Didaktische Ansätze und Anwendungen im TEL

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Didaktische Ansätze und Anwendungen für das Lernen und Lehren mit Technologien

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DIDAKTISCHE ANSÄTZEund Anwendungenbeim Lernen und Lehren mit Technologien

Sandra Schön (aka Schaffert)http://sandra-schoen.de

HINTERGRUND

• Es gibt x Didaktiken und Darstellungen davon• Das folgende ist ein Versuch, Einblicke in didaktische

Ansätze zu geben, die oft beim Lernen und Lehren mit Technologien eingesetzt werden.

• Die Strukturierung erfolgt dabei nach „Leitprinzipien“ – eine diffuse Mischung von Form und Inhalt (und nicht nach lerntheoretischen Verortungen) – Kommentare und Anregungen sind erwünscht!

• ... wie bei allen solcher Darstellungen kann sie nicht trennscharf gelingen

ANSÄTZE NACH LEITPRINZIPIEN

• Memorieren und Training• Aufbau kognitiver Strukturen• Individualisierung und Differenzierung• Situierte Ansätze und Simulationen• Lernen mit Lernenden (kooperatives Lernen)• (ganzheitliche) Bildung

HINWEISE ZU DIESEM MATERIAL• Diese Folien sind Grundlage für ein halbtägiges Seminar, einige der Seiten

müssen im Vorfeld ausgedruckt werden (-> Übungen haben einen weißen Rand)

• Der Aufbau ist stets gleich: Ansatz, Hintergrund, Beispiele aus der Nicht-Technik-Welt, Beispiele aus dem technologiegestützten Lernen (unten links gekennzeichnet ) sowie Übungen und Zusammenfassung der Chancen und Herausforderungen

• In meinem Setting wurden Grundlagen des Lernens, der Kompetenzentwicklung und Lerntheorien vorher behandelt, die Studierenden haben gute Kenntnisse der Technologien (!)

• Nutzung: Bitte fühlen Sie sich frei, diese Materialien einzusetzen, zu verändern und wieder zu veröffentlichen, das freut mich sehr! Bitte verweisen Sie dann aber auf mich als (Erst-) Ersteller (Sandra Schön) und meine Homepage (http://sandra-schoen.de). Danke für Ihr kollegiales Verhalten!

MEMORIEREN UND TRAINING

Leitprinzip„Übung macht den Meister“

MEMORIEREN UND TRAINING

• Hintergrund: Erfahrung und empirische Beobachtungen, insbesondere aus der lerntheoretischen Schule des Behaviorismus, dass regelmäßiges Wiederholen und Training hilft

MEMORIEREN UND TRAINING

• Beispiel: Arbeit mit Lernkartei

Quelle: http://lernkartei.de/lernkartei.gif

Vorlage zur Erstellung einer Lernkartei

noch nicht 1. Wiederholung 2. Wiederholung

Spielregel: Alle Lernkarten liegen auf dem linken Stapel,Man nimmt den Stapel auf und löst die Karten einzeln.Bei richtiger Lösung legt man sie bei „1. Wiederholung“ ab, bei falscherBei „noch nicht“. In der zweiten Runde beginnt man wieder mit dem (restlichen)Stapel bei „noch nicht“ (s.o.) und setzt dann beim Stapel „1. Wiederholung“ fort (löst man es falsch, legt man bei „noch nicht“ ab, sonst bei „2. Wiederholung).Ziel: Alle Kärtchen müssen zwei Mal hintereinander richtig gelöst werden.

Vorlage zur Erstellung einer LernkarteiA - „Fähigkeiten zum Handeln, sich in offenen und unüber-schaubaren komplexen und dynamischen Situationen selbst organisiert zu Recht zu finden.“

CSozialisation

ELernen en passant

GAuf beobachtbares Verhalten

AWie lautet John Erpenbecks Definition von „Kompetenz“?

CWie lautet der Fachbegriff für die Anpassung an gesellschaftliche Denk- und Gefühlsmuster durch Internalisation (Verinnerlichung) von sozialen Normen?

EWie kann man nach Reischmann nicht-intentionales Lernen noch nennen?

GAuf was konzentrieren sich die sog. „Behavioristen“?

