

Berechnungen und Einschätzungen von Marktteilnehmern; hieraus

resultierte ein Abwertungsaufwand von 510 Mio €. Davon entfielen

45 Mio € auf Firmenwerte, der restliche Abwertungsbetrag wurde auf

die Sachanlagen verteilt. Der Aufwand ist im 4. Quartal 2010/2011 im

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten enthalten.

Auf Basis des Vertrags mit Outokumpu über den geplanten Verkauf

ergab sich hinsichtlich der Bewertung zum 31. Dezember 2011 ein

Abwertungsaufwand in Höhe von 265 Mio €, der auf die Sachanlagen

verteilt wurde. Der Aufwand wird im Ergebnis aus nicht fortgeführten

Aktivitäten im 1. Quartal 2011/2012 ausgewiesen.

Für die Bewertung der Anteilskomponente an dem neuen Unterneh-

men wurde der Schlusskurs der Outokumpu Aktie vom 02. Februar

2012 zu Grunde gelegt. Bis zur endgültigen Feststellung der Wertver-

hältnisse am Tag des Vollzugs der Transaktion können erhebliche Wert-

schwankungen eintreten.

Die Ergebnisse der als nicht fortgeführte Aktivität klassifizierten

Business Area Stainless Global stellen sich im 1. Quartal wie folgt dar:

Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012

Umsatzerlöse 1.428 1.307

Sonstige Erträge 10 5

Aufwendungen – 1.429 – 1.378

Laufendes Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (vor Steuern) 9 – 66

Steuern vom Einkommen und Ertrag 2 23

Laufendes Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 11 – 43

Ergebnis aus Bewertungsanpassung (vor Steuern) — – 265

Steuern vom Einkommen und Ertrag — —

Ergebnis aus Bewertungsanpassung aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 0 – 265

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) 11 – 308

Davon:

Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG 10 – 307

Nicht beherrschende Anteile 1 – 1

Mit der Klassifizierung als nicht fortgeführte Aktivität werden langfristi-

ge Vermögenswerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben; im

1. Quartal 2011/2012 sind daher Aufwendungen für planmäßige Ab-

schreibungen von 46 Mio € entfallen.

Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten

Aktivität zum 31. Dezember 2011 sind in der nachfolgenden Tabelle

dargestellt:

Mio €

31.12.2011

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 26

Sachanlagen 1.644

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 12

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 16

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 2

Aktive latente Steuern 145

Vorräte 1.888

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 648

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 26

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 97

Laufende Ertragsteueransprüche 16

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 71

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 4.593

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 281

Rückstellungen für sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer 22

Sonstige langfristige Rückstellungen 82

Passive latente Steuern 117

Langfristige Finanzschulden 55

Sonstige langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1

Rückstellungen für kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer 3

Sonstige kurzfristige Rückstellungen 56

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 18

Kurzfristige Finanzschulden 124

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.342

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 102

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 125

Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten 2.328

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 38

03 Aktienbasierte Vergütung

Management Incentivepläne

Im 1. Quartal 2011/2012 resultieren aus den Management Incentive-

plänen MTI und LTI auf Grund der rückläufigen Entwicklung des TKVA

aus der Auflösung der Rückstellungen Erträge von 9,8 Mio €

(1. Quartal 2010/2011: Aufwendungen von 3,4 Mio €); hiervon werden

Erträge von 0,4 Mio € (1. Quartal 2010/2011: Aufwendungen von

0,2 Mio €) im Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewie-

sen.

Im September 2010 wurde die Ausgestaltung der variablen Vergütung

der Mitglieder des Vorstands der ThyssenKrupp AG angepasst. Dem-

entsprechend werden 25 % der für das jeweilige Geschäftsjahr ge-

währten Tantieme sowie 55 % des in Abhängigkeit von der

wirtschaftlichen Situation zusätzlich für das jeweilige Geschäftsjahr

gewährten Bonuses verpflichtend in Wertrechte der ThyssenKrupp AG

umgewandelt werden und erst nach Ablauf einer dreijährigen Sperr-

frist auf Basis des Durchschnittskurses der ThyssenKrupp Aktie im

4. Quartal des 3. Geschäftsjahres in bar ausgezahlt werden. Im

3. Quartal 2010/2011 wurde die Ausgestaltung der variablen Vergü-

tung für weitere ausgewählte Führungskräfte in der Form angepasst,

dass 20 % der für das jeweilige Geschäftsjahr gewährten Tantieme

verpflichtend in Wertrechte der ThyssenKrupp AG umgewandelt werden

und erst nach Ablauf einer dreijährigen Sperrfrist auf Basis des Durch-

schnittskurses der ThyssenKrupp Aktie im 4. Quartal des 3. Geschäfts-

jahres in bar ausgezahlt werden. Aus dieser Vergütungskomponente

enthält das Ergebnis des 1. Quartals 2011/2012 Aufwendungen von

0,1 (1. Quartal 2010/2011: 1,2) Mio €.

04 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Auf Basis aktualisierter Zinssätze und Marktwerte des Planvermögens

wurde bei sonst unveränderten Prämissen eine Neubewertung der

Rückstellungen für Pensionen und Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen

zum 31. Dezember 2011 vorgenommen.

Mio €

30.09.2011 31.12.2011

Pensionen 6.007 6.245

Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen 1.080 1.190

Sonstige pensionsähnliche Verpflichtungen 210 176

Umgliederung w/ Ausweis als Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten – 357 – 326

Insgesamt 6.940 7.285

Bei der Berechnung der Pensions- und Gesundheitsfürsorgeverpflich-

tungen wurden folgende Zinssätze (= gewichteter Durchschnitt) zu

Grunde gelegt:

in %

30.09.2011 31.12.2011

Deutschland Übrige Länder Deutschland

Übrige Länder

Diskontierungssatz für Pensionen 5,00 4,41 4,70 4,66

Diskontierungssatz für Gesundheitsfürsorge- verpflichtungen (nur USA) — 4,75 — 4,00

Die Netto-Pensionsaufwendungen für Leistungszusagen setzen sich

wie folgt zusammen:

Mio €

1. Quartal 2010/2011 1. Quartal 2011/2012

Deutschland Übrige Länder

Deutschland Übrige Länder

Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr hinzuverdienten Versorgungsansprüche 20 9 19 8

Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 62 26 67 23

Erwarteter Kapitalertrag des Planvermögens – 3 – 28 – 3 – 25

Netto-Pensions- aufwendungen für Leistungszusagen 79 7 83 6

Von den in der Tabelle angegebenen Netto-Pensionsaufwendungen für

Leistungszusagen in Deutschland in Höhe von 83 (1. Quartal

2010/2011: 79) Mio € und in den übrigen Ländern in Höhe von 6

(1. Quartal 2010/2011: 7) Mio € entfallen 3 (1. Quartal 2010/2011: 3)

Mio € bzw. 0 (1. Quartal 2010/2011: 0) Mio € auf nicht fortgeführte

Aktivitäten; diese Aufwendungen werden in der Konzern-Gewinn- und

Verlustrechnung im Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten aus-

gewiesen.

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 39

Die Netto-Aufwendungen für Zuschussverpflichtungen für die Gesund-

heitsfürsorgeleistungen für Pensionäre setzen sich wie folgt zusam-

men:

Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012

USA/Kanada USA

Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr hinzuverdienten Versorgungsansprüche 2 1

Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 14 11

Erwarteter Ertrag aus Erstattungsansprüchen – 1 – 1

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 2 – 30

Netto-Aufwendungen/(Erträge) der Zuschuss- verpflichtungen für Gesundheitsfürsorgeleistungen für Pensionäre 13 – 19

05 Sonstige Verpflichtungen einschließlich schwebender Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche

Bürgschaften und Garantien

Die ThyssenKrupp AG sowie in Einzelfällen auch Tochtergesellschaften

haben Bürgschaften oder Garantien zu Gunsten von Geschäftspartnern

oder Kreditgebern ausgestellt. Die in der nachfolgenden Tabelle darge-

stellten Verpflichtungen zeigen Haftungsverhältnisse, bei denen der

Hauptschuldner kein konsolidiertes Unternehmen ist:

Mio €

Maximales Haftungs-

volumen 31.12.2011

Rückstellung 31.12.2011

Anzahlungsgarantien 365 1

Gewährleistungs- und Vertragserfüllungsgarantien 187 1

Kreditaufträge 50 0

Restwertgarantien 60 2

Sonstige Haftungserklärungen 41 0

Insgesamt 703 4

Grundlage für eine mögliche Inanspruchnahme durch den Begünstig-

ten ist die nicht vertragskonforme Erfüllung von vertraglich eingegan-

genen Verpflichtungen durch den Hauptschuldner, wie z.B. nicht recht-

zeitige oder nicht ordnungsgemäße Lieferung, Nichteinhaltung von

zugesicherten Leistungsparametern oder nicht ordnungsgemäße Rück-

zahlung von Krediten.