Brelativ überdauernde Änderungen des Verhaltens oder der Verhaltens-dispositionen, soweit sie auf Erfahrung zurückgehen

Dselbstorganisiertes Lernen

F

korrekt ist hier Lösung a

H

Für Vertreter der sog. Konstruktivistischen Lerntheorie

BWie definieren Psychologen „Lernen“?

DWie bezeichnet man das Lernen von Lernenden die selbst bestimmen wie und wann sie lernen (und nicht unbedingt: was)?

F„Lebenslanges Lernen“ ist heute(a)Die Aufforderung, lebenslang zu lernen(b)Die Feststellung, lebenslang lernen zu können

HFür wen ist Lernen ein Lernen aktiver und autopoietischer Konstruktionsvorgang?

MEMORIEREN UND TRAINING

• Lernkarteien

cobocards.com

MEMORIEREN UND TRAINING

• Orte-Trainer (TU Graz)

Link: http://elearningblog.tugraz.at/archives/3168

MEMORIEREN UND TRAINING

• Aussprachetrainer

Quelle: Video-Aussprachetrainer home, WeVos-Verlagund Langenscheidt Verlag

MEMORIEREN UND TRAINING

• Sporttrainer (Messgeräte, Apps)

Quelle: MotionX OpenCycleMap, http://www.jogging-sport.de/

MEMORIEREN UND TRAINING

• Videoanalyse beim Sport

Quelle: in Anlehnung an Bredel et al., 2005 in Andreas Hebbel-Seeger, Rolf Kretschmann und Frank Vohle (2011) Bildungstechnologien im SportForschungsstand, Einsatzgebiete und Praxisbeispiele http://l3t.eu

MEMORIEREN UND TRAINING

Gut wenn ....• Es um ein klar abgrenz-

bare/s und trainierbare/s Wissen oder Fähigkeiten geht

• Es unregelmäßig, eher kurze „Zeitfenster“ fürs Lernen gibt

Problematisch wenn...• Kompetenzen aufgebaut

werden sollen oder komplexes Wissen

• Wenn eigene Standpunkte eingenommen werden sollen

• Wissensbestand nicht „objektiv“

• Das „Wissen“ nicht (auch) zur Anwendung kommen kann

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

Leitprinzip„Systematische Unterstützung des Wissensaufbaus“

Abbildung, Ralf Appelt, FlickR: http://www.flickr.com/photos/adesigna/2946164861/

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Hintergrund: – kognitivistische Lerntheorien – Curricula-Entwicklung

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Gagnés Lehrzielhierarchie

Quelle: http://elearn.jku.at/wiki/index.php/Gestalten_und_Evaluieren_von_eLearning_Szenarien/Didaktische_Entscheidungen_beim_Entwicklungsprozess_einer_Web-basierten_Lernumgebung

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Gagnés LehrzielhierarchieFür den Entwurf eines Lernprogramms formuliert Gagné) (1985)

folgende Grundprinzipien: 1. Stelle fest, aus welchen Komponenten die geforderte

Endleistung besteht. 2. Stelle sicher, dass jede der Komponenten vollständig

erreicht wird. 3. Ordne die gesamte Lernsituation so an, dass sich eine

Lernsequenz mit optimalen Übertragungseffekten von einer Komponente zur nächsten ergibt

Quelle: http://elearn.jku.at/wiki/index.php/Gestalten_und_Evaluieren_von_eLearning_Szenarien/Didaktische_Entscheidungen_beim_Entwicklungsprozess_einer_Web-basierten_Lernumgebung

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Cognitve Apprenticeship (Lernen vom Meister) nach Collins et al 1989

Quelle:http://bp1.blogger.com/_XXD0k3sJZgc/SJAntANXtcI/AAAAAAAAADU/v8Me02THHao/s1600-h/cognative3.jpg

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Arbeit mit Lösungsbeispielen„Aufgaben mit Feedback bewirkten einen etwas höheren Lernerfolg als Aufgaben ohne Feedback. Das Ergebnis stützt bisherige Befunde und bestätigt den Lernvorteil auch für Transferaufgaben. Aufgaben mit sparsamem Feedback erzielten insgesamt die besten Lernergebnisse und Akzeptanzwerte. Der Lernvorteil von Aufgaben mit sparsamem Feedback ließ sich gegenüber Aufgabenstellungen ohne Rückmeldung und im Vergleich zu ausschließlichen Lösungsbeispielen statistisch sichern. Entgegen der Erwartung erbrachten elaborierte, ausführliche Rückmeldungen keine Lernvorteile gegenüber sparsamen Rückmeldungen.“

(aus einer Dissertation, Bernhard Jacobs, Medienzentrum der Philosophischen Fakultät der Universität Saarbrücken; created: 6.6.2001; last update 12.6.2001; Download als Zip-Datei (Version 12.6.2001) zum Offline-Lesen; URL des Originals: http://www.phil.uni-sb.de/~jakobs/wwwartikel/kombinatorik/index.htm )

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Computer-/Web-Based Trainings (WBT)

Quelle: http://depixion.com/images/stksn.jpg

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Anchored Instruction (Problemlösen anhand spannender Geschichten)

Quelle: http://www.edu-design-principles.org/dp/showImage.php?feKey=516&imgKey=132&height=320&width=500

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Anchored Instruction (Problemlösen anhand spannender Geschichten)

Quelle: http://www.edu-design-principles.org/dp/showImage.php?feKey=516&imgKey=132&height=320&width=500

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

• Beispiel: Educasts (Podcasts und Videos)

Film zur Erklärungvon unterschiedlichenAlgorithmen von Empfehlungssystemen

Quelle: http://www.vimeo.com/10231184

Aufgabe- Teil 1

Bitte formulieren Sie, aus welcher Perspektive sich die Schule der „kognitivistischen Lerntheorie“ sich mit dem Lernen beschäftigt.

Bitte nehmen Sie KEINE HILFSMITTEL!!

Bitte schreiben Sie Ihre Antwort auf.

Arbeitszeit: 3 Minuten.

Aufgabe- Teil 2

Eine richtige Lösung ist:

„Aus Perspektive kognitivistischer Lerntheorien wird Lernen vor allem als mentaler Prozess betrachtet“

Vergleichen Sie diese Formulierung mit Ihrer Lösung.Gibt es Übereinstimmungen? Gibt es Unterschiede?

Arbeitszeit: 3 Minuten

Aufgabe- Teil 3

Ein Beispiel für eine der kognitivistischen Lerntheorien ist der Ansatz des „Lernen am Modell“ nach A. Bandura.

Bitte notieren Sie für sich: Welche mentalen Prozesse werden hierbei beschrieben bzw. sind notwendig? Arbeitszeit: 3 Minuten.

AUFBAU KOGNITIVER STRUKTUREN

Gut wenn ....• Gewährleistet sein muss,

dass ein bestimmtes Wissen vermittelt (präsentiert) werden muss

• Es bereits Erfahrung zum „einfachen“ Erlernen des Stoffs gibt (empirische Belege sind meist kaum vorhanden)

Problematisch wenn...• Die vermutete „Regel“ des

Wissenserwerb nicht für alle (oder niemand) gilt

• Wenn das entsprechende (erwartete) Vorwissen oder Anknüpfungspunkte fehlen

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

Leitprinzip„Jede/r Lernende hat eigene Bedürfnisse“

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Hintergrund: – konstruktivistische Lerntheorien – pädagogisches Prinzip „Lernende dort abholen,

wo sie stehen“– Diskussion des lebenslanges Lernen

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Beispiel: Differenzierung im Unterricht: Förderunterricht

Spezieller Mathe-Unterricht für Mädchen – Quelle: Woodieywonderworks,

URL:http://www.flickr.com/photos/wwworks/3597217248/sizes/z/in/photostream/

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Beispiel: Differenzierung im Unterricht: Königsaufgaben/Knobelaufgaben

Quelle: Woodieywonderworks, URL:http://www.flickr.com/photos/wwworks/4195916777/sizes/z/in/photostream/

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Beispiel: pädagogische Diagnostik: individuelle Lernschwierigkeiten identifizieren (und nicht nur den „Wissensstand“ in Bezug auf eine Grundgesamtheit von Items)

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Beispiel: Der Selbstorganisierte (autonome) Lerner

Quelle: RightIndex URL: http://www.flickr.com/photos/leomei/182836108/sizes/z/in/photostream/

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• E-Portfolio

(Hilzensauer & Hornung-Prähauser 2006), http://mosep.org

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• E-Portfolio

Quelle: Hornung-Prähauser, Geser, Hilzensauer & Schaffert 2007,39

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Mathematik-KI-Projekt (Anpassung der Aufgaben an individuelles Wissen und Lernhindernisse)

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• „Persönliche Lernumgebung“ – z. B. I-Google

Screenshot I-Google – Widgets für Englisch (Lernen), Stand Februar 2009

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Beispiel: Unterstützung durch Aufzeichnungen von Lehrveranstaltung zum wiederholten Betrachten wenn es live „zu schnell“ war (z.B. von Erklärungen des Professors, Beweisführungen etc.)