Alle durch die ThyssenKrupp AG oder durch Tochtergesellschaften

ausgestellten oder in Auftrag gegebenen Bürgschaften oder Garantien

erfolgen im Auftrag und unter Rückhaftung des jeweiligen aus dem zu

Grunde liegenden Vertragsverhältnis entsprechend verpflichteten Un-

ternehmens (Hauptschuldner). Besteht die Rückhaftung gegen einen

Hauptschuldner, an dem ganz oder teilweise ein konzernfremder Dritter

beteiligt ist, so wird mit diesem grundsätzlich die Stellung zusätzlicher

Sicherheiten in entsprechender Höhe vereinbart.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und andere Risiken

Die in den Business Areas Steel Europe und Steel Americas bestehen-

den langfristigen Lieferverträge für Eisenerz und Eisenerz-Pellets wer-

den auf Grund der hohen Volatilität der Preisentwicklung für Eisenerz

für die gesamte Vertragslaufzeit mit dem zum jeweiligen Berichtsstich-

tag gültigen Erzpreisen bewertet. Im Vergleich zum 30. September

2011 verringerten sich die Abnahmeverpflichtungen auf Grund der auf

US-Dollar-Basis gesunkenen Erzpreise trotz des gegenläufig wirkenden

schwächeren Euro um 3,3 Mrd € auf 25,1 Mrd €.

Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadenersatzansprüche

ThyssenKrupp ist im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Veräu-

ßerung von Unternehmen in gerichtliche, schiedsgerichtliche und

außergerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt, die zur Rückerstat-

tung von Teilen des Kaufpreises oder zur Gewährung von Schadener-

satz führen können. Aus verschiedenen Verträgen wie Bau-, Anlagen-

bau-, Liefer- und Leistungsverträgen werden von Vertragspartnern,

Kunden, Konsortialpartnern und Subunternehmern Ansprüche erho-

ben. Bei einigen Rechtsstreitigkeiten haben sich die Ansprüche im

Verlauf des Geschäftsjahres als unbegründet erwiesen, sind durch

Vergleich beendet worden oder verjährt. Eine Reihe von Verfahren ist

noch anhängig.

Darüber hinaus sind bei den sonstigen Verpflichtungen einschließlich

schwebender Rechtsstreitigkeiten keine wesentlichen Veränderungen

seit dem vorangegangenen Geschäftsjahresende eingetreten.

06 Derivative Finanzinstrumente

Die Nominalwerte und beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz-

instrumente des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

Mio €

Nominalwert 30.09.2011

Beizulegender Zeitwert

30.09.2011 Nominalwert 31.12.2011

Beizulegender Zeitwert

31.12.2011

Derivative Finanz- instrumente

Aktiva

Währungsderivate inklusive einge- bettete Derivate 4.429 136 4.662 165

Zinsderivate* 299 5 310 5

Warenderivate 511 78 326 43

Insgesamt 5.239 219 5.298 213

Passiva

Währungsderivate inklusive einge- bettete Derivate 5.489 275 3.638 210

Zinsderivate* 750 35 1.122 72

Warenderivate 384 68 422 70

Insgesamt 6.623 378 5.182 352

* inklusive Zins-/Währungsderivate

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 40

07 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (Related Parties)

Die Heitkamp & Thumann Group mit Sitz in Düsseldorf sowie die Heit-

kamp Baugruppe mit Sitz in Herne sind auf Grund der Tatsache, dass

ein Mitglied des Aufsichtsrats maßgeblichen Einfluss auf die Gruppen

hat, als nahe stehende Unternehmen des Konzerns einzustufen. Im

1. Quartal 2011/2012 hat der Konzern mit der Heitkamp & Thumann

Group einen Umsatz in Höhe von 5,0 (1. Quartal 2010/2011: 5,1)

Mio € aus dem Verkauf von Stahl- und Edelstahlwerkstoffen sowie aus

der Erbringung von Industriedienstleistungen und mit der Heitkamp

Baugruppe einen Umsatz von 0,1 (1. Quartal 2010/2011: 0,1) Mio €

aus der Erbringung von Leistungen realisiert. Im gleichen Zeitraum

wurden vom Konzern von der Heitkamp Baugruppe Leistungen in Höhe

von 82 (1. Quartal 2010/2011: 4) Tsd € bezogen. Die Transaktionen

erfolgten zu marktüblichen Konditionen. Zum 31. Dezember 2011 hatte

der Konzern aus der Geschäftsbeziehung mit der Heitkamp & Thumann

Group Forderungen von 2,1 (31. Dezember 2010: 1,1) Mio € sowie aus

der Geschäftsbeziehung mit der Heitkamp Baugruppe Verbindlichkeiten

von 0,1 (31. Dezember 2010: 0,1) Mio €.

08 Segmentberichterstattung

Die Segmentinformationen für das 1. Quartal 2010/2011 und das 1. Quartal 2011/2012 stellen sich wie folgt dar:

Mio €

Steel

Europe Steel

Americas Materials Services

Elevator Technology

Plant Technology

Components Technology

Marine Systems Corporate

Stainless Global*

Konsoli-dierung Konzern

1. Quartal 2010/2011

Außenumsätze 2.444 74 3.129 1.298 881 1.595 504 17 1.428 0 11.370

konzerninterne Umsätze 514 12 182 1 16 4 0 14 177 – 920 0

Umsatzerlöse gesamt 2.958 86 3.311 1.299 897 1.599 504 31 1.605 – 920 11.370

EBIT 258 – 378 85 171 107 127 46 – 88 7 – 62 273

1. Quartal 2011/2012

Außenumsätze 2.079 327 3.008 1.351 940 1.754 366 6 1.307 0 11.138

konzerninterne Umsätze 451 171 137 – 3 3 – 1 0 29 131 – 918 0

Umsatzerlöse gesamt 2.530 498 3.145 1.348 943 1.753 366 35 1.438 – 918 11.138

EBIT 102 – 288 40 113 125 169 – 116 – 99 – 321 – 82 – 357

* Nicht fortgeführte Aktivität

Nachfolgend werden die Überleitungsrechnungen der Umsatzerlöse und der Ertragskennzahl EBIT zum EBT aus fortgeführten Aktivitäten gemäß

der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt:

Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012

Umsatzerlöse gemäß Segmentberichterstattung 11.370 11.138

- Umsatzerlöse Stainless Global – 1.605 – 1.438

+ Umsatzerlöse von Stainless Global mit Konzerngesellschaften 177 131

+ Umsatzerlöse von Konzerngesellschaften mit Stainless Global 78 65

Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 10.020 9.896

Mio €

1. Quartal

2010/2011 1. Quartal

2011/2012

EBIT gemäß Segmentberichterstattung 273 – 357

- Im EBIT eliminierte Abschreibungen auf aktivierte Bauzeitzinsen – 9 – 11

+ Finanzierungserträge 227 314

- Finanzierungsaufwendungen – 352 – 459

- Bestandteile der Finanzierungserträge, die nach wirtschaftlicher Abgrenzung dem EBIT zugeordnet werden – 3 – 1

+ Bestandteile der Finanzierungsaufwendungen, die nach wirtschaftlicher Abgrenzung dem EBIT zugeordnet werden 9 0

EBT - Konzern 145 – 514

- EBT Stainless Global – 9 331

EBT aus fortgeführten Aktivitäten gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 136 – 183

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 41

09 Umsatzkosten

Die Umsatzkosten des 1. Quartals 2011/2012 enthalten Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 19 Mio €, die im Wesentlichen

die Business Areas Steel Europe und Steel Americas betreffen. Zum 30.09.2011 betrugen die Wertberichtigungen 232 Mio €. Darüber hinaus

enthält das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten des 1. Quartals 2011/2012 Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen von 42 Mio €.