Livestreaming an der TU GrazLink: http://curry.tugraz.at/ZID%20VL.aspx

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Grundlage: Offene Lernressourcen (Open Educational Resources, OER)

Screenshot ZUM-Wiki http://wiki.zum.de/Hauptseite

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

• Grundlage: Offene Lernressourcen (Open Educational Resources, OER)

Logo L3T http://l3t.eu

Aufgabe – für Fußballfans

Ihre Lieblingsmannschaft besucht unserer Hochschule und möchte sich über Ihren Studiengang informieren. Dazu sollen Sie einen kurzen Vortrag von 5 Minuten vorbereiten.

Bitte notieren Sie sich Aussagen, die Ihnen wichtig erscheinen, damit Ihre Lieblingsmannschaft später mehr über Ihren Studiengang weiß!

Arbeitszeit: 3 Minuten.

Aufgabe – für Krimiliebhaber

Der schwedische Buchautor Henning Mankell besucht unserer Hochschule und möchte sich über Ihren Studiengang informieren. Dazu sollen Sie einen kurzen Vortrag von 5 Minuten vorbereiten.

Bitte notieren Sie sich Aussagen, die Ihnen wichtig erscheinen, damit Mankell später mehr über Ihren Studiengang weiß!

Arbeitszeit: 3 Minuten.

Aufgabe – für Pferdenarren

Die Leitung eines Lippizanergestüts aus Ungarn besucht unserer Hochschule und möchte sich über Ihren Studiengang informieren. Dazu sollen Sie einen kurzen Vortrag von 5 Minuten vorbereiten.

Bitte notieren Sie sich Aussagen, die Ihnen wichtig erscheinen, damit die Pferdeexperten später mehr über Ihren Studiengang wissen!

Arbeitszeit: 3 Minuten.

Aufgabe – für Biker

Die Leitung der Entwicklungsabteilung von Harley Davidson besucht unserer Hochschule und möchte sich über Ihren Studiengang informieren. Dazu sollen Sie einen kurzen Vortrag von 5 Minuten vorbereiten.

Bitte notieren Sie sich Aussagen, die Ihnen wichtig erscheinen, damit die Biker später mehr über Ihren Studiengang wissen!

Arbeitszeit: 3 Minuten.

INDIVIDUALISIERUNG & DIFFERENZIERUNG

Gut wenn ....• Kompetenzen des

selbstgesteuerten Lernens entwickelt werden sollen

• Unterstützung und Begleitung des Lernens (z. B. bei der Wahl der Ziele) vorliegt

• Starke Gefälle beim Wissen und Unterschiede der Interessen vorliegen

Problematisch wenn...• Das Lernen ein

individuelles, privates Problem wird

• Vereinzelung droht• Die Technologie es nicht

erlaubt, dass Lehrende Einblick in die Aktivitäten der Lernenden haben

SITUIERTE ANSÄTZE

Leitprinzip„Lernen muss praxisnah sein“

Abbildung, Karsten Kneese, FlickR: http://www.flickr.com/photos/karstenkneese/1260739698

SITUIERTE ANSÄTZE

• Hintergrund: – kognitivistische/situierte Lerntheorien– „authentisches Lernen“ oder

handlungsorientierte Ansätze– auch „entdeckendes Lernen“– Forschung zum „trägen Wissen“ (welches nicht

zur Anwendung kommt)

SITUIERTE ANSÄTZE

• Beispiel: Schülerbetrieb/Schulunternehmen

SITUIERTE ANSÄTZE

• Beispiel: Lernen am Arbeitsplatz

Divemasterking2000 http://www.flickr.com/photos/divemasterking2000/4625865570/sizes/z/in/photostream/

SITUIERTE ANSÄTZE

• Beispiel: Wirtschaftssimulationen

Quelle: Lincity

SITUIERTE ANSÄTZE

• Beispiel: Flugsimulator

Quelle: MatthewPlatt URL: http://www.flickr.com/photos/matthewpiatt/1562708158/sizes/z/in/photostream/

SITUIERTE ANSÄTZE

• Sprachenlernen bei Second Life

Quelle: ahs_HH URL: http://www.flickr.com/photos/53378082@N08/4923250125/sizes/m/in/pool-1506170@N23/

Aufgabe (Einzelarbeit)

Eine sehr gute Freundin hat darum gebeten, dass Sie sich eine halbe Stunde Zeit nehmen, um einem ausländischen, fremdsprachigen Bekannten beizubringen, wie man sich auf Deutsch begrüßt und verabschiedet. Sie sprechen keine gemeinsame Sprache.

Sie haben nun 5 Minuten Zeit, um Ihren Unterricht vorzubereiten. Als Material stehen Ihnen Papier und Stifte zur Verfügung.

Austausch und Reflexion

Sie sollten sich gerade Gedanken darüber gemacht haben, wie man Unterricht ohne gemeinsame Unterrichtsprache gestalten kann und entsprechende Unterrichtsmaterial (Illustrationen) vorbereitet haben.

Diskutieren Sie:

Entspricht dies dem, was Sie in den letzten Minuten gemacht haben?Was haben Sie dabei (überhaupt) gelernt?Wie authentisch war die Situation? Wie könnte so eine Lernsituation besser gestaltet sein?

SITUIERTE ANSÄTZE

Gut wenn ....• Zeit und Raum vorhanden

ist• Wissen vorhanden ist bzw.

die Beschaffung möglich ist• Theoretisches Wissen

praktisch umgesetzt werden soll

• Gewährleistet werden soll, dass Wissen auch zur Anwendung kommt

Problematisch wenn...• Wenn man sich in Details

des „Alltags“ verliert • Wissen und Kompetenzen

nicht abstrahiert werden, wenn keine Reflexion stattfindet

• Oder die Anwendungs-situation stets „die gleiche ist“ (multiple Perspektiven!)

• Lernende sich selbst überlassen werden

LERNEN MIT LERNENDEN

Leitprinzip„Mit anderen Lernenden lernt es sich gut“

LERNEN MIT LERNENDEN

• Hintergrund: – sozial-konstruktivistische Lerntheorien – Erfahrungen mit kooperativen Lernformen

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Paar-/Gruppenarbeit

Quelle:Fotostream von Easa Shamih (eEko) | P.h.o.t.o.g.r.a.p.h.y http://www.flickr.com/photos/eeko/5254059460/sizes/z/in/photostream/

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Lernen durch Lehren

Quelle: crossbow, URL: http://www.flickr.com/photos/krossbow/3157711778/sizes/l/in/photostream/

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Schultagebuch gemeinsam erstellt

http://elefantenklasse.de/startseite/home..../

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Communities of Practice (Etienne Wenger)

Quelle: http://masters.bilbea.com/extras/Chinese_teacher_PD/images/CoP.jpg

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Ad-Hoc Communities bei Konferenzen

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Wissensmanagement in Unternehmen

Quelle: http://blogs.oracle.com/

LERNEN MIT LERNENDEN

• Beispiel: Lernen mit verteilten Rollen bei Busuu.com

http://www.busuu.com/de

LERNEN MIT LERNENDEN

• Grundlage: Diverse Kommunikationsmöglichkeiten

Kostenlose Nutzung z. B. pbwiki.com

Aufgabe

Bilden Sie Gruppen von je 3 bis 4 Personen!

Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe die Frage, die Ihnen von der Seminarleitung ausgehändigt wird.

Aufgabe A

Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe folgende Frage:

Was sind Voraussetzungen für erfolgreiches kooperatives Lernen?

Dokumentieren Sie Ihre Antworten!

Zeit: 5 Minuten

Bereiten Sie sich darauf vor, dass eine zufällig ausgewählte Person Ihres Teams präsentiert.

Aufgabe B

Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe folgende Frage:

Was sind Voraussetzungen für erfolgreiches kooperatives Lernen?

Dokumentieren Sie Ihre Antworten!

Zeit: 5 Minuten

Bestimmen Sie zu Beginn eine Person, die die Ergebnisse Ihrer Arbeit präsentiert.

Aufgabe C

Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe folgende Frage:

Was sind Voraussetzungen für erfolgreiches kooperatives Lernen?

Dokumentieren Sie Ihre Antworten!