10 Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie („basic earnings per share“) berechnet sich wie folgt:

1. Quartal 2010/2011 1. Quartal 2011/2012

Gesamtbetrag

in Mio € Ergebnis je

Aktie in € Gesamtbetrag

in Mio € Ergebnis je

Aktie in €

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 132 0,29 – 153 – 0,30

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten (nach Steuern) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 10 0,02 – 307 – 0,59

Periodenüberschuss/(-fehlbetrag) (Anteil der Aktionäre der ThyssenKrupp AG) 142 0,31 – 460 – 0,89

Gewichteter Durchschnitt der Aktien (in Stück) 464.394.337 514.489.044

Ermittlung der für die Kalkulation des Ergebnisses je Aktie relevan-

ten Aktienanzahl

Das Ergebnis je Aktie ergibt sich aus der Division des den Aktionären

der ThyssenKrupp AG zurechenbaren Periodenüberschusses/

(-fehlbetrages) durch die Anzahl der durchschnittlich im Umlauf befind-

lichen Aktien. Veräußerte oder zurückgekaufte Aktien während einer

Periode werden zeitanteilig für den Zeitraum, in dem sie sich im Umlauf

befinden, berücksichtigt.

In 2010/2011 erhöhte sich der gewichtete Durchschnitt der Aktien

durch die Veräußerung eigener Anteile im Februar 2011 im Rahmen

des rabattierten Aktienkaufs, durch die Veräußerung eigener Anteile im

Mai 2011 im Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms sowie durch

den Verkauf eigener Anteile an vorwiegend institutionelle Investoren

durch das „Accelerated Bookbuilding-Verfahren“ im Juli 2011.

In den dargestellten Berichtsperioden gab es keine Verwässerungsef-

fekte.

11 Zusätzliche Informationen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Zahlungsmittelfonds ent-

spricht der Bilanzposition „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva-

lente“ unter Berücksichtigung der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-

äquivalente, die die Veräußerungsgruppen einschließlich der nicht

fortgeführten Aktivitäten betreffen.

Nicht zahlungswirksame Investitionstätigkeiten

Im 1. Quartal 2011/2012 ergab sich aus dem Erwerb und der Erstkon-

solidierung von Gesellschaften ein Zugang von langfristigen Vermö-

genswerten von 62 (1. Quartal 2010/2011: 0) Mio €.

Der zahlungsunwirksame Zugang von Vermögenswerten aus Finance

Lease betrug im 1. Quartal 2011/2012 1 (1. Quartal 2010/2011: 13)

Mio €.

Nicht zahlungswirksame Finanzierungstätigkeiten

Im 1. Quartal 2011/2012 erfolgte durch den Erwerb und die Erstkonso-

lidierung von Gesellschaften ein Zugang von Brutto-Finanzschulden

von 2 (1. Quartal 2010/2011: 0) Mio €.

Verkürzter Zwischenabschluss 1. Quartal 2011/2012 Verkürzter Konzern-Anhang 42

12 Besondere Ereignisse nach dem Stichtag

Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG hat am 31. Januar 2012 zuge-

stimmt, die Edelstahl-Aktivitäten des Konzerns mit dem finnischen

Edelstahlhersteller Outokumpu Oyj zusammenzuführen. Auch das

Board of Directors von Outokumpu hat seine Zustimmung gegeben. An

dem neuen Unternehmen wird ThyssenKrupp einen Minderheitsanteil

von 29,9 % halten. Der Zusammenschluss steht unter anderem unter

dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungs-

behörden. Bis zum Jahresende 2012 soll die Transaktion abgeschlos-

sen werden.

Essen, den 13. Februar 2012

ThyssenKrupp AG

Der Vorstand

Hiesinger

Berlien Claassen Eichler Kerkhoff Labonte

43 1. Quartal 2011/2012 Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die ThyssenKrupp AG, Duisburg und Essen

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung,

Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie aus-

gewählten Anhangangaben – und den Konzernzwischenlagebericht der

ThyssenKrupp AG, Duisburg und Essen, für den Zeitraum vom 1. Ok-

tober 2011 bis 31. Dezember 2011, die Bestandteile des Quar-

talsfinanzberichts nach § 37x Abs. 3 WpHG i.V.m. § 37w Abs. 2 WpHG

sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des

verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwi-

schenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des

Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlagebe-

richte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung

der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine

Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem

Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen

Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzern-

zwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten

deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen

sowie ergänzend unter Beachtung des International Standard on

Review Engagements 2410 (ISRE 2410) vorgenommen. Danach ist die

prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei

kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen kön-

nen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen

Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für die Zwi-

schenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der

Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Über-

einstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren

Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische

Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitar-

beitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet

deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit.

Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben,

können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine

Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen,

dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belan-

gen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstat-

tung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwi-

schenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung

mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften

des WpHG aufgestellt worden ist.

Düsseldorf, den 13. Februar 2012

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Klaus Becker Michael Gewehr

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

44 Weitere Informationen 1. Quartal 2011/2012 Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats

Bericht des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats

Der Zwischenbericht für das 1. Quartal des Geschäftsjahres

2011/2012 (Oktober bis Dezember 2011) sowie der Bericht des Kon-

zernabschlussprüfers über die prüferische Durchsicht des verkürzten

Zwischenabschlusses und des Zwischenlageberichts (Review Report)

sind dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in der Sitzung am

13. Februar 2012 vorgelegt worden und durch den Vorstand und den

Konzernabschlussprüfer erläutert worden. Der Prüfungsausschuss

stimmte dem Zwischenbericht zu.

Essen, den 13. Februar 2012

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses

Prof. Dr. Bernhard Pellens

45 Weitere Informationen 1. Quartal 2011/2012 Kontakt und Termine 2012/2013

Kontakt und Termine 2012/2013

Für Fragen stehen Ihnen folgende

Ansprechpartner zur Verfügung:

Corporate Communications

Telefon (0201) 844-536043

Telefax (0201) 844-536041

E-Mail [email protected]

Investor Relations

E-Mail [email protected]

Institutionelle Investoren und Analysten

Telefon (0201) 844-536464

Telefax (0201) 8456-531000

Privatanleger

Infoline 01802 252 252 (0,06 € pro Gespräch)

Telefax (0201) 8456-531000

Anschrift

ThyssenKrupp AG

ThyssenKrupp Allee 1, 45143 Essen

Postfach, 45063 Essen

Telefon (0201) 844-0

Telefax (0201) 844-536000

E-Mail [email protected]

Termine 2012/2013

15. Mai 2012

Zwischenbericht

1. Halbjahr 2011/2012 (Oktober bis März)

Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren

10. August 2012

Zwischenbericht

9 Monate 2011/2012 (Oktober bis Juni)

Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren

22. November 2012

Bilanzpressekonferenz

Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren

18. Januar 2013

Ordentliche Hauptversammlung

Zukunftsbezogene Aussagen

Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen be-ruhen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von ThyssenKrupp bezüglich einer Kon-trolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise das zu-künftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von Neuerwerben und Realisierung der erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollten einer dieser oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig er-weisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergeb-nissen abweichen. Es ist von ThyssenKrupp weder beabsichtigt, noch übernimmt ThyssenKrupp eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbe-zogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwick-lungen nach dem Datum dieses Berichts anzupassen. Rundungen und Veränderungsraten Bei Prozentangaben und Zahlen in diesem Bericht können Rundungs-differenzen auftreten. Die Vorzeichenangabe der Veränderungsraten richtet sich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Verbesserungen werden mit Plus (+) bezeichnet, Verschlechterungen mit Minus (−). Bei sehr hohen positiven bzw. negativen Veränderungsraten (≥ 1.000 % bzw. ≤ −100 %) wird die Veränderungsrichtung durch ++ bzw. −− angezeigt.

Abweichungen aus technischen Gründen

Der Zwischenbericht ist von der Gesellschaft auf Grund gesetzlicher Offenlegungspflichten zum elektronischen Bundesanzeiger elektronisch einzureichen. Aus technischen Gründen (z.B. Umwandlung von elekt-ronischen Formaten) kann es zu Abweichungen in den im elektroni-schen Bundesanzeiger bekannt gemachten Unterlagen kommen. Der Zwischenbericht liegt ebenfalls in englischer Übersetzung vor; bei Abweichungen geht die deutsche Fassung der englischen Übersetzung vor. In beiden Sprachen steht der Zwischenbericht im Internet unter http://www.thyssenkrupp.com zum Download bereit. Darüber hinaus wird dort eine interaktive Online-Version in beiden Sprachen angebo-ten.

ThyssenKrupp AGThyssenKrupp Allee 145143 Essenwww.thyssenkrupp.com