Zeit: 5 Minuten

Sammeln Sie möglichst viele Aspekte. Die Gruppe mit den besten Antworten gewinnt einen Preis.

LERNEN MIT LERNENDEN

• Es gibt Möglichkeiten, die Kooperation, das Lernen und oder die Qualität des Ergebnisses von Teams zu unterstützen.

– Wettbewerb zwischen Gruppen– Jede/n für das Gruppenergebnis verantwortlich

machen (Gesamtnote, zufällige Auswahl eines Mitglieds für Präsentation)

– Beiträge der Einzelnen transparent machen (z.B. Name auf Folien, Plakate, Etherpad)

LERNEN MIT LERNENDEN

Gut wenn ....• Unterschiedliche

Kompetenzen gefragt sind• Interdisziplinären

Fragestellungen• Vorwissen unterschiedlich• Soziale Kompetenzen

gefördert werden sollen• Freiwilligkeit

Problematisch wenn...• Es kein Vorwissen gibt• Routine in der Rollenverteilung

entsteht• Nicht kooperiert wird bzw.

Fähigkeiten und Einstellung fehlt• Free-Rider-Effekte vermieden

werden sollen• Wenn es nur der Beschäftigung

von Lernenden gilt• manchmal: bei Experten

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

Leitprinzip„Der Mensch ist ein Mensch“

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Hintergrund: – Bildungstheorien– Normative Überlegungen zum gebildeten

Menschen (z. B. Mündigkeit, Verantwortung, Toleranz)

– Reformpädagogische und alternativpädagogische Bestrebungen (Montessori, Steiner, Praxisschulen, ...)

– auch: Umwelt- und Erlebnispädagogik

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Beispiele Outdoor-Team-Building

Quelle: Taggeselle URL: http://www.flickr.com/photos/majordepression/198760390/sizes/z/in/photostream/

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Beispiel: soziales Jahr

Lancashire County Council ;URL: http://www.flickr.com/photos/lancashirecc/5447891324/sizes/z/in/photostream/

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Beispiel: Schultheater

storebukkebruseURL: http://www.flickr.com/photos/tusnelda/4768648920/sizes/m/in/photostream/

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Beispiel: Selbsterfahrungsgruppen

Quelle: sven_kindler URL: http://www.flickr.com/photos/sven_kindler/4608477135/sizes/m/in/photostream/

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Beispiele: Entsprechende Foren

http://utopia.de

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• Beispiel: Ergebnispräsentation

http://www.youtube.com/user/tubethewetube Mehr zum Projekt WeTube - http://www.hs.lehen.eduhi.at/wetube/WeTube1+JPG.htm

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

• TEL: wenig „eindeutige“ Realisierungen• Verantwortung und Toleranz sind abstrakte

Bildungsideale, die kaum in einzelnen Projekten oder mit Hilfe einzelner technologischer Werkzeuge unterstützt werden können.

• Technologie scheint auch wenig erwünscht wenn Fokus auf Körper- und Selbsterfahrung, Unmittelbarkeit erwünscht

• In (entsprechenden) Communities oft hoher (informeller) Austausch über Werthaltungen, Werte, Moral und Toleranz; insbesondere in esoterisch-religiösen Bereich

Selbst/Gruppenerfahrungsübung

Wir bilden einen Kreis und setzen uns hin.

(GANZHEITLICHE) BILDUNG

Gut wenn ....• Werte und

Kompetenzentwicklung im Fokus stehen

• oder auch Selbsterfahrung und Gruppenerlebnisse

Problematisch wenn...• Aufwand-/Ertragdenken

vorhanden• Konkrete Wissensbestände

vermittelt werden sollen

Literaturempfehlungen

Weiterführend oder vorbereitend empfehle ich:Reinmann, Gabi (2011). Didaktisches Design. In: M. Ebner & S. Schön, Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien, http://l3t.eu . Insbesondere für die einzelnen Bildungssektoren und Themen finden sich im „L3T“ etliche weiterführende Beiträge!

Quellen

für Literatur und Bilder sind entsprechend ausgewiesen.

Kontakt

Dr. Sandra Schön (aka Schaffert)

Unter anderem im Einsatz fürSalzburg Research Jakob-Haringer-Str. 5/IIIA-5020 SalzburgPhone: +43-662-2288-429Fax: +43-662-2288-222sandra.schoen@salzburgresearch.at

http://sandra-schoen.de

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